WGT 2020: Großveranstaltungen bis zum 31. August untersagt – WGT-Veranstalter ernten Shitstorm

Wie verschiedene Medien unter Berufung auf die Presseagentur dpa berichten, haben sich die Ministerpräsidenten der Länder und die Bundeskanzlerin Angela Merkel darauf verständigt, Großveranstaltungen wegen der Corona-Pandemie bis zum 31. August 2020 zu untersagen. Zwar bleiben die konkreten Regelungen, etwa zur Größe der Veranstaltung, Ländersache, aber das Wave-Gotik-Treffen dürfte definitiv darunter fallen.

Wenn dieser Beschluss auch in Leipzig umgesetzt wird, dürfte das Treffen offiziell nicht mehr stattfinden. Die Veranstalter haben zwar noch keine Stellungnahme dazu veröffentlicht, die dürfte aber nur noch Formsache sein. Stattdessen weist man darauf hin, das zum Wave-Gotik-Treffen 2021 eine weitere Großveranstaltung in Leipzig geplant sei:

Liebe WGT-Besucher, da es im kommenden Jahr parallel zum WGT in Leipzig erneut eine
weitere Großveranstaltung geben könnte, möchten wir denjenigen
unter Euch, die das WGT 2021 (21.05.-24.05.2021) besuchen möchten,
dringend nahelegen, sich bereits in den kommenden Tagen um die Buchung
einer entsprechenden Unterkunft zu kümmern.

Kommentar zum Shitstorm in sozialen Netzwerken

Ein möglicherweise ungünstiger Zeitpunkt für eine derartige Meldung, keine Frage, letztendlich scheinen tausende Besucher des WGT allerdings darauf zu warten, dass ihnen die Veranstalter vorkauen, wie sie sich zu verhalten haben. Die Gruftis, die sich gelegentlich als Gegenströmung zum Mainstream begreifen, fallen offenbar in einer Krise zurück in eine Empörungskultur, gerade in den sozialen Netzwerken. So wird der Veranstalter unter obiger Meldung kräftig mit virtuellem Kot beschmissen:

Noch nicht mal von selber abgesagt, das ist euch ja nun abgenommen wurden und schon für das kommende die Werbetrommel rühren? Ich glaube fest das ihr euch einige Bands und Besucher durch diese Aktion vergrault habt.

Eigentlich sollte man eine Konkurrenz Veranstalten aufziehen.

So viel Inkompetenz und Unverfrorenheit möchte ich eigentlich nicht weiter unterstützen.

Ob ihr noch ganz knusper seid hab ich gefragt?! Wie wäre es mal erst mit einer Ansage wie und wann ihr gedenkt das Geld für dieses Jahr zurück zu erstatten.

Vergessen sind die letzten 19 Jahre, in denen die neue Organisation des WGT das Treffen kontinuierlich versucht hat zu verbessern, die Abläufe im Hintergrund professionalisiert hat und es geschafft hat, immer wieder Unmengen an interessanten Bands und Szene-Veranstaltungen nach Leipzig zu locken. Vergessen sind die immer noch verhältnismäßig günstigen Ticket-Preise, die sogar das Fahren mit der Tram ermöglichen, die Miete von unzähligen Veranstaltungsorten deckt und genügend Personal finanziert, die für einen reibungslosen Ablauf sorgen.

Und für ein Treffen, das wegen der globalen Lage nicht stattfinden kann und sollte, ertrinkt der Veranstalter in der Unsicherheit der Besucher, die sich in Empörungen manifestiert.

Keine Frage, die Kommunikation der Veranstalter ist schon seit Jahren verbesserungswürdig. Und der Hinweis, den man veröffentlicht hat, gießt unnötiges Öl ins Feuer der Netzwerke. Jetzt seine Enttäuschung auf die Veranstalter zu entladen finde ich allerdings persönlich sehr traurig. Vielleicht solltet ihr Euch dann mit den Anhängern von „Rock am Ring“ solidarisieren, denn die beschweren sich ebenso über das „noch nicht abgesagte Festival„, das auch zu Pfingsten stattfinden sollte.

