Grufti Haarkunst der 80er – Wie ging das denn damals so?

Vor rund einem Jahr schrieb Mone vom Rabenhorst von Türmen, Tellern und Iros aus längst vergangenen Zeiten und blickte etwas wehmütig auf die heutige Szene, die sich aus ihrer Sicht und aus welchen Gründen auch immer, mit „Perücken, Hüten, Hörner oder sonstige Headpieces, mal mehr oder weniger passend zu ihren Kleidern“ schmückt. Bei einer Haare-Bau-Session mit Orphi im heimischen Eulenforst wurde der Entschluss gefasst, die Angelegenheit mal zu dokumentieren und für die Nachwelt zu erhalten. Jetzt hat sich Mone ein hingesetzt und eine Art Foto-Love-Story über das Haare bauen verfasst:

Ich habe lange überlegt, genau genommen fast 2 Jahre, ob ein kurzer Artikel über das „Stellen von Haaren“ überhaupt Sinn macht. Angesichts zahlreicher Styling-Anleitungen bei YouTube fand ich einen weiteren Beitrag im Internet eher überflüssig, zumal es sicher heutzutage auch viele mehr Möglichkeiten oder Hilfsmittel (wie zum Beispiel Styling-Puder) gibt. Meine Erfahrungen und Praktiken sind hier doch eher Old-School, also locker über 25 Jahre alt, auch wenn sie natürlich nach wie vor funktionieren.

Ausschlaggebend für diesen Beitrag war dann jetzt aber doch die jüngste Nachfrage eines jüngeren Haarbau-Profis, wo man ein vernünftiges Kreppeisen herbekäme und wie das mit dem Kreppen eigentlich denn so funktioniert. Nun gut. Eine Foto-Story ist ja ein bisschen was anderes als ein Video und zufällig habe ich gerade etwas Zeit. Los geht’s, so war das also damals….

Grundsätzlich…

Voraussetzung für einen Iro ist mindestens ein Sidecut (je höher, desto besser), für einen Turm ein Undercut (was heißt: die Haare am Hinterkopf müssen auch ab sein). Hat man keinen Undercut, sieht‘s einfach – sorry, wenn ich meine persönliche Meinung schreibe – doof aus.

Folgende Regel galt schon immer für das Haarebauen: Bloß vorher nicht waschen! Die Haare dürfen nicht zu weich sein, 1 – 2 Tage sollten schon vor dem Styling-Ereignis liegen. Blondierte (oft strohige) Haare haben hier übrigens einen deutlichen Vorteil.

Das Kreppeisen sollte kein Billig-Gerät sein, sondern von einer vernünftigen Marke. Meines ist nun bald 30 Jahre alt und von Babyliss. Den Hersteller gibt es noch, wie die Qualität mittlerweile ist, kann ich nicht beurteilen. Meines wird jedenfalls richtig (!) heiss und hat eine Breite von 4,5 Wellen (ca. 6 cm).

Bitte ausreichend Zeit einplanen! Je länger die Haare sind, desto länger dauert das Kreppen natürlich. Für meine aktuelle Haarlänge (ca. 30 – 35 cm) benötige ich beispielsweise – ohne zu hetzen – ca. 1 – 1,5 Std. Aber wie gesagt: Nur fürs Kreppen! Wenn ich diese Haarlänge (alleine) hochstellen würde, könnte ich locker noch einmal 1,5 Std. draufrechnen.

Bitte dran denken, genügend Haarshampoo, Spülung und Kurpackung fürs anschließende Auswaschen und eine fürsorgliche Nachbehandlung im Haus zu haben. Die Haare – also was davon übrig bleibt – werden es danken. Kreppen und Toupieren ist zweifelsohne NICHT haarfreundlich!

