Gothic Friday April – Resümee

Die erste Runde der Top of the Goth, die selbsternannte Abwandlung der Top of the Pops, ist vorüber. Der April sollte den treuen und neuen Teilnehmern des Gothic Friday Entspannung bringen, nach einer Reise in die Selbsterfahrung sollte man sich entspannt einem guten Film oder einer interessanten Cover-Version widmen, um daraus eine Top 5 seiner besonderen Lieblinge zu zaubern.

Es hat uns wieder sehr gefreut, dass 31 Teilnehmer sich die Zeit genommen haben, einen durchaus repräsentativen Querschnitt der filmischen Meisterwerke (21 Teilnehmer) zu erstellen oder sich  in der Bewertung neu interpretierter Lieder namhafter Künstler (10 Teilnehmer) zu versuchen.

Das Resümee zeigt übersichtlich, was in schwarzen Kinos laufen sollte und macht hörbar, was sich Gothics gegenseitig musikalisch zu bieten haben. Shan Dark hat sich Wein und einen Abend um die Ohren gehauen um die Auswertung der Filme eindrucksvoll zu präsentieren, während Robert es erneut verschoben hat, sich zu rasieren, womit er in einer gruftigen Fortsetzung des „Seewolf“ durchaus als Idealbesetzung gelten dürfte. Wie dem auch sei, Vorhang auf für das April-Resümee:

A Night at the Goth Movies

Wenn wir ein kleines düsteres Filmtheater hätten, mit edel-dunkler Rankenmuster-Tapete, einem schweren Vorhang aus rotem Brokat, die Ränder der Sitzreihen vor der Leinwand überdacht von einem balkonartigen 2. Rang darüber, einem Gewölbegang darunter mit Säulen, an denen Leuchten mit echten Kerzen hängen und wir versinken in weichen, bequemen Ohrensessel-Sitzen, während uns ein Herr des Kinotheaters im schwarzen Frack ein Glas Absinth, Rotwein oder Kirschsaft reicht… Für welche Filme würde sich in dieser Nacht der Vorhang öffnen?

9 Empfehlungen

The Crow 1 (Info)

tobikult: “Bis Matrix der Film mit dem größten Potential zum Modediktat für Schwarze.
Stoffel: „Kultiges und bildgewaltiges Drama mit einem brillanten Soundtrack.
Blackmoon: „Abgesehen von der Tragik das Brandon Lee bei den Dreharbeiten starb, ein Film den ich immer und immer wieder gucken könnte.
Celina (Green Finch): „Eric Draven ersteht von den Toten wieder auf um Rache zu nehmen. Und sieht sogar noch gut aus dabei!
Marcus Rietzsch: „Sinnen wir nicht alle manchmal ein klein wenig nach Rache? Haben wir nicht selbst oft den Wunsch und das Bedürfnis, die Despoten, die Halunken, die Verbrecher, die Leidbringenden dieser Welt zur unerbittlichen und gnadenlosen Rechenschaft zu ziehen?

4  Empfehlungen

Sweeney Todd (Info)
Sibel: „Das schaurig düstere Musical überhaupt!

Interview mit einem Vampir (Info)
Mophelia:  „Ist das nicht DER Film schlechthin? – ‚Ich bin aus Fleisch und Blut, aber ich bin kein Mensch. Ich bin kein Mensch mehr seit 200 Jahren.
Celina (Green Finch): „Der Film begeisterte mich von vorne bis hinten. Endlich echte Vampire, mit echten Schwächen, grausam und doch liebevoll. (…)Aus meiner Sicht ein großartiger Film und aus dem Vampirgenre der Beste. Ich kenne viel zu wenig Filme, in der Vampire noch Vampire sind. Übernatürlich und nicht einfach übermenschlich stark.
Nrsss: „Die langen blonden Haare an Tom Cruise finde ich zwar wirklich hässlich, aber der Film ist  klasse.(…) Und die Rolling Stones in der letzten Szene.

Sleepy Hollow (Info)
Schmetterding: „Die düstere Stimmung in dem Film und die Kleider! Ein bisschen gruselig auch, ja. Trotzdem oftmals wirklich witzig, ob der Situationskomik. Köpfe werden rollen.
Maehnenwolf: „Nebel, bleiche Hauptpersonen und ein kopfloser Reiter, wenn das nicht der Stoff ist, aus dem schaurig-schöne Albträume sind.

