Mein schaurig schönes Tagebuch – Episode 10: Bahnfahren

Liebes Tagebuch! Ich habe Bahn fahren immer schon geliebt. Schon als Kind, als wir mit der Familie in den Schwarzwald gefahren sind, konnte ich nicht genug kriegen von Bahnhöfen, Tunneln und der unschlagbaren Strecke am Rhein entlang. Das Wandern konnte mir gestohlen bleiben, die 7-stündigen Fahrten zu Beginn und zum Ende des Urlaubs waren mein Highlight.

Neulich bin ich wieder einmal Bahn gefahren. An einem verlängerten Wochenende wollte ich nach Berlin, um endlich einmal Leute zu treffen, die man sonst nur über die sozialen Netzwerke kennt. Ich habe gründlich zwischen allen möglichen Verkehrsmittel abgewägt und mich ganz bewusst für die Bahn entschieden, die unterschwellige Hoffnung, etwas von meinem Kindheitsgefühl zurückzuholen, war sicherlich auch mit dabei.

Natürlich habe ich die Tickets Online gekauft und versucht, den Spagat zwischen günstiger und komfortabler Fahrweise zu bestehen. Spartickets, wie sie für 19 Euro auf der Homepage angepriesen werden, fielen aus, denn die findest du sowieso nur, wenn du mitten in der Woche, zu unheiligen Uhrzeiten und mit einer Mindestfahrtzeit von 6 Stunden leben kannst. Nichts für mich. So nahm ich den höheren Preis in Kauf und buchte den ICE. Ich musste lediglich einmal umsteigen und würde – laut Fahrplan – in insgesamt 4 Stunden in Berlin sein. Immerhin konnte ich für die Hinfahrt einen günstigeren Preis finden (mit Zugbindung) und habe dann auch noch die Bahn Card 25 auf Probe für 19€ beantragt, mit der ich wiederum 38,75€ des Gesamtpreis sparte. Logischerweise habe ich die Bahncard im gleichen Atemzug wieder zum Ablauf der 3 Monate gekündigt, damit man sie mir nicht unter dem Hintern zu einer Jahreskarte macht. Bin ich nicht ein Fuchs?

BahnfahrenNun ja. Das kann man sehen wie man möchte. Ich stand an diesem sau kalten Freitag Morgen in Mönchengladbach am Bahnhof, hatte mich mit Getränken und einem Frühstück in den Bahnhofsshops eingedeckt und der Regional-Express, der mich nach Duisburg bringen sollte, war pünktlich. Ich setzte mich in den fast leeren Zug, steckte mir die Kopfhörer in die Ohrmuscheln und schaute aus dem Fenster. Traumhaft, wie der mit Raureif bedeckte Niederrhein zu der Musik von X-mal Deutschland an mir vorbeizog. Ich war seelig und erinnerte mich an früher. Da hatten wir immer ein ganzes Abteil für uns und breiteten dann unsere selbst mitgebrachten Brote und Getränke aus. Fein säuberlich mit Servietten als Mini-Tischdeckchen, Löffeln für die Eier und Salz im praktischen Reisestreuer. Am Fenster beobachtete ich die Schiffe auf dem Rhein und freute mich auf die Tunnel, die der Lokführer mit seiner Pfeife ankündigte. Ich mochte das Picknick im Zug nicht wirklich, schmeckte es doch alles wie zu Hause und auf einer großen Reise will man auch irgendwie die große Welt schmecken. Möglicherweise kaufe ich mir deswegen am Bahnhof die gut aussehenden Unterwegs-Snacks und den frisch gepressten Orangensaft. Spät-Rebellion vielleicht. Das ich damit natürlich jede im Vorfeld gemachte Ersparnis zunichte mache, ist mir dann mal gepflegt egal.

In Duisburg warte ich dann mit etwa 200 Reisenden auf den ICE. Reisegrüppchen im Prosecco-Rausch, eifrige Geschäftsleute mit Laptop und Blackberry und viele Studenten auf dem Weg nach Hause. Erstaunlich. Die junge Studentin neben mir schafft es, ihre Hausarbeit im Stehen zu schreiben. Mit Stift und Papier. Es geht um das Ruhrgebiet und die wirtschaftliche Entwicklung zwischen 2005 und 2015.  Interessant was man während der obligatorischen 20-minütigen Verspätung des ICE so alles beobachten kann. In Minute 25 der angekündigten Verspätung dann ein Durchsage: „Achtung auf Gleis 13. Wegen einer Weichenstörung entfällt der ICE 847 von Duisburg nach Berlin. Wir bitten um ihr Verständnis.“ Natürlich. Alle Reisenden nicken verständnisvoll, murmeln was von „Kann ja mal passieren“ und trollen sich. So ein Quatsch! Über den Köpfen der Wartenden erscheinen diese weißen Sprechblasen wie in Comics, in den meisten davon ist ein einfaches Fragezeichen zu sehen. In meinem übrigens auch. Und nein, mein Verständnis bekommt ihr nicht. Ich schließe mich also der schlecht gelaunten Polonäse in Richtung Reisezentrum an.

Die 4 anwesenden Mitarbeiter sind völlig überrascht vom plötzlichen Ansturm. Mitarbeiter 2 macht das einzig Richtige und stellt ein Schild auf sein Pult „An diesem Schalter wird zur Zeit nicht bedient„, deckt seinen Monitor ab und entfleucht aus dem Hintertürchen. Nach 45 Minuten Wartezeit kann ich dann endlich bei meinem Online-Ticket die Zugbindung wegstempeln lassen. Der Mitarbeiter gibt sich ehrliche Mühe und erklärt mir freundlich, dass ich nun jeden ICE nutzen kann, drückt mir ein Fahrgastrechteformular in die Hand und empfiehlt die Reise mit dem ICE, der eine Stunde später fährt. Eine Platzreservierung sei leider nicht mehr möglich, so der Mitarbeiter, weil der Zug bereits in Bonn losgefahren ist und ausgebucht ist.

Und tatsächlich. Nach bangen Minuten und ohne Verspätung besteige ich den ICE in Richtung Berlin. Nun muss man nur noch einen Platz finden. Über jeden Sitzplatz zeigt eine kleine Anzeige die Reservierungen an und offensichtlich ist alles reserviert. Auf einem Platz steht „Düsseldorf – Berlin“ und da wir in Duisburg sind, denke ich mir, dass der Platz nun frei ist, weil der Reisende nicht konnte. Doch weit gefehlt. In Essen werde ich verscheucht und darauf aufmerksam gemacht, dass die Reservierung von Düsseldorf bis Berlin gilt und man diese auch durchaus später in Anspruch nehmen kann. Was für ein Blödsinn. Ich trolle mich erneut und finde 2 Waggons weiter eine Reihe von Plätzen, die mit „bahn.comfort“ und „ggf. Freimachen“ bezeichnet sind. Ob das besonders bequeme Sitzplätze sind? In völliger Unwissenheit setze ich mich auf einen freien „bahn.comfort“ Platz und habe Ruhe bis Dortmund, wo Kunde Arsch zusteigt. Den nenne ich jetzt mal so, weil es Menschen, die in ihrer Gesamtheit nur aus Arsch bestehen, immer gibt und jeder mindestens einen kennt und weiß was gemeint ist. Der nähert sich von hinten den mit „bahn.comfort“ ausgewiesenen Plätzen und fragt den ersten Herrn: „Ich nehme an, sie sind bahn.comfort Kunde?“ Der Typ scheint zuzustimmen, denn Kunde Arsch geht eine Reihe weiter, direkt hinter mir. Er wiederholt seine Frage an einem jungen Pärchen. Sind sie natürlich nicht, wie sie einräumen. „Dann hätte ich diesen Platz gerne, darauf habe ich ein Anrecht!“ enttäuscht aber einsichtig entscheidet sich der Mann den Platz zu räumen und überlässt seiner Freundin den Fensterplatz. „Nein, ich will den Fensterplatz.“ Die beiden ziehen ab und Kunde Arsch hat seinen Fensterplatz. Immerhin lässt er eine ältere Frau neben sich sitzen, die auf ebenfalls auf der Suche nach einer Sitzmöglichkeit ist. Als der Zug dann Dortmund verlässt,  zwängt er der älteren Dame ein Gespräch auf und erklärt der armen Frau, dass er Geschäftsreisender ist, aus Stuttgart kommt, in Neuss lebt, in Dortmund arbeitet, eine Freundin in Berlin hat und für die Bahncard 100 wahnsinnig viel Geld bezahlt und sich mit den bahn.comfort Bonuspunkten den Luxus gönnen kann, nicht reservieren zu müssen. Kunde Arsch eben.

