Der Fall machte 2007 weltweite Schlagzeilen. Sophie Lancaster und ihr Freund Robert Maltby wurden in einem Park zusammengeschlagen, weil sie so aussahen, wie sie aussahen. Sie waren Gothics. Ohne jede Vorwarnung, so Augenzeugen, griff eine Gruppe von Jugendlichen Robert Maltby an, der durch Schläge gegen den Kopf bewusstlos zu Boden ging. Sophie, die sich schützend über ihren Freund Robert warf, wurde solange verprügelt, dass später eintreffenden Sanitäter Schwierigkeiten hatten, die Identität des Opfers festzustellen. Körper und Gesicht waren durch den Angriff völlig entstellt. Maschinen hielten das hirntote Mädchen am Leben, bis sich die Familie dazu entschied, die lebenserhaltenden Maßnahmen zu beenden. Sophie Lancaster starb am 24. August 2007.
Sophies Mutter Sylvia gründete die Sophie Lancaster Foundation um auf die Gewalt gegenüber Anhänger der schwarzen Subkultur aufmerksam zu machen, den Opfern zu helfen und um Aufklärungsarbeit zu leisten. 5 Jahre später gibt es Teilerfolg, denn die Polizei von Manchester sammelt Verbrechen gegen Subkulturen wie Gothic und Punks um diese auszuwerten und in die polizeiliche Arbeit einfließen zu lassen. Nur so ließe sich das Bewusstsein für das Problem erhöhen, denn „without a change in legislation, police in Greater Manchester can do little more than record subculture hate as an element in a crime.“ Einige Wochen später kann man bereits erste Einträge machen, doch was aus den gewonnen Erkenntnissen gemacht wird, bleibt weiterhin unklar. Für das erste reicht den Behörden offenbar die gestiegene Aufmerksamkeit als Prävention gegen weitere Gewalttaten.
Für uns Deutsche fühlt sich das ein wenig fremd an, doch offensichtlich ist man in England als äußerlicher Anhänger einer Subkultur potentielles Opfer, wie auch ein Fall aus London zeigt. Carmen, eine gute Freundin die in London lebt, bestätigt, dass auch in der britischen Hauptstadt nicht alles so multikulturell ist, wie es scheint: „ab zone 4 (gemeint ist die U-Bahn Zone), wenn man in die nähe der großen „Housing Estates“ kommt, kann es durchaus unangenehm werden.“
Die englische Jugend ist orientierungslos und ohne Perspektiven. Arbeitslosenquoten stiegen in den letzten Jahren um 40%, hohe Studiengebühren machen Bildung zum Luxusgut, es gibt keine Erziehungsbeihilfe mehr, Jugendclubs und Gemeindezentren werden geschlossen. Was sich breitmacht sind Langeweile und Frustration. Das Ventil heißt oftmals Gewalt. Gewalt gegen die, die anders sind. Carmen dazu: „es ist wohl eher so, man verprügelt alles, was anders ist als man selbst. ich finde, in England ist im allgemeinen die Kultur viel brutaler als in Deutschland. Und das denke ich nicht nur, weil ich jetzt hier wohne. Ich hab ja auch in Deutschland Zeitung gelesen und muss sagen, dass hier einfach mehr passiert“
Man darf nichts pauschalisieren. Ich habe England als ein Land der Gegensätze in Erinnerung, hier ist alles einen Hauch extremer als in Deutschland, eine Spur kreativer oder wahlweise eine Spur gewalttätiger, je nach Blickwinkel. Die deutsche Jugend hat es vergleichsweise gut, der Zugang zu Bildung ist einfacher, der Stellenmarkt entspannter und noch kümmern sich zahlreiche Institutionen um die Orientierungslosen. Auch unsere „Political Correctness“ und der auferlegter Zwang zu Toleranz nicht unfruchtbar geblieben, hier werden viele Lebensstile akzeptiert, auch wenn man gelegentlich darüber meckert.
Wie es in den Wald hineinruft, so schallt es heraus
Wie sieht es eigentlich in Deutschland aus, werden hier Gewalttaten gegen Anhänger von Subkulturen systematisch erfasst? Spontis schickte dem Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen eine E-Mail, die im Hinblick auf die britische Arbeitsweise Licht in die Arbeit deutscher Behörden bringen sollte. Auf die Frage, ob in Deutschland gewalttätige Angriffe auf Mitglieder alternativer Jugendkulturen wie Gothic oder Punks erfasst werden und ob es Szenekundige Beamte gibt, antwortete Birgit Kunde vom LKA Düsseldorf kurz und knapp: „Bei der Polizei in NRW gibt es keine Statistiken, die Ihren Fragestellungen entsprechen. Szenekundige Beamte, als besondere Ansprechpartner für diesen Bereich, sind landesweit nicht bekannt.“
In Deutschland leben wir nach dem Bedrohungsempfinden, was den individuelle Wertvorstellungen und moralischen Leitbilder widerspricht, empfinden viele oftmals als Gefahr. Jugendliche, die ihre rebellischen Ansichten oder Lebensweisen nach außen tragen, provozieren. So empfinden die Deutschen laut einer Studie über Jugendkriminalität provokante Jugendkulturen als Bedrohung. „Öffentliche Aufmerksamkeit erregen vor allem in Großstädten Gruppierungen wie Punks, Hooligans und Skinheads. Die teilweise „abenteuerliche“ äußere Aufmachung, vor allem aber das häufig provokante Verhalten der Jugendlichen, empfinden viele Menschen als Bedrohung. Mit der Bewertung solcher Gruppen sollte jedoch umsichtig umgegangen werden. Protest-Verhalten als Übergangsphase auf dem Weg zum Erwachsenenstatus ist typisch für junge Menschen und kann vielfältige Formen annehmen. Mit sozialpädagogischen oder ggf. auch strafrechtlichen Mitteln sollte nur dann Einfluss genommen werden, wenn die Jugendlichen andere ernsthaft gefährden und wenn sie Straftaten begehen. Davon unabhängig kann es aber präventiv durchaus sinnvoll sein, den Gruppen interessante und für sie akzeptable Freizeitalternativen anzubieten.“
So wundert es nicht weiter, dass „auffällige“ Subkulturen, wie demonstrierende Punks oder Skinheads und randalierende Hooligans unter Beobachtung stehen, wie sonst sollte man sonst präventiv gegen diese Gruppen vorgehen? Es gibt als zwei Seite der selben Medaille. Während manche Subkulturen vor Bedrohungen von außen geschützt werden müssen, muss man die Gesellschaft von anderen Subkulturen schützen. Nicht dass ein falsches Bild entsteht, die Zahl jugendlicher Gewalttaten ist seit etwa 2005 rückläufig, in manchen Altersgruppen sinkt sie sogar. Das mag dem ein oder anderen absurd erscheinen, wenn man die täglichen Nachrichten verfolgt. Was jedoch gestiegen ist, ist die Sensibilität gegenüber solchen Themen, nachdem es in der Vergangenheit immer wieder zu medienwirksamen Eskalationen gekommen ist.
Das Echo kommt prompt. Glaubt man niederländischen Forschern, so ist die subkulturelle Zugehörigkeit ein Quell des Verbrechens: „Twelve-year-olds who were into hip-hop, metal, gothic, punk, trance or techno/hardhouse had already begun to „act out,“ and continued to do so by the time they were 16. Those who liked rock music at age 12 were relatively well-behaved, but were more likely to engage in bad behavior at 16. Preferring either mainstream pop (or „highbrow“ music like classical or jazz, which the researchers considered conventional), on the other hand, did not predict future delinquency, and in some cases was negatively associated with it.“ Wir fassen zusammen: Jugendliche, die Gothic-Musik hören und sich einer Subkultur anschließen werden häufiger straffällig als die, die sich dem musikalischen Mainstream unterordnen.
Die Verwirrung ist komplett
Wer an dieser Stelle den Faden verloren hat, sollte sich nicht wundern. Während wir Eingangs des Artikels noch zu Opfern gemacht werden, werden wir am Ende potentielle Täter. Wo liegt die Logik? Zunächst sind Gothics Opfer von Gewalttaten, so dass man in England Straftaten gegen sie gesondert erfassen muss. Anhänger von Subkulturen, so lesen wir weiter, werden als Bedrohung empfunden, je nach dem wie provokativ sie auftreten und letztendlich vermutet man sogar, dass allein unsere Andersartigkeit dazu führen könnte, selber Strafttaten zu begehen. Jeder kann Verbrechen begehen. Unser Schubladendenken zwingt uns dazu, Menschen allein durch ihr Äußeres als potentielle Opfer oder Täter zu bewerten. Ich bin mir nicht sicher, ob wir es schaffen, diese Denkweisen zu ändern.
Die Zukunft liegt in der Jugend, die dürfen wir nicht vernachlässigen, sonst haben wir irgendwann englische Probleme. Wir müssen Ihnen auf Augenhöhe begegnen, ihre Sorgen und Fragen ernst nehmen und das teilen, was „wir“ wissen. Auch wenn es abgedroschen klingt. Wenn Gothic eine alternative Lebensweise ist, müssen wir vor unserer eigenen Haustüre kehren, mit gutem Beispiel vorangehen. Wie oft habe ich gelesen, dass die „alten“ mit den „jungen“ nicht anfangen können. Wie oft musste ich erleben, dass Leute nicht erzählen wollten was sie erlebt haben, weil es die Gothics „von heute“ gar nicht interessiert. Wie oft schweigen sich die Ur-Gothics über ihre Jugendsünden oder Beweggründe aus, aus Angst sich zu blamieren, ihr Gesicht zu verlieren oder aus Angst sich zu erinnern. Ich habe das im letzten Jahr ein Dutzend mal erlebt. Gothic ist eine bedrohte Lebensart. Wen wundert es also, dass die Subkultur vom Mainstream aufgesogen wird und zu einem Kleidungsstil verkommt? Die Art anders zu Leben erfordert mehr als sich schwarz anzuziehen. Wir laufen Gefahr, unsere Jugend zu verlieren. Sophie Lancaster ist Sinnbild einer verlorenen Jugend.
