Die Welt ist eine Karte – Post von den Meldorfern

Kennt ihr die Sendung mit der Maus? Eine rhetorische Frage, alles andere ist eine Bildungslücke. Da gibt es ein Filmchen, in dem Maus und Elefant jeden Morgen zum Briefkasten gehen und gucken ob Post da ist. Stellt euch vor, ich wäre der Elefant. Selten bekomme ich Post, denn eigentlich erledige ich alles elektronisch und wenn schon mal ein Brief dabei ist, dann eine Rechnung. Konsequente Werbeverweigerung trägt eben ihre Früchte, meine bessere Hälfte sorgt für wesentlich reichhaltigeren Posteingang. Also gut, sie ist die Maus. Jeden Morgen gehen also Maus und Elefant zum Briefkasten und während die Maus immer einen Brief bekommt, bleibt der Briefkasten für den Elefanten leer. Am zweiten Tag ist der Elefant dann nicht nur enttäuscht, sondern auch traurig. Die Maus hat Mitleid und schreibt dem kleinen Elefanten heimlich einen Brief, dem sie ihn am frühen noch bevor sie gemeinsam zum Briefkasten gehen, einwirft. Wieder stapfen beiden zum Briefkasten. Doch dieses mal ist der Elefant ganz aus dem Häuschen vor Glück, denn er hat auch einen Brief bekommen.

Karte aus Mumbai
Die Rücksteite von Stoffels Karte aus Mumbai

So ähnlich habe ich mich gefreut, als ich Post von Stoffel und Mysti bekommen habe. Wie der kleine Elefant der mit dem Brief lustig auf der Stelle trampelt. Stoffel, die für einige Tage beruflich nach Mumbai (Indien) fahren durfte, war und ist immer noch ganz fasziniert von Land und Leuten, in dem sich wie sonst kaum der Unterschied zwischen Reich und Arm polarisiert. Erstaunlicherweise hat sie es geschafft die Eindrücke eines Landes auf das winzige Feld einer Postkarte zu komprimieren, in dem sie nicht nur Grüße verteilt, sondern auch noch vom Wetter berichtet. In ihrem Blog mahltied.com schreibt sie in den Berichten Mumbai – Teil 1 und Mumbai – Teil 2 die ausführliche Version ihrer Reise.

Mysti, der sich wegen seines klapprigen Skeletts in eine REHA Maßnahmen nach Bad Soden-Salmünster (Spessart. Deutschland) begeben muss definiert eine mir bekannten, männlichen  Schreibstil für Postkarten.  Trotzdem schafft er es trotz der Kürze eine wohl platzierte Stichelei unterzubringen, die nicht nur ein lächeln auf mein Gesicht zauberte, sondern auch für Gelächter meiner besseren Hälfte, wie gemein. Unbeteiligte dürfen gerne suchen, wo sich diese verbirgt.

Karte aus Soden-Salmünster

Obwohl das Motiv der Karte nicht ganz so spannend ist wie das von seiner besseren Hälfte, bekommt man doch einen recht guten Einblick in die sicherlich sonst blühende Metropole Bad Soden, bei der für dieses Postkarten-Bild alle Straßen gesperrt werden mussten, um den Eindruck eines Erholungsortes zu bewahren. In seinem Blog mysteraxix.de verwöhnt er Leser mit einem ausführlichen Tagebuch seines Aufenthaltes, das er dank eines mitgenommenen Laptops präzise nachzeichnen kann.

Gefreut habe ich mich riesig, über beide Karten. Sie haben einen Ehrenplatz auf der Kartentür erhalten, die nebenbei auch die Funktion der Haustür ausübt. Darauf sammeln wir alle Karten von andern Orten, die eben hinter dieser Tür verborgen liegen. Und ja, ich freue mich auch über weitere Karten, jederzeit und immer wieder, schließlich mag es der kleine Elefant auch :)

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Kommentare

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stoffel
stoffel(@stoffel)
Vor 14 Jahre

*smile* Danke Dir für Deine lieben Worte :)

Es ist doch interessant zu sehen wie unterschiedlich die Geschlechter Postkarten beschreiben ;)

MysteraXIX
MysteraXIX (@guest_8352)
Vor 14 Jahre

Die Männer schreiben kurz, bündig und mit wichtigen Inhalt. Es ist genau wie beim telefonieren.
Auch ein Danke vom männlichen Me(h)ldorfer.

Bonnie
Bonnie (@guest_8592)
Vor 14 Jahre

Wie verrückt!
Ich hab mich die ganze Zeit gefragt, was das mit Mehldörfern zu tun haben soll.
Weil ich auch eine Meldorferin bin.
& ich hatte vor, dir eine Karte von hier zu schicken :D
Die Welt ist so klein…

Liebe Grüße :)

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