Nur noch wenige Tage, bevor ich ein ganz anderes WGT erleben darf. Ich ertränke die Aufregung in intensiver Arbeit an dieser Internetseite. Ein Relikt, wie ich neulich im Gespräch mit meinem Ehe-Grufti feststellte, denn klassische Internetseiten werden von Plattformen wie YouTube, TikTok oder auch Instagram fast völlig ertränkt. Auch die Szene findet dort in Form von Influencern und Podcastern statt, die ein deutlich jüngeres Publikum unterhalten. Aber ich behandele das genau wie die Szene selbst: Totgesagte leben länger. Und so habe ich hier nochmal den Registrierungsprozess überarbeitet, weil ich die Leute verstärkt animieren möchte, sie hier – zusammen mit den Autoren und Mitgliedern – ein Refugium abseits des Mainstreams aufzubauen. Ganz ohne Werbung und Datenverkauf. Und kurz bevor wir nun in den Vorbereitungen verlieren, eine letzte Wochenschau, mit einigen Links und Zusendungen aus den letzten Wochen.
Aufruf: Unkommerzielles Buchprojekt braucht Interviews mit Goths
Plotbunny-Züchter*in Amalia sucht für ein Buchprojekt Menschen, die Lust haben, ein paar Fragen zu beantworten: „Folgende Bedingung, wenn du teilnehmen möchtest: Du zählst dich zur Goth Community. Es ist egal, ob du erst seit kurzem dabei bist, seit ein paar Jahren oder schon Jahrzehnte. Willkommen sind natürlich auch Goths, die Teil marginalisierter Gruppen sind (z.B. Person of Color, behindert, queer, neurodivergent, von Armut betroffen oder anderes).“ Wer Lust hat, etwas beizutragen, kann sich in Amalias Fantasievollen Blog darüber informieren!
Terra X: Dokumentationen über die Kraft der Musik
„Der erste Sound der Welt ist so alt wie das Universum selbst. Den ersten Rhythmus erzeugten Grillen vor mehr als 165 Millionen Jahren, vor rund 30.000 Jahren folgte die Melodie – als Singsang der Mutter für ihr Kind. Zu den stärksten Motiven der Musik gehört die Liebe: Das älteste bekannte Liebeslied haben Forscher in einem ägyptischen Grabmal gefunden.“ HIER findet ihr mehr Informationen.
Rosenheim: Keimzelle und Hochburg des Punks in Bayern
„Rebellion gegen die Spießbürgerlichkeit, gegen engstirnige Wertevorstellungen – darum ging es als Punk in den 1970er Jahren in New York und London aufkam. Auch in der „Provinz“ rebellierten Jugendliche. In Bayern besonders in der idyllischen Innenstadt von Rosenheim.“
Back to Future – Glaubitz Open Air abgesagt
Bleiben wir beim Punk, diesmal allerdings im Osten. Eines der dienstältesten und bedeutendsten Punk- und DIY-Festivals ist das „Back to Future“, das im Juli 2025 in Glaubitz stattfinden sollte, wurde abgesagt. In einer Stellungnahme auf der Homepage des Festivals heißt es: „Liebe BTF-Crowd, wir sagen’s ohne Umweg: Das Back To Future-Festival fällt dieses Jahr aus. Und ja, das tut weh, richtig weh. Uns ist klar, dass das für viele von euch ein Schlag ins Gesicht ist. Ihr habt euch gefreut, ihr habt geplant, manche von euch kommen seit Jahrzehnten, viele seit Jahren – und jetzt das. Wir fühlen’s selbst. Aber die Wahrheit ist: Wir haben verloren. Und zwar gegen ein System, das Kultur frisst, solange sie sich nicht rechnet.“ Die Gründe sind offenbar vielfältig, gestiegene Kosten, mangelnder Vorverkauf, keinerlei Förderung. Beim Festival 2024 ist man auf einem fünfstelligen Minus sitzengeblieben. Angeblich gab es allerdings noch weitreichendere Gründe, dass das Festival letztendlich scheiterte. Beim Ruhrbaron ist zu lesen: „Doch wer genauer hinsieht – und sich an die letzten Jahre erinnert –, erkennt schnell: Das Problem ist nicht allein wirtschaftlicher Natur. Es ist kulturell. Und es ist hausgemacht. Denn was einst als linkes, offenes, aber unaufgeregtes Punkfestival begann, wurde in den letzten Jahren zunehmend zu einem Schauplatz identitätspolitischer Grabenkämpfe.“ Frisst sich die Kultur jetzt selbst?
