Der Alte Südfriedhof in München wurde 1563 als Pestfriedhof vor den Toren der Stadt auf Veranlassung von Herzog Albrecht angelegt. Er liegt einige hundert Meter südlich des Sendlinger Tors. Die Flächenausdehnung beträgt knapp zehn Hektar. Er war von 1788 bis 1868 die einzige und allgemeine Begräbnisstätte für die Toten aus dem gesamten Stadtgebiet, weshalb hier die Gräber einer ganzen Reihe prominenter Münchner zu finden sind.
König Ludwig I. erteilte 1840 dem Friedrich von Gärtner den Auftrag zur Erweiterung des bis dahin Zentralfriedhof genannten Alten Südlichen Friedhofs. Friedrich von Gärtner plante die Erweiterung in Form eines Campo Santo, wie im Friedhof Certosa in Bologna, mit 175 umlaufenden Rundbogenarkaden.
Der Alte Südliche Friedhof blieb Zentralfriedhof bis zur Eröffnung des Alten Nördlichen Friedhofs an der Arcisstraße in der Maxvorstadt im Jahre 1868. 1898 beschloss der Magistrat, den Alten Südlichen Friedhof nach einem gestaffelten Zeitplan aufzulassen. Zum 1. Januar 1944 wurden die Bestattungen am Südfriedhof eingestellt. Aufgrund der zahlreichen Bestattungen in über 300 Jahren war der Boden im alten Teil mit Knochen und anderen sterblichen Überresten übersättigt und nicht mehr für Beisetzungen geeignet. Im Bombenkrieg der Jahre 1944/45 trug das Gelände schwere Schäden davon. 1954/55 wurde der Friedhof nach Plänen von Hans Döllgast umgestaltet. Heute steht das gesamte Areal unter Denkmalschutz.
Während der Pest des Jahres 1563 reichten die in München vorhandenen Gottesäcker nicht mehr aus. „Man mußte deshalb vor dem Sendlinger Tor einen neuen Friedhof – wegen seiner Lage außerhalb der Stadt, der Fertere, der Äußere Freidhof genannt – anlegen.“[1]
Als 1632 die Schweden anrückten, wurde das 1576 erbaute hölzerne Salvatorkirchlein abgerissen und die Friedhofsmauer geschleift, um diesen keine Möglichkeit zu geben sich zu verschanzen. 1674 wurde als Ersatz für das Kirchlein die Stephanskirche geweiht. Auf dem Friedhof wurden 1705/06 in mehreren Massengräbern 682 Leichen von Opfern der Sendlinger Mordweihnacht begraben.
Bereits 1818 regte der Mundartforscher Johann Schmeller erstmals an, auf dem Südfriedhof ein Denkmal zur Erinnerung an die Opfer des Bauernaufstandes, der Sendlinger Mordweihnacht von 1705 zu errichten. Nahe der südlichen Umfassungsmauer befand sich ein großer, ungepflegter Grabhügel ohne Stein oder Kreuz, unter dem der Überlieferung nach mehr als 500 Tote der Bauernschlacht begraben sein sollen, dieser wurde als Standort für das Denkmal gewählt. 1818 wurde beschlossen, ein Denkmal für die gefallenen Oberländer zu errichten. Von Leeb entwarf dazu einen verwundeten Löwen, dieser Entwurf von 1825 wurde nicht verwirklicht. Ein späterer Entwurf stammte von Franz Xaver Schwanthaler und wurde von Friedrich von Gärtner überarbeitet. König Ludwig I. spendete der Stadt für den Guss eine 234 kg schwere Kanone, welche eingeschmolzen und zu einer schlankfüßigen Brunnenwanne mit 16 Ecken umgearbeitet wurde. „Das Denkmal wurde unter großem Andrang der Bevölkerung am 1. November 1831, dem Allerheiligentag, feierlich enthüllt. Das Denkmal aus Erz mag als Brunnen empfunden werden, als Weihwasser- oder Taufbecken. Friedrich von Gärtner hat über die gotischen Formen (mit Spitzbögen, krappenbesetzten Wimpergen und Maßwerk) ein Kreuz gesetzt. Es gilt als Münchens erstes Kunstwerk im Stil der Neugotik“[3] und befindet sich heute noch im Originalzustand. Das Denkmal steht im Gräberfeld 6.
Die legendäre Leipziger Club „Dark Flower“ schließt Ende Juli 2023 für immer seine Pforten. Betreiber Marko Meyer muss die „Notbremse“ ziehen, wie es in der LVZ heißt, damit er nicht in eine Insolvenz gerät. Die Pandemie hatte bereits Spuren hinterlassen – Inflation, Wegbrechen von Sponsoren und die Erhöhung der GEMA-Gebühren sorgen offenbar jetzt für den Todesstoß.
„Kirchengestühl um Tische aus Särgen, Spinnweben, Schädel und Gebein an den Wänden, an der Bar Grabsteine.“ schreibt die LVZ bei der Eröffnung im September 2000. Als die Szene-Kneipe „Dark Flower“ auf der Ritterstraße in Leipzig seine Pforten öffnet, wird es als dunkler Stern am Szene-Himmel gefeiert. Und tatsächlich entwickelt sich Location schnell zu einem Stern, dessen Schweif über die Stadtgrenzen hinaus sichtbar war. 2005 zieht der Club dann auf die Hainstraße in bester Innenstadt-Lage. Release Parties zu neuen Alben locken zahlreiche große Namen hinter das Mischpult des Clubs, doch jetzt scheint der Stern aber verglüht zu sein, denn Ende Juli 2023 finden dort die letzten Veranstaltungen statt.
Gegenüber der LVZ führt Marko Meyer die Gründe für die Schließung näher aus:
Ins Kontor schlagen eine Erhöhung der Gema-Gebühren, das Wegbrechen von Sponsoren sowie die Preisentwicklung. „Ware und Anlieferung haben sich massiv verteuert, ich habe Personal eingebüßt und muss höheren Mindestlohn zahlen“, so Meyer. […] Hinzu kam eine Mieterhöhung, „die aber trotzdem günstig für die Innenstadtlage ist“, betont Meyer.
Um Ausgaben zu reduzieren, strich er den Donnerstag als Öffnungstag und schloss den Club in der Hainstraße nur noch freitags und samstags auf. Doch auch an diesen Tagen läuft es nicht wie früher. „Wegen der zwangsläufig höheren Getränkepreise müssen viele Gäste sehr aufs Geld achten und konsumieren weniger“, berichtet Sabrina Theile, die seit fünf Jahren an der Bar arbeitet. Inzwischen sei der Club mit seinen zwei Floors wegen der gesunkenen Besucherzahl auch zu groß.
Nach der Schließung der Absintherie Sixtina 2019, die sich mit einem Thekenwagen jetzt auf Festivals eingestellt haben, bleibt nun nicht mehr viel übrig von Leipzigs schwarzer Nachtszene. Die gesamtgesellschaftlichen Veränderung hinsichtlich sozialen Kontakten und Feierkultur sind spürbar. Alle Ereignisse der letzten 4 Jahre unterstrichen das Clubsterben mehrfach und das Dark Flower wird sicherlich nicht der letzte Club sein, der sein Pforten schließen muss.
