„Lord Of The Lost“ beim ESC: Sänger wehrt sich gegen Kommerz-Vorwürfe

31

Anfang Mai wird im britischen Liverpool der 67. Eurovision Song Contest ausgetragen. Wer Deutschland dort vertreten wird, stellt sich beim Vorentscheid „Unser Lied für Liverpool“, der am 3. März ausgestrahlt wird, hoffentlich heraus. Unter den neun deutschen Bands und Künstlern, die sich bewerben, sind auch die unter Gothics bekannte Band „Lord Of The Lost“ mit ihrem Song „Blood & Glitter“. Vielen Fans der Band gefällt diese Teilnahme nicht, sie werfen der Band „Kommerz“ vor. In einer Stellungnahme verteidigt Chris Harms, Sänger der Band, sein Vorgehen.

Angst vor dem „Unheilig-Effekt“?

Die Teilnahme der Band „Lords Of The Lost“ beim Vorentscheid zum ESC 2023 polarisiert vielen Szene-Mitglieder, die sich zu den Fans der Band zählen. Sie befürchten, die Band würde sich letztlich vom „Mainstream verheizen zu lassen“, ganz so, wie es Unheilig aus ihrer Sicht ergangen ist. Wer sich mit Ballerman-Bands wie „Ikke Hüftgold“ oder Boygroups wie „TRONG“ um einen Platz beim ESC buhlt, so der Konsens aus vielen Kommentaren, kann den Vorwurf in ähnliche Gefilde abzudriften, nicht von der Hand weisen. Viele Bands haben sich in der Vergangenheit schon mit derartigen Vorwürfen herumgeschlagen. Die Mittelalter-Band Faun, die in der nach Jahren in den Tiefen der Szene bei Schlagersendungen auftrat, wollte 2015 ebenfalls beim ESC mitmischen und wurde „von den Fans Unheilig gesprochen„. Schauen wir uns doch erst mal an, worum es überhaupt geht.

Auf ein Ohr mit „Lord Of The Lost – Blood & Glitter“

Sind wir doch ehrlich, liebe Leser. Die Chancen, mit diesem Song den Vorentscheid zu gewinnen, sind meiner Meinung nach gering. Ganz zu schweigen vom „Eurovision Song Contest selbst“. Nicht nur wegen des Wortes „Blut“ im Titel und einem wahren Blutregen im dazugehörigen Musikvideo, sondern weil sich die „Lord Of The Lost“ offensichtlich so geben, wie sie sind. Und wenn sie es tatsächlich mit diesem Nu-Metal-Goth-Rock-Crossover an die Spitze des Vorentscheids schaffen, könnte ich nach 1982 tatsächlich auch mal wieder zu Fernbedienung greifen, um den ESC zu verfolgen. Ich bin einfach neugierig, wer in Europa auf diesen „Sound“ steht.

Lord Of The Lost: Statement zu den Vorwürfen

Weil die Reaktionen offensichtlich doch heftiger und zahlreicher waren als gedacht, sah sich Chris Harms („The Lord“), Sänger der Band, zu einer Stellungnahme bei Facebook genötigt. (Hier nochmal als Screenshot)

Wir sind schon LANGE voll Kommerz. […] Weil wir mit unserer Musik inzwischen Geld verdienen (denn das bedeutet „kommerziell“). Wir dürfen unsere Kunst als unseren Job bezeichnen. […] Es war ein harter, langer Weg bis hierhin und er ist es noch! Jeden Tag.

Von seiner Kunst leben zu können, ist der Traum vieler Künstler. 2023 ist es allerdings so schwer geworden, in der Masse der Kunst herauszustechen, dass man durchaus „unkonventionelle“ Wege einschlagen kann, um diesen Traum zu erhalten.

Chris Harms ist schon seit 2007 mit „Lord Of The Lost“ unterwegs, veröffentlichte seit dem 11 Studioalben und gehört zu den extrem fleißigen Bands, die auf dem Mera Luna oder dem Amphi fast zum Stamm-Line-Up gehören. Sie gehört neben „HIM“ oder „Type O Negative“ zum Genre „Gothic-Metal“ oder auch „Dark Rock“ und dürften die Verknüpfung von Metal und Gothic maßgeblich beeinflusst haben.

Nun werden sie für den Erfolg, für den sie fleißig gearbeitet haben, zum „Kommerz“, den man ablehnen sollte?

https://www.facebook.com/chrisharmslordofthelost/posts/pfbid0aiqAHF6KK53GS751ZbHpU3D5pkZYnoG6osCb8GMDwyPfpb7tpL3hYX5eWwPg9iwZl

Lord Of The Lost – Nur (m)eine Meinung

Wenn du als Musiker den Schritt gehst, von deiner Kunst leben zu wollen, musst du stets Kompromisse eingehen. Jahrelang spielst du dir die schwarz lackierten Fingernägel wund, um erfolgreich und bekannt zu werden, kämpfst um Plattenverträge, Einnahmen und Aufmerksamkeit, um dann, kurz vor dem Erreichen des Ziels, von denen ausgebuht zu werden, die dich vor der Bühne angefeuert haben. Damit muss man als (erfolgreicher) Musiker umgehen.

Vielleicht ist das so ein Grufti-Reflex: Was erfolgreich ist, muss schlecht sein. Es ist vermutlich die Angst, dieselbe Band gut zu finden wie die Nachbarn, die neben Helene Fischer, Schützenfest und Tupperware jetzt auch „Lord Of The Lost“ hören. Es ist das Gefühl, die eigene Szene-Identität zu verlieren, weil man die gehütete Perle der musikalischen Identifikation mit jemandem teilen muss, von dem man sich eigentlich abgrenzen wollte.

Seine Meinung dann aber auch noch in die sozialen Netzwerke zu posaunen und einem Musiker, der seit über 15 Jahren für seinen Erfolg gearbeitet hat, diesen madig zu machen, ist respektlos. Geht doch einfach nicht hin, schaltet ab und klickt woanders hin. Hört doch einfach andere, unbekanntere Musik.

Oder noch viel einfacher: Nehmt es hin wie ein richtiger Grufti und wartet, bis vielleicht Lords Of The Lords sich so eine Art „Legendenstatus“ bei Euch erspielen. Ihr könnt sogar ein paar Alben auslassen, die euch nicht gefallen, dürft aber heimlich weiterhören. So wie bei „The Cure“ zum Beispiel. Da teile ich dann bei einem Konzert tiefste Szene-Emotionen zu „A Forest“ mit dem klatschenden Junggesellen-Abschied zwei Reihen weiter vorne und schwebe zu „Lullaby“ über die Tanzfläche, während Mr. Blue-Jeans mit seiner Flasche Bier in der Hand auf- und ab hüpft.