Coraline (Info)
Celina (Green Finch): „Gefühlsmäßig kommt jeden Monat irgendein neuer Animationsfilm heraus mit niedlichen kleinen Tierchen, aber sowas? Filme wie Coraline sind eine Seltenheit geworden.
Kiri: „Märchenhaft. Gruselig. Wunderbar.

Matrix (Info)
tobikult:  „Ich erinnere mich noch gut: als dieser Film in die Kinos kam, hatte ich das trügerische Gefühl, die ganze Welt könnte zur Vernunft kommen.
Melle Noire: „Neben einer intelligenten Story überzeugen auch die visuellen Eindrücke, die Special Effects setzten um die Jahrtausendwende herum gar völlig neue Maßstäbe. Ein absolutes Meisterwerk!
r@zorbla.de: „Das Ganze gewürzt mit dem kindlichen Neo, den scheinbar allmächtigen Agents und der visuellen Darstellung der relativ öden “Realität”, die an Industrieruinen und Steampunk erinnert. Da ist ja schon fast für jeden was dabei.

Donnie Darko (Info)
Ricarda/Blogblume: „Um den Film nur ansatzweise zu verstehen, reicht es nicht, ihn einmal zu sehen sondern man muss ihn mindestens 3 oder 4 Mal gesehen haben um die Zeichen die einem gegeben werden deuten zu können.
Rosa Chalybeia: „Geniale Story, den Film kann man sich auch immer wieder ansehen und wird jedesmal neue Details finden, schön abgründige und düstere Story, spielt in den 80ern und der Soundtrack ist eine wahre Freude.
Maehnenwolf: „Ich bin mir immer noch nicht ganz sicher, ob ich den Film wirklich verstanden habe. Wahrscheinlich eher nicht… Auf jeden Fall sehr faszinierend und nachdenklich.

3  Empfehlungen

Bram Stokers Dracula (Info)
Simone: „Dieser Film kam raus als ich elf war. Gesehen habe ich ihn aber erst etwas später im Fernsehen, und war sofort Feuer und Flamme! Diese zarte, unschuldige Mina die sich dem ach so tragischen Vampir auf der Suche nach seiner verlorenen Liebe verfällt. Hach! Hach! Hach! Und dann ist auch noch alles so hübsch und so englisch und so viktorianisch und so… ja ihr wisst schon. Ich glaube dieses Stück Film hat schon ganz schön geprägt.

Nightmare Before Christmas (Info)
Stoffel: „Nicht ohne Grund ziert Jack Skellington dauerhaft meinen linken Unterarm ;-) Als ich diesen Stop-Motion-Film das erste Mal sah war ich hin und weg und bin es immer noch. Der schaurig-elegante Charakter des Jack Skellington, der zugleich herzallerliebste Eigenschaften aufweist …

2  Empfehlungen

Nosferatu (1922) (Info)
Karnstein: „Quelle, Inhalt, Atmosphäre – alles Gothic in Reinkultur.
Bauhausmensch: „Mich fasziniert immer wieder, wie Murnau damals mit den zur Verfügung stehenden Mitteln Licht/Schatten und Musik eine gruselige Stimmung erzeugen konnte. Einfach großartig auch Max Schreck als Vampirgraf Orlok.

Dracula mit Bela Lugosi (1931) (Info)
r@zorbla.de: „So kommt dieser Dracula wunderbar beklemmend und vorsichtig ohne jegliche Filmmusik daher (es ist lediglich einmal Musik zu hören, und zwar als in der Handlung welche abgespielt wird). Das wird durch das unübertriebene Bühnenbild noch unterstrichen.
Bauhausmensch: „…für mich – nicht nur wegen des Bauhaus-Klassikers – der beste Dracula aller Zeiten.“

Underworld (Info)
Mophelia: „… ich liebe Szenen die in Zeitlupe bei Regen stattfinden!
Schmetterding: „Vampire! Lykaner! Blut! Waffen!

Pans Labyrinth (Info)
Karnstein: „Ist es ein Märchenfilm? Wenn ja, dann ist er dabei reichlich gothic und nicht sehr kindgerecht. Ist es ein Kriegsfilm? Wenn ja, dann ist er dabei reichlich mystisch und surreal.
Simone: „Das ist einer dieser Fälle in denen ich den Goth-Bezug nicht wirklich zu greifen bekomme. Aber er ist da, da bin ich mir sicher.

