Wochenschau: Inklusiver einer Satanisch-Queeren Inklusion

Jeder liebt Ostern. Und sei es auch nur wegen der freien Tage rund um die Feiertage, die ein langes Wochenende ermöglichen. In den Umkleidekabinen hiesiger Arbeitgeber wurden gestern Abend fleißig Höflichkeiten ausgetauscht. „Schöne Feiertage“ klingt es durch die Gänge – oder auch „Ich wünsche Dir Dicke Eier!„, das stets mit dem kichernden Unterton der unterdrückten Männlichkeit, die sich nur zwischen Spinden in einer strikt nach Geschlechtern getrennten Umkleidestruktur entfaltet, gerufen wird. Völlig unklar bleibt dabei, was Ostern überhaupt mit Eiern zu tun hat und warum ausgerechnet Osterhasen, die wir in goldene Folie gewickelt geschenkt bekommen haben, diese verstecken sollen. Das war mir 2011 schon nicht klar und hat sich bis heute nicht geändert. Aber wer bin ich, mich über ein paar freie Tage zu beschweren, aus irgendeinem Geschwurbel aus Tod und Wiederauferstehung nun in einer Suche nach bunt bemalten Eiern münden? Ich werde jetzt meinem Schoko-Hasen jetzt den Kopf abbeißen und meine eigene Wochenschau lesen. Solltet ihr auch machen ;-)

„Satanisch-Queere Inklusion“ – Nicht binäre Gothic Ikone Anna-Varney im Interview | Siegessäule

Gerade ist eines der umfangreichsten Werke von Sopor Aeternus & The Ensemble of Shadows erschienen. Neben viel neuer Musik, bei dem das Hauptalbum „Alone at Sam’s“ im Vordergrund steht, ist auch ein Brettspiel (!) erschienen. Im Magazin „Siegessäule“, dem queeren Stadtmagazin aus Berlin, ist ein sehr spannendes Interview mit Anna-Varney erschienen, erfahren wir viel über die Entstehungsgeschichte des Spiels.

Spiele waren irgendwie immer ein unerfreuliches „Gruppending“, bei dem man Zeit mit Menschen verbringen musste, die man nicht wirklich mochte, und wo es auf die eine oder andere Art immer boshaft und gehässig zuging. […] Im Zuge des aktuellen Albums habe ich einige der damals verhassten, alten Spiele uminterpretiert, die Regeln dabei teilweise auf den Kopf gestellt und aus (hetero-)normativem Übel, wundervoll satanisch-queere Inklusion gezaubert.

Jan Noll, der das Interview geführt hat, konnte Anna-Varney auch ein Statement zur aktuellen Gender-Debatte entlocken:

Was die persönlichen Pronomen angeht, so ist es auch hier ganz einfach: Wenn Du nicht weißt, wie Du über eine Person sprechen sollst, dann verwende einfach deren Namen. Dafür ist dieser schließlich da. Und wenn Du unsicher bist, wie Du eine Person anreden sollst, dann frag’ einfach höflich. Und danach hast du zwei Möglichkeiten: Du kannst dem entweder respektvoll entsprechen und die Person mit der korrekten Anrede glücklich machen … oder Du kannst Dich wie ein dummes Arschloch benehmen. Die Entscheidung liegt bei Dir.“

Tötet Smartshuffle und Musik-Streaming das Live-Erlebnis? | Siegener Zeitung

Wenn die Siegener Zeitung schon fragt, dann wollen wir natürlich auch eine Antwort formulieren. Im Gegensatz zu Nancy, die in dem Artikel folgendes sagt: „Zu erfahren, wie wirkt Sound und Licht auf einem Konzert auf einen – das gehe heute durch Streaming total verloren„, denke ich etwas völlig anders. Streaming und Live kann man nicht vergleichen, zwar ändern sich die Gewohnheiten, wie wir Musik konsumieren, nicht aber das Live-Erlebnis. „Smartshuffle“ tötet allerdings das Konzept-Album, keine Frage. Das klingt in dem Artikel ebenfalls heraus. Allerdings kann auch beides nebeneinander existieren, wenn der Künstler denn möchte. Pink Floyds „The Wall“ hat eben so gut funktioniert, weil es nur auf Schallplatte zu bekommen war und da das „skippen“ konzeptionell schwieriger ist.