Und vielleicht schmeißt ihr auch den Neid über Bord, dass jemand mit dem, das er leidenschaftlich gerne macht, auch Geld verdient, die Kunst zum Beruf macht und ihm die Freude lasst „morgen meinem Sohn von diesem Geld ein paar neue Frühlingsschuhe kaufe, dem Obdachlosen einen 5er in die Hand drücke und keine Angst vor der nächsten Miete haben muss„, wie Chris Harms sein Statement fortführt.

Ich darf die Musik von „Lord Of The Lost“ auch NICHT mögen und trotzdem Respekt dafür zollen, was Chris Harms erreicht hat.

Luddite-Club: Wie sich amerikanische Jugendliche ohne Bildschirm sozialisieren

30

Im Luddite-Club nutzen sie Klapphandys und keine Smartphones, wollen lieber telefonieren anstatt zu schreiben. Sie verabreden sich zu wöchentlichen Treffen, bei denen man keine Selfies macht, keine Meinung bei Facebook teilt und kein Video für TikTok dreht. Sie wollen sich unterhalten, austauschen, Musik machen und Zeichnen ganz ohne Technik. Für einige dieser Kids, so ein Artikel in der New York Times (Paywall), ist die Langeweile, die ohne den imaginären Zwang ständig durch Videos, Tweets und Bilder zu „Scrollen“, eine ganz neue Erfahrung.

Die Teenager des Clubs sind in einem Alter, in denen sie kein „Damals“ kennen und nicht wissen, wie man sich ohne Smartphones, Internet und Bildschirm sozialisiert hat. Auch für die Eltern sind Bildschirme ein allgegenwärtiges Instrument der Vernetzung. Manche Jugendliche stellen diesen Alltag in Frage: „Technologie ist eine ständige Realitätsflucht„, so eine der Teilnehmerinnen des Clubs. Während der Pandemie ist die durchschnittliche Bildschirmzeit in Deutschland um zwei Stunden auf rund 10 Stunden pro Tag angewachsen.

Die Idee der „Luddites“ ist es, sich dem Druck der sozialen Netzwerke zu entziehen. Instagram, TikTok und Twitter haben sie gestresst, nicht bereichert. Der gefühlte Zwang, immer etwas posten zu müssen und dabei die Realität des eigenen Ichs zu verzerren, ist Alltag in den sozialen Medien.

Lola Shub, die sich den Luddite-Club ausgedacht hat, fühlte sich seit geraumer Zeit als „Screenager“, wie sie es in einem Artikel auf businessinsider.com schreibt: „Der Luddite Club wurde 2021 gegründet und wird von  Logan geleitet. Sie war die erste, die ihr Smartphone bereits im Jahr 2020 komplett aufgegeben hat. Anfangs glaubte ich nicht, dass ihr Experiment von Dauer sein würde oder überhaupt möglich wäre. Wie könnte ein moderner Teenager ohne Social Media überleben? Aber seitdem hat sie nie wieder ein Smartphone gehabt und hat uns alle stark beeinflusst. Laut Logan ist Luddismus ein Lebensstil: eine Reise, auf die sich alle Teenager begeben können und sollten.

Luddismus“ ist übrigens eine Bewegung innerhalb der englischen Arbeiterklasse des 19. Jahrhunderts, die sich gegen die drohende soziale Verelendung durch die Industrialisierung auflehnte. Zwischen 1811 und 1812 probte man den Aufstand, sabotierte Woll- und Baumwollspinnereien und ging auch gegen Lebensmittelhändler vor, die zu hohe Preise für ihre Waren forderten.

Lola Shub betont, dass niemand sein Smartphone wegwerfen müsse, um dem Club beizutreten, Regel ist allerdings, es während der Treffen nicht zu benutzen. Die meisten, so Shub, benutzen allerdings ein Klapphandy. Um zu telefonieren.

Für „alte Hasen“ wie mich, die ohne Smartphone aufgewachsen sind, eine interessante Entwicklung. Ich kenne die Vorgänge, sich auf alt hergrebrachte Weise zu sozialisieren. „Als Verabredungen noch verbindlich waren“ könnten der Titel eines trockenen Romans sein, in dem ich darüber fabuliere, wie toll alles gewesen ist. Ohne soziale Medien, Smartphones und der Allgegenwärtigkeit von Bildschirmen. War es aber nicht, ich finde es jetzt deutlich besser.

Allerdings sehe ich die Gefahr der sozialen Medien und spüre die giftige Atmosphäre in Kommentarspalten und Meinungsäußerungen. Ich bemerke die verzerrte Realität, die uns die tägliche Bilderflut vorgaukelt und die Filter, die uns automatisch in diese Realität katapultieren können. Allerdings spüre ich persönlich auch keinen Zwang, mich bei Instagram, TikTok oder sonstwo in „Szene“ zu setzen. Ob das an meiner Jugend ohne Smartphone liegt? Ich weiß es nicht.

Ist der Luddisten-Club eine Möglichkeit, sich diesem Zwang zu entziehen? Möglicherweise. Ein bewussterer Umgang mit der Technik und freie Tage vom Zwang etwas zu posten, zu teilen oder hochzuladen schaden wohl niemandem. Auch ich könnte mir sicherlich eine Scheibe davon abschneiden, trotz aller Liebe für die Technik.

Ich finde die Idee gut, dass sich Jugendliche selbst um neue Formen des Umgangs mit der „schönen Neuen Welt“ kümmern. Ich zweifle allerdings daran, dass dieses Phänomen Verbreitung erfährt, denn OHNE die Technik und ihre Möglichkeiten bleiben solche Ideen heutzutage unter dem Radar der öffentlichen Wahrnehmung.

80s80s Darkwave: Düsterer Radio-Sound mit Hagen & Robert

24

Für heimliche Nostalgiker wie mich, ist „80s80s“ schon lange ein Favorit im Autoradio oder den Kopfhörern. Der Sender mit Sitz in Rostock sendet deutschlandweit über DAB+ und pflegt ein umfangreiches Streaming-Angebot mit eigener App. Neben Genre-Kanälen wie NDW, Wave oder Italo Disco gibt es auch spezielle Band-Streams mit Depeche Mode oder David Bowie. Umso überraschter war ich, als mich ein Redakteur anschrieb und Spontis für eine anstehende Erweiterung um einen Darkwave-Kanal gewinnen wollte.

Nach anfänglichem Zögern habe ich mir dann aber die moralische und physische Unterstützung vom wandelnden Darkwave-Lexikon Hagen gesichert und zugesagt. Neben einem Video-Clip, der den neuen Stream eröffnet, haben wir ein Liste mit Songs zusammengestellt, die für uns das Genre repräsentieren und ich stand in einem telefonischen Interview auch noch Rede und Antwort. Und ja, so eine Liste zusammenzustellen, die neben den üblichen Verdächtigen der 80er-Jahre auch einige Perlen aus der Versenkung emporhebt, war eine inhaltliche Herausforderung. Man darf ja nicht vergessen, dass man für ein breites Publikum sendet und nicht für eine eingeschworene Gemeinschaft Traurigkeitsgenießer. Von unseren unzähligen Versuchen, ein anständiges Video aufzunehmen, erzähle ich später mehr. Jetzt gibt es erst mal den offiziellen Teaser:

80s80s – Reine Nostalgie für die ewig Gestrigen? 

