10. Drop Dead Festival in Berlin – Underground in Reinkultur

Dropdead Festival 2012Was nützt es, sich ständig über etablierte Festivals auszulassen und sie zu kritisieren, wenn man nicht Alternativen vorstellt? Wie kommt man in den Genuss einer Underground-Kultur wenn man ständig im schwarzen Mainstream schwimmt? Eine solche Alternative ist das „Drop Dead Festival“, dass vom 31. Oktober 2012 bis zum 4. November 2012 in Berlin stattfindet und damit auch ein Jubiläum feiert. Bereits zum 10. mal findet das einst in New York entstandene Festival, dass bereits in Prag, Lissabon und Vilnius gastierte, in Berlin statt, wo es bereits 2011 seine deutsche Premiere feierte.

Das Drop Dead Festival ist eine Veranstaltung der kreativen Selbermacher-Kultur und vereint Musikrichtungen unter einem Dach, von denen man in populären Magazinen nichts finden kann. Synth Wave, Queer Electro, Mutant Wave, Minimal Wave, No Wave, Cold Wave, Weirdo Post Punk, Ritual Music, Anarcho Punk, Future Experimentation, Neo Billy, Synth Punk, Death Disco, 8-bit und Ninentdo-Core. Ich muss ehrlicherweise zugeben, dass ich auch die ein oder andere Neuentdeckung gemacht habe und schon seit Stunden versuche, dass irgendwie unter den schwarzen Hut zu bringen. Das Line-Up liest sich dann auch wie der Status Quo neuer Musik und alten Perlen. Lene Lovich, KAS Product, Stereo Total, Dystopian Society, Petra Flurr, UK Decay, Tanzkommando Untergang, :Codes, Flesh United, Die Perlen und Bestial Mouths, nur um einige zu nennen. Nur wegen Lene Lovich und KAS Product würden einen Besuch rechtfertigen, das ist mal amtlich. 

Doch es gibt nicht nur musikalisches, sondern auch Ausstellungen, Filmvorführungen und einen reichhaltigen Markt, auf dem sicherlich nichts alltägliches angeboten wird. Wer sich Ende Oktober in eine Reise in den Untergrund begeben möchte, der findet sich im Cube-Club in Berlin-Neukölln ein, nachdem er sich vorher ein für 65€ ein 5-Tages-Ticket besorgt hat. Natürlich ist es auch möglich einzelne Tage zu besuchen.

We find music from all over the world some completely under the radar, some only known in their countries and some completely cult famous. But one thing you can be sure of at the Drop Dead Festival you will discover allot of new music you will absolutely love. Don´t come here to see the bands you know, come here to fall in love. Stay for the Party and leave wanting more.

Wer sich in die etablierten schwarzen Tanztempel seiner Stadt begibt, wird nichts neues hören. Wer glaubt, Szenemagazine geben einen Überblick über die Formen schwarzer Musik, der irrt sich. Wer nicht neugierig ist, wird nichts neues entdecken. Heute trauern wie dem Underground-Status der frühen schwarzen Szene hinterher und nehmen manchmal nicht wahr, wie tief das schwarze Meer geworden ist. Heute ist es schwieriger geworden etwas neues zu finden, weil es im schwarzen Glanz des Mainstream-Gothic untergeht, aber nicht unmöglich. Vielleicht sollte man das ein oder andere Populäre sausen lassen um nicht von Enttäuschungen aufgefressen zu werden und dem neuen, fremden und ungewohnten ein Chance geben. Ich fasse mich jetzt mal symbolisch an die eigene Nase.

Vielen Dank auch für die zahlreichen Zuschriften und Tipps, die mich über das Kontaktformular erreichen. Es würde mich freuen, wenn ich in Zukunft weiterhin mit interessanten Veranstaltung versorgt werden würde, ich werde alle Einsendungen beantworten und ggf. aufgreifen.

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Axel
Axel (@guest_28462)
Vor 11 Jahre

Oh oh, ich warte schon darauf bis die ersten kommen und meinen: „Was hat 8Bit, Nintendo-Core und allgemein Chiptunes mit schwarzer Musik zu tun?“ :D

Aber in der Tat: Minimal, Ritual, Ambient, No Wave, Cold Wave, etc. sind derzeit ziemlich am boomen in anderen Ländern. Gerade in den USA, in England und in Teilen Osteuropas. Ist eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis die Welle nach Deutschland schwappt…

Ian Luther
Ian Luther (@guest_28463)
Vor 11 Jahre

Finde ich spannend zu lesen. Ich habe hier noch was gefunden, was vielleicht interessant wäre:
Light Asylum – Heart Of Dust

robertianjim
robertianjim (@guest_28465)
Vor 11 Jahre

Ja, ein wirklich empfehlenswertes Festival, danke für den Beitrag Robert ;)

Es verbindet mMn die traditionelle Goth- und Düsterszene mit äußerst aktuellen Strömungen bis hin zum vielbeschrienen „(Berlin-)Hipster“. Interessanterweise ist das Festival (kein Wunder bei dem Namen) als reines Gothrock/Gothpunk/Düsterwave-Event gestartet und hat sich dann mit dem Umzug nach Europa weiter geöffnet, insbesondere hin zu neuen schrägen Analogsynthsounds. Einigen Alteingesessenen ist das natürlich nun nicht mehr puristisch genug und so gibt und gab es spannende Diskussionen (würde ich gerne verlinken, die finden aber auf Facebook statt und sind somit eher „halb-privat“, ich habe unten mal Auszüge angehängt für Interessierte…die beziehen sich auch auf das Magazin gleichen Namens, das es mal gab) wie „authentisch“ das Ganze denn noch ist und ob man nun da als „true Gothic“ hin kann oder nicht ;)
Ich kann nur warnen, wer ausschließlich Schwarzvolk erwartet und bei Menschen mit (skinny) Jeans und weißem Hemd oder bärtigen Hipsterbrillenträgern in Rage gerät, sollte von einem Besuch Abstand nehmen. Wer aber sehen will, wie Szenen verschmelzen und sich weiterentwickeln und auf gute waveinspirierte Musik – die es im Gegensatz zu vor 10-15 Jahren aktuell in Massen gibt – steht, sollte sich das auf jeden Fall mal anschauen. Unabhängig von irgendwelchen Szenezuschreibungen trifft man dort am Ende insbesondere Individualisten, denen die üblichen Partys und die übliche Musik zu langweilig sind. Das Ganze hat mMn mehr mit Wave/Gothic (wie ich ihn verstehe) zu tun als alles was bei diesen Sonic-Seduce-Orkus-Festivals stattfindet. Einhauch von Punk eben (zumindest, wie man ihn heute interpretieren könnte)…klischeebefreit, wild, spannend, unerwartet und vor allem: facettenreich…

