Die geplante Nutzung des AGRA-Geländes als Notunterkunft für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine kam für die Veranstalter des Wave-Gotik-Treffens überraschend, eine erneute Absage des Festivals schlossen sie in einer aktuellen Mitteilung allerdings aus. „Wir haben volles Verständnis für die Nöte der Flüchtlinge und die Dringlichkeit ihrer Unterbringung, erwarten nun aber von der Stadt die zugesagte Unterstützung beim Finden eines adäquaten Geländes sowie weitere Hilfen.“ Die Kommunikation zwischen der Stadt Leipzig und dem Veranstalter des WGT kann man gelinde gesagt als „dürftig“ bezeichnen.
In ihrer Pressemitteilung gab sich die Stadt noch vorausschauend und behauptete, im „engen Austausch“ mit den Veranstaltern zu sein, kündigte allerdings an, das WGT voraussichtlich absagen zu müssen. Obwohl die Veranstalter – nach eigenen Angaben – von der geplanten Nutzung als Flüchtlingsunterkunft wussten, äußerten sie sich am vergangenen Mittwoch allerdings sehr verschnupft und betonten, dass die Pressemitteilung der Stadt Leipzig „nicht mit uns abgestimmt war„. Mit der angedeuteten Absage des Treffens sieht man sich vor vollendete Tatsachen gestellt.
Sollte die Stadt in der Tat ohne ihre Pläne abzustimmen so vorgeprescht sein, ist das sicherlich eine sehr unglückliche Entscheidung. Hier hätte im Vorfeld mit den Veranstaltern geredet werden müssen um abseits der Öffentlichkeit schon Möglichkeiten zu erörtern. Das ganze in Pressemitteilungen nachzuholen polarisiert unnötig und führt zu einer negativen Diskussionskultur, die niemandem hilft.
https://www.facebook.com/WaveGotikTreffen/posts/5286238254754534
WGT 2022: empathielos und egoistisch?
Das Statement des Veranstalters sorgt an vielen Stellen für Entrüstung bei den Besuchern, denn obwohl man „volles Verständnis“ hat, verlangt man Unterstützung und Hilfen.
In einer Zeit, in der schutzsuchende Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine mit allen verfügbaren Kräften untergebracht und versorgt werden müssen, mit einer solchen Kommunikation die eigenen Interessen in den Vordergrund zu stellen, kann man durchaus als empathielos und egoistisch wahrnehmen. Es ist fraglich, ob der Einsatz der Ellbogen der richtige Weg ist, mit dieser Situation umzugehen. In den letzten Jahren habe sich die Veranstalter des WGTs gerne in Schweigen gehüllt und eher zu wenig auf Entwicklungen rund um das Treffen reagiert. Jetzt, wo es meiner Ansicht nach darauf ankommen würde, weniger zu sagen und verständnisvoll im Hintergrund zu bleiben, trägt man eine Art Streit mit der Stadt aus und polarisiert.
Es geht nicht um die Frage, ob man hinsichtlich der aktuellen Geschehnisse feiern sollte oder nicht. Das kann jeder mit sich selbst ausmachen. Vielleicht nutzt man das Umfeld des WGTs ja sogar für spontane „schwarze“ Friedens-Demos oder Hilfsaktionen. Ein Statement kann man aber auch solidarischer formulieren. So zum Beispiel: „Die Veranstalter des WGT haben vollstes Verständnis dafür, dass das Gelände der AGRA als Notunterkunft dienen soll. Wir werden uns mit der Stadt um eine alternative Durchführung des Festivals bemühen.“
Ich würde mir wünschen, das WGT würde doch stattfinden würde, trotz aller Widrigkeiten. Etwas „Hilfe“ für alle Beteiligten und natürlich für die Kriegsflüchtlingen können wir sicherlich erübrigen. Und wer weiß, vielleicht hilft ein schwarz-buntes Treffen den Menschen aus der Ukraine dabei, den schrecklichen Krieg für ein paar Stunden zu vergessen.