Viele, die jetzt gedroht haben, auch im nächsten Jahr zu Hause zu bleiben und ihrem „Familientreffen“ den Rücken zu kehren frage ich: Behandelt ihr so Eure Familie? Sei es drum, bleibt zu Hause. Nächstes Jahr und danach auch. Vielleicht kann so die „Andersartigkeit“ der schwarzen Szene überleben. Ihr beschmutzt mit diesem Shitstorm nur eure eigenen Gewänder. Aber das ist nur (m)eine Meinung.

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Wiener Blut
Wiener Blut (@guest_58857)
Vor 4 Jahre

Kurz undd knapp: Das war zu erwarten, und die Regelungen treffen nicht nur das WGT. Einen Scheißesturm finde ich vollkommen unangebracht…. aber so ist das Internetz… besser geschrieben ein Teil ihrer „Nutzer“ nicht nur… in diesen Zeiten. Da zeigt sich wieder einmal der Stand unserer Hochkultur in einem „Erste Welt Land“. Ich Stelle mir dann immer vor was wäre, wenn wir zusätzlich Probleme anderer Länder und Regionen hier hätten als „Unterbau“ der Pandemie. P.S. Ich äußere mich in dem Zusammenhang nicht, wofür Teile der Szene sich manchmal halten, aber welches Bild Teile der Szene manchmal abgeben.

Yorick
Yorick (@guest_58858)
Vor 4 Jahre

Auch auf die Gefahr hin, mich zum Buhmann zu machen, würde ich mal in Frage stellen, ob auch ein nächstjähriges Stattfinden zum gegenwärtigen Zeitpunkt als 100%ig gesichert betrachtet werden kann. Solange ein Impfstoff und/oder zuverlässiges Medikament nicht entwickelt ist, werden Veranstaltungen dieser Größenordnung wohl ein Risiko bleiben.

Zum eigentlichen Artikelthema kann ich nur sagen, wie gut, dass ich kein Facebook habe. Oder Twitter. Oder usw. usf…

Adrian Stahl
Adrian Stahl (@guest_58859)
Vor 4 Jahre

Ich verfolge das so mit einem halben Auge über die letzten Wochen, und parallel dazu natürlich auch die Convention-Gemeinde, da das heuer für mich wieder die Veranstaltungen gewesen wären auf die ich es abgesehen hatte, nichtsdestotrotz ist WGT natürlich trotzdem noch im Hinterkopf .

Mit dem direkten Vergleich ist das interessant zu verfolgen – die WGT-Gänger scheinen so in der Masse wirklich um einiges bräsiger drauf zu sein, es gibt zwar unter den Con-Gängern auch so die Meckertröten, aber der Konsens ist da eher noch daß man sich verständnisvoll zeigt und bereit ist grade den kleineren Veranstaltern auch mal das Ticketgeld zu überlassen, wenn es die Con über dieses Mist-Jahr rettet. Vonseiten der Con-Veranstalter wurde aber auch immer sofort kommuniziert wie die Sachlage steht und Erstattungen zugesichert , eine Ausnahme ausgenommen, der Veranstalter steht aber schon länger in der Kritik.

Natürlich wäre es vom WGT-Veranstalter anständig gewesen einfach klipp und klar offiziell abzusagen, das muss man schon mal ansprechen, im Großen und Ganzen ist aber das was von der Besucherseite da grade kommt echt teilweise unfassbar.

Egal welche Pläne man hatte – daß niemand das richtig toll findet ist klar und daher nachvollziehbar wenn man eben geknickt ist, ich krieg hier auch schon Lagerkoller, dieses WE wäre ich auf eine Con gefahren – ist jetzt eben nicht, werd ich überleben, und die Zwangspause werden auch die WGT-Gänger jetzt überstehen. Das ist eben jetzt ne Scheiß-Situation die wir so noch nie mitgemacht haben, aber eben nicht zu ändern momentan.

