Zu einer im Mai erscheinenden britischen Dokumentation, die sich mit einer alternativen britischen Bewegung in der Totenkultur beschäftigt, steuern keine geringeren als The Cure eine akustische und klassische Neuaufnahme ihres Stücks „Pictures of You“ bei. Wehe Robert Smith behauptet nochmal, er hätte mit Gothic nichts zu tun!
The Cure ist in aller Munde, für die Band – um die es sonst recht ruhig zugeht – fast schon turbulente Zeiten. Erst kündigt die Band um Frontmann Robert Smith eine ausgedehnte Festival-Tour an, dann wird die Band in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen und letztendlich treibt man die Fachpresse mit der Ankündigung eines neuen Albums aus dem Häuschen. Auch die zahlreichen Dauer-Fans entstauben ihre Altäre, drapieren frische Grablichter und lassen den Meister angesichts solcher Aussagen über das neue Album in neuem Glanz erstrahlen: „It’s so dark. It’s incredibly intense. And I’ve waited 10 years to do something that means something […] But I think it will delight our hardcore fans. And probably really, really infuriate everyone else. At my age, I’m still doom and gloom.“
Wie aktiv die Band momentan ist, zeigt auch die Mitwirkung an der Dokumentation „Dead Good“, die sich mit dem Tod und der damit verbundenen Totenkultur beschäftigt. Zusammen mit Keyboarder Roger O’Donnell und dem Quartet Voluté aus London nahm Smith eine neue Version des Stücks „Pictures of You“ auf, das ebenso wie das Album Disintegration sein 30-jähriges Jubiläum feiert. Passender hätte man so eine liebevolle Dokumentation nicht vertonen können, denke ich mir, als sich massiver Anflug von Gänsehaut während des Trailers über meinem Körper breit macht.
„Dead Good“ zeigt eine Gruppe von Frauen aus dem englischen Brighton, die den Umgang mit den geliebten Toten verändern möchten. Anstatt sich einer recht sterilen Trauerfeier hinzugeben, wollen die Frauen mit dem Abschied nehmen bereits bei der Totenwaschung beginnen und die emotionale Lücke zwischen den noch Lebenden und ihren Verstorbenen schließen. Sie setzen sich für individuelle Bestattungen ein, die dem Leben und den Wünschen der Verstorbenen gerechter werden sollen, als es die recht kalten und bezuglosen Bestattungen des 21. Jahrhunderts bislang vermochten.
Obwohl der wunderschöne Song nur die zweite Geige spielt und lediglich der musikalischen Untermalung dient, ist es der wohl der prominente und irgendwie themenverwandte Bezug zu Robert Smith und The Cure, der hier im Vordergrund zu stehen scheint. Das wird der Doku – oder zumindestens dem Trailer – nicht gerecht, findet auch The Cure und macht das einzig richtige: Sie nutzen ihre Twitter-Popularität, um den Film zu neuer Bekanntheit zu verhelfen.
Der Film wird ab dem 20. April in ausgewählten britischen Städten gezeigt. Ob und wann der Film auch in anderen Medien verfügbar sein wird, ist leider noch nicht offiziell bestätigt. Ich bin jedenfalls ganz offiziell gespannt.
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