2h:37 (Info)
Maehnenwolf: „Erschreckend real. Kein anderer Film hat mich jemals so angesprochen wie dieser. Er geht tief, viel zu tief, vielleicht…
ASRianerin: „Sozialkritisch und emotional.

The Addams Family (Info)
Sibel: „Hier darf natürlich die Goth-Familie schlechthin nicht fehlen!“
Rosa: „Doch abgesehen von Morticias legendärem Fummel ist der zweite Addams Family Kinofilm auch inhaltlich großartig, so hält die Story das Anders-sein hoch und demoliert genüsslich die Uniformität des Normalen.“

Wächter der Nacht (Info)
tobikult: „In Osteuropa erzählt man sich die Geschichte der Vampire etwas anders.

Königin der Verdammten – Queen Of The Damned (Info)
KoffinKitten: „Auch wenn ich dafür sicher von manchen verteufelt werde, aber ich finde Die Königin der Verdammten irgendwie gelungener. Auch wenn Interview mit einem Vampire ein wirklich guter Film ist, aber bei Die Königin der Verdammten stimmt einfach alles, von der Optik über die Geschichte des Vampirs, der Rockstar werden will, bis über den grandiosen Soundtrack! (Der Soundtrack ist wirklich absolut gelungen!) Außerdem spielt Stuart Townsend den Vampir Lestat besser als dies Tom Cruise tat (finde ich persönlich).

Gothic (Info)
Celina (Green Finch): „… dieser Film war irgendwie…skurril. Ich weiß bis heute nicht so ganz, was ich davon halten soll. Denn im Grunde ist der Film eine einzige Orgie. Aber ich mag den Wahnsinn und die Leidenschaft, den die Schauspieler rüberbringen.
Bauhausmensch: “Sex, Drugs & Frankenstein

Specials: einmalige, aber ganz besondere Empfehlungen

  • The Crow 2 – City Of Angels (Ricarda/Blogblume: „Tja, den ersten Teil mochte ich nicht, den zweiten liebe ich.“)
  • Control (Karnstein: „Es fühlt sich an als sähe man Joy Division, obwohl sie es natürlich nicht sind.(…) man hat das Gefühl als betrachte man animierte Photos.“)
  • Harold & Maude (tobikult: „Schon so alt, und doch habe ich nie wieder einen Film gesehen, der die verbindenden Gefühle von Gothics treffender auf den Punkt bringt.“)
  • Wenn die Gondeln Trauer tragen (Stoffel: „Der Film lebt von seiner subtilen Erzählweise, die das Grauen und den Grusel im Kopf entstehen lassen … ein nicht in Worte zu fassender und zu beschreibender Alptraum …“)
  • Franklyn (KoffinKitten: „Franklyn ist ein Film ist einer sehr düsteren Optik und einer wahnsinnig tollen (wenn auch anfangs verwirrenden) Handlung. Es geht um drei Erzählstränge… (…) Ich lasse Franklyn einfach hier so stehen und spreche wirklich meine besten Empfehlungen für diesen Film aus!“)
  • The Breakfast Club (Kiri: „Dieser Film ist zwar schon etwas älter (’85) , aber trotzdem verdammt gut ^^ Was passiert, wenn man 5 Jugendliche, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, für einen Tag zusammen nachsitzen lässt? – Einiges!“)
  • Drachenzähmen leicht gemacht (Schmetterding: „Die Story ist natürlich sehr für Kinder gemacht, aber genau deswegen liebe ich diesen Film. Nicht immer ohne Kopf das machen, was die älteren Generationen für richtig halten. Den eigenen Kopf durchsetzen und einfach mal Erfinder sein. Nur – wo bekomme ich denn jetzt einen Nachtschatten als Haustier her?“)
  • Dark City (Melle Noire: „In dieser Dystopie werden die Bewohner einer Stadt, in der stets Dunkelheit herrscht, zu unfreiwilligen Teilnehmern eines außerirdischen Experimentes.“)
  • Butterfly Effect (nrsss: „Wenn du die Vergangenheit ändern könntest um in der Zukunft jemanden zu beschützen, den du liebst, was würdest du tun? (…)Logikbrüche tun ihm nicht weh, sind aber vorhanden. Natürlich. Schließlich geht es hier um Zeitreisen!“)
  • Poll (Marcus Rietzsch: „Der Film transportiert eine morbide Stimmung. Der Tod ist in gewisser Weise allgegenwärtig. Sei es nun in Form russischer Soldaten oder dem Labor des Vaters, in welchem zahlreiche Schädel und in Gläsern konservierte Leichenteile lagern.“)
  • Soylent Green (r@zorbla.de: „Ein etwas anderes Grauen stellt die schräge Welt in Richard Fleischer’s Soylent Green von 1973 dar. (…) ist die Überbevölkerung im vollen Gange, Wohnraum und Nahrung sind Mangelware und der Umgang mit dem Tod ist für einige Personen dieser Gesellschaft eine besonders pikante Aufgabe…“)
  • 11:14 (maehnenwolf: „Ein wirklich rasanter Film bei dem man kaum weg zu sehen wagt, da man einfach nichts verpassen möchte. Der Film ist sehr unterhaltsam und dennoch hat er eine gewisse Tiefgründigkeit.“)
  • The Lost Boys (Schatten: „Damals 1987 gabs halt noch gute Vampirfilme. Was abgesehn von der (meiner Meinung nach) guten Story, den tollen Szenerien und den Schauspielern dazu beiträgt, dass mir der Film so gut gefällt ist zweifellos der geniale Soundtrack (den ich sogar auf Vinyl erstanden habe und das für einen läppischen Euro ;-)) mit dem epischen Lied „Cry Little Sister(Thou Shall Not Fall)“ von Gerard McMann…“)
  • Mary & Max (ASRianerin: „Beginnen möchte ich mit einem Film, der mich sehr tief berührt und nicht mehr losgelassen hat. „Mary and Max“. Eine melancholische Geschichte über die Brieffreundschaft von zwei Außenseitern, die sich ganz zufällig gefunden haben. Es mag ein wenig albern klingen, aber ich habe wirklich viele Tränen bei diesem Film vergossen.“)