Neulich gab ich mich einem Anflug von Organisationszwang hin und wühlte mich, bewaffnet mit schwarzen Bügeln, Hosenbügeln, Rockbügeln, Kleiderschutzhüllen, einer Kleidungsbürste und kleinen Sortierkästen eines großen schwedischen Möbelhauses, durch meine schwarzen Klamotten. Wer nur schwarzen Klamotten besitzt wird wissen, wie schwierig es sein kann, einzelne Teile auseinanderzuhalten und wird erstaunt feststellen, dass es viele Nuancen der Farbe schwarz gibt. Und wäre das nicht Zwangverhalten genug, habe ich Hosen, Röcke, Pullover, Oberteile, T-Shirts, Hemden, Jacken und Mäntel durch rote Bügel voneinander getrennt. Doch was war das? Verdeckt von der abgrundtiefen Schwärze meines Kleidungsständers fand ich 3 „bunte“ T-Shirts! Ich erinnerte mich: Das grüne T-Shirt von den Dropkick Murphys nach einem Konzert gekauft, das blaue T-Shirt von Kraftwerks Album „Autobahn“ und ein weißes T-Shirt mit dem übergroßen Aufdruck „Choose Life“, weil ich das Video zu Wham’s „Wake me up before you go go“ an meine fröhliche Jugend erinnert. Mir war gerade mal nach grün und so zog ich das Dropkick-Murphys Fanshirt an. „Wie siehst du denn aus?“ Ich guckte mich im Spiegel an. Merkwürdig. Erinnerung gemischt mit einem latenten Unwohlsein in der Magengrube. So kannte ich mich gar nicht mehr. Völlig bescheuert, dass mir davon sogar schlecht wurde, dachte ich und beschloss, gegen meine eigene Konditionierung vorzugehen. Nachher bekomme ich noch Hautausschlag wenn ich das „Autobahn“ T-Shirt überwerfe! Verrückt! Reiß Dich zusammen. Mach lieber was sinnvolles. Okay, überredet:
Die dunkle Gruft – Geschichten zur Haußmannstraße | Stuttgarter Nachrichten
Schwarze Rückzugsorte in Stuttgart. Eine Renaissance der Szenekneipen? „Die Gruft ist im Keller. Links an der Wand hängt ein Sarg. Oben aus den Regalen starren Totenköpfe herab. Die Wände sind schwarz, von den Kerzen tropft Wachs. Auf der kleinen Bühne spielen „Mike & the Bones“ Blues. Gaby’s Gruft am unteren Ende der Haußmannstraße ist einst unter dem Namen Feuilleton stadtbekannt gewesen. Damals hatten sich hier Musiker und Gäste des ehemaligen Süddeutschen Rundfunks die Klinke und die Mikrofone in die Hand gegeben, die Musikerkneipe war oft viel zu klein. Gaby’s Gruft ist immer noch eine Kulturkneipe, „für Gothic, Blackmetal, Deathmetal, Darkwave“ und Rockbands aller Art. Gaby Vernaleken hat die Kellerkneipe vor drei Jahren gepachtet und umgestaltet.“ – Gaby Vernaleken – Gaby’s Gruft
Sitzmuster des Todes
Die frühen 80er. Überall explodieren die Farben. Neon an jeder Straßenecken, nur die grellsten werden noch beachtet. Die 80er wirken wie eine blinkende Leuchtreklame, die ihre Tristess in Farben ertränkte. Vielleicht auch ein Grund, warum die Wahl der neuen deprimierenden Musikrichtung „schwarz“ gewesen ist. Heute, 30 Jahre später, holen uns grelle Farben wieder ein. Obwohl weg waren sie nie, als Sitzmuster in Bussen und Bahnen begleiteten sie uns schon eine gefühlte Ewigkeit. Und auch heute wird mir noch schlecht, wenn ich mich in manchen Bus setzen muss. „Das ist zwar keine Frage, aber wir verstehen Sie. Für uns war es auch nicht immer ganz einfach. Aber man gewöhnt sich an die schlimmen Bilder. Man stumpft ab. Verkrüppelt sein ästhetisches Bewusstsein. Aber das macht nichts. Wir tun das nicht für uns, sondern für die Mission. Die Wahrheit muss überleben. Nein, wir wollen keine Orden.„
Elende Blutsauger! – 10 erinnerungswürdige Videospiel-Vampire | PC Games
Für alle Nerds und Gamer eine Reise in die Vergangenheit. Mein Favorit ist übrigens Rayne, die eigentlich ein Dhampir ist, mit der ich viel Zeit verbracht habe. „Bevor sie in der Sonne glitzerten, dem Tierblut-Diätwahn verfielen und schwülstige Liebesarien säuselten, waren Vampire in der Vergangenheit zu einem Zeitpunkt mal richtig cool gewesen. Bram Stoker’s Dracula, Blade, Underworld und unzählige andere Titel etablierten die nachtaktiven Blutsauger als Wesen, die es zu fürchten und respektieren galt. Die Gaming-Branche ist bislang (glücklicherweise!) von einem Twilight-Videospiel verschont geblieben. Allein die Vorstellung eines solchen, dürfte für kollektiven Angstschweiß beim Großteil der Zockergemeinde sorgen. Bevor wir aber in solchen potentiellen Katastrophenszenarios schwelgen, beschäftigen wir uns doch lieber mit den „richtigen“ Vampiren der Videospielwelt.„
Klaus Nomi – Der singende Weltraumroboter | einestages
„Es war eine Freakshow der Superlative: Sänger in Nazi-Uniform marschierten über die Bühne, junge Frauen räkelten sich als karibische Tänzerinnen, Männer mit langen Bärten spielten auf Schaumstoff-Gitarren. Selbst ein singender Hund trat auf. Mit diesen spektakulären Nummern begann im Dezember 1978 das „New Wave Vaudeville“, eine Varieté-Show im New Yorker Club Irving Plaza. Gegen Mitternacht dann, das Programm war fast zu Ende, wurde noch ein letztes Mal das Licht gedimmt. Die ersten Gäste wollten den Club schon verlassen. Doch als die Scheinwerfer wieder aufflammten, blickten alle gebannt auf das seltsame Wesen, das die Bühne betrat.“ Vorreiter der eigenwilligen Selbstinszenierung und Stilgeber einer Epoche. Vor 30 Jahren starb der Avantgardist als erster Prominenter an den Folgen einer AIDS-Erkrankung.
Gothic-Cruise 2013
Im September ist es wieder soweit, das Kreuzfahrtschiff „Explorer of the Seas“ legt wieder zu einer 8-tägigen Gothic-Kreuzfahrt ab. Und dem Motto „Carnevil“ geht es von Florida nach Haiti, Jamaika und nach Mexiko. Dieses mal soll das Drumherum fantastisch werden, so bietet sich für 2400 US-Dollar die Gelegenheit, ein Hochzeitspaket zu buchen. Über den Preis der Kreuzfahrt schweigt sich der Veranstalter aus, eine vergleichbare „bunte“ Kreuzfahrt kostet etwa 700 Euro pro Person. Die Bandauswahl ist, nunja, amerikanisch. „Obviously, not all bands are EBM. We are open to industrial, goth, gothic, steampunk and beyond. Bands are selected based on previous Gothic Cruise Passenger votes. Polls are run and the winning band is hired if they are available for the gothic cruise sailing date.“ Immerhin gibt es dieses Jahr Gelegenheit eine Reihe von Zusatzprogrammen zu buchen. Tauchen in der Karibik, reiten am Strand, Wildwasserfahrten oder mit Delphinen schwimmen!
Kuschel-Goth | Otranto-Archive Was waren das noch für Zeiten. Schon bei der Überschrift kam ich nicht daran vorbei den Player zu öffnen und mir alte „Kuschelrock“ Sampler zu Gemüte zu führen, die mich an Herzklopfen, Berührungen und Knutschereien in der Länge einer ganzen CD erinnern. Ja, meinen ersten Kuss gab ich, als die CD bereits ihren Siegeszug angetreten hatte. Und zwar zu diesem Song (anklicken auf eigenen Gefahr!), das Timing sah eigentlich vor, dass es zu einem Song von Depeche Mode geschehen sollte. Klappte natürlich nicht. Wir konnten es nicht abwarten. Was hätte ich nicht für eine Kuschel-Goth Sampler gegeben. Wie gut, dass Karnstein und Libbit ganz schrecklich ineinander verknallt sind und sich entsprechend auch musikalisch auf eine Wellenlänge befinden, was wiederum die Erstellung eines ganz eigenen kuscheligen Samplers begünstigt. „Sampler, die ich kaufen würde„, nennt er seine kleine Serie und lädt dazu ein, sich endlich wieder mal einen Sampler zusammenzubrennen (für den Hausgebrauch übrigens völlig legal). Kerzen und Stimmung verstehen sich von selbst. Vielleicht, ja vielleicht können wir dann auch so hübsche Cover produzieren, wie die beiden schwarzen Herzen.