„Vice“ Deutschland wird nach 18 Jahren eingestellt | X

Noch bevor die öffentlich-rechtlichen an Inhalte für Jugendliche im Netz dachten, gab es den deutschen Ableger des amerikanische Lifestyle-Magazin „Vice“. Grenzüberschreitend, provokativ und mitunter oberflächlich standen viele Artikel und Videos in der Kritik, dennoch waren sie immer ihrer Zeit voraus und berichteten von Dingen, die sonst niemand auf dem Schirm hatte. Chefredakteur Tim Geyer berichtet auf X von der bevorstehenden Schließung:

VICE Deutschland schließt Ende März nach 18 Jahren. Danach wird es keine deutschsprachigen Inhalte mehr geben. Schade. Kein anderes deutsches Medium hat so konsequent gezeigt, wie guter Journalismus für junge Menschen geht. Wir hätten gerne für euch weitergemacht. Sorry Leute.

— Tim Geyer (@tim_geyer) February 14, 2024

In Neuseeländischen „Sarg-Clubs“ bauen sich Rentner ihre eigenen Särge | Yahoo!

Das eigene Grab schaufeln sie sich zwar nicht, dafür zimmern und verzieren sie ihre eigenen Särge. Die Leute in Neuseeländischen „Sarg-Clubs“: „Der Club ist einer von vier, die in Neuseeland entstanden sind. Der erste wurde 2010 in Rotorua auf der Nordinsel des Landes eröffnet. Einige Clubs rühmen sich, bis zu 800 Personen zu beschäftigen, obwohl einer von ihnen zugibt, dass „nicht alle von ihnen oberirdisch sind“. Im Hastings Club hat Jim Thorne, ein rüstiger 75-jähriger Motorradfan, seine Fähigkeiten als Schreiner genutzt, um eine Schatulle zu bauen, die mit einer Motorradstrecke bemalt ist. Sie steht in seiner Garage, zusammen mit einer Sammlung von Motorrädern. Thorne sagte, dass die meisten Freunde „ein wenig entsetzt sind und sagen: ‚Warum machst du das?'“, wenn sie von seinem Hobby der Sargherstellung erfahren. „Abgesehen davon, dass ich mein Aussehen mag, ist es mein Beitrag zu meinen letzten Tagen.“Beim STERN gibt es eine Fotostrecke.

Breaking Germany: So kam Breakdance nach Deutschland | NDR

Während die Gruftis im Totengräbertanz über die Tanzfläche schlurften, entwickelte sich in Deutschland ein viel lebendigere Tanzszene. Der NDR hat dazu eine Dokumentation veröffentlicht. „Vor gut 40 Jahren erobert ein neuer Tanz aus den USA auch Deutschland: Breaking – oft auch als Breakdance bezeichnet. Der Kieler Boris „Swift Rock“ Leptin und der Eutiner Niels „Storm“ Robitzky zählen zu den Pionieren der Breaking-Szene in Deutschland. Mit ihrer Gruppe „Battle Squad“ werden sie weltweit bekannt, treten in großen Shows auf und tanzen sogar in New York. Das Breaking-Fieber erreicht auch die DDR. Dort werden Heiko „Hahny“ Hahnewald und andere ostdeutsche Sportler anfangs von den Behörden skeptisch beobachtet, doch der Tanz erlebt auch im sozialistischen Einheitsstaat einen Boom. In der Sportclub Story erzählen die deutschen Breaking-Pioniere von einer verrückten Zeit und einem Sport, der ihr Leben bis heute bestimmt.