Umfrage: Wie sollte man 2022 mit Wave-Gotik-Treffen umgehen?
Uns würde interessieren, wie ihr die Möglichkeiten eines Wave-Gotik-Treffens seht. Nutzt dazu gerne die Umfrage oder auch die Kommentarspalte unter dem Artikel.
In Deutschland herrscht nicht das Kriegsrecht. Und was die Stadt Leipzig will interessiert erstmal gar nicht. In Deutschland gelten die rechtsgültigen Gesetze! Daran hat sich die Stadt Leipzig zu halten. Ein Kündigung der AGRA dürfte gar nicht möglich sein das es Verträge gibt. Das ganze dürfte der Stadt ziemlich teuer kommen. Wir reden hier über keine Privat-Party sondern um ein Millionenumsatz starkes Festival wo schon Gelder geflossen sind! Hier geht es vordergründig nicht um Empathie sondern ums Geschäft! Es kann niemand erwarten das der Veranstalter nun Hurra-schreiend pleite geht.
Dieses naive denken muss aufhören. Es geht um Existenzen. Toll wir bringen einen Flüchtling unter, egal das hunderte evtl. Ihren Job verlieren, Ihre Wohnung, Ihre Existenz! Immerhin retten wir Flüchtlinge!
Kein Flüchtling in Deutschland wird Not leiden wenn die Stadt Leipzig erst ab Juni Flüchtlinge aufnimmt. Bzw. wenn die AGRA belegt ist muss die Stadt anderweitig aktiv werden, so wenn Sie denn helfen will. Wir sind hier nicht mehr im SED regierten Osten wo die Politiker machen können was se wollen!
Eine Gemeinschaft und Ordnung funktioniert nun mal mit Regeln, wenn wir uns nicht daran halten worin unterscheiden wir uns dann von Despoten die Gesetze selber auslegen wie sie es wollen!
Klingt vielleicht radikal und mag vielen linksangehauchten nicht passen aber sowas muss auch nicht jedem gefallen. Das nennt man Demokratie!
Es verlieren Hunderte ihre Jobs, ihre Wohnungen und ihre Existenz, weil das WGT – ein viertägiges (!) Festival – nicht auf der AGRA stattfinden kann? Echt jetzt?
Du hast sicher schon viele Festivals in der Größenordnung veranstaltet, oder? Wenn ja dann wüsstest du das an solch einem Festival viel Personal hängt, nicht nur Security, Bühnenarbeiter, Händler, Bands, Mitarbeiter der Bands etc. Die AGRA ist der Schwerpunkt der Veranstaltung. Einfach mal so umziehen, in Örtlichkeiten die dasselbe Budget kosten ist nicht so einfach. Vieles ist schon ausgebucht, aber DU hast ja anscheinend die große Ahnung!
Und wenn schon wieder abgesagt wird verliert der Veranstalter die Anzahlungen die er schon getätigt hat, Ersetzt DU die dem?
Wenn du in Vier Tagen deinen Monatsumsatz mit einem Stand machst oder auch nur einen Teil davon und der bricht weg, hast du eine Ahnung was da für ein Rattenschwanz dran hängt. I.d.Regel hat man schon den Warenbestand für 4 Tage geordert und entweder komplett oder anbezahlt.
Achja, es ist immer so einfach, zuhause auf der Couch links zu sein und allen Egoismus vorzuwerfen, oder?
Eigentlich diskutiere ich nicht mit Menschen, die nicht bei der Sache bleiben, sondern persönlich werden. Ich habe dann einfach den Eindruck, dass es nur um den Angriff geht. Aber ich will zumindest kurz antworten: Wenn Security-Firmen, Bühnenarbeiter, Bands, Mitarbeiter von Bands und von mir aus auch Einzelhändler und Hotels ihre komplette Existenz von vier Tagen Festival im Jahr abhängig machen – was sie garantiert nicht tun – sollten sie ihre Geschäftskonzepte überdenken. Ich betone nochmal: Niemand, der sein Business ernsthaft betreibt, macht das.
