Frohe Ostern! Das hört man heute überall. An der Kasse im Supermarkt, beim Telefongespräch, beim Friseur und selbst am türkischen Kiosk. Dabei ist das alles überhaupt nicht fröhlich, glaube ich jedenfalls. Am Karfreitag hat man schließlich einen gewissen Jesus, den Sohn von Maria und Josef, an ein Kreuz genagelt. Das ist zunächst einmal überhaupt nicht lustig und sicher auch kein Grund zu feiern, aber Karfreitag ist nicht Ostern.
An Ostern, so sagt man, ist der am Kreuz gestorbene Sohn dann auferstanden und in den Himmel aufgefahren. Wenn man so möchte, der erste Zombie der Menschheitsgeschichte. Aber nur, wenn man möchte. Warum man das nun feiert, bleibt mir ebenfalls schleierhaft. Es mag sein, dass der Gedanke, nicht Jahre lang als Zombie oder Geist durch die Zwischenwelt zu wandern, beruhigend ist und man sich deshalb für den Sohn freut, der die Sache endlich hinter sich hat. Alles wäre das nicht genug Verwirrung, kommen jetzt auch noch Eier und Hasen ins Spiel. Man versteckt den Kindern bemalte Exemplare und lügt Ihnen vor, ein Hase wäre dafür verantwortlich.
Was kann denn jetzt der Hase dafür? Und überhaupt, was soll das mit den Eiern? Die spinnen die Römer, das wussten schon Asterix und Obelix. Hätten sie den Jesus nicht an das Kreuz genagelt, wäre das alles womöglich nicht passiert. Er hätte ja seine Idee von einer Religion, einem Glauben und einem Gott ja auch leibhaftig predigen können, bis er gestorben wäre. Wo wir schon beim Thema Vergänglichkeit, Friedhof und Zombies sind, ich hätte hier noch ein paar Links die nicht ganz so verwirrend sind:
- Invalidenfriedhof – deutsche Geschichte in Berlin | Gedankensplitter hinter Glas
Bei Marcus Rietzsch findet sich wieder einmal eine eindrucksvolle Friedhofsbesichtigung mit einigen sehr imposanten und großartigen Bildern: „Ruhe, Entspannung, Frieden und Abgeschiedenheit sucht man auf dem Invalidenfriedhof in Berlin vergeblich. Zu aufgeräumt präsentiert sich die Fläche auf dem ehemaligen Todesstreifen. Zu grausam die spürbare Vergangenheit. Nur einige wenige, aber imposante, alte Bäume lockern die sonst recht offene Szenerie des 1748 eröffneten Friedhofs auf.„ - Gothic Rock Essentials – Videoplaylist | gothic.at
Alle reden drüber, doch keiner weiß wirklich Bescheid. Wie war das eigentlich mit dem Gothic-Rock, der musikalischen Quelle einer späteren Subkultur? DJ Scrag klärt auf: „Es erscheint manchen vielleicht banal, aber so selbstverständlich ist die Frage ja mittlerweile auch nicht mehr: Was sind eigentlich die Standards im Gothic Rock? Vielen sind die Protagonisten des 80er-Gothic Rock ja durchaus ein Begriff, aber nachdem Minimal Wave und Elektronische Musik im allgemeinen den traditionellen Musikstilen den Rang abgelaufen hat, fand ich, dass es höchste Zeit ist, auch einmal diesen Teilbereich des Trad Goth prominenter zu präsentieren.“ - Nosferatu: Die Burg zum Film | Der schwarze Planet
