The golden Age of Darkness – MDR Reportage anlässlich des 28. Wave-Gotik-Treffens

Pünktlich zum 28. Wave-Gotik-Treffen brachte der MDR eine neue Dokumentation über die schwarze Szene heraus, die in der aktuellen und brennenden Diskussion um ein schlechtes und ein gutes WGT, die hier im Blog und vor allem in den sozialen Netzwerken geführt wird, ein wenig untergegangen zu sein scheint. Zu Unrecht, wie sich zeigen wird und zur Bekämpfung der sogenannten WGT-Depression vielleicht genau das richtige.

Der MDR hat sich in der Vergangenheit bereits mehrfach als „offizieller“ WGT-Sender hervorgetan und berichtete auch in diesem Jahr ausführlich und multimedial über das Festival. Dieses Jahr widmet man sich mit der Doku „The Golden Age Of Darkness“ den 90er Jahren der Szene, die vor allem in Deutschland für eine Explosion der Szene sorgten, nicht zuletzt durch den Wegfall der innerdeutschen Grenze. Unter dem Trailer findet ihr den Link zur Dokumention beim MDR.

Mit Ecki Stieg, Bruno Kramm, Stefan Ackermann und Peter Heppner führt man deutsche Szene-Veteranen und Musiker zusammen, die maßgeblich an der Formung einer gesamtdeutschen Szene mitgewirkt haben. Musikjournalist Markus Kavka, der selbst einmal als Grufti rumgelaufen ist und Buch-Autor Karl Spracklen würzen das Ensemble mit beschreibenden und forschenden Eindrücken. Zusammengestellt haben das die beiden Mitt-Dreißiger Simone Unger und Marcus Fitsch vom MDR, die zwar weder durch eigene Erfahrung noch durch Szene-Zugehörigkeit glänzen können, aber dennoch eine absolut ausgezeichnete und gut recherchierte Arbeit abliefern. Zusammen mit den alten Aufnahmen aus den Archiven der öffentlich-rechtlichen ist eine gelungene Dokumentation entstanden, die die 90er Jahre, die für die Szene so wichtig und prägend gewesen sind, sehr informativ zusammenfasst.

Die übrige Berichterstattung des MDR ist ebenfalls ausgezeichnet, wenn man von Ausnahmen wie dem neuen Live-Event einmal absieht, denn der hat mir leider nicht gefallen. Sich dort lediglich auf das viktorianische Picknick, die Moritzbastei und das heidnische Dorf zu konzentrieren, hat mit dem Titel „Leipzig trägt schwarz“ meiner Ansicht nach wenig zu tun und bildet das WGT nur in Bruchstücken ab.

Dafür ist der WGT-Ticker wieder brillant, bildet er doch auch viele Dinge ab, die rund um das WGT passiert sind und zeigt auch viele „kleine“ Veranstaltungen abseits des großen Publikumsstroms. Er zeigt auch, wie facettenreich das Wave-Gotik-Treffen ist und das es sich seinen Platz der Leipziger Stadtgeschichte mehr als verdient hat.

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Flederflausch
Flederflausch(@flederflausch)
Vor 4 Jahre

Meiner Meinung nach nett zum ansehen, aber wenig neues, wenn man sich mit dem Thema schon auseinandergesetzt hat. Da sich die Reportage aber wohl eher an die nicht Schwarzbewandeten richtet durchaus gelungen und ein hübsches Schmakerl für zwischen durch. Tatsächlich gut fand ich die Konzentration auf die Zeit nach dem Mauerfall und die Beudetung dieses für die schwarze Szene.

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