The Woman who drilled a Hole in her Head to open up her Mind | Vice Magazin
Ein Klassiker. Schon in den 70er bohrten sich Menschen ein Loch in den Kopf, um mit der Senkung des Schädelinnendrucks eine psychedelische Wirkung zu erreichen. Vice sprach mit Amanda Feilding, wie das damals war, in den 70ern. „How did you feel after the procedure?I described it at the time as feeling like the tide coming in: there was a feeling of rising, slowly and gently, to levels that felt good, very subtle. One very clear thing I noticed was the change in the dream pattern: my dreams became much less anxious—that was quite noticeable. Could all of that be described as a placebo? There is, of course, that possibility, and I am very conscious of that. I have to say I noticed enough of a change to keep me interested, and noticed it in the people who I knew well who also got trepanned. I noticed a fundamental change in all of them.“ Manche sagen, es wäre Kunst.
Engel mit nur einem Flügel | Hirnfrost
Was macht man mit einer Animationssoftware, die man sich gekauft hat, ohne zu wissen was man damit macht? Eine Gothic-Trash-Animations-Seifenoper, was sonst. So, oder so ähnlich, beschreibt Addi Keil in einem Interview die Entstehungsgeschichte der „Engel mit nur einem Flügel“ Serie aus dem Bremer Verlag „Hirnfrost“. Mittlerweile hat das ganze Projekt auch eine DVD in Spielfilmlänge zusammengestellt um alle Klischees über unsere Szene unter einen Hut zu bringen. Trotz (oder wohlmöglich genau wegen) des trashigen Charakters schart das Projekt eine ansehnliche Fangemeinde um sich und hat es schon zu Berichten im Zillo und bei Nachtaktiv gebracht. Ihr könnt euch entscheiden, entweder ihr liebt diese Serie, oder sie ist euch egal – ich überlege es mir gerade noch:
Eine böse Mercedes-„Werbung“ | Schleckysilberstein
Wurde auch Zeit, dass ich endlich mal Werbung mache. Mercedes ist vom folgenden Spot jedenfalls weniger begeistert und verlangte von dem Studenten Tobias Haase, der für diese Abschlussarbeit verantwortlich ist, dass er deutlich macht, dass der Spot nichts mit ihnen zu tun hat. Ich meine ist ja auch logisch, denen muss es ja egal sein, wer ihre Autos fährt. „Der Führer war ein armes Schwein, der hatte keinen Führerschein…“ oder doch?
Am 27. Juni 1989 durchtrennte Gyula Horn, der damalige Außenminister von Ungarn, zusammen mit Alois Mock, seinem österreichischen Amtskollegen, in einem symbolischen Akt den Grenzzaun zwischen Ungarn und Österreich. DDR-Bürger, die im ebenfalls sozialistischen Ungarn Urlaub machten, hatten mit der Auflösung der Grenze die Möglichkeit, nach Westdeutschland zu gelangen. Tausende nutzen die Möglichkeit. Mit dem Fall des eisernen Vorhangs wird Ungarn ein Teil des westlichen Staatssystems, am 23. Oktober 1989 wurde die Republik ausgerufen. Das stellte Ungarn vor nie gekannte Probleme. Die Schere zwischen Arm und Reich öffnete sich immer weiter, es konnte nicht verhindert werden, dass ein großer Teil der ungarischen Gesellschaft infolge von Inflation und Firmenschließungen verarmte. Die ungarischen Jugendlichen fielen in ein nie dagewesenes Loch der Perspektivlosigkeit, dass sich in den Jugendkulturen dieser Zeit wiederfindet. Die ungarische Grufti-Szene besticht angeblich zu Beginn der 90er Jahre durch eine hohe Anzahl von Selbstmorden. Ein Reporter-Team macht sich zu dieser Zeit auf, ein kurzes Bild der ungarischen Jugend und insbesondere der Grufti-Szene zu zeichnen. Ein düsteres Bild, denn „ein echter Grufti“ – wie es in der Reportage heißt – „ist nur komplett mit Todeswunsch„.
ie Äußeren Umstände geben ihnen recht und während die Jugendlich in ihrer Discothek „Das Loch“ zu düsteren Klänge auf Nord-Süd-Kurs gehen, fruchten die Inhalte von Melancholie und Hoffnungslosigkeit auf einem ganz anderen Boden als beispielsweise in Deutschland. Während wir uns um unsere Existenz weniger Sorgen machten und anstatt dessen gegen Umweltzerstörung und Krieg rebellierten, ging es den Jugendlichen in Ungarn um ihr eigenes Dasein. Während wir gegen emotionale Kälte kämpfen, kämpfen die ungarischen Kids gegen eine reele Kälte. 2013 ist das Bild nicht wesentlich heller geworden. Die Wirtschaft hat sich zwar ein wenig erholt, doch das durchschnittliche Lohnniveau ist weit entfernt von dem, was wir gewohnt sind. So sind heute viele Jugendliche der Auffassung, das „anständige und ehrliche Arbeit“ nur zu einem bescheidenden Einkommen führt, mit dem man sich unmöglich einen „westlichen“ Lebensstandard aufbauen kann. Gothic ist zu einem weltweiten jugendkulturellen Phänomen geworden, doch die Beweggründe, schwarz zu tragen, sind unterschiedlicher denn je.
Dennoch bleibt Hoffnung, kämpft doch eine aktive Gothic-Szene in Ungarn weiterhin für ihren Platz in der Gesellschaft. Gellért Szelevényi, Betreiber der Internetseite Gothic.hu erzählt der Budapester Zeitung – einer deutschsprachigen Zeitung in Ungarn – : „Seit der Wende ist deutlich zu spüren, die Gesellschaft wird immer nachsichtiger und offener.“ Doch trotz dieser Offenheit und dem Fehlen der gedanklichen Verbindung zwischen Gothic und Satanismus sei das Umfeld bei weitem noch nicht so tolerant wie beispielsweise in Deutschland oder England.“ Die Ungarn sind skeptisch, aber offen, so heißt es in dem Artikel vom April 2012 weiter: „Schwarz ist keine Farbe – schwarz ist ein Lebensgefühl. Die selbst für das Budapester Stadtbild auffälligen, schwarz gewandeten Gestalten, die insbesondere am Wochenende in kleinen Gruppen zu sehen sind, zählen sich häufig selbst der Gothic-Szene zu. Zwar hat sich die Situation verbessert, aber immer noch begegnet man den Anhängern dieser Gruppe mit Skepsis.“ Immerhin. Keine Spur mehr von Selbstmord und Selbstverstümmelung, denn der Alltag ist traurig, aber nicht hoffnungslos.
Dies ist ein Gastartikel von der bezaubernden Grabesmond, die meiner Aufforderung nachgekommen ist, während ihres ersten Amphi-Besuchs 2013 ein kleines Tagebuch zu führen.
Nun ist es also geschehen! Jahrelang habe ich mich dagegen gewehrt, aber nun ist es eingetreten: Ich war beim Amphi Festival in Köln! Wie oft habe ich mir gesagt: „Nee, nie im Leben fährst du dahin, und selbst wenn da absolute Highlights auftreten“. Und wer mich kennt, weiß wie gern ich darüber gemeckert habe, dass dieses Festival auf einem abgegrenzten Areal stattfindet ganz im Gegensatz zum WGT. Zugegeben, zum ersten Amphi-Festival wäre ich furchtbar gern gegangen, fand es anno 2005 noch in Gelsenkirchen statt und war dadurch nicht sehr weit von meinem damaligen Wohnort entfernt, aber…nun ja, ich habe es auch was für Gründen auch immer nicht besucht.
Jedenfalls gab es dieses Jahr doch erste Bedenken, an meiner Anti-Haltung zum Amphi. Fields of the Nephilim treten auf! Ok, die MUSS ich sehen, und wer hat da noch zugesagt? Alien Sex Fiend? Rosa Crux, Philip Boa & the Voodooclub und Rome? Oh verdammt, das hört sich ja mehr als überzeugend an. Und so kam es dann, dass ich mir flugs mein Ticket kaufte und die Vorfreude vor diesem Festival immer mehr anstieg, kündigten doch einige Mitglieder der Spontis-Familie ebenfalls ihren Besuch an. Grund genug ein kleines Tagebuch zu schreiben, damit ihr lesen könnt ,wie ich das Amphi erlebte:
Freitag, 19.07.2013
We are Amphi – Wunsch oder Wirklichkeit?
Mit zwei vollen Taschen setze ich mich in die Straßenbahn und fahre Richtung Hannover Hbf, und überprüfe gleich mehrmals, ob auch ja Geldbörse, Handy, Zug- und Festivalticket eingepackt sind. Dieses fast schon pedantische Überprüfen muss wohl daran liegen, dass ich oft träume, auf Festivals zu fahren, und dabei was wichtiges vergesse. Glücklicherweise fehlt nichts. Ein kleines Opfer habe ich schon zu verschmerzen: der Henkel meines Sonnenschirmes ist abgebrochen und ist dadurch nicht mehr einsatzfähig. Schon doof, wenn dieser aus der Tasche ragt, man sich beim Rausgehen nochmal umdreht während der Henkel des Schirmes am Türrahmen festhängt, dabei irgendwie sehr unglücklich umknickt und abbricht. Und dieser doofe Schirm sollte mir beim Amphi in Köln noch sehr fehlen.
Ich sitze endlich im Zug Richtung Köln und komme mit der fast schon standardmäßigen Verspätung von 10 Minuten an, wo mein Bekannter Olli auch schon auf mich wartet . Da ich jetzt schon in Pluderhose und Bandshirt schwitze, frage ich mich zum ersten Mal, ob ich nicht doch dezent wahnsinnig bin, dass ich in den nächsten Tagen einen Reifrock bzw. Tournüre tragen will. Zähne zusammenbeißen und sich nichts anmerken lassen, das ist die Devise! Und wehe, es kommt mir hier einer mit „Ja aber du musst dich doch nicht so anziehen…“
Nachdem wir meine Sachen bei Olli abgestellt, und danach den halben Supermarkt gefühlt leer gekauft haben, erreicht auch Chris endlich am späten Abend Köln, sogar eher als erwartet. Heute hätten wir eigentlich schon unsere Bändchen holen können, aber wir verbringen den Abend lieber gemütlich mit einem Film und einigen Getränken. Olli lässt mich den unglaublich scharfen Schnaps „Kehlenschneider“ probieren, der seinem Namen mehr als gerecht wird. Vor dem Schlafen gehen baue ich noch schnell meinen Reifrock zusammen, mache es mir auf meiner Schlafcouch bequem und während der Nebel des Schlafes mich umhüllt denke ich: Morgen! Ja, Morgen ist es endlich soweit!