Es wird meiner Ansicht nach nicht an Events mangeln, allerdings bleiben die unverbindlich und örtlich austauschbar. Die Szene scheint zu schrumpfen und gleichzeitig immer globaler zu werden, was dazu führt, dass es „lokale Cliquen“ kaum noch gibt und sich entsprechend örtlich fest verankerte Szene-Treffpunkte nicht mehr etablieren können.
Einen Wermutstropfen Lichtblick scheint es jedoch zu geben, denn Betreiber Marko Meyer sucht bereits nach einem neuen, kleinen Standort im Innenstadt-Bereich, denn er und seine Angestellten möchten weitermachen: „Etwas Anderes als hier zu arbeiten, möchte ich mir nicht vorstellen.“
Das Dark Flower in Leipzig. Ende Juli 2023 schließt er für immer seine Pforten.
Eine Dokumentation von Arte TRACKS machte mich neugierig, obwohl sie auf den ersten Blick mit „unserer“ Szene gar nichts zu tun hatte. Das 15-minütige Video „Wie der Lockdown die Szene verändert hat“ dreht sich in erster Linie um Techno und die angeschlossene Subkultur, die sich durch die Wahrnehmung ihrer Szene in TikTok-Videos und der allgemeinen Veränderung nach Corona ihrer Werte und Vorstellungen beraubt sieht. Das kommt mir doch thematisch sehr bekannt vor, oder?
Wir erinnern uns an den Beitrag von Voltaire: „Gothic zwischen Killstar-Fashion, Subkultur und Mainstream„, der sich auch in den Kommentaren mit dem „Ausverkauf“ der Szene an eine breite Masse beschäftigt. Das bruchstückhafte Wahrnehmen ein Subkultur, die man selbst über Jahre mit Wertvorstellungen und Inhalten gefüllt hat, die von den „Neulingen“ überhaupt nicht wahrgenommen werden.
Wir sind allerdings nicht die Einzigen, die dieses Gefühl beschleicht, denn auch die Techno-Szene, die sich auch seit Jahren im tiefsten Untergrund bewegt, hat unter diesem Phänomen zu leiden. Und so beschleichen mich beim Anschauen des Videos erstaunlichen Parallelen zu den Sichtweisen, die „wir“ im Allgemeinen dazu äußern. Macht den Selbstversuch:
Ich erfahre trotz musikalischer Inkompatibilität doch eine eingehende Selbstreflexion. Was ist es, das uns glauben macht, wir hätten die inhaltliche Hoheit über die Szene, in der wir uns bewegen? Unsere Szene-Wohnzimmer bleibt ein offener Raum, bei dem wir befürchten, dass das Schutzgefühl durch seine neuen Bewohner gestört wird.
„Dieser [geschützte] Raum findet sich in der Techno-Szene. Natürlich ist es gefährlich, je kommerzieller der Techno wird, desto mehr verdrängt es ja den geschützten Raum. Aber auf der anderen Seite können dabei – im Hinblick auf die neue Szene – Dinge mitnehmen und es ist total wichtig, dass diese Werte weiter vermittelt werden.“
Andere Szene, gleiche Probleme. Macht den Selbstversuch und findet möglicherweise auch Eure Sichtweise in den 15 Minuten dieses Videos. Irgendwie hätte man Lust, aus seinem eigenen Wohnzimmer zu flüchten, wenn auch keine wirklichen Alternativen zu finden sind. Macht man sich dann seine winzig kleine Privatszene und verzichtet auf neue Einflüsse, die spannend, witzig oder absurd sind? Ich bin dagegen!
Der Pflock hat sich für diesen Monat vorgenommen, auf die Ratschläge, die Alana Abendroth immer in ihr Gruft-Orakel packt, zu hören. So ist er gleich losmarschiert, hat sich eine Badehose und einen Bademantel ohne Ärmel besorgt und wandelt schon seit Stunden vom lauwarmen Kinderbecken zum eiskalten Sportlerbecken, um die Kraft der Wechselbäder in den Fasern zu spüren. Allerdings ist nicht viel passiert, außer dass die Badehose enger geworden ist, nachdem der Pflock durch das Wasser auseinandergegangen ist wie ein Hefekuchen. Viel Schlimmer waren allerdings die Hänseleien der Kinder am Beckenrand, die sich darüber lustig machten, dass der Pflock nicht tauchen kann. Wenn die Sonne ihn getrocknet hat, so nimmt er sich vor, jedes der Kids heimzusuchen. Der Wiedergänger macht bestimmt auch mit.
Liebe Leser, werdet auch Hörer! Nachdem wir Euch schon zum Wave-Gotik-Treffen unseren Radio-Sender bei „laut.fm“ eröffnet haben, kam durchaus zahlreiches und positives Feedback. Wir fassen das als Motivation auf, weiterzumachen. Chris „Gruftwurm“ hat sich ins Zeug gelegt und neben neuen Playlists auch einige Kooperationen auf den Plan gerufen, über die er uns in Zukunft informieren wird. Außerdem gibt es unter der Rubrik „Musik > Spontis-Radio“ nun auch eine extra Seite für unser Streaming-Angebot, auf der wir alle relevanten Informationen zusammengetragen haben.
Neue Playlist: Frisch & Schwarz
Freut Euch mit uns über eine neue Sendung im Radio – FRISCH & SCHWARZ! Die Playlist bietet Euren dunklen Seelen und fleißigen Lauscher fast alle aktuellen Neuheiten aus dem schwarzen Markt und weiteren musikalischen Fundus, die es noch nicht in das Radio geschafft haben. Frisch & Schwarz ist benannt nach der gleichnamigen Kategorie im Blog und arbeitet stets zusammen mit dem „musikalischen Briefkasten“ in dem wir in unregelmäßigen Abständen ein Ohr auf die Einsendungen legen, die im Laufe der Zeit bei uns eintrudeln.
So könnt ihr die aktuellen Vorstellungen aus dem Briefkasten auch unterwegs im Radio hören. Die Sendung wird stets immer wieder frisch aktualisiert und sollte mal deine beliebte Neuheit nicht dabei sein, dann freuen wir uns auch über aktuelle Vorschläge.
Und weil ich gerade keinen anderen Kanal dafür habe: Der Blog ist nicht eingeschlafen, sondern arbeitet gerade fieberhaft an der Implementierung des neuen Veranstaltungskalenders, der aktuell in der Beta-Phase ist und sich in eindrucksvoller Geschwindigkeit mit Terminen füllt. Wer möchte, kann ja mal dort vorbeischauen und sich ein Bild machen oder selbst nach einer Anmeldung ein paar Termine eintragen.
Ihr könntet ja währenddessen ein Ohr in unsere neue Playlisten legen, die Chris „Gruftwurm“ in liebevoller Arbeit zusammengetragen und eingepflegt hat.
Ich hatte in der Vergangenheit schon häufiger über die horrenden Ticketpreise für Konzerte und Festivals berichtet, gegen die sich jüngst sogar Robert Smith bei seiner Nordamerikatour auflehnte. In Deutschland beherrscht Quasi-Monopolist „CTS Eventim“ den Ticketmarkt und ist nicht erst seit gestern wegen seiner undurchschaubaren und meiner Meinung nach überzogenen Gebühren in der Diskussion. Jetzt haben die Sendereihe des Bayerischen Rundfunks „Dirty Little Secrets“ und das „ZDF Magazin Royale“ die Thematik nochmals anschaulich aufbereitet. Ich finde das schon heftig, deswegen muss ich die Suppe noch mal aufwärmen.