BlueLotus
BlueLotus (@guest_58860)
Vor 4 Jahre

Schlechte Pressearbeit bleibt schlechte Pressearbeit, egal von wem. Vorallem von einer Veranstaltung dieser Größenordnung und gerade weil es sie schon so lange gibt, ist dies absolut dilettantisch.

Tanja HoSa
Tanja HoSa (@guest_58861)
Vor 4 Jahre

Genau um den Familiengedanken geht es auch größtenteils in dem vermeintlichen shitstorm. Also dann doch bitte ganz im Bild bleiben. Familie funktioniert auch nur in beide Richtungen und mit fairer Kommunikation. Es ging vielen gar nicht um eine Absage, sondern sich überhaupt als Besucher wahrgenommen zu fühlen. Und sich als Veranstalter einfach nur auszuschweigen zeugt nicht von Wertschätzung der Familienmitglieder. Würde man bei einer geplanten Familienfeier im „wahren“ Leben auch nicht machen, oder? Da geht man doch auch auf den anderen zu.

Krähe von Nebenan
Krähe von Nebenan (@guest_58862)
Vor 4 Jahre

Die Pressearbeit hat sich ja seit der Schwarzen Sonne auf der Obsorge-Karte nicht geändert. Auch wenn es dieses Jahr besonders lächerlich ist: das WGT macht für mich so viel mehr als die schlechte Kommunikation aus, und ich gehe nicht wegen, sondern trotz dieser Fehler dort hin.

Michael
Michael (@guest_58863)
Vor 4 Jahre

Es gibt doch eine klare gesetzliche Regelung. Höhere Gewalt ist die Absage durch das Gesundheitsamt Leipzig und niemand sonst. Erst wenn das Amt das WGT offiziell verbietet, ist der Veranstalter rechtlich auf jedem Fall aus dem Schneider. Wenn Andere das anders handhaben, ist das entweder ihr Risiko oder die Vertragslage ist anders. Auf der anderen Seite sehe ich es so, dass angesichts der Eskalation der Ereignisse doch mindestens seit Anfang März jedem mit gesundem Menschenverstand klar sein müsste, dass so eine Massenveranstaltung zusätzlich zum Rammsteinauftritt und dem Stadtfest vollkommen illusorisch ist. Für einen Shitsorm gibt es deswegen überhaupt keinerlei Veranlassung. Das sind „Erste Welt Probleme“. Ich bin sowieso schockiert, wie so einige aus der Szene sich plötzlich neoliberal verhalten und trumpsche Verschwörungstheorien in der Welt rumposaunen.

Melle Noire
Melle Noire (@guest_58864)
Vor 4 Jahre

Ich fand das Verhalten der Festivalveranstalter, am Stattfinden des WGT bis zuletzt auf Biegen und Brechen festzuhalten, obwohl eigentlich schon längst klar war, dass das Vorhaben nie und nimmer unter den gegebenen Umständen umgesetzt werden KANN, höchst seltsam. Habe mal spaßeshalber vor ca 2 Wochen auf die offizielle Website geschaut und da stand immernoch da, das WGT finde wie gewohnt statt, wenn ich mich recht entsinne. Schon da dachte ich: NEVER EVER, das könnt Ihr Euch in die Haare schmieren… Aber sowas von!

Ich vermute mal, dass das auch so ziemlich alle anderen geplanten Festivitäten in diesem Jahr betreffen wird – nicht nur in der schwarzen Szene. Das Virus macht da keinen Unterschied, es trifft gleichermaßen Schwarz- und Buntröcke.

