Angriffe mit K.o.-Tropfen – Leider auch in der Gothic-Szene ein Thema

Angriffe mit K.o.-Tropfen gehören leider auch in der Gothic-Szene zu einer immer größer werdenden Gefahr. Seit man in den schwarzen Clubs wieder uneingeschränkt feiern kann, unzählige Konzerte und Festivals stattfinden, nimmt auch wieder die Zahl der Meldungen zu, in denen überwiegend Frauen nach solchen Veranstaltungen über Lähmungserscheinungen in den Beinen, Übelkeit, Sprachstörungen und Gedächtnisverlust klagen. Typische Symptome nach der Einnahme sogenannter K.-o.-Tropfen. Die Anzahl der Fälle und Berichte hat seit dem Wegfall aller Corona-Beschränkungen sprunghaft zugenommen. Anlass genug, das Thema aufzugreifen und mit Hilfe einer Ärztin der Suchtmedizinischen Ambulanz die Wirkungsweise zu beleuchten.

Auch in der Gothic-Szene machen Berichte von Betroffenen die Runde, erst jüngst berichtete eine Besucherin eines Boy Harsher Konzerts im Leipziger Werk II in den sozialen Medien: „Ich bin am Dienstag […] über ein durchgängig beaufsichtigtes Getränk gedrugged worden und so in die Notaufnahme vom St. Elisabeth Krankenhaus gekommen, wo sich herausstellte, dass ich nicht das einzige Opfer an diesem Abend war.

Auf dem diesjährigen Gothic-Pogo Festival im Rahmen des WGT 2022 kam es zu Zwischenfällen, die den Veranstalter zu dieser Warnung drängten: „Liebe Pogo People, leider wurden wir dies Wochenende zwei mal auf K.-o.-Tropfen Vorfälle aufmerksam. Daher möchten euch bitten, eure Getränke nicht unbeaufsichtigt zu lassen und bitte auf euch und eure Mitfeiernden achtzugeben. Leider können wir nie ganz ausschließen, dass Menschen solche Substanzen mit auf die Party bringen. Wir geben natürlich unser Bestes, euch ein schönes Erlebnis zu ermöglichen.

Die Sängerin Alison Lewis (auch bekannt unter ihrem Künstlernamen „Zoe Zanias“) der Band Linea Aspera berichtete von einem Angriff in der Berliner Discothek „Berghain“, allerdings mit einer Nadel. Vermutlich ein Fall von „Needle Spiking“, einer besonders skrupellosen und gefährlichen Form.

Needle Spiking – Eine besonders perfide Steigerung

Vor allem in Großbritannien macht zu Zeit der Begriff „Needle Spiking“ die Runde, bei dem den Opfern die Substanzen mithilfe einer Spritze unbemerkt verabreicht werden. Im Gedränge oder beim ausgelassenen Feiern verspüren viele Leute einen Einstich am Rücken oder am Bein kaum.

Eine 19-jährige Studentin berichtet dem Guardian beispielsweise, sie sei mit keinerlei Erinnerung an einen Abend im Nachtklub „Pryzm“ in Nottingham aufgewacht. Sie habe keinen Kater gehabt, aber fühlte einen „scharfen, quälenden Schmerz“ in ihrem Bein und konnte nicht gehen, ohne zu hinken. Nachdem sie eine Einstichstelle an ihrem Bein entdeckt hatte, ging sie ins Krankenhaus, um sich untersuchen zu lassen. Jüngst kam es auf Festivals in Reading und Leeds zu ähnlichen Vorfällen.

Seit Ex-Premier Boris Johnson im Oktober letzten Jahres den „Freedom Day“ ausgerufen hat, mit dem alle Beschränkungen der Corona-Pandemie fielen, häufen sich die Fälle. Wie die englische Daily Mail berichten, steigt die Zahl der Fälle seit Oktober 2021 rasant. Wie die Washington Post berichtet, ist das mittlerweile zu einem europäischen Problem geworden, denn auch in Frankreich und Belgien häufen sich Berichte, die ganz ähnliche Vorfälle schildern.

Fundierte Hintergründe zu K.-o.-Tropfen

Da es in den Kommentarspalten der sozialen Netzwerke zu vielen Vermutung und Gerüchten rund um das Thema K.-o.-Tropfen kommt, will ich das Thema beleuchten und Leser für dieses Problem sensibilisieren. Da ich selbst auch keine entsprechende Qualifikation besitze und vermutlich ebenfalls mit gefährlichem Halbwissen glänzen würde, habe ich mich mit der Ärztin Bindhu Makil-Kirnapci unterhalten. Sie ist Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie und arbeitet in der suchtmedizinischen Ambulanz der LWL-Klinik Dortmund.

Spontis: Was sind K.-o.- Tropfen?

Bindhu Makil-Kirnapci: „K.o.- Tropfen“ ist zwar ein sehr verbreiteter Begriff, aber tatsächlich gibt es nicht die eine Substanz mit der Bezeichnung „K.o.-Tropfen“. Der Begriff ist vielmehr eine umgangssprachliche Bezeichnung für eine ganze Reihe verschiedener Präparate, die im Rahmen von Straftaten eingesetzt werden, um das Opfer gefügig zu machen. Dazu zählen unter anderem Benzodiazepine, Neuroleptika, Anticholinergika, aber auch Anästhetika und sogenannte Party-Drogen, wie zum Beispiel GBL (Gamma-Butyrolacton) und GBH (Gammahydroxybuttersäure), besser bekannt unter der Bezeichnung „Liquid Ecstasy“.

Ein Teil der Substanzen wird regulär als Beruhigungsmittel, Narkosemittel oder als Schlafmittel und zu anderen Zwecken im medizinischen Bereich eingesetzt. In der Regel sind diese Präparate rezeptpflichtig, unterliegen teilweise auch dem Betäubungsmittelgesetz. Da die Bandbreite sehr groß ist, gibt es entsprechend unterschiedliche Darreichungsformen – Flüssigkeit, Tabletten, Pulver. Denkbar ist auch, dass verschiedene Substanzen gemischt werden, um die von den Täterkreisen gewünschten Effekte zu erzielen. Die Substanzen haben unterschiedliche Halbwertszeiten, Abbauwege und Wirkweisen.

Die Täter verwenden typischerweise farb- und geruchslose Substanzen, die sie dem Opfer in einem unbeobachteten Moment ins Getränk oder ins Essen mischen. Auch bewusst konsumierten Drogen können entsprechende Substanzen zugefügt werden. In den Medien wurde in letzter Zeit auch immer wieder über eine heimliche Injektion der besagten Substanzen berichtet (Needle Spiking).

Spontis: Was machen diese Substanzen mit den Opfern?

Bindhu Makil-Kirnapci: Die Abkürzung „K.o.“- steht für „Knock-Out“ und versinnbildlicht, dass die Einnahme die Person im wahrsten Sinne des Wortes „umhaut“. Sie hat keine Kontrolle mehr über sich selbst und ist schutzlos ihrem Umfeld ausgeliefert. Anfängliche Anzeichen einer Einnahme von K.o.-Tropfen können sein: Euphorie, Entspannung, Enthemmung, aber auch Schläfrigkeit, Übelkeit, Schwindel, Erbrechen.

Häufig wird auch das Gedächtnis beeinträchtigt. Es tritt eine sogenannte anterograde Amnesie auf. In solch einem Fall werden neue Gedächtnisinhalte nach der Einnahme der K.o.- Tropfen für einen gewissen Zeitraum nicht im Langzeitgedächtnis abgespeichert und das Opfer erinnert sich nicht mehr an das Geschehene, hat sozusagen einen Filmriss. Der gleichzeitige Konsum von Alkohol oder anderen psychotropen Substanzen kann zu unvorhergesehenen Wechselwirkungen und zur Verstärkung der Symptomatik führen.

Prinzipiell gilt: Sollte man sich plötzlich unwohl fühlen, unter Schwindel, Übelkeit, Müdigkeit u.a. nicht erklärbaren Symptomen leiden, sollte man zum Arzt gehen. Dazu ist das Opfer selbst manchmal nicht mehr in der Lage, sodass es wichtig ist, dass andere helfen, wenn sich der Allgemeinzustand einer Person plötzlich verschlechtert, oder sie sich auffällig verhält.

Spontis: Welchen Gefahren ist das Opfer durch die K.-o.-Tropfen ausgesetzt?