Das kenne ich doch?

Immer wenn man denkt, schon alles gehört zu haben, kommt jemand um die Ecke und bereit Freunden mit seiner Neuentdeckung. Cover-Versionen sind ein Minenfeld, denn meist steht ein populäres Cover eines Klassikers höher in der Gunst des Publikums als das Original, dem bestenfalls durch die Interpretation gehuldigt werden soll. Eindeutige Sieger gibt es nicht, die Mischung war schwarz bist bunt. Lediglich die Originalkünstler David Bowie, Chris Isaak, ASP, Real Life, Roxy Music und Gloria Jones dürfen sich einer Doppelnennung erfreuen. Als erfolgreichster covernder Künstler sei HIM genannt, dessen Cover-Versionen drei mal empfohlen wurden.

Die Bandbreite der gecoverten Künstler war erstaunlich breit und es war keine eindeutige Richtung der Geschmäcker auszumachen. Guldhan hätte eine solche Richtung mit seiner erstaunlichen Auswahl sowieso untergraben, die Originale von Bino, Roland Kaiser und Freddy Quinn in einem Artikel vereint : „Somit zeigt es sich, dass nicht unbedingt der Text das ist, was einen bei Schlager so abstößt. Sondern vielmehr die allgemeine Umsetzung auch die Worte uninteressant erscheinen lässt.Orphi Eulenforst kann dem wohl zustimmen, obwohl ihre Auswahl wesentlich breiter gefächert ist. Konstantin Weckers „Sage nein!“, der von ASP gecovert wurde und bei Ihr einen Ehrenplatz erhält, kommentiert sie so: „Musikalisch in beiden Versionen nicht meine Welt, aber ein Ehrenplatz für Text und Engagement.

Ebenso breit gefächert wie erstaunlich ist der Cover-Fundus von Karl, der die Songs „In the Year 2525“ und „Thriller“ in einem völlig neuen Glanze erstrahlen lässt und dazu auch seine anfänglich Skepsis über Bord wirft: „So bin ich zwar bei Neuinterpretationen immer noch reichlich skeptisch, durfte aber inzwischen feststellen, dass es eben auch wirklich gelungene Cover gibt – auch und gerade in der schwarzen Szene.“ Der schwarzen Szene treu ist hingegen Shan Dark, die ihre metallische Vergangenheit geschickt mit einflechtet und so die schwärzeste Quellen und Cover-Sammlung zu bieten hat. Ein Neuentdeckung für den Verfasser dieser Zeilen ist „Der Amboss“, der mir weder im Cover noch im Original geläufig war: „Musikhammer aus Krupp-Stahl trifft Tanzfläche – für mich ein geniales Stück zum Abtanzen! Das hatte ich zu “Der Amboss” dann auch schon mehrfach getan bis mir ein Bekannter das Original empfahl. Aha, DAS war demnach nicht das Original!