Samstag, 20.07.2013
Drei Pikes in der Mittagshitze des Amphi
Ich werde von Chris geweckt und aufgrund der Helligkeit im Wohnzimmer denke ich mir „Och, ist sicherlich schon 9 oder 10 Uhr“- die besagte Uhr zeigt aber unfassbare 8:00 Uhr an! Meine Herren, so früh war ich ja noch nie auf einem Festival wach. Chris will jedoch Xotox sehen, die sehr früh auftreten und so begebe ich mich Richtung Badezimmer. Ist doch irgendwie unschön, wenn alle getrennt losziehen, denke ich mir. Zum Frühstück gibt es eine Ladung Gemüsestäbchen um gleich danach mit dem Herausputzen zu beginnen. Und was habe ich natürlich vergessen? Mein Patchouli. Gut, dann gibt’s dieses Mal ausnahmsweise keine Wolke aus Parfum.
Um kurz vor 11 sind wir dann auch fertig. Korsett, Rockunterbauten, Hut und Federn im Haar sitzen, also kann es nun losgehen! Gut, dass Olli mit der Bahn nur 15 Minuten vom Messegelände entfernt wohnt. Und trotzdem habe ich mich während der Strecke zur Bahn, als auch während der Fahrt noch nie so begafft gefühlt. Sollte sich nach den vielen Jahren, in denen das Amphi in Köln stattfindet, die Bevölkerung nicht daran gewöhnt haben?
Wir erreichen alsbald das Festivalgelände. Die Bändchenausgabe verläuft zügig und das erste vertraute Gesicht, das ich sehe, ist die bezaubernde Lumina Obscura, leider hat auch sie noch nicht den Rest der Spontis-Familie erblickt. Das Gelände um die Hauptbühne herum scheint noch recht leer, doch der Eindruck täuscht, denn im Staatenhaus, wo Fabrik C auftreten ist es umso voller. Ich bin ja an sich gar kein Fan von dieser Musik, aber da zu meiner eigenen Überraschung die Band doch sehr viele „Krachelemente“ hat und ich zuweilen gepflegtem Krach nicht abgeneigt bin, ergreife ich nicht Flucht. Das ändert sich auch bei Xotox nicht (muskalische Überraschung Nr.1), die Chris und mir im wahrsten Sinne des Wortes eingeheizt haben. Und während die ersten Cyber erschöpft aufgeben, geben die Reifrocktanten in Sachen Ausdauer den Ton an.
Nach so viel Tanzen muss ich erst einmal eine Pause einlegen und ich gönne mir eine Verschnaufpause im Schatten des Staatenhauses. Gott sei Dank habe ich meinen Fächer nicht daheim gelassen. Weiter geht es dann in Richtung Verkaufsstände und es reißt mich wirklich so gar nix vom Hocker was dort angeboten wird, selbst im Staatenhaus war nichts dabei, was mir nur ansatzweise gefiel oder halbwegs bezahlbar war.
Endlich entdecke ich Tobi, Sita und den vom Amphi völlig unbeeindruckte Anton. Und wer gesellt sich ein wenig später dazu? Richtig, the one and only Wizard of Goth und Orphi. Ach ist das schön alle wieder zusehen. Da es uns dann aber doch Richtung Strand und den Schatten spendenden Pavillons drängte, blieb es vorerst bei diesem kleinem Treffen. Aber auch da waren wir nicht lange allein, denn wir trafen dort auf Silvia und Angela, die sich ebenfalls einen kühlen Platz gesichert hatten. Und so richtig perplex war ich dann, als mich meine alte Freundin Sunny ansprach, die ich kennengelernt habe, als Chemnitz noch mein Wohnort war. Leider brach dann der Kontakt aufgrund von einigen Umzügen ab, aber da stand sie nun vor mir: fröhlich wie eh und je! Eine weitere Person, mit der ich nicht gerechnet habe, war Janine, übrigens der einzige Cyber den ich mag und obwohl wir es uns vorgenommen haben, uns beim diesjährigen WGT mindestens einmal zu sehen, klappte das nicht. Das wurde nun nachgeholt.
Grabesmond und Chris im strahlenden Sonnenschein
Und so bemerkte ich gar nicht, dass die Zeit wie im Flug verging und der Auftritt von Rome nahte. Beim Theater angekommen, fragte ich mich aufgrund der langen Schlange „Wollen die wirklich alle Rome sehen?“ bis mir dann, drinnen angekommen, klar wurde, dass das der einzig klimatisierte Raum beim Amphi war. Ok, da kann ich es eigentlich keinem verübeln, wenn er es sich da im Foyer gemütlich wird. Was ich aber nachwievor nervig finde, sind Leute die hinter oder neben einem beim Konzert quatschen müssen. Gut, wenn ihr euch Welle:Erdball ansehen wollt und schon eher da seid, schön und gut. Aber habt wenigstens so viel Anstand, den Schnabel zu halten, wenn andere die Musik genießen wollen, und bitte seid so klug vor dem Konzert aufs Klo zu gehen oder euch was zu trinken zu kaufen.
Rome sah ich persönlich leider nur von weit hinten- nicht, dass es nicht genügend Plätze gab, aber jedes Mal bekam ich zu hören „Nee, ich halte die frei“- das hat übrigens auch furchtbar genervt. Chris war von der Sitzplatzproblematik und dem Gequatsche so angefressen, dass er bald die Flucht ergriff, ich blieb hingegen noch eine Weile, bis ich mich dann aber vor lauter Hunger nicht mehr auf das Konzert konzentrieren konnte. Den für mich überwürzten Gemüsegyros fand ich ungenießbar und er machte mich nicht satt, so dass Festivalgelände verließ und mich am nahe gelegenen Bahnhof stärkte. So endete also das erste Konzert, auf das ich mich gefreut habe, aber was will man machen…
Nachdem mein Hunger gestillt war, machte ich mich auf den Weg zurück und kam zum Glück noch in den Genuss Phillip Boa & the Voodooclub zu sehen, wenn das mal nicht perfektes Timing ist. Und da hatte ich eine sehr lustige, wenn auch seltsame Begegnung: Ich stand da also in der Abendsonne, wippte mein Fuß im Takt, da kam eine Frau im Rockabilly-kleid auf mich zu, lächelte mich sanft an, gab mir einen Wangenkuss und ging dann ebenso selig lächelnd wieder davon. War das etwa eine neue Form des Komplimente geben? Falls ja, dann habe ich das gerade eben hautnah erlebt.
Nach einigen Liedern ging es dann Richtung Staatenhaus, das sehr stickig war, aber immerhin es gab genug Sitzplätze. Und saßen wir dort zu dritt, entspannten ein wenig und wenn ich nächstes Jahr wieder hinfahren sollte, dann haben Chris und ich schon eine Art
Bowlestand-Ersatz gefunden, der auf dem Wave-Gotik-Treffen schon sowas wie ein kleiner Treffpunkt geworden ist. Ein kleiner Cocktailstand mit furchtbar süffigen Getränken, aber so wie alles Trinkbare beim Amphi sauteuer.
Es wurde Zeit für den Auftritt von Atari Teenage Riot, auf die ich auch schon sehr gespannt war. Die Band habe ich zuletzt vor einer gefühlten Ewigkeit bewusst gehört, als es noch Viva Zwei gab und nun hatte ich endlich mal die Gelegenheit sie live zu sehen. Die Energie, die sowohl von der Band, als auch vom Publikum aus ging, war unglaublich, lange konnten Chris, Olli und ich nicht still stehen und wir tanzten, bis die Füße schmerzten. Das etliche im Laufe des Konzertes gingen, störte mich nicht wirklich, denen war es dann doch vielleicht zu viel Krach auf einmal. Jedenfalls gibt es von meiner Seite aus einen fetten Daumen nach oben für den Auftritt! Eigentlich stand noch Alien Sex Fiend auf dem Programm, aber dafür waren wir dann doch zu kaputt und ich wollte mich auch nur noch hinsetzten und die Klamotten wechseln. Die S-Bahn kam endlich nach einer gefühlten Ewigkeit, brachte uns in unsere Unterkunft und nach einem leckeren Mitternachtsmahl fiel ich völlig fertig aber total zufrieden in mein Bett.
Sonntag, 21.07.2013
Chris und Robert, im Hintergrund das Staatenhaus
Wie, heute ist schon der letzte Tag? Kann doch gar nicht sein! Oder vielleicht bin ich einfach zu sehr das WGT gewöhnt, so dass mir ein Festival mit weniger Veranstaltungstagen viel zu kurz vorkommt? Heute will Olli eine Band sehen, die als eine der Ersten spielt, aber ich schaffe es nicht, mich zügig fertig zu machen, aber zum Glück fahren wir heute in Chris Auto zum Gelände. Das hat auch den Grund, dass er schon nach Rosa Crux wieder fahren muss, da am Montag die Arbeit ruft. Verdammt, schon jetzt macht sich ein wenig Aufbruchs- und Abschiedsstimmung breit.