Das Kreppen…

Zuerst das Kreppeisen anschließen und warten, bis es wirklich ganz heiß ist. Man klemmt die Deckhaare mit großen Klammern, Spangen oder Gummis an die Seite oder nach vorne und fängt von hinten/unten an, indem man einzelne Strähnen, die – WICHTIG! – nicht zu dick sein dürfen, herausnimmt und dann zwischen das Kreppeisen klemmt. Bevor das Eisen jedoch zum Einsatz kommt, muß die komplette Strähne noch mit Haarspray angesprüht werden. Das Spray nicht zu nah an die Strähne halten, nass soll sie nicht werden, nur ganz leicht feucht. Ich empfehle hier – genau wie vor 25 Jahren: Wella Flex Blau. (Alternativ dazu kann man Wella Flex Lila nehmen.) Dieses Spray klebt nicht so extrem, man kann die Haare nachher gut bearbeiten und man sieht, bei vernünftigem Gebrauch, keine Rückstände in den Haaren.

Mit dem Kreppeisen dann am Kopf beginnen, ca. 5 – 6 Sekunden das Haarspray „verdampfen“ lassen, Eisen öffnen (kann möglicherweise leicht an den Haaren kleben) und dann an der Strähne weiter hoch schieben. Wenn eine Strähne bis zur Spitze fertig ist, diese ruhig noch einmal leicht mit Haarspray ansprühen. Grundsätzlich kann man immer wieder zwischendurch leicht über alle bereits fertigen Strähnen sprühen. So arbeitet man sich dann nach und nach durch, bis alle Strähnen fertig sind und die ganze Haarpracht nur noch aus harten und trockenen Haarplatten besteht. Das Eisen hat dann seinen Dienst getan und kann zur Seite gelegt werden.

Jetzt wird gleich durchgewuseltDurchwuseln…

Nach dem Kreppen müssen die Haarplatten auseinandergewuselt werden. Dies klappt vorzüglich mit einem Frottee-Handtuch, das vorher natürlich NICHT mit Weichspüler gewaschen wurde. Damit also ordentlich den ganzen Kopf durchrubbeln. So lösen sich dann die Platten in ganz viele kleine ca. 1-cm-breite Strähnen auf.

Hier ein kleiner Foto-Hinweis!

Ab jetzt gibt es beispielhaft Bilder von Orphi von einem „breiten Iro“, bei dem die Haare bis zu den Spitzen gerade heraus stehen und Bilder von RaBe, auf denen die Haare oben leicht nach innen eingeklappt wurden (bisschen Richtung „Deathhawk“). Ich selber habe früher, nach meinen ersten wenigen Türmchen, neben den Pudelfrisuren (Haare auf eine Seite rüber) immer nur breite Iros getragen.

Und los geht’s mit dem Toupieren…

Früher haben wir eigentlich nur mit Skelettbürste toupiert. Inzwischen nehme ich für manche Bereiche, zum Beispiel direkt am Kopf, doch eher einen – nicht zu feinen – Kamm. Beginnen sollte man – egal ob für einen Iro oder einen Turm – immer in der Mitte. Also da, wo man später am schlechtesten noch einmal drankommt. Das Allerwichtigste bei hohen Haaren ist, daß es INNEN nicht zusammenfällt, denn wenn es innen zusammen fällt, dann fällt letztendlich alles zusammen oder kippt zur Seite. Ergebnis: Sieht aus wie gewollt und nicht gekonnt und wäre ein Grund für mich, sofort unauffällig in den Untergrund zu entschwinden.

Bei einem Iro fange ich hinten/unten mit dem Toupieren an, bei einem Turm oben in der Kopfmitte. Ich gehe aber weiter in diesem Beitrag hier jetzt nur auf den Iro ein, weil die Fotos dazu passen.

