WGT 2011 – Zum ersten Mal in Leipzig

Wie hat dir das WGT gefallen? Das wurde ich nun schon öfter gefragt, denn es ist ja kein Geheimnis, dass ich in diesem Jahr zum ersten Mal auf dem Wave Gotik Treffen war. Die Antwort auf die Frage ist etwas komplexer, zumindest wenn sie ehrlich sein soll. Deshalb nun also ein Eindrücke-Bericht, der nicht enthusiastisch, aber auch nicht vernichtend ausfällt.

Zunächst noch ein dickes Dankeschön an Robert, der mich geduldig durch Leipzig geleitet hat und ohne den ich mich ganz sicher in der Masse verloren und verlaufen hätte.

Wo ist die Szene?

WGT 2011
Gothic-Cowboys, Gothic-Mexikaner, Zylinder, Rosa Schirme, Fächer, Hochzeitskleid mit Strapsen – alles ganz nett, aber eher schwarzer Karneval als „Szene“.

Im Vorfeld des WGT wurde mir immer wieder beschrieben, wie faszinierend es sei, wenn so viele schwarz gekleidete Menschen durch eine Stadt laufen, in Massen aus der Straßenbahn strömen und einem das Gefühl geben, dass die Welt an ein paar Tagen andersherum gedreht wird.

Schwarz ist normal, bunt ist die Ausnahme. Die schwarze Welt als eine optische Gemeinschaft. Brüder und Schwestern im Geiste… oder so ähnlich.

Ich kann diesen Eindruck nicht bestätigen.

Schwarze Kleidung alleine löst bei mir kein Zusammengehörigkeitsgefühl aus und die schwarze Kleidung, die ich überwiegend an Haltestellen und Veranstaltungsorten gesehen habe, schon gar nicht.

Wenn sich Leute in die typischen Gothic-Modeklamotten aus den Magazinen schmeißen, habe ich arge Probleme, mich damit zu identifizieren. Ich blende das ebenso als „Nicht-meine-Welt“ aus wie ich sonst die bunten Modepüppchen ausblende.

Hier muss ich vielleicht noch einmal erwähnen, dass ich persönlich die aktuelle „Gothic-Szene“ inklusive Musik und Mode selten als heimatlich empfinde. Ganz sicher ein persönlicher Eindruck, geprägt durch die 80er Jahre, aber Iro, Pluderhose und Pikes oder auch Röhrenjeans und Docs gefallen mir einfach besser als wallende Gewänder, Corsagen und Lack-Bondage-Hosen.

Oder um es vielleicht bildlich auszudrücken. Die oberen drei Fotos kommen mir szenetechnisch sehr bekannt vor. Der Rest wirft Fragezeichen auf:

WGT 2011

WGT 2011

 

Auch die mit Farbe beschmierten Zombies, die Gladiatoren, Mägde, Vampire, Engel und Elfen- und die durchaus hübschen historischen oder fantasievollen Kostüme sind weit von dem entfernt, was mir ein Szenegefühl vermitteln würde.

Teilweise wirklich nett anzuschauen – stilvoller Karneval eben. Aber ich bin da genauso „Zuschauer“ wie die bunten Leipziger, die einen Pfingstausflug zum Agra-Gelände oder zur Moritzbastei machen, um Gothics zu gucken.

Mal abgesehen davon, dass bei mir noch ein gewisses Fremdschämen hinzukommt, weil ich die Szene ja eigentlich liebe und mir wünschen würde, dass sie nicht von halbnackten Weibern mit abgeklebten Nippeln repräsentiert wird, die vergessen haben, sich eine Hose anzuziehen. Auch die SM-angelehnten Auswüchse mit Halsband, Leine, Fesseln und Latexmaske sind mir peinlich. Nicht im Allgemeinen sondern im Bezug auf „meine“ Szene. Man will den staunenden Leipzigern zurufen: „ Es ist nicht so, wie es aussieht!“

Aber schon hat der nächste Fotograf wieder draufgehalten, weil blutverschmierte, halbnackte Zombie-Frauen einfach interessanter sind als Leute in „normalem Schwarz“.

Die Leute in „normalem Schwarz“ gab es natürlich auch. Das habe ich nicht übersehen. Sie bildeten aber keine faszinierende Masse sondern Ankerpunkte in einem seltsamen Mode- und Karneval-Durcheinander.

Marcus wies mich in einem Gespräch ganz richtig darauf hin, dass abseits der Agra und der Show-Plätze auch die „andere Szene“ zu finden ist, die sich nicht ins Licht der Fotografen drängelt und sich verkleidet. Stimmt! Aber der allgemeine optische Eindruck in Leipzigs Straßen löst bei mir nicht das Gefühl aus, meine Szene zu sehen.

Somit blieb auch die Faszination in diesem Punkt aus.

Treffpunkt WGT

WGT 2011Ein anderer Punkt, der mir prophezeit wurde, hat sich bestätigt. Das WGT ist ein Treffpunkt und hat das Wort „Treffen“ nicht umsonst im Namen.

Es war ganz großartig, die Spontis Family kennenzulernen.

Ich habe Leute aus Siegen getroffen, ein lieber Freund aus Süddeutschland war dort und immer wieder ist man Bekannten über den Weg gelaufen und hat sich auf ein Getränk zusammengesetzt oder kurze Erlebnisberichte ausgetauscht.