Sterben Friedhöfe bald aus? | MrWissen2go

Friedhöfe stecken in der Krise: Rund die Hälfte aller Friedhofsflächen in Deutschland werden nicht mehr für Erdbestattungen genutzt. Der Grund: Erdbestattungen sind zu teuer und wenig individuell. Doch was passiert mit den leerstehenden Friedhöfen? Und wieso beharren wir weiter auf der Friedhofspflicht, wenn sich viele Menschen eine individuelle Beisetzung wünschen? Das klären wir in diesem Video.“ Ich kann Euch sagen, was wir mit Friedhöfen machen. Grünflächen und Rückzugsorte für die Gothic-Szene. Ab und zu dürfen auch mal ein paar Normalos vorbeischauen. (Danke, Martin)

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graveyardqueen
graveyardqueen(@graveyardqueen)
Vor 4 Monate

Alles habe ich mir noch nicht näher angesehen, allerdings kann ich jetzt schon sagen: „Interessante Beiträge!“.

Aber erst ein paar Worte zur Einleitung…
Ich bin schon jetzt gespannt auf den Artikel zum Thema „Lauter Hass, leiser Rückzug“ und denke, da gibt es viel zu sagen. Wie schnell einfacher Austausch aus der Bahn geraten kann, hat man ja erst sehen können. Und wie in dem Link zur Studie schon geschrieben steht, ist es leider tatsächlich so, dass oftmals die, die die Unruhe schaffen, alle anderen, die sich einfach nur austauschen wollen, regelrecht vergraulen. In meinen Augen und auf Dauer nicht nur der Tod der Diskussionskultur, sondern auch für die wenigen übrigen Foren und Boards.
Aber warten wir den Artikel ab und widmen uns den ersten beiden Beiträgen von diesem hier 🙂.

„Sterben Friedhöfe bald aus?!“:

Wie ich finde ein Beitrag der eigentlich schon seinen eigenen Artikel verdient gehabt hätte!
Da kann man soviel dazu sagen und weiß gar nicht wo man anfangen soll 🤷🏼‍♀️😁.
Beginnen wir Mal mit dem Blick eines Schwarzkittels…
Für einen Goth eine schreckliche Vorstellung, wenn angefangen wird, Friedhöfe platt zu machen. Vorallem wenn wie in dem Beispiel von Berlin, eine Wohnsiedlung drauf soll. Davon ab, dass vorallem die alten Friedhöfe ästhetisch schön sind und man auch einen Rückzugsort und Erholung darin findet, so bietet es unzähligen Tieren eine Heimat. Dann doch lieber ungenutzte Friedhöfe als Parks führen. Ich kann mich noch an einen Friedhof in Dortmund erinnern, bei dem das tatsächlich der Fall war/ ist. Im ersten Moment war ich damals (also vor ca. 17 Jahren 🙈) zwar etwas irritiert, dass auf einem „Friedhof“ gejoggt wird, aber da kannte ich die Variante „Friedhof = Park“ auch noch nicht 😂. Natürlich wäre es aber generell schöner, wenn Friedhöfe weiterhin als das genutzt werden würden, als was sie angedacht waren – eine Begräbnisstätte für verstorbene Angehörige und die Möglichkeit für Hinterbliebene, ihnen doch noch irgendwie nah sein zu können. Aber anscheinend kommt dies immer mehr aus der Mode und mich zum eigentlichen Inhalt des Clips.
Ich bin erstaunt über die Vielzahl von Möglichkeiten, die es gibt. Das mit dem Diamanten zum Beispiel war mir völlig neu. Aber tatsächlich bin ich jemand, der den Friedhof als letzte Ruhestätte bevorzugt. Ich weiß, dass man die Toten letztendlich im Herzen immer bei sich trägt, aber so ein Grab, an das ich gehen kann, finde ich irgendwie greifbarer. Immerhin ist das genau der Ort, wo sie ja sind bzw. was noch übrig ist. Ich bin auch totaler Gegner von Urnenwänden, weil ich diese zu unpersönlich finde. Wobei ich sagen muss, dass ich von denen auf den Leipziger Südfriedhof total angetan war, weil diese sehr persönlich gestaltet sind. Gleichzeitig hat der Clip aber auch den Gedanken freigesetzt, wie man selber beerdigt werden möchte. Etwas wo ich mir noch nie Gedanken zu gemacht habe. Vermutlich würde ich, aufgrund des persönlichen Backgrounds, einen Friedwald vorziehen.
Auf jeden Fall Danke für diesen informativen Beitrag!