„Die Burg Orava (dt.: Arwaburg) befindet sich in der Nähe der Stadt Dolny Kubín in der Nordslowakei. Sie ist eine der schönsten slowakischen Burgen, was noch nichts Besonderes ist, denn die Slowakei verdichtet jede Menge davon in ihrem kleinen Land. Einzigartig ist ihre Lage und ihr Bau. Die Arwaburg thront weithin sichtbar auf einem steilen Kalksteinfelsen 112m über dem Fluss Orava/Arwa. Wegen ihrer grandiosen Lage wurde sie in Kriegen niemals eingenommen. Nähert man sich ihr von Osten – so wie wir – gibt sie genau dasselbe Bild ab wie in „Nosferatu“, als Hutter aus der Kutsche gelassen wird, um das letzte Stück Weg zum Burgtor zu gehen und ihn der Kutscher (Graf Orlok selbst) mit der Reitpeitsche auf die Burg weist.“ Ich würde mich bei meinen Einleitungen wiederholen. Shan Dark ist und bleibt der Reisegruftie. - 90 Jahre „Nosferatu“ – Schreckgespenst mit Hasenzähnen | einestages
Faust auf Auge! Wer gerade noch fasziniert die Bilder der slowakischen Burg betrachtete, dürfte sich vielleicht fragen: wie war das noch mit diesem Nosferatu? Auf einestages gibt es dazu eine gelungene und informative Geschichte. „Ach, du lieber Schreck! Vor 90 Jahren startete „Nosferatu“ in den Kinos und verstörte die Zuschauer zutiefst – so sehr, dass einige den Hauptdarsteller Max Schreck für einen echten Vampir hielten. Ein Erfolg wurde das Meisterwerk trotzdem nicht. Der Produzent hatte einen grausamen Fehler begangen.„ - Star-Trek-Tricorder zum Selberbasteln | t3n
Trekkies aufgepasst. Was vor Jahren noch wie eine Vision aussah, kann Realität werden: „Der US-Wissenschaftler Peter Jansen hat nach jahrelanger Entwicklungstätigkeit die Spezifikationen eines funktionstüchtigen Tricorders enthüllt. Mit dem aus Star Trek bekannten Gerät messen die Crew-Mitglieder des Raumschiffs Enterprise verschiedene physikalische oder medizinische Größen. Jansen ist damit nicht nur gelungen, woran schon viele Entwickler vor ihm gescheitert sind, er teilt sein Wissen auch mit der interessierten Öffentlichkeit. Das Messgerät, das auf den Namen „Science Tricorder Mark 2“, hört, basiert auf Linux. Das Open-Source-Projekt ist zum Nachbau freigegeben.„ - Podcast: Zombies als gesellschaftliche Metapher | Nerdcore
Die Perfektionierung der Untoten. „Zombie-Videos, Zombie-Spiele, Zombie-Bücher, Zombie-Blogs. Nie waren die Untoten so lebendig wie heute. Mehr als 100 abendfüllende Zombie-Filme wurden in den letzten zehn Jahren gedreht. Wer die Leichen lieber live erlebt, kann sich bei sogenannten Zombie-Walks beteiligen und als bleich und blutig geschminktes Wesen sein Unwesen in der Fußgängerzone treiben. Alles nur Horror-Karneval?„ - Goths in hot Weather | i-D
Doch nur eine Mode? Goth als Style im Modemagazin: „Of course, those who call themselves real goths have famously never embraced the mainstream’s annual tribute to them. Gothing it up just one night a year is, after all, a little bit like only going to church on Christmas Eve, and as Mr Giles once told a fourth season Buffy, “Creatures of the night shy away from Halloween. They find it all much too crass.” This shouldn’t, however, stand in the way of a much-deserved homage to the frontrunners, who fly the flags of all things gothic, ghostly and ghoulish all year round. In the spirit of Halloween – and with a huge nod to another pioneer i-D online got our goth on, braved the Daystar and ventured out amongst the living. Because, you know, even the undead need to hit up the corner shop from time to time.“ - Nach der atomaren Apokalypse: Gamma | KFMW
Eine düstere Vision über das, was sein könnte. Gedreht an authentischen Schauplätzen und ganz ohne neonfarbene Locken, Puscheln und Knicklichter. Okay, eine Gasmaske ist mit drin.