Hand aufs Herz, liebe Leser. Die 80er waren schon ein musikalisch spannendes Jahrzehnt und auch wenn die x-te Wiederholung persönlicher Klassiker das Umfeld nervt, hören die meisten von Euch gerne diesen Sound. Ja, stellenweise finden sich auch junge Menschen, die die 80er-Jahre verehren oder sogar mit eigenen Bands und eigener Musik in die Fußstapfen dieser Zeit treten.

Ich höre 80s80s schon länger, allein schon, weil es im Autoradio (dank DAB+) einer der wenigen Sender ist, den ich mir unterwegs gut anhören kann. Morgens kann ich mir im Live-Radio sogar Peter Illmann anhören, wie er eine seiner „Pop-Stories“ auspackt oder Neuigkeiten von den Bands der 80er-Jahre präsentiert. Denn trotz des „ewig gestrigen“ Anstrichs, versucht man diese Zeit nicht nur mit einer APP, einer informativen Webseite und unzähligen Streams ins hier und jetzt zu katapultieren, sondern zeigt mit „80s80s Neo“ auch, was die Künstler von damals heute so treiben und welche aktuelle Musik dem Sound der 80er-Jahre huldigen.

80s80s – Wenn Schreiber und Musiker sich vor die Kamera setzen

Mitte Januar musste dann alles sehr schnell gehen. Zum einen hatte ich mit dem Spontis-Magazin alle Hände voll zu tun, zum zweiten liegen zwischen Hagen und mir rund 70km Ruhrgebiet, die es zu überwinden gilt. Und ja, ein bisschen hatte ich es auch einfach verpennt. Kurzfristig haben wir dann noch versucht professionelle Hilfe zu besorgen, um neben Markus Kavka, der vor einer Weile „80s80s Wave“ angekündigt hatte, nicht ganz wie blutige Amateure rüberzukommen. Weil wir aber wirklich kurzfristig waren, hat das nicht geklappt und wir haben es auf eigene Faust versucht.

Wir trafen uns in einem Keller/Studio/Folterkammer in Oberhausen, haben uns notdürftig für die Kamera inszeniert und brauchten dann 23 Anläufe, um ein halbwegs brauchbares Ergebnis zu erzielen.

Klar, dass man uns dann noch zusammengeschnitten hat und die Eigenwerbung für diesen Blog einfach unter den Tisch fallen ließ. Naja, vielleicht hat man sich wegen der umfangreiche Nacharbeit, die man unserem stümperhaften Video angedeihen lassen musste, die versprochene Reichweite gespart. Dafür sehen wir einfach fantastisch aus, sind viel toller als Peter Illmann und tausendmal schlauer als jedes Dark-Wave Lexikon :-)

Also. Warum nun der ganze Aufwand? Ein bisschen Werbung bei denen platzieren, die Spontis noch nicht kennen und es deshalb auch schmerzlich vermissen und vielleicht auch endlich mal einen Radio-Stream mit guter Musik inhaltlich beeinflussen. Wir wollen hoffen, dass es geklappt hat. Und, weil wir es richtig machen, hier die Links zur:

Offizelles Logo der Sendung

Gruft-Orakel Januar 2023: Der Sukkubus auf falscher Fährte

0

Frau Sukkubus ist verzweifelt. Mit dem Jahreswechsel hatte Alana Abendroth ihr orakelt, es würde mehr als einen richtigen Weg geben. Jetzt, am Ende des Monats, scheint sie zumindest einen falschen Weg abgearbeitet zu haben. Auf dem Laufband, das sie sich zugelegt hat, um abzunehmen, zog sie sich eine Zerrung im rechten Bein zu. Der Höllenarzt, den sie zur Behandlung konsultierte, offenbarte dann auch noch, dass sie beim „Schön & Lüstern“ Test nur 1 von 10 erforderlichen Punkten erreichen und deshalb bei der Ende Februar anstehenden Sukkubus-Prüfung kläglich versagen würde, wenn sie nicht zumindest abnimmt. So ein Blödmann. Jetzt hat sie sich einen Termin beim Boss gemacht, um für einen Einsatz in einem anderen Zeitalter zu plädieren, als der mopplige Sukubbus, die Männer scharenweise verführte. Scheiß Schönheitsideale!

 

 

 

Wochenschau: Lasst Eure Inhalte nicht von Storys und Algorithmen fressen!

11

Liebste Lesende! Warum eigentlich nicht Mitmachende werden? Ich kann nicht oft genug dazu auffordern, mir Eure Geschichten von damals, Meinungen zum hier und jetzt, Anekdoten aus Eurem Alltag, Interessanten Links oder tolle Videos und Bilder zu schicken, damit ich daraus Inhalt für alle mache. Wie zum Beispiel diese Wochenschau. Es ist ja nicht so, als würdet ihr nicht schon mitmachen, nur haben sehr häufig einige wenige Menschen etwas davon. Wenn ich bei Instagram oder Facebook sehe, wie Inhalte hinter Storys verschwinden und von Algorithmen gefressen werden, während andere in toxischen Kommentarspalten untergehen, wird mir anders. Macht doch einfach mal was hier in diesem Blog! Geschichten, Musikrezensionen, Plattenempfehlungen, Film- und Serientipps oder auch Interviews mit Deinem Lieblingskünstler? Wie wäre es mit Deinen Bildern, die aus der Umklammerung von Instagram befreit werden oder mit deinen Videos, die man nicht einfach wegwischen kann? Nimm doch einfach Kontakt auf und verewige Deine Texte in diesem Szene-Gedächtnis :-)

Ist „Adieu“ das Ende von Rammstein? | Rolling Stone

Nee, ist es nicht. Gitarrist Paul Landers bei einem Meet&Greet in Berlin: „Rammstein hat niemals über das Aufhören nachgedacht. Die Songs auf dem neuen Album basieren auf Erfahrungen und Verlusten, die Bandmitglieder gemacht haben. Es ist kein Song, der ein Ende von Rammstein andeutet. Alle Bandmitglieder haben noch eine Menge Spaß mit Rammstein.“

Neo-Gothic: Das hat es mit dem Mode-Trend auf sich? | Grazia

Okay. Gothic ist wieder mal im Fashion-Umlauf der Modemagazine. Die Frauenzeitschrift „Grazia“ erklärt, woher dieser „neue“ Trend kommt: „Entstanden ist Neo-Gothic in den frühen 1980er-Jahren als Subkultur der Punk- sowie New-Wave-Bewegung. Aspekte der Kunst und Gesellschaft wurden in die Mode aufgenommen und vor allem die gotische Architektur spielt eine große Rolle. Beim Blick auf die Neo-Gothic-Looks wird schnell deutlich, dass die Inspiration der Kleidung in der Barockzeit liegt. Ein antikes, märchenhaftes Flair wird erschaffen und die Looks sind in jedem Fall etwas ganz Besonderes.“ Was gotische Architektur jedoch mit dem „Look“ zu tun haben soll, bleibt mir schleierhaft.