Man nimmt sich immer einzelne Strähnen, sprüht diese an und toupiert los. So arbeitet man sich langsam und strähnchenweise Richtung Stirn vor. Die seitlichen Haare mache ich zum Schluß. Erst, wenn in der Mitte halbwegs alles – flexibel Dank Wella Flex Blau – steht, toupiere ich die seitlichen Haare hoch. Zuerst werden die seitlichen Strähnen von der Innenseite ordentlich antoupiert, dann sprühe ich noch einmal kurz in den Bereich hinein, greife die Seitensträhne mitsamt den bereits stehenden Haaren in der Mitte und toupiere dann alles in-/miteinander hoch, während ich gleichzeitig die Haare nach oben hochziehe. So braucht man letztendlich außen nicht so viel Haarspray. Was wiederum bedeutet, kaum weiße Haarsprayspuren zu sehen. Noch einmal: Ich „klebe“ quasi die Seitensträhnen mit Spray von innen an die bereits auf den Kopf stehenden Haare. Blöd zu erklären irgendwie. Nur ganz zum Schluss, wenn das Bauwerk so gut wie fertig ist, dann sprühe ich von außen und ziehe die äußeren Haarsträhnen entweder mit dem Stielkamm oder den Fingern lang, damit keine Wellen oder Beulen an den Seiten zu sehen sind. Wellen und Beulen in einem Iro gehen gar nicht, das muss gerade sein! (Sonst lieber waschen, Zopf machen und fertig mit Frisur für diesen Tag.)

Betonieren…

Wenn das Bauwerk den Wünschen entsprechend aussieht und alles so zurechtgezuppelt ist, wie es sein soll und auch keine Löcher mehr zu sehen sind, beginne ich, mit Kleber zu betonieren. Bewährt hat sich hier inzwischen Taft Schwarz, Haarlack. Vorsicht! Wenn man zu nah dran sprüht oder gegebenenfalls den Fön einsetzt kann das böse weiße Flecken in den Haaren geben. Die gehen auch gar nicht! (Waschen, Zopf, fertig!) Zur Not könnte man schwarzes Haarspray (bekommt man im Karnevalsbedarf oder auch bei Amazon) griffbereit haben und hinterher noch mal vorsichtig drüber sprühen, in der Hoffnung, daß man dann nichts mehr von den weißen Rückständen sieht.

Kontrolle… und Aufpassen!

Wenn die gesamte Haarpracht fertig ist, immer mal wieder innerhalb der nächsten Stunde etwas Haarspray nachlegen oder auch zusätzlich festfönen. Es darf sich wirklich nichts mehr auf dem Kopf rühren! (Ausnahme ggfs. je nach Bauart: vorne der Pony in den Haarspitzen) Ein Test: Schnell – aber ganz vorsichtig – mit dem Kopf hin- und herwackeln. Regt sich nichts, dann kann man sicher sein, daß die Frisur auch die nächsten Tage übersteht, sofern man es schafft, vernünftig zu schlafen und nicht mit seinem Kopfkissen zu kämpfen.

ralf4 bauen6-der-fertige-blackhawk-oder-auch-iro

Grundsätzlich mit gestellten Haaren Luftfeuchtigkeit meiden! Kein Regen! Kein echter Nebel (wie ungruftig)! Wenn die Haare pappig werden, hat man verloren (schnell unauffällig verschwinden und waschen gehen).

Fertig mit schöner Frisur…

Turm-Frisur auskämmen
Geliebte Ehemänner, so wie der Rabe hier auf dem Bild, helfen dann schon mal beim auskämmen.

Irgendwann muß der ganze Kleister ja wieder aus den Haaren raus. Es soll tatsächlich heutzutage Leute geben, die die Haare auskämmen! Es soll sogar spezielle Bürsten dafür geben. Ich kenne diese Version bzw. diese Bürsten nicht und möchte mir in meinen schlimmsten Alpträumen nicht vorstellen, wie weh das tut und wie viele Haare dabei wohl abbrechen. Man versicherte mir zwar, es würde nicht wehtun, aber das will ich nicht wahrhaben.

Ich bevorzugte schon immer: Waschen. Kopf über die Badewanne und los. Meistens 2 – 3 Waschgänge mit Shampoo, danach 1 – 2 Spülungen, noch einmal Waschen, dann eine Kurpackung… und mit der Kurpackung oder einer Spülung und ein bisschen Wasser zusammen dann anfangen, mit einer Skelettbürste die Knoten heraus zu kämmen. Die ganze Prozedur kann locker auch schon mal eine halbe Stunde dauern. Anschließend hat man dann Rücken, vor allem in meiner Altersklasse. Vielleicht hat man aber auch einen geliebten Partner oder einen Freund, der das Kämmen für einen erledigt, während man versucht, die Schmerzen im Rücken zu verdrängen.

