Interview: Martin Piekar über Lyrik und die Subkultur der Düsternis

Schon seit Beginn der Szene spielt die Literatur eine wichtige Rolle im schwarzen Universum. So erzählte Melissa aus London beispielsweise im Spontis-Interview zur Szene Ende der 80er Jahre: „Viel­leicht habe ich nicht alles ver­stan­den, aber ich fühlte mich als ein Teil der Szene nur mit einer Aus­gabe des Buches »The Outs­ider« in mei­ner Tasche.“ Auch andere Zeitzeugen berichten, dass bereits damals in England die Liebe zur Literatur charakteristisch für die Schwarze Szene war. Im Video „Was ist Gothic“ geht Karnstein unter anderem den literarischen Hintergründen nach. Im Wikipedia-Artikel zur aktuellen Gothic-Szene heißt es: „48 % (der Gothics,  Anm.d.R.) beschäftigen sich mit Lyrik und Poesie und verfassen eigene Texte und Gedichte„.  Doch eins fällt auf: Es sind überwiegend die alten Meister von Edgar Allan Poe über Lovecraft bis hin zu Baudelaires, die in der Szene zu Ruhm kommen. Aktuelle lyrische Ergüsse sind offenbar für viele Szene-Mitglieder nicht geeignet, um sich darin zu verlieren. Oder gibt man aktuellen werken nur keine Chance? Vielleicht sollte man manchmal zweimal hinschauen.

Beispielsweise bei Martin Piekar. Er ist 23 Jahre alt, studiert Philosophie und Geschichte an der Goethe-Universität in Frankfurt. Der Lehrberuf ist sein Ziel, die Lyrik seine Leidenschaft und die Gothic-Szene seine Neigung. 2010 gewann er mit dem „Gedicht des Jahres“ beim Deutschlandradio und 2012 siegte er beim „Open Mike“, einem der wichtigsten literarischen Nachwuchswettbewerbe in Deutschland. Zeitungen, Magazinen und Online-Medien berichteten über ihn und immer wieder über seine Erscheinung, denn Martin Piekar fühlt sich als Mitglied der Gothic-Szene. Mehr als genug Gründe, Martin ein paar Fragen zu stellen die sich mit Lyrik befassen und endlich mal aufklären, was das alles mit Szene zu tun hat.

Wie würdest Du mir und den Lesern erklären, was „Lyrik“ eigentlich ist?

Lyrik. Die Frage was Lyrik IST, ist wie ein Schlag mitten in die Fresse. Die Frage ist nicht per se falsch, aber der Gefragte (hier ich) ist erstmal in Bedrängnis.  Ich denke, Lyrik ist, sie existiert, aber was Lyrik sei? Lyrik kann! –  Lyrik kann alles: Es gibt Dichter, die Schreiben nur nach Klang, da ist die Bedeutung des Begriffs unerheblich, es geht nur um die erzeugte Harmonie/ Disharmonie, den Rhythmus, die Klangfarben. Dann gibt es Lyriker, die mit Metaphern aufwartet. Ich meine nicht, dass sie sich so verzweigt, dass sie nicht zu entschlüsseln ist – darum geht es nicht, es geht nie um das Verstehen von Gedichten, es geht darum, wie man mit einem Gedicht umgeht. Es gibt Lyriker die sagen: Weg von der Metapher,- reine coole, ästhetische Beschreibung, es gibt Ironiker, es gibt Alberne, es gibt diejenigen, die keinen Pathos wollen: weg von der Gefühlsduselei. Und andere brauchen Pathos um überhaupt zu schreiben. Die Antwort: Lyrik kann – sie kann politisch, emotional, deskriptiv, kritisch, ironisch, konzeptionell, satirisch, phonetisch, verwirrend sein: Lyrik kann – Kunst ist immer ein Bedürfnis eines Menschen, das nach Außen drängt, viele Dichter sprechen bei Texten von Dringlichkeit, ich eher von Dranghaftigkeit, jedenfalls bei mir.

Martin Piekar
Lyrik kann alles!“ Martin Piekar – Worte sind seine Leidenschaft | (c) Wolfgang Becker

Du sagst, dass wir falsch an die Thematik herangehen und es uns deshalb so schwerfällt, damit umzugehen. Auch auf mich wirkt die Lyrik oft wie ein unbequemes und hölzernes Pferd, mit dem man nur beschwerlich über die Landschaften aus Worten reiten kann. Wie sollten wir Deiner Ansicht nach mit Lyrik umgehen?

