Gothic ist tot, lang lebe Gothic! Gruftlord über die Entwicklung der Szene

Ich stehe mitten in der Stadt, die wohl am stärksten mit der schwarzen Szene in Verbindung gebracht wird – Leipzig. Über einem schmalen Eingang prangt ein recht unscheinbares Schild in Weiß. Darkflower ist dort zu lesen. Durch die Glastür kann man ins Innere spähen, doch viel bekommt man nicht vor Augen. Schwarze Wände und eine Treppe, die sich in das Kellergewölbe hinabschlängelt. Die Musik spielt eine Etage tiefer. Naja, sie spielte eine Etage tiefer. Denn, was mich in diesem Moment als bittere Ahnung beschleicht, wird sich später als noch bitterere Wahrheit herausstellen. Das Darkflower hat seine Pforten geschlossen – für immer. So geht es auch vielen anderen Szenetreffs, die ihren Betrieb einstellen müssen. Aber nicht nur die Clubs schließen. Auch in den Zeitschriftenständern in den Kiosken verschwindet das schwarze Flair immer mehr. Selbst noch erscheinende Magazine wie Orkus und den Sonic Seducer findet man nur noch selten im Zeitschriftenhandel.

Dark Flower Vordereingang - 2023

Ist Gothic tot? – Gruftlord sinniert über den Fortbestand der Szene

Geht es mit der Schwarzen Szene zu Ende und das zu einer Zeit, wo Wednesday und andere düstere Serien wie Stranger Things auf dem Vormarsch sind?

Zeit für den Gruftlord ein wenig über den Fortbestand der Schwarzen Szene zu sinnieren.

Die Schwarze Szene hat sich seit ihrer Entstehung immer wieder verändert. Althergebrachtes ist verschwunden, neue Einflüsse sind hinzugekommen. Das geht jeder Szene so, die über mehrere Jahrzehnte Bestand hat. Punkmusik beispielsweise, ehemals entstanden in Amerika (Iggy Pop the Godfather of Punk) und in England von Malcolm McLaren (einem Modedesigner) mit seiner einst von ihm erschaffenen und auf Rotzigkeit gecoachten Band „Sexpistols“ weiterentwickelt, hat sich von der ersten chaotischen Rebellion über eine (besonders in England und Deutschland) politisch aufgeheizten Stimmung zu Mitgröhl-Stadionpunk bis hin zu einem poppigen Surfpunk entwickelt. In der Szene wird man vermutlich die meisten dieser Stadien noch vorfinden können. Der gemeine Grufti mag sich an der Entwicklung der eigenen Szene stören, wie sich Cypergoths mit samt ihren Plastikdreadlocks in die Szene eingeschlichen haben oder Steampunks heute auf kaum einer schwarzen Veranstaltung fehlen. Aber genau diese Einflüsse sind es (ob man das jetzt gut findet oder nicht), die die dunkelbunte Mischung unserer Szene lebendig halten.

Hedonismus als Symptom des Verfalls

Warum aber hat man derzeit das Gefühl, dass die Gruftszene zu bröckeln beginnt? Gerne möchte ich dazu eine Hypothese in den Raum werfen. Möge sie zum Nachdenken und zur Reflektion beitragen. In den letzten Jahren, und damit meine ich auch schon die Zeit vor Corona, hat sich ein dunkles Element in die Szene eingeschlichen, welches sie nicht bereichert, sondern gleich einem Vampir aussaugt und innerlich aushöhlt. Ich spreche vom puren Hedonismus. Ja, der Hedonismus war immer schon ein Bestandteil der Szene und wahrscheinlich aller Szenen. Sicherlich ist nichts dagegen einzuwenden, sich ein bisschen aufzurüschen und gerne auch ein bisschen provokativ in Erscheinung zu treten. Aber ich spreche hier von einem Hedonismus als Selbstzweck. Sich nur über Kleidung, Make-Up, Accessoires, also der bloßen äußeren Hülle zu definieren. Oder kurz gesagt, nur deshalb in der Szene aufzutauchen, weil es derzeit schick ist.

Ich selbst hatte ein Erlebnis, welches mittlerweile schon einige Jahre zurückliegt und mich doch sehr verwundert, wenn nicht bestürzt hatte. Es geschah auf dem Viktorianischen Picknick beim WGT, als ich eine junge Frau, die sehr interessant (wenn auch wenig) bekleidet war, fragte, ob ich sie fotografieren dürfte. Sie antwortete offen und freundlich mit den Worten: „Dafür bin ich ja hier.“ Die Dame fügte noch ein wenig beschämt hinzu: „… natürlich nicht nur dafür.“ Wir wussten in dem Moment beide, dass das nicht stimmte. Der Hauptzweck ihres halbnackten Auftritts diente sehr wohl des Gesehenwerdens und sicherlich wollte sie auch für das eine oder andere schwarze Magazin von professionellen Fotografen abgelichtet werden. Ist ja auch ihr gutes Recht und ihre Rechnung ging auf, denn sie wurde in dem einen oder anderen Magazin tatsächlich abgedruckt.

Gruftlord - Viktorianisches Picknick

Der ästhetische Mummenschanz – Viel Lärm um nichts!

Ich beobachte schon seit Längerem, wie sich der hedonistische Teil der Szene vergrößert und schleichend, aber unaufhaltsam die Überhand gewinnt und die Szene zu ersticken droht. So wird immer mehr nackte Haut gezeigt, wird Bekleidung als Kostüm benannt, drängen sich immer mehr Schaulustige und professionelle Fotografen, um die Freizeitmodels an den Hotspots abzuschießen. Mir drängt sich immer mehr das Bild eines schön anzuschauenden, aber inhaltsleeren Mummenschanzes auf. Schön aber belanglos.

Das alles macht viel Lärm – viel Lärm um nichts, um es mit Shakespeares Worten auszudrücken.

Um sich in der Welt spüren zu können, wollen wir wahrgenommen, gesehen werden. Wenn wir aber immer mehr Menschen haben, die gesehen werden wollen, haben wir immer weniger Menschen, die die anderen Menschen sehen. Das System von Sehen und Gesehen werden kippt. Es ist wohl die Tragik der heutigen Zeit. Einerseits sind die kurzen optischen Reizduschen sehr gefragt, geben sie uns doch das Dopamin, nach dem wir alle süchtig sind, andererseits lassen sie uns immer schneller gelangweilt zurück. Ein Teufelskreis.

Am Anfang der Schwarzen Szene (deren Zeitpunkt schwer zu bestimmen ist, denn der Reiz am Düsteren lässt sich mindestens bis Mary Shelly und Bram Stoker zurückdatieren, wenn nicht bis in die Antike oder noch weiter zurück) standen andere Aspekte als das Gesehen-werden im Vordergrund. Ich glaube, dass Melancholie, das Nachdenken über den Tod, das Überwinden von Einsamkeit, sich in der Musik verlieren, einen Sinn zwischen Buchseiten zu finden, Weltflucht, sich spüren wollen und Begegnungen mit Menschen, die ähnlich fühlen, in der Szene nicht unbekannt sind.

Begegnungen als Hoffnungsschimmer gegen die Reizüberflutung

Schauen wir uns beispielsweise den Namen des WGT genauer an, entdecken wir das Wort Treffen, welches sich hinter dem T verbirgt. Wave Gotik Treffen. Ja, alle Freunde der Schwarzen Szene sollten sich begegnen, austauschen, Musik zusammen genießen und eine ergreifende Zeit miteinander erleben. Und genau davon wünsche ich mir mehr und stelle hier die gewagte Behauptung auf, dass wir das nicht durch puren Hedonismus erreichen können. In kleinen, dunklen Clubs, wo die Gruftis ihre schwarzgewandeten Seelen über die Tanzfläche schreiten lassen wird man nicht gesehen, fällt man nicht auf. Höchstens, dass man mit riesigen Teufelshörnern auf dem Kopf dem Nachbarn in die Augen piekt. Ein Gespräch ohne eine gewisse Tiefe fällt recht kurz aus, wenn man nicht mehr zu sagen hat, als dass man ein halbes Vermögen für sein „Kostüm“ ausgegeben hat, es dafür aber das Musthave der Saison ist.

Gibt es denn noch Hoffnung in einer Welt der alltäglichen Reizüberflutung? Ich sehe da schwarz – also im positiven Sinne. Denn es gibt auch die Anderen, die Kreativen, die Rebellischen, die Leidenschaftlichen, die den Geist der guten alten Zeit hochhalten und sich trotz aller Widrigkeiten nicht unterkriegen lassen. Ein Beispiel findest du hier bei Spontis. Hier tummeln sich Menschen, die über die Welt reflektieren, die die Sinnsuche nicht aufgegeben haben und die sich mit anderen Menschen, mit Gleichgesinnten und Andersgesinnten austauschen wollen. Szene entsteht immer dort, wo es nicht (in erster Linie) um Geld geht, sondern darum eine Leidenschaft zu leben. Wir alle geben der Schwarzen Szene ein Gesicht. Je mehr wir uns einbringen, desto mehr werden wir alle davon profitieren. Teilt mir gerne eure Gedanken dazu mit. Für eine dunkelbunte Szene.

Euer Gruftlord

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Tanzfledermaus
Tanzfledermaus(@caroele74)
Vor 11 Monate

Ehrlich gesagt würde ich den aktuellen Entwicklungsstand der Szene nicht am VicPic festmachen – da gehen doch schon seit Jahren vor allem Selbstdarsteller hin, die fotografiert werden wollen für ihre „15 Minutes of Fame“.
Die echte Szene findet dort kaum statt, aber die gibt es durchaus.
Und auch erstaunlich viel Jüngere, die sich noch/wieder für die Wurzeln interessieren. Ist vermutlich auch dem Postpunk-/Coldwave-/Synthwave-Revival-Boom geschuldet. Und auch im Batcave-Bereich sind viele junge Leute unterwegs.