Bahnfahren - Berlin Hauptbahnhof
Sonnenuntergang am Berliner Hauptbahnhof. Ich bin angekommen. 2 Stunden später als erwartet.

Ich will mir gerade die Kopfhörer in den Schädel drücken um das Gelaber zu muten, da kommt der Schaffner durch die Reihen und verlangt die Fahrkarten. Der Typ, den Kunde Arsch zuerst gefragt hat, entpuppt sich dabei als nicht bahn.comfort Kunde! Jetzt ist es vorbei mit Kunde Arsch. Lautstark sagt er: „Prima! Jetzt muss ich auch noch mit Lügnern im selben Abteil sitzen.“ Eine „Frechheit“ sei das, ihn um seinen Platz zu betrügen. „Für 4000€ im Jahr kann ich ja was erwarten!“ In diesen Augenblicken wäre ich gerne mal nicht ich selbst. Dann wäre ich wohl möglich aufgestanden und hätten dem Kunden Arsch meinen heißen Kaffee mit den Worten „mein besonderer Service für Bahn.Comfort Kunden“ in den Schoß gekippt. Ich bin aber Grufti, schweige meine Wut in mich hinein, versenke die Kopfhörer in meinen Ohren und wähle diesen Song für mein Seelenheil.

In Berlin angekommen beschließe ich, für die Rückfahrt eine Reservierung zu buchen. Blöd nur, dass ich keine einzige Verbindung zu halbwegs vernünftigen Uhrzeiten reservieren kann. Die Automaten verweigern dabei den Dienst und weitere 45 Minuten im Reisezentrum in Berlin wollte ich nicht in Kauf nehmen. Wird schon klappen. Dachte ich. Liebes Tagebuch. Vielleicht erzähle ich Dir irgendwann einmal, was ich in Berlin erlebt habe, doch zur Zeit muss ich erstmal die Reise aus dem Kopf bekommen. Ich bitte um Dein Verständnis.

Murphy’s Law, liebes Tagebuch

Bahnfahren - Der Weihnachtsbaum in Berlin
Wenigstens steht in Berlin eine Sehenswürdigkeit: Der hässlichste Weihnachtsbaum, den ich bis dato gesehen habe. Respekt.

Sonntag Mittag. Ich bin überpünktlich am Bahnhof und versorge mich im Supermarkt auf Ebene 3 mit Getränken. Der Bahnsteig ist voll. Sehr voll. Wollen die alle in den ICE? Als der Zug einfährt und ich einen Waggon besteige, geht die Suche nach einem freien Platz los. Diesmal versuche ich es mit einem „ggf. freimachen“ Platz und bin froh, dass ich schnell genug bin um mir einen solchen neben ein Typ zu sichern, der gerade sein Döner verspeist. Er entschuldigt sich für die unansehnliche Weise sein Mittagessen zu verspeisen, aber „so ein Döner ist eigentlich vollkommen überfordert mit seiner Rolle als Fastfood„. Bange Minuten. Als die Türen schließen entbrennt einige Reihen vor uns der Streit um einen Behindertenplatz und überall stehen Menschen herum. Es ist VOLL. Blöd, dass nun ein Ehepaar anmaschiert, das mit einem Zettel vor unserer Nase wedelt. Reserviert hätten sie und wir würden quasi auf ihren Plätzen sitzen. Ganz großartig. Gemeinsam mit dem Döner-Typ trolle ich mich und kämpfe mich durch Berge von Menschen und Koffern. Überall sitzen und stehen sie. Auf dem Boden, den Zwischenräumen, den Gängen, und den Einstiegen. Erst als ich ganz vorne bin, entdeckte ich einen freien Platz auf dem Gang der 1. Klasse.

Sonderlich bequem ist es hier nicht, schräg gegenüber sitzt der Döner-Typ noch auf dem Boden der zweiten Klasse und liest Zeitung. Jedenfalls fühle ich mich so nicht allein. Es zieht zwar wie Hechtsuppe und ständig bedient einer die Toilettentür falsch, aber was will man für 86€ Rückfahrtpreis auch erwarten? Und mal ehrlich, Deutsche Bahn. Diese Toilettentüren! Von außen musst du den Griff betätigen, woraufhin sich die Schiebetür öffnet. Wenn du aber drinstehst und die Tür wieder zumachen willst, geht das nicht etwa wieder mit dem Griff, sondern mit einem von drei Knöpfen, die allesamt auch nicht zeitnah reagieren. So versuchen gestandene 1. Klasse Männer die Tür mit Muskelkraft zuzuziehen, während die Frauen dann doch lieber wieder resigniert zum Platz gehen. Meine gut gemeinten Ratschläge aus Bodennähe verhallen ungehört. Irgendwann entdeckt der ein- oder andere dann den Knopf und kann die Tür schließen.  Ganz nebenbei kann ich auf den Displays beobachten, wie der Lokführer versucht die Verspätung wettzumachen, die man sich durch den hoffnungslos überfüllte Zug zugezogen hat und rast mit 159 km/h durch Niedersachsen. Wahnsinn dieser ICE.

Nach 3 Dosen Cola Zero und leckeren Keksen von meinen neuen Freunden aus Berlin ist auch noch mein Akku leer. Inzwischen sind wir kurz vor Hamm (Westfalen) und ich habe mitbekommen, dass der Zug leerer geworden ist. Ob ich einen freien Platz finde? Pustekuchen. Der Eindruck hat getäuscht, es ist immer noch brechend voll. Ich bekomme mit, wie eine größere Reisegruppe in Dortmund aussteigen möchte und beschließe, die restlichen 28 Minuten im Gang stehen zu bleiben. Mein Erstaunen, wie manche Leute im Stehen schreiben können wird nur durch die aufgebrachte Asiatin unterbrochen, die wild gestikulierend und völlig aufgelöst durch die Gänge irrt. Offensichtlich ist ihr blauer Koffer weg. In meiner unmittelbaren Nähe befindet sich das Schaffner-Büro, in dem Zugbegleiter sich aufhalten. Sie wendet sich an den Schaffner, der gerade noch eine Durchsage gemacht hat und will ihr Problem schildern. „Do you speak English?“ Fragt sie, nachdem sie bemerkt hat dass er offensichtlich nicht begreift, was sie will. „Deutsch!„, entgegnet der Schaffner. Die Asiatin weiß sich nicht zu helfen, plappert heulend los. „Du musst Deutsch sprechen!„, wiederholt der Schaffner. Glücklicherweise schaltet sich ein junger Mann in der Nähe ein und erklärt dem Herrn, was die Asiatin sucht. Ich weiß nicht, ob sie ihren Koffer bekommen hat, die lustlose Durchsage „ob jemand einen Koffer hat, der ihm nicht gehört“ wird wohl keine Früchte getragen haben.