„Last Christmas“: Ehepaar will Rechte kaufen und ihn verbannen | Dailymail

In einer Spendenaktion sammelt ein offenbar verzweifeltes Ehepaar Geld, um die Rechte an dem Song „Last Christmas“ von Wham! zu kaufen. Allerdings wollen die beiden den Song nicht etwa ganz für sich allein haben, sondern möchte die Mastertapes in einem Atommülllager in Finnland entsorgen. Über 50.000 britische Pfund sind bereits zusammengekommen, bleibt nur noch ein Restbetrag von geschätzten 19.950.000 Millionen Pfund, bis der Song für immer verschwindet. Offenbar sitzt das Leid tief und der Schmerz ist groß, wenn dieser Song im Radio läuft oder aus den Lautsprechern des Weihnachtsmarktes strömt. Ich darf allerdings vermelden, dass ich den Song relativ selten gehört habe, trotz eines 5-tägigen Aufenthaltes in London zur Vorweihnachtszeit.

Urne oder Sarg? Griechenland streitet um die letzte Ruhe | Spiegel TV

In Griechenland ist die Einäscherung eine Sünde, die griechisch-orthodoxe Kirche verbietet die Verbrennung des Leichnams. Seit 2019 gibt es jedoch ein erstes Krematorium, das tapfer für die anerkannte Einäscherung. Vor allem in den Großstädten des Landes kommt es zu Platzproblemen auf den Friedhöfen, Verstorbene werden nach immer kürzerer Zeit ausgegraben, um deren Gebeine dann ich einem „Gemeinschaftsgrab“ zu verscharren. Es gibt Angehörige, die bereits einige Male dabei waren, wenn die Friedhofsverwaltung nachgeschaut hat, ob die Leichen verwest waren, denn nur „reine Knochen“ dürfen exhumiert werden.

The Art of Darkness – The History of Goth | John Robb

Musiker und Autor John Robb wagt sich an erneuten Versuch, das Phänomen „Goth“ auf über 650 Seiten niederzuschreiben. „Robb taucht tief in die Geschichte und Entwicklung der Szene ein und untersucht die sozialen und politischen Bedingungen und Einstellungen, die das prägten, was wir heute als „Goth“ bezeichnen.“ Das Buch erscheint im März 2023. Obwohl John Robb sicherlich ein Autor mit Vergangenheit ist und auch selbst seit Jahrzehnten Musik macht, möchte ich bezweifeln, dass uns 650 Seiten neue Sichtweisen offenbaren, sondern vielmehr wieder nach üblichem Muster funktionieren. Wühlen in der begrifflichen Vergangenheit, Vorstellung prägender Bands und Interviews mit Musiker und Künstlern.

Auf der Suche nach Londons letzten Cockneys | Londonist

Sie leben nicht nur in Hörweite der Glocken von St Mary-le-Bow in der City of London, sondern prägten vor allem einen besonderen Dialekt der englischen Sprache. Die Cockneys. Der Londonist fürchtet um das Aussterben dieser sprachlichen Vielfalt und thematisiert die anhaltende Verdrängung von Communitys aus ihren Londoner Stadteilen. „Können die Cockneys also als aussterbende Rasse angesehen werden? Oder sind sie einfach auf die andere Seite der Stadtgrenzen umgesiedelt? Die uralten Traditionen – das Essen, die Akzente, der reimende Slang – stehen kurz vor dem Aussterben; wird nur von wenigen resoluten Menschen aufrechterhalten, die entschlossen sind, ihre Kultur am Leben zu erhalten.“ (Danke, Orphi)

Goth Reacts to Eugenia Cooney | Social Repose

Eugenia Cooney ist sowas wie ein Hass-Magnet geworden, weil sie ihre offensichtliche Magersucht offen zur Schau stellt. Aus dem Mitleid der Fans, so der Goth-Vlogger Social Repose, ist Wut geworden, weil man Cooney unterstellt, sie würde Essstörungen bewerben und es als „normal“ darstellen, wie sie aussieht. Social Repose stellt sich die Frage, ob das gerechtfertigt ist.

Formel Goth: Der Widerspruch, harte Drogen während ein Hochzeit zu suchen

9

Liebe Freunde der kryptischen Überschriften, willkommen zur ersten Formel Goth 2023! Die lebt allerdings noch mit einigen Stücken des verflossenen Jahres, das ich rückblickend als Rohrkrepierer werten würde. Also persönlich jedenfalls. Musikalisch darf ich behaupten, dass 2022 die Fesseln der schwindenden Pandemie gesprengt wurden und unzählige Musiker aus der Umklammerung der Einsamkeit an die Oberfläche strömen. Bei so vielen Veröffentlichungen und neuen Projekten sieht es ein wenig so aus, wie im dicht gefüllten Schwimmbecken eines Freibades, wo alle schwarze Badehauben tragen. Also wegen Oberfläche und so, ihr wisst schon. Gelegentlich habe ich mich gefragt, ob es sinnvoll wäre, mit einfacheren Worten, weniger Wortschwurbel und sonstigen Phrasen schreiben sollte, um es Übersetzungsprogrammen nicht allzu schwer zu machen, meinen Kauderwelsch in andere Sprachen zu übersetzen. Versuchen wir, wenigstens ein paar Badehauben zu lüften.

Nuovo Testamento – The Searcher

Auch wenn es durch „Nuovo Testamento“ (Neues Testament) so liest und durch den Synth-Pop mit Italo-Disco Anleihen auch so klingt, als würde die Band aus Italien stammen, fühlt sich die Band in Los Angeles zu Hause. Zugegeben, die Wurzeln der Bandmitglieder Giacomo Zatti und Andrea Mantione liegen größtenteils in Italien, nur Sängerin Chelsey Crowley kommt aus den Vereinigten Staaten. Das Stück aus dem Debütalbum „New Earth“ist retro-poppig und schmeichelt mit seiner Leichtigkeit den Gehörgängen, ohne jedoch kitischig zu wirken. Es tut nicht weh, sticht jedoch auch nicht heraus. Trotzdem sollte man die Band im Ohr behalten.

 

Lebanon Hanover – Hard Drug

Von der LP „Sci-Fi Sky“ präsentiert uns Larissa Iceglass von Lebanon Hanover eine Ballade über Trennungsschmerz durch eine weit entfernte Freundschaft. Elektronisch traurig mit leichten Anleihen aus dem Folk plätschert der Inhalt wie Tränen in die Gehörgänge und hinterlässt bei allen, die in einer Art von Fernbeziehung gefangen sind, sicher ein tiefes Herzschmerz-Gefühl. „Scrolling through bootmarkets with you; It’s cold turkеy from a very hard drug“ Richtig schönes Stück für Traurigkeitsgenießer.