Schlußwort…

Der gemeine Grufti stellte seine Haare früher in der Regel immer selber, genauso war es auch mit dem Schminken. Inneres nach Außen tragen und so, Ihr kennt den typischen Spruch. Das galt damals natürlich mehr als heute (in der Party- und Spaßgesellschaft) und es war unüblich, daß man sich von Freunden herrichten ließ.  Dies passierte damals eigentlich nur bei Extrem-Haarlängen, ab 25 cm aufwärts, wenn man nicht mehr selbst überall dran kam oder man irgendwelche Höhenrekorde aufstellen wollte. Dann wurden schon mal gemeinsame Treffen veranstaltet, in denen man sich zusammen beziehungsweise gegenseitig die Haare stylte.

Also. Egal, ob Ihr selbst baut, Freunde an Eure Haare lasst oder Ihr bei Freunden Hand anlegt, achtet auf eine vernünftige Fischluft-Zufuhr, damit niemand einen Erstickungstod erleiden muss. Eine Flasche Haarspray geht locker drauf. Oftmals – je nach Haarlänge – mehr. Also Fenster (trockene Luft) auf!

Fast wäre die Protagonistin erstickt.

So. Das war’s eigentlich. Fragen? Dann bitte in den Kommentaren melden! Das WGT rückt näher, viel Spaß beim Trainieren bis dahin! Ich für meinen Teil freue mich immer, tolle Frisuren zu sehen.

Eure

Mone vom Rabenhorst

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Kommentare

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Orphi
Orphi(@orphi)
Editor
Vor 7 Jahre

Ich kann und konnte das noch nie alleine. Lustig ist auch die „Fischluft-Zufuhr“. Ob das besser riecht als Haarspray? :-) Mein Problem ist tatsächlich unter anderem das Kreppeisen. Meins wird absolut nicht heiß genug. Vielleicht hat da ja jemand eine Empfehlung? Und bevor ich meinen lieben Ehemann ans Ausbürsten lasse, habe ich lieber Rücken. Das tut weniger weh.

Heiko
Heiko (@guest_52953)
Vor 7 Jahre

Ohja, Hilfestellung beim Haare zurecht machen suche ich immer wieder. Mit meiner Frisur(schulterlang, kein Sidecut oder Undercut) geht erstmal eh nur das Vogelnest (will ich ja auch so) aber da tu ich mich auch schon schwer genug. Auf jeden Fall kann ich hier bestimmt Hilfe und Inspiration draus ziehen, von daher: danke für den Artikel :-)

Kitty
Kitty (@guest_52954)
Vor 7 Jahre

Ein schöner Bericht! Ich hatte früher einen Undercut bei etwa schulterlangen Haaren und habe sie auch gelegentlich hochgestellt. Leider habe ich davon keine Fotos mehr. Aus der Zeit (etwa 1990) gibt es nur noch Bilder, wo ich einen Zopf hatte und dazu den langen Pony wild zu einer Seite rübertoupiert.
Ich bin zwar klamottenmäßig nach einem längeren Ausflug in die dunkelbunte Hippieecke wieder ziemlich oldschool schwarz unterwegs mit langen Röcken, Samt, Rüschen, Spitze und viel Schmuck, würde aber nie wieder meine Haare toupieren. Das liegt allerdings nur daran, daß sie mir mittlerweile bis knapp unter den Po reichen und ich ihnen nicht schaden möchte. ;) So gehöre ich also auch zu denen, die sich gelegentlich schwarze Stoffblumen, Schleifen und Headpieces in die Haare stecken bzw. auf den Kopf setzen. Mein nächstes Projekt ist ein Kokoshnik aus schwarzem Samt mit Borten und Perlen.