Der Treffen-Charakter ist mir am deutlichsten und am positivsten in Erinnerung geblieben.

Es war vielleicht nicht immer Zeit, sich ausführlich zu unterhalten, aber die Gespräche mit Tobi, Marcus und Edith, die Flachsereien mit Daniel, Dina, Micha und Niels, die kurzen Begegnungen mit Sita, Rosa, Grabesmond, Schatten und vielen anderen waren die Reise schon wert.

 

Veranstaltungen und Rahmenprogramm

WGT 2011
Zwei Abende/Nächte haben wir im Werk II verbracht. Allerdings weniger mit Tanzen sondern vielmehr mit Quatschen unter freiem nächtlichen Himmel.

Ich denke, als WGT-Neuling geht zunächst einmal viel Zeit dabei drauf, die Hauptplätze des WGT zu besuchen, die ganze Sache auf sich wirken zu lassen und sich zu aklimatisieren. Mir ging es zumindest so.

Wir hatten zwar einige Lesungen, Konzerte und Partys auf dem Zettel, haben aber letztlich davon nur sehr wenig umgesetzt. Priorität hatten die Treffen mit anderen Leuten oder Orte wie die Agra, die Moritzbastei und das Heidnische Dorf.

Wir sind erst am Freitag Nachmittag angekommen und haben an diesem Tag noch das Geburtstagsessen für Robert auf dem Plan gehabt, das erst stattfinden konnte, nachdem wir im Hotel eingecheckt, Passfotos gemacht und die Presseausweise abgeholt haben und meine Karte losgeworden sind.

Der Freitag ist also fast komplett der Anfahrt und der Organisation zum Opfer gefallen. Erst am Samstag ging es richtig los. Allerdings haben wir es auch hier ruhig angehen lassen: Shoppen, Leute gucken, Essen gehen, in Parks rumsitzen, Fotos machen, Spazieren gehen und in Straßenbahnen zerquetscht werden.

Wir sind ja auch schon alt ;-) und mussten uns die Energie für die abendlichen Partys aufbewahren, bei denen wir dann aber auch wieder meist nur mit lieben Leuten gequatscht haben, die auch vor Ort waren.

Faun im Heidnischen Dorf

Ein herrliches Ambiente im Wald in der Abenddämmerung. Es war zwar ziemlich voll, aber wir haben doch noch ganz gute Plätze bekommen und ich konnte sogar hin und wieder die Band sehen ;-). Was etwas gestört hat, waren die unzähligen Digitalkameras, die den Blick auf die Bühne atmosphärisch zerstört haben.

Ich meine: Man steht im Wald, vorne spielt eine Band in mittelalterlichem Gewand, Medivial Folk Klänge schwingen durch die Luft und wenn man die Augen auf macht, sieht man überall nur Technik in Form von Kamera-Displays (siehe Foto oben). Ist es nicht schöner, den Moment zu genießen und die Band live anzuschauen statt durch die Kameralinse? Und wehe einer fragt, wie das Foto oben entstanden ist! ;-)

Lesung Torsten Low

WGT 2011Eigentlich wollten wir mehrere Lesungen besuchen. Wir haben es aber nur zu einer Lesung geschafft. Torsten Low in der Absintherie La Petite. Ein winzig kleiner Laden mit drei Tischen und einer urigen Theke. Es war richtig gemütlich und familiär. Torsten Low hat seine Sache ganz hervorragend gemacht. Es gab sogar Musik und Schokolade passend zu den Geschichten.

Die Geschichten selber haben mich leider nicht wirklich überzeugt. Aber das ist ja Geschmackssache. Ich habe es nicht bereut, dorthin gegangen zu sein. Ich werde das Verlagsprogramm weiter im Auge behalten und wünsche  viel Glück für die Nominierung zum Phantastikpreis.

An dieser Stelle sei erwähnt, dass wir eigentlich auch zu Christian von Aster im Cinestar gehen wollten. Wir waren sogar pünktlich dort, aber man sagte uns, dass wir mit den WGT-Pressepässen nur dann hinein dürften, wenn nach Einlass der zahlenden Gäste noch Plätze frei sind. So lange wollten wir dann doch nicht warten, zumal nicht sicher war, dass wir dann noch reinkommen.

Ich fand das sehr schade und auch irgendwie ein wenig unglücklich organisiert. Ich hätte mir die Lesung gerne angesehen, im Blog berichtet und eventuell Kontakt für ein Interview geknüpft. Hat nicht sollen sein…

The Cure und Depeche Mode Party im 4Rooms

WGT 2011Eigentlich ist dieses Event jetzt nicht so spektakulär, aber es war für mich ein Highlight auf dem WGT.  Ein netter Laden, zwei Tanzflächen, gemütliche Sitzgelegenheiten. Auf der einen Tanzfläche lief ausschließlich The Cure, auf der anderen war der Schwerpunkt wohl Depeche Mode. Dort war ich aber nicht. Da kann Robert eher etwas zu schreiben.

Die Musik war also großartig :-), das Publikum war angenehm und auf der Tanzfläche war sogar teilweise richtig Stimmung. Alle haben mitgesungen und es gab – soweit ich das beurteilen kann – kaum neugierige Bunte – sprich: Schaulustige. Hat mir sehr großen Spaß gemacht, wenn es auch sehr heiß war. Ein schöner Abend!