Tagebuch Bahnfahren - Sitzplatz erster KlasseKurz vor Dortmund ist es dann soweit. Ein freier Platz mit Tisch und Steckdose! Ist zwar ein Behindertenplatz, aber mit ein bisschen Glück kommt ja keiner mehr. Da der Platz direkt vor den Eingängen des Wagens ist, habe ich alle einsteigenden im Blick und kann meiner Leidenschaft, Menschen zu beobachten, nachgehen. In Dortmund steigen eine Reihe Fußballfans zu. Ruhig, gesittet und überhaupt nicht laut. Ein junger Mann mit Dortmund-Schal geht auf die Schaffnerin zu, die bestimmt gleich die Türen schließen möchte. „Can i buy a Ticket on Board?“ Die Frau zuckt wortlos mit den Schultern. Er wiederholt seine Frage woraufhin die Schaffnerin sagt: „Is‘ teuer!“ – Der Mann nickt und fragt nach einem Ticket. „Nich bei mir, ich hab kein Gerät.„, und winkt in eine andere Richtung des Zugs. „Is this train going to Düsseldorf?“ fügt er noch hinzu. Sie zuckt wieder mit den Schultern. Der Mann spricht langsamer: „Düs-sel-dorf?“ Wortlos geht die Schaffnerin zur Anzeigetafel und tippt mit ihren Fingern auf das Display, auf dem die Zielbahnhöfe stehen. Wieder juckt der Mann und vertieft sich in das Display seiner Smartphones. Die Frau schließt die Türen, während der Schaffner die Fahrgäste über die Lautsprecher begrüßt. 2-sprachig. Naja, dachte ich mir, vielleicht nur die Türschließerin. Ist nicht ihre Aufgabe mit diesem Englisch.

Liebes Tagebuch, manchmal schäme ich mich für die Deutschen. In Zügen ist der Anteil derer, die ich nicht leiden kann, erschreckend hoch. Ich schäme mich auch für die Deutsche Bahn, die aus dem schönen Zugfahren eine Frechheit macht. In einem Werbeversprechen heißt es: „Für unsere Kunden setzen wir alles in Bewegung, damit sie ihre Ziele einfach, zuverlässig und sicher erreichen.“ Wenigstens hat man schnell und komfortabel weggelassen. Die wissen schon warum.

Ich schaffe es zu einem Anschlusszug in Düsseldorf, den glücklicherweise erreiche, weil ich 25 Minuten verspätet bin. Im Regional-Express nach Mönchengladbach ist es ebenso voll wie im ICE, der Fußballsonntag und ein Tag an den Rheinpromenaden hinterlässt seine Spuren. Ich bleibe gleich mal im Gang stehen und ertragen die 25-minütige Heimreise mit Fassung. Am Bahnhof in Mönchengladbach lasse ich mich von einem Taxi nach Hause bringen. Warum ich schwarz tragen würde, fragt mich der Fahrer.  Ich erzähle ihm kurz was über meine Subkultur, für ein längeres Gespräch reicht die Zeit nicht. Ich glaube ja, dass Gruftis invertierte Menschen sind. Während die breite Masse im Innern schwarz, trostlos, engstirnig und unfreundlich ist und der Außenwelt ihre Vielfältig durch bunte Klamotten vorgaukelt, ist es bei uns irgendwie andersrum. Leider kommen unsere Versuche der Gesellschaft den Spiegel vorzuhalten, nicht wirklich an. Koffer tragen, Tür aufhalten und ein freundlich gemeintes Gespräch für 6,50€ inklusive. Ich habe 8€ Kleingeld, stimmt so. Immerhin, denke ich, bekommt man beim Taxifahren ein bisschen bessere Welt für sein Geld.

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cimddwc
cimddwc (@guest_51155)
Vor 8 Jahre

Zur Hinfahrt: Ich wäre ohne Reisezentrumsbesuch einfach in den nächsten passenden Zug gestiegen und hätte dem Schaffner das mit dem ausgefallenen Zug erklärt. Entweder weiß er das schon von anderen Fahrgästen, oder er soll dann eben mal nachschauen/-fragen.

Und eine Reservierung erlischt in der Tat 15 Minuten nach Abfahrt am Startbahnhof.

Animus
Animus (@guest_51157)
Vor 8 Jahre

Das mit der Reservierung stimmt tatsächlich. Es müsste auch in jedem Zug einen für die Streitschlichtung ausgebildeten Mitarbeiter geben. Müsste. Und leider hat Kunde Arsch auch Recht, er darf auf einen bahn.comfort-Platz pochen. Die Art und Weise wie er das getan hat, nun ja. *seufz*
Ich freu mich schon auf meine Weihnachts-Heimfahrt. Nicht.
Zusammenfassung: Ich fühle mit dir.

Fledermama
Fledermama (@guest_51158)
Vor 8 Jahre

Wobei man sich die Reservierung dann auch sparen kann, wenn es richtig schön voll wird… Als wir vor 2 Jahren vom WGT heim gefahren sind, hatten wir extra Sitzplätze reserviert (und auch noch 1. Klasse weil’s fast der selbe Preis war). Dann kam aber nur „der halbe Zug“ an, also die Hälfte der Waggons fehlte und so saßen wir 4 Stunden auf dem Boden und wurden ständig getreten.

ICE mag ich sowieso aber nicht so gerne.

Ich fahre lieber in alten Zügen mit roten Samtsesseln in den geschlossenen Abteilen.

Oder bullet train hier in China. Die sind sau bequem, endlos viel Platz, richtig günstig und dagegen sind die ICEs lahmen Bummelzüglein… ;)

Tanzfledermaus
Tanzfledermaus(@caroele74)
Vor 8 Jahre

Wie heißt es doch so schön: Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen… Kein Wunder, dass der Bahn die Kunden davonlaufen und lieber auf langsamere Fernbusse umsteigen. Ich habe soweit ich mich zurück entsinne seit Ewigkeiten keine Fernbahnfahrt mehr erlebt, bei der nicht irgendwas Stress verursachte. Entweder Unpünktlichkeit und daraus resultierende knappe oder verpasste Anschlüsse, kaputte oder widerliche Klos und zuguterletzt bleibt da ja auch noch der Faktor Mensch. Okay, letzterer begegnet einem ja auch im Bus. Aber ich finde es generell scheußlich, stundenlang mit fremden Menschen, die man sich nicht aussuchen kann, auf eng(st)em Raum zusammengepfercht zu sein. Im Großraumwagen ist es ja noch gruseliger als in den Abteilen. Besonders, seit es Handys (und Dauertelefonierer) gibt.
Das einzig Gute an solchen Fahrten, wie Du sie erlebt hast ist, dass man irgendwann nur noch mit Humor auf so was zurückblickt.

RaBe
RaBe (@guest_51161)
Vor 8 Jahre

Wähhh Robert,
den „Fahrer“ nehme ich dir aus persönlichen Gründen krumm.
Für die Toiletten kann die Bahn nur etwas, aus dem Grunde, dass sie den Mist bei dem Erbauer, in diesem Fall Siemens, nicht beanstandet und etwas gescheites liefern lässt. Aber so ist die private Deutsche Bahn, es muss schnell geliefert werden, so wenig wie möglich kosten und getestet wird das Produkt am Kunden…..

Aber irgendwann zeige ich dir die schönere Seite des Bahnfahrens ;-)

Gruß RaBe

NorthernNephilim
NorthernNephilim (@guest_51162)
Vor 8 Jahre

Wer seine schönen Erinnerungen an Zugfahrten sich nicht zerstören möchte solle im Ausland Bahn fahren wo die Unternehmen noch teilweise staatlich sind und demzufolge noch Ordnung herrscht, oder gleich in Japan Urlaub machen, dort kommen die Züge im Schnitt 5 Sekunden zu spät und alles über 20 Sekunden gilt offiziell als „Verspätung“.