Auf dem Gelände angekommen, steuern wir erstmal den Stand von „Dunkel-Volk“ an, die ich an dieser Stelle wirklich loben muss! Nicht nur, dass sie Stadtpläne auf Englisch und Deutsch, sowie anderes, nützliches Info-Materialien parat hatten, man kann dort auch kostenlos sein Handy aufladen (was Chris auch tat) und sie haben auch ein wachsames Auge auf mein Fields of the Nephilim-poster geworfen dass ich für Schatten gekauft habe, da die lieben Leute vom Merchandise-stand nicht über Tragetüten verfügen und die wenigen Schließfächer am Eingang natürlich alle belegt waren…vielen Dank Dunkel-Volk für euren tollen Service!
Der Bereich um die Mainstage ist brechend voll, und dass um diese Uhrzeit! Sicherlich liegt das an der Truppe x-r-x, das auch die vielen, rumhampelenden Glühwürmchen erklärt. Da bleibt nur eins: Die Flucht zur Strandbar, die ich im Übrigen sehr klasse fand und für so manche Brise vom Rhein war sicherlich nicht nur ich dankbar. Ein Blick aufs Programm verheißt, dass es ein ruhiger Tag werden wird, ausgenommen die Auftritte von Rosa Crux und Fields of the Nephilim. Chris schlägt dann vor, dass man sich mal spaßeshalber Faun ansehen kann, also gehen wir in Richtung Staatenhaus, aber auf dem Weg dahin treffen wir nochmal Tobi, Robert und Sabrina. Sabrina ist genau wie ich am Vortag, restlos begeistert vom vegetarischen Gyros. Ich schmeiße ja echt ungern Dinge weg, aber da ging es einfach nicht anders, so ungenießbar wie das war.
Bei Faun gab es dann noch ungenießbaren Brei, genauer gesagt Soundbrei, nach nicht mal zwei Liedern ergriffen wir das Weite und überlegten: Alice Neve Fox ansehen, ja oder nein? Es blieb beim Ja, zumal wir uns schon vorab gute Plätze für Rosa Crux sichern wollten, und es sollte eine Entscheidung sein, die wir nicht bereuten. Besagter Auftritt war für mich meine musikalische Überraschung Nr. 2 und ist schon verdammt schön „Dead zone in the sky“, „Heldenplatz“, „Mad World“ und andere Stücke im klassischen Gewand zu hören.
Nach diesem Auftritt fing in der Umbaupause das Suchen nach einem idealen Platz an, und Chris und mich hat es relativ gut erwischt, wir saßen in der 5. Reihe mit einem sehr guten Blick auf die Bühne und vor allem das beeindruckende Glockenspiel. Aber es tritt genau dasselbe wie gestern ein- ich werde einfach verdammt fuchsig, wenn bei „ruhigen“ Bands gequatscht wird oder man mehrmals aufstehen und rumrennen muss. Leute, lasst diesen Scheiß! Wenn ihr feststellt, dass euch die Band doch nicht zusagt, dann kann man ja nach einem Song wieder gehen, aber dann unentwegt zu quatschen oder hin- und her zu rennen ist nicht nur verdammt unhöflich, es nervt wie Sau. So, das musste ich mal loswerden.
Abgesehen davon und einigen, anfänglichen Schwierigkeiten, ging es dann richtig los und ich war richtig begeistert und angetan, von dem was Rosa Crux auf der Bühne boten, die flackernden Kerzen, passenden Videoprojektionen, Fahnenschwingerinnen und die Staubtänzerinnen taten ihr Übriges. Man kann natürlich darüber streiten, ob das Amphi Festival den passenden Rahmen für eine Formation wie Rosa Crux bietet, aber ich für meinen Teil bin sehr froh, dass ich die Chance hatte, sie live zu sehen auch wenn das Ende des Sets ein wenig abrupt kam, da scheinbar schon Welle:Erball nervös mit den Füßen gescharrt haben. Aber ich bleibe dabei, dass Rosa Crux eine Band ist, die man sich unbedingt mal angesehen haben muss.
Und kaum war das Konzert vorbei, da kam der erste Abschied, denn Chris fuhr wieder nach Hause, ein letztes Mal noch fest in den Arm genommen und schon macht er sich auf und ich trotte in der immer noch heißen Abendsonne zurück zum Festivalgelände, und nach einem kurzen Plausch mit Bekannten, kämpfte ich mich bereits bei Oomph! nach vorne, denn na? Wer ist der Headliner des Abends? Richtig, die Fields of the Nephilim! Wer mich kennt, weiß wie sehr ich diese Band vergöttere, und was für ein Erfolg; ich stehe in der 1. Reihe, und ich muss hier erwähnen, wie sympathisch mir der hohe Altersdurchschnitt bei Konzerten der Nephs ist. Ein großer Dank geht an die Security, die während der Umbaupause mit vollen Wasserkübeln umher gegangen ist, so dass jeder seine Flaschen und Becher nochmal auffüllen konnte. Die Spannung stieg und stieg und ja, endlich!
Das Intro „Harmonica Man“ vom Album „Dawnrazor“ ertönt, Nebel wabert über die Bühne, die einzelnen Musiker (Tony!!) gehen in Position und dann endlich erscheint auch Carl McCoy. Mit „Endemoniada“ beginnt die Zeremonie, und es folgen „Moonchild“, „Love under Will“; „New Golden Dawn“; „One more Nightmare“, „From the Fire“, „Preacher Man“, „The Watchman“, „Dawnrazor“ und “Psychonaut”- eine Setlist die ich so nicht erwartet habe, aber so ging es sicherlich vielen und verglichen mit meinem letzten Konzertbesuch in Hamburg, war die Stimmung von Anfang an großartig und voller Energie, es wurde geklatscht, gepogt, mitgesungen und ich habe zum ersten Mal überhaupt „Towering“ live erlebt- MiniCarl Pete, falls du das liest; ich war schwer beeindruckt und angetan von deiner Hingabe als Fan! Und vielleicht interpretiere ich zu viel hinein, aber den Nephs schien der Auftritt auch Spaß gemacht zu haben, ein paar Mal huschte auch ein kleines Lächeln über Carls Lippen, in Hamburg hingegen hatte ich das Gefühl, dass alle unheimlich gelangweilt waren. Mit „Mourning Sun“ als Zugabe endete auch leider dieses grandiose Zeremonie, meine Stimmbänder waren beansprucht, das Make-Up saß schon längst nicht mehr und die Klamotten durchgeschwitzt- aber ich war glücklich. Und zu guter Letzt habe ich dann noch Lothar und Heike getroffen, bevor ich mir dann das Poster für Schatten vom Dunkel Volk-stand schnappte und mit Olli nach Hause fuhr. Nach einigen Stunden Schlaf, hieß es auch für Zusammenpacken und zusammen mit Schatten, der am Hauptbahnhof auf mich wartete, zurück nach Hannover zu fahren um noch ein paar freie Tage zu genießen.
Und was bleibt zum Amphi zu sagen? Ich denke, ich werde es nächstes Jahr ganz stark davon abhängig machen, welche Bands zusagen, und wer alles mitkommt. Olli haben Chris und ich vorsichtshalber doch schon vorgewarnt. Klar, für die Hitze kann keiner was, aber hätte man an den Ständen nicht wenigstens so rücksichtsvoll sein können, und nicht 4,50 € für eine Flasche Wasser zu verlangen? Und die Wasserstellen sind zwar eine gute Idee, aber da stand man auch eine Weile an. Das Essen…nunja, ich verlange keins auf absoluten Höchstniveau, aber das was angeboten wurde, hat mich dann doch dazu veranlasst, nur daheim oder am Bahnhof was zu essen; Leute, vegetarisch oder vegan bedeutet nicht, dass man nur Gemüse im Brot anbietet, oder vor Öl triefende Reibekuchen und überwürzte Pommes!
Pluspunkte für die durchaus nette Security, die schnelle Bändchenausgabe und die wirklichen guten Bands, die dieses Jahr aufgetreten sind. Etwaige Modesünden oder Totalausfälle von Besuchern habe ich soweit ausgeblendet. Ich muss Orphi übrigens Recht geben, was Korsetts betrifft. Mädels, Lasst doch bitte diese Billig-Corsagen made in China sein, sie sehen nicht schön aus und machen auch keine gute Figur, und wenn es dann doch ein richtiges Korsett ist, dann tragt was drunter- gequetschte Haut sieht wirklich nicht toll aus. Und hoffentlich ebbt der Trend in Form von Nieten-BHs und Schuhen bald wieder ab.
Aber abgesehen davon war es auch klasse, so viele von der Spontis-familie wieder zusehen, ohne dass ich damit bis zum nächsten WGT warten musste, ihr habt mir definitiv das Wochenende beim Amphi versüßt, auch wenn ich mich von vielen von euch nicht verabschieden konnte.
Die 80er sind vorbei. 15 Jahre nachdem die Bravo die schwarze Subkultur erstmals als Jugendmode der Grufties und Waver wahrgenommen hat, betritt eine zweite Generation die Bildfläche. Die Gothics. „Sie tragen schwarze Gewänder, spitze, schwarze „Pickers“-Schuhe, alten Silberschmuck und schminken sich dick mit lila und kalkweißem Make-Up. Sie sammeln Kreuze, alte Hexenbücher, schreiben Gedichte und feiern bizarre Partys…“ Zugegeben, verschwunden waren sie nie, mit mehr oder weniger vielen Berichten bleibt die Bravo den schwarzen Gestalten immer auf den Fersen. Der Artikel „Wir sind Gothics!“ versteht sich daher auch eher als Einblick in einen Trend, als in eine Subkultur. Die hier vorgestellten Gothics geben sich angepasster als ihre Prototypen und wirken braver als eine gewissen „Ratte“, die in einem Foto-Love-Roman London unsicher machte.
