Spontis Wochenschau #17/2011

Es wird fleißig berichtet und gut gespielt, die Stadien sind wider der Erwartungen gut gefüllt und die Einschaltquoten gehen sicherlich auch in Ordnung. Die Frauen-WM in Deutschland. Als die Mannschaft in anderer Besetzung und ein paar Jahr früher Europameister wurde, bekam jede der Spielerinnen ein 40-teiliges Kaffeeservice vom DFB. Das war 1989. Ein Jahr später glänzten die deutschen Männer bei der Weltmeisterschaft und erhielten 64100€ Siegprämie, ob sich jemand davon einen lang gehegten Wunsch in Form eines 120-teiligen Besteckkastens erfüllt hat, ist nicht überliefert. Haltet durch liebe Leser, bald ist es vorbei mit dem Sommermärchen in Rosa und alles verpufft in schwarzen Seifenblasen.

In dieser Ausgabe habe ich eine winzige Neuerung zu verkünden, denn ich habe mit dazu entschlossen, aktuelle oder bevorstehende wichtige schwarze musikalische Veröffentlichungen, Konzerte und Auftritte möglicherweise beliebter Bands und Künstler in der Rubrik „Frisch & Schwarz“ zu präsentieren. In Kurzform und innerhalb der Wochenschau, in unregelmäßigen Abständen. Ob sich das etabliert und möglicherweise zu einer eigenen Artikelserie mutiert, entscheidet ihr, ich bin unschlüssig.

Bauhaus-Legende Neue Alben, Videos und SinglesPeter Murphy veröffentlicht den offiziellen Videoclip zu „I spit Roses“ von seinem neuen Album „Ninth“. Die deutschen Goth-Rockern von  Jesus on Extasy melden sich am 7. Oktober mit ihrem neuen Album „The Clock“ zurück. Project Pitchfork haben nicht nur mit „First Anthology“ eine Jubiläums-Sammlung herausgebracht, sondern veröffentlichen auch synchron zu ihrem M’Era-Luna Festival am 12. August ihr neues Album „Quantum Mechanics“, bei dem es sich laut Band um ein neues Konzeptalbum handeln soll. Auch bei ASP regt sich was, der „Wechselbalg“ nennt sich ihre neueste Single, die im August erscheinen wird. Der gruftig kanadische Import The Birthday Massacre veröffentlichen ebenfalls am 12. August ihre neue EP „Imaginary Monsters“. Zola Jesus wirft ebenfalls mit Neuigkeiten um sich, ihr neues Album „Conatus“ erscheint am 26. September – das Stück „Vessel“ gibt es beim NME vorab zum hören. Am 26. August belohnen sich Diary of Dreams selbst und veröffentlichen ihr 10. Studioalbmu „Ego:X“.

