Anfang August schlummerte ein Leserbrief in meinem virtuellen Posteingang, der den Wunsch vieler Szene-Mitglieder, sich vom Rest der Gesellschaft abzugrenzen, infrage stellt. Maren, die im Grunde zu gar keiner Szene gehören möchte, findet es schade, dass wir uns gegenüber „Szene-Gästen“ abgrenzen wollen. In einer Diskussion zu einem älteren Artikel, auf den sich Maren bezieht, diskutieren wir darüber, wie man sich abgrenzen möchte.
Ich will in gar nicht zur Szene gehören, das wäre Eingrenzung
Obwohl ich weder Goth noch Metalhead bin und auch sonst nicht in irgendeine Szeneschublade passe, gibt es eine Schnittmenge, die dafür sorgt, dass ich mich von Gothic angezogen fühle. Dabei habe ich mich gefragt, was genau eigentlich Gothic ist und was nicht. Dabei bin ich auf eure Diskussion zum Artikel „Nichts für ungut, aber du hast keine Ahnung, was Gothic ist!„, der sich mit einem Video der BBC beschäftigt, gestoßen.
Ich habe den Wunsch einiger von euch nach Abgrenzung vernommen, da andere Strömungen die dunkle Gefühlslage zerstören. Auch war in einem Beitrag die Rede von phasenweise Möchtegern Goths, die Schwarz als Klamottenfarbe einfach mal eine Zeit lang cool finden. Entschuldigt bitte, wenn ich jetzt nicht zwischen euren einzelnen Kommentaren unterscheide, sondern nur insgesamt den Tenor der Diskussion verfolgt habe. Ja, sie ist 2 Jahre alt, aber scheint in abgewandelter Form immer wiederzukehren, und das Thema beschäftigt mich jetzt.
Ich hatte schon immer den Hang zum „Düsteren“. Habe mit 14 angefangen, Edgar Allan Poe in Übersetzung zu lesen und dann später im Original. Habe nachts im Wald über Walkman Cure gehört und bin mit einem Freund nachts an die Donau gefahren und habe den Song „The End“ gehört. Das taucht nirgends in einem Kanon für Gothic auf, aber ist das, was meine dunkle Seele am stärksten zum Schwingen bringt.
Jimmys Grab auf dem Pariser Friedhof Pére Lachaise zu besuchen, war Pflicht. Ohne Party, als es einfach so kalt war, dass außer einer Freundin und mir niemand da war. Ich mag diesen Friedhof an sich. Ich mag auch Wälder bei Nacht. Und ich mag Nebel. Ich trage gerne schwarze Shirts mit Möwen, Raben oder magischen Mustern. Schwarz begleitet mich stets in irgendeiner Form, aber nicht immer in der gleichen und nicht immer in der gleichen Intensität.

Als mein Vater todkrank in der Uniklinik lag, besuchte ich ihn täglich, danach legte ich mich ins Bett und hörte das Disintegration Album von The Cure. Manchmal ist schwarz aber auch eher schwarzer Humor, den ich mit jemandem teile, und Inspektor Barnaby. Daher heißt es für mich auch nicht, dass jemand der meint, phasenweise Goth gewesen zu sein, zwangsläufig oberflächlich ist. Ich hatte bisher immer wieder das Glück, verschiedene Menschen mit schwarzem Herz kennenzulernen. Wir haben uns gegenseitig akzeptiert und inspiriert.
Das Beste war eine Konstellation zur Studienzeit im Wohnheim. Küche mit schwarzen Kerzen auf Bierflaschen, Doors, Ulver, Projekt Pitchfork, The Cure, Dimmu Borgir. Ich wäre alleine sicher nicht auf manche Sachen gekommen, habe es aber aufgesogen, weil es zu meiner Stimmung gepasst hat.
Niemand von uns war in einer Szene. In manchen Situationen war es einfach ein gemeinsamer Schmerz, der wie eine Trennungslinie zwischen uns und anderen war. Bewusst abgegrenzt haben wir uns nie.