Dirty Little Secrets: Die verschwundene Konkurrenz
Im Grunde fasst der Beitrag „Dirty Little Secrets“ des öffentlich-rechtlichen Fernsehens schon alles zusammen. Ich breche es noch einmal herunter. Eventim hat überall seine Finger im Spiel. Ich meine, wer hat noch nie ein Ticket dort bestellt? M’era Luna und Amphi, die beiden deutschen Gothic-Festivals neben dem Wave-Gotik-Treffen sind, wen würde es an dieser Stelle überraschen, auch ein Teil von Eventim. Ein besonders krasser Fall ist der „Diebstahl“ der Konzertagentur der Fantastischen 4, nachdem das Bundeskartellamt die Übernahme durch Eventim untersagt hatte:
ZDF Magazin Royale: Mit Fantasiegebühren zum Eventimperium
Obwohl ich Jan Böhmermann mitunter ambivalent sehe, darf man nicht die Redaktion hinter dem „ZDF Magazin Royale“ unterschätzen, die maßgeblich für den Erfolg der Comedy-Sendung verantwortlich ist. Schon irgendwie lustig, dass ein Comedy-Format sich als investigatives Recherchemagazin etabliert hat.
In „Der Ticketpate von Bremen“ bleibt einem das Lachen im Halse stecken, wenn dort anschaulich zusammengetragen wird, welche „Fantasiegebühren“ fällig werden und wie Eventim mit dem „Fansale“ am langen Ende 3-mal verdient.
Fazit: nichts Neues, keine Frage. Für mich wird allerdings klar, dass ich endlich den neuen Spontis-Veranstaltungskalender, der schon einer Weile in den Entwürfen schlummert, vorantreiben werde. Festivals und Konzerte, die von unabhängigen Veranstaltern oder auch nur einfach leidenschaftlichen Menschen veranstaltet werden, müsse eine Verbreitungsplattform bekommen, die auch außerhalb von sozialen Netzwerken funktioniert. Ich kanalisiere, wenn man so möchte, meine Aufregung über diese maßlose Abzocke in etwas Sinnvolles. Hoffentlich klappts.
Übrigens bräuchte ich an dieser Stelle ein paar Leute, die bereits sind in der Beta-Phase des Kalenders schon einige Festivals oder Party-Termine einzutragen. Einfach mal melden oder beitragen, wenn der Kalender demnächst Online geht.
Die Trauer wiegt schwer und das mulmige Gefühl etwas zu verpassen überschreibt alle Gedanken. Die Angst, wie man ohne sich in die Ecke zu verkriechen, die Zeit, in der das Wave-Gotik-Treffen in Leipzig stattfindet, überstehen kann, macht sich breit. Wir vermissen das Event, die tollen Leute vor Ort und das ganze Flair. Da gibt es nicht zu beschönigen. Aber was soll’s, wir sind nicht dabei gewesen und haben uns berappelt und unser eigenes WGT veranstaltet.
Erste Erkenntnisse
Wie sich herausstellte, waren wir nicht die Einzigen, die nicht nach Leipzig gefahren sind. Im Gegenteil, wir trafen auf viele alte Gruftis, die mit dem WGT nichts mehr am Hut haben. Warum? Es geht um die Außenwahrnehmung aus der Ferne: Zu karnevalistisch, nicht mehr original, zu viel Verkleidete, die den wahren Kern der schwarzen Szene nicht einmal erahnen können. Auch wenn immer wieder behauptet wird, die Szene ändert sich, die Szene bekommt neue Facetten oder sonstige Beschönigungen. Die schwarze Szene bleibt, meiner Meinung nach, ein „Grufti-Wave-Goth-Shoegaze-Postpunk-Event“ mit seinem eigenen Kleidungsstil und der entsprechenden Musik und ist eben nicht Technobunt, Kupfersteamig oder in Feenstaub eingenebelt Manga-Fantastisch.
Das sind Szenen für sich, die sich in unserer Szene breit gemacht haben. Und da sind die, die immer von der viel beschworene Toleranz schwafeln, um ihren Stil mit aller Gewalt auch in der Gothicwelt unter zubekommen. Aber für solche tollen, meist aufwendig gestylten Leute (das meine ich ehrlich) gibt es eigene Feten und Events und dort läuft dann bestimmt keine Goth-Mukke.
Trotzdem, einmal im Jahr treffen all diese Stilrichtungen aufeinander: WGT Leipzig, hurra, wir kommen. So mancher Normalo verwandelt sich in eine Vampiermangadame oder einen Dampftraktor oder sonst was um am Dienstag wieder in rosa T-Shirt und Blue-Jeans abzureisen. Denn, man kann ja nicht immer so herumlaufen im Alltag.
Und da ist der Knackpunkt; Grufits, Waves, Gothics können das schon, wenn auch in abgespeckter Version. Zum WGT wird halt noch mal eine Schippe draufgelegt. Aber der Alltag bleibt trotzdem 365 Tage schwarz, mit etwas rot-weiß-lila gestreift …vielleicht.
Make your own WGT
Das Netz ist voll mit Kommentaren wie: Endlich wieder da, das WGT kann beginnen, erst mal Bier auf dem Zeltplatz. Am liebsten würde ich heulen.
Doch bevor wir hier nun komplett versauern, kam die Idee auf, einfach mal etwas Eigenes in der Heimat aufzuziehen und mal zu schauen, was trotz des Großevents in Leipzig hier stattfindet. Und um euch die Spannung sofort zu nehmen, wir waren überrascht was trotzdem so los ist und wie viel Oldschool Leute bei zig Veranstaltungen vor Ort waren. Außerdem ist es auch einmal interessant, das ganze WGT Spektakel nur über Netz-Postings und Pressebeiträge zu sehen. Vielleicht ergibt sich ein neuer Eindruck.
Verwöhnte Pott-Gruftis
Eines muss man aber direkt sagen, wir im Ruhrpott von Dortmund bis Duisburg und auch in den Randgebieten in ganz NRW sind sehr verwöhnt, was die schwarze Szene angeht. Zig Locations, Clubs, Konzerthallen laden jedes Wochenende zu Partys, Konzerten, Events, Festivals, Lesungen und sonstiges ein. Dazu kommen Kleidungs-Läden und Szene Shops. Musiker und Künstler der schwarzen Szenen geben sich die Klinke in die Hand und stoßen auf ein überwiegend dankbares Publikum. Leider gibt es oft so viel am selben Tag, dass man gar nicht weiß, wo man hingegen soll. Dazu kommen Mittelaltermärkte oder Reenactmentveranstaltungen von Barock bis Viktorianisch. Und dort laufen dann die Leute auch wirklich viktorianisch herum und picknicken.
Von Regency bis Wilhelminisch. Das Ruhrgebiet hat für viktorianische Picknicker viel zu bieten, wie hier beim St.Antony Hüttenfest in Oberhausen
Donnerstag ist Düstertag
Ein lange Tradition hat die Düster-Donnerstag Party im Zentrum Altenberg in Oberhausen. Seit über 20 Jahren ist sie gut besucht, obwohl der ein oder andere am Freitag noch arbeiten muss. Ich bedauerlicherweise auch und darum sind wir zur Einstimmung des Ruhrpott-WGTs gegen Abend in einem Biergarten bei Grillgut und Bananenweizen versackt. Zeitgleich spielten auch noch Lulu und die Einhorfarm um die Ecke im „Druckluft“. Nicht gerade Düster, sondern eher Punkig, aber dafür hat man ja auch immer mal ein Ohr offen. Und da geht es schon los mit den Überschneidungen. Leipzig lässt grüßen.
