Faszinierend. Im Schwimmbad sind wir alle gleich. Oder? Erkennt man eine subkulturelle Zugehörigkeit in Badeanzug oder Badehose? Gut, es gibt Tätowierungen, Piercings, Sidecuts und gefärbte Haare, aber das sind auch schon lange keine Alleinstellungsmerkmale mehr. Hausfrau Gabi trägt stolz ihre chinesischen Schriftzeichen auf dem Rücken spazieren, Petra, die sich als kaufmännische Angestellte ihre Brötchen verdient, zeigt Gabi stolz ihre ausrasierten und pink gefärbten Seiten. Zwei aus ihrem Büro hätten ihr jetzt nachgeeifert, erzählt sie stolz. Ihre Männer, Dirk und Michael, geben sich cool und tragen ihre monströsen Muskeln zur Schau, während sie in stylischen Badelatschen immer wieder vor den Sprudel-Liegen auf- und ablaufen. Dass diese Menschen, deren Namen ich geändert habe zusammen gehören, erschließt sich mir im Laufe meines eigenen Besuchs der Sprudel-Liegen. Denn hier dringen neben platzenden Luftblasen auch immer wieder Gesprächsfetzen an mein Ohr. Der Unterschied ist allerdings marginal. Je weniger wir anziehen, desto gleicher werden wir, denke ich bei mir. Und dennoch erkennt man Unterschiede, der Körper spricht seine eigene Sprache. Es gibt Menschen, die strahlen ihre Andersartigkeit einfach aus. Andere Menschen strahlen überhaupt nicht, obwohl sie nicht zu übersehen sind. Ein Besuch im Schwimmbad kann da befreiend wirken, oder heilend. Je nach Sichtweise. Viel Spaß bei der Wochenschau.
- Schwarz trifft weiß | Wochenspiegel Sachsen
Als ich den Artikel über eine Ladeninhaberin aus Hohenstein-Ernstthal las, war mir schnell klar, dass ich das für die Wochenschau verwenden musste. Wenn eine gelernte Nährerin aus ihrem Beruf und ihrer Passion ein Leben macht, finde ich das äußert großartig. Gerne hätte ich die Adresse oder einen Link zum Laden herumgereicht, doch genau hier patzt der Artikel. Immerhin erfahren ich, dass Evelin Josts auch keine Sargmöbel zu Hause hat (schade eigentlich) und viele Kunden hat, die nicht erkannt werden wollen: „„Viele ziehen sich nur so an, wenn sie ausgehen. Ärzte, Rechtsanwälte, Krankenschwestern – viele wollen auch nicht fotografiert oder gefilmt werden, aus Angst, sich zu outen“, berichtet die Frau mit dem flott geschnittenen leuchtend roten Haarschopf aus Erfahrung.„ - Wer Heavy Metal hört, geht öfter klauen | Ärzte Zeitung
Ja, genau. Ihr habt richtig gelesen. Diese Überschrift stammt zudem nicht aus einer Boulevard-Zeitung, sondern aus einem renommierten Ärzte-Blatt, dessen zugehöriger Artikel sich sogar noch auf eine aktuelle Studien stützt. „Straftaten wie Laden- und Bagatelldiebstahl sowie Vandalismus werden demnach häufiger von jenen Jugendlichen begangen, die zuvor unorthodoxen Musikrichtungen wie Heavy Metal, Gothic, Gangsta-Rap, Punk oder Hardhouse gefrönt haben. […] Jugendliche, die brav die Hitparade hörten oder sogar Jazz- und Klassikplatten ins CD-Laufwerk schoben, zeigten sich in der aktuellen niederländischen Studie übrigens ebenso brav in ihrem Verhalten. Hier bestanden sogar schwach negative Korrelationen mit strafbaren Handlungen.“ Hach, ich liebe Studien. Ohne sie hätte wir definitiv weniger zu lachen. - Typologie der Festivalgäste: Vandalen, Jünger und Choleriker | UNIspiegel
Ganz langsam aber sicher machen sich die Ersten wieder Gedanken über die bevorstehenden Festivals. Ich mache mir Gedanken darüber, wie ich möglichst schöne Live-Musik mit möglichst wenigen Menschen erleben kann. Um zu vermeiden auf Festivals zu kommen, die ich nicht mag, empfehle ich diese Lektüre: „In seinem Buch „Überleben auf Festivals – Expeditionen ins Rockreich“ hat er für die Saison 2012 aufgeschrieben, was Novizen über die musikalische Großveranstaltung Festival wissen sollten. Denn Festivalbesucher sind, sobald sie das Auto abgestellt und die erste Palette Dosenbier ausgeladen haben, nicht mehr sie selbst. Sie mutieren zu ganz bestimmten Typen, denen man auf einem langen Musikwochenende irgendwo im nirgendwo immer wieder begegnet: Einer kümmert sich rührend um seine Mitzelter. Ein anderer sitzt wie eine Sphinx inmitten des Chaos und man weiß nicht, was er hier eigentlich will. Und der Fahrer des alten VW-Busses ist zwar bald Mitte-Dreißig, hat aber trotzdem seinen Punkrockgeschmack aus den Neunzigern beibehalten.„ - Diary of Dreams geheimes Nebenprojekt: comkill | Facebook