Ha! Den richtigen Umgang gibt es natürlich nicht. Aber Umgang ist gefragt, – Ein Text ist gegeben, wir denken immer: Da muss ich was rausziehen, da muss Bedeutung und Tiefe dahinter sein. Was ist, wenn es ein onomatopoetischer Text ist (Klangpoesie). Dann kann dieses Gedicht – vorgetragen – einen einzigartigen Sound übertragen, dabei geht es dann wirklich nur ums hören. Vielleicht liest man auch was für sich heraus, aber da ist individuell und da liegt ein Knackpunkt. Der Leser ist ein Subjekt, er hat seinen eigenen Kopf – ich unterhalte mich manchmal mit Kollegen über Gedichte und sehe was ganz anderes darinnen als sie.  Dabei gab es aber noch nie ein „Falschliegen“ – natürlich kann man das, aber ich kann grade nicht sagen wie, es ist so, als würde man einen Schraubenschlüssel sehen und sagen: „Oh schau, eine Banane.“ Sehr blöd eben. Ich persönlich mag es ein Gedicht zu lesen und zu pausieren, noch mal zu lesen und vielleicht an einem anderen Tag noch mal. Dann sieht man automatisch mehr, durchs vermehrte Lesen und die tiefere Beschäftigung am Text – die Frage ist doch: Was sieht der Rezipient im Gedicht und nicht die Deutschlehrerfragen: Was steht im Gedicht – na da stehen Wörter – aber was bedeuten sie für mich?

Was hat Lyrik mit der Gothic-Szene zu tun?

Gothic als eine Subkultur, die stark von Elementen der Romantik beeinflusst wurde und in der Romantik gewann vor allem das Lied und das Gedicht an Aufmerksamkeit. Liedtext, Gedicht, unsere Szene lebt von der Musik. Die Texte, die Musik, das Düsterne, die Wahrnehmung des Dunklen, Weltschmerz vielleicht, Schmerz, Freude, Sado-Maso (auch im psychologischem Sinne) – das alles findet sich doch in den Gedichten – und dann natürlich das Hauptelement der Romantik, neben dem Gefühl und der Seele: Der Wahnsinn – Poe, Baudelaire, E.T.A Hoffmann, aber auch schon Eichendorf, Brentano (Spinnerins Nachtlied besonders). Verliebtheit als Wahnsinn, oder doch so was wie Verlorenheit in der Welt, die Einsamkeit trotz einer Großstadt, alles auch Themen nach der Romantik und bis heute und auch in der Lyrik! Ich glaube die Frage, was Lyrik und die Gothic-Szene miteinander zu tun haben, ist daher nicht einfach zu beantworten in dem man nur auf diese gemeinsame Wurzel zeigt – zeichnen sich Subkulturen nicht eben auch durch einen besonderen Zugang zur Kunst aus? (eher zu bestimmten Künsten?) – Eine düstere oder melancholische oder mystische oder erhabene Stimmung finde ich auch in vielen zeitgenössischen Gedichten, das sind Stimmungen, Zustände, etc. die unser Leben bestimmen und sogar ausmachen können. Das ist eine Grundhaltung, die nicht obsolet werden kann – weder als Subkultur, noch als Gedicht.

Die Szene beruft sich schon seit Jahrzehnten auf die Lyriker der alten Schule, Edgar Allen Poe, Charles Baudelaire oder auch William Shakespeare gehören zum guten Ton. Du machst dich für zeitgenössiche Lyrik stark und hast bereits an anderer Stelle einige Deiner Favoriten präsentiert. Und obwohl sich die schwarze Szene gerne mit Lyrik brüstet und es auch am Umgang damit nicht mangelt, ist sie Deiner Ansicht nach sehr „unbeweglich“, wenn es um aktuelle Lyrik geht. Warum ist es so schwierig, die Szene dafür zu begeistern?

Alles ist nahezu „unbewegt“ von zeitgenössischer Lyrik. Das hat viele Theorien. Die Frage im Buchladen selbst ist: Lesen die Leute keine Lyrik, weil keine im Buchladen steht oder steht im Buchladen keine Lyrik, weil sie niemand lesen will (zeitgenössische wohlgemerkt, „Klassiker“ stehen ja nahezu überall, sogar in Bahnhofszeitschriftenbuden). Weiterhin schmeißen immer mehr Großverlage Lyrik aus dem Programm oder verkleinern die Sparte der Lyrik. Ist es also wirklich der Profitgier geschuldet? Sind Gedichte schwieriger als früher? Einerseits wird sich heute nicht mehr so zwanghaft an Formen (z.B. Reimschema) gehalten, andererseits kann die Form ein Anker für den Leser sein. Ich glaube, genau DAS zu analysieren bräuchte einige kulturanthropologische Studien und ökonomische ebenso.

