Wochenschau: Von Bands die waren und gewesen sein werden

Die Teilnahme am täglichen Leben ist mittlerweile wie ein Spaziergang durch ein Unwetter mit kirschkerngroßen Hagelkörner. Es ist ja auch grundsätzlich bescheuert, bei schlechtem Wetter vor die Tür der Realitätsflucht zu gehen, aber manchmal führt leider kein Weg an dummen Ideen vorbei. Man muss ja mal nachgucken, was draußen los ist. Vielleicht auch Geld verdienen und Einkäufe erledigen. „Die Strafe folgt auch dem Fuße„: Schlechte Nachrichten prasseln herab, Skandalblitze zucken durch den Nachthimmel und die Menschen donnern ihren Unmut zu wirklich jedem Thema grollend hinterher. In diesen Augenblicken genieße ich die Früchte des Alters. Mit jedem Jahrzehnt, das auf dem Kilometerzähler meines Lebens die erste Zahl ändert, werde ich entspannter. Dieses Jahr ist es wieder soweit. Wenn mich bis dahin einer sucht, ich bin im Club „Realitätsflucht“ auf der Tanzfläche zu finden.

In der Wochenschau gibt es heute übrigens Reste aus den letzten Monaten. Liegengebliebene Links, die es nicht zu einer Meldung geschafft haben. Aber schließlich ist die „Pizza“ ist mit ihrem Prinzip der Resteverwertung auch legendär geworden. Guten Appetit!

Doku über die Band Schleimkeim – Otze und die DDR von Unten

Filmemacher Jan Heck kennt „Schleimkeim“ seit er 14 Jahre alt war. Und das, obwohl er 1991 in Balingen geboren wurde. Doch die DDR-Punkband ist so legendär, dass sie auch nach der Wende in Punkerkreisen gehört und geliebt wird. Als erste Band hatte sie es immerhin geschafft, eine Platte im Westen zu veröffentlichen. Und das, obwohl Punk in der DDR natürlich nicht nur nicht gewollt war, sondern auch polizeilich verfolgt wurde.“ (Quelle: SWR Kultur)

Die Ramones werden 50 Jahre alt. Sind sie Punks der ersten Stunde?

In diesem Monat werden die Ramones 50 Jahre alt, die Gründungsmitglieder sind zwar schon alle gestorben, doch die Musik scheint weiterzuleben. Meint zu mindestens die FAZ: „Am 6. August 1996 spielten die Ramones ihr letztes Konzert in Los Angeles. Am 30. Januar desselben Jahres sah ich die Band live im Capitol in Hannover bei ihrem abschließenden Auftritt in Deutschland, die Vorgruppe war damals Rammstein. Auch dort spielten die Ramones „Pet Sematary“, einen Song aus dem Jahre 1989, geschrieben für den Soundtrack des Films „Friedhof der Kuscheltiere“, dessen Handlung auf einem Buch von Stephen King beruht. Der amerikanische Schriftsteller war Fan der Ramones und hatte sie deshalb schon 1982 zu einem Konzert in seiner Heimatstadt Bangor im Bundesstaat Maine eingeladen.“ (Quelle: 50 Jahre Ramones: Eine Erinnerung mit Pet Sematary)

Post-Punk: Warum der Sound der 80er so aktuell ist

Henryk Gericke, der bereits einen Artikel für das Spontis-Magazin beigesteuert hat, gibt sich im Radio die Ehre: „Mit seiner Vinyl-Reihe „Tapetopia“ macht Henryk Gericke den Post-Punk aus dem Kassetten-Underground der DDR wieder zugänglich. Und trifft damit einen Nerv: Dieser Sound der Achtziger passt perfekt zur Gegenwart. Ein Gespräch über die Gründe dafür. (Quelle: Deutschlandfunk – Am Ende der Utopien spielt die Zukunftsmusik)

Netflix plant „Onkel Fester“ als Ableger seiner Erfolgsserie „Wednesday“

Es war ja nur eine Frage der Zeit, bis man weitere Ableger von erfolgreichen Serien und Filmen produziert. Ich bleibe skeptisch. „Wie Bloomberg berichtet, werden im Hintergrund bereits Gespräche geführt, um ein Spin-off über Onkel Fester auf den Weg zu bringen. Das klingt auf den ersten Blick vielleicht reichlich schräg, weil die Figur sehr weit weg von der morbiden Teenie-Welt der Originalserie ist. Aber die Verkörperung von Fester durch Fred Armisen begeisterte viele Fans. Sie dürften also auch einem Spin-off eine Chance geben.“ (Quelle: Filmstarts.de)