„Breaking Germany: So kam Breakdance nach Deutschland“:

Ein interessanter Beitrag wie ich finde. Ich muss ja gestehen, dass ich ein heimliches Faible für Tanz und Musikfilme habe 🙈😁. Es ist einfach beeindruckend wie sich Menschen bewegen können. Vorallem, wenn es dann so in diese Richtung Breakdance geht, weil dort halt auch viel Körperspannung und Muskelarbeit gefragt ist. Ich kann da nur meinen Hut ziehen!
Das lustige an diesem Clip war, dass ich an zwei drei Stellen plötzlich Parallelen zum Goth sah. Einer der Punkte war, der Gedanke „Bin ich nicht zu alt dafür?!“ Ein Thema was Orphi ja erst jüngst in ihrem Kanal thematisiert hatte. Und dann natürlich der Punkt, dass Breakdance tot geglaubt war, aber überall vertreten war und nur zusammen geführt werden musste. Ähnliche ist es ja auch beim Goth. Der Goth besteht an sovielen Ecken der Welt und die Zusammenführung hat man dann jährlich zu Pfingsten, wenn sie alle nach Leipzig kommen ☺️.

Durante
Durante(@durante)
Antwort an  graveyardqueen
Vor 3 Monate

Für einen Goth eine schreckliche Vorstellung, wenn angefangen wird, Friedhöfe platt zu machen. Vorallem wenn wie in dem Beispiel von Berlin, eine Wohnsiedlung drauf soll. Davon ab, dass vorallem die alten Friedhöfe ästhetisch schön sind und man auch einen Rückzugsort und Erholung darin findet, so bietet es unzähligen Tieren eine Heimat. Dann doch lieber ungenutzte Friedhöfe als Parks führen. Ich kann mich noch an einen Friedhof in Dortmund erinnern, bei dem das tatsächlich der Fall war/ ist.

Eine schreckliche Vorstellung für uns schwarzromantiker in der Tat… :(
Aber abgesehen davon wird von der Fraktion „lieber Wohnraum für die Lebenden als Gräber für die Toten!“ (was für Nicht-Gruftis (ok, und Nicht-Gläubige muss man dazu sagen) ja erstmal einleuchtend klingt) auch eben wirklich gern vergessen, dass viele Friedhöfe oft eben mehr sind als „nur“ eine letzte Ruhestätte für die Toten. Wie du ganz richtig sagst Lebensraum für Tiere mitten in der Stadt, Oase der Ruhe für die Lebenden (und selbsternannte Untote wie mich ;) ), auch Teil der „grünen Lunge“ einer Stadt (wenn es ein schöner Friedhof mit Sträuchern, Bäumen usw. ist und keine 100% Kiesfläche), einfach eben eine nicht-bebaute, nicht vollständig asphaltierte bzw. versiegelte Fläche mit Bäumen, Sträuchern, Gräsern, Blumen, diversen Tieren (nicht nur aber natürlich vor allem auch Insekten), … inmitten einer Beton- und Ziegelwüste die wir „Stadt“ nennen. Das hat auch ganz objektiv, nüchtern und „unromantisch“ betrachtet seinen eigenen Wert – Ökologisch, städteplanerisch und psychologisch.