Und wenn ich mir die Entwicklungen auf unserem Planeten so anschaue, gehen einem auch die Gründe nicht aus, im Gegenteil, sich Melancholie und Weltschmerz hinzugeben…

Letzte Bearbeitung Vor 11 Monate von Tanzfledermaus
Durante
Durante(@durante)
Antwort an  Tanzfledermaus
Vor 11 Monate

Und auch erstaunlich viel Jüngere, die sich noch/wieder für die Wurzeln interessieren. Ist vermutlich auch dem Postpunk-/Coldwave-/Synthwave-Revival-Boom geschuldet. Und auch im Batcave-Bereich sind viele junge Leute unterwegs.

Das erscheint mir (durchaus zu meiner Überraschung) auch der Fall zu sein – Erfreulicherweise. :)

Und wenn ich mir die Entwicklungen auf unserem Planeten so anschaue, gehen einem auch die Gründe nicht aus, im Gegenteil, sich Melancholie und Weltschmerz hinzugeben…

…auch das würd ich so unterschreiben – Unerfreulicherweise.

Gruftwurm
Gruftwurm (@guest_63534)
Antwort an  Tanzfledermaus
Vor 11 Monate

Und wenn ich mir die Entwicklungen auf unserem Planeten so anschaue, gehen einem auch die Gründe nicht aus, im Gegenteil, sich Melancholie und Weltschmerz hinzugeben…

Das gleiche Empfinde ich auch so. Würde vielen nicht schaden und manch einer mehr zum nachdenken bewegen und entsprechend handeln. Aber die Chance ist nach jetzigen Entwicklungsstand sehr gering.

Yttrium
Yttrium(@yttrium)
Antwort an  Tanzfledermaus
Vor 11 Monate

Stimme Dir da vollumfänglich zu. Die Szene existiert und blüht, es gibt irrsinnig viele junge Bands/Projekte, die teilweise auch in den Mainstream ausstrahlen (ich sag nur Edwin Rosen, dessen Konzerte sind im Nullkommanix ausverkauft). Die findet man aber nur ganz rudimentär auf dem WGT, und ganz sicher nicht im Sonic Seducer. Letzterer ist ja zu 90% eh nur ein Werbeblättchen für die Musikindustrie, wenn der von der Bildfläche verschwindet mach ich drei Kreuze. Cyber-Leute, Mittelalter-Menschen und Steampunk-Freunde hab ich seit Jahren nicht mehr live gesehen, was auch dran liegt dass ich einfach nicht auf Veranstaltungen geh wo die auftauchen – und ich geh echt viel weg. Ich hab aber auch überhaupt nichts gegen sie, die dürfen sich ja gern ausleben. Hab ja eh oft das Gefühl dass man die nur als Strohmann benutzt um sich dann selber auf die Schulter klopfen zu können weil man ja so viel „besser“ ist.

Zum eigentlichen Artikel: Das mit dem Hedonismus … na ja, schon im Batcave waren das keine Unschuldslämmer, das war schon sehr party-lastig. Und Mary Wollstonecraft Shelley und ihr Umfeld haben sich zumindest in jungen Jahren auch gern mal die Birne mit Laudanum weggeknallt, ich würd schon sagen dass sowas durchaus hedonistisch ist. Von deren sexuellen Eskapaden und den Reisen und der Tatsache, dass sie sich ihren gesellschaftlichen Verpflichtungen entzogen haben red ich noch nicht mal. Und Kostüme haben sie damals auch gern angezogen, Lord Byron hat sich sogar zweimal so malen lassen. Ja gut, in seinem Fall hatte das auch was damit zu tun dass er da politisch sehr aktiv war (nix mit Weltflucht), aber ich denk mir immer: Wieviel Zeit und Geld investiert man in ein Gemälde? Und wieviel in ein Selfie? In welchem Fall legt man größeren Wert drauf, dass ein Bild von einem selber in einem gewissen Outfit die Zeiten überlebt?

Mit Bram Stoker würd ich die aber nicht in einem Atemzug nennen – der hat Jahrzehnte später sehr gut funktionierende, ein wenig reißerische Unterhaltungsliteratur geschrieben. Manchmal auch beschissene – „The Lair of the White Worm“ ist echt kein gutes Buch. Wogegen ich nicht das geringste hab, ganz im Gegenteil, ich mag ja Trash, aber ist halt literarisch ganz was anderes.

(Und wenn wir eh bei Literatur sind: Eine der Bedeutungen von „Nothing“ in „Much Ado About Nothing“/“Viel Lärm um nichts“ ist ja „weibliche Genitalien“. Was sehr viel Sinn ergibt wenn man das Stück kennt; hier wurde der Titel z.B. spaßenshalber mit „A Lot of Fuss About Fannies“ übersetzt. Shakespeares Werk ist ja voll mit schmuddeligen Doppeldeutigkeiten; teilweise unübersetzbar, teilweise wurde das sogar gezielt bereinigt. Drum find ich die Formulierung aber halt unglaublich komisch wenn man eigentlich einen Mangel an Substanz beklagen will.)

Der Anfang der Schwarzen Szene lässt sich imho übrigens recht genau bestimmen: So ca. 1980 in Großbritannien. Eine Szene ist per definitionem ein soziales Netzwerk, wo Leute einander kennen und miteinander interagieren. Neue Menschen kommen dazu, andere gehen wieder weg. Es gab aber kein kontinuierliches Netzwerk von der Antike (oder von sonst einem früheren Zeitpunkt) bis heute. Sich rückwirkend Autoren oder historische Figuren einverleiben zu wollen find ich da eher seltsam.

Und steht das jetzt wirklich fest, dass das Darkflower nicht wieder aufmacht? Vorher haben die doch nur davon geredet dass sie umziehen. Wie an anderer Stelle schon erwähnt find ich das Unterschall-Umfeld sowieso deutlich spannender und auch deutlich „szeniger“. Den Zugang muss man sich aber erarbeiten, bei einer Szene ist es ja nicht so dass man einfach nur Eintritt zahlt und dann „drin“ ist. Und die letzte Compilation von denen ist doch wirklich eine fabelhafte Sammlung von großartigen jungen, aktiven Bands. Da kann man doch echt nicht meckern.

Rush
Rush(@vowag)
Vor 11 Monate

Moin!
Die schwarze Szene steht nicht isoliert, sondern ist Teil einer sich verändernden Gesamtgesellschaft. Sie „paßte“ – im Rückblick – besser in die 80er und 90er. Ich erlebe in meinem Umfeld einen Rückzug ins Private, auch eine Form von Hedonismus: die Welt ist so schlecht, kommt doch mal auf einen kühlen Wein rüber. Umgekehrt „brezelt man sich dann auf“, wenn man weggeht – auch auf Feiern zur silbernen Hochzeit. Während man früher mit relativ normalen Anzügen und Kleidern auf einen Abschlußball oder eine Abi-Feier gegangen ist, sind das heute model-artige, sehr amerikanisch wirkende, hoch-elegante Kleider (Kostüme), die viel Haut zeigen. Habe ich selbst bei einer wenig feierlichen Abschlußveranstaltung einer Realschule schon gesehen.
Wenn ich dann meine beiden Söhne sehe (19 und 21), dann ist da nix mit spezieller Subkultur oder so: schick und durchschnittlich gekleidet – und mit Fremdscham, wenn Mama und Papa „zum Festival fahren“.Dieses von Gruftlord beschriebene Hedonismus-Element ist nicht mehr wegzubekommen, weil es eine andere, zwar materielle, aber doch geistige Veränderung (in) der Szene darstellt. Somit ist das eine schwerer faßbare Veränderung als konkrete Kleidungsstile. Und da meine ich, ist es eine gesellschaftliche Entwicklung, die in die Szene „schwappt“.
Beim M’era Luna war eine junge Frau, die sich am Sonntag in ein schickes, hellgrünes, bodenlanges Kleid aus Bali gezwängt und sich Elfenohren aufgesteckt hat. Mit sehr professionellem Make-Up spazierte sie dann zwei Stunden übers Gelände in der Hoffnung, sie werde fotografiert.
Tage später postete sie auf Insta ein Bild von ihr in einem Dirndl-ähnlichen, knallroten Kleid, worin sie zur großen Partynacht im Ort gehen würde. Sie erzählte mir, daß sie im kommenden Jahr bei einem Country-Festival sein werde – und ich bin mir sicher, daß sie auch dafür wieder ein korrektes Outfit haben wird.
Genau dieses „Sich-nicht-festlegen-Wollen“ scheint mir dominant bei jungen Leuten zu sein.
Und hier stimme ich Gruftlord zu: Wenn die schwarze Szene attraktiv bleiben soll, muß sie TIEFE bieten – in der Hoffnung, daß „schwarze Geister“ davon angezogen werden – und bleiben.

Durante
Durante(@durante)
Antwort an  Rush
Vor 11 Monate

…und ich bin mir sicher, daß sie auch dafür wieder ein korrektes Outfit haben wird. Genau dieses „Sich-nicht-festlegen-Wollen“ scheint mir dominant bei jungen Leuten zu sein.