Bindhu Makil-Kirnapci: Durch eine Überdosis oder eine Verkettung unglücklicher Umstände kann Lebensgefahr bestehen. Erbrochenes kann zum Beispiel bei bewusstseinsgetrübten Personen in die Lunge gelangen und die Atemwege blockieren. Eine Fahrtauglichkeit ist nicht mehr gegeben. Es kann zu Stürzen, Verletzungen, Unfällen und lebensbedrohlichen Komplikationen, wie einem Atemstillstand, kommen. Ist Spritzenbesteck, das beim Needle-Spiking eingesetzt wird, nicht steril und wird gar mehrfach eingesetzt, sind Infektionen denkbar.

Die Betroffenen verlieren die Kontrolle über ihr selbstbestimmtes Handeln, können Opfer von Eigentumsdelikten und/oder sexualisierter Gewalt werden, mit all den entsprechenden Konsequenzen bis hin zur Infektion mit Geschlechtskrankheiten. Menschen, die Opfer körperlicher und/oder sexualisierter Gewalt werden, können eine posttraumatische Belastungsstörung entwickeln.

Spontis: Wie ist es Ihrer Meinung nach zu erklären, dass Täter offensichtlich problemlos an solche Substanzen kommen?

Bindhu Makil-Kirnapci: Ein Teil der genannten Substanzen wird regulär und sinnvoll im medizinischen Bereich eingesetzt, zum Beispiel als Beruhigungsmittel, Narkosemittel, oder als Schlafmittel und im Rahmen weiterer Indikationen. Diese Präparate sind rezeptpflichtig, unterliegen teilweise auch dem Betäubungsmittelgesetz (BtmG) und damit strengen Beschränkungen. Leider ist es so, dass man auf dem Schwarzmarkt nahezu jede Substanz für einen entsprechenden Preis kaufen kann.

Spontis: Kann man sich vor der Wirkung oder der Einnahme dieser Substanzen schützen?

Bindhu Makil-Kirnapci: Tatsächlich werden auf dem Markt Tests – zum Beispiel als Armband – angeboten, die versprechen, Getränke auf K.o.- Tropfen testen zu können. Ein Produkt, das ich mir genauer angeschaut habe, verweist darauf, dass auf GHB getestet wird (Liquid Ecstasy). Die anderen Substanzen, die ebenfalls als K.o.-Tropfen eingesetzt werden können, werden nicht getestet. Diese Tests können also nur einen sehr begrenzten Schutz bieten.

Bei Intoxikationen mit bestimmten Substanzen gibt es die Möglichkeit, ärztlich ein Gegenmittel zu verabreichen. Da die Opfer von K.o.-Tropfen in der Regel nicht wissen, welche Substanzen sie gegen ihren Willen konsumiert haben, ist die Einnahme von Gegenmitteln auf eigene Faust praktisch nicht umsetzbar.

Generell ist zu empfehlen, Getränke und Speisen nicht unbeobachtet zu lassen. Von fremden Personen sollte man keine offenen Getränke annehmen.

Spontis: Was sollten Opfer tun, wenn sie vermuten, dass sie K.-o.- Tropfen verabreicht bekommen haben?

Bindhu Makil-Kirnapci: Sie sollten sich in der Notaufnahme eines Krankenhauses vorstellen. Dort können alle Maßnahmen, die aus medizinischer Sicht erforderlich sind, eingeleitet werden. Besteht der Verdacht auf sexuellen Missbrauch, werden entsprechende gynäkologische Untersuchungen durchgeführt und Verletzungen dokumentiert. Gegebenenfalls benötigen die Opfer auch psychologische Unterstützung. Darüber hinaus ist eine Rücksprache mit der Polizei zu empfehlen.

Die Organisation der „Weiße Ring“ bietet täglich von 7-22 Uhr die Möglichkeit der telefonischen Kontaktaufnahme – bundesweit, kostenfrei und anonym. Unter der Nummer 116 006 können sich Opfer melden und beraten lassen. Zudem gibt es in vielen Städten Frauenberatungsstellen, die Opfern ihre Hilfe anbieten.

Fazit: Gegenseitige Achtsamkeit kann lebenswichtig sein

Lasst Getränke in der Diskothek niemals unbeaufsichtigt und nehmt keine offenen Getränke von Unbekannten an. Passt gegenseitig auf Euch auf und achtet darauf, ob sich jemand plötzlich komisch benimmt und beschriebene Symptome aufweist. Fühlt ihr euch merkwürdig, bittet das Personal, Freunde und Bekannte um Hilfe und ruft im Zweifel immer mit der 112 den Rettungsdienst. Test-Streifen und Test-Armbändern vermitteln häufig ein falsches Schutzgefühl.

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Durante
Durante(@durante)
Vor 1 Jahr

Schockiert mich grad ziemlich. :(
An sich ist das Thema (leider!) nicht neu, aber auf Gothic-Events hätte ich es nicht erwartet (bin ich zu naiv?)… bzw. wenn dann hätte ich die Schuld gerne instinktiv auf Stinos geschoben die sich halt unters Dunkelvolk gemischt haben… aber bei einem so undergroundigen Event wie dem Gothic-Pogo Festival scheint mir letzteres jetzt leider auch eher unwahrscheinlich. :(

Gruftwurm
Gruftwurm(@christian)
Editor
Antwort an  Durante
Vor 1 Jahr

Auf dem Gothic-Pogo hätte ich solch kriminelle Aktivitäten auch nicht erwartet. Das hat mich etwas schockiert.

Graphiel
Graphiel(@michael)
Vor 1 Jahr

Ganz ehrlich? Wenn ich lese, dass sowas inzwischen auch bei uns in der Szene angekommen ist, dann wird mir speiübel und ich frage mich wie es dazu kommen konnte.

Haben wir es mit der Toleranz (wie manch Kritiker behauptet) wirklich soweit getrieben, dass wir gar nicht mitbekommen haben welch Nattern sich da bei uns eingeschlichen haben? Sind wir in all den Jahren doch zu friedfertig geblieben, sodass die Security auf schwarzen Veranstaltungen schon aus reiner Gewohnheit einen lauen Lenz hatte schieben können und irgendwann unbekümmert wirklich jeden schwarz gekleideten Hans und Franz mit Ticket auf die entsprechenden Veranstaltungen lies?

Ich möchte weinen, wenn ich diesen Beitrag lese, denn eigentlich war es gerade dieses Familiäre, ungezwungene was ich an schwarzen Veranstaltungen stets so genossen habe. Und noch mehr weinen möchte ich, da es ja offensichtlich nicht nur Großraumdiskotheken und Großfestivals der Größenordnung Mera Luna und Co. betrifft wo man die Schuld vielleicht wirklich auf schwarz verkleidete Stinos schieben könnte, sondern auch kleine, sehr spezielle Events wie das Gothic-Pogo.

Das fühlt sich für mich gerade wirklich etwas wie ein Schlag in die Magengrube an. Oder eben wie der schrille, nervige Wecker, der einem zur frühen Stunde aus einem wunderschönen Traum reißt. Doch warum sich selbst länger etwas vormachen? Schwarzkittel sind auch nur Teil der Menschenschar und unter jenen finden sich leider nun mal neben vielen tollen Exemplaren auch widerwertige Riesenars..lö..er.

Mein Goth, so langsam verliere ich wirklich noch den letzten Rest Romantik und Gutwillen, der den Hobbymisanthropen in mir vom absoluten Vollblutmisanthropen abschirmt.

Durante
Durante(@durante)
Antwort an  Graphiel
Vor 1 Jahr

Besser hätte ich es nicht ausdrücken können, du findest genau die richtigen Worte. :(
Wird auch noch anderen Spontis ähnlich ergehen sobald sie den Artikel lesen, da bin ich sicher…

Tanzfledermaus
Tanzfledermaus(@caroele74)
Antwort an  Graphiel
Vor 1 Jahr

Ich kann das auch alles nur voll und ganz unterstreichen. Traurige Entwicklung!
Aber es sollen ja auch schon seit einiger Zeit pick-up-Artists in der Szene unterwegs sein, wie hier zumindest vor einiger Zeit von einer Kommentatorin behauptet wurde (ob das wahr ist, kann ich leider nicht beurteilen).