Der kleine alte Nordfriedhof in Müchen wurde z.B. auch in einen Park umgewandelt, soweit ich weiß weil der entsprechende Stadtteil sonst nicht die vorgesehe Naherholungsfläche bieten könnte. Und es ist zwar irritierend wenn man beim gruftigen Flanieren und Entspannen gelegentlich fast von Joggern in Neonklamotten umgerannt wird ;) , aber dafür haben die alten verfallen Gräber in zunehmend verwilderter Umgebung (mangels „aktiver Nutzung als Friedhof“) wiederum einen ganz besonderen Reiz. :)

Black Alice
Black Alice (@guest_64659)
Vor 4 Monate

Mir gefällt der Gedanke eines Sarg Clubs. In Deutschland könnte es dann heißen Buxtehuder Sarg Verein e.V. je nachdem wo man ist bitte Stadt austauschen. :-)
Dochdoch, das hat was. Da gibt es doch dies Serie Navy CSI, wo ein Gibbs im Keller ständig an einem Boot bastelt. Statt Boot eben ein Sarg, ist doch auch OK. Man kann es zu einem Bastelclub für eigene Möbel in Sarg-Optik ausweiten, die es so für unsereins eh nicht zu kaufen gibt. Neben dem Canabis Club jetzt auch der Sarg Verein… :o)

Wiener Blut
Wiener Blut (@guest_64669)
Vor 4 Monate

Zu den Friedhöfen: Sargbestattungen im Familiengrab sind immer weniger gefragt. Da die Kosten aber auch umgelegt werden vom Sargwagen, Heizung und Dach Kapelle etc etc, steigen sie auch durch Nichtnutzung. Weniger Nutzer geben mehr… trotzdem reicht es nicht wirklich. Auch wegen der Pflege der Grabstellen wird darauf verzichtet. Private Friedforste sind attraktiv und binden immer mehr Kunden. Meine Lösung schon etwas länger her: Antrag: Die kommunalen Friedhöfe sollen zusammenhängende nicht genutzte Flächen naturnah gestalten mit Blühwiesen etc und natürlichen Sitzmöglichkeiten die zum verweilen einladen installieren. Ruhe und Natur auch erlebbar. Ein Jahr eine Fläche auf einem Friedhof als Versuch kam zuerst bei raus. Das Resümee war positiv. Perspektivisch soll jetzt auf allen Friedhöfen der Kommune das Konzept Anwendung finden. Wenn Gruftis Kommunalpolitik machen blühen Gottesäcker auf. Und es darf bzw soll dann da auch gesessen werden.
Natürlich fällt das nicht vom Himmel: Sowas muss beschlossen werden.

Zu Facebook: Da viele Anbieter auch keine Maßstäbe ausreichend kontrollieren oder regeln bei Diskussionen in ihren Sozialen Systemen, hab ich u.a. bei Facebook einfach alles platt gemacht. Adé. Warum meine Freizeit zum ärgern einsetzen.

Letzte Bearbeitung Vor 4 Monate von Wiener Blut
Black Alice
Black Alice (@guest_64670)
Antwort an  Wiener Blut
Vor 4 Monate

Familiengräber waren doch eh nur für die gut Betuchten. Das Zeug kostet ja gut Geld. Weiß gar nicht ob das auf unserem Friedhof überhaupt erlaubt wäre. Da müsste man die Friedhofssatzung mal angucken. Wir haben es so gemacht, dass meine Eltern ins gleiche Grab gekommen sind. Daddy wurde vorab tiefer gelegt, damit später auch meine Mom da Platz finden konnte. Mehr geht, glaube ich, auch gar nicht.

Wiener Blut
Wiener Blut (@guest_64671)
Antwort an  Black Alice
Vor 4 Monate

Ich wohne sehr ländlich. Da ist auch noch nebeneinander Platz. Das war bei uns lange Zeit normal. Schmale Grabstätten oder Einzelgräber eher wirklich weniger. Uroma und Uropa sind meist die ersten… dann ist aber oft noch Platz für mindestens 2. Es sei denn die Grabstellen wird nicht verlängert und läuft quasi nicht weiter belegt dann aus.

graveyardqueen
graveyardqueen(@graveyardqueen)
Vor 4 Monate

Sopor Aeternus…
…Dead Souls…
…ich sehe mich noch heute auf dem Boden meines Jugendzimmers sitzen, mit Räucherstäbchen in abgedunkelter Atmosphäre und das Radio spielt dieses Lied ☺️. Ein Lied, welches ich bis heute Liebe und welches nie an Bedeutung verlieren wird.