Fledermama
Fledermama (@guest_52955)
Vor 7 Jahre

Ich finde es so schön. Aber ich würde echt wahnsinnig werden mit dem Ausbürsten der Knoten, glaube ich. Meine Haare sind fast hüftlang und super fein und schon nach einem Abend offen tragen werd ich ganz kirre mit der Bürste… Bin da aber wohl auch noch extra wehleidig…

Flederflausch
Flederflausch(@flederflausch)
Vor 7 Jahre

Sehr schöner Artikel!
Ich finde es furchtbar anstrengend sich die selbst zu stellen, auch wenn meine Haare nicht übermäßig lang sind.
Bewährt hat sich bei mir auch, da ich keine Spiegelkombi habe mit der ich mich vonhinten sehen kann, nach dem toupieren auf die Seite legen, die Haare auf dem Boden wie gewünscht anordnen, sprühen, toupieren, andere Seite, sprühen, toupieren, aufsetzen, richten, notfalls noch mal aufplustern und es steht ;)

Ronny
Ronny (@guest_52961)
Vor 7 Jahre

Sehr schön geschrieben
Nur hab ich das Problem – fast keine Haare mehr zu haben :-(
Was nun ? Rat ist teuer – oder ich gehe am besten jetzt nicht mehr unter die Leute :-)

Grabgeflüster
Grabgeflüster (@guest_62519)
Antwort an  Ronny
Vor 1 Jahr

Perücke

Robert
Robert(@robert-forst)
Admin
Antwort an  Grabgeflüster
Vor 1 Jahr

Eine Perücke als Iro? Gibt es sowas fertig und nicht lächlerlich künstlich?

Mandy
Mandy (@guest_52962)
Vor 7 Jahre

Toller Artikel, sehr unterhaltsam geschrieben ;)
Ich habe noch nie meine Haare komplett toupiert, max. bissel am Ansatz…ich habe Naturlocken und damit eh schon zu kämpfen, sie machen was sie wollen :D

Armin
Armin (@guest_52964)
Vor 7 Jahre

Pah, ich habe auf dem WGT mal einen ganzen Tag lang anderen Leuten die Haare aufgestellt. Der einzige, der am Ende nur Wackelwolle auf dem Kopf hatte, war ich selbst.
Ronny, wenn du das Problem mit den fehlenden Haaren gelöst hast, dann sag bescheid :D
Mone, du hast vergessen das knisternde Geräusch zu beschreiben, wenn das Kreppeisen die Haare brät. Man kann förmlich hören, wie die Haare kaputt gehen. Mir hat übrigens eine halbe Dose Taft Ultrastrong meist gereicht, bei einem 25cm hohen (breiten) Iro. Man muss nur sehr gründlich mit einem Kamm toupieren, mit der Bürste habe ich das nicht hinbekommen.

Tanzfledermaus
Tanzfledermaus(@caroele74)
Vor 7 Jahre

Ein altes Kreppeisen besitze ich auch noch (gibt’s sowas heutzutage überhaupt noch???), aber eben jenes „Brutzeln“ ließ mich dann doch nur sehr selten dazu greifen.
Allerdings habe ich nie die Kombi Kreppen+Toupieren gehandhabt, sondern immer nur entweder gekreppt (=anschließend Wuschelmähne) oder hochtoupiert.
Zum Haare-wild-Zerstrubbeln habe ich manchmal auch einfach nur ein Handtuch überkopf kräftig durch die trockenen Haare gerubbelt. Diese Technik hatte mir ein Freund gezeigt und als meine Haare mal länger waren, klappte das ganz gut (natürlich nicht ohne einiges an Haarlack).

Heiko
Heiko (@guest_52968)
Vor 7 Jahre

Interessante Sache das mit dem Handtuch, Tanzfledermaus. Mit meinen schulterlangen Haaren wird das aber sicher nicht mehr gehen, oder?