Das Agra Gelände

Gut, es rennt einem nicht jeden Tag Sven Friedrich über den Weg – so wie auf dem Agra Gelände geschehen – und auch der Gothic Flohmarkt mit Neuware in der Messehalle ist ganz nett. Es gab Getränke und hervorragendes vegetarisches Essen… ABER… Grundsätzlich fand ich das Agra-Gelände eher stressig. Wahrscheinlich wegen der vielen Poser und Fotografen. Wir haben meist am Rand gesessen und uns die Leute angeschaut, waren shoppen, was essen und sind dann wieder fort.

 

Das Heidnische Dorf

Das Heidnische Dorf war für mich genau das Gegenteil vom Agra-Gelände. Ein Ort der Erholung. Ich mag Mittelaltermärkte ohnehin sehr gerne und dieser lag wunderschön im Wald. Vor allem abends mochte ich es, dort zu sitzen, Handbrot mit Champignons zu essen, Musik im Hintergrund, leckere Gerüche, Nacht und frische Luft. Toll!

 

Die Moritzbastei

Gemütlich! Das war mein Eindruck von der Moritzbastei. So direkt neben dem Park mitten in der Stadt gelegen, ist sie ein netter Anlaufpunkt, von dem aus man die weiteren Ausflüge planen kann. Der untere offene Bereich mit den vielen Schaulustigen ist ein wenig nervig, aber oben war es mit der kleinen Bühne, den Ständen und Sitzgelegenheiten ganz schön. Irgendwann habe ich dann auch den Keller entdeckt – eigentlich nur, weil ich auf die Toilette musste. :-) Feine Gemäuer – eine Höhle, wie ich sie mag.

Ein Kritikpunkt: Es gab hier kaum Getränke ohne Alkohol. Ich habe mir fast die Hände verbrüht, als ich meinen Kaffee von einem Ende (Stand) bis zum anderen Ende (Sitzgelegenheit) tragen musste.

 

Fazit

Man fühlt sich als Gruftie über Pfingsten sehr willkommen in Leipzig. Vom Hotelpersonal über die Bäckereifachverkäuferin bis hin zu den Leipzigern, die sich ohne Scheu zum schwarzen Volk gesellen, wünscht einem jeder ein schönes WGT und viel Spaß beim Feiern. Ganz nebenbei finde ich, dass Leipzig eine wunderschöne Stadt ist, die es sich auch außerhalb des WGTs zu besuchen lohnt.

Obwohl wir nur sehr wenige Veranstaltungen besucht haben, habe ich in den vier Tagen viel gesehen, nette Leute getroffen und kennengelernt, viel unternommen und wenig geschlafen. Ich finde, Konzerte und Veranstaltungen kann man immer besuchen – vielleicht sogar in Hallen mit angenehmerem Klima und weniger Platzmangel. Ich mag ohnehin kleine Clubkonzerte und überschaubare Locations lieber.

Für mich war das WGT tatsächlich eher ein Treffen und ein Ort, um Ambiente und Eindrücke zu tanken. Teilweise war es mir aufgrund der Menschenmassen etwas zu stressig, aber es gab auch immer wieder Rückzugsorte und die Möglichkeit, sich gemütlich hinzusetzen. Sofern Zeit und Geldbeutel es erlauben, bin ich im nächsten Jahr wieder mit dabei.

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tobikult
tobikult(@tobikult)
Vor 13 Jahre

Mutig! Ich würde mich ja micht beim Hanfbrotessen fotografieren lassen :-)

Feiner Bericht, der die Ambivalenz des WGT treffend herausschält. Ohne die Knicklichter und die Pornösen wäre es schöner, dann aber vielleicht zu schön um es auszuhalten…

Grabesmond
Grabesmond (@guest_17117)
Vor 13 Jahre

Das ist ja lustig, das Foto was du am Werk II gemacht hast; den Kerl mit den türkisen Haaren, sowie das Mädel mit den blonden Haaren kenne ich :D hab mich auch gefreut, die auf dem WGT endlich mal in real zu treffen und mit ihnen zu quatschen.
Wie gesagt, schade dass ich es doch nicht zum Spontistreffen geschafft habe, nächstes Jahr entweder noch früher zum fertig machen aufstehen oder meinen Mann eher aus den Verkaufshallen zerren, weil er sich nicht entscheiden kann, welche CDs er sich kaufen soll :D

Zum Thema Kleidung und „Kostüme“ fällt mir auch noch was ein:

Ich hab mich am Sonntag mit einem Pärchen in der agra darüber unterhalten (beide ganz toll herausgeputzt, aber eben alles schwarz) und die beiden meinten, das man auf dem WGT doch schon schwarz anhaben sollte und sei es nur ein Kleidungsstück- ich war ja am Samstag auch nicht komplett in schwarz gehüllt ;). Und ich finde, beide haben recht. So sehr ich historische/historisierende Kleidung mag, es sollte doch schon schwarz oder dunklen Tönen gehalten werden, alles andere hat für mich doch eher einen LARP-Charakter; und das seh nicht nur ich so. Ich meine; muss man denn in gelb aufs WGT? Oder in komplett in rosa, auch wenns eine Polonaise à la francaise ist?
Oder was haben armselige Jack the Sparrow-Verschnitte, oder dicke Wurstwalküren im Thoroutfit damit zu tun? (Und bevor jemand schimpft…ja, die Frau die dieses Kostüm getragen hat, war wirklich fett!)

