Gothic Friday 2011 – Februar: Musik und Leidenschaft

Los geht’s mit der zweiten Runde. Dieses Mal ist das Thema Musik & Leidenschaft. Für mich untrennbar miteinander verbunden. Ein Lied in Verbindung mit einem Kuss – das ist die Welt für mich.

Was bedeu­tet Musik für Dich? Wie wich­tig ist sie Dir?

Musik ist wahnsinnig wichtig für mich. In jeder Lebenslage gibt es quasi einen Song, der in meinem Kopf läuft. Mir gefällt es, Musik zu hören. Immer und überall. Nur nachts sollte es bitte still sein. Ohne Musik fehlt mir was. Nur dann, wenn es mir körperlich wirklich schlecht geht, höre ich keine Musik.

Es muss auch nicht immer an die Stimmung angepasste Musik sein. Hauptsache etwas, auf das ich meine Gedanken fokussieren kann. Mir ist Musik sehr viel wert. Ich gebe dafür auch viel Geld aus. Das mache ich aber auch sehr gerne. Downloaden ist nicht das Wahre für mich, eine schöne CD, am liebsten noch hübsch verpackt – das muss es schon sein. Wobei ich als ASP-Fan da auch etwas verwöhnt bin.

Wel­che Rich­tun­gen »schwar­zer Musik« hörst du? Nenne ein Bei­spiel, das, für Dich deine Bedeu­tung des Genre am bes­ten wiedergibt.

Ich höre im Grunde querbeet sehr viel. Von ASP über Nachtmahr zu The Sisters Of Mercy. In den Zwischenstufen sind noch etliche andere Bands einzusetzen und somit auch Richtungen. Zu Hause und im Auto ist das dann meistens der von ASP betitelte Gothic Novel Rock.

Wie wür­dest deine musi­ka­li­sche Lauf­bahn beschrei­ben? Über wel­che Rich­tung der Musik bist Du in die Szene gekom­men, wel­che hast hin­zu­ge­won­nen, wel­chen hast du abge­schwo­ren und was hörst du heute?

Über die Mittelaltermusik bin ich in die Szene gekommen, um kurzzeitig sehr Richtung Metal zu driften. Aber das ging sehr schnell vorbei. Gelegentlich höre ich vereinzelt noch Metal, aber dort auch nur Bands, bei denen ich den Sänger und die Texte verstehen kann. Musik lebt nicht nur von den Klängen allein, für mich muss auch der Text etwas aussagen. (In den meisten Fällen.) Zwischenzeitlich hatte ich einen „Mittelalterkoller“ und skippe noch jetzt bei Saltatio Mortis oder Schandmaul oft weg. Aber die pure Abneigung hat sich gelegt und auch die Vorfreude auf die diesjährige Marktsaison haben dazu beigetragen. Komplett für mich in den letzten beiden Jahren entdeckt habe ich die Ur-Szene-Bands. The Cure, Depeche Mode & Bands in die Richtung. Oftmals kenne ich nur einzelne Lieder, bei denen ich nur durch Glück und Twitter den Interpreten kenne. Wie bei Shock Therapy – Hate Is Just A Four Letter Word. Letztes Jahr auf dem Mera Luna Sisters Of Mercy live zu sehen war schon ein großes Erlebnis irgendwie.

Wie und wo hörst du Musik am liebs­ten?

Über die Teufel-Anlage im Wohnzimmer. Bei uns zu Hause wurde schon immer viel Wert auf Musik gelegt, nicht selber zu spielen, aber CD’s zu hören und dafür auch die richtige Ausstattung zu haben. Meine Schwester & ich bekamen früh gute CD-Player, die auch durchaus laut gedreht werden durften und sollten. Die Anlange meines Vaters war immer noch ein bisschen lauter. Ruhige Musik zu hören war für mich dann nur möglich, wenn mein Vater nicht gerade Rammstein hörte. Von ihm habe ich vermutlich auch die Leidenschaft für Musik und vor allem CD’s.