Doch eins nach dem Anderen. Im Dezember 2012 veröffentlichte Guldhan dieses Video, in dem er einen bei sich „gefundenen“ Bravo-Artikel in einer Art Video-Beitrag rezensiert und droht, ihn mir zuzuschicken. Er hat den Worten Taten folgen lassen und so landete der Ausschnitt letztendlich in meiner Sammlung. Aller höchste Zeit, die Sache abzurunden und den Artikel in die Spontis-Sammlung einzureihen. Es galt jedoch noch herauszufinden, von wann der Artikel stammen könnte, denn die fehlende Quelle ermöglichte lediglich Mutmaßungen. Im Artikel heißt es: „Einmal im Jahr, zu Pfingsten, pilgern Gothics aus ganz Europa nach Leipzig zum mittlerweile traditionellen, zweitägigen Wave-Gothic-Treff. Diesmal werden rund 10.000 Gothic erwartet.“ Das legt den Schluss nahe, der Artikel stammt aus dem Jahr 1995, denn das war das letzte Treffen und der alten Bezeichnung „Wave-Gothic-Treffen“, bevor es fortan „Wave-Gotik-Treffen“ genannt wurde.
Doch irgendetwas stimmte nicht. So war in einem kleinen Beitext von einer Ecstasy-Studie aus dem Jahr 1997 die Rede und ein Infokasten kündigt an, dass deutsche Jugendliche ab dem 1. Januar 1999 ihr Taschengeld in Euro ausbezahlt bekommen. Bleibt also nur 1998 als Jahr dieses Artikels und die Bravo hat sich beim Titel des WGT schlichtweg verhauen.
Zurück zum Artikel. „Gothics sehen aus, wie die Gruftis aus den frühen 80er Jahre, wollen aber mit ihnen auf keinen Fall verglichen werden. „Wir wollen nicht schocken, wir sind auch nicht cool.“, sagt die 17jährige Julia aus München. Gothics sind romantisch und religiös. Wir interessieren uns fürs Jenseits und diskutieren deshalb viel über den Tod und was danach kommt. Manchmal sitzen wir auf dem Friedhof vor alten Gräbern, zünden Kerzen an und denken einfach an die Toten! Aber wir sind keine Satanisten, denn wir lesen die Bibel!““ Kurios. Heute – so erscheint es mir – fühlt man sich eher gebauchpinselt, wenn man „Gruftie“ genannt wird und seinem Style eine waschechte 80er-Attitüde anzusehen ist. Wie die Zeiten sich ändern. Der Rest des Artikels besteht, wie gewohnt, aus Merkwürdigkeiten, Klischees und Wunschvorstellungen die hart an der Realität vorbeigehen.
Und sowieso hat Guldhan in seinem Artikel „Bravo-Goths und coole Sprüche“ den Artikel aus köstliche Art und Weise auseinandergenommen, dass jeder Versuch meinerseits eine gut gemeinte Kopie des Originals wäre.
Ich möchte in diesem Artikel auf etwas anderes hinaus. Gothic, soviel steht fest, gibt es bereits seit den frühen 80ern als lebendige Szene, der tausend Tode angedichtet wurden und die allen Unkenrufen zum Trotz immer noch sehr lebendig ist. Erst neulich unterhielt ich mich mit einer „Veteranin“ die nach 20 Jahren die Szene besuchte um kreischend davon zu rennen. So, nein so hatte sie das nicht in Erinnerung. Dabei ist meiner Ansicht nach alles beim alten. Es gibt ihn noch, den echten Kern der Andersartigkeit. Überall und unsichtbar. Manchmal hinter biederen Fassaden, manchmal als einsamer Turm auf einem Festival.
Jede Generation hat ihren eigenen Kern. Jedes Jahrzehnt brachte einen neue „Untergrund“ hervor, der in den Folgejahren vereinnahmt wurde und zur Massenveranstaltung für Freizeit-Gothics verkam. Die Plätze von damals gibt es nicht mehr oder mussten sich massenkompatibel geben um zu überleben. Kein Wunder also, dass „Veteranen“ an alten Orten nur noch Ruinen entdecken. In jedem Jahrzehnt müssen wir uns neue Plätze suchen, an denen wir die Leute treffen, mit denen wir trotz eines mittlerweile gravierenden Altersunterschiedes auf einer merkwürdig gleichen Wellenlänge liegen. Wir treffen Menschen die uns an uns selbst erinnern und finde Plätze die sich improvisiert und authentisch anfühlen.
In jedem Artikel der Bravo, die „Gothic“ seit Jahren begleitet, findet man ein winzig kleines Stück von der Nostalgie, an der wir uns festhalten. Manchmal tut es gut, das Vertraute loszulassen, neues zu Entdecken und Vorurteile zu zerschlagen. Denn das haben wir alle einmal gemacht, damals, als wir zum ersten mal ganz in Schwarz aus dem Haus gegangen sind. Und bevor ich mich jetzt in Nostalgie verliere, möchte ich dem gruftigsten Nicht-Gruftie noch einmal die Bühne überlassen:
Ende 1999 stand die Welt vor dem totalen Kollaps. Denn die Computer, die seit dem Ende der 70er zu ihrem Siegeszug in nahezu allen Bereichen des Lebens angetreten waren, kannte das neue Jahrtausend nicht. Man befürchtete, dass mit dem Datumswechsel auf den 1. Januar 2000 viele Computer ihren Dienst einstellen würden, von denen man sich in den letzten Jahren abhängig gemacht hatte. Nahezu alle Boulevard-Medien propagierten düstere Endzeit-Szenarien. Der Y2K-Bug (Millennium-Bug) war geboren, viele von euch erinnern sich daran, oder nicht?
Dann gab es da dieses irrwitzige Projekt in der Wüste von Arizona. 1991 ließen sich 8 Menschen in der „Biosphere 2„, einer gigantischen Glas-Biosphäre, einschließen um dort die nächsten Jahre als autarke Selbstversorger zu existieren. Luft, Wasser, Nahrung – alles wurde selbst produziert. Ziel war es, alternative Lebensräume auf fremden Planeten zu etablieren, da man mittlerweile erkannt hatte, dass wir unseren eigenen Planeten kontinuierlich zerstören. Das Experiment scheiterte, weil es nicht möglich war, ein stabiles Ökosystem aufzubauen und weil 8 Menschen mehr durch Intrigen glänzten, als durch Zusammenarbeit. Wisst ihr noch?
Ich muss zugeben, dass mir viele der Ereignisse zwar bekannt sind, aber mehr oder weniger spurlos an mir vorübergegangen sind. 1991 hatte ich andere Sorgen im Kopf und 2000 ist ja nichts passiert. Dachte ich. Sicherlich könnte ich jetzt stundenlang recherchieren und nachlesen, was passiert ist, doch die Seite retroreport.org hat diese Arbeit schon für mich erledigt. Die gemeinnützige Organisation hat preisgekrönte Reporter, Produzenten und Redakteure mit viel zu viel Zeit durch die Weltgeschichte geschickt, um einen zweiten Blick auf die Ereignisse zu werfen. Sie suchten Zeitzeugen auf, untersuchten originale Quellen und fassten zusammen. Damit ermöglichen sie ein Blick auf Phänomene, der ganz bewusst einen Gegenpol zur ständigen Nachrichtenflut bilden soll. Die fein säuberlich recherchierten Berichte sollen uns zur einer kritischen Betrachtung der Ereignisse anregen. Noch gibt es erst einige Berichte zu sehen, doch nach der Sommerpause soll es nahtlos weitergehen. Die englischsprachigen Reportagen sind gut verständlich und erstklassig zusammengestellt. Ideal um das kleine Tiefdruckgebiet aus Frankreich zu überbrücken.
