For Against – Amen Yves
Könnt ihr euch mal entscheiden? Als sich die Band 1984 gegründet hat, vermutete man ihre Wurzeln in Europa, zu kühl klang ihr Sound. Die Wurzeln liegen aber in den Lincoln, Nebraska in dem sich Jeffrey Runnings, Harry Dingman III und Greg Hills formten und sich ihrer eigene Interpretation von Punk, Gothic und Wave widmeten ohne jedoch selbst irgendjemandem angehören zu wollen. Daher kann man nur von Vereinnahmung sprechen, als ihre Lieder in den 90ern die schwarzen Clubs hierzulande fluteten. Wohl möglich liegt es an der Kontinuität, in der Regelmäßigkeit der veröffentlichten Alben oder am guten Zusammenspiel, dass die Band 2011 wieder ein neues Album veröffentlicht. Doch beginnen möchte ich 1990, als die EP „In the Marshes“ erscheint, auf der auch Amen Yves enthalten ist, das ich euch als Einstieg oder Nostalgie ans Herz legen möchte. Dunkel, düster, 3 Schritte vor, 3 zurück.
The Wake – Patrol
Glasgow, April 1981. „The wake“ gründen sich, als Gerard MyInulty (Altered Images), Steven Allen und Joe Donnelly, der später von Bobby Gillespie ersetzt wurde, entschließen, gemeinsam Musik zu machen. Obwohl sie als viel versprechend eingestuft wurden, scheiterten sie nicht zuletzt am schlechten Management und der fehlenden Promotion über die Grenzen von Glasgow hinaus. 1988 verließen sie Factory Records und veröffentlichten mit Sarah Records zwei weitere Singles und zwei weitere Alben, die jedoch das Ruder nicht mehr herumreißen konnten. 1994 löste sich die Band schließlich auf. Schade eigentlich, „Partol“ ist ein schönes Stück Musikgeschichte, das heute auf einigen Samplern immer noch Verwendung findet.
Depeche Mode – Shake the Disease
Ich möchte gar nicht all zu viele Worte über die Band oder das Stück verlieren, sondern hier ausnahmsweise mal das Video in der Vordergrund erheben, in dem schlaue Fragen auf schlaue Antworten treffen. „Depeche Mode machen ganz andere Musik als die Stones, aber vielleicht gibt es da irgendwelche Zusammenhänge – Magst du die Rolling Stones?“ – „Ja, die sind toll!“ – „Du magst? Aber eure Musik unterscheidet euch sehr.“ – „Ja.“ – „Also sie mögen sie schon, obwohl die Musik völlig anders ist.“ […] „Der neue Song ist ein bisschen langsamer als die alten Lieder von Depeche Mode, ist das euer neuer Style?“ – „Ja.“ – „Nach einigem überlegen sagt er: Ja. Naja, wir werden sehen. – Und der neue Song, was ist der Inhalt?“ – „Wie bitte?“ – „Der Inhalt.“ „Ah! Es ist im Grunde eine Liebeslied.“ – „Ein Liebeslied? Zweierbeziehung sind immer aktuell.“ Es gibt schon einen Grund, warum ich die Kurz-vor-dem-Auftritt-Fragen nicht leiden kann. Zum einen glänzen die Moderatoren nicht mit repräsentativen Fragen zum anderen leiden die meisten Bands wohl auch unter Lampenfieber, auch wenn es nur Playback ist.
ad depeche mode – eigentlich unvorstellbar, aber damals waren moderatoren, die des englischen mächtig waren, rar gesät. „fremdschämen“ war damals bei interviews durchaus angebracht und üblich :)
dave gahan wirkt allerdings auch ziemlich daneben, muss man sagen.
@ Scrag!
Nur früher? Das ist heute auch nicht wirklich selbstverständlich, „Fremdschämen“ muss man sich immer noch zu häufig…
@Scrag!: Beide wirken allerdings daneben :) Das ist so ein Interview wo keiner was zu Fragen weiß und keiner antworten möchte. Dave Gahan war zu dieser Zeit auf „nur“ Frontsänger, er vermochte gar nicht über die Songs von Martin Gore zu reden, diese Eigenschaft kam erst viel später dazu.