Mal abgesehen davon hab ich mich aber gefreut doch eine gute Anzahl an Türmen, Iros und Pikes sehen zu können, besonders als ich am Freitag bei The March Violets war- das ich da mit meiner Samtnüre rein optisch gesehen aus dem Rahmen fiel, lassen wir mal unkommentiert *g*
Was mich übrigens wie Sau nervt ist dieser dämliche Steampunktrend. Mal abgesehen davon, das ich die Farben braun, beige usw. eh scheiße finde und niemals tragen würde, so sieht man doch hier ganz deutlich wie saudämlich Gruftis eigentlich sein können- einfach mal jedem Trend hinter herrennen und mitmachen, egal wie unschön das aussieht.

Aber summa summarum war es schön, ich war mit tollen und lieben Menschen da (danke nochmal an meinen Freund, der geduldig mein tägliches Zurechtmachen „ertragen“ hat ^^), hab neue kennengelernt, bzw. auch mal außerhalb des WWWs getroffen und leider wars auch schon viel zu schnell vorbei :(

Karnstein
Karnstein (@guest_17118)
Vor 13 Jahre

Ich weiß garnicht was ich dazu noch schreiben soll…
Bei mir hat mein erstes und einziges WGT 2009 so ziemlich die gleiche Stimmung zurückgelassen. Nur habe ich den Eindruck, dass du die Zeit dennoch besser genutzt hast :)

All das löst in mir (nicht zum ersten mal) das Bedürftnis aus, eine eigene, kleine Veranstaltung auf die Beine zu stellen, bei der eben ausschließlich der Treffen-Charakter im Vordergrund steht, wo es kein Verkleiden und Posieren gibt, keine neugierigen Photographen und „Weekenders“, sondern einfach nur Beisammensein und Austauschen in möglichst toller Atmosphäre.
Aber wie sollte man sowas machen und eben „die anderen“ draußen behalten?

Naja, auf jeden Fall ist es toll mehr Bilder von der ganzen Spontis-Meute zu sehen – ich muss euch unbedingt auch mal alle (wieder) treffen :)

shan_dark
shan_dark (@guest_17119)
Vor 13 Jahre

Also ich hab es ja schon auf verschiedenen Kanälen gesagt ;-) ein ganz toller Bericht. Schön gelockert durch die vielen Fotos. Danke, dass du uns als „Sweet, sweet home“ eingruppiert hast und das pic von Robert und Niels auf der Moritzbastei ist auch lustig irgendwie…

 Karnstein: Au ja!! Eigene, kleine Veranstaltung, da bin ich sofort dabei! Grillparty oder düsteres Picknick, wie ihr es schon mal hattet, warum nicht? Reicht doch völlig aus. Nur denn Leuten von ferner müssen wir einen extra Anreiz bieten – eine gute Schlafgelegenheit reicht da vielleicht schon. Oder einen gemeinsamen Kinoabend. Eigentlich gibts genug Ideen nur wenig Zeit eben…

Marcus
Marcus (@guest_17120)
Vor 13 Jahre

 Orphi: Das müssen im Werk II ja nette Gesprächspartner gewesen sein ;-)

Wie ich gesehen habe, hättest Du Deine „Helden“ ja sogar live auf der Bühne bewundern können:

http://www.youtube.com/watch?v=eLFwqXsdFn4
http://www.youtube.com/watch?v=uGPenwUMpHk
http://www.youtube.com/watch?v=Bu6Llt1PyUc

Thema Steampunk: Ich schaue mir die Details hin und wieder mal gerne an, sehe das Ganze aber nicht als Lebenseinstellung, sondern eher als eine Art Kunstform. Es sind sowieso einige Outfits dabei, die ich dem Segment „Gothic“ nicht zuordnen würde, die aber – zugegeben – rein visuell interessant sind.

Wirkliche Freude bereiten mir aber die Massen von unterschiedlich gestalteten Iros. Herrlich. Soeht man bei uns in der Gegend und auch auf sonstigen Veranstaltungen kaum oder gar nicht. Die When-We-Were-Young-Partys im Werk II waren ein perfekter Ausklang des Tages.

superwiser
superwiser (@guest_17121)
Vor 13 Jahre

Das „kleine Schwarze“ als Politisches Statement! Black for freeedom? Jede Farbe geht, wenn sie nur schwarz genug ist? Warum nicht, man hat sonst viel zuviel Auswahl. Nein, nicht wirklich meine Meinung. Aber mal ne Frage am Rande: „Wozu einer Mode, saisonellen Entgleisungen womöglich, soviel vom eigentlich knappen Raum auf Erden geben? Ich geh zum Zeemann in der Fußgängerzone und kaufe von den Sonderangebots-China-Jeans für 7,95 Eur gleich fünf Stück und gleich noch ein paar Billig-T-Shirts dazu. Und wenn die Jeans halt schwarz sind, sind auch die Shirts blacke beautys!
Bin ich jetzt ein Modisches Rücklicht?

