Gothic Pogo Festival XVI – Unter der schwarz-glänzenden Oberfläche

Wer nach den großen Namen auf dem Wave-Gotik-Treffen, den Sackpfeifen im heidnischen Dorf, der Shopping-Tour in den Messehallen und dem Schaulaufen auf der AGRA immer noch auf der Suche nach dem wahren Underground der Szene ist, kommt auch zu Pfingsten 2023 nicht am Gothic-Pogo-Festival vorbei. Hier verdampft die glänzende Oberfläche des schwarzen Treibens im Fieber der nebelgeschwängerten Tanzflächen. Hier geht es nicht um den höchsten Turm, die aufwendigste Gesichtskunst oder das eindrucksvollste Outfit, sondern darum, sich frei von Schubladen unter seinesgleichen die Seele aus dem Leib zu tanzen.

Das Werk II direkt am Connewitzer Kreuz bietet auch dieses Jahr wieder die Räumlichkeiten für Menschen aus der ganzen Welt, um sie auf und vor der Bühne zu versammeln. Eine Mischung aus Goth, Punk, Wave & Minimal verteilt sich auf 2 Hallen von Donnerstag bis Montag, genrespezifisch getrennt. Natürlich gibt es auch dieses mal wieder einen DIY Markt, auf dem hauptsächlich Mode, Schmuck und Accessoires aus kleine Manufakturen angeboten wird.

Das Ticket für alle 5 Tage koste 58 Euro, das 3-Tages-Ticket ist für 45 Euro zu haben. Im Vorverkauf, der sich hinter diesem Link verbirgt, kommen noch VVK-Gebühren hinzu. Kurzfristig wird es auch noch 1-Tages-Tickets geben und auch die Möglichkeit NUR für die Parties (ohne Live-Musik) Eintritt zu bezahlen.

Aufmerksamen GPF-Besucher wird die Preiserhöhung nicht entgangen sein, zu der sich die Veranstalter wegen der Inflation gezwungen sahen. Die betonen allerdings, dass man diesen Preis auch für die nächsten Jahre halten wolle, um einen kommerziellen Charakter zu vermeiden.

Gothic Pogo Festival – Programm

Das Gothic Pogo Festival 2023 beginnt mit dem „Festival Warm Up“ am Donnerstagabend um 22:00 in der kleineren Halle D (vorne rechts) und endet auch dort mit der „Final Night“ am Montag um 22:00. Halle A ist die größere Halle am Ende des Geländes, in der auch jeden Abend der Markt zu finden sein wird.

Donnerstag, 25. Mai (Kleine Halle D, ab 22:00)

  • Festival Warm UP mit den DJs HURZ! (Present of the Future), Nora Bran (Graveyard Death Cvlt), BoogieBat (Batboner, Graveyard Death Cvlt) und DekaDenz (Punks Undead) – Live wird die Band „Delta Komplex“ zu sehen sein.

Freitag, 26. Mai (Halle D ab 21:00 und Halle A ab 23:00)

  • Halle D: Live Programm unter dem Motto „Pogo Guitars“ mit Cataphiles (DE), [di:unru] (FI) und Miguel and the Living Dead (UK) im Anschluss Afterparty mit den DJs Troy (Onderstroom), Mike (Weird Science), Jan Endzeit (Crimson Night) und ZeitUngeist (Gothic Pogo)
  • Halle A: Während der Markt bereits ab 21:00 geöffnet hat, findet die „Dis/Tanz queer Wave Night“ dort ab 23:00 statt. Zu hören sind die DJs Ludi Oktokreuz (Dis/Tanz), Aurelia Dinamita (Dis/Tanz), Reverend E (Movement), Tankel Lux (Gothic Pogo, Lumière Bleue)

Samstag, 27. Mai (Halle D ab 21:00 und Halle A ab 23:00)