Diskussionsausschnitt (anonymisiert):
A: Drop Dead wanted to branch out and explore new genres, which is OK in my opinion. However this schism is what caused Deathrock Magazine (RIP) to be created in the first place, since DR magazine’s creator didn’t like the new direction of DD (or he wanted to commodify DR depending on who you ask). DD didn’t stay grounded in their goth roots, and the magazine’s transition from goth to—don’t-fucking-call-it-hipster—hipster brand was done so in a rather outright condescending and dismissive manner.
While the new layout was cleaner and easier to read, the new relaunch’s cover and other aesthetics were a direct ‚fuck you‘ to the old one. Certain writers in the magazine expressed an outright antagonism toward goth in the magazine, and trolled certain alternative music forums. The compilations started to take a nose dive when the focus was solely on stuff like the Mutant Transmissions bands, and brushing aside goth bands which should’ve received the spotlight. Good goth and deathrock albums were given the brushoff in reviews because the music was said to be ‚too conventional.‘ Hell even the magazine’s desire to eschew the use of goth and deathrock as fucking nouns, replacing the genres with ‚weirdo‘ and ‚art punk‘ was just insulting to the music, and damaged the magazine’s journalistic integrity IMHO.
The irony is that the new DD magazine covered quite a few indie bands who essentially play goth—e.g. S.C.U.M. Fans of early EBM—such as early 242 and DAF—would love Schwefelgelb. There was a lot of great new goth friendly music covered in the magazine which older readers would’ve enjoyed. However older readers were left with a bad taste in their mouths and jumped ship. So DD magazine (and festival) went for an entirely new audience, and now the brand is a shadow of itself.
The festival is still doing well, but rumor has it this is the last one. A lot of European fans dislike many of the bands playing, but are still going since it’s essentially a local festival with the DD name. I personally wanted to visit the festival, but didn’t due to the lack of interesting bands. I’m not spending +$2K to see a bunch of scruffy musicians playing laptop karaoke.
Don’t misunderstand, I wish DD mag and the fest all the best, and I hope to return to a festival some day. I had some of the greatest times of my life while at DD ’07. Hopefully DD will bring more goth into their festivals and keep the alternative tradition alive, but I for one though am not holding my breath—we’re going to have to sustain the scene ourselves.
/rant

B: Drop Dead went to complete shit few years ago, when they decided to give more attention to witch house and minimal wave more than actual deathrock. Nothing new, the organizers are all dumb hipsters.

C: I really don’t understand this “hipsters“ thing and i really don’t care. All i can say is that DDF is a great DIY fest with wonderful people, great fun and excellent line up. UK Decay, The Mob, Sad Lovers & Giants…all great old style bands this year. And of course bunch of new, exciting bands. Thumbs up for Polina and her team, and i really hope this years DD is not the last DD. For some of you, maybe it’s time to start thinking outside the box. After all it’s 2012, people.

D: „Think outside the box“.
OK. Lets say Metal Blade Records went from putting out Deicide, Cannibal Corpse, Morbid Angel etc etc etc, and then decided to put out Justin Bieber, Paris Hilton, Snooki etc etc. Under the same label name, and make the lettering prettier. No. Its not about being close-minded or stuck-in-the-past. That whole ‚grow up‘ argument is moot as fuck.

Axel
Axel (@guest_28466)
Vor 11 Jahre

Kann mir mal jemand „Hipster“ definieren? Ich lese den Begriff in letzter Zeit immer häufiger, kann mir aber so garnichts drunter vorstellen. Auch der Wiki-Artikel bleibt eher vage.

robertianjim
robertianjim (@guest_28467)
Vor 11 Jahre

Schau dir das verlinkte Video an, dass ich oben schon verlinkt habe. Da sind einige vage journalistische Definitionsversuche.
Es gibt inzwischen auch einige kultursoziologische Veröffentlichungen, Betrachtungen und diskussionen zu dem Phänomen, bspw. fasst dieses Buch hier die Diskussion ein wenig zusammen.
Das ist aber alles sehr konfus, denn wie immer lassen sich jugendkulturelle Phänomene wen überhaupt, dann erst in der Nachschau einordnen…definieren lassen sie sich schon mal gar nicht ;)

Zusammenfassend kann man das vielleicht so bruchstückhaft beschreiben:

– dieses ganze Ding kommt aus New York (insbes. Stadtteil Williamsburg/Brooklyn) und begann Anfang der 00er Jahre

– die Menschen sind so 18-40…irgendwie an Musik interessiert, aber vor allem auch an bestimmter Mode und anderen ästhetischen Ausdrucksformen

– es hat nur entfernt (aber doch schon ein wenig) etwas mit dem Hipster der 1940er/50er Jahre zu tun, der damals in Opposition zum Square stand und als vorwärtsgewandter Avantgardist mit Orientierung an schwarzer Kultur beschrieben werden kann, starke Überschneidungen mit den Beatniks…

– das Ganze breitete sich dann während der 00er Jahre in die großen Metropolen, insbes. London u. Berlin aus, es ist also insgesamt eher ein Stadtphänomen – das jetzt natürlich auch langsam in die Provinz sickert

– bei dieser Ausbreitung veränderte sich das Ganze natürlich (wie das immer so ist), so dass es kaum wirklich einheitliche Stilmerkmale gibt, aber um in etwa eine Vorstellung zu geben könnte man sagen, es hat irgendwas mit Bärten (gerne ungepflegt) (bei Männern ;) ), dickrandigen Brillen, Jutebeuteln, Shirts mit retro-trash-Motiven der Popkultur (Mickey Mouse etc.) und einem konstruierten „vintage Look“ zu tun, am Anfang spielten wohl auch Trucker-Mützen eine Rolle – die Beobachter sagen gerne, man kann den Hipster nicht beschreiben, aber man erkennt ihn, wenn man ihn sieht… ;)

– Musikalisch lässt sich das Ganze noch weniger einordnen, außer dass insbesondere arg aktuelle Acts konsumiert werden, die zum Teil nach Indierock, zum teil folkig/singer/songwriter-mäßig, aber eben teilweise auch (düster und oder analog) elektronisch daher kommen. Da zählen dann eben auch so Dinge zu, die sich in gute Düsterdiskotheken eingeschlichen haben, bspw. Light Asylum oder Zola Jesus, Agent Side Grinder oder Martial Canterel, Automelodi oder Tying Tiffany…

Kathi
Kathi(@kathi)
Vor 11 Jahre

Danke für die Empfehlung Robert.
Eventuell sieht man sich da.

Death Disco
Death Disco (@guest_28469)
Vor 11 Jahre

Oh oh, ich warte schon darauf bis die ersten kommen und meinen: “Was hat 8Bit, Nintendo-Core und allgemein Chiptunes mit schwarzer Musik zu tun?” :D

Kritikwürdig finde ich zumindest diese wüste Auflistung von Genre- und mutmaßlichen Genrenamen (hey, ich bin auch dabei!). Was für Zeiten. Bei uns hieß das alles Wave oder Dark Wave und fertig war die Suppe.

Was ist überhaupt aus der Bezeichnung Dark Wave geworden? Scheint offenbar kein Mensch mehr zu kennen. Oder assoziiert man damit in jüngerer Zeit nur noch DJ-Bobo-Inkarnationen à la Blutengel und Crüxshadows („Stell ein paar Titten auf die Bühne – kommt immer gut“)?

robertianjim
robertianjim (@guest_28470)
Vor 11 Jahre

Kritikwürdig finde ich zumindest diese wüste Auflistung von Genre- und mutmaßlichen Genrenamen (hey, ich bin auch dabei!). Was für Zeiten. Bei uns hieß das alles Wave oder Dark Wave und fertig war die Suppe.