Gruß, superwiser

superwiser
superwiser (@guest_17123)
Vor 13 Jahre

„Schade“! Aber deine Frage sagt schon alles aus! „Wo ist die Szene?“ Wir Älteren trugen zu unserer Zeit die „Nietenhose“ und waren Teil eines Protestes. Dachten wir Dödel da noch! Heute kommt es darauf an „dazu zu gehören“ und da nutzt es nicht die „Jinglers-Jeans“ von C&A anzuziehen, es sei denn, man will sich als „ungeerdet“ outen! Heute, unter 501 von Lewis geht gar nix oder wars 911 von Porsche um den Mehrwert als Person für sich in Ansatz zu bringen. Toll ist wohl 501 im 911er! Also „Marke“ ist der Schlachtruf und die Frage nach der Szene erübrigt sich dann ja auch! „Schade“, dass scheinbar Jugendkultur immer sofort einem Kommerzialisierungszwang unterworfen ist. Und die „Szene“ feiert sich dann nur noch selbst! Wird aber von außen doch noch angegafft! Was aber im Inneren so wohl auch erwartet wird. Gute, frohe Woche noch! Black is beautifull!

Marcus
Marcus (@guest_17124)
Vor 13 Jahre

@superwiser: „Ich geh zum Zeemann in der Fußgängerzone und kaufe von den Sonderangebots-China-Jeans für 7,95 Eur gleich fünf Stück (…) Bin ich jetzt ein Modisches Rücklicht?“ – Nein, aber die Wahrscheinlichkeit, dass Du damit menschenunwürdige Arbeitsbedingungen und Löhne unterstützt, ist recht hoch. Doch dies wäre ein anderes Thema…

Ich kann nicht bestätigen, dass Marken in der Szene eine große Rolle spielen. Mag vielleicht daran liegen, dass ich mehr Kontakt zu Älteren habe, aber auch bei Gesprächen mit jüngeren Semestern hat sich mir nie dieser Eindruck aufgedrängt.

 Orphi: Ich gebe das Kompliment gerne zurück. Es waren wirklich zwei angenehme Nächte im Werk II, die mir sicherlich lange als einer der WGT-Höhepunkte im Gedächtnis bleiben werden.

superwiser
superwiser (@guest_17125)
Vor 13 Jahre

@Marcus, noch gestern im TV geguckt: China, eine junge Frau, 1 Kind, alleinerziehend, zeigt lächelnd in die Kamera eine von den (Zeemann)-Jeans, die in ihrer Fabrik mittels einer Computer-Stickmaschine kunstvoll „aufgebretzelt wird“, nur um in irgendeiner „Edel-Boutique“ für dann wohl um die 800Euro vertickt zu werden. Freundlich berichtet sie: „wir halten uns da ganz genau an die Vorgaben aus Italien!“ (D&G?) Stimme aus dem Off: „Die junge Frau müsste, wenn sie diese Jeans hier in China in einem Spezialgeschäft, für ein Viertel des Preises in Europa oder Übersee erwerben möchte, trotzdem noch etwa 9 ihrer Monatsgehälter hinlegen!“ Merke, erst die Marke machts! Auch und vor allem in China. Und selbst in Bangladesh solls ähnlich funktionieren, sagt man.

superwiser
superwiser (@guest_17126)
Vor 13 Jahre

 eztaKezrawhcs, die Fotos meine ich, totschick! Von wegen, Zunge raushängen lassen! Oder zum Hals raus!

Marcus
Marcus (@guest_17127)
Vor 13 Jahre

@superwiser: Du hast natürlich recht. In der heutigen Zeit ist es ungemein schwer, die Spreu vom Weizen zu trennen. Leider scheinen viele Textilunternehmen – unabhängig davon, ob es sich um ein „Billigunternehmen“ oder um eine „Marke“ handelt – Arbeiter in Fernost auszubeuten.

Guldhan
Guldhan(@guldhan)
Vor 13 Jahre

[…] Aber schon hat der nächste Fotograf wieder draufgehalten, weil blutverschmierte, halbnackte Zombie-Frauen einfach interessanter sind als Leute in „normalem Schwarz“. […]

Die Presse muss schon ein gewisses Klischee der Maskerade bedienen. Beziehungsweise das Extrem unter den Extremen erhaschen, um bei der Leserschaft noch für andächtiges Staunen zu sorgen.
Stino-Schwarze untermauern keine dahingehende Medienmitteilung mehr, da man deren Anblick schon aus der Einkaufspassage und U-Bahn gewöhnt ist.

Ansonsten mache es wie ich und behalte dir den Anblick skurriler Gestalten für eventuell spätere Romanfiguren. Oder nicht weniger fertige Protagonisten von Kurzgeschichten.

Oder einfach, um dem Sohnemann zu zeigen, was mit ihm passieren kann, wenn er das Gemüse verschmäht oder den Eltern zu sehr nacheifert ;)

Robert
Robert(@robert-forst)
Admin
Vor 13 Jahre

Es war mir eine Ehre. Hätte ich vorher gewusst, dass du dich auf der Hinfahrt mit meinem Navigationsgerät streitest, hätte ich wohl eine Landkarte benutzt. Immerhin sind wir dann doch heil angekommen, obwohl das beleidigte Gerät uns zur Strafe durch das schöne Sieger Bergland geführt hat.