Muss ja nicht gleich der Shinkansen sein zur Not einfahc mal Thalys in Belgien fahren oder TGV bei den Franzosen. Dann siehst was das hier für ein Steinzeitunternehmen ist.

Tanzfledermaus
Tanzfledermaus(@caroele74)
Vor 8 Jahre

Das mit den Ruhewagen habe ich auch schon getestet – da saßen trotzdem haufenweise Leute, die permanent auf ihren Smartphones herumtippten – ohne diese leise zu stellen. Jede versandte und empfangene SMS wurde mit einem Geräusch untermalt. Und wenn da Leute mit Kindern drin sitzen, die über Stunden hinweg ein nicht gerade leises mechanisches Spiel spielen (wo man Plastikteile in ein Plastikgehäuse klackern lässt), frage ich mich auch, ob diese den Sinn und Zweck eines Ruhewagens überhaupt verstanden haben ;-) Also auf sicherer Seite ist man da scheinbar auch nicht. Aber das kann ich demnächst auf einer Fahrt nochmal neu testen.

Irmin
Irmin (@guest_51168)
Vor 8 Jahre

Bahnfahren ist, wie auch das Fliegen, eines der Dinge, die ich prinzipiell großartig finde, aber mich die Realität regelmäßig ernüchtert zurücklässt. Das „schönste“ Erlebnis mit der Bahn in jüngster Zeit war ein zweieinhalbstündiger Aufenthalt in Ulm, weil Richtung Stuttgart ein Stellwerk ausgefallen war. Immerhin, in so einer Situation kommt man als Freund des Sarkasmus‘ gut an ;)

Irgendwas ist aber immer, und als also irgendein Fahrgast in der Nähe meinte, „Aber die Asylanten bekommen Sonderzüge“ zum Besten geben zu müssen, hätte ich ihn beinahe gefragt, was denn Sonderzüge für Asylanten mit kaputten Stellwerken zu tun haben (davor meinte er, dass das sicher kein Stellwerksschaden sein könne, weil er kenne sich da aus). Dann dachte ich mir, dass das mit dem Stellwerk noch länger dauern könnte und ich auf seine Diskussion ohne Fluchtmöglichkeit eigentlich keine Lust habe, also hab ich mir meinen Teil gedacht und es dabei belassen.

Auf der gesamten Reise bin ich viermal mit der Bahn gefahren (jeweils mit Umstieg) und ich habe keinen einzigen Anschlusszug erreicht. Schon ziemlich großartig, das.

Melle Noire
Melle Noire (@guest_51169)
Vor 8 Jahre

Hi!

Großraumwaggons bin ich schon seit meiner Kindheit gewohnt, wir fuhren früher viel mit dem IC, ich später dann vorzugsweise mit dem ICE. Auch heute noch fahre ich mit der Bahn, wenn ich von A nach B muss ( wie zB nach NRW ;) ). Der Vorteil da für mich: Ich komme schnell hin, in 1,5 Std bin ich von Mannheim nach Köln gedüst über die Schnelltrasse und habe kein langes Rumgeeier. Da ich nicht aus nostalgischen Gründen mit dem Zug fahre, kann ich übrigens auch NICHTS der Loreley-Strecke am Rhein entlang abgewinnen, die fand ich schon immer MEGANERVIG, für eine lange Zeit gab es leider aber nur diese Möglichkeit. Das dauerte einfach EWIG und nach dem Geschaukel stieg man fast seekrank wieder aus. Schrecklich.

Überfüllte Züge und anderes habe ich aber natürlich auch schon erlebt. Es ist nicht schön, die ganze Zeit über auf dem Gang zu sitzen oder sich dort die Beine in den Bauch zu stehen. Ich habe aber auch schon eiskalt – mit Gepäck – die ganze 2. Klasse nach freien Sitzplätzen abgegrast, je nachdem wie fit ich war. Meist betrifft das aber nur Teilstrecken, auf denen man keinen Sitzplatz findet. Früher bin ich in solchen Situationen gern auch mal in den Speisewagen gegangen, das wurde mir aber mit der Zeit zu teuer. Bahn.comfort-Kunde war ich übrigens auch mal 3 Jahre lang, weil ich es in dieser Zeit tatsächlich geschafft habe, mit meiner BahnCard 50 über 2000 Euronen im Jahr zu verfahren. Ich war aber nie der Mensch, der andere Leute deswegen großartig von den ausgewiesenen Sitzplätzen verscheucht hat bzw WENN ich mal ausnahmsweise meine Arschlochkarte gezogen habe, dann habe ich das nicht in so einem asozialen Tonfall getan wie der werte Herr in Deinem Bericht. Muss ja nun echt nicht sein. Aber die bahn.comfort-BahnCards habe ich teilweise noch hier von damals. ;) Ich habe aus diesem Sonderstatus für mich aber nicht so viele Vorteile gezogen, die entsprechenden Lounges in den Bahnhöfen zB, in die man sich gesondert zurückziehen konnte, fand ich grauenhaft. War nicht meine Welt.

Was mich am Bahnfahren am meisten stört sind die Preise. Selbst mit der BahnCard 50. Und das gilt im Nah-UND Fernverkehr. Als Negativbeispiel nehme ich hier mal den öffentlichen Nahverkehr in NRW. BOAH. Also die Ticketpreise dort sind schlichtweg jenseits von Gut und Böse und was mich am meisten stört: Ich bekomme mit meiner BahnCard50 in den Nahverkehrszügen und S-Bahnen keinen Cent Ermäßigung!!! Das ist für mich ein absolutes Unding!!! Was habe ich da schon geflucht, Mann Mann Mann… Geht absolut gar nicht :(.Hier in unserem Verbund kriegt man sogar im Bus BahnCard-Ermäßigung… o.O Allerdings habe ich mir hier mittlerweile ein Verbundsticket gegönnt für 80 Euro im Monat, da ich täglich zur Arbeit pendle und so am Ende doch mehr zahlen würde ( und der VRN ist RIESIG!!! Das ist absolut genial und auch optimal für Shootings in meiner Region ).

Zweites Ärgernis: Verspätungen und verpasste Anschlüsse. ARGH!!! Im Nahverkehr wirkt sich das gravierender für mich aus als im Fernverkehr, zB auf dem Weg zur Arbeit… Oder wenn ich aus dem ICE steige und meinen Anschlussbummelzug sonstwohin verpasse und dann ne Stunde warten muss, ganz tolle Nummer… :(

Ein Klassiker im Fernverkehr ( besonders um die Weihnachtszeit ) : Wenn sich irgendwelche Leute vor den Zug werfen… I HATE IT SO MUCH!!! Klar, es ist ne ziemlich sichere und effektive Methode, dem Leben adieu zu sagen aber ich finde das so asozial. Für die Reisenden ist das oft verbunden mit erheblichen Verspätungen, Zugumleitungen ( zB über die Loreley-Seite ) USW… Und für die Lokführer ist das auch nicht prickelnd. So habe ich mir zB sagen lassen, dass bei einem Personenunfall mit dem ICE der Leichnahm nach oben ans Fenster geschleudert werde. Manche Lokführer können danach ihren Beruf nicht mehr ausüben ( obwohl man bei diesem Job ja schon mit sowas zu rechnen hat irgendwann ). Ich habe dafür kein Verständnis und ich war als Fahrgast schon öfter im Fernverkehr von diesem Ärgernis betroffen. Muss echt nicht sein.