Wenn ich jemandem sage, dass dort „Wave“ gespielt wird, kann (gefühlt) kein Unter-30-jähriger was damit anfangen ;)
Das Problem mit Genrebezeichnungen insbesondere bei Musik ist ihre Subjektivität. Am Ende ergibt sich das halt für jeden aus dem individuellen Nutzungszusammenhang, als aus der Praxis der Verwendung. Sprich: Wenn man 3,4,5 mal auf einer Party war, die mit einem Flyer angekündigt wurde, auf dem „Darkwave“ steht und da läuft dann ausschließlich Musik, die von Sonic Seducer und Orkus gefeatured wird, dann verändert sich der Begriff eben und Veranstalter, die „andere“ Musik auf ihren Partys laufen lassen müssen das Ganze – über andere Genrenamen – kommunizieren. So kommt es, dass immer neue Begriffe entstehen oder alte wieder aufgegriffen und rekombiniert werden, während andere eher veralten oder kurzzeitig ganz verschwinden…schaut euch den Begriff Techno an, das sagt heute auch kein Mensch mehr…es heißt „Electro“ (Oberbegriff) und wird dann natürlich auch in unzähligen Facetten spezifischer…

Insgesamt finde ich Genre-Diskussionen eher amüsant als sinnvoll, weil am Ende jeder andere Vorstellungen davon hat, was ein Begriff, der letztlich von einem Journalist, einem Label oder eben einem Partyveranstalter kommuniziert…daher ja auch die Tendenz eher Bandnamen auf Flyer zu drucken oder alte Playlisten zu veröffentlichen, weil Begriffe wie wie Postpunk (Death In June oder Franz Ferdinand??) Gothic Rock (Bauhaus oder Suspiria?) oder Wave (Chameleons oder Apoptygma Berzerk?) viel zu schwammig sind…nur Indie geht immer…das ist dann The XX ähm…oder doch Ton Steine Scherben? ;)

Ian Luther
Ian Luther (@guest_28471)
Vor 11 Jahre

Naja Blutengel sind mehr so ein End-Neunziger-Produkt. Da war alles modern, was auch nur schwarz angepinselt war, ich nenne da nur mal so seltsame Sachen wie In Strict Confidence zum Beispiel. Da war diese ganze Techno-Sachen noch ein wenig am Rumblubbern. Aber Wave ist das natütlich nicht. Die Crüxshadows haben tatsächlich mal wave-beeinflusst angefangen. Aber mittlerweile sind sie auch sehr, sehr technoid geworden. Sagen wir mal so, die kommen aus den USA, ich habe keinen Schimmer, ob die da jemals eine Art Wave-Szene hatten. Die hatten eine sehr seltsame Industrial-Kultur, meine ich. Bei den Amerikanern fällt mir eher Deathrock und Horrorpunk ein, ist für mich beides nicht wirklich Wave, da ich bei Wave eher an Synthesizer denke, die man beim Deathrock selten nutzt (ich mag mich aber irren). In Frankreich sprach man statt von Dark Wave auch auch von Cold Wave. Die Band Mémoires d’Automne ist ein typisches Beispiel für französischen Wave. Der Kleidungsstil der Waver entsprach halt dem ihren Idolen. Cure-Fans sahen halt dementsprechend ein bisschen wie Robert Smith aus. Man trug halt schwarz aber den neueren Bands Ende der 80er war optisch zu wenig Spektakuläres dabei und dann brachten se so Sachen wie Särge, Friedhof, Tod mit rein – natürlich abgesehen von den britischen Bands, die damals für den Batcave-Club so bekant waren, Specimen oder Alien Sex Fiend, die hatten immer ihre Freakshows. Aber eigentlich gab es damals keinen Kleidungszwang wie später in den 90ern. Aber Pikes und Mäntel hatte man damals schon. Im Übrigen wurden Pikes, die eigentlich typische Waver-Schuhe waren auch von der Normalbevölkerung getragen, natürlich ohne viel Schnallen und so. Ich glaube, die Musikwelt besinnt sich langsam aber sicher darauf, dass etwas Wave-artiges zurück kommt. Man muss sie eben nur in anderen Szenen suchen. Die schwarze Szene, die wir heute kennen ist in meinen Augen die Karikatur einer Szene, die es in den 80ern gab und fertig. Selbst die 90er-Szene ist ihr völlig fremd, wenn man sich mal ein bisschen damit beschäftigt. Die schwarze Szene hat sich aus der Indie-Szene herausgelöst und ist zu etwas mutiert, das nicht mehr viel mit früher zu tun hat. Sogar ich merke, dass ich mich musikalisch mit dem was heute in der Szene produziert wird weniger identifizieren kann als das, was es damals so gab. Ich komme teilweise mit heutiger Indie-Musik besser klar als mit den ganzen Subway To Rammsteins (die ich früher alle mal gehört habe). Der Unterschied ist halt nur die Optik. Mir ist ein Schwarzkittel optisch lieber als ein bärtiger Nerd mit Kordhose. Aber das ist eben alles nur äußerlich :-) Vielleicht werde ich auch einfach alt.

PS: Aber dass Tying Tiffany als neue Siouxsie gefeiert wird halte ich für vermessen. Das ist einfachst produzierte Pop-Musik mit Nintendo-Geräuschen. So etwas hätte Siouxsie niemals gemacht. Ebenso Hurts als neue Depeche Mode oder Veil Veil Vanish als neue Cure. Man kann Neues nicht mit Altem vergleichen, solange das Alte bereits zur Legende geworden ist.

robertianjim
robertianjim (@guest_28472)
Vor 11 Jahre

Geb ich dir völlig recht Ian Luther.
Du bringst noch ein weiteres Problem in der Genre-Diskussion zur Sprache…diese Genrebegriffe sind natürlich auch noch regional/national gefärbt… das macht es noch komplizierter herauszufinden, worüber man sich gerade unterhält…
Ich denke bei Wave aber nicht in erster Linie an Synthesizer, sondern eher an Flangergitarren, Keyboards kalte Drums und melodische Bässe (Joy Division, The Sound, Cure etc…)

PS: Ich finde die Tying Tiffany Alben bis auf 2,3 Songs auch recht langweilig, mit Siouxsie hat das wenig zu tun, das sollte sicher nur ein Verkausargument für „die Schwarzen“ sein (wo steht das denn geschrieben?), aber gut sieht sie aus…immerhin ;)

Death Disco
Death Disco (@guest_28473)
Vor 11 Jahre

Bei Wave denke ich an beides. Und das war schon immer so. Elektronik-Gefummel wie Malaria! und Vyllies ist da genauso dabei wie Klampfenmusik zwischen Bauhaus und Cocteau Twins. Und Cold Wave sehe ich genau dazwischen. Wenn man es genau nimmt, dann waren auch F242 und Nitzer Ebb Wave-Bands härteren Kalibers. Ich kann mich jedenfalls nicht daran erinnern, dass EBM damals so aus dem Wave-Kontext ausgehebelt wurde wie es heute der Fall ist. Auch die Grufties hüpften zu „Fiebertranz“.