Was ich damit sagen möchte ist, dass ich den Wunsch einiger von euch nach Abgrenzung gegenüber einer Friede Freude Eierkuchen Gesellschaft verstehen kann, aber das Ziehen von Trennungslinien viele, die euch eigentlich sympathisch finden, ausschließen würde. Ich will gar nicht zur Szene gehören, denn das wäre für mich Eingrenzung. Aber wenn es um Gefühle und Atmosphäre geht, gibt es Schnittmengen, zumal diese Gefühle auch durch literarische Werke beflügelt werden, die lange vor der Entstehung der Szene geschrieben wurden.
Ich hoffe, ich bin niemandem von euch zu nahe getreten, aber ich musste einfach mal diese Gedanken von außen los werden, wobei ich auch einiges sehr persönliches Preis gegeben habe. Gute Nacht!
Meine Antwort? Das lest ihr im nächsten Artikel!
Ich möchte Euch meine Antwort nicht vorenthalten, denn die führt zu einem weiteren „Brief“ von Maren, den ich Euch die nächsten Tage zeigen möchte. In meiner Antwort spreche ich von „Schutzräumen“ und genau das wird Thema in ihrem nächsten Brief sein. Ich bedanke mich an dieser Stelle bei Maren, die ich übrigens für gruftiger halte, als viele anderen Menschen, die sich in Leipzig zur Szene dazustellen.
Hmmm…. natürlich kann ich nur für mich sprechen, aber ich selbst hab es immer weniger als bewusste direkte Abgrenzung gesehen als ein Zusammenfinden von Gleichgesinnten, wo eben auch ein hoher Konsenz herrscht, was Musik und ästetische wie thematische Vorlieben betrifft.
Auch wenn man manchmal über die „Stinos“ spricht oder gar ablästert, so hatte ich nicht den Eindruck, dass man sich generell anders oder als was Besseres fühlt. Es gibt Gruppen innerhalb der „Stinos“ (nur um jetzt mal eine bewusste namentliche Grenze zu ziehen), mit denen ich bisher überhaupt nichts anfangen kann, das stimmt – aber auch innerhalb der Szene hab ich die Erfahrung machen müssen, dass es oberflächliche, falsche, rücksichtslose und unangenehme Gestalten gibt. Zumindest hab ich es aufgegeben, zu erwarten, dass jemand, der gruftig herumläuft, auch „automatisch“ eine mit mir kompatible Linie fährt und ein angenehmer, interessanter Zeitgenosse ist.
Außerdem gibt es auch einige, die sich fast nur über ein extremes Äußeres definieren und das allerorts zur Schau stellen, sich selbst darstellen (Instagram und Co). Mit solchen Leuten konnte ich noch nie viel anfangen.
In meinem Freundes- und Bekanntenkreis sind einige „Nicht-Gruftis“, die meist dennoch irgendwie eine dunkle Seite haben. Manche mögen sogar einiges der Musik, andere haben eher an anderen Punkten „Schnittmengen“ mit der Szene, sind sehr nachdenklich oder melancholisch, mögen Lost Places etc. Vermutlich finden sich eh immer diejenigen zusammen, die irgendeinen Gleichklang haben, ob sie nun sichtbar in der Szene sind oder sich am Rande oder ganz außen bewegen.
Ich persönlich habe in meinem Schwarz durchaus auch immer eine Abgrenzung gesehen. Wobei man „abgrenzen“ vll. auch etwas differenzierter betrachten sollte, wovon man sich überhaupt genau abgrenzen möchte. Da würde wohl jeder eine andere Antwort geben, zumindest sehe ich das so. Mir ging es immer darum, mich von den Dingen der Gesellschaft abzugrenzen, mit denen ich nicht konform gehe bzw. mit denen ich nichts anfangen kann. Selber habe ich auch nie die Schwarze Szene aufgesucht, weil ich Gleichgesinnte hier vermutet habe. Für mich war es eher wie ein „Daheim“ finden. Eine Nische in die ich besser rein passte, als in die der „Stinos“. Was nicht bedeutet, dass ich sie generell in meinem Leben ausgeschlossen hätte.
Tanzfledermaus sprach es ja schon an, auch in der Schwarzen Szene gibt es Idioten. Es ist in meinen Augen ein Trugschluss, zu denken, dass Schwarze immer etwas besseres wären. Unterm Strich sind sie genauso nur Menschen.