Tanzfledermaus
Tanzfledermaus(@caroele74)
Vor 7 Jahre

Meine Haare waren damals zwischen kinnlang bis etwas über schulterlang, probier’s doch einfach mal aus! Haare kopfüber mit einem rauhen Handtuch (Frottee o.ä.) kräftig kreisend durchrubbeln und dann zurecht zupfen, festsprühen.

Ronny
Ronny (@guest_52971)
Vor 7 Jahre

Danke Mone ;-) …und @ Armin – meine „Lösung“ ist Tattoo , also natürlich keine Haare tätowieren aber ich hab da ja schon was machen lassen ^^V^^

Heiko
Heiko (@guest_52972)
Vor 7 Jahre

Danke @ Tanzfledermaus, das werd ich beim nächsten mal direkt ausprobieren :-)

Heiko
Heiko (@guest_52976)
Vor 7 Jahre

Ich habe heute den „Trick“ mit dem Handtuch ausprobiert. Das Ergebnis spricht für sich, so eine gute Wuschelmähne hab ich bisher noch nicht hinbekommen! Und das in einem Bruchteil der Zeit, die ich sonst mit Kamm und Bürste gebraucht habe!
Nochmal tausend Dank für den Tipp, Tanzfledermaus

Tanzfledermaus
Tanzfledermaus(@caroele74)
Vor 7 Jahre

Prima, schön dass es geklappt und das Ergebnis gefallen hat :-)

Svartur Nott
Svartur Nott (@guest_52984)
Vor 7 Jahre

Hach, ein toller Artikel, ich würde gerne noch weitere lesen, in der neuen Reihe „wie baue ich ein(e)(n) ….“ – der ultimative Haarstellführer“.
Nein im Ernst, es gibt einiges an Videos im Netz, aber ich weiß nicht, irgendwie hat dies als Artikel-Form für mich mehr Charme.

Malte
Malte (@guest_52985)
Vor 7 Jahre

„Bloß nicht vorher waschen“? Also, ohne frisch gewaschene und tuffig gefönte Haare geht bei mir rein gar nichts. Das Fönen erfolgt kopfüber und sorgt für den ersten (wenn auch schwachen) Halt der Haare. Dann toupieren, immer noch kopfüber, mit dem großen Handspiegel auf dem Boden zur Sichtkontrolle, dass auch keine Strähne vergessen wurde. Mit dem konturlosen Gewusel auf dem Kopf kann ich mich dann aufrichten, um es in Form zu bringen. Das erfolgt natürlich von außen nach innen!
– Ich bin ganz fasziniert von diesen grundsätzlich verschiedenen Techniken. –
Erst einmal die Außenseiten mit einer Bürste geradeziehen, Haarlack drauf und (ich finde den Ausdruck klasse): festfönen. Immerhin das haben wir gemeinsam. Das Gewusel im Inneren der nun akkurat stehenden Seitenwände ziehe ich nach und nach mit der Spitze des Toupierkamms heraus. Und: soviel Haarlack braucht man gar nicht. Eine Dose reicht locker für zehn Wochenenden. Bewährt hat sich bei mir noch, dass bei vorsichtigem Schlafen die Frisur für zwei Abende reicht und für den eventuellen dritten Abend (Festivals, Ostern oder so) die hohen Haare zum Teller heruntergefönt werden.

Wer hat eigentlich Reinigungstipps gegen den gleichmäßigen Haarlackfilm, der sich langsam, aber sicher, auf dem Fön bildet?

succubus.goblin
succubus.goblin(@white-yokai)
Antwort an  Malte
Vor 1 Jahr

Hallo Malte, ich hätte da eine Frage bezüglich der Tellerfrisur … ich selbst habe das jetzt 1x ausprobiert, bekomme aber keinen Teller hin. Ist es daher sinnvoller, erst einen Turm zu kreieren und dann wie du sagst diesen einfach runterzuföhnen? Ich bedanke mich im Voraus für eine Antwort!