Dass Death Rock bis auf wenige Ausnahmen nichts Eigenständiges war, dürfte eigentlich auch längst bekannt sein. Ich kann mich jedenfalls noch gut an alte Kommunity-FK-Interviews erinnern, in denen die Band immer ihre Favoriten auflistete. Von Bauhaus bis Virgin Prunes war da alles dabei, was der britische Markt hergab.

Ian Luther
Ian Luther (@guest_28474)
Vor 11 Jahre

Death Rock war ja quasi die US-Variante von dem, was wir heute lapidar als Batcave-Musik bezeichnen könnten. Klar, sämtliche Bands die du aufgezählt hast, sind Wave :-) Streng genommen könnte man ja EBM auch noch irgendwie als Wave bezeichnen, da ja Depeche Mode oder die DAF auch Wave bzw. NDW sind. Schwieriger wird es aber, neue Bands, die man ja momentan am häufigsten in der „offiziellen“ schwarzen Szene hört zu definieren. Nehmt zum Beispiel mal die ungeliebte neue deutsche Härte: Rammstein wurden durch Oomph beeinflusst und die zählten damals angeblich zum EBM dazu, ebenso wie die Krupps. Dann setzten sie verstärkt Metal-Gitarren ein. Kann man das theoretisch als eine Art Crossover bezeichnen? Ich finde es schwierig, denn Wave ist das ja offensichtlich nicht. Ich finde es jedenfalls sehr spannend, die Ursprünge und Herkunft verschiedener Musikrichtungen im dunklen Bereich zu untersuchen. Man müsste mal einen Stammbaum der verschiedenen schwarzen Stilrichtungen machen, damit man in etwa einen Überblick haben kann, was mit was verwandt ist, damit man auch die jüngeren aufklären kann, dass Blutengel nicht das Gothic-Urgestein ist, was sich so manche darunter vorstellen :-) Aber ich gebe zu, es ist nette Pop-Musik, die man hören kann, wenn man nichts besseres zu tun weiß :-) Eine Frage am Rande: Aus welcher Spielart des Punk hat sich Post-Punk herausentwickelt? Sicher nicht aus Hardcore, oder? Zum Thema regionale Unterschiede: Ich behaupte auch, dass es in der Bundesrepublik die größte Anzahl von Schwarzkitteln hat. Ist „Gothic“ (ganz pauschal auf alles schwarze bezogen) ein deutsches Phänomen? Ich habe so diesen Eindruck, abgesehen von seinem Ursprung in England.

robertianjim
robertianjim (@guest_28475)
Vor 11 Jahre

Mit Postpunk ist das so eine Sache…eigentlich ist es ähnlich wie mit New Wave…alles was nach dem Punk kam, wurde zeitweise als Postpunk (oder eben New Wave) bezeichnet. Insbesondere auch das ganze düstere Zeug aus England (Factory-Kram, Sheffield-Kram, New Liverpool-Kram) aber auch die Sachen aus dem New Yorker No Wave Umfeld (Lydia Lunch bis Devo). Im allgemeinen hatte Postpunk eher eine künstlerische, bewusst-ästhetische Attitüde als es damals im Punk üblich war. Es wurde zwar auch viel improvisiert und DYI (man denke nur an die Slits) produziert, aber es war immer eine art intellektueller Überbau dahinter (oder es wurde so getan). Während es beim Punk nur um 1-2-3, Party, Trinken, Protest und später (insbesondere in Deutschland) um Politik ging. Auch Ska-Bands und Rockabilly/Psychobilly dieser Zeit (77-84) gelt vielen als „Postpunk“. Das ist eben wieder dieses individualisierte Erfahrungs- und Verwendungsding. Damals liefen nach den Simple Minds eben gerne mal die Stray Cats, die Cramps und danach die Specials…musikalisch unterschiedlich aber irgendwie passt es eben zusammen…
In Deutschland kann man theoretisch sowohl die Neubauten als auch Abwärts zum Postpunk zählen. Eigentlich alles was da so ab 77/78 aus Düsseldorf, Hamburg, Berlin (und ein wenig) München und Hannover kam, wobei Einiges noch arg im Punk verwurzelt war (Hans-A-Plast, Mittagspause) und Manches sehr stark Richtung süßlicher Popmusik oder gar Schlager tendierte (NDW). Hier zeigt sich ja wieder wie subjektiv und unklar Genrebezeichnungen sind und immer bleiben werden, manchen gelten die Neubauten ja auch als Industrial, Abwärts als Punk oder wahlweise proto-hamburger-schule und ndw als New Wave…whatever ;)
Postpunk kam dann nochmal anfang des letzten Jahrzehnts als Begriff in Mode. Im Zuge von Bands wie Interpol, Editors, Franz Ferdinand und diese ganzen „The“-Sachen aus England und Amerika. Da brauchten die einschlägigen Musikzeitschriften eben ein Label und der Begriff wurde wiedererweckt. Das passiert ja öfter, man denke nur an Hipster, Emo etc…
Diese sehr allgemeine Verwendung von Wave, die ihr hier vorschlagt kann ich schon nachvollziehen, nur hat sie kaum etwas mit musikalischen Merkmalen zu tun sondern bezieht sich auch rein auf den Kontext in dem diese Musik stattfindet. Der Begriff taugt also nur als Erklärung, wenn ihr mit Leuten kommuniziert, die einen ähnlichen Erfahrungsschatz oder eine ähnliche Beziehung zu dem Begriff haben. Wollt ihr (eher unbekannten) Menschen unbekannte Musik erklären (so ist das oft auf Flyern/Plakaten, die richten sich ja meist an ein disperses Publikum), wird das schon schwieriger. Dann müsste man immer sagen: „Das ist Wave, also Wave wie ihn bspw. XY spiel(t)en…

robertianjim
robertianjim (@guest_28476)
Vor 11 Jahre

Ach noch ein ganz nettes Buch zum Thema Postpunk: Reynolds (2005). Rip it up and start again 1978-1984. London: faber and faber.

Death Disco
Death Disco (@guest_28477)
Vor 11 Jahre

Oomph!’s Debüt ist ’ne Ansammlung alter Titel von anno ’90. Vier Jahre später nutzten die dann das volle Neo-Thrash-Brett. Weder optisch noch musikalisch hatten sie da noch sonderlich viel mit EBM zu tun (vom Muskelmann-Image zum Streetstyle-Look, inklusive Basecap). Auf diese Ära berufen sich Rammstein. Teile der NDH sind folglich eher mit dem Neo-Thrash und dessen Rhythmus-Riffs verwandt.

Die Krupps hatten ihre EBM-Ära in den frühen 80ern. Mitte der 80er war Schluss mit den Krupps. Da hatte Herr Engler die Band auf Eis gelegt und sein Faible für Thrash- und Speed Metal entdeckt. Erst Jahre später ging es von vorne los, weil Nitzer Ebb beim Dörper anklingelten (war das Dörper?) und was mit den Krupps machen wollten. Das kam dann als „The Machineries of Joy“ auf den Markt. Mehr war eigentlich nicht. Die nachfolgende Maxi „Germaniac“ ist eigentlich schon das, was hier unter dem Clip steht. Engler wollte zu dem Zeitpunkt keine EBM mehr machen, sondern Crossover.