Möglicherweise ist das heute wesentlich häufiger, das kann durchaus sein – Gegeben hat es das früher aber auch schon: Ich kannte um 2005 rum mal eine Dame die sich gern mehr oder weniger phantasievolle „Kostüme“ genäht hat und dann mit ihrem jeweiligen Event-bezogenen Outfit aufs WGT genauso gefahren ist wie z.B. auf den CSD (obwohl sie mit dem CSD und desen Grundidee nix am Hut sondern eigentlich eine stockkonservative Einstellung hatte – Ging nur ums „Nähen und dann präsentieren“). So Einzelfälle sollte man denke ich auch nicht überbewerten.

Fledermama
Fledermama (@guest_63509)
Vor 11 Monate

Ich denke und fürchte, ein völlig überbordender Hedonismus ist derzeit nicht nur in der schwarzen Szene, sondern allgemein in der westlichen Welt vorherrschend. Ich kann es irgendwo verstehen. Wenn ich zu lange nachdenke, dann verzweifle ich gänzlich an der Welt und versinke angesichts erstarkendem Faschismus, lähmender Hilflosigkeit ob der immer größer werdenden Ungerechtigkeit in der Welt und der Aussicht auf ein absehbares Ende der Menschheit Dank des Klimawandels ebenfalls in eine tiefe Resignation. Ich kann absolut jeden Menschen verstehen, der angesichts dieser Situation die Flucht aus dem Innen in die Oberflächlichkeit antritt. Wenn ich über Accessoires, Makeup und Outfit nachdenke, muss ich nicht darüber nachdenken, ob das behinderte Kind meiner Bekannten demnächst dann die Bildung verweigert bekommt, das befreundete Queere Paar um sein Leben fürchten muss oder meine Kinder als Erwachsene aufgrund der zu erwartenden Ernteausfälle hungern werden… Denn über den Sinn des Lebens oder die Schönheit in der Vergänglichkeit allen Seins brauche ich dann auch nicht tiefschürfend sinnieren, wenn das Damoklesschwert der absolut exestenziellen Krisen über meinem Kopf schwebt. Am Ende wäre das doch genauso Eskapismus. Nur mit weniger Dopamin.

Was wir im Endeffekt wirklich bräuchten, wäre ein kompletter Systemwandel.

Dann hätten die Menschen auch wieder die Kapazitäten, sich mit tiefgreifenden (aber am Ende des Tages halt nicht zwingend überlebensnotwendigen) Themen zu befassen.

Durante
Durante(@durante)
Antwort an  Fledermama
Vor 11 Monate

Ich denke und fürchte, ein völlig überbordender Hedonismus ist derzeit nicht nur in der schwarzen Szene, sondern allgemein in der westlichen Welt vorherrschend.

Ich glaube nicht nur in der „westlichen Welt“ (wenn auch dort wohl recht häufig), sondern einfach überall wo man „sich das gerade leisten/erlauben kann“… (dürfte glaub ich eher was materielles als kulturelles sein… und am Ende leider typisch menschlich)

Aber unabhängig davon: Wie recht du doch hier (leider) mit allem hast! :(

Armin
Armin (@guest_63510)
Vor 11 Monate

Für mich ist genau das ein Problem. Die Szene soll sich anpassen. Jeder Stil der nicht bei 3 auf dem Baum ist wird in die Szene gesaugt. Inzwischen ist Cyber Goth, Mittelalter, Steampunk u.v.m. Bestandteil der Schwarzen Szene obwohl dies eigene Subgenres sind die Ihre eigene Anhängerschaft hat.
Z.B. war ich früher auch in einer Mittelalter-Gruppe unterwegs. So richtig reenactment. Da war keiner dabei der zur Schwarzen Szene gehörte oder Bezug dazu hatte. Und trotzdem wurde diese Szene einverleibt.
Meiner Meinung wäre etwas „Back to the Roots“ angebracht. Zu meiner Zeit war das ganze sehr übersichtlich. Gruftie/Gothic (Christian Death), Wave (The Chameleons), Dark Wave (Deine Lakaien) und Techno (Nitzer Ebb).

Und mehr nicht. Und den meisten reichte das auch. Aber irgendwann saugte man alles mögliche ein. Ich bin vielleicht alt, aber ich höre immer noch genau diese Musik (egal ob alt oder neu). Ich brauche keine Knicklicht-Heinos. Und ich kenne viele die so denken.

Die Frage ist soll die alte Szene erhalten und geschützt werden oder soll alles vermischt und verwischt werden bin die Szene tot ist. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.

Armin
Armin (@guest_63511)
Antwort an  Armin
Vor 11 Monate

Noch hinzugefügt:

Inzwischen sind Veranstaltungen wie Mera Luna, Amphi oder WGT zum Karneval der Szene geworden. Da laufen Leute rum die nur um gesehen zu werden da hin rennen. Mit dem Lifestyle der Musik, der Lebensart haben die nichts am Hut. In den 80/90 hätte man sowas ignoriert und ausgeschlossen. Heutzutage sind das die „Helden“ auf den Veranstaltungen denn das müssen die wahren „Götter“ sein. Ich schäme mich manchmal mit sowas in einen Topf geworfen zu werden!

Tanzfledermaus
Tanzfledermaus(@caroele74)
Antwort an  Armin
Vor 11 Monate

Ich kenne niemanden, der solche eitlen Selbstdarsteller als „Helden“ betrachten würde ;-) Man schüttelt den Kopf oder lästert sogar über das Getue und Gepose, aber bewundern tut die keiner.

Durante
Durante(@durante)
Antwort an  Tanzfledermaus
Vor 11 Monate

…stimmt – Und das ist lustigerweise ja auch absolut nichts neues hehe. ;-)

Gruftfledermaus
Gruftfledermaus (@guest_63516)
Antwort an  Armin
Vor 11 Monate

Back to the Roots genau das was ich auch denke, je älter ich werde je punkiger lauf ich rum,Haare färbe ich nicht mehr obwohl die meisten mitte 50er dann damit anfangen oder es erst recht machen. Ok bei mir ist Allergie der Hauptgrund und pure Faulheit. Mich gaffen die Leute an als wäre ich ein Rosa Einhorn, es nervt aber was solls, ich fühl mich richtig und wohl und so muss es sein. Viele aufgemotzt Teenies sind aber trotzdem nett anzusehen und vielleicht bleiben auch ein paar dabei und begreifen diese Szene wirklich.

Graphiel
Graphiel(@michael)
Vor 11 Monate

Erst einmal Danke, dass du deine Perspektive in diesem Beitrag mit uns teilst. Davon lese ich tatsächlich immer sehr gerne.

Beginnen möchte ich einmal mit deiner Einleitung zum Thema Clubsituationen und deren Aussterben. Auf ganz Deutschland bezogen kann ich dem nicht widersprechen. Es sterben aktuell unglaublich viele Clubs und Veranstaltungsorte aus. Und doch… Es entstehen an anderer Stelle auch neue. Es gab mal eine Zeit, da hätte ich die Ecke rund um Bielefeld/Herford als unglaublich langweilig beschrieben. Wir hatten das X in Herford und den Rilo in Bielefeld. Das PC69 hatte bereits seine Pforten geschlossen und von den wenigen eher undergroundigen Tanzveranstaltungen bekam nur etwas mit, wenn man entsprechende Kontakte besaß. Ich besaß sie damals noch nicht.

Heute… und damit meine ich im speziellen die vergangenen Jahre vor und nach Corona habe ich stellenweise das Gefühl in einer Art zweiten Hochburg der Szene zu leben. Die Veranstalter reißen sich bei uns aktuell regelrecht die Beine aus, um ein ordentliches Programm für Schwarzkittel aller Art anbieten zu können. Die größeren wie der Lokschuppen fahren ihr gewohntes schwarzbuntes Programm, während die kleineren Veranstaltungen allein in diesem Jahr so viel zu bieten hatten/ noch haben, dass ich nicht umhin komme den alten Spruch „Am Ende des Geldes ist noch so viel Monat (bzw. in dem Fall Konzerte und Veranstaltungen) übrig.“ hier und da in den Mund zu nehmen. Ok… kein Kunststück, wenn man wie ich im sozialen Bereich tätig ist, aber das würde jetzt zu weit führen. ;-)

Die Angebote selbst werden bei uns aktuell jedenfalls sehr gut angenommen. Selbst gruftig, post punkige Konzerte, die mitten in der Woche stattfinden, erfreuen sich großer Beliebtheit. Klar: Am häufigsten sieht man dort jene lieb gewonnenen Gesichter, die auch den Rest des Jahres durch alle möglichen Clubs und Konzertveranstaltungen touren, doch kann ich leugnen, dass inzwischen auch wieder überraschend viele junge Gesichter dort zu sehen sind. Diese mögen zwar nicht immer wie der absolute Vorzeigegruftie aus den 80er/90er aussehen, aber sie sind dennoch da.

Junge Seelen welche ihre melancholische Perspektive auf die aktuelle Zeit und Welt authentisch nach draußen tragen und dies nicht (wie gemessen am VicPic) zu einer nahezu reinen Wochenend-Party-und-Kostüm-Zugehörigkeit verkommen zu lassen existieren da draußen nach wie vor. In meinem Beruf habe ich das Glück auch viel mit Jugendlichen in Kontakt zu kommen. Und selbst wenn ich nicht leugnen kann, dass sich der überwiegende Teil von ihnen entweder irgend einem Möchtegern-Gangsterkram zugehörig fühlt, oder komplett angepasst zu sein scheint, so begegnen mir auch im beruflichen Alltag immer wieder vereinzelte Exemplare, die genauso konsequent ihre Art von einer düster/melancholischen Weltsicht nach außen tragen wie ich. Manchmal, weil sie es bereits durch ihre Eltern gelernt haben, die selbst als Grufties unterwegs sind/waren. Andere weil sie über persönliche Erfahrungen und Umwege darauf gestoßen sind. Auch hier gilt: Diese jungen Menschen sehen sicher nicht alle aus wie aus den 80ern und 90ern gefallen und hören teilweise auch noch andere Musik als ich. Aber wie gesagt: Es gibt sie, die authentischen Seelen und ich freue mich tatsächlich über jede Begegnung mit jungen Menschen dieser Art. Der Austausch mit ihnen kann meinen Erfahrungen da durchaus eine Bereicherung sein.