Ich kann auch den Ärger einiger Leute über die Festivalbetreiber durchaus nachvollziehen. Hier wurde über Wesentliches viel zu schlecht informiert, wie mir scheint. Eine klare Ansage zur Absage zur rechten Zeit für 2020 wäre wesentlich besser gewesen als dieses endlose Herumgeeiere und der Hinweis auf das WGT 2021. Dann hätte es vermutlich auch den Shitstorm in dieser Form nicht gegeben. Das hat für mich auch nichts mit dem „schwarzen Familiengedanken“ zu tun, das ist Blödsinn – das rechtfertigt eben nicht alles. Meine Meinung.

Ich kann das Ganze jedenfalls eher entspannt und aus der Ferne betrachten, ich habe bislang noch keinerlei Tickets für dieses Jahr gekauft (und mich auch nicht an irgendeinem Shitstorm beteiligt). Für diejenigen, die jetzt vielleicht ihr Geld nicht mehr wiedersehen, auch für die Anreise usw, ist das natürlich bitter. Nicht jeder kann das so einfach wegstecken und den Preis für die Karten quasi als Spende zum generellen Erhalt des Festivals betrachten.

Unterm Strich kann man sagen: Ja, es ist allgemein eine sehr blöde Situation für uns alle. Damit muss man sich arrangieren. Ich finde die aktuellen Maßnahmen der Regierung völlig richtig und eine Lockerung derselben sollte noch nicht zu schnell erfolgen. Die Sache mit dem Abstand halten haben außerdem auch immernoch nicht alle ganz kapiert. Ich bin gerade lieber zu Hause (obwohl ich normalerweise sehr gerne rausgehe), wo ich nicht ständig irgendwelchen Leuten aktiv ausweichen muss. Einkaufen oder mit den Öffentlichen fahren? Der blanke Horror. Langweilig wird uns hier daheim vorerst nicht, wir sind gerade dabei, das Haus zu putzen und der Garten muss dann auch noch auf Vordermann gebracht werden. Ansonsten gibt es ja auch noch Amazon Prime und Netflix und viele viele Süßigkeiten.

Dunkle Grüße! :)
Melle

Heiko Scholze
Heiko Scholze (@guest_58865)
Vor 4 Jahre

Im Großen und Ganzen ein guter Beitrag. Danke. Die Organisatoren haben in den 19 Jahren viel Gutes geleistet. Das heißt aber auch, sie hatten 19 Jahre Zeit sich eine anständige Kommunikationsstrategie anzueignen. Dass die offizielle Absage warten muss bis es ein offizielles Statement seitens der Regierung, des Landes oder der Stadt gibt ist leider nur wenigen klar.
Aber eine Aussage des OBM von Leipzig, dass bis Ende des Sommers keine Großveranstaltungen zu erwarten sind, einfach mal als seine private Meinungsäußerung zu betiteln? Bei aller Liebe, aber das ist echt dilettantisch und eigentlich noch viel schlimmer als der Tipp mit den Übernachtungen 2021.

Fanmtôme noir
Fanmtôme noir (@guest_58866)
Vor 4 Jahre

Wenn hier irgendjemand einen Rüffel verdient, ist es meines Erachtens das entsprechende Amt in Leipzig, das die Absage ganz offensichtlich immer noch nicht nicht amtlich macht – nicht der Veranstalter des WGT.

Solange der nix offizielles von der Stadt hat, wird er allein schon aus versicherungsrechtlichen Gründen einen Teufel tun, sich in irgendeiner Weise angreifbar zu machen. Da kommen dann solche mit gesundem Menschenverstand betrachtet vollkommen hirnlosen Meldungen bei raus, weil der Veranstalter halt gezwungen ist, in Sachen Kommunikation „Business as usual“ zu machen, weil ihm sonst von der Versicherung unterstellt werden wird, daß er den Schaden durch seine Kommunikation selber mitverursacht hat… ich vermute mal, daß hieraus auch die Sache mit der „privaten Meinungsäußerung“ des Bürgermeisters entstanden ist – die werden nach dem Interview beim Amt angerufen und ihr schriftliches Verbot eingefordert haben, um die Farce zu beenden – und das dann nicht bekommen haben…

Pitje
Pitje (@guest_58867)
Vor 4 Jahre

Danke für diesen Kommentar, Robert! Besser kann man es nicht auf den Punkt bringen. Leider haben aber auch hier einige Leser noch immer nicht begriffen, dass dem Veranstalter die Hände gebunden sind, so lange die Behörden das WGT nicht offiziell schriftlich verboten haben.

