Die Overtoun Bridge: Die Selbstmordbrücke der Hunde in Schottland

In der Nähe der schottischen Stadt Dumbarton steht das herrschaftliche Overtoun House, zu der auch die Overtoun Bridge gehört, die eben zu diesem Haus führt. Von dieser Brücke sprangen Medienberichten zufolge bereits 50 Hund in den Tod. Wählten die Hunde den Freitod? Spürten die Tiere das Jenseits unter der Brücke?

Den sonnigen Tag im August 2005, an dem Familie Cooper mit ihrem Hund Ben durch die schottische Landschaft spaziert, werden alle nicht so schnell vergessen. Als sie die Overtoun Bridge unweit der Ortschaft Dumbarton passieren, reißt sich der Hund unvermittelt los und springt, ohne zu stoppen, über die Brüstung der Brücke 15m in die Tiefe. Ein tragischer Einzelfall? Wie örtliche Zeitungen belegen, sind in den letzten 50 Jahren weit über 50 Hunde auf dieser Brücke an immer der gleichen Stelle über die Brüstung gesprungen, viele von ihnen fanden den Tod. In einzelnen Fällen sollen sogar einige Hunde, die ihre Verletzungen überlebten, ein zweites mal gesprungen sein. Auffällig ist, das es meist Hunde mit langen Schnauzen – wie zum Beispiel Labradore, Collies oder Retriever – von der Brücke springen und das auch nur an sonnigen Tagen.

Overtoun Bridge - Schottland
dave souza, Overtoun Bridge – approach to Overtoun House, CC BY-SA 4.0

Experte schließen aus, dass es sich um klassischen Selbstmord handelt, sie sind der Ansicht, dass ein Hund nicht die „Hoffnung auf einer bessere Zukunft“ verlieren könne, weil diese überhaupt keinen Sinn für Heute und Morgen haben und deswegen auch nicht auf die Idee des Selbstmords kämen. Auch Menschen können sich offenbar nicht den Legenden der Brücke entziehen, so warf der geistig verwirrte und unter Drogeneinfluss stehende Kevin Moy 1994 sein neu geborenes Baby in den Tod, weil er in ihm den wiedergeborenen Antichristen sah. Als er seinem Sohn hinterherspringen wollte, wurde er von seiner Ehefrau zurückgehalten. Während Moy und die Angehörigen mit dem schwer verletzten Säugling im nahe liegenden Overtoun House auf das Eintreffen der Ambulanz wartete, versuchte er sich die Pulsadern aufzuschneiden. Er scheiterte erneut, sein Sohn starb am nächsten Tag. Ein verfluchter Ort?

Bereits 1895 baute Lord Overtoun die viktorianische Granit-Brücke über den Fluss „Overtoun Burn“, doch die ersten mysteriösen Tode sind dort erst seit den 50er Jahren bekannt. Lauert auf der Brücke eine besondere paranormale Gefahr? Hunde, so weiß man, haben ein besonders Gespür und einen „7. Sinn“ für übersinnliche und unerklärliche Phänomene und spüren beispielsweise nahende Erdbeben. Im Kampf gegen immer wiederkehrende Erdbeben in der Region Liaoning rief die chinesische Regierung in den 70er Jahren dazu auf, ungewöhnliches Verhalten der Haustiere zu melden. Anfang Februar 1975 häuften sich nahe der Stadt Haicheng entsprechende Hinweise, Tausende meldeten Schlangen, die mitten im Winter aus ihren Höhlen krochen und Hunde die jaulend in ein Versteck flüchteten. Daraufhin lösten die Behörden am 4. Februar 1975 um 10:00 Erdbebenalarm aus. Menschen und Tiere brachten sich in Sicherheit. Um 19.36 zitterte die Erde in der Provinz Haicheng mit einer Stärke von 7,3 auf der Richterskala.