Ian Luther
Ian Luther (@guest_28478)
Vor 11 Jahre

Jo, genauso wie seit Anfang der 90er alles als „Gothic“ plakatiert wird, nur weil es eine gewisse Ästhetik hat, die scheinbar unwissende daran erinnert. (Tut mir leid, wegen dieser ASP-Sache… ich hör‘ es halt sehr gern :-)) Also wie gesagt, man sollte mal so einen Schwarzen Stammbaum machen… so schön Tim Burton-mäßig :-)

Axel
Axel (@guest_28479)
Vor 11 Jahre

Sagt mal, muss jetzt eigentlich unter jedem Artikel eine Genre-Debatte vom Zaun gebrochen werden, die mit dem eigentlichen Artikel nichts zu tun hat?

Ian Luther
Ian Luther (@guest_28480)
Vor 11 Jahre

Ja :-) Das ist das Gruftie-Hobby seit Erschaffung der Welt :-)

Pitje
Pitje (@guest_28481)
Vor 11 Jahre

Letztes Jahr war ich an zwei Abenden beim Drop Dead Festival. Die Musik, die dort inzwischen gespielt wird, ist kein klassischer Dark Wave und es würde in die Irre führen, mit dem Begriff für das Festival zu werben. Man gibt sich sehr Avantgarde und spürt neben einigen Klassikern wie Lene Lovich neueste musikalische Entwicklungen auf.
Was da als Synth-Punk, Nintendo-Core oder No Wave angekündigt wird, knüpft in der Regel aber eher an klassischen New Wave- und Post Punk-Sound der 80er-Jahre an, als die Kasperle-Kapellen, die heute von Zillo oder Sonic Seducer als Gruft-Musik beworben werden. Ein schönes Beispiel hat Robert ja oben als Video angehängt. Die Songs von :Codes sind sicherlich dramatischer, düsterer und mystischer als alles, was Blutengel oder Unheilig je veröffentlicht haben. Noch ein schönes Beispiel sind Flesh United aus Griechenland:

http://www.youtube.com/watch?v=m1H9Y55SyGk

Insofern greift das Drop Dead Festival neue Strömungen auf, die in den üblichen Gruft-Gazetten kaum oder gar nicht vorkommen. Es stimmt übrigens, dass sich im vergangenem Jahr eine recht ungewöhnliche Mischung aus Goth- und Hipster-Publikum einfand. Das muss aber nicht unbedingt eine unheilige Allianz sein, vielleicht eher Gucci-Goth. ;-)

tobikult
tobikult(@tobikult)
Vor 11 Jahre

Oh menno, das werde ich nicht schaffen! Bin blöderweise genau eine Woche vor dem Festival in Berlin. Aber wenn ich ein Plakat sehe, werde ich es mir mitnehmen :-))

Ian Luther
Ian Luther (@guest_28483)
Vor 11 Jahre

was’n gucci-goth? :-)

robertianjim
robertianjim (@guest_28484)
Vor 11 Jahre

Oh menno, das werde ich nicht schaffen! Bin blöderweise genau eine Woche vor dem Festival in Berlin.

Die machen auch häufig Warm-Up Partys. Ich könnte mir vorstellen, dass eine Woche davor irgendwas in der Richtung in Berlin ist. Einfach die Augen offen halten, natürlich nur, wenn es der Zeitplan erlaubt…

Ian Luther
Ian Luther (@guest_28487)
Vor 11 Jahre

jo, das stimmt. Mal wieder mein Beispiel The Cure: Die haben auch nur „mit Wasser gekocht“, sprich Orchester benutzt, Streicher, Jazzige Sachen. Trotzdem ist es Gothic. Auch wenn’s Pop ist. Gothic ist keine jahrhunderte alte Musikrichtung. Gothic kann alles sein. Trotzdem müssen wir unterscheiden zwischen dem Begriff Gothic und dem Begriff Goth-Rock. Das sind zweierlei Schuhe. So einfach ist das.

Death Disco
Death Disco (@guest_28488)
Vor 11 Jahre

Ich muss goar nüscht. Ich sehe da keinen Unterschied. Brummelbass und Flangergitarre sind doch beinahe überall mit drin. Selbst Fields of the Nephilim nutzten Gitarrensounds wie sie bei The Cure zu finden sind. Man muss doch nur mal deren „The Sequel“ vom Dawnrazor-Album anhören. Natürlich hatten The Cure auch ’ne Pop-Phase. Das leugnet ja niemand. Und die mussten sie nach Pornography einfach einlegen. Noch ein Album in der Richtung hätte Smith nicht überlebt. Der war zu jener Zeit eh schon Ian-Curtis-geschädigt. ;)

Klar, früher wurden auch komische Sachen gehört. Manch ein Waver hüpfte zu Ska ab oder zu den Ärzten. Psychobilly war ab und zu auch dabei. Aber im Kern der Sache ging’s doch immer um Wave.

Ian Luther
Ian Luther (@guest_28489)
Vor 11 Jahre

Das stimmt. Hör ich gerade auch bei A Forest. Ich kann mich einfach nicht entscheiden, ob das Lied heiter oder wolkig klingt. Ich liebe einfach diesen Brummelbass und Flangergitarre :-) Das macht die Musik so sphärisch ;-)

Death Disco
Death Disco (@guest_28490)
Vor 11 Jahre

Klar, für hübsche Bässe sind The Cure immer gut, man denke nur an „The Figurehead“. Die Amis können das aber noch toppen (Mephisto Walz und Co.). Der Preis für die schönste Reibeisengitarre geht natürlich an die Cocteau Twins und ihr Grail Overfloweth. Keine Frage. ;-)

Ian Luther
Ian Luther (@guest_28491)
Vor 11 Jahre

Geil… wieso macht heute keiner mehr solche Musik? Hier gibt es ja schließlich genügend Hörer, denen sowas noch gefällt (Nase-anfass) :-)

robertianjim
robertianjim (@guest_28495)
Vor 11 Jahre

Geil… wieso macht heute keiner mehr solche Musik?

Ach da gibt es schon noch/wieder was neues.

Beispiele gefälig?

DIIV – doused
Soft Moon – tiny spiders
Soft Kill – from this point on
Ceremony – cold cold night

Alles relativ neu und alle arbeiten grad am nächsten album…

Ian Luther
Ian Luther (@guest_28496)
Vor 11 Jahre

Danke!!! Die Beispiele hören sich gut an. Wave ist nicht tot :-)

Wintermute
Wintermute (@guest_28587)
Vor 11 Jahre

Huhu!

Also das Dropdead eine „Reise in den Untergrund“ zu nennen halte ich für etwas vermessen ;)
Der Cube Club ist echt schön, aber es ist halt alles voller Hipster und Leuten die wie Batcaver aussehen, sonst aber nur so genderfuckhipsbilligwavemitohnecold hören. Wärs wenigstens guter Coldwave…
Also ich fand die WarmUp Party ziemlichen Mist. Als der Typ mit Hut und Windel auf die Bühne kam war der Abend für mich gelaufen.