Ansonsten höre ich sehr viel Musik im Auto, weil ich viel Zeit damit verbringe, in meinem kleinen Schwarzen durch die Gegend zu kurven. Es gibt aber nichts Schöneres, als auf einer der Bänke am Deich zu liegen, leichte Sonnenstrahlen im Gesicht, im Hintergrund das Rauschen des Meeres & die Lieblingslieder im Ohr. Wahlweise das ganze auch mit Sturm.

Wel­che Musik hörst du außer­halb der typi­schen dunk­len Musik noch?

Oh, jetzt wird’s interessant. Achtung: Ich steh’ total auf Robbie Williams. Ich war 2006 bei dem zweiten der beiden Hamburg Konzerte. Nun ja. Wir sind damals um 6 Uhr mit dem Zug nach HH und haben ab 9 Uhr vor den Eingängen der Trabrennbahn gewartet. Dafür bekam ich auch ein rotes 1. Welle-Band und stand direkt in der zweiten Reihe. Bei 80.000 Menschen. Der Wahnsinn. Das war allerdings auch der Sonnenbrand, den ich mir an dem Tag einfing. Den weißen Strich des Trägers konnte man bis letztes Jahr immer noch sehen, wenn ich zu heiß duschte. Aber das war es wert.

Ansonsten liebe ich Rosenstolz. War schon etliche Male auf Konzerten und finde die Musik einfach wunderschön. So gefühlsgeladen und wahr, mitten ins Herz. Lieblingslieder: Der größte Trick, Ich komm an dir nicht weiter, Sex im Hotel oder Schlampenfieber.

Was außerdem immer geht: die ärzte, die toten Hosen, Placebo, Editors, die fantastischen Vier, Thomas D., Farin Urlaub oder die Wise Guys.

Mal ange­nom­men, Du könn­test ein Instru­ment spie­len, hät­test eine tolle Stimme und wür­dest zusam­men mit Freun­den eine Band grün­den. Wel­che Rolle in der Band wäre Deine?

Ich wäre vermutlich eher Roadie und Merchtante. Das aber mit großem Spaß & viel Elan.

Nenne 5 dei­ner Alben, die für Dich unver­zicht­bar mit Szene ver­bun­den sind.

ASP – Weltunter
Deine Lakaien – Kasmodiah
Depeche Mode – Exciter
L’Âme Immortelle – Als die Liebe starb
Welle:Erdball – Die Wunderwelt der Technik

Wel­che musi­ka­li­schen Eigen­schaf­ten hat für dich das ideale Lied?

Es darf mir nicht mehr aus dem Kopf gehen. Der Text sollte auch beim hundertsten Hören noch etwas hergeben und die Musik muss mich berühren. Das klappt bei mir immer dann besonders gut, wenn die Stimme männlich ist, es ab und zu ordentlich knallt und tolle Basslinien vorhanden sind. Oder schöne Keyboards. Hach.

Wel­che Band oder wel­chen Musiker/in wür­dest Du gern mal inter­viewen und auf wel­chen Frage musst Du dabei unbe­dingt eine Ant­wort haben?

Ich finde es immer interessant, mit Musikern über andere Bands zu sprechen. Und dann gar nicht auf die Musik abzielend, jeder hat schließlich seinen eigenen Geschmack, sondern das Auftreten, die Umgehensweise mit den Fans, die Veröffentlichung von Tonträgern und die Merchangebote zu diskutieren.

Wer oder was reprä­sen­tiert für die Dich die Zukunft der »schwar­zen« Musik?

Hm, ich habe im letzten Jahr wenig neue Bands für mich entdeckt. Fast gar keine. Sehr interessant finde ich das neue Projekt von Oswald Henke, das einfach schlicht HENKE heißt. Die erste EP erscheint aber erst Ende Februar. Wer mit live überzeugt hat und ich vorher nicht kannte, waren Re:Legion. Sehr tanzbar, auch mit Gummistiefeln auf durchweichtem Acker. Außerdem noch super angenehme Leute.

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