  • Arte-Doku: Folter – Made in USA | KFMW
    Wo beginnt Terrorismus?  „Die Bush-Regierung war sich von Anfang an der Tatsache bewusst, dass sie sich durch die Missachtung des Völkerrechts und der amerikanischen Gesetze strafbar macht. Um sich vor eventuellen Klagen zu schützen, verließ sie sich auf Dick Cheney und Donald Rumsfeld nahestehende Juristen, die den Einsatz von Folter mit stichhaltigen Argumenten “rechtfertigen” sollten. Zu den angewandten Foltermethoden gehört unter anderem die Technik des “Waterboarding”, ein simuliertes Ertränken.
  • Gesellschaftliche Dresscodes: A contraction of exact and attitude
    Fotograf Ari Versluis und Profiler Ellie Uyttenbroek hegen seit 1994 ein gemeinsames Interesse an markanten Dresscodes verschiedener gesellschaftlicher Gruppen und haben diese über 16 Jahre lang dokumentiert und studiert. Ihre Heimat Rotterdam bietet den idealen Nährboden für das heterogene und multikulturelle Stadtbild. Sie nennen ihre Serie „Exactitudes“, eine großartige Studie über unzählige Menschen mit Dresscode in ihren soziologischen Rahmenbedingungen. Der scheinbare Widerspruch zwischen Individualität und Uniformität ist auf unzähligen Bildern festgehalten und Versluis und Uyttenbroek haben rund 140 Dresscodes wahrgenommen. Unbedingt anschauen und anhören: Reli-Rockers (71), Ghoullies (53), Mohawks (18)
  • Hörspiel: Vor Sonnenaufgang | Everyday is Halloween
    Eigentlich sollte der kleine Roadtrip mit Papas geklautem Auto die 4 Kids nach Leipzig zu einem schwarzen Konzert bringen. Doch aus Angst erwischt zu werden, nehmen sie lieber eine Landstraße und kommen in einem seltsamen verlassenen Wohngebiet an – “Vor Sonnenaufgang” ist ein kurzes aber spannendes Grusel-Hörspiel im Stil von “Blair Witch Project”,kreiert von Bodo Traber.“ Hörspiele bleiben ein nicht zu unterschätzendes Mittel der Bildererzeugung. Kopfkino auf höchsten Niveau, sehr gelungen.
  • 30 Jahre AIDS: Courage und Feigheit | einestages
    Ein Schneesturm jagt durchs abendliche Manhattan. Trotzdem kämpfen sich mehrere Dutzend Silhouetten über die Straßen des West Village aufs St. Vincent’s Hospital zu. Dünn, schwach und klapprig, erreichen sie schließlich die helle Pforte des Krankenhauses an der Seventh Avenue. Der Wind fegt sie geradezu in die Lobby, wie Papierfiguren. Es ist der 17. Februar 1994. Im zehnten Stock der New Yorker Klinik, in der einst die allerersten Aids-Fälle der Stadt lagen, sinken die Gäste ins Holzgestühl des Auditoriums. Die Aidshilfe Body Positive hat zur Podiumsdiskussion geladen. Thema: „Langzeit-Überlebende“. Gemeint sind jene seltenen Patienten, die seit Beginn der Epidemie HIV-infiziert sind, doch hartnäckig gesund bleiben – ein Rätsel, das die Forscher damals noch nicht gelöst haben.“ Bedrückend. Das einzige aus den 80ern, was heute immer noch aktuell erscheint, obwohl das Bewusstsein aus den Köpfen zu schwinden droht.
  • Steampunk bei DRadio Wissen | via Clockworker
    „Steampunk“ – in diesem Genre finden Elemente aus Science Fiction und dem historischen England zueinander. Anhänger der Szene lesen Steampunk-Bücher, sie tragen selbst hergestellte historische Kleidung und gestalten ihre Alltagsgegenstände um. Als literarische Vorlagen nutzen sie Bücher von H.G. Wells und Jules Verne wie die „Reise um die Welt in 80 Tagen“. In der alternativen Welt des Steampunk hat die Dampfkraft eine viel größere Bedeutung erlangt als in der Realität.“ Ein Gespräch mit Alex Jahnke, der die Steampunk-Seite Clockworker betreibt.
  • The Café from Hell | Cool Stuff in Paris
    Erst wollte ich ein Bild mit dazustellen, damit ihr euch eine Vorstellung von dem machen könnt, was euch erwartet. Ich überlasse es aber eurem Klick darüber zu entscheiden. „Le Café de L’Enfer was a Hell-themed café in Paris‘ red light district (aka Pigalle, the neighborhood of the Moulin Rouge), created in the late 19th century and operating up ‚til sometime around the middle of the 20th. I first heard of this place years ago, before I ever lived in Paris. I was living in Philadelphia and my roommate knocked on my bedroom door one evening to show me the photo below in the latest issue of National Geographic. It sure is nice to have friends who know what you like.
  • Himmelslaternen über dem polnischen Poznan | KFMW
    Verboten? Gefährlich? Illegal? Das wiegt nicht die Tatsache auf, dass es wunderschön ist.
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shan_dark
shan_dark (@guest_15685)
Vor 12 Jahre

Deine neue Serie „Frisch & Schwarz“ find ich gut.

Das Café L’Enfer und die Fotos dazu haben mich total begeistert. Ich wusste, dass es das heute nicht mehr gibt und kannte es aber bislang nur von ATARAXIAs Album „Paris Spleen“, bei dem es auf der Vorderseite abgebildet ist (und mich damals schon in den Bann zog). Hier eine gute Albumkritik bei necroweb:

Die Doku über Carpenter ist wirklich absolut empfehlenswert!

Schatten
Schatten (@guest_15686)
Vor 12 Jahre

Schließe mich da Shan an, die neue Serie ist gut =)

Klasse das es was neues von Peter Murphy gibt :D

stoffel
stoffel(@stoffel)
Vor 12 Jahre

„Frisch & Schwarz“ hört sich vielversprechend an.

Danke für die Doku über Carpender … habe gespannt gelauscht und ich erschrecke mich immer wieder bei bestimmten Szenen aus „The Fog“ *grusel*

Karnstein
Karnstein(@karnstein)
Vor 12 Jahre

Ebenfalls volle Zustimmung was die neue Serie angeht, der Song von Herrn Murphy (wenn ich ihn auch stimmlich kaum erkannt hätte) hat sich auch direkt schon in meinen Gehörgängen eingenistet, dankeschön ^^
Die „Exactitudes“ sind auch recht spannend – interessant wie viele „Stile“ man da finden kann…

Und schön wieder selbst hier aufzutauchen, zudem mit einem bislang noch reichlich unbeachteten Artikel ^^

Das höllische Cafe in Paris hätte ich nur zu gerne besucht, aber wer weiß, wie es heute aussähe, wenn es noch existieren würde…

Die polnischen Himmelslaternen sind wirklich atemberaubend… oder sie wären es, wenn der Lärm nicht wäre ;)

Krähe von Nebenan
Krähe von Nebenan(@caromarzahn)
Vor 12 Jahre

Die „»Exac­titu­des“-Seite ist Klasse. Ich begegne also oft „Formers“ bei der Arbeit, die Kommentare sind nicht schlecht, informativ, hoffendlich bekommen die späteren Bilder bald auch noch welche.

Beeindruckend, die Bilder von Café de L’Enfer. Ich stell es mir gerade bei flackernen Kerzenlicht vor… (Schade, auf dem Bild sehe ich keine Kerzen, wirk aber auch ohne richtig gruselig.)

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