Genauso wie es unter „Stinos“ auch Menschen mit Tiefgang gibt oder welche die mit Teilen der Musik etwas anfangen können. Selber hatte ich in jungen Jahren eine Bekannte, die zum Beispiel Lacrimosa und Wolfsheim hörte. Sich ansonsten aber nicht in der Szene bewegte.
Man muss nicht zwangsläufig Teil der Szene sein und manchmal frage ich mich tatsächlich, warum das manche aber auf biegen und brechen sein wollen. Aber letztendlich steht es mir auch nicht zu darüber zu urteilen.
Ich bin gespannt, wie der schriftliche Austausch zwischen Robert und Maren weiter ging bzw. geht! 🙂
Was ich noch zum Thema „Abgrenzung“ hinzufügen möchte, da es mir eben in den Sinn kam, selbst innerhalb der Szene erlebt man eine gewisse Abgrenzung, auch bei mir persönlich. Sei es im Bezug auf das vikt. Picknick und manch Definition des Begriffs „WGT“, den Karneval-Schwarzen oder dem Begriff „Gothic“ und was inzwischen damit in Verbindung gebracht wird.
Seid gegrüßt,
dies nicht, das nicht,
unter Wasser,
über Wasser
hasser, nasser, spasser
in dominus stultus
Nun ihr lieben, von den einige nur durch Stahl und Leder bekehrt weden können, weil die Feste im inneren aus Adamant besteht. Gibt es von erlaubt mir, uns schwarzen überhaupt etwas zu lernen ? Von den Dunkelwesen ? Vielleicht, wie wir vielfältig, bestehen, Tag für Tag.
Was hat Maren befallen ? Sinnkrise ? Was machen wir dagegen ? Wer holt die rosa flausche Pantoffeln heraus, mit dem irren langen weichem Fur ?
Und, rosa, darf dies überhaupt ? Kruzefix an die Wand, auf das diese Zeile kein noir Fanat erlese und das Kruzefix damit in Brand setzt oder es gahr verkehre.
Mit dunklem Gruß, Lox
Mann muss natürlich nicht „Goth“ sein um sich – vielleicht auch nur phasenweise – von der Düsternis angezogen zu fühlen, das ist richtig, wir haben sie nicht für uns gepachtet. ;)
Ich persönlich habe „Abgrenzung“ immer als eine Abgrenzung von der Gesamtgesellschaft und dem oberflächlichen Teil ihrer Werte und Konventionen gesehen, nicht unbedingt als eine Abgrenzung von einzelnen Individuen. Habe aber darüber bis jetzt auch einfach nie groß nachgedacht muss ich zugeben.
Generell hat mich der Text ein bisschen daran erinnert dass in meiner persönlichen Wahrnehmung die Gothic-Szene ironischerweise schon immer voll von Leuten war die sagen sie „gehören eigentlich zu keiner Szene“ oder „passen in keine Schublade“… ;)
(Ich meine damit jetzt wohlgemerkt NICHT die Verfasserin, diese bewegt sich scheinbar ja auch wenig auf Szene-Veranstaltungen usw. und betrachtet die Szene wirklich von außen, ich meine Leute die wirklich in der Szene partizipierten ABER das und ihre Szenezugehörigkeit eben immer selbst irgendwie relativiert haben weil sie stets ihre „Individualität und Einzigartigkeit“ betonen wollten. ;) )
Ich denke, dass es für manche auch einfach keine große Rolle spielt, einen Stempel zu tragen bzw. sich aufzudrücken.
Das kann ich durchaus auch nachvollziehen.
Nicht dass ich meine Zugehörigkeit zur Schwarzen Szene leugne, aber irgendwann spielt es auch keine große Rolle mehr, weil es das Leben ist, was man seit 20 Jahren und länger führt. Man weiß automatisch im Unterbewusstsein wer, was und wie man ist. Für einen selbst ist dies selbstverständlich. Und nur weil man schwarz trägt, etwas sonderbar aussieht und Interessen & Vorlieben hat, die manche etwas ungewöhnlich finden, ist man unterm Strich noch immer einfach nur ein Mensch.