Natürlich habe ich beim Bahnfahren auch schon völlig abstruse Sachen erlebt, das bleibt nicht aus. Auch hatte ich schon so ähnliche Odysseen beim Zugfahren wie Du und da ist man dann hinterher nur noch platt. Oft ist es aber auch so, dass alles glatt und nach Plan verläuft ( nur die Preise hauen mich halt aus den Schuhen und ich nutze im Regelfall keine Sparpreise, da ich mich nicht auf einen ganz bestimmten Zug festlegen kann und will. Da kann soviel dazwischen kommen, nee ).

Dunkle Grüße! :)
Melle

Irmin
Irmin (@guest_51170)
Vor 8 Jahre

Da ich nicht aus nostalgischen Gründen mit dem Zug fahre, kann ich übrigens auch NICHTS der Loreley-Strecke am Rhein entlang abgewinnen, die fand ich schon immer MEGANERVIG, für eine lange Zeit gab es leider aber nur diese Möglichkeit. Das dauerte einfach EWIG und nach dem Geschaukel stieg man fast seekrank wieder aus. Schrecklich.

Bei mir kommt (bzw. kam, mittlerweile fahre ich die Strecke eher nicht mehr) das immer darauf an, wie viel Zeit ich habe. Wenn man entspannen will und eh nicht viel anderes vorhat, ist die Strecke schon schön. Zumal man das Geschaukel auch auf der schnellen Strecke hat, nur dann in meist viel volleren Zügen. Aber ja, wenn man einfach nur schnell die Strecke Frankfurt-Köln überwinden will, ist das schon die viel praktischere Variante.

Was mich aktuell richtig nervt, ist das Stück zwischen Stuttgart und Ulm, denn da gibt es keine Alternative. Die Schwäbische Alb ist ja ganz hübsch, aber wie die Züge da lang zuckeln, meine Güte…

Was mich am Bahnfahren am meisten stört sind die Preise. Selbst mit der BahnCard 50. Und das gilt im Nah-UND Fernverkehr. Als Negativbeispiel nehme ich hier mal den öffentlichen Nahverkehr in NRW. BOAH. Also die Ticketpreise dort sind schlichtweg jenseits von Gut und Böse und was mich am meisten stört: Ich bekomme mit meiner BahnCard50 in den Nahverkehrszügen und S-Bahnen keinen Cent Ermäßigung!!! Das ist für mich ein absolutes Unding!!! Was habe ich da schon geflucht, Mann Mann Mann… Geht absolut gar nicht :(

Ja, die Preise liegen selbst mit BahnCard 50 meist über den Spritkosten fürs Auto, wohlgemerkt, wenn man alleine fährt. Das ist schon ziemlich schräg. Aber ein Tipp für die Nahverkehrszüge: Versuche, eine Verbindung zu buchen, die eventuell etwas länger ist, aber einen IC umfasst. Ohne Zugbindung kannst du ja fahren, wie du willst, aber mit BahnCard sollte das günstiger sein. Hab ich auch schon gemacht.

Pest
Pest (@guest_51171)
Vor 8 Jahre

Achje, ich finde mich da so dolle wieder … Du schreibst mir aus der Seele!

Als Kind habe ich Eisenbahnen wie verrückt geliebt. Diese Faszination ist, die gute alte Dampflok betreffend, mit der „Weisheit des Alters“ nicht gewichen. Aber das normale Zugfahren meide ich mittlerweile, wo ich nur kann. Bei Reisen ohne Flugzeug oder Auto gehe ich der Deutschen Bahn fast nur noch mit den Fernbussen fremd, finde ich auch weitaus gemütlicher. Und die Fahrer sind, rein subjektiv betrachtet, meistens amüsanter ;)
Leider bin ich als Preuße auf die Bahn angewiesen – in Berlin mit dem Auto voranzukommen grenzt in den Innenbezirken an die Unmöglichkeit. Man überlebt die DB, von S-Bahn bis ICE, meiner Erfahrung nach nur mit tiefstem Seelenfrieden, stoischem Gemüt, guten Büchern und satanischer Beatmusik aus den Ohrstöpseln.

Aber wenn ich mal wieder im Harz bin, leiste ich mir noch mal eine Fahrt mit einer guten alten Dampflokomotive. Das hat auch weitaus mehr Stil als Sänk ju foa träwelling wis Deutsche Bahn AG.

Flederflausch
Flederflausch(@flederflausch)
Vor 8 Jahre

Wunderbar.
Ich kann vieles so gut nachvollziehen. Ich vermeide es mittlerweile auch mit der Bahn zu fahren, wenn es denn geht. Eben aus den genannten Gründen. Bei Busfahrten habe ich bisher immer angenehmere Erfahrungen gemacht. Die Leute sind höflich und verhalten sich ruhig, bleiben auf ihren Plätzen und die Fahrer waren bei mir bisher auch immer freundlich. Ordentliche Verspätungen habe ich jedoch auch schon erlebt und die vorgeschriebene halbe Stunde Pause, die die Fahrer zwischenzeitlich machen müssen finde ich ganz schön ätzend.
Das mit dem rausschauen, nachdenken und wegträumen funktioniert bei mir allerdings nur noch selten. Mir fehlt dazu oft die Ruhe. Aber ein gutes Buch oder einen netten Film mit auf die Fahrt tuen es auch :)

Melle Noire
Melle Noire (@guest_51173)
Vor 8 Jahre

@Irmin: ICs nehme ich nicht so arg gern, ich finde die sehr muffig und altbacken (die Wägen sind ja nun auch schon recht betagt). ICs sind OK auf kürzeren Fernstrecken wie zB Stuttgart-Mannheim, da brauche ich nun wirklich keinen ICE aber bei weiteren Distanzen ist mir das mit nem IC auch einfach schon zu viel Gezuckel.

Irmin
Irmin (@guest_51174)
Vor 8 Jahre

@Melle: Ich meinte gar nicht, dass du damit fahren sollst. Aber wenn man mit der BahnCard keinen Rabatt für den Nahverkehr bekommt, kann es günstiger sein, sich einfach eine Verbindung mit IC rauszusuchen, diese zu buchen und dann trotzdem Nahverkehr zu fahren. Habe ich jedenfalls schon mal gemacht.

Melle Noire
Melle Noire (@guest_51175)
Vor 8 Jahre

@Irmin: Achso, Du meinst jetzt speziell in NRW (das ist der einzige Verkehrsverbund, den ich kenne, der das so gnadenlos handhabt)? Das könnte möglicherweise tatsächlich sinnig sein…

RaBe
RaBe (@guest_51176)
Vor 8 Jahre

Manchmal ist der Bahntarif günstiger als der VRR, wenn ich z.B. von Neuss nach Venlo muss, dann kostet das Ticket des VRR 17,30 € wähle ich aber den Bahntarif, dann kostet es nur 13,40 €. Man darf dann nur nicht als Ziel Venlo angeben, da er sonst auf den Verbundtarif hinweist. Stattdessen wähle ich als Ziel Horst-Sevenum, 2 Stationen hinter Venlo. Ich mag den Verkehrsverbund überhaupt nicht, die haben voll die Hinterwäldlerischen vorgaben, schon allein das Verbot des Ticketverkaufs im Zug.

Melle Noire
Melle Noire (@guest_51177)
Vor 8 Jahre

@RaBe! Sowas ist prima, wenn man sich in der Region auskennt. :) Ich kenne mich in NRW nicht gut aus, ich kenne ein paar Eckpunkte und alles dazwischen ist für mich ein großer Klumbatsch.

Tickets in der Bahn kann man hier im Nahverkehr auch net kaufen. Nur im Bus.