Minuit Machine – Contradictions

Aus dem aktuellen Album „24“ der Band Minuit Machine, kommt mit der Song Contradictions zu Ohren. Geschmückt mit einer Art Kurzfilm wird daraus eine sehr gelungene Singleauskopplung mit bewährter Kost. Unaufgeregt, stimmungsvoll düster und fast schon eingängig wird daraus ein Ohrenschmeichler, der das Portfolio der Band ergänzt, aber nicht bereichert.

Blood Moon Wedding – Spell

Allein schon, weil es am Freitag den 13. veröffentlicht wurde, schenken wir „Spell“ ein paar Minuten unserer Zeit. Auch deshalb, weil es irgendwie ein anderer Sound ist, der mit weniger elektronischen Elementen zu begeistern weiß. Die aus Oakland stammende Opern-Sängerin Mia Dean hat sich mit dem englischen Punk-Rocker Steve Lake (Zounds) als „Blood Moon Wedding“ zusammengetan, um vor der eindrucksvollen Kulisse des Farleigh Hungerford Castle, die sterbliche und die spirituelle Welt zu vereinen. Ihr könnt euch denken, wer hier für was steht. Ich finds spannend, weil es anders klingt als der Sound, den ich hier sonst präsentiere. So ein wenig wie Skeletal Family, oder?

ARD Szene-Report: Subkulturen in einer Comedy-Mockumentary

7

Die ARD widmet sich in ihrem „Szene Report“ einmal mehr einigen populären Subkulturen der letzten Jahrzehnte. Allerdings nimmt man Abstand von der häufig verstaubten Herangehensweise einer öffentlich-rechtlichen Aufarbeitung, sondern möchte gerne mit einem „humorvollen“ Format einige Jugendszenen der letzten 30 Jahre ins Rampenlicht rücken. Ich habe allerdings so meine Schwierigkeiten mit dem kulturellen Spagat zwischen Information und Comedy.

Eins nach dem anderen. In der Beschreibung seiner Produktion hat die ARD aus dem Vollen geschöpft und Begriffe verwendet, die ich in diesem Zusammenhang noch nicht gelesen habe.

„Szene Report“ ist ein innovatives Edutainment-Format, das konzipiert ist als Mockumentary-Comedy-Serie über Subkulturen der letzten 30 Jahre. Die Serie orientiert sich an Kult-Dokus und Milieustudien der 90er- und 2000er-Jahre und hat den Anspruch, mit verblüffend authentischen Reportagen den Charme der jüngeren Vergangenheit zu reproduzieren sowie auf humorvolle Weise Subkulturen vorzustellen.

Edutainment, also die Mischung aus Bildung und Unterhaltung ist bereits in vielen Youtube-Kanäle, die auch von den öffentlich-rechtlichen bedient werden, bereits seit einigen Jahren im Programm. In dem Versuch einer „Mockumentary„, also einem fiktiven Dokumentarfilm, versucht man nun in den ersten drei Folgen EMOs, Lan-Partys und Skatepunks auf den Arm zu nehmen.

Da die Videos nicht eingebettet werden können, klickt einfach auf diesen Link.

Leider finde ich das irgendwie unlustig. Als LAN-Party-Spieler der frühen 2000er kann ich durchaus in dem ein- oder anderen Klischee der zweiten Folge wiederfinden, doch irgendwie zünden die Pointen nicht, obwohl ich sehr humorvoll in meine Vergangenheit blicken kann. Auch bei freundlichster Betrachtungsweise finde ich den Szene-Report weder informativ, noch lustig und auch nicht unterhaltend.

Da helfen auch nicht die „prominenten“ Gesichter, die einigen Rollen der fiktiven Produktion übernehmen, weder „der Satiriker El Hotzo, der Rapper Alligatoah oder der Musiker, Schriftsteller und Schauspieler Rocko Schamoni“ retten die Sache über die rund 20-minütigen Sendungen. Möglicherweise bin ich ja auch gar nicht die Zielgruppe und daher auch kein Maßstab, ob diese Videos nun unterhaltend, bildend oder witzig sind.

Inhaltlich hat man sich zumindestens an bewährten Sendungen aus dem eigenen Haus orientiert. So kommen mir viele Szenen, die in der Mockumentary über LAN-Partys dargestellt werden, ziemlich bekannt vor:

Fazit? Comedy-Mockumentarys sind nichts für mich. Nicht, weil ich mich möglicherweise persönlich angegriffen fühle oder ein Teil meiner „Vergangenheit“ lieber nicht angesprochen werden sollte, sondern weil es einfach nicht mein Geschmack ist. Ich bin mir allerdings unsicher, ob dieses Format dennoch seine Fans finden wird. Wie sieht es mit Euch aus?

Hélène de Thoury (Hanté, Minuit Machine) tritt nicht mehr Live auf

Hélène de Thoury, die mit ihrer Solo-Projekt Hanté und ihrer Band Minuit Machine tiefe musikalische Spuren in der schwarzen Szene hinterlassen hat, verkündete im Dezember überraschend das Ende ihrer Live-Auftritte. „Das wars. Samstag Nacht war das letzte mal auf einer Bühne.“ war in einem Statement bei Instagram zu lesen. Die französische Musikerin hatte bereits Anfang 2022 durch eine Covid-Erkrankung ihr linkes Gehör verloren und auch das Innenohr, das für den menschlichen Gleichgewichtssinn verantwortlich ist, wurde in Mitleidenschaft gezogen. Nach einigen letzten Versuchen, weiterhin aufzutreten, hat sie nun die Reißleine gezogen.

In einigen offenen Worten auf Instagram erläutert die Musikerin ihre Situation ausführlich: „Wie ihr bereits wisst, habe ich Komplikationen durch Covid und mein linkes Innenohr funktioniert nicht mehr. Das bedeutet, dass mein Gehirn neu lernen muss, wie es mit nur einem Innenohr funktioniert. Und das ist ein langer Weg. Aber was ich bis jetzt nicht erwähnt habe, ist, dass ich in diesem Kampf auch mein linkes Gehör verloren habe. Es wird nie wieder zurückkommen. Tinnitus ist das einzige neue Geräusch, das von dieser Seite kommt. Das verändert natürlich vieles, und die Musik wird für mich nie mehr dieselbe sein. Es ist schwer zu verarbeiten, was der Verlust eines Gehörs in meinem Leben verändern wird.