Beim Ersatz WGT ging es auch um die Wurst. Im Biergarten des Hostel Veritas auch vegetarisch.
Erste Meldung aus Leipzig
Freitag gehts ja immer mit dem berühmten viktorianischen Picknick los. Noch vor 10 Jahren waren wir auch dort, viktorianisch gekleidet und mit einem Picknick. Leute treffen und mit den Menschen auf der Nebendecke ins Gespräch kommen. So sollte das sein und das war der ursprüngliche Gedanke. Ja, man wurde auch mal fotografiert.
Nun häuften sich Freitagabend die ersten Berichte, Meldungen und YouTube Filme zu diesem WGT Highlight. Und leider kommt nicht mehr viel Gutes dabei herum. Die Veranstaltung hat sich anscheinend zu einem kompletten Fantasy-Fotoshooting verwandelt, wo man als Viktorianer einfach nur noch von Fantasymonstern und Plüsch-Pferden überrannt wird. Teilweise wird auch nicht mehr auf der Wiese irgendwo gelagert, nein man setzt sich direkt am Wegrand und bewegt sich nur ganz langsam, damit die Bilder der zahlreichen Fotografen, die einen „rein Zufällig“ fotografieren, nicht verwackelt sind. Dazu kommt, dass wohl vermehrt Leute laute Musikanlagen mitbrachten, um die Wiese zu beschallen oder sogar mit eigenen nicht vorhandenen musikalischen Talenten die Besucher terrorisierten. Andere erschienen in komplettem Fetisch-Lack-Outfit oder weitestgehend nackt. Und das alles zur Freude von WGT Besuchern mit Kindern, die das gar nicht mal so gut fanden.
Wayne Hussey feiert in Oberhausen seinen 65sten
Erste Mission zu Pfingsten, ab in den Kulttempel in Oberhausen, um der Aftershow-Party zum restlos ausverkauften „The Mission“ Konzert beizuwohnen. Kaum vor Ort, kam man erst mal nicht aus der Masse an Umarmungen und Begrüßungen raus. Anscheinend haben sich alle Gruftis, die in den letzten 40 Jahren irgendwann verschwunden waren, hier verabredet. Die Location war bis zum Anschlag voll, die Stimmung bis um vier Uhr morgens unbeschreiblich. Und uns wurde klar, es gibt mindestens 500 olle Waver und Gothrocker die mit Leipzig nichts zu tun haben oder auch nicht einsahen für ein Hotel das doppelte wie sonst zu bezahlen. Einen Tag später fand an gleicher Stelle eine, „Sisters-Cure-DM-Party“ statt, die auch sehr gut besucht war. Gleichzeitig spielte The Mission zwei Tage hintereinander ausverkaufte Shows in Bochum.
Zur späten Stunde wurden die Erinnerungen an den Kulttempel leider etwas unscharf
Am Samstag kommt das Sams, oder auch nicht
Die Geburtstagsfeier des Mission Sängers hatte seine Folgen. Wir kamen vor 14:00 Uhr nicht aus dem Bett. So fiel die geplante Friedhofstour mit anderen Freunden schon mal flach. Trotzdem machten wir uns zum Laden „Dark Ages“ nach Essen auf, um ein Paar Schuhe für mich zu kaufen. Die waren tatsächlich günstiger als in der ARGA Konsumhalle ein Jahr zuvor und auch hier machten wir die Feststellung: Der Laden war gut besucht von Schwarzträgern.
Peitschen und Bands für lau mit Gutschein
Für viele ist das Einkaufen auf dem WGT ein Muss. Besonders wenn man eher aus ländlichen Regionen kommt oder aus dem Ausland, wo es nicht an jeder Ecke einen Gothicshop oder sonst was gibt. Auch da sind wir in NRW doch recht verwöhnt.
Neben der legendären Konsumhalle auf der AGRA hat sich nun ein neues „schwarzes Konsumzentrum“ in Leipzig breit gemacht. Auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz hat eine neue Messe/Veranstaltung ihre Tore geöffnet. „Dark Affair“ nennt sich das ganze und für fünf Euro Eintritt kann man sich vier Tage lang unter anderem mit SM-Kram eindecken. Anscheinend sind dort nun auch aus Standmietpreisgründen Stände vertreten, die vorher in der AGRA waren. Beim Kauf von Artikel kann man den Gutschein einlösen. Draußen gibt es Open Air, Bands und sexy Bondage Shows zu sehen. Warum sich dieses ganze Fetischzeug in die Szenen eingeschlichen hat, ist mir auch noch nicht ganz klar. Muss wohl mit der Toleranz der Gruftis zu tun haben.
Das Elektronik-Duo Tilly Electronic sind bei der Dark Affair Open Air aufgetreten und vor der Bühne war es laut Bilder bei Facebook recht voll. Und natürlich tauchten am Samstag die ersten Meckerer auf. Das wäre nichts für Kinder, man kann die Gutscheine nicht überall einlösen. 5 Euro, also 1,25 Euro pro Tag wären ja wohl etwas happig, man will sich ja schließlich ohne Bändchen und Eintritt durchs WGT schnorren. Außerdem braucht man ja das Geld um sich für 10 Euro ’nen Kaffee bei Starbucks zu holen. Sorry, ich schweife ab.
Ab in den Garten
Uns erreicht die Meldung der SPONTIS Chef nebst Gattin haben sich das Kleingartenmuseum angeschaut. Darüber hatte ich ja in meinem WGT 2022 Nachruf berichtet. Der geneigte SPONTIS-Leser wird sich erinnern. Da setzen wir im Pott natürlich einen drauf und feierten hier am Sonntag eine Party in einem der zahlreichen Kleingärten, die es hier gibt. Das war aber nur eine kurze Verschnaufpause, um zum großen Finale durchzustarten.
Nachwuchs-Goth-Fee im Schrebergarten auf der Flucht
Lauter, Schräger, Härter
Es gibt ernsthaft Leute, die sich im Netz über einen Typen beschweren, der anscheinend den ganzen Tag in der AGRA mit Cowboyhut und brauner Kutte herumsitzt und ohrenbetäubend auf seiner Gitarre schrammelt. Man fragt, was das sein soll, Kunst oder sonst was. Es wäre einen Beleidigung für die Ohren und Nerven. Nachdem es für diesen Beitrag zig Lach-Smilies gab, erbarmte sich ein User und klärte den Beschwerdeführer darüber auf, was es damit auf sich hat und dass es keinen Künstler gibt, der öfters beim WGT aufgetreten ist. Leider ist der ganze Beitrag vermutlich aus Scham wieder gelöscht worden.