Wirklich: Ich bedauere jede lokale Szene, die in sich zusammenschrumpft, oder die einen geliebten Club verliert, aber das die Szene selbst im Sterben liegt und wirklich alles nur noch in völligem Hedonismus versinkt kann ich aktuell beim besten Willen nicht bestätigen.

Daher lautet auch mein persönliches Fazit

Egal was auf dem WGT, dem Mera, dem Amphi und sonst noch so an Selbstdarstellern oder Szenefremdheiten tummelt: Es wäre in meinen Augen schlicht Wahnsinn die traditionellen Nischen aufzugeben und den Kopf in den Sand… äh… die Grabeserde zu stecken, wo sie doch immer noch so viel Anklang finden. Solange es noch authentischen Nachwuchs gibt, der im Szeneleben mehr sieht/sucht als nur eine weitere Gelegenheit zum feiern und sich verkleiden, so lange lohnt es meiner unmaßgeblichen Meinung nach IMMER die Türen und Tore offen zu halten.

Na gut… außer man bekommt es mit Faschos, oder sturzbesoffene Deppen zu tun, die in ihrem Suff nichts besseres mit sich anzufangen wissen, als andere Leute zu belästigen. Denen dürfte man meinetwegen zunächst auch die Tür schwungvoll ins Gesicht klatschen, ehe man sie schließt. :D

Gruftwurm
Gruftwurm (@guest_63518)
Antwort an  Graphiel
Vor 11 Monate

Ich möchte behaupten, dass das Clubsterben auch teilweise an der derzeit wirtschaftlichen Problematik in unserem Land liegt. Corona hat dazu auch noch einiges dazu beigetragen.

Graphiel
Graphiel(@michael)
Antwort an  Gruftwurm
Vor 11 Monate

Absolut, ja.

Durante
Durante(@durante)
Antwort an  Gruftwurm
Vor 11 Monate

Auch, aber man darf auch das Internet vergessen meine ich – Früher, vor unserer Zeit, MUSSTE man halt zum Leute kennenlernen und wiedersehen usw. quasi fast zwangsweise mal in den Club/die Disco/… das ist halt lang vorbei. Jetzt geht man zum Tanzen/Feiern hin, Kontakte knüpfen/pflegen kann man auch online.

Tanzfledermaus
Tanzfledermaus(@caroele74)
Antwort an  Graphiel
Vor 11 Monate

absolut toller Beitrag, macht Hoffnung

Gothamella
Gothamella (@guest_63526)
Antwort an  Graphiel
Vor 11 Monate

Seh ich genauso. Es sprießen schon noch kleine, tiefgründige, schwarze Keime. 🌱 🖤 🎶
Und hey, sollen all die Cyber und Touristen und Verkleideten und Co. ruhig ihren Spaß haben. Wenn sie sich dann erschöpft abschminken und ihre seltsamen Klamotten mit Colorwaschmittel waschen, ziehen wir eben los zum schönen kleinen Clubkonzert oder zur schwarzen Party, von denen es auch noch viele tolle gibt. Szene ist immer auch, was man selbst draus macht. 🦇🙂

Graphiel
Graphiel(@michael)
Antwort an  Gothamella
Vor 11 Monate

„Szene ist immer auch, was man selbst draus macht. 🦇🙂“

Das sehe ich ähnlich. Daheim an den Bildschirmen den Zustand der Szene zu „beweinen“ mag eine verlockende Option sein, für MICH käme diese Option aber nicht Frage.

Sicherlich gibt es einige Flecken, da gibt es einfach keine schwarzen Tanzveranstaltungen und/oder Konzerte die man besuchen könnte. Das frustriert, dass kann ich verstehen. Allerdings… Es gibt auch immer noch die Möglichkeit fernab von Clubs und Konzerten etwas auf die Beine zu stellen. Diesen Sommer war ich beispielsweise mit meiner besten Freundin auf einem schwarzen Picknick am Bielefelder Obersee. Jemand aus der lokalen Szeneumgebung hatte die Idee und so saßen wir dann Nachmittags mit schätzungsweise 20-30 Leuten einfach im Schatten der Bäume, quatschten über alle möglichen Szene- und Nichtszenethemen und hatten unseren Spaß. Selbst ein wenig Musik gab es, denn jemand hatte vorausschauend eine JBL Rolle eingepackt. Im Nachhinein ärgert es mich, dass ich da keine Bilder gemacht und (mit Erlaubnis der Anwesenden) hier auf Spontis davon erzählt habe. Wäre für den ein oder anderen sicherlich interessant gewesen.

Ich fand die Idee jedenfalls großartig und ich hoffe sehr, dass es nicht das erste und letzte sein wird. Hatte ein bisschen was von den Treffen auf der Domplatte oder so. Treffen, die ich nur noch aus Erzählungen oder Berichten hier auf Spontis kenne.

Durante
Durante(@durante)
Antwort an  Graphiel
Vor 11 Monate

Der Graphi mal wieder… super Kommentar!! :)

Pitje
Pitje (@guest_63515)
Vor 11 Monate

Ich kann dieser These so gar nicht folgen. Als ich Anfang der 90er in die Szene kam, hatte das Outfit mindestens einen so hohen Stellenwert wie heute, wenn nicht sogar einen höheren. Die Leute haben sich abends stundenlang die Haare auftoupiert und sich dramatisch geschminkt und behangen. Von diesem Glamour, der auch immer einen Teil der Faszination von Gothic ausgemacht hat, ist doch kaum noch etwas übriggeblieben.

Als ich dieses Jahr auf dem Amphi-Festival war, liefen dort die meisten in Jeans und T-Shirt rum. Sehr hedonistisch fand ich das nicht.

Ich bin vielmehr froh über jeden jungen Szene-Neuling, der sich noch Mühe mit seinem Outfit gibt. Das wertet schließlich auch die Veranstaltung auf, die man besucht und hat etwas mit Wertschätzung der Szene gegenüber zu tun.

Rund um Bielefeld ist die Szene aktuell, wie oben bereits schon einmal erwähnt, in der Tat alles andere als tot. Hier gibt es fast jedes Wochenende eine schwarze Veranstaltung. Und auch musikalisch gibt es doch gerade viele neue interessante Bands. Leider tauchen die in den großen Szene-Magazinen immer nur am Rande auf. Groß bejubelt werden die alt bekannten Klischeebands, die die großen Anzeigen in dem Heft geschaltet haben.

Das eigentliche Problem ist, dass kaum noch junge Leute nachkommen.

Durante
Durante(@durante)
Antwort an  Pitje
Vor 11 Monate

Die Leute haben sich abends stundenlang die Haare auftoupiert und sich dramatisch geschminkt und behangen. Von diesem Glamour, der auch immer einen Teil der Faszination von Gothic ausgemacht hat, ist doch kaum noch etwas übriggeblieben.Als ich dieses Jahr auf dem Amphi-Festival war, liefen dort die meisten in Jeans und T-Shirt rum. Sehr hedonistisch fand ich das nicht. Ich bin vielmehr froh über jeden jungen Szene-Neuling, der sich noch Mühe mit seinem Outfit gibt. Das wertet schließlich auch die Veranstaltung auf, die man besucht und hat etwas mit Wertschätzung der Szene gegenüber zu tun.

Der Gedanke hat durchaus was für sich – Ich freue mich auch immer wenn ich jemanden sehe der sich die Mühe macht zu toupieren anstatt sich z.B. einfach schnell lächerliche Teufelshörner aufzusetzen oder ähnliches. ;)
Ich glaube und hoffe wir alle hier könnten uns vermutlich darauf einigen dass Styling nichts schlechtes ist (im Gegenteil), es sollte halt nicht ausschließlich NUR(!) darum gehen. :)
Und einen (geschmacks-unabhängigen) Unterschied zwischen gestylten Gruftis und „kostümierten“ auf dem VicPic oder sonstwo sehe ich: Der gestylte Grufti alter Schule ändert i.d.R. seinen Stil nicht komplett wenn er auf ein Festival fährt – Er legt nur oben einfach noch eine Schippe drauf. Die „kostümierten“ sehen im Alltag aber halt VÖLLIG anders aus, und darum ist die Bezeichnung Kostüm/Verkleidung halt dann auch leider passend.

Graphiel
Graphiel(@michael)
Antwort an  Pitje
Vor 11 Monate

Als ich dieses Jahr auf dem Amphi-Festival war, liefen dort die meisten in Jeans und T-Shirt rum. Sehr hedonistisch fand ich das nicht.

Ich bin vielmehr froh über jeden jungen Szene-Neuling, der sich noch Mühe mit seinem Outfit gibt. Das wertet schließlich auch die Veranstaltung auf, die man besucht und hat etwas mit Wertschätzung der Szene gegenüber zu tun.