Katrin beschreibt mit Ihren Worten sehr treffend, warum es Cover so schwer haben: „Bei­nahe zwangs­läu­fig ist der Hörer geneigt, mit dem Ori­gi­nal zu ver­glei­chen, und allzu oft sind Cover lei­der nur ein müder Abklatsch genia­ler Songs, die nicht mehr ver­mö­gen, als das Ego des covern­den Künst­lers zu strei­cheln. Und doch hält das Wis­sen um eben jene Tat­sa­che Künst­ler in eher sel­te­nen Fäl­len davon ab, Songs  zu covern und sich damit auf gefähr­li­ches Glatt­eis zu bege­ben…“ und kürt „Emma“ von den Sisters, das im Orginal von Hot Chocolate stammt, zu ihrer Nummer eins.

Bernhard (Scrag!) wird Katrin beipflichten wollen und führt mit „Tainted Love“, das im Original von Gloria Jones stammt, ein Beispiel an, was aus einem recht unbekannten Original durch eine populäre Coverversion werden kann. „Klassisches Beispiel ist das überall geliebte „Tainted Love“ von Soft Cell… wer kennt denn schon das Original von Gloria Jones von 1965? Die wenigsten, behaupte ich einmal.“ Denn nicht nur Soft Cell erhoben das Stück in die 80er, Marylin Manson katapultierte das Stück rund 20 Jahre später erneut in die Charts.

Zeroed hat auf den ersten Blick eine besonders bunte Mischung zusammengewürfelt, die sich bei näherem reinlesen als fein gewählte Sammlung offenbart, die nicht nur seinen Geschmack repräsentieren, sondern auch die Liebe zur Materie: „Die hier dargebotene Liste besticht – der Freiheit des Veranlassers folgend – nicht durch ausgesprochene Nähe zu klassischer schwarzen Musik, sondern wurde durch den subjektiven Eindruck des Verfassers beim ersten und beim hundersten Hören gebildet.“ Alfkona hat Märchenhaftes zu bieten, so eine Erinnerung an „The Passenger“, das im Original von Iggy Pop und auch als Cover von Siouxsie & The Banshees großartig ist: „Dieser Vorwärtsdrall, die Bläser – aktuell mein absolutes Lieblingslied. Ich habe es vor einigen Wochen in meiner CD-Sammlung gefunden und mich direkt verliebt. Zur Zeit im Auto mein Dauerbegleiter, der mir ungeheure gute Laune bringt.

Bei Robert kommt seine ausgeprägte 80er-Leidenschaft zum Tragen, die er eigens für einige Cover Songs verlässt und sich neueren Interpretationen hingibt,  „Wenn es einen Song gibt, mit dem ich auf­ge­wach­sen bin, dann würde die­ser Song die Rang­liste anfüh­ren, denn es gibt unzäh­lige Erin­ne­run­gen, die an dem Stück von Kate Bush kle­ben. Ich glaube in machen Facet­ten ist die­ses Stück düs­te­rer als man gemein­hin annimmt, des­we­gen war ich auch umso über­rasch­ter, das Pla­cebo sich des Stü­ckes ange­nom­men haben…

TKindchen ist natürlich wegen ihres schamlosen Vergleiches von „Enjoy the Silence“ bei Robert in bleibender Erinnerung geblieben, aber ihre warmen Worte konnten Ihn milde stimmen: „Natürlich ist das Cover nicht halb so toll, wie das Original, trotzdem hat es seinen 5. Platz verdient. Die Originalversion von Depeche Mode kennt wahrscheinlich jeder, aber weil die Klänge eine Freude für die Ohren sind, hier das Video.“ Von Robert ernteten dieser Worte wild nickende Zustimmung.