Ich bin an manchen Tagen so furchtbar Harmoniesüchtig, dass ich sogar von einem Mückenstich aus dem Gleichgewicht gebracht werde. Warum hat sie das gemacht? Ist sie vielleicht sauer auf mich? Ich kann es einfach nicht haben, wenn mich jemand nicht mag. Dann kann ich mich selbst nicht leiden und mein Umfeld schon gar nicht. Glücklicherweise beschränkt sich dieses Suchtverhalten auf das reale Leben. Im Internet bin ich resistent! Naja, jedenfalls an guten Tagen. An ganz schlechten Tagen reicht auch ein kritischer Kommentar. Herrje, ich bin zickig. Doch ich habe gelernt. Sogar im empfindlichsten Teil meines Lebens. Manchmal muss man egoistisch sein und sich nur um sich selbst kümmern, auch wenn dadurch die eigene Harmonie zuweilen gestört wird. Ganz nebenbei lobe ich mir die Zugehörigkeit zu schwarzen Subkultur. Die „Lass-mich-in-Ruhe-Szene“ ist ein ganz herrliches Konstrukt für die eigene Befindlichkeit. Harmonie mit der Außenwelt ist irrelevant. Toll! Und für die Innenwelt habe ich meine wunderschöne Muse. Ich habe die Disharmonie dazugelernt, um die Harmonie wertzuschätzen. Heute ist ein guter Tag, daher ist mir auch völlig egal, ob ihr die Links der Wochenschau mögt oder nicht. An schlechten Tagen lese ich einfach keine Kommentare ;)
Fesch(Ionable) auf die Wiesn – Lagerfeld entwirft Dirndl fürs Oktoberfest | Stylebook
Was macht so ein Designer eigentlich den ganzen Tag? Ich vermute, Karl Lagerfeld besucht Gothic-Seiten und sammelt Inspiration, um dann mit Kreationen, die schon vor 4 Jahren auf dem WGT zu sehen waren, noch reicher zu werden. Das Konzept von Vivien Westwood, die aus Punk Mode machte, funktioniert eben immer noch. Offensichtlich landet jede Jugendkultur irgendwann auf den Laufstegen der Modemetropolen. „Das „Punk Dirndl“, wie der Designer seine Kreation getauft hat, ist komplett schwarz, besteht aus einem kurzen Reifrock, einer herzförmigen Korsage, Pump-Ärmeln und vielen Rüschen. Accessoires sind derbe Schnürboots, zerrissene Strumpfhosen und ein dickes Kruzifix baumelt eng am Hals. Ob der Gothic-Look auf dem Oktoberfest gut ankommt? Davon sind wir überzeugt, schließlich kommt die Kreation aus der gleichen Feder, wie die Chanel-Kollektionen!“ Übrigens, die Bravo entdeckte bereits 1987: „Schwarz ist heiß!„
Der bloggende Professor, Mathematiker und Individualist tanzt gerne und gab dem Mannheimer Morgen eine kurzen Einblick in seinen Lebensstil: „Christian Spannagel, Professor für Mathematikdidaktik an der Pädagogischen Hochschule in Heidelberg, trägt seine schwarzen Plateauschuhe, Schlaghosen und seine Fledermaus-Shirts im MS Connexion und in der Hochschule. „Nur den Zylinder, den lasse ich weg. Mir ist es wichtig, meinen Studenten zu zeigen, dass man zu seiner Persönlichkeit stehen muss […] Warum ist er ein Gothic? „Ich habe mich in dieser schwermütigen und total unaggressiven Szene schnell wohlgefühlt.“ Die Melancholie spiele sich bei Gothics eher im Innern ab. „Man hat selten Events, auf denen alle traurig sind.“ Gothic „sein“ hat für ihn viel mit Nachdenken zu tun – über sich und die eigene Endlichkeit. Kennt er Satanisten? „Diese Verbindung halte ich für falsch und sehr oberflächlich. Ich kenne knapp 40 Leute aus der Szene, meines Wissens geht da nachts nicht mal einer auf Friedhöfe.“ Tagsüber schon. „Klar, man genießt schöne Friedhöfe.“
Wer einmal nach Barcelona möchte, sollte sich Shan Darks neuesten Reisebericht nicht entgehen lassen. Wer nicht nach Barcelona möchte, sollte die Artikel auch lesen, weil er dann nach Barcelona will. Also lest ihn auf jeden Fall: „„Habla Español?” – Ich schüttelte den Kopf. Der Mann im weißen Auto von der städtischen Friedhofsaufsicht zuckte mit den Schultern, bevor er weiter Spanisch sprach und alles mit ausufernden Gesten unterstrich. Aber die Message war klar: Wir sollten den Friedhof verlassen! Es war 18 Uhr – Torschluss. Dumm war nur, dass wir vor 5 Minuten gerade erst den Cementiri de Montjuïc gefunden hatten. Daher sah unser geheimer Geheimplan vor unbemerkt zwischen die Gruften zu huschen und bis zum Sonnenuntergang den ehemaligen Hauptfriedhof Barcelonas zu entdecken. Irgendwo würden wir vor Einbruch der Dunkelheit wieder herausfinden – und sei es durch das Drehkreuz am Eingang, durch das wir enttäuscht nach unserer Ertappung hinaustrotteten.“
Der, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat die Tatsache abzustreiten ein Goth zu sein, hat wieder zugeschlagen. Nachdem er schon für das Pfingstgeflüster wieder einen großartigen Artikel beisteuern konnte, packte ihn die Reue und die Nachdenklichkeit: „Und dann ich. Der mit dem Gothtum ungefähr so viel zu tun hat wie ein Kermit the Frog. Wenn auch im militärischen Dunkelgrün; mit dreckiger Oliv-Braun-Note. Oder vielleicht gerade deswegen. Denn sind wir nicht alle ein wenig gothic. Nein, sind wir nicht. Es ist nicht alles Goth was schwärzt und umgekehrt.“ Gehet hin und lest. Ja, genau das ist Gothic. Nicht die dunkel-bunte Oberfläche der Selbstdarstellung, sondern die Nachdenklichkeit über Dinge, die für Freizeit-Grufties einfach zu deprimierend sein dürften. Einfach mal die Gedanken schweifen lassen, sie niederschreiben und jonglieren. Genau so, wie der grüne Frosch, der so Gothic ist, dass man es glatt übersehen könnte. „Doch wenn eine Horde aus Gesellschaftsskeptikern plötzlich seine eigene Gesellschaft bildet, muss man sich gegenseitig um den Hals fallen. Warum?“ Weil das ein Ausdruck meiner Wertschätzung für Dich ist. Deshalb falle ich Dir auch weiterhin um den Hals.
Die spinnen, die Engländer. Was Asterix verallgemeinerte trifft im Einzelnen auch heute noch den Nagel auf den Kopf. Lia (20) und Aro (38) trinken das Blut des Anderen. „The two met through an online dating website. Their gothic lifestyle proved to be an instant attraction for both of them and they started dating. The couple decided to take their relationship a step further, as both of them wanted a more intimate relationship, and hence they decided to drink each other’s blood. The couple describes the blood drinking experience as a magical experience- much more intimate than sex. The couple is contemplating to legalise their ‚intimate bond‘ and have chosen Halloween as their date of marriage.“ Egal nach welcher Verrücktheit oder nach welchen bizarren Ritual man sucht, irgendwo findet sich jemand der es durchführt. Für die 5 Minuten Ruhm, das winzige Stück Aufmerksamkeit und das Gefühl, etwas Besonderes zu sein.
Womit fange ich an? Mit den völlig überteuerten Getränkepreisen und den kulinarischen Katastrophen zu Apothekenpreisen? Mit der Hitze, die uns an den beiden Festivaltagen Haut und Hirn zerlegt hat? Oder doch mit etwas Positivem – etwa ganz hervorragenden Bands und lieben Freunden? Vielleicht vorab: Das Amphi war toll! Ich höre schon die Spontis murmeln: „Ist sie krank? Ist sie ertaubt und/oder erblindet oder wird sie im Alter gar sanft?“ Keine Sorge, mir geht es gut und das Meckern gewöhnt man einer alten Ziege auch nicht vollständig ab. Aber ich habe Silvias Tipp befolgt und den unschönen Kladderadatsch auf dem Festivalgelände ausgeblendet, um mich aufs Positive zu konzentrieren. Und siehe da: Es hat funktioniert… meistens jedenfalls. Hier also der Amphi-Festival-Bericht 2013 mit Scheuklappen und selektiver Wahrnehmung.
Mögt ihr auch den Geruch von neuen Büchern, Zeitschriften und Zeitungen? Was eigentlich ein lebenslanges Geheimnis bleiben sollte, wird nun offenbart. Ich bin leidenschaftlicher Schnüffler. Jetzt ist es raus. Erst neulich konnte ich meiner Sucht nachgehen und zwar beim nagelneuen Pfingstgeflüster zum WGT 2013, das vor einigen Tagen in meinem Briefkasten lag. Da wurde der Umschlag hastig aufgerissen und noch bevor ich eine einzige Zeile las, habe ich die Zeitschrift aufgeklappt und meine Nase tief in die Falz zwischen Seite 46 und 47 versenkt. Einatmen. Halten. Ausatmen. Herrlich! Obwohl ich zugeben muss, dass es andere Druckerzeugnisse gibt, die besser riechen.
Zwei Artikel habe ich gleich übersprungen, denn die habe ich selbst geschrieben und nach unzähligen Korrekturen und Verbesserungen muss ich die echt nicht nochmal haben. Viel lieber habe ich die Texte der anderen gelesen – ich war schon total neugierig darauf, womit Marcus Rietzsch diesmal die Seiten gefüllt hat. Meine Erwartungen wurden wieder einmal übertroffen. Nicht nur die Texte von Gitane Demone, Guldhan, Lisa Morgenstern, Ursula Oehme, Edith Oxenbauer und Theda Schröder sind gelungen, sondern auch die Bilder sind wieder einmal großartig. Wieder einmal hat es das Pfingstgeflüster geschafft, alt und neu so nebeneinander zu stellen, dass daraus schwarzer Strauß Szenemitglieder und Künstler wird, die individueller kaum sein könnten und sich doch im Rahmen des Magazins angenehm homogen anfühlen.