Grundsätzlich gebe ich dem schon recht. Ich schaue mir tolle Outfits auch immer sehr gerne an oder bewundere Haarbaukünstler, die (im Gegensatz zu mir) die tollsten Iros, Türme, etc zurecht gebaut bekommen.

Schlimmer als die einfache T-Shirt/Jeanskombination (die ich höchstens langweilig finde) finde ich inzwischen aber „Gäste“, die sich nicht einmal mehr die Mühe machen sich ein schwarzes Hemd oder so anzuziehen und sich dann auch noch aufführen als haben sie für ihren Eintrittspreis die ganze Veranstaltung gekauft.

Ich hatte gestern ein längeres Gespräch mit einem befreundeten Gruftie und wir waren beide der Ansicht, dass diese Art von Störfaktor in den letzten Jahren massiv an Zuwachs bekommen hat. Gemeint sind hier wirklich augenscheinliche Stinos, die lediglich zum saufen und Leute belästigen vor Ort zu sein scheinen. Meinen Kollegen kann ich wirklich nur als absolut friedliebend beschreiben, der selbst im volltrunkenen Zustand maximal niedlich wird. Aber selbst der musste feststellen, dass er in all den Jahren seiner Szenezugehörigkeit noch nie so oft mit anderen Gästen auf der Tanzfläche aneinander geraten ist, wie mit diesen Vollpfosten. Und das in den letzten Jahren eben deutlich gehäuft.

Gruftwurm
Gruftwurm (@guest_63517)
Vor 11 Monate

Danke für den interessanten Bericht und das reflektieren über unsere Szene.
Natürlich vermisse ich auch vieles der genannten Punkte.
Grundsätzlich finde ich es immer etwas falsch, gleich den „Die Szene oder Gothic ist Tod“ Hammer zu schwingen. Das die Szene oder das was wir als Gothic interpretieren nicht mehr wie in den 80er ist, sollte natürlich jedem klar sein. Heute wirkt manches auch eher wie eine Party-Gesellschaft. Eben Bunt und Schwarz. Damals war es irgendwie noch richtig schwarz.
Das schließen vieler Clubs sehe ich besonders in der wirtschaftlichen Problematik und die Folgen der Inflation. Die Zeiten von Corona haben ihr übriges getan. Das verschwinden von Zeitschriften ist in meinen Augen ein allgemeines Problem in Zusammenhang mit den Klimawandel. Damit haben viele Presseagenturen und Magazine aufgrund steigender Preise für Papier und Druck zu kämpfen.

Trotzdem schließe ich mich der Meinung von Graphiel an. Meine letzten Konzerte und Festivals waren immer sehr gut besucht. Worüber man wirklich diskutieren kann, ist die aufkommende Überalterung. Wobei mich ein kleines Festival München vor ein paar Monaten vom Gegenteil überzeugt hat.

Das Thema Hedonismus wird natürlich auch durch Sozial Media und die Influencer stark gefördert. Das Problem gibt es dabei nicht nur in unserer beliebten Szene. Vielleicht sollte man es teilweise wie in der Rave-Szene durchführen, grundsätzlich öffentliche Presse und Fotografen den Eintritt verbieten. Vielleicht bekäme das ganze wieder einen etwas eher „underground“ Charakter, was mir persönlich in der Szene irgendwie fehlt. Durch die Medien, Mode und Industrie ist unsere Gemeinschaft mehr gesellschaftlicher geworden und somit für allerlei zugänglicher.
Wobei die Selbstinszenierung und das äußerliche Auftreten schon immer einen gewissen Stellenwert in der Szene hatte. Heute fehlt mir irgendwie der eigene Individualismus. Damals wurde wenigstens noch die Haarpracht toupiert, teilweise an den Klamotten selber gestaltet und noch etwas aus sich gemacht. Heute ist vieles von Stange und man freut sich noch, wenn jemand mit einer schicken Haarpracht wie Turm oder Teller den Weg kreuzt.

Die Zeiten ändern sich halt, und wenn eine Subkultur weiter bestehen will, müssen gewisse Entwicklungen halt akzeptiert werden.
Was aber nicht heißt, das Altbewährtes dabei komplett verloren gehen muss oder man sich komplett darauf einlässt.

Der Punkt tiefgründige Themen sind nun mal von jedem einzelnen abhängig, die aber in meinen Augen nicht ganz ausgestorben sind. Denn es ist gibt auch viele kreative Köpfe in unserer Szene, man muss nur genauer hinschauen.
Man kann alles zu deutsch heute scheiße finden, aber man kann auch einfach für sich das beste machen und trotzdem die alten Zeiten auf seine Art ausleben. Das macht unsere Szene irgendwie aufgrund der vielen Facetten aus.

Letzte Bearbeitung Vor 11 Monate von Gruftwurm
Durante
Durante(@durante)
Antwort an  Gruftwurm
Vor 11 Monate

Mir scheint dass die drei großen Festivals aktuell einen etwas höheren Altersdurchschnitt haben (was nicht heißt dass man dort nicht auch junge sieht – Siehe Amphi kürzlich) als kleinere Veranstaltungen. Könnte vielleicht auch am finanziellen Aspekt liegen.

Dass das Drucken von Zeitschriften deutlich teuerer geworden ist stimmt schon, aber die Verkaufszahlen im Print-Bereich sinken allgemein schon seit 10 Jahren oder mehr (und das immer schneller), das Internet ist halt im Vergleich immer „schneller, praktischer und günstiger“ als Informationsquelle (nicht unbedingt immer besser, aber Recherche-Qualität und Kuration allein reicht leider erfahrungsgemäß nicht). Das Konzept „Zeitschrift“ kennen Teenager doch schon gar nicht mehr. ;)

Gruftwurm
Gruftwurm (@guest_63553)
Antwort an  Durante
Vor 11 Monate

 Könnte vielleicht auch am finanziellen Aspekt liegen.

Definitiv ist der finanzielle Aspekt ein guter Grund. Wenn man mal überlegt, was wir für das Amphi geblecht haben. Das hätte ich mir in meinen jüngeren Jahren gar nicht so leisten können.

Flac Olar
Flac Olar(@flac-olar)
Vor 11 Monate

Die RICHTIGEN, WAHREN Gruftis gibt es doch schon lange (leider) nicht mehr. Das WGT ist doch nur noch ein Maskenball und pure Verkleidung. Das hat NICHTS mehr mit dem WAHREN Gothik zu tun…! :-(

Durante
Durante(@durante)
Vor 11 Monate

Auch in den Zeitschriftenständern in den Kiosken verschwindet das schwarze Flair immer mehr. Selbst noch erscheinende Magazine wie Orkus und den Sonic Seducer findet man nur noch selten im Zeitschriftenhandel.

Das hat aber nichts mit „Szenesterben“ oder so zu tun – Der „Print-Journalismus“ selbst ist einfach seit Jahren am Sterben. Generell.

Unabhängig davon: Danke für deinen lesenswerten Blog-Artikel! (Dachte zuerst das wird wieder einer dieser „Die Szene ist tot und wir sind alle dem Untergang geweiht!“-Artikel wie sie alle paar Jahre mal geschrieben werden, aber ich wurde überrascht. :) )

Fantôme noir
Fantôme noir (@guest_63545)
Vor 11 Monate

Schwierig. Wir werden weniger, ja, aber „Gothic ist tot“ würde ich so nicht unterschreiben.

Ich denke, wir haben es hier mit mehreren „Problemen“ zu tun, zumindest passen die sehr gut hier in der Gegend:

  • zum einen sind wir vermutlich ziemlich verwöhnt. Wenn ich mal dran denke, wie groß die Szene hier um die Jahrtausendwende war und was in der Folge alles angeboten wurde (und ich bin glücklich, daß ich diese Zeit voll auskosten konnte!)… das war, soweit ich es noch beurteilen kann bzw. selbst erlebt habe, in den 80ern und 90ern beim besten Willen nicht so, und jetzt ist es halt wieder nicht mehr so.
  • zum zweiten scheint die Diskothek als ein zentrales Element der Freizeitgestaltung beim heutigen Nachwuchs ausgedient zu haben. Gefühlt hocken die alle lieber zuhause und beschäftigen sich mit Tiktok-Videos…
  • … und entsprechend dem dort vorgelebten „gerade noch dies, jetzt schon das“ wechseln sie auch ihre Szenen wie ihre Unterhosen. Mir persönlich ist das fremd, aber irgendwie scheint es Mode zu sein, sich nicht festlegen zu wollen. (Wenn ich nicht irre, hat Robert doch auch mal hier was dazu geschrieben…?)

Im Ergebnis stellt es sich für unsereins (gemeint sind die grob in meinem Alter) so dar, daß „zweite Wohnzimmer“ gefühlt immer leerer wird, der Altersdurchschnitt immer höher und immer mehr „Poser“ auftauchen.

Vielleicht ist das aber kein Tod, sondern einfach eine neue Normalität, der sich alle Szenen unterwerfen müssen…?