Bereits bei den Proben zu einigen Live-Auftritten, die Ende 2022 stattfinden sollten, zeichnete sich ab, dass Live-Auftritte schwierig werden würden: „Ich werde nicht lügen, die Proben waren hart. Erstens, weil ich halb taub bin und mein letztes Ohr schützen muss, ist die Musik, die ich auf der Bühne höre, als käme sie aus einem anderen Raum oder als wäre ich unter Wasser. Das andere Problem ist, dass ich mich einfach nicht mehr so bewegen kann wie früher…

Nach einige Versuchen, live zu performen, verkündete die Musikerin im Dezember 2022 endgültig: „Samstagabend stand ich zum letzten Mal auf einer Bühne! Ich weiß, dass es für einige von euch ein Schock sein wird. Aber die Wahrheit ist: Ich genieße es nicht mehr, auf einer Bühne zu stehen. Und eigentlich auch die ganze Erfahrung drum herum. Es wurde ein Kampf, eine bittere Erinnerung daran, was mit mir nicht stimmt. Und es hat absolut keinen Sinn, das weiter zu ertragen. Die Realität ist, dass ich halb taub bin, mit einem starken Tinnitus, den laute Umgebungen und Müdigkeit noch mehr auslösen, bis er manchmal unerträglich wird, und mit einem nicht funktionierenden Innenohr. Clubs sind in meiner Situation der schlimmste Ort, an dem man sich aufhalten kann. Ich sehe, wie sich mein Zustand Woche für Woche verschlechtert, und das ist beängstigend.

Hélène de Thoury betont aber, dass die für 2023 geplanten Auftritte von Minuit Machine stattfinden werden und bittet darum, ihre verbliebene Bandkollegin Amandine Stioui, tatkräftig zu unterstützen. Ein Weg könnte es sein, dem aktuellen Album „24“ an dem noch beide Musikerinnen beteiligt waren, eine Chance zu geben. Wie es aber langfristig mit der Band und vor allem mit Hélène weitergehen wird, ist nicht bekannt.

[bandcamp width=100% height=120 album=804650704 size=large bgcol=ffffff linkcol=0687f5 tracklist=false artwork=small]

Spontis-Magazin 2022 – Ein Fazit und die Frage: Gefällt es Euch?

9

Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Die meisten von Euch werden (hoffentlich) bereits ein Magazin erhalten haben. Jetzt, wo ich weniger Magazine einpacken, adressieren, bekleben und zur Post bringen muss, ist es Zeit, zurückzublicken und Transparenz zu schaffen. Außerdem interessiert es die Autoren und uns vom Magazin-Team natürlich auch, wie ihr das Magazin inhaltlich findet und welches Thema vielleicht noch mal hier diskutiert werden könnte. Viel wichtiger ist auch: Es gibt noch Magazine, Buttons und Sampler! Auch die ein- oder andere Tasche wartet noch auf einen Träger. Schnell noch ein Magazin bestellen und die Sache unterstützen! Das wird der letzte Beitrag zum Magazin 2022, da ich mich jetzt wieder auf das Verfassen neuer Artikel stürze.

Wichtiger Hinweis!

Bevor es nun losgeht noch ein wichtiger Hinweis in organisatorischer Sache. Einige Unterstützer haben die Möglichkeit genutzt, sich auch ohne Angabe einer Anschrift zu beteiligen. Wir wissen leider nicht, ob das immer so gewollt ist, daher beobachtet euren Briefkasten bis Mitte Januar und meldet Euch, wenn ihr KEIN Magazin bekommen habt, obwohl ihr eins erwartet habt.

Transparenz-Bericht

Vielen Dank für die zahlreiche Unterstützung des Magazins! Ohne die vielen großzügigen Helfer wäre es nicht möglich gewesen, das Magazin auf die Beine zu stellen. Rund 85% der 140 Magazin-Leser, die ein Exemplar bestellten, haben sich bisher beteiligt und den Betrag von 2.113€ (Stand heute) gestemmt. Wow!

100 Stofftaschen: 414,58€
250 Magazine: 851,22€
200 Buttons: 112,63€
300 Spontis-Sampler: 532,00€
Porto (Briefmarken und Auslandspäckchen): 289,12€
Verpackung (Umschläge und Aufkleber): 109,88€

Summe: 2.309,43€

Obwohl es bisher deutlich weniger Bestellungen gab (2020: 184 Magazine, 2021: 231 Magazine) konnte das Niveau des Magazins gehalten werden. Im Vergleich zu den Vorjahren ist alles deutlich teurer geworden. Das Magazin ist beispielsweise von 512€ (2020) auf 744€ (2021) mittlerweile bei 851€ angelangt. Der Preis für die Stofftaschen hat im Vergleich zu den Vorjahren auch um 120€ zugelegt, sodass wir uns gezwungen sahen, die Auflage des Beutels auf 100 Stück zu begrenzen. Auch, weil die diesjährige Beilage, der erste Spontis-Sampler, besonders kostspielig war. Dafür ist der aber in doppelter Hinsicht nützlich, gibt er doch vielen Bands ein kostenlose Möglichkeit, in die Ohren eines begeisterten Publikums zu gelangen. Wobei ich natürlich unterstelle, dass ihr begeistert seid.

Wie gefällt es Euch?

Stichwort Begeisterung. Wir vom Spontis-Magazin-Team hoffen sehr, dass Euch die diesjährige Ausgabe gefällt. Da so ein Magazin keinen Rückkanal hat und Leserbriefe aus der Mode gekommen sind, würden wir uns freuen, wenn ihr den Kommentarbereich dieses Artikels dazu nutzt, ein Feedback zu hinterlassen. Vor allem die zahlreichen Gast-Autoren würden sich bestimmt für Eure Meinung interessieren. Natürlich ist hier auch Platz für Kritik.

  • Wie findet das Interview mit Uwe Roesch, dem „Vater“ von Dead?
  • Wie weihnachtlich war das „Weihnachtsgedicht“ von Klaus Märkert?
  • Was haltet ihr vom Spontis-Sampler und den beteiligten Bands?
  • Vom paranormalen Foto-Beitrag „The lost Soul“?
  • Den Bildungs-Beitrag „Gendern in der Jungsteinzeit von Regin Leif?
  • Wie seht ihr die Entwicklung von Jutta, der Protagonistin von Nicole Scheriau?
  • „Tanz den Kommunismus“ – Hat Henryk Gericke recht mit „Die Zeit frisst ihre Kinder“?
  • Wie findet ihr „Der Eiskönig“ von Isa Theobald?
  • Und: Was sagt Euch das Gruftorakel in der Jahresedition von Alana Abendroth?

Spread the Words!

Wir haben noch ausreichend Magazine für weitere begeisterte Leser! Auch Restbestände aus 2020 und 2019 sind noch vorhanden (bitte separat nachfragen). Beteiligt Euch an der Sache! Jede weitere Unterstützung fließt vielleicht in einen besonderen DEAD-Stoffbeutel zum WGT 2023 oder auch in kommende Magazine. Jetzt bestellen, mitmachen und unterstützen!