Ach so: Wie der Künstler heißt, um den es ging? Na ratet mal schön. Ich vergrabe in der Zwischenzeit Erich Honeckers Kopf zusammen mit der scheiß italienischen Damenhandtasche und lass die Kalaschnikow sprechen, Uarr Groar Rapatirr. (das war Steinzeit-Sprache)
Ernsthafter sollten man bei den WGT Veranstaltern das Thema Jugendschutz nehmen. Es gab zahlreiche Beschwerden im Netz, wie in den Vorjahren auch schon, dass kleine Kindern zu später Stunde noch bei extrem harten Konzerten heulend und knatschend gesichtet wurden. Auch wenn das WGT ein (Familien)Treffen ist, fragt man sich, ob das wirklich sein muss.
Ab ins Mittelalter
Was fehlt uns denn jetzt noch? Ach ja, Friedhof und Heido-Ersatz. Nun gibt es zu Pfingsten in NRW ungefähr 10 Mittelaltermärkte und historische Veranstaltungen, darunter so tolle Sachen wie der Flachsmarkt in Krefeld-Linn, das Epochenfest in Jülich und das große Pfingstspektaculum in Mülheim a.d. Ruhr auf Schloss Broich. Da dort Bekannte von uns lagern, begaben wir uns dort am Montag hin. Wie zu Pfingsten üblich brannte uns die Sonne auf die blasse Haut, Staub wirbelte über die Straße zum Schloss Broich und nach dem wir die 15 Euro Eintritt berappt hatten, wurden wir von der Burgwache mit Horrido und sonstigen „Spässkes“, wie man hier sagt, begrüßt. Im Eintritt waren alle Reit- und Fußturniere sowie Musikgruppen, Gaukler, Kinderbespaßung, Greifvogelschau und sonstiges eingeschlossen.
Als jemand, der 20 Jahre lang unter anderem auch Ritterfeste veranstaltet hat, kann ich nur sagen, der Preis ging voll in Ordnung. Eine große Bratwurst im Brötchen für 3,50 Euro und ein Humpen Bier für 4,00 Euro sind im wahrsten Sinne des Wortes „Vorkriegspreise“. So viel zum Thema „Alles wird ja teurer wegen was auch immer„. Wir trafen viele alte Weggefährten und man kam vor lauter Begrüßen und Quatschen erst mal zu nichts anderem. Dann wurde aber doch das Festivalgelände erkundet.
Mittelaltermärkte laufen immer, egal wo und wann
Der Mittelaltermarkt befindet sich auf dem Gelände einer ehemaligen Landesgartenschau und alles ist wie ein verwunschener Park angelegt, in dem sich die einzelnen Lagergruppen angesiedelt haben. Neben dem lauten, sonnigen Hauptplatz gab es viele ruhige, schattige Ecken zum Verweilen. Und dort trafen wir auch auf so einige Goths, die den Schatten genau wie wir vorzogen. Das alles erweckte den Eindruck, als wenn König Ludwig der 2. das Fest persönlich geplant hätte. Da schlägt das dunkelromanische Herz doch wirklich höher. Nach dem Ausflug ins Mittelalter waren wir zu erschöpft, um auch noch den schönen Mülheimer Stadtfriedhof zu besuchen. Wir waren ohnehin schon todmüde.
Immer einen Ausflug wert, der alte Stadtfriedhof in Mülheim a.d. Ruhr
Schlusswort
Obwohl das WGT einen runden Geburtstag gefeiert hat, hielt sich die Berichterstattung doch eher in Grenzen. Selbst der WGT Haus- und Hofsender MDR brachte außer ein paar Kurzbeiträge nicht viel. Was allerdings zugenommen hat, waren im Voraus in vielen Medien die Tipps, was man alles ohne Bändchen und damit verbundenen Eintritt beim WGT so machen kann. Das zieht natürlich Touristen und sonstige Schaulustige an, die sich über das schwarz-bunte Treiben außerhalb der Blase sehr freuen. Dementsprechend ist die Außenwirkung des Treffens. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man meinen, es gäbe nur das von hunderten Fotografen begleitet viktorianische Picknick und sonstiges Schaulaufen. Und damit tut man dem WGT unrecht. An Veranstaltungsorten wie das Täubchental, der Volkspalast oder der Felsenkeller sieht man solche Leute eher selten.
Und über eins sollte man sich auch im Klaren sein, wenn keiner mehr ein Bändchen kauft ist es auch mit dem WGT und vermutlich auch mit allen Nebenveranstaltungen vorbei. Denn ohne Geld wird es um Kunst und Kultur sehr still. Merke: Kunst + Kultur = Kohle! Soviel zu unserem Ersatz-WGT im Kohlenpott.
Fazit
Positiv: Das ganze Pfingstwochenende inklusive Einkäufe hat uns vor allen durch die explodierten Hotelpreise nur ein Sechstel vom WGT in Leipzig gekostet und hat sehr viel Spaß gemacht.
Negativ: Wir vermissen Euch! Denn mit euch ist es noch viel, viel schöner.
Liegt es am Alter oder am Zeitgeist, dass mir die Realitätsflucht auf dem WGT nur noch schwer gelingt? Früher schüttelte ich mit dem Glockenschlag der Abfahrt nach Leipzig den Alltag ab und tauchte in eine andere Welt ein – meine Welt, wie ich mir immer sagte. Jede schwarz gekleidete Gestalt an den Raststätten wurde schon auf der Hinfahrt innerlich gefeiert, während ich sie äußerlich natürlich gruftlike ignorierte.
Heute nehme ich die ersten Sichtungen weniger enthusiastisch wahr. Vielleicht ist es die bittere Erkenntnis, dass nicht alles, was schwarz ist, auch glänzt. Ganz sicher ein Stück Leidenschaftsverlust durch Lebenserfahrung. Schade. Dennoch predigt der Ehe-Grufti unaufhörlich, dass man sich nicht auf sein Altenteil zurückziehen soll. Also bleibe ich aufgeschlossen. Ich krame in der Tiefe nach diesem jugendlichen Gefühl von Coolness, Freiheit, Unbeschwertheit und Selbstverwirklichung, das so prima zu Festivals passt. Als ich mich fast wieder „wie früher“ fühle, fällt mein Blick auf mein Spiegelbild. Sieht eher aus wie „Omma auf Tour“, aber ich hatte ja beschlossen, mich nicht von meinem Äußeren runterziehen zu lassen.
Für alle Jüngeren: Ab einem gewissen Alter stimmen innere und äußere Wahrnehmung des eigenen Ichs nicht mehr überein. Entweder man frisst es, oder man geht daran zugrunde. Altern ist nichts für Feiglinge! Es trägt auch nicht zum Wohlgefühl bei, wenn man mit dem Kajal in den Falten hängen bleibt und wenn alle unter 30 einen hartnäckig siezen. Die Figur ist ohnehin schon lange im Eimer.
Doch Spiegel und Worte kann man mit etwas Fatalismus und Übung ignorieren – nicht aber Gedanken. Ich will euch nicht mit Details langweilen, aber im Vordergrund der Gedankenreise auf der Autobahn standen nicht Vollmond, romantische Nächte und laute Musik in verruchten Hallen, sondern eher der Kampf gegen die Unlust, jetzt mehrere Tage sehr anstrengende Sachen zu machen, statt mit Hund und Tomaten im Kleingarten zu chillen. Endlich Urlaub, endlich Sonne und ich tue mir SOWAS an!