Sich selbst für Lyrik zu begeistern ist eben harte Arbeit. Mal Baudelaire lesen, das ist genauso schwer wie zeitgenössische Lyrik, Shakespeare auch, Poe kenn ich noch wenig, bin bisher auch noch kein großer Fan, aber Sachen können sich ändern. Ich dachte am Anfang, dass viele Lyriker irgendnen Mumpitz schreiben und das darf ich dann entschlüsseln. Heute weiß ich, dass ich einen Gedichtband niemals genauso lesen darf, wie eine Erzählung. Es ist ein Unterschied als Autor und als Leser. Jedes Genre braucht nen gewissen Lesekult, Leserituale oder so. Ein Gedicht ist so kompakt, so komprimiert, dass man wirklich viel mehr Zeit braucht um sich damit auseinanderzusetzen, als eine Seite Prosa – das ist keine quantitative Wertung – es gibt auch Prosa, die sehr fordernd ist, aber ein Gedicht ist meist ein konzentrierter Raum und wie bei allem Geballten, braucht man Zeit und Raum und Gedanken um das zu entfalten/ entfalten zu lassen.  Zudem haben Gedichte für mich immer eine Mystik: Es ist nie ganz klar, es wird es auch nicht und es soll auch nicht, die Beschäftigung mit einem Gedicht wird mich ganz intensiv, wenn ich nicht alles hinterblicke und alles auf Anhieb raffe, sondern mich, auch als Person, erstmal mit dem Gedicht auseinandersetzen muss: Das ist kein masochistisches Quälen, sondern eine rege Neugier.

Ich könnte jetzt weiter schreiben, aber hierbei aufzuhören ist glaube ich erstmal ok. Achja und Baudelaire ist für mich eines meiner Vorbilder: Für mich der Begründer moderner Dichtung. Ich nehme ihn als großen Bruch der europäischen Literatur wahr (und das darf man wohl) und beziehe mich in manchen Gedichten sogar auf ihn. Meine Zitat- und Bezugsmomente sind z.B. aber stetig so gestaltet, dass man sowohl mit dem Bezug, als auch völlig ohne Bezug etwas versteht, wenn man mit dem Gedicht in Umgang tritt.

Martin Piekar
Er hasst nicht das Wort, sondern die Tatsache, dass uns Normalität vorgegaukelt wird. | (c) Juliane Malii Dalchow

Seit du 13 Jahre alt bist, interessierst du Dich für morbide Ästhetik, das mystische und letztendlich auch für die Gothic-Szene und auch rein äußerlich bist du als Mitglied zu identifizieren. Das Wort „normal“ ist für Dich ein rotes Tuch, womöglich weil du sämtlichen Vorstellungen, die man auf einen leidenschaftlichen Lyriker projizieren könnte, widersprichst. In einem Artikel der Frankfurter Rundschau ist sogar zu lesen, dass es sich bei „Normal“ um Dein „Hasswort“ handelt. Warum ist das so?

Ich wurde angesprochen – auch von Freunden – dass solch eine Polemik gegen „Normal“ ja ganz billig und jugendlich-rebellisch rüberkommt. Aber das ist nicht mein Ansinnen. Ich rebelliere gegen das „Normale“, weil eine Norm immer eine soziologische Konstruktion ist. Normen werden aufgestellt, sie sind nicht in der Natur. Wenn wir sagen, dass ist „Norm“, dann erkennen wir bestimme natürliche Regeln an, die wiederholt auftreten: Es ist unmöglich zu sagen, es sei Norm, dass Vögel zwei Flügel haben, das Hunde vier Beine haben, das Menschen allerdings EIN Geschlecht haben, dass ist Norm. Was ist mit Einem Hund, der nur drei Beine bei der Geburt hatte, oder durch einen Unfall eins verlor. Was ist mit transsexuellen Menschen, Transgender, ein möglicher Wechsel zwischen den Geschlechtern, oder Intersexualität, ein beidgeschlechtlicher Mensch. Normen sind Werte, die wir Menschen festlegen und dann alles danach auslegen. Bitte nicht falsch verstehen: Bei der DIN-Norm für Blattgrößen sind wir alle froh, aber eine DIN-Norm für Lebensführung, Sexualität, Ästhetik, Spaß, Humor, etc. ist doch Mist. Ich wurde falsch aufgenommen, ich habe aber das richtige gesagt. Jeder, der etwas normales will, hat eine Vorstellung von festgelegten Wert im Kopf – bei Dinglichen Werten ok, aber allein beim Essen fängts schon an, das fast nur runde Äpfel im Supermarkt liegen ist eine Normgeschichte, Äpfel, die anders gewachsen sind werden nämlich aussortiert und zu Apfelmus oder –saft und & und. Das Normale was ich hasse, ist die Vorstellung eines menschlichen Lebenslauf, der zu laufen HAT oder von mir aus von Lebensläufen, die akzeptabel sind. Irokese bei nem Bankkaufmann, das müsste erlaubt sein. Dagegen bin ich: gegen genormte Verbote, die das Leben eines Menschen zu stark beeinflussen (Damit meine ich nicht das Grundgesetz – da steh ich sogar komplett dahinter). Aber demokratisch gesehen heißt es eben: Alle haben die gleichen Rechte (weswegen ich für die Homoehe bin, sogar radikal: entweder darf jeder Mensch heiraten, wen er will oder wir schaffen die Ehe für alle ab, Demokratie ist jedem die gleichen Rechte zugestehen). Also nicht: Ich hasse das Normale; sondern: Ich hasse, dass uns Normalität vorgegaukelt wird.