Eine weitere Theorie reicht weit zurück: In der keltischen Mythologie ist Overtoun als „Thin Place“ bekannt, an dem die Grenzen zwischen der Welt und der „Anderswelt“ besonders dünn sein sollen. Man sagt, dass die Hunde an der Overtoun Bridge von dieser paranormalen Kraft der dünnen Grenzlinie angezogen werden und deshalb in den Tod springen. Der britische Biologe Rupert Sheldrake forschte 5 Jahre über das vorausahnende Verhalten der Hunde und behauptet, dass sie ein ganz besonderes Gespür für solche paranormalen Energien haben sollen. Alles Humbug?

Plausibler klingt dagegen die Erklärung der Wissenschaft, die die Selbstmorde 2006 untersuchte. So nisten direkt unter der Brücke Nerze, auf deren Drüsensekret Hunde sehr stark reagieren. Diese Tiere sind erst seit den 50er Jahren in Schottland heimisch. Das Sekret ist darüber hinaus nur an sonnigen Tagen in ausreichender Konzentration in der Luft, die von Hunden wahrgenommen werden kann, die dann einem impulsiven Jagdtrieb nachgehen. Merkwürdig bleibt aber, dass alle Hunde von der rechte Seiten der Brücke gesprungen sind. Mehr erfahren? Problem Pets, Daily Mail UK

Ähnliche Artikel

Kommentare

Kommentare abonnieren?
Benachrichtigung
guest
7 Kommentare
älteste
neuste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen
Shan Dark
Shan Dark (@guest_50069)
Vor 9 Jahre

Faszinierend mystische Story mit pittoresker bridge, bei der ich wie Du am ehesten an die Sekrete glaube.

Zum Glück habe ich auch kurz in die englische Doku reingeschaut, wo dankbarerweise gezeigt wird wie ein Hund von einer Brücke springt. Das hätte ich mir sonst gar nicht vorstellen können. Gut, dass man heutzutage bei diesen Dokus zu allem Gesagten auch Bilder bekommt. Das spart Phantasie für andere Sachen.

Schemenkabinett
Schemenkabinett (@guest_50072)
Vor 9 Jahre

Kein Wunder, dass es bei diesen Vorkommnissen einige seltsame Theorien zu der Brücke gibt. Dass die Hunde den starken Geruch der Minke wahrnehmen und deswegen springen, ohne auf den Abgrund zu achten, ist aber vorstellbar. Vielleicht hängt es ja mit der vorherrschenden Windrichtung (und somit der Richtung, aus welcher der Geruch kommt) zusammen, dass sie immer auf der gleichen Seite hinunterspringen.

Shan Dark
Shan Dark (@guest_50084)
Vor 9 Jahre

@Robert: Jaja, diese Art von Dokus sind schon ein Kreuz. Aber offensichtlich kommen sie sehr gut an beim Publikum, sonst würden nicht alle nach diesem Strickmuster gedreht werden, was man früher nicht kannte. Das was Du von der Gehirn-Doku erzählst haben wir bei einer Doku über Stephen King erlebt. Unfassbar! 4x diesselbe Einstellung mit dem selben Text bzw. einer rhetorischen Frage, die dann erst nach der dritten Werbepause irgendwann aufgelöst wurde. Wäre es nicht King gewesen, hätte ich ausgemacht schon nach der ersten Einblendung (mich hat schon aufgeregt, dass die Frage gestellt, aber nicht beantwortet wurde!). Entweder man hält die Zuschauer für doof oder geht wirklich davon aus, dass heutzutage ganz viele noch zwischenrein schalten bzw. ständig rumzappen. TV ist definitiv nicht mein Medium. War es nie und wirds auch nicht mehr.

Bonbon1432
Bonbon1432 (@guest_50645)
Vor 8 Jahre

Das ist gruselig!
Das ist ja mal richtig mysteriös…
Alle von der selben Stelle!
Ich werde meinen Hund niemals auf diese Brücke lassen.

WGT 2024

Alle Informationen und Artikel über das 31. Wave-Gotik-Treffen 2024

Diskussion

Entdecken

Friedhöfe

Umfangreiche Galerien historischer Ruhestätten aus aller Welt

Dunkeltanz

Schwarze Clubs und Gothic-Partys nach Postleitzahlen sortiert

Gothic Friday

Leser schrieben 2011 und 2016 in jedem Monat zu einem anderen Thema