Drei mehr oder weniger gelungene Fluchtversuche
Doch nach ersten Anlaufschwierigkeiten kam auch bei mir der Festivalmotor langsam in Gang – vor allem wegen unserer unschlagbaren Vierer-WG und unserem großartigen Vermieter, der uns wieder mit herzlichem Begrüßungszettel und Knusper-Schoki empfing. Außerdem haben wir als ersten Akt mit Freunden unsere Lieblingspizzeria aufgesucht und als zweiten Akt bei anderen Freunden das WGT mit einem Grillabend begrüßt. Es geht nichts über Rituale!
1. WTF?! WTF!
Ich wollte in diesem Jahr ein bisschen mehr Programm und ein bisschen weniger Treffen. Letzteres ist natürlich nahezu unmöglich, wenn man mit dem Wizard of Goth unterwegs ist, aber ich bin mit dem Ergebnis zufrieden. Die schönsten Programmpunkte waren die Vorträge und Lesungen auf dem „Wissenschaft trifft Freundschaft“- Festival im Kupfersaal, das Lydia Benecke und Christian von Aster auf die Beine gestellt haben.
Wir haben uns von Isa Theobald und David Gray ins Buch „Requiem für Miss Artemisia Jones“ entführen lassen und Christian von Aster hat uns mit seinem „Groll“ aus dem „Zwielichtkaleidoskop“ das Fürchten gelehrt.
Hier hat die Flucht aus dem Alltag auf jeden Fall funktioniert! Das Ambiente im Kupfersaal war super, wenn auch nicht besonders gruftig. Herr von Aster kämpfte mit dem kleinen Maulwurf, der immer irgendwie im Weg saß und einen herrlichen Kontrast zum Horror bildete. Isa Theobald versank in Einhörnern und dank David Gray sächselte der Teufel anmutig. Wer hat eigentlich dieses großartige Hintergrundbild gemalt? Man hatte als Gast das Gefühl, in Kreativität zu baden.
Christian von Aster kämpft mit der Technik … und mit Pauli.
Doch kaum waren die Geschichten erzählt, erklärte mir meine innere Stimme dozierend, dass das „Bücher schreiben“ und „Geschichten erfinden“ bald von der „Künstlichen Intelligenz“ übernommen wird. Ich selbst habe meine lange entwickelte Buch-Idee einmal in ChatGPT eingegeben und im vertrauensvollen Dialog mit der KI eine Handlung geschrieben, die ich alleine so nie hinbekommen hätte. Der Chatbot hatte viel bessere Ideen als ich und konnte sie in Sekundenschnelle ausformulieren. Noch bin ich dem Bot zwar weitgehend überlegen, aber das wird nicht mehr lange so bleiben.
Was wird demnächst aus Autorinnen und Autoren, aus Büchern und Geschichten? Hat das Buch eigentlich generell ausgedient? Wer liest denn heute noch? Die Aufmerksamkeitsspanne wird immer kürzer – meine auch. Werden Hörbücher demnächst auch von der KI eingesprochen? Hollywood experimentiert gerade damit, dass die Filme dank KI mit den Originalstimmen der Stars auch in anderen Sprachen auf den Markt kommen. Was machen Synchronsprecher in fünf Jahren? Was machen Isa Theobald und die anderen? Wird es überhaupt noch Verlage geben, wenn jeder seine KI-generierten Geschichten selbst veröffentlichen kann? Zack! Gedankenkarussell! Orphi ist wieder in der Realität gelandet.
Während Luci van Org für ihre Lesung einen Soundcheck auf der Bühne machte, verließen wir den Saal, um etwas frische Luft zu schnappen. Wir landeten im „Dark Affair“-Zelt, einem Nebenschauplatz zum WGT, um die Ecke. Unser Urteil zum „Szene-Markt“: Bläääh! Viel Fetisch-Kram. Nix für uns! Keinen Gedanken wert.
Doch wir waren mit WTF noch nicht am Ende. Wir hatten einen zweiten Block gebucht, der den Titel „Magie wissenschaftlich betrachtet“ trug. Archäologe und Historiker Mirko Gutjahr zeigte uns magische Ausgrabungen. Da waren ein paar sehr interessante Stücke dabei. Leider habe ich bis auf die „Hexenflaschen“ und die „Schuhe in Wänden von Häusern“, deren Bedeutung bis heute im Dunkeln liegen, fast alles wieder vergessen. Aber für den Moment waren wir fasziniert.
Dirk-Boris-Rödel erklärte uns dann, was Magie eigentlich ist bzw. früher im Alltag der Menschen war und kam schnell auf den Placebo-Effekt zu sprechen. Nicht ganz neu, aber ich hatte kurz Lust, mit dem Wort Abracadabra selbst einen Verschwindezauber zu vollführen. Jetzt muss ich nur noch jemanden finden, der daran glaubt, sonst wirkt es ja nicht.
Dirk-Boris-Rödel erklärt den Schwindezauber.
Hinweis: Lydia Benecke erwähnte bei der Vorstellung des Buchs „30 Jahre Leipzig in Schwarz“, dass das WTF auch im nächsten Jahr wieder stattfinden soll. Ich begrüße das sehr.
2. Die Agra – KEINE Reise mehr wert
Früher ging ich mit (heimlich) stolz geschwellter Brust zur Agra. Hier war man unter sich. Hier liefen keine Schaulustigen herum, sondern nur die, die das Bändchen der Zugehörigkeit trugen. Und ich war dabei! Die Agra war so etwas wie das „Aus“ beim Fangenspiel. Hier war man sicher. Und hier fand man die gesammelte Mannschaft der kleinen und großen Szene-Stände mit allem, was das schwarze Herz begehrt. Natürlich ist das nur ein sehr persönliches und sehr verklärtes Gefühl aus der Vergangenheit. Und wenn ich das richtig sehe, bleibt es auch in der Vergangenheit.
Offensichtlich kaufen sich die Hardcore-Schaulustigen mittlerweile selbst Bändchen und latschen mit bunten Shorts und Hawaiihemd in Schlappen mit Fotoapparat um den Hals über die Flaniermeile. Dabei betrachten sie die Anwesenden, als seien sie Außerirdische, während sie gleichzeitig so tun, als würden sie dank Bändchen dazu gehören. Wer bezahlt, darf rein, solange es keinen Dresscode gibt. Schon klar. Doch auch der Markt erinnerte mich dieses Jahr in weiten Teilen an eine Kirmes. Neben den wenigen wirklich kreativen und schönen Handmade-Sachen gab es jede Menge bunten Kram. Ich hab da mal ein paar Bilder zusammengetragen.
Blechschilder mit fragwürdigem Inhalt
Lustig bunte Strandhüte
Ramsch in den AGRA-Messehallen
Noch mehr Ramsch
Robert entdeckt eine Gruppe von Badeenten
Auch das kulinarische Angebot auf der Agra war ein Reinfall. Nicht unbedingt geschmacklich, aber preislich. Ich hatte einen Becher warme Cola-Plörre für 4,50 Euro + 2 Euro Pfand und eine Handvoll Pommes für ebenfalls 4,50 Euro. Sorry, aber das ist echt ein Grund, möglichst schnell wieder von dem heiligen Grund und Boden zu verschwinden, zumal man ja keine eigenen Getränke und Speisen mitbringen darf. Wer kann sich das denn leisten? Und für diejenigen, die können: Wer will sich das denn leisten?