John Doe
John Doe(@arno-siess)
Antwort an  Graphiel
Vor 1 Jahr

Ganz ehrlich? Wer denkt, daß Leute aus der Szene die „besseren“ Menschen sind, der macht sich etwas vor. Die Versuchung, das zu glauben, ist zugegebenermaßen groß. Vielleicht deshalb weil man sich eben über das Lebensgefühl, die Musik und das Äußere doch irgendwie stärker verbunden fühlt.
Aber letzten Endes verhalten wir uns doch so, wie alle anderen auch.
Ich sehe das so wie Mark Twain, den ich sehr schätze: „Ich habe bestimmt keine Rassen-, Standes- oder religiöse Vorurteile. Es genügt für mich, zu wissen, jemand ist ein Mensch – schlimmer kann er nicht sein.“ :-)

Durante
Durante(@durante)
Antwort an  John Doe
Vor 1 Jahr

Pauschal „besser“ (in jeder Hinsicht) hätte ich jetzt nie gesagt, aber vielleicht „anders“ (und zumindest bezogen auf bestimmte(!) Verhaltensweisen oder Lebensbereiche vielleicht partiell etwas „besser“) hätte ich halt gedacht/gehofft…
…oder anders formuliert: Ich hielt Goths bisher NICHT für „allgemein die besseren Menschen“ aber z.B. spezifisch für „angenehmere/rücksichtsvollere Konzert- und Club-Besucher“ als den Durchschnitt (was auch so meine persönliche Erfahrung über die Jahre war). Das war natürlich immer eine positive Wertung meinerseits bezogen auf meine Mit-Gruftis, aber doch noch nicht ganz dasselbe wie „allgemein bessere Menschen“. ;)
(Übrigens ein gutes Twain-Zitat, das kannte ich tatsächlich noch nicht.)

John Doe
John Doe(@arno-siess)
Antwort an  Durante
Vor 1 Jahr

Zugegeben, vielleicht war „bessere Menschen“ in diesem Zusammenhang von mir etwas überspitzt formuliert… ;-)

Gruftwurm
Gruftwurm(@christian)
Editor
Antwort an  John Doe
Vor 1 Jahr

Danke, den Sachverhalt sehe ich genauso. Mag sein das es unter uns schwarzen Völkchen etwas friedlicher zugeht, was aber nicht bedeutet, dass es eben auch schwarze…ähm…weiße?? Schafe gibt.

Letzte Bearbeitung Vor 1 Jahr von Gruftwurm
Graphiel
Graphiel(@michael)
Antwort an  Robert
Vor 1 Jahr

Darüber bin ich mir durchaus bewusst und mache mir da auch nichts vor. Es gab allerdings mal eine Zeit, da dachte ich unsere Szene wolle eine Art Gegenentwurf zur bunten Partygesellschaft sein. Wenn das wirklich je der Fall war, dann ist es aber doch irgendwo ein Armutszeugnis, dass sie es nicht einmal geschafft zu haben scheint Verhaltensweise draußen zu halten, die ich grundsätzlich auch in jeder anderen größeren Menschenansammlung als Unding betrachten würde.

Denn was bleibt denn ansonsten noch von jenem Gegenentwurf erhalten, der (wie du ja selbst regelmäßig schreibst) auch eine Art Schutzraum sein soll? Ein musikalisch untermalter Nonstop-Halloween-Fanclub? (Mal stark überspitzt ausgedrückt)

Vielleicht habe ich damals zu sehr durch die Romantikerbrille geblickt, doch habe ich vor rund 22 Jahren den Großteil an Farben nicht nur deshalb aus meinem Kleiderschrank verbannt, weil schwarze Kleidung so schön creepy ausschaut, sondern weil ich das Gefühl hatte damit auch ein Zeichen gegenüber der damaligen Spaß- und Partygesellschaft setzen zu können. Darum fühlt es sich selbst für mich 2000er Schwarzkittel schon ein wenig so an, als würde man mir direkt ins Gesicht rotzen, wenn ich davon lesen muss, dass man noch nicht einmal bei den speziellen Events der Szene einfach nur unter Leuten ist, die ähnlich skeptisch und/oder melancholisch auf die Welt und deren dominantesten Bewohner blicken und sich in der entsprechenden Musik wiederfinden.

Wie gesagt: Mir bleibt des einfach nur unbegreiflich wie man überhaupt auf solche Ideen kommen kann. Das es auch in der Szene vorkommt bestätigt zwar im Grunde nur meine misanthropische Weltanschauung, aber wirklich schön ist diese Erkenntnis schwarz auf weiß deshalb trotzdem nicht.

Letzte Bearbeitung Vor 1 Jahr von Graphiel
Norma Normal
Norma Normal(@normanormal)
Antwort an  Graphiel
Vor 1 Jahr

„Ein musikalisch untermalter Nonstop-Halloween-Fanclub“

Das hast du sehr treffend formuliert. Die Tendenz in diese Richtung ist wohl nicht zu leugnen. Solange es zumindest ein paar Ausnahmen gibt, bin ich ja schon froh. Du scheinst ja schon mal einer von ihnen zu sein : )

Tanzfledermaus
Tanzfledermaus(@caroele74)
Antwort an  Graphiel
Vor 1 Jahr

Dass die Szene aber auch nicht unbedingt rücksichtsvoller miteinander umgeht, merkt man doch leider auch an anderen Verhaltensweisen. Da braucht man sich nur auf eine x-beliebige „schwarze“ Veranstaltung zu begeben.

Auf der Tanzfläche wird oft keine Rücksicht drauf genommen, ob da gerade schon wer am Tanzen ist, sondern sich einfach dazwischengedrängelt, auch wenn man anderen dadurch den bereits genutzten Platz wegnimmt und sie in ihrem „harmonischen Tanzfluss“ massiv stört. Große Kerle stellen sich bei Konzerten dreist vor deutlich kleinere Leute, auch wenn sie ihnen damit die Sicht auf die Bühne völlig verbauen.

Trotz langjährigen Rauchverbots auf Veranstaltungen wird vielerorts einfach völlig ungehemmt weitergequalmt – weil sich einschränken ist ja uncool. Dass das unsozial ist und nachweislich andere in ihrer Gesundheit gefährdet, ist denen völlig egal. Mal 5 Minuten vor die Tür zu gehen, um da zu quarzen, ist nicht drin, sollen die Nichtraucher und Lungenkranken doch zu Hause bleiben, wenn sie den Qualm nicht abkönnen. Durch solches egoistisches Verhalten werden andere vom Club- und Konzertbesuch ausgeschlossen!

Sehr häufig gehe ich richtig mies gelaunt nach einer Tanznacht oder einem Konzertbesuch nach Hause, weil ich mich von Egoismus und Rücksichtlosigkeit umgeben gefühlt habe – dasselbe Gefühl hab ich regelmäßig nach der Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln, und eigentlich würde ich in meiner Freizeit und auf Partys gerne wohlfühlen können als Ausgleich zum Alltags-Stress. Aber auch da trifft man zunehmend auf geballte Egozentrik.
Das mit den k.o.-Tropfen und Spritzen-Angriffen gibt dem ganzen noch eine neue Dimension.

Letzte Bearbeitung Vor 1 Jahr von Tanzfledermaus
Durante
Durante(@durante)
Antwort an  Tanzfledermaus
Vor 1 Jahr

Hm, könnte ich so jetzt nicht bestätigen… aber ich schätze dass du wesentlich häufiger auf Events bist als ich leider, deshalb magst du da vielleicht auch Recht haben. :-|
(Bez. der „Öffis“ gehts mir aber meist genauso wie dir ;-) …)

Graphiel
Graphiel(@michael)
Antwort an  Tanzfledermaus
Vor 1 Jahr

Ganz unrecht hast du dabei zwar nicht, aber ich nahm das bisher nicht als besonders stark vertreten wahr. Eine dezente Rücksichtslosigkeit einzelner Individuen kann ich aber selbst bei den paar Tanzveranstaltungen die ich besuche nicht abstreiten und das sind schon meist eher kleinere. Gleiches gilt auch für Konzerte, die ich besuche. Für mich wenig überraschend ist dabei, dass fast immer Alkohol im Spiel ist. Der senkt ja ohnehin die Hemmschwelle für rücksichtsloses Verhalten und manchen scheint der einfach nicht zu bekommen.