  • Halle D: Live Programm unter dem Motto „Mutant Tansmissions“ mit LR666 (FR), Bite Marx (USA), Mängelexemplar (GER) und Dear Deer (FR) anschließend bedienen die DJs Polina Y (Mutant Lab), Too many Creeps, Dr. Gregor Gioesing (Grgr), Industra, Graftak (DMTH) und CMO (Noize Concrete) die Plattenteller
  • Halle A: Unter dem Motto „Return to the Batcave“ beschallen Euch Yvonne (Old Skull), Gárgola (Vienna Decay), O! (Return to the Batcave) und Woodraf (Return to the Batcave) mit entsprechenden Klängen.
  • Synth Robots Dance Invasion 2023 – Ab 16:00 VOR dem Werk 2 am Connewitzer Kreuz treffen sich wieder die Roboter, die tanzen wollen zu Impro-Synth-Sound aus dem Background.

Sonntag, 28. Mai (Halle D ab 21:00, Halle A ab 23:00)

  • Halle D: Unter dem Motto „The Legendary Shock Wave Marathon“ findet genau dieser statt. Live beginnen Accident Sentimental (FR), Sexy Suicide (PL) und Konstantin Unwohl (DE) den musikalischen Langestreckenlauf, der dann mit M, Andre und The Ringo bis in die frühen Morgenstunden gehen wird.
  • Halle A: Cavey Nik (Dead & Buried), Gertrud Stein (Achtung!Achtung!) und MizMargo (Sleepwalk, MIZerable Monday) bedienen das Motto „Tot & Begraben“ mit Sicherheit zur vollsten Zufriedenheit.

Montag, 29. Mai (Halle D ab 22:00)

  • In der „Final Night“ lautet das Motto „Bunkersyndikat meets Damaged Goods“ und die DJs LaFontaine, M.Flöß, Neon Cultist, Reklovski, Uschmar versuchen, gegen die aufsteigende Müdigkeit der Besucher anzuklingen.

Erreichbar ist das Festival am besten mit der Tram Linie 11, die auch zur oder von der AGRA fährt, eine Haltestelle ist direkt vor der Tür. Dort fahren dann auch die Nachtbusse, die euch über das ganze Stadtgebiet verteilen können. Jetzt Tickets für das Gothic Pogo Festival im Vorfeld sichern!

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Tanzfledermaus
Tanzfledermaus(@caroele74)
Vor 1 Jahr

Ähm, ein gewisses Wettrüsten der Outfits lässt sich hier aber auch beobachten ;-) Allerdings schau ich mir lieber diese schrillen Gestalten an, die direkt dem alten Batcave oder auch einem New Romantic Schuppen entkrochen zu scheinen als das Karnevaleske der WGT-Hotspots.
Trotzdem hab ich mich die Male, die ich beim Gothic Pogo aufgkreuzt bin, mit meinem weniger schrillen 80er/90er-Grufti-Look schon manchmal etwas „mitleidig“ von oben herab betrachtet gefühlt. Ging übrigens nicht nur mir so. Daher hab ich mich dann leider nicht so wohl gefühlt, wie ich es gerne getan hätte.

Ach ja, auf die Zeiten, a wann nur noch Party-Eintritt erhoben wird, sollte man sich nicht allzu sehr verlassen. Selbst einige Zeit später wurde mir manchmal noch der volle Tageseintritt abgeknöpft, weil es hieß, dass doch immer noch ne Band spielen würde.

Letzte Bearbeitung Vor 1 Jahr von Tanzfledermaus
Yttrium
Yttrium(@yttrium)
Antwort an  Tanzfledermaus
Vor 1 Jahr

Das Gothic Pogo Festival parallel zum WGT hat inzwischen genauso Event-Charakter; dass sich die Leute da mehr stylen ist wenig verwunderlich. Als die dagegen im Rahmen der Gothic Pogo Tour hier waren für Konzert/Party sah das anwesende Publikum viel „normaler“ aus. Die wirklich auffälligen Leute konnte man da wirklich an zwei Händen abzählen, der Rest war teilweise nicht mal schwarz angezogen. Sogar die Veranstalter selber (erkennbar am Leipziger Dialekt) sahen eher recht gewöhnlich alternativ/punkig aus, nicht wie Klischee-Hardcore-Gruftis.