Was mich auch gleich zum ersten Punkt des Sopor Aeternus Interviews bringt…dem Klang.
Ich sehe mich nicht als Fan und Hörer von Sopor Aeternus und nehme die Musik eher nur am Rande beiläufig mit, dennoch gibt es einige Stücke und Texte, die ich mag. Auch wenn mir der eher ruhige Stil zu ruhig ist, um das Projekt öfter zu hören, so ist es dennoch der Klang, der es zu etwas besonderem macht und sich gut dazu eignet, wenn man abschalten…gar abtauchen will und sich einfach nur von der Melodie tragen lassen möchte.

Was mir am besten in dem Gespräch mit Anna Varney gefiel, war die offene und direkte Art, mit der sie/er kommunizierte.
Und folgende Aussage blieb mir besonders hängen: „Es geht zwar thematisch um das Alleinsein, aber es ist keine lähmende Einsamkeit, sondern eher eine Wertschätzungen des Alleinseins….Aber was das Album letztendlich wirklich sagen will, ist einfach, daß es völlig OK ist, wenn Du keine (lebenden, menschlichen) Freunde hast, und auch nie welche hattest. Dadurch bist Du genauso viel Wert, und Dein Leben kann auch ebenso „erfüllt“ sein (wenn nicht sogar mehr), wie das der Masse. Es ist mitunter halt einfach nur …anders. Vielleicht weil Du einfach anders bist. Aber das ist auch gut so.“…
Ich kann mich noch zurückerinnern, gerade als man Kind bzw. Tennie war, wurde immer viel Wert darauf gelegt mit wem man befreundet ist oder wie viel Freunde man gar hat. Es wurde einem regelrecht vermittelt, hast du keine Freunde, bist du schlecht und Außenseiter. Selber hatte ich immer meinen Kreis Leute zu dem ich gehörte, auch wenn ich mich mehr am Rand davon wahrgenommen habe.
Heute, sehr viele Jahre später, genieße ich das allein sein…die Zeit mit mir selber, regelrecht. Natürlich ist es schön, wenn man dann und wann auch Mal Zeit mit Menschen verbringt und zusammen etwas erlebt, aber nach einer Weile ziehe ich immer wieder in mein Alleinsein zurück. Heute gebe ich da auch nicht mehr viel drauf, was die Gesellschaft dazu meint, wenn man eher Einzelgänger ist, statt hundert Freunde und Bekannte zu haben. Denn wie in dem Interview von Anna Varney schon gesagt, man ist deswegen nicht schlechter, vll. nur etwas anders, aber das ist auch nichts negatives 🙂.

Interessant fand ich auch den Standpunkt zum Thema Gendern. Wie mir scheint findet auch Anna Verney, dass da etwas zuviel Wind drum gemacht wird. Gerade wenn ich an die Bezeichnung Arzt denke, dann hat mein Kopf automatisch auch Frauen, in dieser Tätigkeit, im Sinn und nicht nur Männer. Und ich denke so wird das bei den meisten auch sein. Schaut euch Mal eine Werbung für Arzneimittel an. Dort wurde die Textgeschwindigkeit dem gendern angepasst und die arme Stimme im Hintergrund überschlägt sich fast, damit sie zum Clipende auch fertig ist 😂.

Letzte Bearbeitung Vor 4 Monate von graveyardqueen
Durante
Durante(@durante)
Antwort an  graveyardqueen
Vor 3 Monate

Interessant fand ich auch den Standpunkt zum Thema Gendern. Wie mir scheint findet auch Anna Verney, dass da etwas zuviel Wind drum gemacht wird.