Das Pfingstgeflüster 2013 ist wieder einmal Pflichtlektüre. Wer wissen will, wie die Szene aussieht, wie sie sich anfühlt, was sie zu sagen hat und wofür sie sich interessiert, ist hier bestens aufgehoben. Und das würde ich auch behaupten, wenn ich nicht dafür geschrieben hätte. Ganz ehrlich? Für 8,90€ ist das Magazin geschenkt! Ich glaube wir können gar nicht ermessen, wie viel Arbeit und Leidenschaft da drin steckt. Um etwas über die Szene zu erfahren, müsst ihr hier bestellen, die anderen monatlich erscheinenden „schwarzen“ Magazine könnt ihr dafür allesamt im Regal stehen lassen. Obwohl die mitunter besser riechen :)
Bachs Knochen (Gitane Demone)
„Sex Gang Children folgten nach unserem Konzert. Eine Darbietung, welche an die Magie des Theaters erinnerte und wunderbare Klänge entfachte. Für mich glich es einem Wunder, dass wir hier immer noch gemeinsam auf der Bühne sind. Heute, in der Gegenwart, strahlen wir noch immer. Die Vergangenheit hat uns mitgenommen. Uns und das Publikum. Es spielt keine Rolle, wer auf der Bühne steht. Wir teilen uns diese, wir teilen uns das Publikum. Wir tragen einen Geist, einen Zauber in uns.“
Völkerschlacht – Das Sterben vor der Stadt (Guldhan)
1813 wurde der Boden bei Leipzig mit Blut getränkt. Es war die Befreiungsschlacht, mit der man Napoleon zum Rückzug zwang. Zum Gedenken an das Ereignis wurde das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig errichtet. Guldhan taucht für das Pfingstgeflüster in eine Zeit, in der ein Menschenleben nicht viel Wert gewesen sein muss: „Euphorie fand man bei denen, die noch nicht lange im Dienste standen. Bei den Jungen. Den Unerfahrenen. Bei jenen, die als Milchgesichter gemustert wurden. Denen man einzig noch ins Maul schaute. Kontrolliert ob die Zähne gut waren. Und alles andere gleichgültig abwinkte. Bei denen sich der Drill noch nicht gefestigt hatte. Die nichts wissen. Vom Fortgang der Schlacht. Nichts ahnen. Davon, dass ihr Sieg oder ihre Niederlage nichts entscheidet.“
Szenebetrachtungen – Aufmarsch der Kontrahenten (Robert Forst)
Der Selbstversuch zeigte: Es muss schon mindestens ein Iro sein um fotografiert zu werden, alles andere ist nicht auffällig genug. Mehr als genug Gründe, um mich mit den Fotografen und den Fotografierten zu beschäftigen. „Die Fronten sind klar gesteckt, vor der Moritzbastei und dem Agra-Gelände lauert die versammelte fotografische Infanterie in kaskadierten Schützenreihen. Mit ihren Klein- und Großkalibergeräten lauern sie hungrig auf Opfer und selektieren genau, wann sich ein Abschuss lohnt und wann die Objektive gesenkt bleiben können. Haben sie ein potientielles Opfer ausgemacht, bringt man die Kamera in Stellung, um es im Sucher anzuvisieren. Viele der Flanierenden können sich kaum wehren und stehen den blitzschnellen Automatik-Funktionen und sündhaft teuren Objektive wehrlos gegenüber.“
Vanitas – Tod im Buch (Edith Oxenbauer)
Zur Ausstellung des Deutschen Buch- und Schriftmuseums mit dem klingenden Namen „Vanitas – Tod im Buch“ hat sich Edith ausführlich zur einem Text über den Tod und seine Wahrnehmung hinreißen lassen: „Schon seit jeher beschäftigen sich die Menschen mit dem des irdischen Lebens. Maler, Zeichner und Dichter setzten sich mit der Angst vor dem Tod aber auch mit der Todessehnsucht auseinander. Bücher, Grafiken, Exlibris und kulturgeschichtliche Gegenstände offenbaren recht ungewöhnliche und sehr unterschiedliche Darstellungen vom Tod. Zumindestens aus heutiger Sicht.
Glosse – Neulich im getöpferten Heinzelmann (Christian von Aster)
„Es war nicht mein erster Besuch bei der Selbsthilfegruppe unverschuldet dem Schwarz verfallener Individuen ohne relevanten religiösen oder politischen Hintergrund. Und es war ehrlich gesagt auch nicht meine erste Grufti-Selbsthilfegruppe. Die ganze Sache mit dem Schwarz kann ja auch zur Sucht werden. Man fängt halt irgendwie an, hat erst ein paar schmucke schwarze Oberhemden, etwas später kann man seine Socken nicht mehr unterscheiden und dann blickt man plötzlich, wenn man seinen Kleiderschrank öffnet, in ein schwarzes Loch. Und das gleiche passier dabei ja auch im Kopf. Erst läßt man im Sommer mal ’nen Tag lang die Jalousien unten und eh man sich’s versieht, vernagelt man seine Fenster und verfällt holterdipolter den hohen Idealen der Finsternis.„
Rocky Horror Show – Geht’s noch schräger? (Theda Schröder)
„Als ich klein war, liebte ich Achilles, Captain Kirk, Han Solo, Winnetou und Old Shatterhand. Oft träumte ich davon, alle gleichzeitig zu sein. Ich konnte mich mit Göttern messen, beamen, durchs Universum reisen, reiten wie ein Indianer, lügen wie der beste Schmuggler des Weltalls, mit dem Laserschwert umgehen wie ein Yedi, sah toll aus wie die schönste Frau im Universum und wurde zudem von allen meinen geliebten Helden begehrt wie sonst keine Frau. […] Und dann kam die Rocky Horror Picture Show, ich weiß nicht, wie oft ich diesen Film sah. Meine Freundin Tanja und ich verbrachten viele Stunden mit unzähligen Zigaretten, billigem Sekt und schummrigem Licht, sowohl in der Wohnung vor dem Fernseher, als auch in vielen Kinovorstellungen.“
Lesungen – Die Macht der Worte (Edith Oxenbauer)
Mit Texten der Autoren Bianca Stücker, Marion Alexa Müller, Bettina Bormann, Klaus Märkert und Thomas Manegold. „Ihr Mann war korpulent, untersetzt, irgendwie kastenförmig, selbst das Gesicht, aus dem die Nase ragte wie der Ein- und Ausschaltknopf zu einem Gerät das niemand brauchte. Dazu trug er eine Frisur, die an das in die Jahre gekommene Fußballfeld eines Kreisligisten erinnerte: mittig der kahle Platz und an den Rändern noch ein Rest Rasen.„
Die Besucher – Zwischen Schein und Sein? (Robert Forst)
„Das WGT ist vorbei. Ich sitze an meinem Schreibtisch, höre Musik und reise in meinen Erinnerungen. Ich denke an Momente – wie der Strom der schwarzen Masse durch die Stadt zog oder wie die Tram unzählige kuriose Gestalten an die Haltestellen entließ. Die Möglichkeit, Menschen wiederzusehen, zu denen sich der Kontakt sonst auf Buchstaben beschränkte, neue „Gothics“ mit den gleichen Leidenschaften und Interessen kennenzulernen. Ich werde ein wenig melancholisch. Sicher ist das die Sehnsucht nach einem Platz, an dem man in seiner Andersartigkeit nicht allein war. Ein fünftägiger Erholungsurlaub im schwarzen Meer.“
Sichtweise – Liebe „Damals“-Sager! (Lisa Morgenstern)
„So. Jetzt kommt hier diese junge Göre daher und soll auch so einen Szenebeitrag schreiben. Die hat das ja alles gar nicht miterlebt, wie das damals war – als es noch DIE echten Grufties gab. Damals, als alles besser war. Ihr „Damals“-Sager habt euch daran erfreut, wie die Omas über euch geschimpft haben. Jetzt zählt ihr selbst zu den schimpfenden Omas.“
Die längst überfällige 28. Ausgabe des Musikperlentauchers widme ich der Schweiz, die seit den Anfängen der Szene ein musikalisches Nischendasein fristet und meist im Schatten des restlichen europäischen Kontinents steht. Durch eine E-Mail aus dem Hause mital-U, einem unabhängigen Platten-Label aus der Schweiz, wurde ich zu einem Tauchgang in einen kalten und tiefschwarzen Bergsee eingeladen. Erstaunliches und skurriles, was da zu Tage gefördert wurde! Genug Gründe um daraus einen Tauchgang zu machen, den man vergisst viel zu schnell, was man an Gutem aus der Schweiz bekommen hat, oder, wie man in der Schweiz sagt: „Z’Gfräsna – z’Vergäsna“.
The Vyllies – Whispers in the Shadow
„Der Name der Band ist eine Ableitung von ‚Víly‘, weibliche Naturgeister aus der slawischen Mythologie. In den slawischen Volkserzählungen handelt es sich dabei um junge Frauen, die vor ihrer Hochzeit gestorben sind. Von Lebenslust getrieben, verlassen sie nachts ihre Gräber, um an Wegkreuzungen zu tanzen. Sollten sie dabei eines Lebenden habhaft werden, so tanzen sie so lange und wild mit ihm, bis dieser tot umfällt.“ Universität Lausanne, 1983. Ilona Prism, Ursula Nun, Manue Moan entschließen sich, ihr Studium zugunsten einer musikalischen Karriere an den Nagel zu hängen und gründen „The Vyllies“. Es folgen EPs und letztendlich 3 Alben, die einige Achtungserfolge auch außerhalb der Schweiz erzielen konnten. Trotz einer sehr erfolgreichen Europa Tournee 1987 trennten sich die Wege der drei Frauen im Laufe des Jahres 1988.
Mittageisen – Automaten
Der Name der Band beruht auf einer gleichnamigen Fotomontage des Künstlers John Heartfield aus dem Jahre 1934, dessen Arbeiten sich häufig gegen das nationalsozialistische Deutschland richteten. Von Bruno W, der heute das Plattenlabel mital-U betreibt und mit die E-Mail schrieb, gründete Mittageisen nach verschiedenen Punk-Aktivität 1981. Durch ihren Darkwave, der vor allem durch die „expressiven“ Texte glänzte, hagelte es es positiven Kritiken. Nach einem turbulenten Musiker-Karussell veröffentlichte die Band das erfolgreiche Stück „Automaten“, durch das die Band sich in zahlreiche Playlists europäischer DJs gespielt wurde. 1994 veredelte man seinen eigenen Erfolg Posthum (die Band löste sich 1986 wieder auf) mit einem Musikvideo.
Grauzone – Film 2
Bekannt und verkannt durch das Stück „Eisbär“ wurden Grauzone oftmals in einem Kontext genannt, der ihrer Musik nicht gerecht wurde. 1980 von Martin Eicher und Marco Repetto gegründet. Ihr 1981 erschienenes Album „Grauzone“ ist bis heute eine der prägendsten Eindrücke der Band geblieben, denn bereits 1982 löste sich Grauzone nach nicht einmal zehn Konzerten, vier Singles und einem Album wieder auf. Das einzige offizielle Musikvideo zu dem Stück „Film 2“ entstand 1982 durch Martin und Stephan Eicher, kurz nachdem Marco Repetto ausgestiegen war. Damals unbeachtet, heute ein Stückchen Kult aus der Schweiz.
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