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Simone
Simone (@guest_15045)
Vor 13 Jahre

Ich glaube bei den Filmen haben wir einen eindeutigen Gewinner! ;)

Schatten
Schatten (@guest_15048)
Vor 13 Jahre

Und von meinen ist keiner dabei, man bin ich underground xD

Melle Noire
Melle Noire (@guest_15049)
Vor 13 Jahre

bei mir sind 4 Filme hier
nicht aufgelistet. Interessant
finde ich es zB, daß keiner außer
mir „Der Herr der Ringe“ genannt hat.
Auf der anderen Seite war ich über
so manchen Film auch überrascht,
der in den Listen auftauchte. ;)

Alles in allem wieder einmal eine
schöne Zusammenfassung!

Dunkle Grüße! :)
Melle

stoffel
stoffel(@stoffel)
Vor 13 Jahre

@Melle „…Inter­es­sant finde ich es zB, daß kei­ner außer mir »Der Herr der Ringe« genannt hat…“ Da waren sie wieder meine Probleme *lach*, denn man durfte „nur“ seine Top 5 nennen. Die „Herr der Ringe“ Filme wie auch die „Alien“ Saga zum Beispiel sind tolle Filme, kamen jedoch bei mir nicht unter die Top 5.

@Robert & Dina … wieder eine klasse Zusammenfassung und die Kombination „Gruftiger Seewolf der Abends mit Rotwein vergisst sich zu rasieren“ wäre zu köstlich ;-P Danke an Euch.

Melle Noire
Melle Noire (@guest_15054)
Vor 13 Jahre

@ Robert: Hui, cool! ;)

@ Stoffel: Ja, mir gings mit einigen
Filmen ähnlich wie Dir! Die Top 5
der „Gruftfilme“ war nicht leicht zu
ermitteln, da ich noch ganz viele andere
Filme supergern mag ( zB „Donnie
Darko“, „Interview mit einem Vampir“,
„Sleepy Hollow“, „Nightmare before
Christmas“, „Pans Labyrinth“ usw )…
Hinzu kommen noch ganz viele
Nichtgruftifilme, die ich aber beim
April-GF nicht berücksichtigt habe.
Ich stehe zB auch sehr auf Action und
SciFi, bin Trekkie, liebe
Comicverfilmungen aller Art, gucke
aber auch gern romantische Komödien,
kultige Komödien wie „Voll normal“,
„Bang Boom Bang“ usw… ;)

Cookie
Cookie (@guest_15055)
Vor 13 Jahre

Es sind schon etliche Übereinstimmungen vorhanden, v.a. wenn man die Filme miteinbezieht die es nur nicht in die Top 5 geschafft haben. Vielleicht gibt es letzendlich doch ne kleine Liste mit Dingen die man als Goth gemacht, gehört und gesehen haben sollte^^

Guldhan
Guldhan(@guldhan)
Vor 13 Jahre

[…]Als erfolg­reichs­ter covern­der Künst­ler sei HIM genannt, des­sen Cover-Versionen drei mal emp­foh­len wurden[…]

Wer ist HIM?

orphi
orphi(@orphi)
Editor
Vor 13 Jahre

 Guldhan

Ville Valo ist HIM – na gut… es spielen auch noch ein paar andere mit, aber die zählen nicht, weil Ville sie mit seiner Stimme und seinem umwerfenden Äußeren überglänzt. Du wirst doch wohl HIM kennen?! Der Traum aller Teenie-Gruftis. Und um ehrlich zu sein… WOW ;-)

Guldhan
Guldhan(@guldhan)
Vor 13 Jahre

Ach, dieser überbewertete Knilch mit dem allzu albernen Tattoo und der »Ich halte mich für einen bösen Bubi«-Ausstrahlung. Dieser talentfreie Bravo-Poster-Poser und Schwarm aller dunkelbunten Schwiegermütter.

Danke. Allerdings war die Frage auch mehr rhetorisch gemeint. Allerdings weiß ich nun, bei wem ich es mir mit dieser Antwort noch verscherzt habe :p

mophelia
mophelia (@guest_15060)
Vor 13 Jahre

Mir gefällt die liebevolle Art deiner Zusammenfassungen…

@ Guldhan
Ich denke, du hast teilweise Recht. Aber da wir dem weiblichen Geschlecht angehören, sind wir Ville Valo verfallen, das muss so sein ;D

shan_dark
shan_dark (@guest_15061)
Vor 13 Jahre

 Guldhan: Dein „Wer ist HIM?“ made my day!