Flederflausch
Flederflausch(@flederflausch)
Vor 4 Jahre

Die Kommunikationsstrategie des WGT war schlecht und ist schlecht. Von daher bleiben die Veranstalter in ihrem gewohnten Modus. Ein Grund warum ich die ganze Aufregung nur sehr bedingt verstehe. Was hat man denn in Anbetracht der Kommunikation der letzten Jahre erwartet?
Zum anderen besteht hier die Abhängigkeit von einer behördlichen Absage, wie Michael es bereits verdeutlichte. Auch aus diesem Grund ist es als Veranstalter wohl ratsam sich bedeckt zu halten. Das ist daher der anderen Grund warum ich die Aufregung nur bedingt verstehe.
Ja, eine Kommunikation und damit eine Wertschätzung der Besucher a la: „wir sind von den behördlichen Ansagen abhängig, bitte bis dahin abwarten“ wäre schön gewesen, wäre fair gewesen. Finde ich auch nicht besonderlich befriedigend, dass da gar nichts kam. Die Heftigkeit einigere Reaktionen finde ich allerdings überzogen. Ich verstehe den allgemeinen Unmut in Anbetracht der Gesamtssituation und die dadurch entstehende Frustration und/oder blankliegenden Nerven und auch die „Trauer“ darüber, dass wir alle auf einen großen und wichtigen Teil unserer Freizeit werden verzichten müssen. Ausfallend zu werden hilft uns aber auch nicht weiter und miese Stimmung macht die Situation nicht besser.
Also: tief durchatmen. Auch das wird vorbei gehen. Die Zeit können wir nutzen uns zu überlegen, wie wir die zukünftige Veranstaltungslandschaft mitgestalten möchten und können. Die wird nämlich von Corvid19 ganz schön in Mitleidenschaft gezogen werden. Bzw. jetzt, wo uns Veranstaltungen etc. fehlen, ist der Zeitpunkt sich Gedanken zu machen, was Kunst und Kultur uns eigentlich wert sind. Vielleicht können wir dann in Zukunft aufhören über die vermeitenlich hohen Kosten dafür zu lamentieren….

