Schon seit Dezember 2022 sind die Eintrittskarten für das 30. Wave-Gotik-Treffen in Leipzig erhältlich. Eine erwartete Preissteigerung ist ausgeblieben, die entsprechende Diskussion, die sich sonst in den sozialen Medien manifestiert, fand ebenfalls nicht statt. Auch die Bandankündigungen sind vielversprechend, schon jetzt – bei rund 109 Zusagen – spürt man wieder dieses WGT-Gefühl, nicht alles schaffen zu können. Ja, und irgendwie fühlt sich die Kommunikation des Veranstalter transparenter, mitteilsamer und irgendwie netter an, natürlich rein subjektiv.
Die WGT-Saison wird mit diesem Beitrag eröffnet, bleibt auf dem Laufenden, in dem ihr unsere eigens eingerichtete Informationsübersicht mit allen Artikel rund um das WGT, die auch in der Navigationsleiste erscheint, besucht.
WGT 2023: Kartenpreis bleibt stabil
Erstaunlicherweise ist dieses Jahr eine Preissteigerung ausgeblieben, das Ticket kostet wie im Vorjahr 170 €. Angesichts des zu erwartenden Angebots immer noch ein echter – wie sagt man – „Preiskracher“, denn viele von Euch haben möglicherweise an anderen Vorverkäufen gespürt, wie sich Inflation, Personalmangel und Krisen auswirken. Zugegeben, im letzten Jahr hat das Treffen bereits einen großen Preissprung gemacht und hat sich um 40 € verteuert. Meiner Meinung nach immer noch ein Schnäppchen, wie ich auch in diesem Beitrag feststellte. Das Amphi hat 2023 die dreistellige Mauer durchbrochen und kostet nun 105 Euro (2 Tage). Nimmt man das M’era Luna noch hinzu, das mit 139 € (2 Tage) zu Buche schlägt, ist das WGT mit 42,50 € je Festivaltag (170 € für 4 Tage) sogar das günstigste aller Festivals. Wenn man diese Veranstaltungen denn überhaupt auf diese Weise miteinander vergleichen kann.
Tipp: Tickets vorbestellen und nicht erst vor Ort kaufen! So spart ihr euch die VVK-Gebühren, die für jede Karte fällig werden und bezahlt nur einmalig die Versandkosten für alle Karten.

WGT 2023: Hotelpreise auf neuem Höhenflug
Allerdings bleiben die Preise für die Unterbringung alles andere als stabil, denn hier zeichnet sich ab, dass wir 2023 das teuerste Jahr aller Zeiten erleben werden. Nicht nur wegen eines gleichzeitig stattfindenden Depeche-Mode Konzerts, sondern wegen eben angesprochener Teuerungsraten, haben sich die Preise im Schnitt verdoppelt, für zentrumsnahe Unterbringung sogar verdreifacht. Unter 1000€ für 5 Nächte ist kaum noch etwas zu bekommen.
Wer noch eine Unterkunft möchte, ist gut beraten, den Suchkreis auf einige Kilometer um das Zentrum herum zu erweitern, oder sich über Plattformen via AirBNB möglicherweise günstigere Möglichkeiten zu sichern.
Tipp: Wenn ihr kein Problem mit Zelten oder Camping habt, so ist die Obsorgekarte (30 €) oder ein Stellplatz für das Wohnmobil eine Alternative. Wohnmobile kann man für ca. 100-150€ pro Tag mieten, dann ist die Anfahrt auch schon mal gesichert.
Es scheint sich abzuzeichnen, dass Leipzig für das Wave-Gotik-Treffen zum Standortproblem werden könnte, denn das Alleinstellungsmerkmal des Festivals, die Stadt als eine Art Festivalgelände zu nutzen, wird offenbar immer mehr zum Preistreiber. Leipzig hat in den letzten Jahren deutlich an Attraktivität zugelegt, was sich auch auf die Kosten für Unterbringung und Verpflegung auswirkt. Die Zeiten, in denen Leipzig als abgeranzte Ost-Stadt dastand, sind lange vorbei. „Hypezig“ ist in aller Munde, schon jetzt klagen Einheimische über explodierende Miet- und Lebenshaltungskosten.
Auch die letzte Bastion „alter Zeiten“, das so wichtige AGRA-Gelände, stand vielfach auf dem Spiel, um einem neuen, modernen und „hippen“ Stadtteil Dölitz zu weichen. Viele Veranstaltungsorte sind im Zuge einer Modernisierung der Stadt gewichen und wurden durch deutliche teurere und dem WGT nicht mehr zur Verfügung stehende Locations, ersetzt. Die explodierenden Hotelkosten könnten also nur ein Vorbote gezwungener Veränderungen sein.
WGT 2023: Ich meine, die Kommunikation ist besser geworden
Einer der größten Kritikpunkte im Vorfeld des Treffen in den letzten Jahren war die fehlende Kommunikation der Veranstalter. Das hat sich seit einiger Zeit langsam, aber stetig gewandelt. Ich möchte mein subjektives Gefühl, das man transparenter, offener und kommunikativer geworden ist, teilen. So teilte der Veranstalter alle Entwicklungen der Ticketpreise zeitnah und wies auf die bevorstehende „Hotel-Problematik“ hin, eröffnete die Möglichkeit, in den Trauerhallen des Südfriedhofs zu heiraten (Artikel folgt) und unterstützt jetzt sogar das Pfingstgeflüster bei der Crowdfunding-Kampagne für die Druckkosten des wichtigsten Post-WGT-Magazins.
Dass der Kartenvorverkauf jetzt schon im Dezember startete, hatte ich fast für eine „Ente“ gehalten, bis ich mich selbst davon überzeugen konnte.
Aus den letzten Jahren, in denen ich das Wave-Gotik-Treffen nun schon besuche, beobachte und darüber schreibe, habe ich den Eindruck gewonnen, es hätte sich etwas verbessert. Auch wenn wir noch einen Weg zu gehen haben, so meine ich, die Szene hätte Einfluss auf „ihr“ geliebtes Treffen, das immer noch zu den wichtigsten Szene-Ereignissen des Jahres gehört.