Was ich aber sofort unterschreibe: „Das Viktorianische Picknick ist tot.“ Denn das ist gefühlt in der Tat zu einem reinen Schaulaufen von Selbstdarstellern geworden. Umgekehrt hat das aber auch sein Gutes, wie es scheint: auf der Agra war es dieses Jahr diesbezüglich erfreulich ruhig ;-)

Ronny F.
Ronny F. (@guest_63546)
Vor 11 Monate

Ich stimme diesem Bild grundsätzlich zu. Ich selbst bin witzigerweise so eingestiegen. Denn nach dem Pic kommt…nichts und damit musst du dann irgendwann umgehen (oder gehen).
Es gibt also auch Hoffnung, daß der Trend auch ein Input für die Szene ist <3

Phoenix
Phoenix(@phoenix75)
Vor 11 Monate

Hm… ich kann durchaus einige Dinge aus Gruftlords Einschätzung nachvollziehen. Ich selbst hab mich nie als „Goth/Gothic“ gesehen (selbst wenn ich Teile der Musik nach wie vor faszinierend finde). War oft auch nur stiller Szenebeobachter, dann auch -teilnehmer. Ich kann aus meinem heimischen Berlin sagen, dass die Szene über die letzten etwa 10 Jahre massiv eingeschmolzen ist. Viele Clubs sind einfach nicht mehr da. Konzerte sind auch deutlich eingebrochen und selbst die Gruftis, die man als solche wahrnimmt, sind nur noch höchstselten zu sehen. Vielleicht haben sie sich auch nur versteckt oder sind doch mittlerweile überaltert.
Was auf die heutige Jugend oder auch jüngere Generation auf jeden Fall zutrifft, ist, dass sie viel angepasster sind, als wir „damals“ noch. Es wird weniger hinterfragt, sondern vieles einfach nur übernommen, was ihnen vorgesetzt wird. Natürlich ist die Nutzung sozialer Medien durchaus mit dran schuld. Die Aufmerksamkeitsspanne ist deutlich geringer und dann kann man auch nicht erwarten, dass man sich mit den Wurzeln einer Szene beschäftigt und sich in dieser wiederfindet. Das „Sich-nicht-festlegen-wollen“ trifft in vielen Bereichen des Lebens junger Menschen zu und kann ich eindeutig bestätigen. Ist das jetzt das Schimpfen auf die heutige Jugend eines alternden Mannes (der selbst 2 Söhne hat)? ;) Sicher! Aber vom Kopf her kann man vieles nicht mehr nachvollziehen und mit dem Zeitgeist kann so mancher (eben auch ich) nicht mithalten. Damals drehten die Uhren auch noch etwas langsamer und heute ist es so, dass was heute „IN“ ist, kann morgen schon wieder „OUT“ sein. Deswegen wird es wohl nur sehr viel weniger Nachwuchs in der Szene geben, als man es sich vielleicht wünschen würde. Schade. Vorbei auch die Tiefgründigkeit, denn wenn gerade ein Song bei Spotify voll gut ankommt, so ist er doch ganz leicht in wenigen Minuten wieder weggeskipt und vergessen. Der Schnelllebigkeit sei Dank. :(

Graphiel
Graphiel(@michael)
Antwort an  Phoenix
Vor 11 Monate

Was auf die heutige Jugend oder auch jüngere Generation auf jeden Fall zutrifft, ist, dass sie viel angepasster sind, als wir „damals“ noch. Es wird weniger hinterfragt, sondern vieles einfach nur übernommen, was ihnen vorgesetzt wird.

Der Fairness halber würde ich hier aber schon feststellen, dass diese Entwicklung in beide Richtungen ging. Sicherlich wirken viele junge Menschen erheblich angepasster als die Generationen früher, doch wird es den jungen Leuten da teils auch erheblich schwerer gemacht überhaupt erstmal irgendwo anzuecken. Denn um anecken und hinterfragen zu können brauchst du auch eine entsprechend ablehnende Gesellschaft und die sehe ich (zum Glück) immer mehr am schwinden.

Gegenteiliges sehe ich in der heutigen Zeit nur noch höchst selten und wenn, dann eher in erzkonservativen oder fundamentalistischen Gruppen und Familien. Ansonsten können Jugendliche von heute doch kaum noch etwas (legales) anstellen um überhaupt erst mal gesellschaftlich anzuecken. Hat man im Grunde doch schon bei der Klimabewegung gesehen: Kaum treten ein paar junge Menschen für das Klima in den Streik, da gesellen sich schon die ersten Erwachsenen dazu und halten selber Plakate in die Höhe. Dieses keine-Angriffsfläche-bieten und mit den Kindern best friend sein fängt doch oft schon in den eigenen Familien an:

Teenie: „So! Ich Rasiere mir jetzt einen Iro.“
Eltern „Kein Ding, mach die Haare später aber wieder weg, ok? Und wenn du Hilfe beim toupieren brauchst: Papa kann das, der hat auch noch genug Haarspray im Schrank.“
Teenie: „Habt ihr mir nicht zugehört? Ich rebelliere gerade!“
Eltern: Jaja, du willst ein Statement setzen und eventuell damit auf TikTok aufmerksam machen. Alles gut, wir verstehen das.“
Teenie: „Ihr verarscht mich doch?!“
Eltern: „Nö, warum sollten wir? Schau mal, hier: Auf dem Bild kannst du mich und Papa sehen, wie wir gerade eine Shoppingmall belagert haben. War voll lustig die ganzen glotzenden Leute zu erschrecken, die sich ihrem Kommerzkram hingaben.“
Teenie: „Aber…. aber….“
Wenn wir dich zu irgend einer Demo, einem Festival oder so fahren sollen, sag bescheid.
Teenie: „Ach vergesst einfach den Iro… ich gehe shoppen.“

Auf der Straße quatschen mich inzwischen sogar dann und wann ganz normale Leute an, erzählen mir mit sichtlichem Glanz in den Augen, dass sie selbst mal Waver waren oder wie sie sich als Popper damals voll gegruselt haben vor diesen komischen schwarzen Gestalten. Das man mir irgendwelche Beleidigungen nachschreit, mir droht, oder direkt einen auf die Mappe geben will erlebe ich hingegen praktisch gar nicht mehr und darum bin ich auch nicht traurig. Die Welt hat sich gewandelt

Phoenix
Phoenix(@phoenix75)
Antwort an  Graphiel
Vor 11 Monate

Da gebe ich dir bedingt recht. Heutzutage fallen Jugendlich nur noch auf, wenn sie hirnverbrannte Mutproben machen, die mit dem Handy gefilmt werden. Ich würde aber doch eher sagen, dass gegenseitige Ignoranz zu diesem „Ist mir doch egal, was du anstellst.“ geführt hat. Wenn ich so manche Teenies sehe, wie die sich auf der Strasse benehmen… was da für Worte fallen… auweia. Ich würde da von Vollversagen der Elternschaft sprechen. Naja, dazu kommt noch der komplette Verlust des gegenseitigen Respekts auf ganzer Linie. Achso…die Ausnahmen bestätigen die Regel. Und es wird mir Angst und Bange, was die Zukunft angeht… Rente, Führungskräfte und Politik.

Ich meine, ich weiß, dass du mit Jugendlichen und Kids zu tun hast und ich will dir da auch garnicht widersprechen. Ich kann nur von dem sprechen, was im näheren Umfeld passiert und was ich mit meinen Augen und Ohren wahrnehme. Unterschiede sind da sicher noch zwischen Großstadt und ländlicher Gegend zu finden.

Yttrium
Yttrium(@yttrium)
Antwort an  Graphiel
Vor 11 Monate

Och, ich hab schon von ein paar älteren Leuten gehört wie sie sich über die „Jugend“ aufgeregt haben, weil die ja nicht mehr ordentlich arbeiten will sondern mehr Wert auf Work-Life-Balance legt. Das ist ja durchaus eine Rebellion gegen das ungesunde Arbeitsethos der Alten. Und grade alte weiße Männer kann man schon allein dadurch massiv triggern dass man sie als alte weiße Männer bezeichnet. :D

Das ändert natürlich nichts daran, dass die Gesellschaft an sich deutlich akzeptierender geworden ist, da stimme ich zu. Und ich find das auch klasse.

Robert
Robert(@robert-forst)
Admin
Antwort an  Phoenix
Vor 10 Monate

Uff, ja. In einigen Punkten deines Kommentars kann ich durchaus nicken.

  • Sich nicht festlegen wollen – Absolut! Heute ich keiner mehr Gothic, ein einfacher Grufti oder sonst was. Krampfhafte Individualität in jedem Lebensbereich.
  • Szenegröße – Die schrumpft nur nominell, also in Leuten, die sich aktiv bekennen „Ich bin ein Gothic!“ Ich glaube die traurigen und melancholischen Menschen sterben nicht aus, sie geben sich nur nicht mehr als solches zu erkennen, weil sie sich nicht in einer Zugehörigkeit verlieren möchten. Die Anzahl der Menschen, die ich zur Szene zuordnen würde – ob sie wollen oder nicht ;-) – ist allerdings konstant, wie ich finde.
  • Schnelllebigkeit – Stimmt. Ist aber unausweichlich. Hätten wir früher auch den Zugriff auch alle Platten im Plattenladen gehabt, hätten wir den auch genutzt. Es war eher so eine Form der Zwangsläufigkeit, dass man ein Album von vorne bis hinten gehört hat, oder?

Also: Bist du nun Gothic, oder was? :-)

Phoenix
Phoenix(@phoenix75)
Antwort an  Robert
Vor 10 Monate

Muss man das kategorisieren? Und nein. Ich würde mich als Musikliebhaber der schwarzen Szene, mit Hang zum Finsteren/Düsteren, Makabren und Morbiden, bezeichnen. Baue mir aber keine Krähennester aufn Kopf (auch weil es lichte wird). ;D

Warum liest man immer so eine Gleichgültigkeit heraus, wenn man die Schnelllebigkeit anspricht? Ist das so eine Angepasstheit, weil man meint es sowieso nicht ändern zu können? Doch, kann man ganz individuell für sich selbst. Ich finde Leute total sympathisch, die heutzutage noch ein altes Handy haben, mit dem sie nur telefonieren können und von sozialen Medien nur mal gelesen haben, aber selbst weit entfernt davon sind… die darauf achten nie in den Sog der Schnelllebigkeit hineingezogen zu werden, bei dem morgen wieder eine andere Sau, als heute, durchs Dorf getrieben wird… und die einen Tonträger von vorn bis hinten genießen und ein Booklet in der Hand halten, welches mit viel Liebe gestaltet wurde und somit auch den Künstler würdigen… Liste endlos fortsetzbar. Ist denn so eine Tiefgründigkeit heute wirklich total out?