Ich teile einige Deiner Eindrücke, auch wenn ich die „schwarze Masse“ durchaus etwas breiter aufspanne als du es unter der Überschrift „Wo ist die Szene?“ machst. Die Szene hat sich nunmal im Laufe der letzten 30 Jahre weiterentwickelt, musikalisch und auch, was Dir aufgestoßen ist, auch optisch. Nicht immer zum guten, das gebe ich zu, was deine 3 ausgesuchten Bilder unter „???“ eindrucksvoll beweisen. Letztendlich ist es wichtiger denn je, zwischen Verkleidung und Kleidung zu unterscheiden, was im Laufe deines Artikel ja noch weiter durchschimmert.

Das WGT ist auch für mich zum Treffpunkt geworden, schließlich lockt es Jahr für Jahr einige Bekannte und Freunde an, die man anderweitig nur schwerlich unter einen Hut versammeln könnte. Aber, wie ich schon auf dem Family-Treffen habe durchblicken lassen, ich werde kreativ sein.

Das Rahmenprogramm war ja schwer überladen, schnell verlor man im Gewirr der Veranstaltungen den Überblick, wie du schon geschrieben hast, ich für meinen Teil fühle mich aber nicht sonderlich unterversorgt, ich habe die Tage im Kreis neuer Bekanntschaften und Freunde genossen und auch das gemütliche Rumsitzen auf der AGRA oder das shoppen in den Messehallen gemocht. Sicher, das ein oder andere Konzert hätte es dann schon sein können, aber was nicht sein sollte, sollte nicht sein. Nächstes Jahr schaffe ich es bestimmt zu mehr Veranstaltungen.

Zu Cure/Depeche Mode Party möchte ich erwartungsgemäß meinen Senf dazugeben: Ich stimme uneingeschränkt zu! Die Räumlichkeiten war sehr schön und trotz einiger Überfüllung zum Hauptzeit (1:00-2:00) noch tanzbar. Ich habe, wie Sabrina schon schrieb, die DM-Tanzfläche belagert, auf der ich zunächst einen Schock meiner Jugend überwunden habe, dazu eine kleine Anekdote:

Als ich 16 war, wollte ich unbedingt die Haare so haben wie Martin Gore von Depeche Mode, also die Seiten ausrasiert und oben drauf lockig und blond gefärbt. Also habe ich das Geld für den Frisör, das mir meiner Mutter zusteckte, heimlich durch Taschengeld aufgestockt und bin zum Frisör um den mit einem Schnipsel aus der Bravo auf die richtige Fährte zu bringen. Voller Stolz bin ich nach Hause, wo meine Mutter dann einen mittelschweren Zusammenbrach hatte und mit postwendend wieder zum Frisör zurückschleppte und kurzen Prozess verordnete, weg war die Pracht. Es folgten Depressionen und Posttraumatische Erlebnisse, bis ich an jenem besagten Abend auf eben besagter Party den DJ sah, der GENAU diese Frisur trug… Und ich sag euch was, es sah fürchterlich aus. Ich glaube, ich muss mich bei meiner Mutter entschuldigen :)

Auf der Tanzfläche hatte ich dann auch noch die Begegnung der 3. Art, denn Sylvia (so hieß sie glaube ich) sprach mich mit den Worten an: „Bist du der Robert von Spontis?“ Ich war schockiert, im zuckenden Licht, im Nebel der Effekte sprach mich Sylvia einfach so an. Sie wollte gerne am Gothic Friday teilnehmen, sah sich aber außer Stande, das (mangels Fähigkeit) zu bewerkstelligen, ich gab ihr den Tipp es per E-Mail oder Post bei mir zu versuchen und hoffe, dass wir sie bald einmal begrüßen dürfen.

Dem übrigen Bericht kann ich nichts mehr hinzufügen. Ich habe es sehr genossen dort zu sein und halte den Bericht von Sabrina so ausführlich und reichhaltig bebildert, dass ich auf einen eigenen Verzichte und lieber die Berichte der anderen sammle und nachschaue, was die Presse zu berichten hat. Das steht mir einfach besser. Ich würde mich natürlich freuen, die meisten der hier erwähnte auch 2012 wieder zu sehen, auch wenn ich diesmal eine Anreise OHNE Navi vorziehe und eine Rolle Klebeband einpacken werden, falls sie Sabrina wieder mit einer technischen Einrichtung anlegt, denn der Fotofix-Automat am Bahnhof, ist nur knapp dem vorzeitigen Tod durch äußere Gewalteinwirkung entgangen ;)

Rosa Chalybeia
Rosa Chalybeia (@guest_17131)
Vor 13 Jahre

Schöner Bericht der wirklich gut wiedergibt wie Du das WGT empfunden hast.
Ich denke gerade beim ersten Mal erschlägt es einen noch am meisten, gerade durch die Menschenmassen und daß es so weitläufig über die Stadt verteilt ist. Ging mir bei meinem „Ersten Mal“ nicht anders. Ich glaube, inzwischen blende ich automatisch einfach einiges aus, wohl auch deswegen weil mein Bekanntenkreis so groß ist daß man an jedem Eck und Ende einem über den Weg läuft. Also tatsächlich Familientreffen :D