Der Mensch braucht Mythen und Utopien. Auch im kleinen. So mag es Diary of Dreams Fans freuen, dass Adrian Hates und Gaun:A bereits seit 1996 an diesem geheimen Projekt arbeiten: „Seit 1996 bereits arbeitet man bei Diary of Dreams hinter den Kulissen an einem geheimen Nebenprojekt. Nie jedoch führte man dieses Projekt zur Vollendung. Nie, so schien es, war der richtige Zeitpunkt, und stets kreiste der gesamte Fokus um den Koloss Diary of Dreams. Doch das soll sich nun ändern, Adrian Hates und Gaun:A haben ihre Ketten gesprengt und die Grenzen ihrer musikalischen Arbeit um ein weiteres Schaffenswerk ausgedehnt: „.com/kill“ kommt – soviel ist sicher … und auch schon sehr bald. Sicherlich gibt es Momente, in denen das musikalische Erbe .com/kills kurz aufflammt, doch dominieren die Momente und Titel, die unterschiedlicher zum Mutterschiff nicht sein könnten. Wütend stampfend wie eine Horde wilder Notenstürme prasseln Phrasen, Fragmente und voodoo-ähnliche Rhythmen auf den staunenden Hörer ein. Ungewohnt hart und heftig geht es hier zu, was die Clubwelt sehr freuen wird.„ - Vom Rattenkönig und dem blutenden See | Der schwarze Planet
„Links zum Abbiegen“ nennt Shan Dark ihre neue Rubrik gesammelter Fundstücke aus den Untiefen des Netzes. Der Januar 2013 befriedigt dann auch die Erwartungen mit unzähligen Links, die einfach jeden morbiden Geschmack bedienen. Mit von der Partie sind der unentwirrbare Rattenkönig, der blutende See, eine Nacht auf der Bahre, Ruhe in Frieden, Chaos, eine Kathedrale, Gräber und eine dämliche Sandspinne. Um mehr zu erfahren genügt ein Klick. „Dieses Internet ist manchmal zum Verzweifeln! Ich weiß ja nicht, wie es euch so geht, aber ich lese täglich viele interessante Artikel und Webseiten, kann sie aber nur selten festhalten. Geteilt, gepostet und empfohlen in diversen Netzwerken und schwupps – vergessen! Vergessen, wo der Artikel zu lesen war oder wie irgendetwas hieß oder wo sich manche Reiseziele befinden.„ - Gothic glam und der Fake-Sidecut | Express + YouTube
Nein, nein und nochmals nein. Die sogenannten „Smokey Eyes“, die heute immer wieder gerne als „Gothic-Makeup“ gestempelt werden sind eine 100%-ige Erfindung der Fashion-Industrie. Ganz sicher haben auch verschiedene Visagisten ihre Hände im Spiel, denen simpler Kajal und reichlich Theater-Schminke zu plump gewesen ist. „„Lightly contour in the hollow of the cheeks using bronzer. Alternatively, using a neutral-tone blush on the cheek revives the gothic look from the classic 80s ghostly gothic style and adds sculpture to the face, lightly contouring to give softly sunken cheekbones and making the look more modern and wearable,“ explains Kirstin.“ Fashionblubb. Als wäre das nicht genug, tauchen jetzt immer mehr „Fake-Sidecut“ Videos bei Youtube auf, damit der Wochenendgruftie am Samstag Abend auch so richtig böse aussieht, ohne gleich zum Rasierer zu greifen.
www.youtube.com/watch?v=XDwyD9lUJ78 - Frankenweenie: Robuste kleine Seelen | Süddeutsche
Danke Gothic! Wer immer schon auf der Suche nach dem gewesen ist, was Gothic für die Gesellschaft getan hat, wird hier fündig. „„Zu düster“: Vor 30 Jahren packte Disney einen Kurzfilm von Tim Burton über einen Jungen und seinen toten Hund in den Giftschrank. Heute hat sich der Gothic Style durchgesetzt – und Burton darf im Animationsfilm „Frankenweenie“ endlich Untote, Geister und Monster auf die Kinder loslassen.“ Der Rest ist Geschichte. Tim Burton verließ Disney und wurde im Zuge der aufstrebenden Gothic-Szene der 80er immer gefragter. Seine Werke gehören in jede persönliche Gothic-Bibel. Okay, vielleicht bin ich heute ein wenig überheblich.
www.youtube.com/watch?v=W7ZUGU5x7Jw