Robert
Robert(@robert-forst)
Admin
Antwort an  Phoenix
Vor 10 Monate

Nein, natürlich ist es nicht out ein Booklet in der Hand zu halten.

Ich zielte eher darauf ab, dass wir das heute mehr „wollen müssen“ als damals, denn da hatten wir nicht wirklich die Wahl, von Album zu Album und von Künstler zu Künstler zu zappen.

Musik ist schnelllebiger geworden, gerade bei jungen Leuten (auch Gruftis), die es einfach gewohnt sind, alles überall streamen zu können. Das ist einfach nur ein Fakt.

Gleichgültig ist mir das nicht, im Gegenteil. Ich sehe es als Herausforderung den jungen Leuten die Aufmerksamkeitsspanne und Tiefgründigkeit herauszukitzeln, um auch mal „hinter“ die Kulissen, Songs oder Künstler zu gucken. Diese Tiefgründigkeit ertrinkt im Dauerfeuer der Informationen. Und Rettungsringe aus guten Booklets sind leider wenig effektiv.

„Out“ ist sie allerdings nicht. Wenn du erstmal mit den jungen Leuten ins Gespräch gekommen bist, so meine Erfahrung, ist da dann doch mehr Tiefgründigkeits-Begeisterung als erwartet. Nur sie ist anders geformt, als in unserer Jugend.

graveyardqueen
graveyardqueen(@graveyardqueen)
Antwort an  Phoenix
Vor 10 Monate

Das Problem der Schnelllebigkeit bei Jugendlichen sehe ich darin, dass sie es nicht anders kennen. Sie bekommen es vorgelebt, weil unsere ganze Gesellschaft schnelllebig ist.
Da gewöhnt man Kinder schon im Krabbelalter an das Smartphone, weil es einfacher ist, es damit ruhig zu stellen, statt sich mit dem Kind zu beschäftigen. Und im Teeniealter kommt dann der Druck hinzu, das neuste Smartphone haben zu müssen, um bei den Freunden nicht als Loser zu gelten. Wiederum machen die Telefonläden es einem ja einfach mitzuhalten, werfen sie die Telefone einem aller zwei Jahre förmlich zu. Und auch die Industrie entwickelt nach dem Motto „höher, schneller, weiter“.
Ich gebe Robert Recht, wenn er sagt, dass Jugendliche heute mehr wollen müssen, als damals. Es gehört Willensstärke dazu, wenn man sich diesem Druck von Außen nicht beugen möchte bzw. aus dem „System“ ausbrechen will. Und man muss anschließend damit leben können, eine Art Außenseiter zu sein.

Selber war ich auch nie ein Freund, des Fortschrittes. Bei mir würde heute noch ein kleiner Röhrenfernseher laufen, wenn die Umstände mir nicht einen Flachbildschirm hingestellt hätten. Ja, ich beziehe Nachrichten noch immer darüber, sowie ich auch heute noch Filme via DVD schaue. Netflix und Co. spielen in meinem Leben gar keine Rolle. Sowie es erst seit letztem Jahr Smartphone und WhatsApp in meinem Leben gibt. Und ich muss ehrlich zugeben, dass ich mich mit meiner persönlichen Art des Minimalismus wohl fühle.
An dieser Stelle kann man sich aber mal die Frage stellen, inwieweit der Grufti von heute selber in dieser Schnelllebigkeit drin hängt.

Shadowing
Shadowing (@guest_63561)
Vor 11 Monate

Ich sehe das durchaus ein klein wenig anders….was ich hier gut finde das sich die Leute unter diesem Post austauschen was im normalen Leben nicht mehr wirklich stattfindet.

Ich sehe eher falschen stolz und Elitearisierung das Problem der Szene
Das typische „Da sind nur Kinder/Kids“ oder Hey da läuft nicht mein „Goth“ und deswegen ist der Laden scheisse nur um mal 2 bsp zu nennen die ich sehr sehr oft gehört habe.

Auch schwierig und nicht zu verachten das ein großteil der Leute selten oder nur kaum noch mit Neuerungen umgehen können oder wollen
Erst waren knicklichtgruftis Scheisse dann Mittelalter Leute dann Steampunks usw. Usw. ( nicht in chronologischer Reihenfolge)

Manche nennen es Hedonismus ich nenne es Tage an denen man nicht mit Repressalien aus arbeitstechnischen Gründen rechnen muss (ich müsste jetzt ausholen um das alles zu erklären)
Ich find es gut denn so kann man sich mit diesen Leuten über ihre Sachen unterhalten um sich selbst

Generell fehlt mir persönlich einfach der Zusammenhalt und der Austausch der Szene und das Leben und Leben lassen Prinzip wie es Mal war

Yttrium
Yttrium(@yttrium)
Antwort an  Shadowing
Vor 11 Monate

Mach Dir da bloß keinen Kopp. Es geht ja eh nicht um die Musik sondern nur um die teils extreme Kommerzialisierung. Wenn Du da kein Problem mit hast – good for you! Ich steh ja selber auch auf super trivialen Future Pop und Art Pop und so; komm grad von einem Laikka-Konzert heim und es war voll geil. Vor allem weil das Publikum urlieb ist, eine junge Frau hat mein Outfit komplimentiert und das geht einer alten Frau wie mir ja runter wie Öl, haha.

Red
Red (@guest_63612)
Vor 10 Monate

Ich wurde schon ausgelacht wenn ich mich als „Goth“ oder „Grufti“ bezeichnete. Warum? Weil ich nicht im Szene Outfit zur Arbeit ins Büro gehe.. meine ahnungslose Tante faselte irgendwas davon ob ich im Sarg schlafen würde. Ich schüttle verständnislos den Kopf, habe auch keine Lust mehr zu erklären was das Gothic-Dasein mit der inneren Einstellung zu tun hat und viel viel mehr ist als das bloße Outfit und Gehabe. Ich fühlte mich der sogenannten Szene immer zugehörig weil es die Leutz nicht interessiert hat wieviel man auf dem Konto hat, welche Karre man fährt oder welchen Schmuck man trägt usw. Besoffen angegrabelt wurde und wird man auch nicht, nackte Haut stört keinen und man geilt sich nicht dran auf. Nagellack trugen die Männer auch häufig, wenn auch schwarzen – das wurde nicht thematisiert. War halt so. Da brauchte man keinen Lars Eidinger für Empfehlungen. Veggie-Dasein war kein Grund zum Bashen.. das sind verdammt viele Gründe die FÜR die Szene sprechen, ganz abseits von Outfit Wahn und Hedonismus, Eitelkeit fürs Foto und dergleichen. Mir wird ein bissel komisch wenn ich die Armee von jungen Frauen sehe: lange geglättete blonde Haare, Kunstnägel und Wimpern, Augenbrauen die mich ängstigen. Als ich ein Teenie war hab ich immer versucht mich anders anzuziehen, mit Sasch und La Bamba fühlte ich mich nicht wohl. Ob das damals gesund oder besser war weiß ich jetzt auch nich ;-)

graveyardqueen
graveyardqueen(@graveyardqueen)
Antwort an  Red
Vor 10 Monate

Ich muss gestehen, dass mich der Begriff „Szeneoutfit“ etwas irretiert. Vll. kann an dieser Stelle erläutert werden wie dies gemeint ist?

Für mich persönlich gibt es so etwas wie ein Szeneoutfit nicht, all das was ich an mir habe, sei es Kleidung, Makeup, Körperschmuck oder Haarfrisur, ist das was mir gefällt, was ich mag und in dem ich mich wohlfühle. Und so gibt es mich im Beruf, beim Einkaufen oder wenn ich auf eine Veranstaltung gehe. Vll. muss ich an dieser Stelle erwähnen, dass ich aber auch weder Lack-Highheels trage, noch meinen Hals schwarz anmale oder mich in Korsetts zwänge. In dem Sinne sind meine Kleidung und ich durchaus Berufs- und Alltagstauglich. Mir war es auch immer wichtig, mir selber treu zu sein und mich nicht zu verstellen. Ich habe mich ein einziges Mal im Beruf angepasst, weil ich der Meinung war, ich müsste es machen um den Job zu halten. Mir war es mehr als eine Lehre, meine Werte so zu verkaufen. Nicht nur, dass ich mich in diesem farbigen Fummel unwohl fühlte und es schrecklich aussah, ich landete in einer kleinen Krise, wo ich mich selber in Frage stellte, schließlich handelte ich gegen meine eigene innere Einstellung, dass man mich so akzeptieren solle wie ich bin und dass mein Äußeres nichts über meine Arbeitsleistung aussagt. Und das war auch das, was für mich persönlich immer „schwarz sein“ mit ausmachte, dass man sich eben nicht anpasst und für seine Persönlichkeit einsteht. Mir war die Akzeptanz meines Seins immer schon wichtiger als 2000 Euro Gehalt, weshalb ich öfter Jobs ablehnte, sobald es hieß ich müsse auf meinen Körperschmuck verzichten oder mein Makeup dezenter tragen. An dieser Stelle muss ich sagen, dass ich zu damaliger Zeit sogar braver aussah als heute. All das mag der ein oder andere eventuell unreif finden, aber es sind meine persönlichen Werte, die ich vertrete. Inzwischen habe ich sogar einen Arbeitgeber gefunden, der mich nimmt wie ich bin und von den Menschen, mit denen ich beruflich in Kontakt komme, bekomme ich sogar hin und wieder positives Feedback für mein „ausgefallenes“ Augenmakeup.