Ansonsten muss ich zur Weiterentwicklung Robert beipflichten. Ich sitze da immer ein wenig zwischen den Stühlen da ich als Grufti zweiter Generation einfach eh schon mit dem Bild der Herren in Rüschenhemden und den Damen in Reifröcken und Korsetts im Kopf als „typisch Grufti“ in die Szene gekommen bin. Mit der Zeit in der ich mich dann in der Szene bewegt habe, hat sich das Bild des Urgrufties freilich zu dem hin verschoben was es tatasächlich auch mal war. Optisch wie musikalisch (in meinem Januar-Gothic-Friday Artikel sagte ich ja mal, daß ich viel von dem alten 80er Zeug schon gehört habe bevor ich das mit „Grufties“ in Verbindung gebracht habe). Andererseits bin ich dann auch wieder lange genug „dabei“ um neue Modewellen mitbekommen zu haben die für mich ebensowenig mit der Szene vereinbar waren. Oder auch der Ausverkauf des eigenen stilistischen Ideals. Historisierende Kleider sind grade schwer modern, zusammen mit einem überkanditelten Hobby-Aristokraten-Habitus, den ich jetzt vom „alten“ Reifrockgeschwader so garnicht kenne. Heuer ist mir das besonders schwer aufgefallen und es liegt mir noch immer ein wenig im Magen. Dazu kommt daß diese Herrschaften wohl später mal potentielle Kundschaft sind, ich stecke ein wenig im Zwiespalt was das angeht, das muss ich ganz ehrlich gestehen.
Aber zurück zum WGT – ich muss sagen, Deine Negativ-Beispiele sind garnicht mal so schlimm, ich hab jetzt ja schon ein paar Jahre WGT hinter mir und bis vor 3-4 Jahren lief da noch schlimmeres rum. An der Agra ist es schon wieder deutlich schwärzer geworden und ich hab noch an keinem WGT so viele Pikes, Pluderhosen, Iros oder Vogelnester gesehen. Cybers sind weniger geworden. Auch die Bandauswahl war mal Finstertechno-lastiger (wenn auch nie so stark wie bei Amphi pder M’Era)
Ich denke man muss sich von dem Gedanken lösen daß das WGT ein reines Gothic-Treffen ist, die sind ein Teil der Vielen geworden. Dazu nehmen Cosplayer, Visus und was sonst noch so aus Japan hereingeschwappt ist (und mit dem ich auch nicht die Bohne was anfangen kann) die Gelegenheit war – es gab auch WGTs wo J-Rock Bands dabei waren, aber nur so maximal 1-3. Abgesehen von den ganzen Randgruppierungen die sich im Laufe der Zeit irgendwie dazu gesellt haben. Und ein Teil der Besucher ist auch völlig Szenefremd, nimmt es eben als „Fasching“ wahr und rennt entsprechend rum, die können dann aber mit der Musik auch oft nichts anfangen.
Sowas finde ich auch sehr schade und unpassend, aber ändern wird man nichts mehr können. Man kann sich eben nur seine Nischen suchen, wie dass Spontis-Treffen und Konzerte mit „seiner“ Musik, entsprechende Parties gibts ja auch noch (BTW im Nachhinein wär ich wohl besser mit zur DM/Cure Party am Sonntag gekommen, im Victor Jara wars – hüstel – irgendwie ungemütlich) – und nen Cyber Cyber sein lassen auch wenn er sich mal auf die „eigene“ Party verirrt sofern er sich benimmt – zur „Familie“ könnte ich ihn nicht zählen, aber das hat nichts mit dem Menschlichen zu tun.

Abgesehen davon würde ich mich freilich freuen wenn wir beim nächsten treffen ein wenig mehr Zeit zum quatschen in Farbe und bunt (schlechter Wortwitz *g*) hätten – egal ob beim nächsten WGT oder mal unabhägig davon auf einem Treffen :)

shan_dark
shan_dark (@guest_17132)
Vor 13 Jahre

@Robert: hehe, lustiger „Schwank aus Deiner Jugend“ mit der Frisur von Martin Gore und dem heutigen DJ – die steht wohl nur genau einer Person in diesem Universum, dem Martin eben. Kopien sind eh immer nix, es sei denn bei Teenagern, da hat man ja Verständnis für. Bis auf deine Mutter eben *lach*

Ich hab jedoch nicht verstanden warum der Fotofix-Automat unter der Abneigung von Sabrina gegen Navis zu leiden hatte (beinahe)?

@Rosa: Ja, eindeutig weniger Cybervolk dieses Jahr, das fand ich auch. Oder wie mein Freund sagte: „In ein paar Jahren gibts bestimmt auch wieder die Love Parade, da wird es hier aufm WGT dann auch leerer.“ …ein positiver Trend war schon erkennbar. Dafür fand hat sich am Faschingsanteil nix nach unten bewegt. Aber es war wieder etwas mehr schwarz als bunt unterwegs, zumindest bei einigen Konzerten und bestimmten Parties. Auch Iros, Türme, Big Hair wieder verstärkt gesichtet – schööön! Unser kleines 3er-Grüppchen hat ja auch sein Schärflein dazu beigetragen – bis auf mich leider…