Zum Beispiel die Tanzfläche: Für Gewöhnlich suche ich mir immer ein kleines Eckchen auf der Tanzfläche und tänzel vor mich hin, ohne dabei jemanden unnötig im Weg zu sein. Und wenn das bedeutet dass ich beim Totengräber dann eben nur zwei Schritte vor und zurück machen kann anstatt drei, damit der Gast vor mir noch Platz hat, dann ist das auch ok für mich. Klar kann es auch dabei vorkommen, dass einem da mal wer unbeabsichtigt anrempelt, aber in den aller meisten Fällen reichen dann schon ein kurzer, entschuldigender Blick und die Sache ist vergessen. Es gibt aber durchaus auch dort immer mal wieder (oft angetrunkene) Exemplare auf der Tanzfläche, die sich benehmen als hätten sie für ihre paar Euros Eintritt die Tanzfläche gekauft. Die spazieren dann tatsächlich wie selbstverständlich in jede noch so kleine Lücke und drängeln mit mal mehr, mal weniger ausladenden Bewegungen alles bei Seite, was keinen Tritt oder Schlag abbekommen will. Sowas nervt mich dann auch ungemein, da kann ich dich schon verstehen. Dennoch erlebte ich dies bisher eher als Randerscheinung, als wie eine Regelmäßigkeit.

Bei Konzerten, die ich (im Gegensatz zu normalen Tanzabenden) auch öfters mit meiner Partnerin besuche ist das ähnlich. Meine Freundin ist etwas kleiner als ich und da kommt es auch ab und zu vor, dass ein laufender Panzerschrank meint sich direkt vor ihrer Nase platzieren zu müssen, sodass sie nichts mehr sehen kann. Auch hier geschieht dies nicht selten in Kombination mit Alkohol. Doch bevor sich bei wem Bilder von irgendwelchen besoffenen Kerlen im Kopf festsetzen: Auch besoffene Frauen können sich maßlos daneben benehmen. Leider. Bei einem Konzert der Merciful Nuns im Rahmen des Autumn Moon Festivals hatten wir da mal ein sehr „schönes“ Erlebnis mit einer Dame. Die war dermaßen volltrunken, dass sie beim „tanzen“ mit jeder zweiten Bewegung meine Freundin anrempelte und das auch noch völlig normal fand. Dies war dann selbst ihrer männlichen Begleitung so peinlich, dass er sie irgendwann aus der Sumpfblume geleitete. Darum wird der maßlose Alkoholkonsum auf Veranstaltungen für mich auch immer recht schnell zum roten Tuch, welches dann auch mir den Abend versauen kann.

Raucher, die sich trotz Rauchverbot nicht in die fürs rauchen vorgesehenen Ecken begeben habe ich persönlich noch nicht erleben müssen. Über die Rücksichtslosigkeit in Bussen und Bahnen brauchen wir hingegen nicht anfangen, da stimme ich dir voll zu. Die Sozialexperimente Coronapandemie und (leider auch) das 9-Euro-Ticket beim nach wie vor schlecht ausgebauten Verkehrsnetz der Bahn haben mich da oft genug in meiner Misanthropie bestätigt. ;-)

Tanzfledermaus
Tanzfledermaus(@caroele74)
Antwort an  Graphiel
Vor 1 Jahr

Das mit dem Rauchen mag vor allem in Berlin vorkommen, wo ja bekanntlich viele meinen, dass hier keinerlei gesellschaftliche Regeln mehr gelten (die weiteren Auswüchse davon sind ein anderes Thema). Dabei endet die eigene Freiheit bekanntlich dort, wo die der anderen eingeschränkt wird. Interesiert hier aber auch kaum jemanden.

Beim WGT war ich auch äußerst angenehm überrascht, dass es offensichtlich auch mal ohne Gequarze in den Veranstaltungsstätten geht – der mjut Club war 2019 leider ne unschöne Ausnahme, auch wenn die Einlasser mir beim Verlassen des Clubs bestätigten, dass drinnen Rauchverbot herrscht. Haben sich nur ca. 30 Leute drinnen nicht dran gehalten und hat auch niemand was gegen gemacht, das Personal drinnen fühlte sich auf meine Anfrage nicht zuständig :-(

In Berlin kann ich eigentlich nur noch in 2 Clubs gehen (Kulturfabrik und Duncker), wo „meine Partys“ aber nur montags oder 1x/Monat stattfinden, also nur im Urlaub oder selten möglich. Alle anderen Clubs und Partys, die ich in den letzten Jahren seit Bestehen des Rauchverbots besucht habe, waren völlig verqualmt (es standen z.T sogar Aschenbecher rum) und sind daher auf meiner „no go“-Liste gelandet, obwohl ich die Musik teilweise klasse fand und gerne weiter geblieben oder öfter hingegangen wäre.

Geht aber nicht, weil ich Luftnot, Kopfschmerzen und Übelkeit von Tabakqualm bekomme. Da reicht schon eine Person, die qualmt, das verteilt sich schnell im breiten Umkreis und lädt andere zur Nachahmung ein, die Hemmschwelle sinkt sofort. Dabei kenn ich auch einige (rücksichtsvolle) Raucher, die das selbst nervt, wenn in Clubs das Verbot nicht beachtet wird.

Letzte Bearbeitung Vor 1 Jahr von Tanzfledermaus
Durante
Durante(@durante)
Antwort an  Graphiel
Vor 1 Jahr

und (leider auch) das 9-Euro-Ticket beim nach wie vor schlecht ausgebauten Verkehrsnetz der Bahn haben mich da oft genug in meiner Misanthropie bestätigt.

Ooooooh ja… nicht nur dich! ;)

Gruftfrosch
Gruftfrosch(@gruftfrosch)
Antwort an  Graphiel
Vor 1 Jahr

Geht mir gerade ganz genau so….

Gruftwurm
Gruftwurm(@christian)
Editor
Vor 1 Jahr

Ich finde diesen Artikel in der jetzigen Zeit wieder sehr wichtig – ein Lob an Robert. Ich hoffe das es die Menschen dazu bewegt, mehr auf sich und das Umfeld zu achten. Tatsächlich sind solche Machenschaften eigentlich schon länger im Allgemeinen bekannt und traurig, dass es so etwas immer noch gibt.
Erst vor ein paar Tagen wurde in meiner Region eine junge Dame direkt nach dem Besuch eines Clubs ermordet und die Leiche in einen Bach am nächsten Tag aufgefunden. Ein Sexualverbrechen soll nicht ausgeschlossen sein und tatsächlich sollen in diesem Club auch Gerüchte über K.O. Tropfen die Runde machen.

Letzte Bearbeitung Vor 1 Jahr von Gruftwurm
Durante
Durante(@durante)
Antwort an  Gruftwurm
Vor 1 Jahr

Mit Club meinst du den Eiskeller hier unten in Aschau oder? Hab auf einer Regionalseite heut auch davon gelesen, sie war erst 23… :(

Gruftwurm
Gruftwurm(@christian)
Editor
Antwort an  Durante
Vor 1 Jahr

Richtig, in Aschau. Ist ein paar Orte von mir entfernt. In dem Alter wirklich traurig alles. Bin gespannt ob sie den Täter finden.

Letzte Bearbeitung Vor 1 Jahr von Gruftwurm
Durante
Durante(@durante)
Antwort an  Gruftwurm
Vor 1 Jahr

Ja… ich hoffe es. :(

Wiener Blut
Wiener Blut (@guest_61636)
Vor 1 Jahr

Ich Stelle mir gerade die Frage: Was zur Hölle wollen diese Menschen (egal welchen kulturellen Hintergrund sie haben) auf Szeneveranstaltungen? Mir fällt da nur sexuelle Gewalt ein als Motiv, gefolgt von schlicht und einfach Gewalt durch Wahnsinn aus eigenem Konsum und Frustration. Es ist schon erschreckend was Menschen in ihrer Freizeit so machen inklusive Vorbereitung einer solchen Aktion. Wichtig wäre mir auch die Frage: Gibt es schon Täter aus dieser Gruppe in LWL Einrichtungen (zB Maßregelvollzug)? Immerhin bewegen wir uns im Bereich Betäubungsmittel etc. Gibt es schon Erkenntnisse zu den Tätern? Oder ist man da ganz am Anfang? Als Beiratsmitglied stellen sich mir viele Fragen zu den Tätern.

Letzte Bearbeitung Vor 1 Jahr von Wiener Blut
Durante
Durante(@durante)
Antwort an  Wiener Blut
Vor 1 Jahr

Mir fällt da nur sexuelle Gewalt ein als Motiv, gefolgt von schlicht und einfach Gewalt durch Wahnsinn aus eigenem Konsum und Frustration.