…das ist interessant, so hab ich ihre Antworten jetzt nicht unbedingt interpretiert (also dass das per se Unsinn/unnötig wäre). Eher so in Richtung „soll erstmal jeder machen wie er meint“ (was bez. „geschlechtergerechter Sprache“ in Publikationen auch meine Einstellung wäre – Man überlässt es den Leuten einfach selbst ob sie in ihren Texten/Videos/Podcasts/… usw. „gendern“ oder nicht (ich tue es es selbst nie aber es stört mich auch nicht bei anderen), und entweder es setzt sich dann langfristig langsam durch… oder halt eben nicht. Aber dafür braucht es keine expliziten Verbote wie jetzt an bayerischen Schulen und keinen Kulturkampf um mit billigem Populismus Wähler einzufangen).
„Viel Wind“ um das Thema machen ja lustigerweise doch sowieso nur die erklärten Gegner (meist mit Schaum vor dem Mund) – Keiner von der Gegenseite nimmt das Wort „gendern“ auch nur annähernd so oft in den Mund wie Söder & Co. – Was nicht einer gewissen Ironie entbehrt… XD

PS: Und ja, „Dead Souls“ IST ein brillianter Song! ;)

Letzte Bearbeitung Vor 3 Monate von Durante
graveyardqueen
graveyardqueen(@graveyardqueen)
Antwort an  Durante
Vor 3 Monate

Durante, du hast mein „etwas viel Wind“ fehlinterpretiert. Das Anna Varney gerndern total unnötig findet, wollte ich weder damit sagen noch unterstellen. Aber wenn ich mir folgenden Teil in dem Interview durchlese…“Früher hieß es zum Beispiel „Schüler und Schülerinnen“. Daraus wurde dann „Schülerinnen und Schüler“ (wie fortschrittlich!), welches irgendwann zu „Schüler/-innen“ verkürzt wurde, aus welchem dann wiederum das witzig-feministische „SchülerInnen“ mit dem großen, phallischen „I“ hervorging (was für viele schon schwer verdaulich war). Und jetzt schreibt man es, glaube ich, „Schüler*innen“. Ich weiß nicht, wo genau hier das Problem liegt. Es ist doch alles verständlich. „…habe ich schon das Gefühl, dass Anna Varney dieses ganze drum herum und x-mal abgeändere sinnlos findet – was ich persönlich verstehen kann. Das hat schon etwas von „rein in die Kartoffeln, raus aus die Kartoffeln“, wo ich keinen Sinn dahinter sehe.
Wenn es um meine persönliche Meinung geht, dann bräuchte ich noch nicht Mal dieses Gendern. Ich habe mich nie benachteiligt gefühlt, wenn ich unter den Sammelbegriff „Schüler“ fiel oder Schülerinnen nicht als erstes genannt wurden sind. Für mich hat es in dem Moment auch etwas mit Mindset zu tun, – wie ich in meinem vorherigen Kommentar schon schrieb, ist mir stets bewusst, dass auch Frauen mit einbezogen werden. Im Gegensatz zu anderen wittere ich nicht überall Benachteiligung und Frauenfeindlichkeit, wo gar keine ist. Aber wer diese strickte Trennung und Betonung für sein Gemüt braucht, soll von mir aus Gendern. 🤷🏼‍♀️🙂

Durante
Durante(@durante)
Antwort an  graveyardqueen
Vor 3 Monate

Ich verstehe z.B. gerade ihren Satz:

„Ich weiß nicht, wo genau hier das Problem liegt. Es ist doch alles verständlich.“

…lustigerweise eigentlich genau umgekehrt ;) , ich denke sie findet nicht das Gendern unsinnig sondern primär die bei manchen Zeitgenossen geradezu fanatische(!) Kritik daran.
Aber was solls – Sie wird uns nicht sagen wer von uns beiden diesbezüglich richtig liegt.
Und wie gesagt, ich selbst bin weder klar pro noch klar contra und würde den Leuten einfach die Wahl lassen, finde also auch deine Position natürlich völlig legitim.