WGT Berichterstattung des MDR
Die diesjährige WGT-Berichterstattung des MDR ist wieder über jeden Zweifel erhaben. Es gibt nicht nur spannende Beiträge über die WGT-Vergangenheit, wie beispielsweise „Die musikalischen Wurzeln der schwarzen Szene in der DDR“ sondern auch unzählige Festival-Tipps, die fast jeder Facette beleuchten. 5 eindrucksvolle Ausstellungen, 5 düster-skurrile Events abseits der Bühne, 7 schaurig-spannende Vorträge und Lesen oder auch 9 Tipps für WGT-Besucher ohne Ticket. Alles mit tollen Bildern und teilweise spannenden Videos hinterlegt, die die WGT 2025 Seiten des MDR fast schon zum Pflichtbesuch machen. Wir versuchen erst gar nicht, dagegen anzustinken, sondern konzentrieren uns dann doch eher auf eine etwas intimere Berichterstattung zum WGT. Unsere Berichterstattung sammeln wir unter dieser Seite.
Whitby Goth Weekend 2025
Noch bevor das WGT die Grufti-Saison in Deutschland eröffnet, findet in Whitby das Goth-Weekend statt. Wir haben Euch einige Eindrücke zusammengetragen. Hat ja alles was von Leipzig, wenn es am Meer liegen würde. Das englische Wetter Ende April ist aber ideal für so ein Goth-Weekend und auch die einzige Atmosphäre, die mich ans Meer locken würde.
Wizard of Goth – sanft, diplomatisch, optimistisch! Der perfekte Moderator. Außerdem großer “Depeche Mode”-Fan und überzeugter Pikes-Träger. Beschäftigt sich eigentlich mit allen Facetten der schwarzen Szene, mögen sie auch noch so absurd erscheinen. Er interessiert sich für allen Formen von Jugend- und Subkultur. Heiße Eisen sind seine Leidenschaft und als Ideen-Finder hat er immer neue Sachen im Kopf.
Also ganz ehrlich, so wie sich das Whitby-Festival hier präsentiert, hat es so gar keinen Reiz für mich. Das wirkt ja noch mehr wie ein Karneval als das WGT…
Kostüme über Kostüme, aber kaum jemand, der nach „normalem“ Goth/Grufti aussieht. Mit dieser Faschings-Attitüde kann ich mich so gar nicht identifizieren. Fragt sich, ob es wie beim WGT Bereiche gibt, wo bewusst schaugelaufen/zur Schau gestellt wird (ählich AGRA/VicPic) und die wir hier allein gezeigt bekommen oder ob es da auch tatsächlich noch „normale“ Bereiche gibt, wo die normale Subkultur unter sich ist, ohne das ganze Klimbim.
Da bin ich ganz bei Dir, dachte ich mir auch beim ansehen des Filmes.
Feht nur noch das Pferdekostüm ;-).
Mal wieder richtig auf den Punkt gebracht. Mein erster Gedanke war auch: Ok, da hat wohl jemand eine Doku vom VicPic gesehen in welcher behauptete wurde sowas gäbe es kein zweites mal und sich dann gedacht: „Hold my beer….“
Vielleicht die Ergänzung für alle, die es noch nicht mitbekommen haben sollten: 80s80s hat im Städtischen Kaufhaus in Leipzig ein Radiostudio eingerichtet. Auf der UKW-Frequenz 92,6 läuft stadtweit empfangbar der WGT-Channel mit den auftretenden Bands im Mix mit den klassischen Dauerbrennern. Zur Zeit des Festivals wird das Ganze ergänzt durch Interviews, Festivalupdates usw. Coole Sache.
Ja, stimmt. Es hat aber auch einen Grund, warum das nicht hier erscheint. :-D Ihr lest es morgen in einem eigenen Artikel dazu, in dem ich auch viel mehr Informationen teile.