Wiener Blut
Wiener Blut (@guest_58870)
Vor 4 Jahre

Zum zuständigen Amt…. wir leben im Föderalismus…. Kommune, Landkreis, (Kreisfreie Stadt), Regierungsbezirk, Bundesland, Bund…. und wieder runter… soviel zur Zuständigkeit und wer auf wessen Vorgaben warten muss, bis etwas entschieden ist bzw entschieden wird, und es zum Beispiel Äußerungen zu so einem Schwergewicht wie dem WGT gibt. Zur Presse… verweise ich auf die Homepage des Mera Luna. Das kommuniziert auch das dass Festival statt findet… für den Fall das nicht…. Blabla… Natürlich wird die Stadt Hildesheim jetzt noch keine Konkrete Aussage zu August und Mera Luna machen, und der Veranstalter wird sich hüten jetzt im April alles abzublasen ohne ein konkretes Veranstaltungsverbot. Da heißt sich die Katze…. Und das werden viele Ämter und Veranstalter aus vielen Bereichen dieses Jahr machen. Wären ja auch schön dumm wenn nicht. Zum Kunden: Ein Erwachsener muss in der Lage sein, auch ohne Äußerungen Entscheidungen in solchen Zeiten zu treffen… eigentlich in allen Zeiten…, und egal wie sie ausfallen, auch dazu zu stehen. Aber die Deutschen… ja ok, Teile davon… und auch Teile der Schwarzen Szene, sind wohl Weltmeister im motzen, jammern und Schuldigen suchen. Vorher am Besten viel sparen, früh früh… schnell schnell… und hinterher wenn doof oder ausgefallen, alles wieder bekommen. Den Schuldigen in diesem Fall einfach bei dem globalen Großereignis Pandemie zu suchen… und auch zu finden… darauf kommt der (oft Schadensersatz geile) Kleingeist aber nicht. Wer hier kein Verständnis hat, für den habe ich auch kein Verständnis, wenn er mal in so einer… wenn auch kleineren, Situation steckt und Verständnis und/oder Hilfe/Rettung erhofft. Und zum hätte man sehen müssen: Wer in dieser Pandemie auch nur 14 Tage… von mir aus auch nur 4… Stunden… in eine Glaskugel schauen kann, der/die/das melde sich bitte bei mir. Persönlich habe ich als Pessimist schon vor Wochen problemlos storniert und erst garkeine Tickets für ein Festival geordert. Huuuu, liest sich jetzt bestimmt alles etwas böse. Dafür entschuldige ich mich. Man sieht, Covid 19 geht mir auf den Docht… also weniger das Covid, als viel mehr die vielfältigen Reaktionen.

Nossi
Nossi (@guest_58871)
Vor 4 Jahre

Menschen sterben an einem Virus und wir beleidigen uns gegenseitig weil unsere Lieblingspartys ausfallen.

Michael
Michael (@guest_58873)
Vor 4 Jahre

„was Kunst und Kultur uns eigentlich wert sind.“ Danke für diesen Satz.

Fantôme noir
Fantôme noir (@guest_58875)
Vor 4 Jahre

 Robert : Vielleicht als Präzisierung: mit „Rüffel“ meinte ich, daß – wenn man sich denn beschweren will – sich höchstens darüber beschweren kann, daß trotz der ja nun seit kurzem auch ziemlich eindeutigen Vorgaben des Bundes bezüglich Großveranstaltungen zumindest einige entsprechende Behörden aktuell wohl noch nicht ein entsprechendes offizielles Verbotsschreiben an die Veranstalter weitergeleitet haben; egal ob es sich um das WGT oder um andere Veranstaltungen handelt. Das ist in meinem Augen die Ursache für den Unmut, der nun unberechtigt die Veranstalter trifft – und etwas, was ich offen gestanden auch nicht so recht nachvollziehen kann. Schließlich existieren diese Prozesse unabhängig von der aktuellen Lage und werden aktuell „nur“ ungewohnt breitflächig eingesetzt.
Daher gibt es zumindest in meinen Augen keinen klar ersichtlichen Grund dafür, daß im konkreten Fall die Stadt Leipzig (edit, um auf den Kommentar von „Wiener Blut“ kurz einzugehen: die ja mit Landesdirektion und Ministerialebene des Freistaats Sachsen nur noch zwei Hierarchieebenen zwischen sich und dem Bund hat) so träge agiert… an mangelnder Stempelfarbe wird es ja wohl hoffentlich nicht liegen ;-)

Noch ein Edit: Ich glaube, ich hab es rausgefunden… Das Land Sachsen ist in diesem Fall schuld an der Sache. Die Sächsische Corona-Schutz-Verordnung vom 31. März 2020, die unter anderem das Verbot von Großveranstaltungen regelt, gilt nur bis zum 20. April. Die neue, morgen zu beschließende Verordnung gilt laut Sachsen-Fernsehen voraussichtlich ebenfalls nur bis zum 3. Mai. Und solange es keine Verordnung gibt, die das Verbot von Großveranstaltungen bis mindestens Pfingsten ausdehnt, passiert da natürlich gar nix seitens der Ämter -.-