Aber gut das alles Geschmackssache ist…! :) Ich schau vieleicht mal zum Deathrock-Abend vorbei, viel Spaß an die Leute die sich den Rest des Festivals angucken, vieleicht irre ich mich ja auch hehe! UK Decay wäre schon schön ^^

Aber wir sind uns einig… alles besser als Mera, Amphi und was sich auch immer hier Festival nennen darf hehe

cheers

Death Disco
Death Disco (@guest_28593)
Vor 11 Jahre

Ich habe hier noch was gefunden, was vielleicht interessant wäre:
Light Asylum — Heart Of Dust

Hab mir vor ’ner Woche das dazugehörige Album nagelneu für einsfuffzig aus eBay geangelt. Kennt anscheinend keiner so recht. Sind ein paar nette Sachen drauf. Erinnert mich stellenweise sogar an alte Psyche-Songs.

robertianjim
robertianjim (@guest_28594)
Vor 11 Jahre

Noch besser war ihre EP von 2010.
Hier der Song von der Platte, der in den einschlägigen Clubs rauf und runter läuft.
Aber das Album ist in der Tat auch nett.

Light Asylum – dark allies (2010)

Zum Thema Drop Dead…ja, die Warm Up Partys sind sicher weniger spannend als das Festival selbst, insbesondere weil das Publikum weniger international ist.
Beim Festival dieses Jahr überzeugt mich vor allem das Lineup. Da gibt es eigentlich keinen Ausfall, wenn ich mir die Platten der angekündigten Bands so durchhöre – ja, ich mag auch Stereo total super gerne.
Aber natürlich spielen das Wohlfühlen und damit die anderen Beucher auch immer eine Rolle…

Am Ende sind mir da aber Hipster (meistens) immer noch lieber als Nightwish-Shirt-Träger ;)

Ian Luther
Ian Luther (@guest_28595)
Vor 11 Jahre

Hmmm… wenn man bedenkt, dass Ian Curtis und die Joy Division bzw. die Jungs von The Smith aussahen wie Hipster und nicht wie aus dem schwarzen Ei von XtraX gepellt kann ich durchaus Zusammenhänge feststellen… zumal ich einige Hipster in meinem eigenen Bekanntenkreis habe, die vorwiegend Indie, sprich New Order oder Cure hören. Ich glaube, auch wenn man das Hipstertum nicht sonderlich kennt und erst mal denkt „wo ist da der Unterschied zwischen einem Indie-Hörer und einem bärtigen Pfandflaschensammler?“, gibt es dort sicher einige Antworten auf die verschiedensten Fragen zu finden, die gerade die Wave- oder Gothic-Ecke betrifft, die wir in unserer vermeintlich eigenen Szene nicht zu finden vermögen. Auch wenn es diese vielen Mode-Hipster gibt, gibt es die nicht in unserer eigenen schwarzen Gesellschaft auch? Und die spannende Frage ist doch: Wohin hat sich Wave eigentlich entwickelt (szenebezogen)? Ist sie vielleicht längst in andere Szenen eingedrungen, wo wir sie eigentlich nicht vermutet hätten und tritt dort vielleicht gerade zutage?

Katrin
Katrin (@guest_28598)
Vor 11 Jahre

Kleine Kostprobe der Moskauer Band „Manicure“:

http://www.youtube.com/watch?v=WupB6bL3yfY

Wem´s gefällt, das 2011´er Album gibt es hier für lau:

Death Disco
Death Disco (@guest_28610)
Vor 11 Jahre

Musikalisch sowieso. Wave war stilistisch damals schon zum Teil „Indie-Rock“, wenn man mal Bands wie die Chameleons, Comsat Angels, Venus in Furs oder Red Temple Spirits beachtet, wenn man die Einflüsse auf die Shoegazer-Szene (allen voran Slowdive) mit einbezieht usw. Ein Teil der Independent-Szene kam geradewegs aus dem Punk/Post-Punk.

Ende der 80s waren halt die Madchester-Bands die Hipster (Stone Roses und Co.). Derzeit gibt’s halt wieder ’ne Welle an indie-rock-lastigen Post-Punk-Combos. Ich sehe da nichts bedeutend Neues.

Meine letzte Errungenschaft hieß Conduits (das Album hat mich schon ein halbes Vermögen gekostet *g*), musikalisch knüpfen solche Bands nahtlos an die späten 80s an.

robertianjim
robertianjim (@guest_28611)
Vor 11 Jahre

ja, aber diese wellen haben m.M.n. in den 90ern halt gefehlt. Das geht erst seit etwa 10 Jahren wieder aufwärts…

Ian Luther
Ian Luther (@guest_28614)
Vor 11 Jahre

Die 90er waren auch eine ziemlich magere Zeit musikalisch gesehen. Klar gab es ein bisschen Goth-Rock, ich verweise da auch wie schöne Compilation „Another Gift From Goth“, aber ich denke, das war auch die Zeit, als sich alles mehr Richtung Metal gewandelt hat, Paradise Lost oder Type O Negative, alles ziemlich metallische Bands, bei denen man aber auch ein bisschen schwarze Einflüsse finden kann. Dann natürlich Lackiermichrosa, die Anfangs im elektronischen Bereich begannen – sprich einfache Besenstil-Drums nutzten um ihre „Hörspiele“ in Musik zu verpacken und dann allmählich Rock und Orchester vermischten. Da gab es ja einen großen Aufschrei in der Szene: Die Rocker fanden es zu „gotisch“, die Goths zu rockig und generell war ja Orchester eher so etwas, das eher Großväter hörten. Ich denke, mit solchen weiblich besetzten Elfenträllerbands wie Nightwish fand das ganze dann einen Höhepunkt. Wave überlebte unterschwellig. Ich meine sogar bei modernen „Neue deutsche Sülze“-Projekten wie Eisbrecher stellenweise Einflüsse aus der Richtung zu hören, beispiel „Supermodel“, abgesehen vom Metal-Geschrammel und den Techno-Klangteppichen, aber schlagt mich meinetwegen tot, ich kann mich auch sehr irren, da ich mittlerweile so viel Szene-Musik konsumiere, dass sich irgendwann für mich alles gleich anhört. Was aber nicht bedeutet, dass ich Depeche Mode nicht mehr von besagten Eisbuben unterscheiden könnte :-) Ja, Light Asylum geht auch in die Wave-Richtung, hat aber irgendwie auch Hip Hop-Beats. Oder stammen die wiederum auch von Wave?

Ja, Robert, ich glaube, so in etwa habe ich die Frage gestellt, es kann aber auch sein, dass ich von der vergangenen Nachtschicht ein wenig müde war und wirre Sachen geschrieben habe :-)

Axel
Axel (@guest_28617)
Vor 11 Jahre

Ian, meinst Du nicht, dass Du das ganze jetzt ein wenig ZU einseitig siehst? Für mich persönlich waen die 90er musikalisch saumäßig abwechslungsreich und gehöre für mich zum besten Jahrzehnt der deutschen Gothic-Szene (was zugegebenermaßen auch daran liegt, dass ich eben aus der Zeit stamme).