Mourant
Mourant (@guest_51178)
Vor 8 Jahre

@ Melle Noire

Ein Klassiker im Fernverkehr ( besonders um die Weihnachtszeit ) : Wenn sich irgendwelche Leute vor den Zug werfen… I HATE IT SO MUCH!!! Klar, es ist ne ziemlich sichere und effektive Methode, dem Leben adieu zu sagen aber ich finde das so asozial. Für die Reisenden ist das oft verbunden mit erheblichen Verspätungen, Zugumleitungen ( zB über die Loreley-Seite ) USW… Und für die Lokführer ist das auch nicht prickelnd. So habe ich mir zB sagen lassen, dass bei einem Personenunfall mit dem ICE der Leichnahm nach oben ans Fenster geschleudert werde. Manche Lokführer können danach ihren Beruf nicht mehr ausüben ( obwohl man bei diesem Job ja schon mit sowas zu rechnen hat irgendwann ). Ich habe dafür kein Verständnis und ich war als Fahrgast schon öfter im Fernverkehr von diesem Ärgernis betroffen. Muss echt nicht sein.

Das einzige, was asozial ist, ist dein Kommentar. Ein Mensch ist so verzweifelt und hoffnungslos, dass er keine andere Möglichkeit mehr sieht, als sich von einem Zug zerteilen zu lassen, um seinem Leid ein Ende zu bereiten. Gerade, wie du selbst ja bemerkst, zur Weihnachtszeit, wenn den Einsamen grell und penetrant ihre Einsamkeit noch bewusster gemacht wird. Und du jammerst über Verspätungen… Ekelhaft.

Ja, es ist nicht gerade die für alle Beteiligten beste Methode, denn es werden Menschen mit reingezogen und traumatisiert, die nichts damit zu tun haben. Doch du scheinst dich nicht sonderlich mit dem Thema Suizid beschäftigt zu haben. Ein Selbstmörder hat, sobald er den Beschluss gefasst hat, nur noch eines im Kopf: Sein Leid zu beenden und so einen radikalen, wenn nicht den radikalsten Schritt überhaupt, zu gehen, nämlich sich selbst zu vernichten. Dabei passiert es, dass er nicht in erster Linie an andere Menschen denkt, stell dir vor. Dass jemand zu solchen Mitteln greift (oder greifen muss) hat auch etwas mit unserem Umgang mit dem Suizid zu tun, seiner „Legalisierung“, seiner gesellschaftlichen Stellung. Manche Leute können oder wollen halt nicht extra in die Schweiz fahren, wo es möglich ist, in Würde zu gehen. Deutschland hat da an einigem zu arbeiten.

Ich denke, es ist nicht Verteufelung, sondern Mitleid angebracht, sowohl mit dem Fahrer als auch mit dem Selbstmörder.

Melle Noire
Melle Noire (@guest_51179)
Vor 8 Jahre

@Mourant: Mir ist schon klar, dass das Verzweiflungstaten sind, die Betroffenen erkennen keinen anderen Ausweg mehr aus ihrer Misere und wählen dann teilweise diese drastische, weil doch sehr effektive Methode, um ihren Freitod zu begehen. Ich heiße das dennoch nicht gut und es gibt auch noch andere Möglichkeiten, sein Leben zu beenden. Des Weiteren sind Suizidversuche oft auch ein Hilferuf an die Außenwelt, viele möchten eigentlich nicht wirklich sterben, erkennen dies aber erst im letzten Augenblick oder hinterher. Neulich erst las ich einen Artikel über jemanden, der sich von der Golden Gate Bridge gestürzt und dies mit viel Glück überlebt hatte. Laut eigener Aussage hatte er sein Vorhaben bereits unmittelbar nach dem Sprung bereut, noch bevor er hart auf dem Wasser aufgeschlagen war. Für die allermeisten gibt es nach dem Sprung keine Rettung mehr. Auch eine sehr effektive Methode im Allgemeinen. Und wenn man sich „vom Zug zerteilen lässt“, gibt es hinterher in der Regel ebenfalls nichts mehr zu bereuen oder zu berichtigen, das endet in der Regel tatsächlich tödlich. Und hinterlässt möglicherweise dann einen traumatisierten Lokführer, der hinterher seinen Beruf nicht mehr ausüben kann. Und irgendwelche Leute müssen dann hinterher noch die sterblichen Überreste vom Zug und von den Gleisen kratzen usw. Nicht schön, auch wenn man es durchaus auf eine gewisse Art und Weise nachvollziehen kann, dass der Selbstmörder zum Zeitpunkt seiner Tat in erster Linie an sich dachte (und sicherstellen wollte, dass sein Vorhaben auch wirklich funktioniert) und nicht an andere oder an irgendwelche resultierenden Folgen daraus.

Mourant
Mourant (@guest_51180)
Vor 8 Jahre

Ich heiße das dennoch nicht gut und es gibt auch noch andere Möglichkeiten, sein Leben zu beenden

Du heißt es nicht gut? Ich finde diese Wortwahl sehr seltsam… So als wäre das eine Frage von Moral. Wir sind nicht im Mittelalter, es ist keine Frage von Gut oder Schlecht, sondern von Mitleid.
Du gehst das ganze zu ego-zentrisch an. Dass es noch andere Möglichkeiten gibt, sein Leben zu beenden, ist für dich als Außenstehende natürlich sehr bequem, doch was willst du damit sagen? Dass der Selbstmörder mit böswilliger Absicht die Option wählt, bei der möglichst viele andere Menschen zu Schaden kommen? Vielleicht hat er einfach nicht den Mut, sich still in seinem Kämmerchen zu erhängen. Machst du nicht Opfer zu Schuldigen?

Des Weiteren sind Suizidversuche oft auch ein Hilferuf an die Außenwelt, viele möchten eigentlich nicht wirklich sterben, erkennen dies aber erst im letzten Augenblick oder hinterher.

Nimm es nicht persönlich, aber ich reagiere sehr allergisch auf die Pathologisierung des Suizids, nach dem Motto „Die sind krank, denen muss nur geholfen werden, paar Pillen, paar Jahre Therapie, usw.“. So einfach ist es manchmal nicht. Und diese Entscheidung sollte jeder für sich allein treffen dürfen ohne dass andere einem vorschreiben, was man empfindet und was nicht. Alles andere ist Bevormundung, und davon haben wir beim besten Willen genug, ohne dass wir uns auch noch in unseren Tod reinreden lassen müssen.

Und Hilferufe machen nur Sinn, wenn man auch damit rechnen kann, Hilfe zu bekommen, d.h. wenn die Wahrscheinlichkeit, zu überleben, hoch ist. Wenn man sich so derart sicher tötet/töten lässt, ist das schon kein Hilferuf mehr, sondern endgültig. So wie das mit deinem Beispiel aus einem Artikel auch kein Hilferuf ist. Die Person hatte sich entschieden, zu sterben, hat sich unter letztendlich doch noch einsetzender Todesangst aber umentschieden.

Und irgendwelche Leute müssen dann hinterher noch die sterblichen Überreste vom Zug und von den Gleisen kratzen usw.

Nunja, also solche Menschen haben sich einen Beruf ausgesucht, bei dem man einen starken Magen haben muss, anders könnte man ihn wohl nicht ausüben. Das ist, als würde man Polizisten darum bemitleiden, dass sie mit Morden konfrontiert werden. Das ist nunmal der Job und wer dazu nicht die nötige Nervenstärke hat, der wird ihn wohl kaum wählen. So wie jemand wohl kaum Arzt wird, wenn er kein Blut sehen kann.