Obwohl du verträumte Gedichte schreibst, bist du kein Träumer und trotz der vielen Preise und daraus resultierenden Aufmerksamkeit bist du nicht abgehoben. Dir ist sehr bewusst, dass die Lyrik eine brotlose Kunst ist und hast Dich entschieden einmal Lehrer zu werden um ohne Nagellack und mit zusammengebundenen Haaren Wissen zu vermitteln. Dennoch, welche Träume erlaubst du Dir hinsichtlich deiner großen Leidenschaft, der Lyrik?

Ich bin ein leidenschaftlicher Mensch, ich bin Epikureer, ich versuche immer die feinste Lust zu erlangen. Das kann ich eben auch mit der Lyrik, ein gutes Gedicht zu schreiben ist für mich ein Glückserlebnis. Nicht um damit Preise zu gewinnen, das ist ein netter Nebeneffekt, aber es zu allererst um das gute Gedicht. Preise und Veröffentlichungen sind Anerkennung und als Künstler möchte man Anerkannt werden. Manchmal habe ich das Gefühl das grenzt an Prostitution, dass ich so viel ver- und einsende. Manchmal habe ich das Gefühl, meine Werke nicht rauszuhaun wäre Verschwendung, weil ich eben den Drang spüre es zu veröffentlichen. Es ist eine Geschichte voller Zweifel, ambivalenter Zweifel. Das ist das Absurde im Leben und dagegen zu revoltieren und doch damit weiter zu machen, das hab ich von Camus gelernt, und es macht glücklich ein Sisyphos zu sein: „Der Kampf gegen Gipfel vermag ein Menschenherz auszufüllen. Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen“ – ich sehe mich als eine Art Sisyphos und bin glücklich. Mit Lyrik verdien ich kein Geld, nicht genug um Miete zu bezahlen, oder generell etwas, mit diesem Geld kann man nämlich nie rechnen, entweder man bekommt etwas oder nicht, das ist nie sicher. Träume? Einen Verlag zu finden, war mein Traum seit ich 14 bin, jetzt bin ich 22 und das wunderbare Verlagshaus J Frank hat mein Manuskript angenommen. Übrigens bin ich darüber so froh, weil schon Kollegen von mir ganz wunderbare Bände dort veröffentlicht haben, es ist also ein Verlag, den ich auch persönlich gerne lese! Ich habe vertrauen in den Verlag und kenne das Programm, ich stehe hinter dem Motto des Verlages: Poetisiert euch! – und weiter Träume für die Zukunft? Leute, die meine Gedichte lesen, mal schauen, ob sich das erfüllt.

Und jetzt legen wir den Baudelaire mal beiseite und treten aus Hesses Nebel hervor. Wo haben wir als neugierige Grufties die Möglichkeit tiefer in die aktuelle Lyrik einzusteigen? Welche Internetseiten kannst du empfehlen, welche Zeitschriften sollte man lesen und wo kann man Deine Werke lesen, Dich hören oder sogar sehen?