Durante
Durante(@durante)
Antwort an  succubus.goblin
Vor 1 Jahr

Ich weiß nicht ob Malte nach 6 Jahren hier noch antworten wird (vielleicht ja doch?), aber die Idee mit dem Umweg „vom Turm zum Teller“ klingt tatsächlich interessant! :)
Hatte persönlich bisher weder das eine noch das andere (trau mir dgl. bislang nicht zu). Haben andere hier das vlt. ähnlich gemacht wie Malte?

Flederflausch
Flederflausch(@flederflausch)
Vor 7 Jahre

Und: soviel Haarlack braucht man gar nicht. Eine Dose reicht locker für zehn Wochenenden. Bewährt hat sich bei mir noch, dass bei vorsichtigem Schlafen die Frisur für zwei Abende reicht und für den eventuellen dritten Abend (Festivals, Ostern oder so) die hohen Haare zum Teller heruntergefönt werden.

Ich denke die Menge des Festigers ist sehr abhängig von der Haarlänge und der Beschaffenheit der Haare. Meine sind sehr weich und flauschig, wenn man die nicht gut genug „festkleistert“ fallen die nach 2 h wieder zusammen, das dürfte bei einer anderen Haarstruktur ganz anders sein….

Haarlackfilm? Versuch mal Nagellackentferner, damit bekommt man ziemlich viel wieder weg/ sauber ;)

Jimmy
Jimmy (@guest_53660)
Vor 7 Jahre

Vielen Dank für den Beitrag. Ich habe direkt bei Kleinanzeigen den Babyliss Crimper für 4€ (zzgl. Versand) bekommen und mich an die Anleitung gehalten. Ich kann mich den Vorrednern nur anschließen: es klappt 1A! Die „neuere“ Methode mit Volumenpuder etc. funktioniert zwar auch, jedoch sieht die Crimp-Methode deutlcih schöner aus. UND: endlich steht mein Iro wieder stabil und trotzt dem dünn gewordenen Kopffell.
Es mag zwar nicht so toll für die Haare sein, aber es ist wesentlcih besser, als meine bisherige Methode mit dem Volumenpulver: die Kopfhaut wurde davon sehr gereizt.
Ich benutze zum crimpen das Taft Power-Spray in der dunklen Flasche und zum einbetonieren den Sprühkleber in der gelben Flasche. Beides gibt es sehr preiswert in der Drogerie. So überlebte die Frisur sogar einen leichten Regenschauer, der mich überrascht hatte – Ja, ich ignorierte gekonnt alle Zeichen des Himmels.
Nun hab ich bei der Zange noch weitere Aufsätze, wie z.B. den Micro-Crimper Aufsatz. Gibt es Erfahrungen mit diesem Aufsatz?

@Malte, mein Reinigungstip: Multifettreiniger. Den gibts beim Supermarkt L***. Einfach ein Tuch damit befeuchten, abwischen und anschließend die Rückstände vom Reiniger entfernen. Gummihandschuhe sollte man dabei nicht vergessen, denn das Zeug ist eine schwache Lauge mit agressiven Tensiden

Patrick
Patrick (@guest_57374)
Vor 5 Jahre

Hallo!
Cooler Beitrag, sowas habe ich schon lange gesucht!
Ich habe ebenfalls das babyliss mit 5cm? Breite und das Ding ist der Hammer!

Das einsprühen der Haare mit Spray hab ich davor noch nie gemacht, vielleicht sollte ich das mal probieren.

Mein Fehler war es bisher die mittelpartie nicht richtig zu befestigen :( dann schlabbert es irgendwann bis es im Zug zur Heimat zam fällt. Hehe

Also bezüglich der Bürste zum raus kämmen, fallen die Tangleteaser echt gut aus .. klar, verliert man Haare aber wenn man gleichzeitig die Knoten aufmacht und bürstet geht es wirklich gut!

Danke für den Beitrag und die vielen Bilder!

Lg aus Magdeburg!
Bis zur GPP

Schwarzkittel
Schwarzkittel (@guest_59104)
Vor 4 Jahre

 Mone vom Rabenhorst danke für den interessanten vorangegangenen Artikel und diese tolle, bebilderte Anleitung! Schön siehst du auf dem Tielbild aus. Chapeau!