PS und off-topic: Du hast irgendeinen kleinen Fehler in Deinem Email-Benachrichtigungs-Plugin; das versendet die Informations-Email scheinbar für jeden Kommentar einmal, weswegen ich gerade für Deine Erwähnung elf Emails auf einmal erhalten habe :-)

Michael
Michael (@guest_58876)
Vor 4 Jahre

Um den Bogen ein bisschen weiter zu spannen… Ich glaube, vielen ist noch gar nicht bewusst, mal ganz abgesehen von dem WGT, was da für ein Verlust und ein Kahlschlag von Kultur und Kunst im Allgemeinen uns droht. Gerade heute morgen war ein Artikel in der Südddeutschen zu lesen, wie mit freischaffenden Künstlern aller Branchen in der Realität umgesprungen wird trotz aller vollmundigen Versprechungen des Wirtschaftsministeriums. Genau die sind es, die nämlich durch die Maschen des Netzes fallen. Jeder, der es sich leisten kann, sollte genau jetzt seine Musik und Kunst freiwillig unterstützen, so gut er kann. Es gibt bezahlte Livestreams, Onlinefestivals mit Spendenaufrufen (Gothicat :) ), bezahlte Webinare für die Fotofreunde, Zeichenkurse und etliches mehr…. Anstelle dessen werden diejenigen, die den Laden am Laufen halten und ein wirtschaftlicher Ankerpunkt für all die Kleinkünstler sind, beschimpft.

Victor von Void
Victor von Void(@vivovo)
Vor 4 Jahre

Ich finde das Kommunikationsverhalten der Treffen[…]gesellschaft […] mbH auch suboptimal, aber zumindest in diesem Fall noch ansatzweise nachvollziehbar. Wie schon erwähnt geht es dabei eben auch um Probleme, die der Gesellschaft das Genick brechen könnten, wenn sie das nicht richtig handhaben. Und ob es dann noch einmal so etwas wie das WGT geben würde, ist fraglich.
Mich nerven die Leute, die nur herummotzen, statt die Kulturmacher dabei zu unterstützen, ihr Überleben zu sichern. Die wollen auch lieber heute als morgen zum Friseur und in die nächste Bar, statt ihren Hintern mal für zwei Wochen zuhause zu parken und (platt gesagt) die Fresse zu halten. Pure Egoisten. Um die Sache auch mal ein bischen in einen Maßstab zu rücken: COVID-19 ist in Deutschland seit dem 27. Januar aktiv. In weniger als vier Monaten sind an oder mit dem Virus mehr als 4000 Menschen gestorben. Zum Vergleich: 2019 gab es im ganzen Jahr nur knapp über 3000 Verkehrstote in Deutschland. Aber Hauptsache die Läden machen wieder auf und der Konsum und das Entertainment kann weiter gehen.
Je älter ich werde, desto schlimmer finde ich große Teile der Menschheit. Ich frage mich oft, wie die Menschheit überhaupt bisher mit diesem hohen Anteil an Flachzangen überleben konnte…

Markus
Markus (@guest_58879)
Vor 4 Jahre

Wow. Einige Leutchen scheinen sich in diesem Jahr ja ganz gewagte und aufwendige Outfits gebastelt zu haben, daß sie so ein Drama daraus machen, daß sie in diesem Frühsommer auf’s Schaulaufen auf dem Jahrmarkt der Eitelkeiten verzichten sollen?!

Für alle, die es trotz wochenlanger Präsenz in allen Medien noch nicht begriffen haben: Der Planet hat gerade ganz andere Sorgen als die Kommunikation einiger unbedeutender, deutscher Festivalveranstalter und den ersatzlosen Ausfall einer kommerziellen Massenveranstaltung. Nämlich den zu erwartenden Tod weiterer, Zehntausender Menschen sowie die größte Weltwirtschaftskrise ever.

Fantôme noir
Fantôme noir (@guest_58883)
Vor 4 Jahre

Ein erster, sehr vorsichtiger Hinweis seitens der WGT-Orga: der Countdown ist weg…

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