Melle Noire
Melle Noire (@guest_51181)
Vor 8 Jahre

@Mourant: Es gibt nunmal auch zig andere Möglichkeiten, freiwillig aus dem Leben zu scheiden, diese hier stelle ich mir sogar ganz entsetzlich vor (auch wenn es zugegenermaßen recht fix geht, es ist sicher brutal schmerzhaft. Sofern man das noch mitbekommt). Und doch, ich denke der Mann aus dem Bericht, der von der Golden Gate Bridge sprang, wollte nicht tatsächlich sterben, da bleibe ich bei meiner Meinung. Pathologisieren tue ich damit gar nichts, auch bevormunde ich niemanden. Wenn jemand wirklich sterben möchte, dann soll er sich das Leben nehmen, das ist sein gutes Recht. Ich bin sogar eine Befürworterin der Sterbehilfe (das ist allemal besser, als sterbenskranke Menschen zB, die absolut nicht mehr wollen, bis zum bitteren Ende dahinsiechen zu lassen). Aber derjenige soll das bitte so machen, dass nicht dadurch noch andere zu Schaden kommen (wie zB der Lokführer – der kann nämlich nichts dafür, wenn jemand Suizid auf den Gleisen betreibt. Wie fühlt es sich wohl an, jemanden umzufahren, der plötzlich wie aus dem Nichts vor einem auftaucht? Hätte man noch rechtzeitig bremsen können? Wohl kaum bei derartigen Bremswegen aber sowas vergisst man sicher nicht mehr für den Rest seines Lebens und manche Menschen frisst das schier auf). Aus meiner Sicht handelt gar der Selbstmörder egozentrisch (wenn auch nicht rational), wenn er sich auf die Gleise stellt so nach dem Motto: Nach mir die Sintflut, ich warte nun auf den nächsten Zug und mache hier und jetzt Schluss. Um es mal überspitzt auszudrücken. Damit instrumentalisiert er andere Menschen für sein Vorhaben, die damit hinterher evtl gar nicht klarkommen und sich ihr Leben lang schuldig fühlen, evtl in Therapie müssen etc… Natürlich empfindet man auch Mitleid mit dem Selbstmörder aber er hätte sich auch genauso gut von einer hohen Brücke stürzen oder eine Zyankalikapsel zerbeißen können (sofern man denn an sowas rankommt). Das geht auch schnell und ist in der Regel endgültig. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Schlimm sind Suizide übrigens auch für die Hinterbliebenen, sofern vorhanden. Da ist es völlig egal, wie es derjenige nun macht, ob er sich nun vor eine Straßenbahn wirft oder ob er sich im stillen Kämmerlein erhängt. Etwas anders gelagert sind für mich Fälle sterbenskranker Menschen, die einfach nicht mehr wollen und die um Sterbehilfe bitten. Bevor ihnen die Krankheit all das nimmt, was sie noch für lebenswert erachten. Die selbstbestimmt aus dem Leben scheiden möchten solange sie es noch können. Auch das ist schlimm für die Angehörigen aber man kann damit evtl anders umgehen (natürlich mann das nicht jeder).

Und ja, Depressionen lassen sich therapieren (wenn auch nicht immer erfolgreich). Zunindest sollte der Versuch unternommen werden, jemanden von suizidalen Gedanken abzubringen. So manch einer steckt einfach nur in einer Sackgasse, die er ohne fremde Hilfe nicht mehr verlassen kann. Und ist evtl dankbar, wenn man ihm neue Wege aufzeigt. So muss es nicht zum Äußersten kommen.

Mourant
Mourant (@guest_51183)
Vor 8 Jahre

Du antwortest mit Allgemeinwissen. Dass Suizide schlimm für die Hinterbliebenen sind und sich Depressionen manchmal heilen lassen ist allgemein bekannt. Beides hat aber mit der unmittelbaren Situation nichts zu tun, denn ersteres findet nach dem Selbstmord, das andere eventuell davor statt. Es geht aber um die Situation, welche lautet: Jemand will (bzw. kann) nur noch so schnell wie möglich sterben. (Übrigens setzt du voraus, der Freitod sei eine Folge von Depression. Das ist oft der Fall, es gibt aber noch Gründe philosophischer Natur, auf die ich jetzt nicht weiter eingehe.)

Natürlich empfindet man auch Mitleid mit dem Selbstmörder aber er hätte sich auch genauso gut von einer hohen Brücke stürzen oder eine Zyankalikapsel zerbeißen können (sofern man denn an sowas rankommt).

Von Mitleid spür ich bei solchen Sätzen rein gar nichts, eher lesen sie sich extrem zynisch. Wie oben schon erwähnt, ein Selbstmörder hat oft nur noch Gedanken für sich und sein Leid, das die Vorstellungskraft eines Menschen, der sich niemals vorstellen könnte, sich umzubringen, übersteigt. Zu erwarten, dass er von den zig grausigen Möglichkeit in seinem existenziellen Todesk(r)ampf auch noch überlegt, welche wohl für die anonymen Mitmenschen, die er nie gesehen, mit denen er nie gesprochen, mit denen er nie etwas geteilt hat, am bequemsten ist… wäre vielleicht wünschenswert, ist meiner Meinung nach aber etwas zu viel erwartet.

Vielleicht sollten wir auch langsam zum Schluss kommen, bevor die Diskussion sich komplett vom ursprünglichen Beitrag verabschiedet. ;)
Aber das nächste Mal, wenn du dich über Verspätungen ärgerst, weil sich wieder jemand vor die Gleise geworfen hat, versuch doch einfach dankbar zu sein. Dankbar dafür, dass du in deinem Leben überhaupt etwas hast, zu dem du zu spät kommen kannst.

Ich kann abschließend noch sehr das Buch „Hand an sich legen: Diskurs über den Freitod“ von Jean Améry empfehlen, das mit dem Thema absolut unkonventionell und tabulos umgeht und es von den logischen/rationalen Fesseln löst, in die es meist gelegt wird…

Robin
Robin (@guest_51193)
Vor 8 Jahre

Jaa, ich nutze das Bahnfahren um neue Kontakte zu knüpfen! Ich weiß wie abscheulich es für die meisten ist jeden Tag mit der Bahn fahren zu müssen und ich hab mich bewusst dagegen entschieden. Also Vermeidbarkeit um jeden Preis. Aber wenn ich dann doch mal fahre…dann ist es sowas wie Urlaub. Und ich schau den Menschen bei ihrem Alltagsleid zu und unterhalte mich dann gerne um ein bißchen frischen Wind in die grauen Gesichter zu bringen :)

Pest
Pest (@guest_51196)
Vor 8 Jahre

Man kann im Zug schon auf interessante Menschen stoßen. Auch, wenn man wie ich nicht unbedingt der größte Liebhaber von Menschenmengen ist und ich daher mein eigenes Auto viel lieber benutze (zumal ich da drin auch viel lauter meine Musik hören kann ;) ). Aber hin und wieder begegnet man sehr amüsanten Personen im Zug. Auf dem Weg zu ’nem Festival im Sommer 2014 zum Beispiel schloss die schwarze Meute spontan mit einem älteren Pärchen aus Norddeutschland Freundschaft. Die haben uns sehr interessiert nach unseren Klamotten, den Bands darauf und allgemein der Musik ausgefragt (wenn wir nicht grade über die erstaunlich guten schmutzigen Witze lachten, die die beiden parat hatten). Ich hatte das Gefühl, um ein Haar wären sie mit uns mitgekommen und hätten sich an der Abendkasse zwei Tickets geholt, so fasziniert waren sie :]
Die beiden hätte ich freilich verpasst, wäre ich Auto gefahren.

Also was das Soziale angeht … da können wir der Bahn gnädig einen Punkt gewähren ;)

RaBe
RaBe (@guest_51200)
Vor 8 Jahre

So, meine letzten Worte zu diesem Thema, und dazu noch aus der Sichtweise eines Lokführers.