Es gibt halt (auch außerhalb der Schwarzen Szene) immer Leute, die sich für „besondere“ Events schick anziehen, weil sie das auch als Respekt gegenüber den Künstler*innen und dem Orga-Team sehen, und solche die sich da weniger einen Kopf machen. Beide Einstellungen halte ich für vollkommen ok. Inzwischen bin ich sogar gegen einen allzu strikten Dresscode. Auf einem der letzten Konzerte auf denen ich war hatte der Sänger z.B. eine blaue Latz-Jeans an. Und Turnschuhe, wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht. Geht auch, solang die Musik passt. Und die hat gepasst.

BlueLotus
BlueLotus(@blue-lotus)
Vor 1 Jahr

Diese Veranstaltung verweigere ich bewußt, da sie mit einem eingebildeten Elitism zur Splittung der Szene beiträgt und es absolut unnötig und auch respektlos gegenüber dem „altehrwürdigen“ WGT ist, sie extra zur gleichen Zeit am gleichen Ort zu machen. Außerdem finde ich sie uncool! Meine Meinung als „Altgrufti“, die gar nicht so wenige teilen ;)

Gruftfrosch
Gruftfrosch(@gruftfrosch)
Antwort an  Robert
Vor 1 Jahr

Danke Robert. So sehe ich das auch.

BlueLotus
BlueLotus(@blue-lotus)
Antwort an  Robert
Vor 1 Jahr

Lieber Robert, ich habe natürlich absichtlich etwas spitz formuliert, aber ich wollte Mal einen Kontrapunkt setzen, nachdem das GPF seit gefühlt 2017 immer mehr gehypt wird und, welch Ironie, trotz des Anspruchs besonders „undergroundig“ zu sein, den üblichen Weg der kommerziellen Marktwirtschaft geht, nämlich jedes Jahr größer und teurer zu werden ;)
Grundsätzlich finde ich jede Veranstaltung, die Musik und Szene dient toll und klar, der eine fühlt sich bei diesem Genre wohler, der andere bei jenem, doch ich bleibe dabei, es ist kontraproduktiv eine zeitgleiche Parallelveranstaltung zu machen! Entweder müßte man zum ( preislich inkludierten) echten Teil des WGT werden oder ansonsten den Mut haben, ein eigenes Datum zu wählen! Dann wäre es auch in meinen Augen eine Erweiterung, ansonsten ist es ein parasitäres Zehren am Besucherstrom des WGT…

Yttrium
Yttrium(@yttrium)
Antwort an  BlueLotus
Vor 1 Jahr

Ich hab grad ein wenig ein Verständnisproblem: Heißt „eingebildet“ hier „imaginär“ oder „hochnäsig“? Beides könnte vom Kontext her passen.

Das GPF uncool zu finden ist natürlich vollkommen in Ordnung, kaum jemand mag alle Aspekte der Schwarzen Szene. Persönlich find ich’s nett, genauso auch die Leute dahinter, aber ich bin da natürlich nicht das Maß aller Dinge.

BlueLotus
BlueLotus(@blue-lotus)
Antwort an  Yttrium
Vor 1 Jahr

Ist frei auszulegen!

Durante
Durante(@durante)
Antwort an  BlueLotus
Vor 1 Jahr

Sehe ich völlig anders. Da ich niemals auf das „offizielle WGT“ fahren werde weil ich ein Problem mit den Veranstaltern habe, finde ich so Alternativ-Angebote die damit nix weiter zu tun haben wunderbar. Das GPF wäre (neben natürlich dem Spontis-Treffen und evtl. Glitter+Trauma) für mich ein Grund gewesen nach Leipzig zu fahren… wenn die Hotelpreise nicht wären.

…oder ansonsten den Mut haben, ein eigenes Datum zu wählen!

Dagegen hätte ich wiederum auch NICHTS einzuwenden – Dann wären nämlich die Hotels bezahlbar! ;)
(Und genügend Publikum käme meines Erachtens dennoch zusammen.)

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