Etwas Positives zum Schluss: Am Rand der Flaniermeile auf der Mauer sitzen und lästern, hat – wie immer – hervorragend funktioniert und sogar Spaß gemacht. Wenn man nicht zufällig zu einem Konzert will, muss man sich die AGRA aber echt nicht geben.
3. Das Heidnische Dorf – Zehn Minuten Romantik
Was die Agra nicht einmal versucht, schafft das Heidnische Dorf in wenigen Sekunden: Es beamt einen in eine andere Welt. Wir haben uns extra den Freitagabend für den Abstecher ins Mittelalter ausgesucht. Am Abend sind die Familien mit ihren Kindern schon wieder zuhause. Die Wochenendgäste fallen erst am Wochenende ein. Die „Depeche Mode“-Fans waren auf dem Konzert. Die Chancen standen also gut, in Ruhe einen Schmand-Fladen in natürlich-romantischem Ambiente essen zu können. War dann auch so. Das Dorf war gut besucht, aber wir konnten schlendern und mussten nirgends warten.
Mit meinem Sinn für Romantik ist das allerdings so eine Sache. Theoretisch finde ich es immer supertoll, beispielsweise am Meer zu sitzen und in die Ferne zu schauen – vielleicht noch ein Sonnenuntergang und ein Schiff, das am Horizont vorbeischaukelt. In echt wird mir dann aber nach spätestens zehn Minuten langweilig und ich will was Anderes machen. So ungefähr war das auch im Heidnischen Dorf. Kein abendliches Feuer und kein Gewandstand konnte mich halten. Zum Glück ist der Ehegrufti genau wie ich. Wir haben unsere zehn Minuten Romantik sehr genossen. Leider habe ich im Nachhinein erkannt, dass ich das neue Wikinger-Dorf verpasst habe. Wo war denn da der Eingang?
Soweit meine Erinnerungen und Gedankenreisen zum WGT 2023. Wir haben noch viel mehr erlebt, nicht zuletzt tolle Konzerte, Partys und natürlich das Spontis-Treffen. Aber der Wizard of Goth schreibt ja noch eigene Berichte und kann da etwas in die Tiefe gehen. Vielleicht noch so viel: Die tollste musikalische Entdeckung war die Band „Left For Pleasure“, die es tatsächlich schaffte, mir ein paar Lieder lang den Ausgang aus dem Alltag zu zeigen. Danke dafür!
Unglaublich, seit dem letzten Spontis-Treffen, bei dem ich dabei war, sind 4 Jahre vergangen. Auf dem Weg vom Parkplatz zum Park hinter der Moritzbastei gehen mir tausend Dinge durch den Kopf. Wir halten es für eine gute Idee, den S-Bahn-Tunnel zu anderen Seite zu nehmen, um den Leuten, die gerade bei der „Dark Affair“ eine Bondage-Show bewundern, auszuweichen. Was für ein baulicher Wahnsinn. Zwei Rolltreppen und einen kurzen Fußmarsch später sehen wir die Blutbuche, die ihre schützenden Blätter über dem Platz ausbreitet, auf dem das Treffen bereits 2011 stattfand. Die ersten Menschen, die ich im Schatten des Baums erspähe, reißen mich aus meinen Gedanken und stürzen mich umgehend in die Angst vor dem „Ich-weiß-den-Namen-nicht-mehr“ Fluch.
Glücklicherweise war es die unverwechselbare Ramona, die schon von Weitem sah und damit schien der Fluch gebrochen! Es schien, als wäre sie die Erste auf der Wiese gewesen. Ramona ist auch schon ewig „dabei“, fast so lange wie Thilo, der wenig später eintrudelte. Was wäre denn auch ein Spontis Family Treffen ohne Thilo? Der war schon beim ersten Treffen dabei (Dana glaube ich nicht, oder?), genau wie Katharina Noire. Auch Marcus Rietzsch, Herausgeber des Pfingstgeflüsters war damals schon dabei. Ich erinnere mich an den Running-Gag „Gödderdanz“, so wie ein Franke den „Göttertanz„, eine Veranstaltungsreihe im Süden Deutschlands, ausspricht. Auch Katharina und Parm vom Schemenkabinett sind ganze heiße Kandidaten für einen Long-Time-Award, ebenso wie Sophie und Konrad. Nicht zu vergessen sind die Gebrüder Dargel, beide der dunklen Seite zugewandt, aber jeder ein wenig anders.
Wie ich sehe, hat Tanzfledermaus WG-Mitbewohnerin Mirjam im Schlepptau. Natürlich dürfen wir in dem Zusammenhang Bibi Blue und Gruftfrosch nicht vergessen, die zusammen mit Tanzfledermaus und einigen anderen das Spontis Family Treffen 2022 ausgerichtet haben, nachdem ich in einem Anflug von Idealismus meine Teilnahme am Wave-Gotik-Treffen verweigert habe. Zusammen mit meinem Lieblings-Bogenschützen Andreas hat sich auch dieses Mal wieder etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Doch dazu später mehr. Ich habe mich auch über den Besuch von Katharina T. gefreut, die sich diesmal sogar Schuhe angezogen hatte, nachdem ich sie am Freitag barfuß auf der AGRA getroffen hatte.
Ronny, der Fernsehstar, wäre am liebsten im Boden versunken, als vor allen Anwesenden schon wieder an seinen Geburtstag erinnert wurde, zu dem ihm viele bereits um Mitternacht bei der Gothic Pogo Party gratuliert hatten. Robert Draven, Anne von Osteressen, JacSie und Steffi überreichtem ihm ein Geschenk, während der Kreis der spitzen Schuhe zu einem kurzen „Happy Birthday“ einstimmte. Der Arme.
Karlsson vom Dach flog nebst Partnerin auch wieder ein, genau wie Simone und Ralf (unser WG-Pärchen, besten Freunde und Fahrgemeinschaftler), Vanessa und auch „Darkmar“ und Bernd, den wir zuletzt in London über den Weg gelaufen sind, landeten erfolgreich auf der Wiese. Waren eigentlich Nadine und ihr Partner neu dabei? Neu (für meine Wahrnehmung und mich) waren zum Beispiel Gerald und Elisabeth, Cassandra (Sandra) nebst Partner und Petra (danke für die Bilder!), sowie Birgit und Peter.
Für einen besonderen Moment sorgte Schi-Schi, die nicht nur durch ihren roten Haare herausstach, sondern auch durch die Tatsache, dass sie das Treffen auf einem Fahrrad verließ. Das sah schon irgendwie surreal aus, wenn ein Grufti mit rotem Iro und Pikes auf einem Fahrrad davon radelt. Ich hab das sehr gefeiert!
Die Klammers (benannt nach dem kleinen Helfer im Textverarbeitungsprogramm Word) waren auch endlich wieder da, brachten eine total kitschig-coole Kofferradio-Handtasche mit und vor allem sich selbst, hatte Kai doch lange mit einer Post-Covid-Erkrankung zu kämpfen, von der er sich nun wieder halbwegs erholt hat. Auch mein Lieblingsbogenschützin Daniela war mit ihrer Tochter da, was mich sehr gefreut hat. Möglicherweise reift hier adäquater Nachwuchs heran?
Schön fand ich auch den Besuch von Stefan Kubon nebst Partnerin, denn nun hatte ich endlich mal ein Gesicht zu den Artikeln, die Stefan in der Vergangenheit beigesteuert hat. Er bewies darüber hinaus auch unfassbare Blog-Kenntnisse, konnte er sich doch an viele Besucher und deren Artikel inhaltlich erinnern. Matthias ist mir natürlich nicht entgangen, ebesonwenig wie ein Kurzbesuch von Tigrib und Lippi.