Melle Noire
Melle Noire (@guest_15062)
Vor 13 Jahre

Jaja, die goldenen HIMbeeren… ;D
„Join me“ war ja sogar noch ganz gut
aber alles, was danach kam… o.0
Ville Valo kann ich als „Szenemusiker“
jedenfalls nicht so richtig ernst nehmen,
konnte ich schon vor 10 Jahren nicht.
Aber die Mucke ist scheinbar perfekt
für alle Teenies, die mal „ne schwarze
Phase durchmachen“ ( und bei denen
dieser Spruch, den wir ja alle in unserer
Anfangszeit ungern hören, auch
zutrifft ). ;) Ok, manche finden darüber
vielleicht auch einen richtigen
Szeneeinstieg und befassen sich
anschließend näher mit unserer
Subkultur und bleiben dann auch
dabei – aber ansonsten… *achselzugg*…

orphi
orphi(@orphi)
Editor
Vor 13 Jahre

 Guldhan

Nönö, also talentfrei ist er nun wirklich nicht. Allerdings hat die PR-Maschinerie beim Düster-Image schon schwer mitgemischt. Aber es ist eine solide Rock-Schiene, die keinem weh tut, und im Gegensatz zu so manch einem Szene-Sänger trifft Ville sogar die Töne und hat eine tolle Stimme. Außerdem sieht er gut aus. Was will frau mehr?! Für zwischendurch ganz nett. ;-)Die erwähnte Cover-Version ist wirklich gut.

Melle Noire
Melle Noire (@guest_15064)
Vor 13 Jahre

Ja, gut aussehen tut er schon,
das muß man zugeben. ;)

Guldhan
Guldhan(@guldhan)
Vor 13 Jahre

Wen hätte es gewundert, dass bei den Filmchen »The Crow« unangefochtener Kassenschlagen wird. Umso bestützter bin ich, dass der zweite Teil sogar Worte des Lobes einfing. So deckungsgleich und entgegengesetzt können die Geschmäcker sein. Faszinierend…

Interessant war hierbei aber auch das Sammelsurium von Interpretationen. Titel, bei denen ich gar nicht wusste, dass diese ein derart neues Gewand besaßen. Sowie Stücke, von denen ich nicht ahnte, dass diese schon im neuen Gewand steckten. Wie beispielsweise das Stück »Tainted Love« Und damit meine ich jetzt nicht Marilyn Manson. Wobei der Knabe dabei eine bessere Figur machte als Soft Cell.

Eines verwunderte mich allerdings doch. Nirgends fanden die »Workaholics der Coverversionen schlechthin« Erwähnung: Gregorian – Masters of Chant.
Deren Wege durch düstere Klostergefilde innerhalb der nunmehr 10 Alben (The Dark Side, The Dark Side of the Chant) doch auch den einen oder anderen Schwarzkittel interessieren könnten. Oder sind diese zu popig sentimental?

Post scriptum:
Zu orphi:

Für derartige Begeisterung fehlt mir wohl das Östrogen oder schlicht das zweite X-Chromosom in der 23.

Karnstein
Karnstein(@karnstein)
Vor 13 Jahre

Bin ich jetzt ganz doof oder ist HIM nicht der Name der ganzen Band? Ich lese hier immer „der HIM“ und sowas… Ich dachte immer sowas gäbe es nur bei Asp von ASP :)

Ich persönlich mag HIM. Ich mochte sie damals als „Join me (in Death)“ raus kam und ich mag sie noch immer. Zugegeben, hat jetzt weder musikalisch noch sonstwie eine nennenswerte Tiefe, aber das ist bei den Stilkollegen von 69 Eyes oder Lacrimas Profundere auch nicht gerade der Fall.
Und widerum zugegeben: Als Teenie habe ich natürlich nicht zugegeben, dass ich sie mochte – das lag aber weniger an ihrer Musik oder sowas, als viel mehr daran, dass auf einmal alle Mädels rumschwärmten „Hach, der Ville Vallo ist so schön dünn!“ wo ich mich Jahre lang für zu dünn gehalten und für den stählernen Bauch trainiert habe… und auf einmal mochten sie alle Hühnerbrust-Hänflinge? Versteh einer die Frauen :)

Guldhan
Guldhan(@guldhan)
Vor 13 Jahre

[…]Außer: Zum perfekten Image fehlt ihm noch eine eigene Modelinie bei Aderlass, wie es die Kollegen von Oomph! vorgemacht haben ;) […]

Ja, Oomph! haben stark gelitten. Vom reißerischen Rebellionsgebrüll zum grottigen Groupiepop. Keine schöne Entwicklung und leider auch keine Entwicklung mit Seltenheitswert.