Ich denke andere außer diesen niedersten aller Beweggründen wird man für so ein Verhalten menschlicher Wesen nicht finden. :(

Claudia
Claudia (@guest_61638)
Vor 1 Jahr

Ich muss leider sagen, dass es mich zwar schon schockiert, aber beileibe nicht so, wie es die meisten hier zu schockieren scheint. Ich selbst vermute, dass ich auch schon Opfer von K.O.-Tropfen oder einer ähnlichen Substanz geworden bin und diese bei einer kleinen, familiären Veranstaltung vom Freund einer Freundin verabreicht bekam. Der hat mir mein Getränk gemixt und ich habe dem natürlich vertraut. Kurz nachdem ich das Zeug getrunken hatte ich die typischen Symptome: Schwindel, Orientierungslosigkeit, etwas, das ich nur als „Blödheit im Kopf“ bezeichnen kann (so ein dämliches, lockerleichtes Gefühl) und – vermutlich zum Glück – kurz danach die große Kotzeritis. Einen kompletten Filmriss hatte ich nicht, ich weiß noch, dass ich von besagtem Herrn auf die Tanzfläche gezogen wurde und bald darauf schwindelig auf der Toilette hockte und mit Ach und Krach da rausgekrochen bin.

Den Typen habe ich bis heute nicht mehr gesehen und besagte Freundin wohnt mittlerweile in nem andren Bundesland und sie war damals sauer auf mich, weil ich ihnen den Abend „verdorben“ hätte. Ich hatte damals wohl einfach nur Glück, dass ich schnell brechen musste und noch eine andre Freundin dabei hatte, die geguckt hat, dass ich möglichst schnell nach Hause komme und das Angebot von dem Herrn, mich zu fahren, sehr vehement ausgeschlagen hat.

Graphiel
Graphiel(@michael)
Antwort an  Claudia
Vor 1 Jahr

Was du da berichtest klingt echt übel. Besonders da deine „Freundin“ auch noch die Schuld an ihrem „versauten Abend“ bei dir suchte. Selbst wenn bei dir nur eine rein gesundheitliche Ursache zu den beschriebenen Symptomen geführt haben sollte, fände ich ihre Reaktion alles andere als freundschaftlich.

Manchmal frage ich mich wirklich was in den Köpfen mancher Menschen vorgeht. Aber… ich glaube ich will die Antwort gar nicht wissen.

Letzte Bearbeitung Vor 1 Jahr von Graphiel
Durante
Durante(@durante)
Antwort an  Graphiel
Vor 1 Jahr

Besonders da deine „Freundin“ auch noch die Schuld an ihrem „versauten Abend“ bei dir suchte.

Ja, das is so ziemlich das hinterletzte… Für manche sind Freundschaften wohl eher „Zweckgemeinschaften“ so scheint es.

Claudia
Claudia (@guest_61655)
Antwort an  Graphiel
Vor 1 Jahr

Ich habe mich damals auch gefragt, warum sie so reagiert hat. Heute habe ich keinen Kontakt mehr zu ihr, aber meine andere Freundin manchmal noch sporadisch. Die meinte, dass sie zu dem Zeitpunkt wohl viel mit eigenen Problemen und denen ihrer Familie beschäftigt war. Das stimmt, das hatten wir auc mitgekriegt und klar, es war auch hart für sie, aber dennoch für mich kein Grund sich so zu äußern, bzw. in dem Fall verbal auf mich einzutreten, wo ich eh am Boden lag.

Norma Normal
Norma Normal(@normanormal)
Vor 1 Jahr

Puh, dieser wahnsinnig wichtige Artikel schlägt mir tatsächlich auf den Magen. Ich gehöre zu den Frauen die auch mal alleine weggegangen ist, vor allem in Clubs in denen ich regelmäßig war und ich mich sicher und aufgehoben gefühlt habe. Aber auch schonmal auf Festivals, wo ich niemanden kannte. Innerhalb der Szene habe ich mich auch subjektiv immer sicherer gefühlt, ko Tropfen habe ich nur einmal außerhalb der Szene in einer Hipsterbar verabreicht bekommen, in Begleitung einer Freundin. Zum Glück wohl schwach dosiert. 
Leider musste ich auf einer der letzten Szene Partys die ich vor der Pandemie besucht habe dafür andere schlechte Erfahrungen machen. Ich wurde an einem Abend wiederholt und von verschiedenen Männern, massiv belästigt. Diese Männer waren keine Stammgäste oder Szeneleute, zum Glück möchte ich sagen, denn wenn dem so gewesen wäre hätte es mich vermutlich noch mehr erschüttert. Meine Freundin ist an dem Abend früher gegangen und ich habe gehofft das am Ende des Abends nur der harte (Szene)Kern übrig bleibt und man noch bisschen unbeschwert tanzen kann. Dem war leider nicht so. Ich habe sogar einen Stammgast gebeten sich als meinen Freund auszugeben, das hat aber wenig genützt, die Typen vor allem einer, waren unfassbar grenzüberschreitend und aufginglich. Ich musste dann wohl oder übel gehen. Spaß hatte ich nämlich eh nicht. Tatsächlich ist der Abend dann noch recht bedrohlich geworden, da ich auf dem Weg zum Taxi verfolgt wurde. Es war ein schlimmes Erlebnis, das mein Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit innerhalb de Szene leider etwas erschüttert hat. Vielleicht hätte ich es den Veranstaltern oder dem Personal vor Ort sagen sollen, aber ich wollte nicht „uncool“ sein und Stress machen, denn leider fühlt man sich da als Frau tatsächlich schuldig…. : ( 

Es kam sie Frage auf, was Szenefremde auf solchen Veranstaltungen wollen….ganz einfach, Frauen aufreißen/ missbrauchen von denen sie glauben sie seien leichter zu haben oder kinky oder sonstwie sexuell gefügiger als andere Frauen, weil dieses Klischeebild der Gothicfrau leider nunmal bei vielen außenstehenden normalsterblichen Cistypen besteht! Es kotzt mich an, ganz ehrlich! Ich möchte gar nicht wiedergeben was diese Typen mir alles gesagt haben und auch in anderen Situationen wenn man etwas außergewöhnlicher angezogen ist als Frau. Es ist wie ein Kampf gegen Windmühlen. Wie bereits gesagt wurde ich zum Glück noch nie von Leuten innerhalb der Szene belästigt, aber ich möchte es nicht ausschließen, dass auch das möglich ist. Wie es in den andeern Kommentaren schon hieß: Menschen sind nunmal Menschen. Und potentiell ist jeder Mensch bescheuert!
Ob ich nochmal so unbeschwert feiern gehen kann bezweifle ich, seitdem ist der Wurm drin. Und ich habe es geliebt frei, unbeschwert und unabhängig  unterwegs zu sein. 
Obwohl das jetzt schon mehr als 2 Jahre her ist, fühl ich mich immernoch sehr unwohl wenn ich daran denke und das musste jetzt wohl mal raus. An alle die bis hier drangeblieben sind: Danke fürs lesen : )

Durante
Durante(@durante)
Antwort an  Norma Normal
Vor 1 Jahr

Das hilft natürlich jetzt nicht aber: Es tut mir sehr dass du sowas erleben musstest. :(
Ich hoffe wirklich dass du Parties irgendwann eines Tages trotzdem wieder genießen können wirst.
Das es besser gewesen wäre dem Personal Bescheid zu geben sagt sich jetzt im Nachhinein (und entspannt zu Hause) natürlich leicht, das weiß ich… :( aber trotzdem eine Bitte an jede Sponti-Dame die das hier evtl. liest: Wenn ihr mal in einer solchen Situation sein solltet und euch bedrängt fühlt, BITTE sagt wirklich frühzeitig dem Personal Bescheid! Ich verstehe die Befüchtung „nicht ernstgenommen zu werden“ o.ä. durchaus (ginge mir wohl ähnlich in der Situation) und das ist leider schon möglich… aber objektiv sehr unwahrscheinlich – In den allermeisten Fällen wird man reagieren und diese besch… Idioten vor die Tür setzen!