Lacrimosa waren damals zweifelsohne auf dem Höhepunkt ihres Schaffens. Die Stille und Elodia gehören heute noch zu meinen Lieblingslaben wegen der ausufernden Klassik. Ich liebe klassische Musik und da fande ich das damals super, dass so viele Bands angefangen haben Rock und Metal mit Klassik zu verbinden, beispielsweise auch Haggard oder Angizia (gut, letztes ging mehr in die Theater-Richtung). Auch wenn die Idee damals schon nicht neu war. So haben ja in den 70ern und 80ern schon Bands dahingehend experimentiert.

Allgemein verbinde ich die 90er unweigerlich mit Bands wie Stoa, Collection D’Arnell-Andrea, In The Nursery, Sleeping Dogs Wake, Dreamscape oder auch Miranda Sex Garden. Auch die Alben von Rozz Williams haben mir in dieser Dekade besser gefallen, als das was er in den 80ern so gemacht hat. Dasselbe gilt für Gitane Demone. Und es gab doch auch in den 90ern klassischsten Gothic-Rock; um mal mit Nosferatu oder Switchblade Symphony zwei Vertreter zu nennen.

Auch die aufkommende Mittelaltermusik und die Wiederentdeckung der Verbindung zur Rockmusik, 20 Jahre nach Ougenweide, empfidne ich als etwas positives. Davon abgesehen was sich heute daraus entwickelt hat, waren damals viele Bands durchaus recht kreativ gewesen.

Für mich dagegen, und jetzt steinigt mich, sind die 80er Jahre arg überhypt. Gerade im Hinblick einer Gothic-Szene hat sich die Musik doch erst in den 90er hierzulande so richtig entwickelt durch Bands wie Lacrimosa, Goethes Erben, Artwork, Dreadful Shadows, etc. Die ganzen Wave und Post Punk Bands in den 80ern wollten zudem mit dem Begriff und der Szene häufig nix zu tun haben. Anne Clark hat sich nie so gesehen. Die Sisters of Mercy hatten schon Interviews abgebrochen, wenn man besagtes Wort zu häufig in den Mund nahn; The Cure wollten auch nie damit asoziiert werden. Auch viele Musiker in England hatten sich schon damals immer mehr als Indie, statt als Gothickünstler gesehen. Letztes Jahr hatte ich im Rahmen eines Interviews mal näheren Kontakt mit Paul Roland gehabt. In England gilt er als „Godfather of Goth“, wohl durch Songs wie „Werwolves of London“ oder „Nosferatu“. Aber Fakt ist: er selbst hat sich nie als Teil irgendeiner Szene gesehen. Tut er auch heute nicht. Nach seinen Aussagen hatten sich auch Siouxsie and the Banshees nie wirklich einer Szene zugehörig gefühlt. Paul war in den 80ern ja auch als Musikjournalist tätig und sehr umtriebig und ich denke, dass er da nen verdammt guten Einblick hatte. Nach seiner Ansicht nach wurde das Gothic-Etikett vorallem von den Medien und später dann auch von den Fans aufgedrückt. Viele Post Punk und Wave Bands waren da garnicht so glücklich drüber (es gab natürlich auch Ausnahmen wie The Vyllies aus der Schweiz). Und deswegen finde ich es auch falsch, dahingehend die 80er zu glorifizieren. Musikalisch wurden zweifelsohne wichtige Bausteine gelegt, aber so richtig eine Musikszene mit Musikern die sich auch zur Gothic-Szene bekannten, das kam doch eher erst in den 90ern.

Witzig natürlich, dass sich aber auch die alten 90er Jahre Musiker von der heutigen Szene stark distanzieren. Oswald meckert ja immer wieder auf Facebook rum. Und auch Tilo hat sich schon mehrfach von dem, was hier in Deutschland mittlerweile draus gemacht wurde („eine Party-Szene ohne Inhalt“), stark distanziert…

Ian Luther
Ian Luther (@guest_28618)
Vor 11 Jahre

Axel, du hast natürlich recht :-) Ich persönlich mag ja auch all diese Sachen. Und du hast mich tatsächlich zum Grübeln gebracht, als du dieses 80er-Ding erwähntest. Ja, es ist wahr. Die 80er haben eine Art Grundstein gelegt für das, was sich an schwarzen Spielarten später daraus entwickelt hat. Von daher waren die 90er tatsächlich eine fruchtbare Zeit und wahrscheinlich habe ich den Blick für dieses „Zwischenjahrzehnt“ vergessen. Eigentlich waren sie so betrachtet wesentlich innovativer als das meiste von heute. Da wird heute mal ein kleines Sternchen herausgepickt, nennen wir es „Hurts“ und schon sind die potentiellen Nachfolger von Depeche Mode geboren. Neigen wir eventuell dazu, dass wir zu schnell Schlüsse ziehen und alles viel zu bierernst nehmen? Goethes Erben – hört sich vom Wortklang wahnsinnig intellektuell an und auch die Texte haben kein Nena-Niveau (in die Tiefe). Aber ist das wirklich so? Jeder sieht es anders, der Germanist wird sagen: „Oh die Erbsen, was scheißt der Oswald wieder klug?“, der Zappel-Tanzkasper dagegen: „Ist mir zu hoch“. Naja, ich drifte ab. Klassik ist was tolles… aaaaaaaaaaber: Kunst auch… aaaaaaaaaaber: Der Lionsclub der Künstler ist mir zu gewollt „intellektuell“. Was ich suche ist keine Musik, für die ich einen Brockhaus benötige, um sie zu verstehen. Ich suche Musik, die mein Herz berührt. Und sie kann „schlecht“ und „unprofessionell“, aber auch gut produziert sein. Solange sie im positiven oder negativen Sinn in mir Gefühle auslöst, finde ich sie gut, egal ob ich davon Depressionen oder Lachanfälle bekomme. Ich mag Goethes Erben :-) Ich meine mit der „schlechten“ Musik den elektronischen Bereich der 90er, diesen ganzen Eurodance-Kram, den wir auch heute noch in Form der Cyber-Mukke hören: Eisenfunk oder solche Sachen. Erzählt mir bitte nicht, da wäre irgendwas drin, was einmal eine wavige Seele hatte. Nun, für Mittelalter, muss ich leider sagen, bin ich nicht zu begeistern. Die reale Epoche ist interessant, da ich mich für Geschichte interessiere, aber diese Fantasy-Spectaculum-Dinger sind für mich nur nette Treffpunkte um sich mal legitim in der Öffentlichkeit mit Freunden treffen zu können, ohne gleich einen von Vokuhila-Rosashirtträgern auf den Deckel zu bekommen – ja auch heute ist sowas noch en vogue. Klassik finde ich persönlich toll. Ich liebe Filmsoundtracks wie die von John Williams, Howard Shore oder James Horner. Nicht zu vergessen Danny Elfman, der mich witzigerweise über „The Nightmare Before Christmas“ zur schwarzen Seite gebracht hat. Bei meiner Oma habe ich immer Mozart, Chopin und Beethoven gehört – da war nix von wegen Hansi Hinterseer & Co. :-) Nur mag ich die Verbindung Klassik mit Metal nicht sooo gerne. Ich mochte es mal, als ich Nightwish gehört hatte, aber der Geschmack änderte sich im Lauf der Zeit. Ich finde jedoch nicht, dass die 80er im Düsterbereich zu sehr gehypet werden. Es sind nur jene „neue“ Bands, denen man eine Ähnlichkeit mit 80er-Bands andichtet, die für mich darauf zustimmen. Ansonsten sind die 80er musikalisch eine ganz grandiose Zeit. Und die 90er haben natürlich auch viel gebracht. Nur bezweifle ich, das ein ursprünglicher Waver besonders viel mit Lacrimosa anfangen kann. Denn die haben ja genau das gemacht, was der Wave ja vermeiden wollte: Harte Gitarren und Kreischgesang.