@Robert, keiner von den Lokführern nimmt es gelassen, es kommt halt nur darauf an, wie man es verarbeitet.
Bei meinen 2 Suiziden haben ich es halt mit verdrängen und abhaken geschafft, sie wollten es halt so und bloß nicht weiter nachdenken. Aber ich sehe absolut nicht ein, egal welche Probleme dieser Mensch gerade hat, für ihn als Sterbehilfe zu fungieren.

Ich kann Kollegen verstehen, wenn es ihnen so zusetzt das sie keinen Zug mehr fahren können. Die erste Schicht nach einem Suizid ist ausschlaggebend, denn jeder Schatten der in irgendeiner Form plötzlich auftaucht, bringt den Unfall sofort wieder in voller Form in deinen Schädel zurück. Es bleibt einem nichts anderes über, als damit klar zu kommen, oder sich aus dem Fahrdienst zu verabschieden.

Suizid Nr. 1 auf der S-Bahn Linie S6 im Sommer ´98 zwischen Essen Stadtwald und Essen Süd. Ein 14 Jähriges Mädchen, den Grund ihres Suizids erfuhr ich Monate später nachdem die Schwester der Toten einen Brief an die Bahn schickte, mit dem Hintergrund, dem Lokführer mitzuteilen, warum sie sich das Leben nahm. Der Grund war ihr schlechtes Zeugnis……

Suizid Nr. 2 mit einem Güterzug zwischen Neuss-Süd und Norf eine ältere Frau, sie verstarb erst am darauffolgenden Tag im KH da sie sich auf selbtsmord untypische Weise mitten ins Gleisbett legte. Grund für ihre Entscheidungsfindung, sie sollte ins Pflegeheim abgeschoben werden.

Ehrlich gesagt möchte ich die Gründe zu deren Entscheidungen gar nicht wissen, ich fahre besser damit, gar keine Person dahinter zu kennen.

So Ende des Themas!

Bahnfahren könnte so schön sein, wenn es keine Privatisierung gegeben hätte, wir nicht so bescheuerte Geldgeile Manager hätten, die von der Bahn keine Ahnung haben. Auch auf so manche Reisende die, falls sie überhaupt ein Hirn besitzen, dieses dann wohl jedesmal zu Hause vergessen könnte man getrost verzichten.

LG RaBe

RaBe
RaBe (@guest_51202)
Vor 8 Jahre

Nach Meinung der Konzernleitung liegt die schlechte Bilanz von 2014/15 an den Lokführern, die ständig streiken und den Stürmen…. komisch ich z.b bin noch einer von vielen beamteten Lokführern und wir dürfen gar nicht streiken.
Wichtige Elemente werden eingespart, z.b wurden viele Altbau Loks verschrottet, die mit ihren fast 45 Jahren teilweise immer noch besser funktionieren als dieser neumodische unausgereifte elektronische Mist. Sicher muss man neue Wege bestreiten und wirtschaftlicher zu betreibendes Lokmaterial her, aber man darf dann beim kauf dieser nicht das Angebot so zusammenstreichen, das es möglichst billig ist und die Fahrzeuge schon kurz nach inbetriebnahme dauernd Störungen haben und recht häufig die Werkstatt anlaufen müssen. Während also unten, wo eigentlich das Geld verdient wird zusammengestrichen wird und gespart werden muss, wird oben das Geld mit vollen Händen rausgeschmissen. Der Bahntower in Berlin z.B. warum muss das Overhead in so einem überteuerten Prestigeprojektbau sitzen, von Stuttgart 21 ganz zu schweigen….. Wichtige Eisenbahnstrecken wurden stillgelegt anstatt sie auszubauen, auf neuesten Stand zu bringen und dem Kunden alternativen zu bieten. Expansion sollte man betreiben und nicht sich verkleinern, außer natürlich im Vorstand, da sitzen zu viele unnütze Leute, die nur auf Prämien und Boni bedacht sind. Im Geschäftsjahr 2014 hieß es, es war ein nicht so gutes Jahr, man habe zwar gerade noch Gewinn gemacht, aber man müsse nun den Gürtel enger schnallen. Nur komisch das der Vorstand dann doch beschloß seine Prämien und Boni um 174 % zu erhöhen…. das sagt eigentlich schon alles aus. Meiner Meinung nach sollte die Bahn wieder dem ganzen Volk gehören, und damit gewährleistet sein, das sie immer fahren kann, so wie es zu Bundesbahnzeiten war. Dann würden die Trassenpreise wegfallen, die jedem gestellten Zug auferlegt werden, da das Netz ja auch wieder zur Bahn gehören würde…. Es ist leider alles etwas zu verzwickt um das hier in einem kurzen Statement wiederzugeben, da bräuchte ich jetzt wohl mehrere Seiten für, und anschließend nen Besuch beim Psychologen….. wegen der Aufregung…..

Tanzfledermaus
Tanzfledermaus(@caroele74)
Vor 8 Jahre

Interessant, da mal hinter die Kulissen zu blicken… Danke, RaBe! Ja, die lieben Manager und ihre großzügigen Gehälter, was brauchen die immerzu noch mehr Kohle? Sowas ist doch wirklich krank… Die sollten mal alle einen Monat lang den Job der kleinen Leute machen, damit sie wieder auf den Boden der Tatsachen zurück kommen.

Tanzfledermaus
Tanzfledermaus(@caroele74)
Vor 8 Jahre

Ich hatte am Sonntag auch ein „nettes“ Erlebnis mit der Bahn… zwar zum Glück längst nicht so schlimm wie bei der 22-Stunden-Verspätung, aber trotzdem unangenehm. Als ich aus Richtung Flensburg in Hamburg ankam und weiter nach Berlin fahren wollte, stand an der Anzeigentafel, dass der Zug nach Berlin ausfällt. Zwar sollte eine Stunde später der nächste fahren, aber es gab schon eine Riesenschlange vor dem Servicestand, weil alle Gestrandeten schnell noch umbuchen wollten. Als ich endlich fast dran war, erschien auf der Anzeigentafel der Hinweis, dass es einen Ersatzzug geben würde, 10 Minuten nach eigentlicher Abfahrtszeit. Also raste ich sofort los zum Bahnsteig. Dort verzögerte sich das Eintreffen des Ersatzzuges jedoch immer wieder, erst auf 20 Minuten, dann auf 30, dann 60 Minuten und schließlich auf unbestimmte Zeit. Da hätte ich auch gleich den Zug eine Stunde später nehmen können, der inzwischen allerdings sicher ausgebucht war.. Letztlich hatte auch dieser Zug dann einige Verspätung. Als dann endlich der Ersatzzug als einfahrend angekündigt wurde, vergingen nochmal an die 15 Minuten, bis er in Sicht kam. Dann stand er auch noch längere Zeit im Bahnhof und war unbeheizt. Ich war von den anderthalb Stunden Rumstehen auf dem Gleis schon total durchgefroren. Man traut sich ja nicht wegzugehen und sich aufzuwärmen, wenn niemand weiß, ob und wann den nun ein Zug fährt! Das Bahnhofspersonal war auch total überfordert, hatte keinerlei Infos und bekam natürlich den Frust der Reisenden direkt ab. Im Zug war es dann nachher zum Glück recht entspannt und friedlich, auch erstaunlich leer, da die meisten auf den anderen Zug umgebucht hatten. Es gab ein heißes Getränk gratis für jeden, aber bis der Zug einigermaßen durchgeheizt war, war ich schon fast wieder in Berlin… Wie muss es da erst den anderen Reisenden ergangen sein, die fast einen ganzen Tag im Zug festsaßen? Dagegen klingt mein Pech ja schon harmlos. Aber auch 90 Minuten auf dem Bahnhof stehen bei fast 10 Grad Minus ist kein Zuckerschlecken…

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