Aber es stimmt, Rosa, ich habe auch den Eindruck, dass es derzeit immer mehr Snobaristokraten gibt, also das was du Hobby-Aristokraten nennst. Würde mich auch nerven an Deiner Stelle, weil die mit düsteren Wurzeln auch nicht mehr viel am Hut haben und vermutlich nur der Kleidung und des Auffallens wegen da hingehen. Das Viktorianische Picknick war ja – was ich auf Bildern gesehen habe – völlig übervölkert. Schade. Das wäre mir auch unangenehm aufgestoßen an deiner Stelle. Aber wenn ein Teil davon deine zukünftige Klientel ist, mach dir nicht so viele Gedanken, sondern da kannst du preislich ordentlich hinlangen. Das regelt sich alles über den Preis: wenn sie zahlen, dann kannst du dich ein bisschen rächen (hihi) und wenn nicht, dann bist du unliebsame Kundschaft los.
Warum war’s denn im Victor Jara ungemütlich? War es da anders als am Freitag, wo ich auch da war? Ich fand eh die Tanzfläche hätte etwas mehr Düsternis und Nebel vertragen…

Marcus
Marcus (@guest_17133)
Vor 13 Jahre

Das Victor Jara fand ich auch nicht so optimal gewählt. Wobei uns am Freitag eher das unerträgliche Gequalme vertrieben hat. Hatte aber auch sein Gutes: So bekam ich im Werk II Sabrinas „vergnügliche“ Begegnung mit dem Fotofix-Automat lebhaft und aus erster Hand durch den einzigen Augenzeugen ( eztaKezrawhcs: Oder gab es weitere?) geschildert. Einfach herrlich… :-D

shan_dark
shan_dark (@guest_17134)
Vor 13 Jahre

@Marcus: Echt, wir sind am FR nach dem Victor-Jara auch ins Werk II, aber haben keinen von Euch gesehen…waren aber auch erst spät so gegen 3.30 Uhr dort.

Robert
Robert(@robert-forst)
Admin
Vor 13 Jahre

@Shan_Dark: Für Dich gibt es den Fotofix-Schwank als Bonus. Sabrina ist nervös, von der Pressestelle des WGT erfuhr sie, dass sie ein Paßbild bräuchte um ihren Presse-Ausweis entsprechend zu komplettieren. Natürlich hatte Frau K. es versäumt sich vorzubereiten und so mussten wir gleich am Freitag Nachmittag ein Paßbild machen lassen. Am Bahnhof wurde wir nach kurzer Nachfrage in einem Tabakladen fündig, drei Fotofix-Automaten warteten darauf Frau K. ablichten zu dürfen.

Die „Geduldlose“ wie ich sie in diesem Falle gerne nenne, stürmt also in diesen Automaten setzt sich auf den Hocker und sucht verzweifelt nach der Möglichkeit Geld einzuwerfen. Ah! Scheine gehen auch, prima. Während der Automat also freundlich vor sich hin plappert „Hallo, herzlich Willkommen. Bitte drehen sie den Stuhl auf die…“ drückt Frau K schon auf den Knöpfen herum, weil sie ihr Bild bereits auf dem Monitor sieht und denkt, gleich geht es los. Der Automat, der biometrische Bilder machen soll sagt: „…gucken sie neutral und lächeln sie nicht…“ Frau K. entgegnet, wohlmöglich in der Hoffnung ihr würde jemand zuhören: „Doofer Automat, wie soll ich denn neutral…KLICK!“

Das Spiel wiederholt sich einige Male, weil Frau K. den Automaten beschuldigt, ihr Gesicht nicht in voller Pracht auf das Foto zu beamen. Ihr Zetern und fluchen wird von mir wahrgenommen, denn ich stehe unentdeckt vor dem Vorhang und lausche.

„Schnauze voll….KLICK! – Es kann doch nich so schwe sein mein Gesicht vern… KLICK! – Doofer Automat! KLICK, KLICK, KLICK!“ Nach gefühlten 15 Versuchen resigniert Frau K und nimmt die Bilder auf denen sie möglichst neutral, cool, gruftig, halbwegs vernünftig und nur halb zu sehen ist. Egal.

Später findet sie es doch gar nicht so blöd, vor allem nachdem sie meins gesehen hat. Hätte sie der freundlich monotonen Stimme des Automaten zugehört, wäre ihr aufgefallen, das der sie bereits zu Beginn auffordert den Stuhl auf die richtige Höhe zu bringen und sich entsprechend zu positionieren.

Aber was sagen lassen und dann noch von einem Automaten? Neeeheiiinn nicht mit der geduldlosen Frau K.

:)

Marcus
Marcus (@guest_17137)
Vor 13 Jahre

Ich sitze vor dem Monitor meines PCs und grinse ziemlich breit vor mich hin. Danke. Die Erinnerung an die anschauliche Erzählung im Werk II hat mir den Tag versüßt. Bitte weiter so…

shan_dark
shan_dark (@guest_17138)
Vor 13 Jahre

@Robert: Vielen lieben Dank!! Was habe ich gelacht :-D – na ihr habt ja was erlebt, ihr zwei! Das WGT-Dreamteam würde ich sagen…

 eztaKezrawhcs: Du hast uns jetzt noch gar nicht verraten, ob es ein ’nächstes Mal‘ geben wird in 2012? Jetzt schon mal anfangen zu sparen….

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