Spontis-Sampler #1 – Kein warum, weshalb und wieso

0

Der Spontis-Sampler #1 erschien im Winter 2022 als kostenlose Beilage zum Spontis-Magazin, das jährlich erscheint. Der Sampler kann – solange der Vorrat reicht – über das Kontaktformular kostenlos bestellt. Folgender Text erschien in dieser Form im Magazin:

Warum denn nicht wieder einmal komplett altschulmäßig eine CD Samplerbeilage zum Heft. Und wenn man dann noch soviel gute Musik zusammenkratzen kann ist der Hör- und Lesespass doch gerettet. Abseits der Mainstream-Bands tobt der Untergrund. Unzählige Bands die nicht auf das große Geld schielen sondern einfach nur Qualität in den Umlauf bringen wollen haben sich auf dem ersten Spontis-Sampler versammelt. Es gab im Vorfeld keine Diskussion, kein warum, weshalb, wieso, einfach nur: Jau, bei Spontis sind wir mit dabei! Danke dafür an alle Bands und Projekte. 

Mängelexemplar – Allein

Das Synth Wave Duo Mängelexemplar aus Düsseldorf wurde 2011 gegründet.
Die Musik ist geprägt durch Analoge Klänge, eingehende Melodien, kühle Synthesizer, Sounds und Drumcomputer der frühen 80er Jahre. Minimal-Elektronik, Tanzbarkeit, kantig-schräge Gesangslinien sowie verspielte aber auch experimentelle Klänge sind stetiger Bestandteil. Die genaue Charakterisierung unserer Musikstils ist wegen der großen stilistischen Vielfalt ebenso schwierig wie eine Abgrenzung gegen einen Postminimalismus. Das Duo Mängelexemplar als minimal Kunstform ohne Anspruch eines komplexen Erklärungsmodells steht für ein minimalistisches, puristisches Klang- und Tanzerlebnis.

Mängelexemplar

New Days Delay – Kabelbrandgefahr

Im Herbst 1999 in Bremen gegründet wurden, aufgrund einer hohen Konzertpräsenz in Deutschland, Österreich, Dänemark und Italien, New Days Delay rasch populär. Sie verarbeiten Elemente aus Pop-Punk, Electropop, Gothic, Neue Deutsche Welle und Surfsound in ihrer Musik. Im Eigenvertrieb veröffentlichte New Days Delay bisher zwei EPs aus denen die Clubhits „Tiny Monsters and Furry Little Creatures“ und „Glass Made Saviour“ hervorgingen. Zahlreiche Lieder, die sowohl deutsch als auch englischsprachig sind, wurden zudem auf Samplern veröffentlicht.

New Days Delay

Nao Katafuchi – Inhale The Darkness

In Tokio geboren, in New York City seine kaltromantische Synthiemusik lanciert und in Deutschland im NRW Darkwave-Viertel gelandet. Seine musikalische Reise geht weiter mit seinem eigenen klassischen Synthesizer-Ritual, begleitet von einer düsteren, melancholischen Sensibilität.

Nao Katafuchi

Atomic Neon – Strangle

Seit über 10 Jahre sind Atomic Neon nun schon auf den Szenebühnen Europas unterwegs. Bei eingefleischten Fans von Post-Punk, Wave und Goth-Rock steht der Name Atomic Neon seither für mitreißende Live-gigs sowie für den unverwechselbaren “curigen” und melancholischen Gesangs-Stil von Rio Black. Der mal klagend traurig und mal bedrohlich düster wirkende Gesang wird von dem abwechslungsreichen, gitarrenbetonten Sound der großartig besetzten Band passend und stimmungsvoll untermalt. Bittersüß, verwegen, tiefschwarz und schmerzerfüllt… das ist die Musik von Atomic Neon!

Atomic Neon

Adam Usi – Aurora

Der aus Augsburg stammende Minimal Electronic / LoFi Synth-Pop-Künstler Adam Usi zeichnet sich durch seine vielseitige Stimme aus, die von sanft und poppig bis hin zu laut und sehr kreischend reicht, um seinen Synth-beladenen traurigen und wehmütigen Popsongs unverwechselbare und emotionale Nuancen zu verleihen. „Censored Selfharm“ folgt 2022 auf seine beiden Alben „Vakuum Mirage“ und „In Plastique Bloom“.

Adam Usi

Photographs Of God – Forest Of Sadness

Das Projekt des Musikers H.A.Hope aus dem Ruhrpott ist aus der Not und der Einsamkeit in schwierigen Zeiten entstanden. Ursprünglich war es ein Minimal/Industrial Projekt namens Prophylaxe aus dem Jahre 1989. Aber auch am größten Technikverweigerer gehen die modernen Zeiten nicht spurlos vorbei. So wurden alte Songs mit neuem, elektronischen Firlefanz aufgefrischt und Gitarren versetzt. Düstere, melancholische Songs mit Texten, die die alten gruftigen Zeiten beschwören sind das Markenzeichen von Photographs Of God.

Kadeadkas – Mother Of Lies

Nachdem sich die 2016 gegründeten Kadeadkas mit ihrer eigenen Interpretation von düsterem Punk auf zahlreichen Szene Auftritten und Festivals in ganz Deutschland und Europa eine Namen und eine ständig wachsender Fangemeinschaft erspielt haben, veröffentlichte die Kölner Band 2019 ihr komplett in Eigenregie produziertes, lang erwartetes Debütalbum „HalluciNation“. Die Band jagt im hohen Tempo durch Lynchieske Szenarien, Diktaturen, Selbstzerstörungen und persönliche Alpträume. Die Konzerte der Band werden dank ihrer rohen Energie gerne mit Ritualen verglichen. Dabei wird ganz auf Antipop und auf die Stilistik der frühen UK Positive – und Post-Punk Bewegung gesetzt.. Energetisches Schlagzeug, treibende Bassgitarren, Flager/delay lastige Gitarren, und virtuos-expressiver Gesang, bilden die passenden Klanglandschaften für Katis dystopische Texte.

Delos – Planets

Delos ist das Soloprojekt von Joa. Er begann Mitte der 80er Jahre eigene Musik zu machen…und beteiligt sich an vielen anderen Bands (MÄNGELEXEMPLAR, EPIC DREAMS, COSMIC HULA RADIATORS, NINE CIRCLES…) Projekte auch Theater und Tanz Kunst. Die Verwendung analoger Instrumente, um Leidenschaft auszudrücken, um den Charme der kalten New-Wave-Minimal-Ära Ende der 70er und 80er Jahre zu erleben.