Ich liebäugele gerade sehr mit einem Iro und beide Artikel liefern viel Inspiration. In den Stuttgarter Clubs, die ich immer frequentiert habe, konnte ich mich gar nicht satt sehen, wenn da jemand mit gestellten Haaren unterwegs war. Ist schon eine Kunst für sich!

Apropos Clubs, mal eine Frage, insbesondere an jene, die schon lange in der Szene sind: wird bei euch noch der Totengräber getanzt? Ich hab den hier leider nie beobachtet. Wie war das doch gleich, drei Schritte vor, dann vorbeugen und drei Schritte zurück? Hmm… Das ruft doch fast nach einer „Wie es damals war“ Rubrik, so wie  Orphi mit ihrer 80er Reihe auf Youtube! ♱

Robert
Robert(@robert-forst)
Admin
Vor 4 Jahre

Schwarzkittel : Wird durchaus noch getanzt. Nicht mehr so häufig und in Abwandlungen oder besser gesagt Interpretationen. Schließlich gibt es ja keine Tanzschule, die vorgibt, wie man den Totengräber richtig tanzt. Abgesehen von diesem, nicht ganz ernst gemeinten Tanzbeitrag. Aber da kommt der Totengräber nicht drin vor. Nach meinen Erfahrungen wurde der Totengräber früher auch nicht häufiger getanzt, da wurde eigentlich häufiger Pogo-Light getanzt. Also ohne Rempeln. Man darf auch behaupten, dass es im Wesentlichen davon abhängt, welche Musik gespielt wird. Es gibt Lieder, zu denen ist es verpönt in der Erde zu wühlen, während es sich bei andere förmlich aufdrängt. Aber ich glaube, das ist regional unterschiedlich.

Mone vom Rabenhorst
Mone vom Rabenhorst (@guest_59111)
Vor 4 Jahre

Hallo Schwarzkittel,
es kam/kommt wirklich immer auf den Titel des Musikstückes an. Wirklich heruntergebeugt hatten sich seinerzeit nur wenig Leute, ich fand das auch (bis heute) eher albern. Allerdings bei schnellen (Elektro-) Sachen „rasten/rannten“ viele wirklich flott vor und zurück.

Nossi
Nossi (@guest_59120)
Vor 4 Jahre

Wenn ich mal fragen darf, wie habt ihr es denn empfunden, wenn jemand nicht solch eine Frisur hatte? Ich als reiner Liebhaber von Melancholie und Dunkelheit, empfand es früher so, das ältere WAFFLER mich herabwürdigend behandelt haben, weil meine Haare einfach so herunter hingen. Das habe ich mich schon immer gefragt. Musste man mich damals herabwürdigend behandeln, nur weil ich nicht die passende spraydose benutzte? Da erinnere ich mich an all die Gleichaltrigen damals. Habt ihr damals auf uns herab gelächelt, weil wir kein Haarspray benutzt haben?

Robert
Robert(@robert-forst)
Admin
Vor 4 Jahre

Nossi : So ist es. Ich habe stets herabwürdigende Blicke geerntet, wenn ich mangels Geschick und Haupthaar mit „einfacher“ Frisur aufgetaucht bin. Ich fühlte mich damit auch stets mies, weil auch sämtliche Rituale des „Fertigmachens“ dadurch an mir vorbeigezogen sind. Und da ich weder getrunken noch gekifft habe, aber ein Auto hatte, war ich hald der Fahrer für die coolen Leute. Ich denke schon, dass man uns als „minderwertig“ empfand, auch wenn das bestimmt jetzt ganz viele Leute abstreiten, um nicht 30 Jahre später geshitstormt zu werden :)

Nossi
Nossi (@guest_59125)
Vor 4 Jahre

 Robert und heute ernten wir herabwürdigende Blicke weil wir alte Säcke sind und kein „fantasy Kostüm“ tragen :D Wir habens schon nicht leicht ^^ < 3

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