graveyardqueen
graveyardqueen(@graveyardqueen)
Antwort an  Durante
Vor 3 Monate

Durant, ich glaube du verstehst meine Worte nicht richtig 😉. Ich sage doch gar nicht, dass Anna Varney gerndern unsinnig findet, so nehme ich das auch nicht wahr. Vielmehr geht es um die ständigen Abänderungen innerhalb des genderns, wo ich den Eindruck habe, dass sie die unnütz findet. Sie sagt ja selber…erst fing man an die Schülerinnen vor den Schülern zu nennen, dann irgendwann vereinfachte man, in dem man nur noch Schülerinnen schrieb und das -innen mit Strich abtrennte. Später wurde nur noch durch ein großes „I“ getrennt und nun mit Stern.
Und ehrlich gesagt erweckt eine Äußerung wie „witzig-feministisch“ jetzt nicht gerade den Eindruck, dass das ganze hin und her, also die ständigen Änderungen, für ernst genommen wird. Die Aussagen, dass doch alles verständlich ist und wo das Problem ist, verstehe ich ehrlich gesagt so, dass man auch schon anhand der Schreibweise „SchülerInnen“ weiß was gemeint ist und eine Änderung in „Schüler*innen“ es nicht gebraucht hätte.
Aber stimmt, wir werden wohl nie erfahren, wie es nun gemeint wurde. 🤷🏼‍♀️

Durante
Durante(@durante)
Vor 3 Monate

Auszug aus dem Interview:

‚…ein Figurenpärchen… als „The Great Annoyance“ bezeichnest. Deine Abrechnung mit normativen Zweierbeziehungen?‘

‚Oh, gut. Ich hatte schon befürchtet, ich wäre wieder zu subtil gewesen.‘

Hm, so sehr ich Anna-Varney und ihr musikalisches Werk auch schätze (stimmungsmäßig jetzt zur Zeit mal wieder ganz besonders, und das Jusa-Tattoo habe ich ja auch nicht grundlos…), es irritiert mich immer ein wenig wenn Menschen die für sich selbst (wohlgemerkt völlig zurecht!!!) Toleranz einfordern wiederum Lebensweisen die anders sind als die ihren derartig runtermachen. JEDER Mensch sollte imho doch nach seiner Fasson leben und hoffentlich glücklich werden wenn er es vermag, ob als einsamer Eremit, mit einem gleichgeschlechtlichen Partner, in einer Hippie-artigen Kommune, … oder halt in einer „normativen“ monogamen Hetero-CIS-Zweierbeziehung. ;)
„Love is Love“ wie man so sagt. :)
Oder missverstehe ich Anna-Varney hier?

Letzte Bearbeitung Vor 3 Monate von Durante
Grabgeflüster
Grabgeflüster (@guest_64839)
Vor 3 Monate

Sterben Friedhöfe bald aus? | MrWissen2go„Friedhöfe stecken in der Krise: Rund die Hälfte aller Friedhofsflächen in Deutschland werden nicht mehr für Erdbestattungen genutzt. Der Grund: Erdbestattungen sind zu teuer und wenig individuell. Doch was passiert mit den leerstehenden Friedhöfen? Und wieso beharren wir weiter auf der Friedhofspflicht, wenn sich viele Menschen eine individuelle Beisetzung wünschen? Das klären wir in diesem Video.“ Ich kann Euch sagen, was wir mit Friedhöfen machen. Grünflächen und Rückzugsorte für die Gothic-Szene. Ab und zu dürfen auch mal ein paar Normalos vorbeischauen. (Danke, Martin)

Feier ich hart! Machen wir dann Konzerte , Festivals auf Friedhöfen? Buddeln uns Dungon’s mit gefährlichen Monstern?hm.. die möglichkeiten wären unendlich

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