Letztendlich muß aber jeder selber wissen, was er bereit ist in Kauf zu nehmen, sei es beruflich oder persönlich.

Letzte Bearbeitung Vor 10 Monate von graveyardqueen
Red
Red (@guest_63614)
Antwort an  graveyardqueen
Vor 10 Monate

Damit meine ich recht enge, kurze Röcke, mal eine Corsage je nach Lust und Laune. Manchmal gehe ich auch einfach mit schwarzer Hose und T-Shirt (so kann ich auch zur Arbeit gehen). Dann und wann habe ich Bock mich richtig aufzubrezeln für das Nachtleben – also viel mehr als tagsüber. Aber ich weiß was du meinst mit Werte verkaufen, der Persönlichkeit usw. Mir macht es nichts aus mich im Job zurückzunehmen falls das gewünscht wäre – wenn ich meine Lebenssituation verbessern kann mit mehr Gehalt ist das sehr willkommen mit immens steigenden Kosten und da ist ja auch noch mein Kind. Liebe Grüße

graveyardqueen
graveyardqueen(@graveyardqueen)
Antwort an  Red
Vor 10 Monate

Ich danke dir vielmals für deine Erläuterung 🙂!

Meiner Ansicht nach, gibt es dennoch „Szenekleidung“, um diesen Begriff mal beizubehalten, die man auch im Beruf tragen kann. Ein Blazer zum Beispiel, den man mit einem kleinen Button aufwertet. Oder Oberteile und Blusen, ich denke da an etwas aus Samt oder Spitze, durchaus auch
durchsichtige Materialien, unter die man ein Trägertop zieht. Theoretisch muss man noch nicht einmal komplett auf den Szeneanteil verzichten.

Letzte Bearbeitung Vor 10 Monate von graveyardqueen
Rush
Rush(@vowag)
Antwort an  Red
Vor 10 Monate

„Augenbrauen, die mich ängstigen“ – made my day :-)

Gabrielle
Gabrielle (@guest_63640)
Vor 10 Monate

Schwarz sehen im positiven Sinn…

Wir hatten letztes Wochenende, ca. 40 km außerhalb von Leipzig, einen privaten Nachtgarten, mit der Möglichkeit zum Zelten. Jeder der etwas kulturelles einbringen wollte, war herzlich eingeladen. Es wurde ein Märchen mit musikalischer Untermalung vorgetragen, unterschiedliche Darbietungen der Musik sowie eine Vortrag. Danach wurde die Nacht durch mitgebrachte Musik von Jedermann zum Tanz gefüllt. Ein Mitbringbuffet sorgte für das leibliche Wohl aller.

Alle sind sich einig, das wiederholen wir nächstes Jahr.

03 Nachtgarten Ablauf 01.jpg
Wiener Blut
Wiener Blut (@guest_63659)
Vor 10 Monate

Als Dingens… vom Lande beobachte ich folgendes die letzten Jahre:
1. Egal ob Konzert, Kneipe, Disco, Dorfkino… dass Publikum wird älter und älter. Oft ist das durchschnittliche Alter mittlerweile eher Mitte/Ende vierzig, was auch den vielen Fünfzigjährigen plus X zu verdanken… und zu ehren… ist. Die Generationen 18-25 sind unterrepräsentiert.
2. Egal ob alternative Dorfdisco, Dorfkneipe, Dorfkino etc es hat sich die letzten Jahrzehnte stark ausgedünnt.
*
Es wird also schwieriger auszugehen ohne oft mindestens 30 bis 60 Minuten Fahrt. Gleichzeitig scheint sich das Freizeitverhalten verändert zu haben bei der jüngeren Generation. Und es scheint auch einen musikalischen Bruch gegeben zu haben. Einige können ja über Jahrzehnte etwas mit den prägenden Bands ihrer Zeit anfangen…. egal welches Genre. Das scheint weniger geworden zu sein. Wenn ich zB auf einem Bikertreffen (Durchschnittsalter 50+… was sonst) höre das ein 50Jähriger Red Hot Chili Peppers probt mit seiner Kombo, und mir gleichzeitig erzählt das seine Enkelin nichts damit anfangen kann was Opa so spielt an Bandauswahl, schauen wir beide etwas ratlos aus der Wäsche. Dazu passt die Beobachtung auf dem jährlichen Rock/Gothic/Metal etc Abend in der Dorfdisco… man sieht 50Jährige Schützendamen in Hemd und Weste neben 40Jährigen Metallern, aber kaum junge Leute. Parallel beobachte ich, das zumindest auf dem Land die alternative Jugend auch überall sonst sichtbar weniger geworden scheint. (Die Alten scheinen aber noch da großteils). Reine Szenen können sich aus Mangel an Mitstreitern sowieso nicht wirklich bilden, aber wenn schon die Masse an Mischmöglichkeit fehlt… Ganz ehrlich… ich sehe schwarz. Aber solange es noch die Generationen die ausgehen gibt, und überhaupt noch Möglichkeiten dazu, ist die Lage ernst… aber hoffnungslos… oder wie das heißt. Da können Bands im Biergarten bei besten Wetter quasi umsonst spielen… zum Beispiel Dark Folk… es kommen ja eh nur ein paar alte Säck*innen. Trotzdem ist der Abend schön, und das Soffa keine Alternative.

Rollmops
Rollmops (@guest_63703)
Vor 10 Monate

DF macht wieder auf, alles cool ;)

Black Alice
Black Alice (@guest_63869)
Vor 9 Monate

Ich lese hier Dinge wie es früher angeblich gewesen sein soll. Nun, ich bin quasi von Anfang an dabei gewesen, schon als Ende der 70er der Post-Punk aufkam. Böse Zungen sagten damals, dass Post-Punk eigentlich Punk war, nur mit mehr als drei Akkorde. Goth war kein Thema. Mich wundert es immer, wenn man Post-Punk in gleichem Atemzug mit Goth nennt. Post-Punk hat mit Goth eigenlich nichts zu tun, bis auf die Wenigkeit, dass der Goth-Rock aus dem Post-Punk entstanden ist, also quasi ein Sub-Genre des Post-Punk. Post-Punk war gar nicht düster und hatte auch keine goth-typische Inhalte. Post-Punk war unheimlich experimentel und vielfältig, das viele Genres, die es heute gibt, stark beeinflusst hat. Weiter lese ich hier, es gäbe ein Post-Punk Revival und das in Verbindung mit Goth. Ja das stimmt. Seit den Ende der 10er Jahre gibt es ein Post-Punk Revival, die sogenannte dritte Post-Punk Welle schwappt so langsam von England auf den Kontinent über. Aber bitte, das hat nichts mit der schwarzen Szene zu tun. Hört euch mal 10.000 Russos oder Viagra Boys an. Das sind typische Vertreter der dritten Welle. Alles andere gothic klingende hat mit dieser Welle nichts zu tun.

Für mich ist der ursprüngliche Goth mit den 90ern gestorben. Danach wurde es zum Kasperletheater, zur Modenschau. Als die Goth Szene entstand, gab es keine schicken Goth Botiquen. Wir haben uns die Klamotten in Second Hand Läden gekauft und dann etwas kreatives daraus gemacht. Diese DIY Kreativität fehlt mir heute in der Szene. Statt dessen sehe ich eine uniformierte Szene, die sich beklagt wenn jemand mal etwas klitzekleines bunteres hat als schwarz. Die Szene ist durchgestylt, durchorganisiert und durchtheoretitisiert. Sie hat keine Luft mehr zum atmen. Damals waren wir nicht komplett schwarz. Es gab die Farben die Second Hand Läden zu bieten hatten. Im Prinzip waren wir Punks, nur anders. Wir hatten keine Goth Philosophie. Der Kit, das was uns verbunden hat, war kein Lebensgefühl, sondern einfach nur die Musik, so wie in jeder Jugendkultur. Das „Lebensgefühl“ kam ganz von allein angesichts dessen, dass die Party jeder Zeit hätte zu Ende sein können, wenn einer der Spinner auf den roten Knopf gedrückt hätte. Das Gefühl, dass jederzeit ein Lichtblitz am Horizont das Ende bedeutete, das war das ultimative Gothic Gefühl. Mit den 90ern war das weg. Mit den 90ern kam ein Befreiungsgefühl. Die Szene wurde dann zu einer uniformierten Modeszene. In den 90ern gab es noch eine Phase ganz guter Goth-Rock Bands, die aber ihr Gothic-Feeling schicki micki Edel-Goth entgegen sangen.

Nun, Szenen die längere Zeit existieren unterliegen einer natürlichen Veränderung. Schimpft nicht wenn Baby Bats mit Neonknickröhrchen und bunten Plastikwürsten im Haar dazu kommen. Das ist die Veränderung. Friss oder stirb. Erkläre es für Dich als gestorben. Oder akzeptiere es und nimm es an. Hört auf mit dieser Uniformiertheit. Brecht aus, aus eurem selbst angelegten Korsett! Die heutige Goth Szene hat so was von Establishement… Wir wollten aus dem Establishement ausbrechen.

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