Thiavv – Down With It All

Es ist windig. Eine unangenehme, nasse Kälte zieht Dir in die Knochen und Du ziehst den Mantel fester um Dich, wissend, dass der Moment des Aufbruchs gekommen ist, doch Du zögerst ihn weiter und weiter hinaus, um nicht ins Ungewisse losziehen zu müssen. Dein Aufenthalt hat sich längst überlebt, doch kannst Du Dich der Erinnerung wegen nicht zum Gehen entschließen.
THIAVV aus Hamburg liefern mit ihrem krachigen Postpunk den Soundtrack zu diesem und anderen Gefühlen des Übergangs, des Zauderns und der Scheu vor dem, was da kommen mag. Sie wissen, wovon sie berichten: Nach langen, aktiven Jahren in der Hamburger Punkszene ist dem Trio die musikalische Heimat zu restriktiv geworden. Seit 2017 suchen sie einen eigenen Sound, der die Älteren an The Chameleons, die Jüngeren an Death Bells und Litovsk erinnern mag. Zudem mussten sie Geduld lernen, denn kurz nach ihrem Bühnen-Debüt im März 2020 fing die Welt an, sich langsamer zu drehen. Die wenigen Auftritte seit der Wiederkehr von Livemusik bestritten sie gemeinsam mit Größen wie Molchat Doma, Pink Turns Blue und Traitrs.

Tilly Electronics – Pepperoni

Tilly Electronics kommen vom Planeten Tilly. Sie sind 2019 auf die Erde gereist, um ihre Musik voller Glitzer in buntem Schwarz-Weiß zu verbreiten. Ihr Sitz ist in Leipzig, wo Songs geschrieben und produziert werden. Künstler wie Gertrud Stein, Oberst Panizza, KNIGHT$, Werner Karloff und Raderkraft, um nur einige zu nennen, waren Teil der Tilly-Reise. Der allererste Song „Kleidung find ich gut“ erregte weltweite Aufmerksamkeit und wurde in Clubs in den USA und Japan gespielt. Es folgten mehrere Veröffentlichungen, darunter ein exklusiver Beitrag für die Compilation „Der Kosmonaut“ des Kernkrach-Labels. Tilly Electronics live ist ein einzigartiges unterhaltsames und tanzbares Erlebnis für Jedermann und Jeden.

Wreckage Dance – Down in a Month

Nachdem Julian “James” mit seinem zum Soloprojekt gewordenen „Wolfsuit“ einige Konzerte gespielt hatte, und sich die Bühnen schon etwas leer anfühlten, bot der Lockdown im Frühjahr 2020 genug Zeit, sich musikalisch neu zu orientieren. Der Plan war, ein Cold-Wave Soloalbum aufzunehmen, aber es wurde schnell klar – die Songs brauchen treibendes Schlagzeug und singende Gitarren. Corona erforderte Arbeit auf Distanz, da spielt Entfernung keine Rolle, und so wurde „Wreckage Dance“ zu einer Hamburg-Düsseldorf-Göttingen-Connection – jeder hat zuhause aufgenommen.

Julian lebt in der Nähe von Hamburg, spielt Bass, singt, produziert und schreibt Worte und Musik. Neben Wreckage Dance spielt er bei Ghosts of Dawn und Wolfsuit. Friedi wohnt in Düsseldorf, spielt Schlagzeug, neben Wreckage Dance bei Kadeadkas, Atomic Neon und gemeinsam mit Julian bei Ghosts of Dawn. Henrik lebt in Göttingen, spielt Gitarre und war mit Julian in der Crust-Band Shudder and Spit. Tayo lebt in der Nähe von Hamburg und spielt Saxophon und Keyboard.

Wreckage Dance haben im März 2021 ihr Debutalbum veröffentlicht, hatten im August 2020 ihr erstes Konzert im legendären Hamburger Molotow-Club und im September 2021 „Live at Lokschuppen – Digital Performer Session“ veröffentlicht. Für 2022 sind Auftritte in Polen, Dänemark und Festivals in Deutschland geplant. Die Band arbeitet an ihrem zweitem Longplayer.

Peek – For Reason

Es gibt einen Schritt. Treten Sie aus der Dunkelheit heraus …
Da war ein Licht … wo der Schatten langsam verblasst und die Dunkelheit in dir nicht überleben konnte. Das blitzende Schmerzmesser bleibt stecken und verschmilzt mit deiner Seele allein die Erinnerung an einen Gedanken kann heute Welten zerstören. Befreie Dich
Joa H. / PEEK (archaische Synthie-Pop-Experimente)

Thee Chemtrails – Boring Dead

Es gibt keinen Grund Verstärker, Verzerrer und Gitarren nicht bis zum Anschlag aufzudrehen wenn man sich der Musikrichtung Shoegaze/Noiserock verschrieben hat. Was einst Bands wie The Jesus & Mary Chain oder My Bloody Valentine ins Leben gerufen haben wird von diesem Feedback geladenen Projekt fortgeführt. Galeerentrommeln treffen auf stoischen Bass und im Hall wabernden Gitarren. „Please, give us the noise!“

Thee Chemtrails

DIAF – Schattn

Eine der einzigartigsten Stimme in Darkwave, DIAF, markiert ein weiteres außerordentlich intensives Kapitel in seinem faszinierenden Werk. An der Grenze zwischen The Sisters of Mercy und Falco und weit jenseits des Schleiers des Gewöhnlichen nutzt der bayerische Multi-Instrumentalist seine auditive Autorität, um sein Publikum mit verführerisch eingängigen Hymnen vollkommen zu hypnotisieren und es an den Rand einer religiösen Erfahrung zu bringen.

DIAF

Dan Scary – German Angst!

Ein Dunkelpunk Trio aus Wolfsburg frisst sich durch die Umwelt und kotzt sie wieder aus. Punk trifft auf düstere Passagen und Synthies, Schwermut trifft auf Wut. Unangepasst, gegen jeden Trend und immer was zu sagen. Dunkelpunk mit einem letzten Funken Scheiss Hoffnung. Das sind Dan Scary! Besetzung: Boxa: Drums, BackVocals, Chris: Bass, BackVocals, Dan: Gitarre, Synthies, Vocals

Dan Scary

VVL – Uferlos

1991 als Nebenprojekt der Deutschpunkband 4-le Fanz gegründet, dümpelten VVL im Düster-Punk Kosmos vor sich hin. Bis man sich 2019 wieder aufraffte um noch einmal voller Energie auf die morschen Bretter die die Welt bedeuten zurückzukehren. Seit dem spielt man wieder regelmäßig Konzerte wenn es die allgemeine Lage zulässt und veröffentlicht Tonträger und Samplerbeiträge. Die Musik hat nichts an ihrer Wucht in den letzten 30 Jahren verloren und die grauen Herren des Düster-Depro-Punks können es immer noch. Es bleibt alles ein VerhängnisVollerLeichtsinn.

vvl aus oberhausen

Den Spontis-Sampler gibt es, solange der Vorrat reicht, kostenlos. Nutzt das Kontaktformular und schickt Eure Adresse mit dem Betreff „Spontis-Sampler“. (Stand vom 15. Januar 2024)