The Birthday Party – Dokumentation über Nick Caves erste Bands

Nick Cave ist auch so eine schwarze Legende. Seine erste Band bekommt offenbar nun das dokumentarische Denkmal, das ihr zusteht. „Im September feiert mit „Mutiny In Heaven“ die erste vollständig autorisierte Erzählung zu The Birthday Party in Nordamerika Premiere. Die Dokumentation widmet sich der  Bandgeschichte der Post-Punk-Band um Nick Cave, Rowland S. Howard, Mick Harvey, Tracy Pew und Phill Calvert, die 1980 mit  „The Birthday Party/Boys Next Door” ihr Debüt veröffentlicht hat. Dabei werden auch ihre nicht weniger turbulenten Anfänge als The Boys Next Door im australischen Melbourne beleuchtet.“ (Quelle: Visions)

Skinny Puppy – Es wird kein Comeback geben

Die Industrial Band Skinny Puppy beenden bald ihre Abschiedstournee. Nivek Ogre und cEvin Key kündigen an, dass es kein Comeback geben wird. „Man kennt das, Bands gehen auf große Abschiedstourneen, nur um ein paar Jahre später wieder aus der Versenkung zurückzukehren. Nicht so Skinny Puppy, wenn man dem Duo Glauben schenken darf – die Abschiedstour soll endgültig bleiben. Das letzte Wort hinsichtlich der Frage, ob die Abschiedstour sie auch nochmal nach Europa führt, ist noch nicht gesprochen.“ (Quelle: Sonic Seducer)

Neues Buch von Sascha Lange und Dennis Burmeister: Depeche Mode Live

Am 10. Oktober erscheint das neue Buch von Sascha Lange und Dennis Burmeister, die bereits mit „Depeche Mode: Monument“ ihrer Lieblingsband ein Denkmal in Buchform gesetzt haben. „Seit Jahrzehnten begeistern Depeche Mode Fans auf der ganzen Welt. Von den ersten Gigs in verrauchten Pubs vor einem Dutzend Zuschauern zu ausverkauften Welttourneen mit spektakulären Shows vor Millionen von Fans – die Geschichte und der Erfolg der Band lebt von den unvergleichbaren Liveauftritten. Doch wie wurde aus kleinen Clubkonzerten ein beispiellos erfolgreicher Live-Act, der Generationen von Fans begeistert?“ (Quelle: Aufbau Verlag, Sascha Lange)

Ich darf an dieser Stelle übrigens anmerken, dass mein Ehegrufti mich an Weihnachten mit diesem eindrucksvollen Wälzer überrascht hat <3. Ein bildgewaltiges Buch, das allerdings auch von fein gestreuten Texten und Informationen getragen wird. Ob es sich lohnt, müsst ihr selbst entscheiden. Ich hätte es mir für den Preis wohl nicht geholt. Heimlich habe es aber dennoch verschlungen.

Project Pitchfork gehen mit neuem Album auf Tour

Das bekannte Musikprojekt Project Pitchfork wird im Jahr 2024 mit einem neuen Album auf Tour gehen. Trotz mehr als 30 Jahren im Geschäft sind sie immer noch aktiv und haben 2018 den ersten Teil einer neuen Album-Trilogie namens „Akkretion“ veröffentlicht. Wenige Monate später folgte der zweite Teil mit dem Titel „Fragment“. Seitdem warten die Fans geduldig auf den dritten Teil. Endlich ist es soweit: Im Frühjahr 2024 wird der letzte Teil der Trilogie unter dem Namen „Elysium“ erscheinen.“ (Quelle: Dark Music World)

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Black Alice
Black Alice (@guest_64224)
Vor 7 Monate

Danke Deutschlandfunk. Endlich mal beschäftigt sich jemand mit Post-Punk abseits der Gothic Szene.

Tanzfledermaus
Tanzfledermaus(@caroele74)
Vor 7 Monate

apropos Henryk Gericke, er hat gerade ein interessantes neues Betätigungsfeld als Burgschrieber in Beeskow (Brandenburg):
https://www.rbb24.de/kultur/beitrag/2024/01/burgschreiber-beeskow-henryk-gericke-prenzlauer-berg-literatur-stipendium-roman-brandenburg-punk.html

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