Dafür sind mir mit Sicherheit viele Besucher entgangen, die da waren, mit denen ich vielleicht sogar geredet habe, die ich aber nicht wahrgenommen habe. Für mich ist eine solche „Massensituation“ sehr anstrengend und ungewohnt, deshalb bleiben vielen Namen und Besucher nicht „hängen“. Bitte habt Nachsicht und identifiziert Euch bitte in den Kommentaren oder bei Facebook, damit ich Euch zuordnen kann.
Meine weltbeste Blog- und Magazin-Designerin Sabrina war wieder mit ihrer Freundin (Steffi?) dabei, glücklicherweise hatte ich meinen Redebedarf mit ihr bereits am Vorabend bei der GPP gestillt, denn hier auf dem Spontis-Treffen werden Gespräche meistens unterbrochen. Der Wizard Of Goth ist für alle da! Reinhard, der rasende Leipzig-Reporter brachte wieder die bezaubernde Franziska mit. Auch Linn Noire hat ihre Aufwartung gemacht
Jen hat es auch noch kurz geschafft, nach ihrer Lesung vorbeizuschauen. Wir sollten unbedingt den Plan weiterformen, deine Lesungen einer größeren Community zugänglich zu machen. Nicht zu vergessen: Mondlichtkobold nebst dem geheimnisvollen Freund, der mich vor dem Felsenkeller ansprach (meld Dich mal!)
Besuch aus dem Ausland
Österreich und die Niederlande erhalten dieses Jahr wieder 12 Punkte für ihre Teilnahme. Die beiden tollen Menschen aus dem Teeladen „Chay“ in Linz zum Beispiel. Ich habe mich riesig über die beiden treuen Supporter gefreut, ihr Besuch wird mir noch lange in der Nase bleiben (*zwinker*). Auch der Besuch von Christine aus Wien hat mich gefreut. Vielleicht sollte die mal mit Marion und Stefan Kontakt aufnehmen, die auch aus Wien kommen?
Minke aus den Niederlanden brachte Bianca und Ron mit, über die ich mich riesig gefreut habe. Bianca ist gefühlt schon seit 20 Jahren beim WGT und hat mir vor einer ganzen Weile einen Haufen Bilder und Erinnerungen geschenkt, von denen ich hier seit Jahren zehre. Die Basissammlung meiner Szenemagazine von damals basiert auf ihrer Grundsammlung. Minke hat leider ihre Pläne nach Deutschland zu kommen, auf Eis gelegt, ein neuer Job hat ihr den Verbleib in der Heimat wieder schmackhaft gemacht. Ihre Geduld wurde belohnt, denn sie war Teil des Pikes-Kreises, für den sie extra gekommen war. Auch Anne Delaporte war aus London zu Gast, gerne hätte ich mehr Zeit gefunden, mich auch mit ihr zu unterhalten.
Nachdem ich noch froh war, dass Ronny in seiner Geburtstags-Peinlichkeit erstickte, sollte es Augenblicke später mich selbst treffen, denn irgendjemand holte mich dann in den Kreis. So wie das faule Ei beim Spiel Plumpsack. Kennt das noch jemand? Egal. Jedenfalls hatten einige Verrückte unter der Leitung von Bibi Blue ein Verdienstkreuz gebastelt und Unterschriften gesammelt, um mir so zum 10. Family Jubiläum zu gratulieren. Hat geklappt, obwohl ich natürlich mal wieder erst im Nachgang anerkennen und würdigen kann, was man da für mich gemacht hat. Natürlich hatte ich auch keine Rede vorbereitet. Ich habe Bibi Blue gebeten, kurz zu erzählen, wie das gelaufen ist.
Bei einem Mini-Spontis-Treffen in Berlin kam die Idee bei Tanzfledermaus. Ich war bei ihr und habe gesagt, dass es toll ist, dass wir uns durch Spontis kennen. Während der Pandemie haben wir uns dann zum Picknick im Park in Berlin getroffen, da sagte Tanzfledermaus: „Er sollte ein Szeneverdienstkreuz bekommen.“ Ich meinte, wir können das wirklich machen. Gruftfrosch fand die Idee super, wir haben davon noch einigen Leuten erzählt.
Beim Spontis-Treffen 2022 erzählten wir es den Anwesenden und machten eine Mail-Liste, um uns abzustimmen. Mit den ersten Ideen tauschten wir uns in einer kleinen Gruppe aus. Caro hatte eine Idee mit einer Fledermaus, ich die mit den Pikes, Andreas wollte das Metallkreuz machen. Ich machte die Urkunde mit Fledermäusen (wichtige Elemente!), Mirjam brachte wichtiges Feedback ein und Gabrielle hatte die Idee mit dem Doppelglasrahmen, den sie dann auch spendete. Die gehäkelten Schädel sind von Christine aus Linz, ich habe auch eins bekommen. Das S hat auch Andreas Metzner gemacht, ich habe ein Test-S bekommen.
Dann haben wir uns natürlich noch heimlich hinter dem Baum versammelt, um die Urkunde auch zu unterschreiben.
Ich kann mich an dieser Stelle nur noch einmal bei allen Anwesenden bedanken. Allein dadurch, dass ihr ein mal im Jahr aus dem Schatten heraustretet und so zeigt, dass ihr wertschätzt, was ich tue, war und ist stets Motivation genug. Dass sich dann im Hintergrund solche Kontakte bilden, ist letztendlich das, worauf ich mit dem Bloggen hinauswollte. Dem subkulturellen Gemeinschaftsgefühl eine neue Basis geben. Gerade in Zeit von sozialen Netzwerken scheint das immer notwendiger zu werden.
Klar, dass es dann ein paar Verrückte gab, die sich um Bibi Blues subversivem Geist versammelten, um dem noch einen darauf zu setzen. Danke an alle, die bei diesem ausgefeilten Plan ihre Finger im Spiel gehabt haben. Ich glaube, ich habe hier zu Hause einen würdigen Platz für diese Auszeichnung, die ich sehr gerne entgegengenommen habe, gefunden. Die Tränen, die ich verdrückt habe, bleiben für Euch unsichtbar. Wenn ihr aber genau hineinfühlt, spürt ihr sie. :-)
Der Vampir ist in Streitlaune. Vermutlich hat er wieder von einem Opfer genascht, das einen deutlich zu hohen Gehalt von Testosteron und Adrenalin aufwies. Wer weiß. Den ganzen Tag macht er seinen Mitbewohner das Leben zur Hölle, obwohl das ja eigentlich etwas Gutes ist. Jüngst pustete er der Grableuchte die Flamme aus und begann einen Streit darüber, wie viel Ruß sich an den Zimmerecken sammeln würde, dann empfahl er dem Knoblauchzopf ein Latexoutfit, weil ihm dessen Körpergeruch nicht passte und letztendlich verlangte er vom Pflock, mit einem Korken an seiner Spitze herumzulaufen, um nicht zu einer unberechenbaren Gefahr zu werden. Glücklicherweise hat sich Alana Abendroth noch nicht blicken lassen, die würde mit Sicherheit auch ihr Fett abbekommen!