Ich hoffe man versteht, was ich damit sagen möchte?! 🤔
Ich erzähle die Geschichte jetzt mal anders rum:
Schon als Kind merkt man, dass man von Interessen und vielleicht auch Gemüt nicht wirklich zu den Dorfjungs passt. Bekommt das auch gespiegelt. Tadaa, Alien. Mit 17 hat man die Abgrenzung dann so weit, dass man schwarz durchstartet. Ganz klar Abgrenzung. Bruch. Und man genießt das auch für fast 20 Jahre. Mit Mitte 30 findet man sich dann zumindest politisch. Mit um die 40 ist man dann Ratsherr einer Fraktion in einer sehr ländlichen Gemeinde. Da wird man wahrgenommen ob man will oder nicht. Optisch, rhetorisch, von der Haltung. Abgrenzung nicht möglich. So schlimm kann’s nicht sein, denn nach 2 Jahren wird man zusätzlich vom Pastor gefragt ob man fürs Presbyterium (Kirchengemeindevorstand) kandidieren will. Man hat ja irgendwann mit der Kirche seinen Frieden geschlossen und u.a ein Friedensgottesdienst zum Beginn des Ukraine Krieg mit organisiert. Nikolaus auf diversen Weihnachtsmärkten in den Dörfern drum zu ist man eh schon seid Jahren… was man nicht alles anfängt auf Anfrage… wirklich guter Nikolaus ist eine rare Fachkraft… warum nicht auch Kirchengemeindevorstand?! Gleichzeitig sind sämtliche schwarze Rüschen und co weg. Es hat sich komplett in Richtung 60er Retro Biker… ja ich fahre luftgekühlten Caferacer…, klassischer Punk und Military Look gedreht. Schwarz, Weiß, Zebra, Schachbrett, Streifen, Knallfarben, Schirmmütze und Co. Nie ganz schwarz, never. Witziger Weise kann das bunte Umfeld damit umgehen… und in der Alternativen Umgebung habe ich nie soviel positives Feedback bekommen wie jetzt wo die Jugend flöten geht. Okay, man wird mal von einem verwirrten Pubertier an der Kasse der Tanke gefragt ob man Seemann ist… schon witzig. Auch der Musikgeschmack wandelt sich. Folk, Dark Folk, (Elektro)Punk, Stampfbares, fast alles an 80er… aber auch Wendy Carlos, Vangelis oder Johnny Cash. Oder eben der Orgelsommer auf dem Lande. Gleichzeitig interessiert mich 3/4 der Bands auf den großen Festivals nicht mehr. Ich kann/will mich nicht mehr als Goth bezeichnen. Mich interessieren auch bestimmte Bereiche kaum noch. Ich hab’s geschafft. Mit fast Mitte vierzig weiß ich das ich nichts weiß, weiß das ich integrierter bin als ich je geahnt habe, und egal ob man mich fragt ob ich Seemann bin oder der Nikolaus… oder… mich interessiert auch das nicht mehr. Schiebt euch doch eure Schubladen und Diskussionen um diese in den… Ort wo die Sonne nicht scheint… Rottet euch zusammen oder grenzt euch ab. Ich verstehs nicht mehr. Es gibt auch nix zu verstehen. ;-)
Man könnte es auch ganz kurz zusammenfassen… die Gesellschaft hat dich wieder eingefangen. Jugend war gestern und da wollte man aufmüpfig sein. Schnee von gestern. Jetzt ist alles egal… scheißegal. ;)
Ich denke, das ist wieder zu einfach zusammen gefasst *lach*.
Schließlich hört man ja ab einem bestimmten Alter nicht auf, sich weiterzuentwickeln.
Und trotz all dieser gesellschaftlichen Integration, klingt es nach einem eigenen Stil, der vll. nicht mehr „Goth“ ist, aber dennoch nicht unbedingt angepasst. Zumindest so meine Wahrnehmung, anhand der kurzen Schilderung.