Norma Normal
Norma Normal(@normanormal)
Antwort an  Durante
Vor 1 Jahr

Es hilft auf jeden Fall schon mal ernstgenommen zu werden, deshalb danke!
Aber was auch wichtig wäre, das nicht nur die Opfer von Belästigung oder schlimmerem laut werden, sondern vor allem an die Gäste zu appellieren, einzuschreiten wenn man etwas „seltsames“ beobachtet. Bitte schaut hin und greift ein! Manchmal traut sich ein Opfer nicht oder ist eben wegen K.o. Tropfen etc. nicht in der Lage sich Hilfe zu holen.
Ich habe mir auch den Artikel über Zoe Zanias durchgelesen den Robert verlinkt hat, und ich bin echt empört darüber was ihr passiert ist. Also wenn ich das richtig verstanden habe, ist sie, nachdem sie umgekippt ist, quasi aus dem Club heraus komplementiert worden… unfassbar!!! 

Durante
Durante(@durante)
Antwort an  Norma Normal
Vor 1 Jahr

Kein Grund sich zu bedanken, nicht dafür. :)
Aber eine gute Ergänzung von dir, wir leben leider(!) in einer Ich-Gesellschaft aber zumindest in unserer kleinen schwarzen Blase (so viele Fehler sie auch haben mag) sollten wir auch gegenseitig etwas aufeinander aufpassen (egal ob persönlich bekannt oder nicht).
Wie mit Zanias umgegangen wurde find ich auch krank, aber das Berghain halte ich auch für einen inzwischen etwas „abgehobenen“ Laden (nur meine persönliche Meinung, und nein das sag ich nicht weil ich da mal am Türsteher gescheitert bin oder so ;) , nicht meine Musik), da traue ich dem Personal solche Fehlentscheidungen ausnahmsweise leider tatsächlich zu.

Letzte Bearbeitung Vor 1 Jahr von Durante
Lox
Lox (@guest_61651)
Vor 1 Jahr

Seit gegrüßt,

nun das mit den Tropfen ist, nicht wirklich ein neues Phänomen. Es dürfte wohl bekannt sein. Das mit den Spritzen ist schon wirrer. Es ist schon komisch was wohl Menschen alles machen um, ??? Mal Sex zu haben ? Es liegt wohl an der mittlerweile allgemeinen Sexuellen-Frustration der toxischen, Männchen, das es zunimmt. Gepaart mit einer naiven Weltsicht.

Scheinbar, kann nicht gefragt werden, was Verkehr angeht ? Mit etwas schwarzem Humor, nun es versagt wohl die Stimme, und wenn gefragt wird, dann hat es kompliziert zu sein, und es fallen nur die falschen Worte ? Dann noch, dieses Risiko einer ABLEHNUNG, das könnte den toxisch vergifteten Verstand doch kränken.

Auch in beim Gothic *hust* ? Überrascht mich nicht. Scheinbar waren einige von euch im Winterschlaf. Betäubende Mittel sind seit 1800+ im Einsatz, habt ihr mal Gohtische-Novellen gelesen ? Wisst ihr nicht das einige Frauen schon vor Jahrhunderten ein Gift nutzen um ihren Mann an sich zu binden ? Zumindest hält sich der Mythos, um zu warnen.

Das solche Dinge, also andere vergiften, ein Verbrechen sind, ist klar.

Was ich lobenswert finde ist, das dies auch angesprochen wird, bei Spontis. Denn schweigen darüber können wir für immer in unseren Gräbern noch.

Wenn ihr euch von euren Schocks erholt habt. Nun was könnt ihr machen ?

Nur aus original verschlossenen Flaschen trinken und diese selbst öffnen. Nicht allein ausgehen. Und schon gar nicht mit den erstbesten Webbekanntschaften, ausgehen. Nichts trinken oder essen was andere Mitgebracht haben. Dies ist nicht unhöflich. Lasst euch mal nicht über soziale Dinge zu Dummheiten nötigen.

Nein, Danke reicht schon.

Doch klar ein Schutz ist dies eben auch nicht.

Selbst der Person hinter dem Tresen könnt ihr nicht trauen, dies mag übertrieben erscheinen. Leider gibt es genug Gründe, und Ihr wisst nie wer mit wem Verkehrt privat, hinter den Kulissen. Denn es mag nun der Gedanke aufkommen, an mir gibt es nichts was einen Grund für solch eine Tat gibt. Leider spielt dies für die Person die sie verüben mag keine Rolle. Denn diese fährt ihr eigenes Triggerkino, solche Personen projizieren, einfach ihr persönliches Schema auf ihr Opfer.

Oft spielen Gesellschaftliche Negativa eine Rolle damit sich Täter selbst enthemmen, können. Denn selbst Täter haben ein Gewissen. Somit sind ausgemachte Randgruppen bevorzugte Opfer. Warum ? Das Echo der Gesellschaft verhallt, schneller.

Daher erscheint es mir recht befremdlich, wenn einige wohl überrascht sind. Eine dem Gothic sich zugehörig fühlende Person, wird allgemein oft als Satanistisch oder mit sonst welchen Vorurteilen belegt. Ergo, schon im Randgruppen-pool ?

Mit dunklem Gruß, Lox

Seven C.
Seven C. (@guest_61701)
Vor 1 Jahr

Hartes Thema, über diese Artikel freue ich mich immer am meissten :-)
Meiner Meinung bzw. Erfahrung nach zerstört sich „die Szene“ hier seit Jahren schon nach und nach selbst. Wenn man Leute fragt, egal wen, niemand mag szenefremde Dudes (und ich würde sagen diese Problematik betrifft zu 99% Männer) in unseren Clubs und bei Partys, trotzdem werden es immer mehr. Das Ding ist, unsere Szene ist ihrem Naturell nach eh schon recht passiv, aber ich habe zusätzlich die Erfahrung gemacht dass man am Ende der Buhmann ist, macht man den Mund auf. Bin (vor Jahren) selber schon aus einem Club geflogen nach einer Handgreiflichkeit gegenüber einem „Nicht-Goth“, der sehr betrunken einfach mal die Tatoos meiner damaligen Freundin befühlen wollte. Es ist LEIDER so dass ein nicht unerheblicher Teil unserer schwarzen Gesellschaft Gewalt grundsätzlich ablehnt, und somit eine Abhilfe bei teils kritischen Situationen quasi unmöglich macht. Hier müsste mal ein Umdenken in allererste Linie bei uns selber stattfinden, ich denke von Veranstaltern, Clubbetreibern etc. kann man hier eigentlich wenig bis nichts erwarten.

Durante
Durante(@durante)
Antwort an  Seven C.
Vor 1 Jahr

Es ist LEIDER so dass ein nicht unerheblicher Teil unserer schwarzen Gesellschaft Gewalt grundsätzlich ablehnt, und somit eine Abhilfe bei teils kritischen Situationen quasi unmöglich macht.

Zwar finde ich es richtig Gewalt abzulehnen, aber es stimmt natürlich dass das nicht automatisch ausschließen sollte dass man sich ggf. einmischt, dass man sich selbst wehren oder andere (evtl. körperlich weniger wehrhafte) verteidigen sollte, wenn man z.B. beobachtet wie jemand belästigt wird… OB das in der Szene wirklich in dieser speziellen Hinsicht ein Problem ist (die allgemeine Passivität mein ich), das weiß ich nicht. Komme leider zu selten in schwarze Clubs um das auch nur annähernd beurteilen zu können. :(
Würde mich interessieren wie andere hier diesen speziellen Punkt sehen? Schaut die Mehrheit der „Schwarzen“ lieber weg wenn im Club ein paar Meter weiter eine kritische Situation entsteht? Oder mischt man sich in der Regel ein?
(Mal unabhängig davon dass eine echte körperliche Auseinandersetzung wsl. in 99% der Fälle vermeidbar wäre WENN sich nur GENUG Leute einmischen und einem „besoffenen Grabscher“ (Beispiel) klar machen: „So nicht Junge!“… eine Prügelei fängt so ein Typ normalerweise nur mit 1-2 Helfern an, aber wenn gefühlt gleich der ganze Club gegen ihn ist wird das wsl. schon ausreichen damit er Leine zieht. Ausnahmen gibts natürlich immer.)