- Check dein Profil, bevor es andere tun | Netzdurchblick
Datenschleuder Facebook, Sicherheitsrisiko Facebook, Datensammler Facebook. Ich kann es nicht mehr hören. Klar ist doch, das immer noch IHR entscheidet, welche Daten ihr den sozialen Netzwerken zur Verfügung stellt. Vielleicht sollte man einfach mal nachdenken, bevor man etwas online stellt.
- The Backwater Gospel | Gothic Tea Society
Ganz großartig animierter und äußerst gruseliger Kurzfilm. Nichts für schwache Nerven!
Da fällt mir noch „Shadows of the Vampire“ ein, ein Film der davon handelt das gerade „Nosferatu“ gedreht wird. Und Max Schreck, spielt im diesen Falle „himself“ spielt seine Rolle während der Dreharbeiten täuschend und für einige erschreckend echt….
lief vor ein paar Wochen mal nachts auf Arte oder so xD
The Backwater Gospel:
Ein wirklich großartiger Zeichenstil. Grotesk, atmosphärisch und kraftvoll. Von der Wirkung des ganzen Filmes einmal abgesehen.
Wenn ich derartiges könnte, ich wüsste wie ich mein Buch zu illustrieren hätte. Oder noch besser, es als Comic auferstehen lassen könnte.
Vielen Dank für die Verlinkung der beiden Kurzfilme, die mir wieder in Erinnerung gerufen haben, warum ich vor einigen Jahren mal eine gewisse Leidenschaft dafür hatte. Mir gefallen beide richtig gut, obwohl sie sich stilistisch und inhaltlich ja durchaus ziemlich unterscheiden.
„The Backwater Gospel“ ist in der Tat großartig gezeichnet und die Animation am Computer ist ebenfalls sehr gelungen, etwas, mit dem leider viele Kurzfilme zu kämpfen haben – zu häufig wirken die Bewegungsanimationen dann zu ähnlich und „künstlich“. Das macht die Filme nicht schlechter, ich finde es aber umso schöner, dass das bei diesem hier nicht der Fall ist. Die erzählte Geschichte, mit der schönen Pointe, dass der Priester mit seiner Predigt am Ende recht behalten sollte, weiß auch zu gefallen. Selbst der Humor kommt nicht zu kurz, zumindest empfinde ich die „Metzelszene“ aufgrund der ein wenig überzeichneten Gewalt eher als komisch.
Der Werbefilm aus „Gamma“ erinnert mich sehr an die Ästhetik aus „Fallout 3“ (dem Videospiel), das gefällt mir. Gut, die wuchernden Pilze(?) sehen ein bisschen sehen ein wenig generisch aus, die restliche Überlagerung von tatsächlich vorhandener Kulisse und eingebauten Gegenständen ist aber sehr gut gelungen. Man hätte noch ein wenig von dem in dem Werbefilm anklingenden, situativen schwarzen Humor, wie er ebenfalls in Fallout zu finden ist, einbauen können, aber das ist Meckern auf hohem Niveau.
Ich glaube, ich sollte mal wieder mehr Kurzfilme sehen…
„The Backwater Gospel“ ist vom Zeichenstil und den Ideen her wirklich stark. Echt eine Neuentdeckung für mich – großartig!
Und solch ein Gemetzel an Ostern… ts ts ts. :o)
Was die Eier angeht, so habe ich kürzlich folgende mir einleuchtende Erklärung gehört: Während der Fastenzeit früher, in der ja keine tierischen Produkte gegessen werden durften, sammelten sich bis Ostern sehr viele Eier an (Hühner hielten sich ja nicht ans Fasten). Diese mussten dann nach der Fastenzeit an Ostern als Erstes gegessen werden, es gab Eier im Überfluss. Deshalb gehören Eier zu Ostern dazu und sind zum Brauch geworden.