Und irgendwie sind wir alle, ob wir nun wollen oder nicht, auch ein Teil der Gesellschaft. Nur jeder auf seine eigene Art und Weise. 🤔🙂
Also ein Artikel über das Thema Abgrenzung. Ich gratuliere, der Leserbrief hat mich zwei Tage beschäftigt. Beim ersten Lesen habe ich mir gedacht, wieso bitte Menschen dafür fast zu kritisieren, die sich z.B. von einer bestimmten gesellschaftlichen Schicht abgrenzen wollen. Dann aber die Erwartung, die eigenen Einstellung zu dem Thema von diesen Menschenkreis fast zu akzeptieren.
Aber die Sicht des Leserbrief war sehr interessant und möchte ich gar nicht schlecht kritisieren.
Grundsätzlich zur Musik kann ich auch sagen, wie schon
Durante in seinem Kommentar erwähnt, egal welche Musik über die Boxen laufen, deshalb muss man sich nicht gleich einer Subkultur oder ähnliches anschließen. Es gibt eben Menschen die sich gern mit gleichgesinnten umgeben oder eben jene, die für alles offen sind und keiner bestimmten Richtung folgen wollen.
Das muss jeder für sich selber entscheiden.
Grenze ich mich bewusst von anderen Schichten oder Menschen ab? Jaein..
Für mich habe ich früh festgestellt, das ich mit normal denken Menschen einfach oft nicht zurecht komme. Oft fühlte ich mich fast wie jemand, der einfach nicht dazugehört. Hinzu verstärkte sich dieser Gedanke durch meine Krankheit. Wenn Du schwer krank bist und verschiedene Menschen begegnest, bekommst Du schnell zu spüren, das Du als jemand mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen in machen Schichten nichts wert bist. Wenn Du nicht gerade daran komplett zerbrichst, wird man innerlich gegenüber andere zurückhaltender, kälter und vor allem misstrauischer. Das schöne ist, das ich mit der Zeit und den Erfahrungen gemerkt habe, das ich wunderbar mit Menschen, die andere Sichtweisen haben, ausgeschlossene, kreative oder eben anders sind, gut zurecht komme und sich tolle Gespräche und Kontakte entwickelte. Ebene diese finden sich auch in unserer Szene, die sich nicht anpassen wollen und ihre Liebe zur Musik, zur Melancholie, Gefühle oder Gedanken oder anderes mit gleichgesinnten gern austauschen.
Natürlich wie auch Tanzfledermaus wunderbar in ihren Kommentar erwähnt, lernt man auch in unserer Subkultur Oberflächlichkeit, falsche und rücksichtslose Gestalten kennen. Denn niemand ist perfekt, egal wie gruftig und darstellerisch die Person daher kommt.
Trotzdem grenze ich mich nicht komplett von der normalen Gesellschaft ab. Was auch irgendwie nicht möglich ist und
graveyardqueen schön formulierte, das wir alle ein Teil davon sind. Ich habe auch Kollegen und Bekannte, die nichts mit der Szene zu tun haben, und trotzdem verstehe ich mich sehr gut mit ihnen. In politisch- bzw. gesellschaftlichen Fragen gibt es Dinge wo ich mich klar abgrenze. Zum Beispiel ernähre ich mich Vegan, was vielleicht heute nicht mehr so außergewöhnlich ist, aber trotzdem bekommt man diese Art von Abgrenzung in verschiedenen Bereichen zu spüren.
Aber die Einstellung der Autorin des Briefes ähnelt dem meiner besseren Hälfte. Während ich schon immer mehr das Schwarz oder Weiß denken habe, ist sie jemand die sich nicht in eine bestimmte Richtung eingrenzen will. Sie hat in den 80er auch eine gruftige Zeit hinter sich, aber hat ihre Erfahrungen auch in anderen Subkulturen gesammelt. Heute passt sie sich auch nicht der normalen Schicht äußerlich an, aber musikalisch ist sie von Post-Punk, 80er, Wave, Psychobilly bis Punk für alles offen und will sich nicht in eine bestimmte Szene eingliedern. Das hat eben seine Vor- und Nachteile, doch wir haben immer interessante Gespräche und Erlebnisse.
Wir sind alles nur Menschen und ein besonderer Teil dieser Gesellschaft, wo jeder zum Glück frei entscheiden kann, wie er oder sie sein Leben am besten gestaltet.