Letzte Bearbeitung Vor 1 Jahr von Durante
Norma Normal
Norma Normal(@normanormal)
Antwort an  Durante
Vor 1 Jahr

Keine Frage,ich lehne Gewalt ab. Denn es ist keineswegs eine Lösung sondern Teil des Problems. Das schließt selbstverständlich nicht aus, einzuschreiten wenn jemand Hilfe braucht. Gegenwehr oder Notwehr würde ich auch nicht als gewalttätiges Verhalten definieren. Generell ist es natürlich besser eher deeskalierend zu fungieren als eine krasse Situation noch weiter anzuheizen. 
Das Problem ist doch vielmehr das jeder um sich selbst kreist und man entweder nicht aufmerksam genug oder gar desinteressiert am Befinden der Anderen ist. Oder auch Angst hat zu helfen. Ob das etwas ist das spezifisch auf die schwarze Szene zutrifft glaube ich nicht, ich denke das es allgemein so ist. Mag allerdings sein, das man innerhalb der Szene eher konfliktscheu und zurückhaltend ist.

Durante
Durante(@durante)
Antwort an  Norma Normal
Vor 1 Jahr

Ich denke „eher konfliktscheu und zurückhaltend“ sind wir (im Durchschnitt) bestimmt, die Frage ist hier ob wir evtl. auch manchmal „zu konfliktscheu“ sind…? ;)
Ich weiß es ehrlich gesagt nicht.

Black Alice
Black Alice (@guest_61716)
Vor 1 Jahr

Ich bin ja selber bei einem Veranstalter involviert. Neben dem Problem mit KO Tropfen sind auch Belästigungen von Frauen ein großes Problem (ja, manchmal auch von Männern, aber eher selten). Deutschland weit gibt es eine Campagne wo es darum geht ein den Bediensteten des Club ein Codewort zu nennen und dann wird man raus genommen und entscheidet gemeinsam wie man weiter vorgeht. Entweder man kümmert sich um die nervigen Jungs und wirft sie raus, oder man begleitet sie zu einen Taxi und sie kann unbelästigt heim fahren, oder man lässt sie im Backstage etwas durchatmen und wenn sie wieder kann, darf sie ja weiter tanzen. Bei uns fragt man nach der Lisa. In anderen Städten mag das ein anderer Name sein. Wenn jemand nach dem Namen frägt, wird gehandelt. Fragt bei eurem Club nach ob sie bei dem System mitmachen und wenn nicht, dann gebt ihnen den Hinweis da mitzumachen. Oft gibt es irgend wo im Club auch einen Hinweis darauf.

Gegen KO Tropfen sind wir machtlos und bitten die Leute auf ihre Freunde aufzupassen. Man könnte ja nur Becher mit Deckel ausgeben, aber die Deckel würden einen Haufen Müll ergeben, den wir nicht wollen, weil wir doch sehr alternativ unterwegs sind. Trinkröhrchen mit Indikator sind teuer und zeigen nur einen bestimmten eng begrenzten Typus an. Würden wir die einsetzen, würden Getränke teurer werden. Von daher können wir nur appellieren aufzupassen, auf die eigenen Getränke aufpassen, immer in der Hand halten und auch ein Auge auf die Freundin halten und wenn sie sich anders verhält als üblich gleich das Codewort an die Leute des Clubs nennen und die Freundin aus der Crowd nehmen und dann schauen wie es weiter gehen soll.

Also Mädels, passt bitte auf und wenn möglich nicht allein in den Club gehen.

Norma Normal
Norma Normal(@normanormal)
Antwort an  Black Alice
Vor 1 Jahr

Stimmt, davon hab ich mal gehört. Ich find das richtig gut! Prima das du darauf aufmerksam machst. Ich werde mich beim nächsten mal weggehen definitiv danach erkundigen, bzw. es anregen. 

Durante
Durante(@durante)
Antwort an  Norma Normal
Vor 1 Jahr

Dito – Hatte auch noch nie davon gehört (betrifft mich halt auch aus gleich mehreren Gründen kaum), aber ein echt tolles Konzept finde ich!

Schnuckiputz
Schnuckiputz (@guest_61762)
Vor 1 Jahr

Tja… Seit Jahren sagte ich, dass es eine strenge Tür braucht und die Security aussieben und durchgreifen soll. Ich hatte dazu auch mal einige Threads in süddeutschen Foren eröffnet, lang, lang ist´s her. Ergebnis war dass mir zu 95% nur Unverständniss entgegnschlug, mit einem unterschwelligen „Der hat doch einen Vogel..“. Ja, lasst sie nur rein, alle, aus Geldgier oder falsch verstandener infantieler Toleranz. Ihr seht ja was ihr davon habt. Da draussen laufen Irre rum, dass glaubt ihr nicht.

Ich habe oft genug erlebt dass schwarze Partys von normalos „Die mal Gruftis kucken wollen“ regelrecht gesprengt wurden, ich war jedesmal stocksauer auf die Veranstalter und die lasche Türpolitik.

Wenn ich umgekehrt mal – ich wandere gerne zwischen den Welten – auf Electropartys unterwegs bin oder in besseren Clubs, fällt mir immer wieder auf wie gut dort dass aussieben von unpassenden Gestalten an der Tür funktionert, was bei dem hohen Agressionspotenzial aber auch notwendig ist.

Umgekehrt durfte ich zweimal aushilfsweise an der Tür von einer Gothicveranstaltung stehen. Der Job ist sooo easy. Böse schauen und die wenigen die sich verirrt hatten bzw. nicht dazugehörten nicht reinlassen, höflich aber bestimmt wegkomplimentieren. Basta.

Bemerkenswert finde ich einige Damen, die aus einem falsch verstandenem „Wie meint er das? Bin ich das Wert? Hat er Hintergedanken?“ Gefühl heraus eine Heimfahrt bei mir im Auto ablehnen und sich lieber in Lack, Leder und Latex morgens mit den öffentlichen Verkehrsmitteln auf den Weg nach Hause machen. Wohlgemerkt, ich rede von Damen die man lange Jahre zumindest flüchtig „kennt“, Stammgast. Da kann ich nur den Kopf schütteln.

Umdenken ist nötig.

Schnuckiputz
Schnuckiputz (@guest_61764)
Antwort an  Robert
Vor 1 Jahr

Da gebe ich dir umgekehrt recht, aber ich halte das Risiko für geringer als du. Einerseits hat man seine Stammgäste und immer nur wenige Neulinge. Die kann man ja beobachten. Da gab es kürzlich einen, der hätte zwar „gepasst“. Er hat sich aber jedesmal so total betrunken, dass er die Mädels unpassend anflirtete und irgendwann in der Damentoilette stand. Er kommt nicht mehr rein.

Und die Gäste die „wirklich nur mal kucken (Und schlimmeres..)“ wollen geben kein Geld extra für die passende Kleidung aus. Ergo: Ihr bleibt draussen…

So kann man das Risiko doch minimieren, denke ich. Einen 100%igen Schutz gibt es nicht, da gebe ich dir recht.

Und, ich werde alt und vergesslich: Die Diskussion gab es auch vor Jahren in einem schwarzen Forum. Ich habe den Damen im Forum damals geraten, wenn sie wirklich Angst haben, auf Flaschengetränke umzusteigen mit irgendeiner Art Stöpsel. Auch hier war das Echo damals: Der Typ ist ein Spinner… Mag sein das es nicht leicht umzusetzen ist und man evtl. etwas dumm angeschaut wird, aber es wäre zumindest beruhigend.

Beim Onlinedating (Bin Single) geriet ich vor einigen Monaten an eine Polizistin. Beim Abendessen sagt sie mir auch dass die Fälle derzeit zunehmen und eine Seuche sind.

Ich verstehe dass Frauen inzwischen nur noch mindestens zu zweit ausgehen. Traurig.

Nibuk
Nibuk(@yttrium)
Antwort an  Schnuckiputz
Vor 1 Jahr

Öffis sind ziemlich sicher. Auf jeden Fall sicherer als allein mit einem Mann im Auto zu sitzen. Einerseits gibt es Videoüberwachung, andererseits sind auch viele Leute um einen herum, die man um Hilfe bitten kann falls etwas passiert. Ich würde immer bevorzugt mit Öffis heimfahren als alleine mit einem Typen, den ich gerade mal flüchtig vom Sehen her kenne. Dass der sich im Club unter Menschen anständig benimmt heißt ja noch lange nicht, dass er das auch allein und ohne Zeugen tut. Davon abgesehen kenn ich vom Weggehen auch Typen, mit denen ich GANZ SICHER nicht in ein Auto steigen würde. Mit Dir unbekannterweise übrigens auch nicht – Du hast hier ja gezeigt, dass es Dir schwerfällt, ein „Nein“ von Frauen einfach ohne großes Trara zu akzeptieren, das ist für mich schon ein massives Warnsignal.