Death Disco
Death Disco (@guest_28619)
Vor 11 Jahre

Ich kann das Geschimpfe auf die 90er nur teilweise befürworten. Die 80er endeten musikalisch nicht abrupt. Die Jahre 1990-94 fand ich noch interessant, sowohl was den Goth-/Dark-Wave-/Electro- als auch den Indie-/Noise-Rock- und Shoegazer-Bereich anbelangt (Miranda Sex Garden wurden hier ja schon erwähnt).

Erst die zweite Hälfte der 90er war so richtig mies. Das kennzeichnete für mich ganz klar den Niedergang der alten Wave-/Independent-Szene. Da folgte einfach ein Umschwung, in dem man sich selbst nicht wiederfand. Der einzige Fluchtweg für mich hieß damals „Electronica“. Alles andere erschien mir tot oder uninteressant. Lieber 10 Alben von Massive Attack und Autechre als auch nur eines von Rammstein. Mit diesem Proll-Rock konnte ich rein gar nichts anfangen.

Selbiges gilt für die aufkommende Future-Pop-Welle oder für diesen inspirationslosen Electro-Trash à la Hocico, die beide nur noch von langweiligen Dancefloor-Beats und ausgeleiertem Trance-Gedönse lebten. Furchtbar. Zu dieser Zeit war jede Musik interessanter, die außerhalb der Schwarzen Szene existierte. Die Schwarze Szene wurde zum Auffangbecken für unterirdisch schlechtem Rotz, offenbar jener Müll, den andere Szenen nicht haben wollten. Ich kenne genug Metaller, die Auswüchse wie Symphonic Metal gnadenlos ablehnen. Stattdessen wurde diese Musik, die eigentlich in Rock Hard und Metal Hammer gehörte, nun in den schwarzen Hochglanzgazetten beworben. Und das hält bis heute an.

Ja, Light Asylum geht auch in die Wave-Richtung, hat aber irgendwie auch Hip Hop-Beats. Oder stammen die wiederum auch von Wave?

Light Asylum haben einen deutlichen Black-Music-Einschlag, manche würden es „Funk“ nennen, hört man ja schon in obigem Heart of Dust (ab ungefähr 02:52). Da werden verschiedene 80s-Einflüsse verarbeitet. Ich hatte letztens eine Band namens Dear Strange/Kaleid entdeckt. Dort ist’s ähnlich. Ein Mischmasch aus Synthpop, (Italo) Disco und unterschwelligen House-Elementen. Richtige (Dark-)Wave-Bands sind das natürlich alle nicht. Aber die Sounds klingen vertraut. Daher stößt man sich weniger daran.

Und es gab doch auch in den 90ern klassischsten Gothic-Rock; um mal mit Nosferatu oder Switchblade Symphony zwei Vertreter zu nennen.

Gothic Rock ja, klassisch eher weniger. Das würde vielleicht auf Gruppen wie Corpus Delicti oder die deutsche Band ALSO zutreffen. Es gab dann noch andere Sachen wie Am Tag unter Null… da hörte man es auch noch.

Switchblade Symphony mutierten schon nach ihrem Debüt zur eher mäßigen Trip-Hop-Combo. Mit Gothic/Dark Wave hatte das nicht mehr viel zu tun. So ehrlich wollen wir schon sein. ;-)

Gerade im Hinblick einer Gothic-Szene hat sich die Musik doch erst in den 90er hierzulande so richtig entwickelt durch Bands wie Lacrimosa, Goethes Erben, Artwork, Dreadful Shadows, etc.

Aha, was ist denn mit X-mal Deutschland, Calling Dead Red Roses, Shadowplay, Asmodi Bizarr, Stimmen der Stille, Remains in Silence, Girls Under Glass, Pink Turns Blue, Marquee Moon, Love Like Blood, und die geschätzten 50 anderen Combos zwischen Flensburg und Lörrach? Nein, nein. Die Hochphase der Gothic-/Wave-Szene lag ganz klar zwischen Anfang/Mitte der 80er und Anfang der 90er. Auch die Wave-Bands in der Zone (das sollte man berücksichtigen, wenn man von den 80ern spricht), z.B. Rosengarten und Die Vision, sind in den 80s anzusiedeln.

Lacrimosa hatte man, genau wie Umbra et Imago, immer mit viel Bauchweh beäugt. Das waren halt klassische Zillo-Bands, die versuchten, irgendwas Eigenständiges abseits der gängigen Musikformen zu kreieren. Sie sind somit wenig repräsentativ für Gothic/Wave. Für Relatives Menschsein würde das noch gelten, wenn man mal deren „Verflucht“ oder „Androiden“ hört. Da sind noch typische (Electro-)Wave-Strukturen erkennbar. Endraum würde ich das auch noch zusprechen, zumindest auf ihren frühen Demos bzw. auf dem „Morgenröte“-Album.

In the Nursery gehören für mich auch ganz klar in den 80ern angesiedelt.

Ian Luther
Ian Luther (@guest_28620)
Vor 11 Jahre

Umbra ist ’ne typische Regionalband. Die hört man, weil sie aus der Gegend kommen und nicht, weil sie besonders gut seien. Die Band an sich finde ich nicht schlecht, vor allem die älteren eher elektronischen Sachen mit Orgelgedudel und so, nur der Sänger sollte es lieber bleiben lassen und aalt sich auf den Lorbeeren, die andere in den 80ern geerntet haben. Eigenständig ist gut, einen auf arroganten Vampir mit Rammstein-Gesang machen, der das Hauptaugenmerk auf Fleischbeschau macht, kriegt jeder hin. Da muss er auch nicht so scheinheilig tun, als wäre er der Messias der Szene. Sicher auch einer der Gründe, weshalb die Karlsruher insgesamt nicht so recht beliebt in der Szene sind.

Sheik Yerbouti
Sheik Yerbouti (@guest_28631)
Vor 11 Jahre

Ach ja, Umbra et Imago… haben meiner Meinung nach maßgeblich dazu beigetragen, daß sich in den frühen 1990ern die Szene in die Richtung entwickelt hat, wie wir sie heute als Gesamtheit vorfinden.

Mozart ist für mich der Bohlen der Schwarzen Szene. Keiner mag ihn, keiner hört ihn, und trotzdem sind seine Einflüsse überall zu finden.

Ian Luther
Ian Luther (@guest_28632)
Vor 11 Jahre

Gute Beschreibung, Sheik. Ich dachte aber zuvor, Chris Pohl wäre der Bohlen der Szene :-)

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