[…]gründe ich mit Guld¬han ja einer Männergruppen im Randbereich der Szene und verlegen den »Gothboy« die erste schwarze Zeitschrift für Männer :)[…]

Vielleicht kann man dann die Fotografie wieder aus ihrem künstlerischen Koma holen. Zumindest war mir aufgefallen, dass die meisten Bilder bzw. Kalender nur noch auf Hochglanz gedrillt werden und damit einiges an Seele verloren haben.

Zu künstlich, zu gestellt, zu sterile Effekthascherei. Und immer nur auf Show bedacht. Anstatt wieder auf Natürlichkeit, Unterschwelligkeit und »rezessive« Erotik zu bauen.

Schatten
Schatten (@guest_15170)
Vor 13 Jahre

„Viel­leicht kann man dann die Foto­gra­fie wie­der aus ihrem künst­le­ri­schen Koma holen. Zumin­dest war mir auf­ge­fal­len, dass die meis­ten Bil­der bzw. Kalen­der nur noch auf Hoch­glanz gedrillt wer­den und damit eini­ges an Seele ver­lo­ren haben.

Zu künst­lich, zu gestellt, zu ste­rile Effekt­ha­sche­rei. Und immer nur auf Show bedacht. Anstatt wie­der auf Natür­lich­keit, Unter­schwel­lig­keit und »rezes­sive« Ero­tik zu bauen.“

Guldhan trifft es mal wieder auf den Punkt ;D

Guldhan
Guldhan(@guldhan)
Vor 13 Jahre

[…]auf dem jedes der Models glänzte, weil es irgend¬was aus Lack, Gummi oder Latex anhatte, dazu die obligatorischen High-Heels und rote Lippen.[…]

Genau das ist das Problem. Diese Allgegenwärtigkeit eines Einheitsbreis aus Tattoo- Fetisch- und Playboybunny-Kalender.

Kaum ein Mädel ohne exorbitanten Körperstich. Kaum ein Mädel ohne nackten Hintern oder Frontalblickfang. Kaum ein Mädel ohne lüstern-verwegene Gesichtsgrimasse.
Für mich sind dahingehend die Arbeiten von Thomas van de Scheck das leuchtende Beispiel schlechthin. Natürlich darf es diese Art der Portraitierung auch geben. Aber doch nicht nur oder hauptsächlich. Vor allem, da seine Art der Bildinszenierung für mich stark an der Grenze zur plumpen para-pornografischen Fleischbeschau vorbeischrammt.

Gerade die Portraitfotografie hat in den letzten 60 Jahren ihres Experimentierens so große Namen hervorgebracht, die einen unschätzbaren Fundus an Methoden und Herangehensweisen schufen…doch kaum einer will noch daraus schöpfen und damit einen Kontrast des Dezenten und künstlerisch Introvertierten setzen.

Als einziges Beispiel fällt mir noch der hochgeschätzte Gerd Lehmann ein. Den Alteingesessen wohl besser bekannt als »Gestus«

!/gestuscalendae/photos

[…]Es suggeriert: So muss ich aussehen um Gothic zu sein. Jedenfalls in den suchenden Seelen der potentiellen Nachwuchs-Grufties[…]

Die Suggestion ist nicht einmal das Problem. Ahmte doch damals jeder das nach, was er sah und spontan für gut empfand. Und alljene, die ihren Platz wirklich finden, lösen sich mit der Zeit von ihrer Funktion als Klischee-Schablone und kreieren sich nach Erfahrung und Verständnis neu und individuell(er).

[…]Und auch mehr hübsche Männer, denn auch die gibt es in der Szene ;) […]

Da enthalte ich mich. Da mein Sinn für männliche Ausstrahlung der des Schwarzkittels entgegensteht. Für mich ist »hübsch« und »Mann« schon ein Widerspruch in sich und die Ausstrahlung nur durch markante maskuline Züge zu erreichen.
Doch das geneigte Goth-Girlie möchte ihre Schmachthasen à la Valo, la Plegua oder Pohl. Oder Manson, wenn es dieser unterlassen hätte zu altern.

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