Aber wir wissen ja alle, dass die wahren Opfer sowieso die Männer sind, die unter Generalverdacht gestellt werden, weil Frauen mit anderen mal schlechte Erfahrungen gemacht haben, nicht wahr? ;)

Übrigens: Woher will ausgerechnet eine Polizistin wissen, ob die Zahl der Fälle tatsächlich steigt oder ob nur mehr angezeigt werden?

Schnuckiputz
Schnuckiputz (@guest_61772)
Antwort an  Nibuk
Vor 1 Jahr

Deine Aussage ist pauschal.

Öffis sind hochgradig unsicher, wenn Frau allein ist und ausser ihr nur eine Grupper Männer unterwegs sind die auf Krawall oder schlimmeres aus ist. Die Damen die ich kenne berichten immer wieder von zumindet beklemmenden Gefühlen, des öfteren Pöbeleien und Anmache etc. in den Öffis. Mir sind auch mehrere Übergriffe bekannt wo es zur Auseinanderstzung kam. Mir sind Clubs bekannt die gemieden wurden weil sie an einem bestimmten Bahnhof liegen an dem es immer „hoch her“ geht ab drei Uhr morgens. .

Als ich mit meiner Ex noch öfters U-Bahn gefahren bin gabe es auch ein, zwei dumme Situationen die einem den Abend versauen.
Zivilcourage und Eingreifen gibt es nicht mehr, alle laufen davon oder schauen weg. Oder filmen.

Die Kameras in den Waggons zeichnen nur auf, werden aber nicht aktuell überwacht, nach meinem Kentnissstand. In anderen Städten bzw. Bundesländern mag das anders sein, dass kann ich nicht beurteilen.

Aber selbst wenn die Kameras überwacht werden, wie lange dauert es bis jemand zu Hilfe kommt? Ein Messerstich dauert eine Sekunde. Ein vollgedröhnter Messerstecher lässt sich von einer Kamere sicher nicht aufhalten.

Das war jetzt mal der sachliche Teil von mir.

Den Rest meiner Postings hast du anscheinden mit sehr vielen Vorurteilen (vor)belastet gelesen und entsprechend (Fehl)interpretiert, einiges von mir geschriebene wohl bewusst ignoriert. Dein Posting trift förmlich davon. Dein Weltbild finde ich tatsächlich erschreckend. Entsprechend gehe ich nicht darauf ein.

Schnuckiputz
Schnuckiputz (@guest_61774)
Antwort an  Robert
Vor 1 Jahr

Wie gesagt, dass Angebot bzgl. Heimfahrt erging nur an Stammgäste. Nochmal: Stammgäste. Das wurde hier wohl mehrmals überlesen bzw. es wurde nicht verstanden was ich meinte. Gemeint sind Damen die ich wirklich lange und gut kenne, mit denen ich mich gut verstehe und immer gut und lange unterhalten habe.

Ich bin nicht der Creepige Freak ohne Sozialkompetenz der plötztlich wie ein Springteufel asu dem nichts vor einer unbekannten auf der Tanzfläche steht und laut ruft „Willst du mir mir heimfahren?“

Den Eindruck habt ihr hier aber von mir, oder? ;-)

Norma Normal
Norma Normal(@normanormal)
Antwort an  Schnuckiputz
Vor 1 Jahr

Das mag alles sein, es liegt trotzdem im Ermessen der Frau ob sie das Angebot annimmt oder nicht. Wer weiß, vielleicht bist du ja ein bisschen creepy wenn noch keine Gebrauch davon gemacht hat, hehe ; ) 

Ich kann für den Nachhauseweg das Heimwetelefon empfehlen. Hab’s schon mal genutzt, war voll gut!! Leider nur bis um 2 Uhr nachts…aber immerhin. https://heimwegtelefon.net/

Nibuk
Nibuk(@yttrium)
Antwort an  Robert
Vor 1 Jahr

Es ging in der erwähnten Studie um die gefühlte Bedrohung, nicht um die reale. Das ändert also nichts an der Tatsache, dass Öffis sicher sind. Und 90% der Übergriffe gegen Frauen (gegen Kinder übrigens auch) passieren eh in ihrem direkten Umfeld. Die Vorstellung vom bösen Fremden ist eine ziemlich aufgebauschte Angelegenheit, mit durchaus interessanten darunterliegenden geschichtlichen und (medien)psychologischen Erklärungen. Aber das würde hier zu weit führen. Hat übrigens auch oft eine rassistische Komponente. Also, dass weiße Frauen Angst vor Männern haben, die vollkommen harmlos sind, aber halt nicht weiß. Oft sind genau diese auch weniger wohlhabend und müssen die Öffis benutzen, weil sie sich kein Auto leisten können. Umgekehrt sind auch nicht-weiße Frauen gefährdeter als weiße.

Außerdem wurden bei der Umfrage alle Leute gefragt, auch solche, die überhaupt keine Öffis benutzen und naturgemäß dadurch mehr Angst haben. Eine Umfrage unter Fahrgästen hat da mehr Aussagekraft. Habe auf die Schnelle nur eine von den Wiener Linien gefunden, aber das sollte gehen. Zitat: „76 Prozent der Befragten fühlen sich am Abend in der U-Bahn sicher, in Straßenbahnen und Bussen sind es 81 Prozent.“ Das sieht doch schon viel freundlicher aus, oder? Link

Ich fahr jedenfalls seit vielen Jahren nachts mit Öffis heim, und zwar oft, in Großstädten und durch Ecken mit mäßigem Ruf. Ich glaub zwei Mal sind mir Typen in der Zeit komisch gekommen, komplett vernachlässigbar also. Dafür wurde ich aber mehrmals von Leuten angesprochen die sicherstellen wollten, dass alles bei mir ok sei. Da wurde z.B. mal etwas heftigeres Knutschen in einer dunklen Ecke als potenzieller Übergriff interpretiert. Und ich find das super wenn da gefragt wird! Meiner Erfahrung nach sind Menschen tatsächlich durchaus aufmerksam und passen aufeinander auf. Sind aber natürlich alles nur meine persönlichen Erfahrungen und dadurch genauso wenig zu verallgemeinern wie Anekdoten und Gerüchte von anderen.

Ich lauf auch problemlos durch Bahnhöfe und dunkle Parks. Wenn mir jemand folgt warte ich bis er auf meiner Höhe ist und verpasse ihm dann eine Standpauke – nicht meinetwegen, sondern der Frauen wegen, die so etwas verängstigt. Ich bin auch allein in wackeligen, vollgestopften Bussen durch Entwicklungsländer gefahren, zum Arbeiten. Furchtlosigkeit liegt bei uns in der Familie – meine Oma hat legendärerweise mal einem Exhibitionisten mit ihrem Regenschirm in die Genitalien gehauen.

Aber mit Männern heimfahren, von denen ich noch nicht einmal weiß, wieviel sie überhaupt getrunken haben? Nope. Und wenn der mir dann auch noch erklären will dass ich das falsch sehe und ich ihm trauen soll? Doppeltes nope. Und wenn er Frauen als „Damen“ bezeichnet? Örks, nein, noch viel weniger.

Letzte Bearbeitung Vor 1 Jahr von Yttrium
Schnuckiputz
Schnuckiputz (@guest_61779)
Antwort an  Nibuk
Vor 1 Jahr

Zitat von Nibuk:

„Ich lauf auch problemlos durch Bahnhöfe und dunkle Parks. Wenn mir jemand folgt warte ich bis er auf meiner Höhe ist und verpasse ihm dann eine Standpauke – nicht meinetwegen, sondern der Frauen wegen, die so etwas verängstigt.“

Was du da machst ist einfach verbale Gewalt, pauschal und sexistisch. „Wunderbar“ rechtfertigt durch dein schwarz-weiss Weltbild. Emphatielos und unreflektiert.

Schnuckiputz
Schnuckiputz (@guest_61781)
Antwort an  Schnuckiputz
Vor 1 Jahr

P.S.: Das Risiko dass du mir diesen Verhalten irgndwann mal den falschen Kerl (Agressiv, besoffen, auf Droge) grundlos und ohne Vorwarnung anbrüllst und er darauf mit körperlicher Gewalt antwortet ist gross. Kannst du dich dann verteidigen?

Dein Verhalten ist also in keinster Weise, schon gar nicht mit mit gesundem Menschenverstand, nachvollziehbar.

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