Ich beginne mit mir, weil ich mich einfach schnell abhandeln kann: www.martin-piekar.de – meine Gedichte lesen, meinen Blog lesen, meine Gedichte hören!, einen Überblick über meine Veröffentlichungen bekommen. Im Internet gibt es hervorragende Lyrikportale! www.poetenladen.de – diese Seite gibt auch zweimal im Jahr eine wirklich dicke Literaturzeitschrift heraus, mit Lyrik, Prosa, einem Special und zusätzlich Gesprächen zwischen Leuten des Literaturbetriebs.  Auf der Internetplattform gibt es auch viele Autorenprofile, wie z.B. auch meins – Du erwähnst Hesses „Im Nebel“ – mein Auftritt beim Poetenladen beinhaltet ein Gedicht, in dem ich mich darauf beziehe. Zudem gibt es auf der Internetseite auch Rezensionen und er ist auch ein Verlag. Ähnlich und genauso gut verhält es sich mit www.fixpoetry.com – ein sehr tolles Feuilleton im Internet, pur und umsonst, viele gute Bücher werden besprochen, Belletristik allgemein. Hier bespreche ich ab und an Lyrikbände, so wie ich auch als Autor mit Gedichten vertreten bin.

Zeitschriften gibt es so viele und niemals ist in allen nur Gutes, aber ich mag besonders: Den Poet (vom Poetenladen), Bella Triste, Edit, randnummer, Neue Rundschau, floppy myriapoda, [um]laut, ]trash[pool. Und eigentlich viele mehr. Meine Werke liest man eben auf diesen Seiten, in Zeitschriften (in welcher ich erscheine ist ja mehr oder minder Glück)  und ab Frühjahr 2014 in meinem eigenen Band beim Verlagshaus J Frank.

Übrigens, wer mich bei Facebook findet, oder mit eine Mail schreiben will, etc. darf mich gerne immer fragen, was ich empfehle. Ich führe immer aus wieso und kann meine Meinung belegen, die muss man auch nicht teilen, so totalitär bin ich: Ich streite mich häufig mit Kolleginnen und Kollegen über die Bände dritter, aber das macht eben auch Spaß, die Wahrnehmungen und Meinungen eines Bandes zu vergleichen und sich gegenseitig darin abzutasten. Die Kraft der Lyrik ist, dass sie immer wieder Neues macht, dass sie Kreativität des Autors und des Lesers fordert, dass sie nicht fürs Zwischendurch ist, sondern substantiell, wie Kunst generell für den Menschen. Häufig ist nicht entscheiden WAS gemacht wird, sondern WIE – so auch in der Lyrik, nicht die Lyrik per se ist schlecht oder blöd oder unverständlich, sondern vielleicht dieser Autor, dieser Stil, dieser Band, aber das ist alles nichts Universelles. In der Lyrik gibt es eine große Bandbreite, wir entdecken sie nur häufig nicht – das tat auch ich nicht, bis ich an ein paar Literaturwerkstätten teilnahm, mich mit anderen jungen Autoren austauschte, gegenseitig Erfahrungen austauschte und bereit war, meine Meinung zu revidieren, wenn ich überzeugt (nicht überredet wurde!).

Zudem, ganz Aktuell: Jannis Plastargias, Autor und Blogger, bat mich, 10 Lyriktitel vorzustellen, die ich empfehlen würde: ich gab mir Mühe und habe jeden Lyriktitel mit meinen ganz subjektiven Eindrücken, Erfahrungen, etc. begründet und stehts Gedichtbeispiele angeführt, alles ist nachzulesen auf: http://schmerzwach.blogspot.de/ oder auf meiner Homepage (s.o.) im Blog. Zudem: Lest Baudelaire!

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Rabenlady
Rabenlady (@guest_47013)
Vor 11 Jahre

Wow, was für ein faszinierender Mensch! Meinen Respekt hat er.
Danke für dieses grandiose Interview!
Ich persönlich habe eine große Schwäche für die Literatur im Allgemeinen, sehr zur Verwunderung meiner Altersgenossen. Die alten Meister wie Poe, Walpole, Radcliffe, Lovecraft, Baudelaire und und und haben mich schon lange in ihren Bann gezogen…Jetzt werde ich mich auf jeden Fall auch mit Martin Piekars Werken beschäftigen:)

mela
mela (@guest_47015)
Vor 11 Jahre

Kaum nimmt man mal seine Nase aus einem Werke Poes, was man mal wieder liest, und schaut, was es bei Spontis gibt – und wird mit einem interessanten Artikel über eine interessante Person überrascht.
Allein, dass er meine Lieblingsstelle aus Camus‘ „Der Mythos des Sysiphos“ zitiert, macht ihn für mich symphatisch (und dass er Philosophie studiert, auch wenn mein Schwerpunkt beim Studium dessen auf Logik lag).
Ich könnte jetzt in Schwärmereien wie ein fünfzehnjähriger Klischee-Teenie geraten, daher einfach nur ein abschließendes und knappes: Danke für diesen Beitrag!

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