Wenn es konkret um die Markthändler geht, die es zweifelsohne in den letzten zwei Jahren schwer hatten: Auch die haben Verträge mit den Veranstaltern und Zulieferern geschlossen, bei denen sie sich hoffentlich für den Fall eines Ausfalls der Veranstaltung abgesichert haben. Wer das nicht getan hat, hat die letzten zwei Jahre schlicht gepennt. Soweit ich weiß sind nicht einmal die Veranstalter existenziell auf das WGT angewiesen. Ich bin jetzt aber aus der Diskussion raus. Der aggressive Tonfall ist nicht so mein Ding. Außerdem wartet die Couch.
A. Re. Bitte unterlasse Deine persönlichen und aggressiven Angriffe gegen meine Leser und Redakteure, bleib bei der Sache und diskutiere inhaltlich.
Schlimmer noch, hier wird konkret ausgeblendet, das viele der Flüchtlinge alles verloren haben, alles. Wenn nicht gar Angehörige. Und hier muss man sowas lesen.
Also sorry, für mich ist dieser Blogeintrag nicht nachvollziehbar.
Am WGT hängen auch persönliche Existenzen, die durch Corona eh schon zwei Jahre zittern und dieses Zittern geht für die Leute jetzt weiter.
Wieso sollte es nicht möglich sein, dem Veranstalter UND den Geflüchteten zu helfen bzw dies zu fordern?
Ich habe nie ausgeschlossen, das BEIDEN geholfen werden kann oder sollte, im Gegenteil, ich würde sogar gut finden, wenn das WGT trotz des Wegfalles des AGRA-Geländes stattfinden würde. Allerdings halte ich es persönlich für schwierig, einen passenden Ersatz für das Gelände zu finden.
Inwiefern Existenzen auf dem Spiel stehen, wage ich nicht zu beurteilen, finde es aber durchaus krass, wenn Existenzen so fragil gebaut werden, dass der Wegfall des AGRA-Geländes diese schon zerstören würden.
Also nach zwei Jahren Nullnummer für einen Veranstalter zu sagen, dass man es krass findet, dass Existenzen bedroht sind, ist einfach nur zynisch. Zumal es hier nicht „nur“ um eine Pleite geht, sondern im Worst-Case um eine Insolvenz. Jemandem, der davon bedroht ist vorzuwerfen, dass er Hilfe erwartet – ihm gar Empathielosigkeit zu unterstellen – finde ich einfach maximal daneben.
Zumal der Wegfall der Agra alleine nicht zwingend das Problem darstellt, sondern vor allem die KURZFRISTIGKEIT dessen. Wir haben Ende März, bis zum WGT ist nicht mehr lange hin, vermutlich ist jetzt gerade die heiße Phase der Planungen, vermutlich sind schon Zahlungen geflossen etc pp.
Ich finde es einigermaßen bigott, anderen Empathielosigkeit zu unterstellen, um selbige dann aber ebenfalls überhaupt nicht zu zeigen.
Zumal ich in der Erklärung des WGTs nichts lese, was irgendwas mit Ellbogen zu tun hat. Anscheinend wurde man vor vollendete Tatsachen gestellt und im Regen stehen gelassen. Ist doch nur menschlich, dass man da erstmal wütend, traurig, verzweifelt etc ist. Und durch den Zeitungsartikel war einfach der Druck groß und ein Statement konnte man jetzt auch nicht auf die lange Bank schieben.
Ja, diese Kritik lasse ich gelten. Ich weiß wirklich nicht, wie der Veranstalter aufgestellt ist, um zu beurteilen, wir krass für ihn dieser Ausfall ist.
Die Erklärung des WGTs empfinde ich als Ellbogen-Check in Richtung Stadt und auch nicht der richtige Ort, um (zu recht) wütend oder traurig zu sein, zumal darin auch zu lesen ist, dass man von der Absicht, auf der AGRA Flüchtlinge unterzubringen, bereits wusste.
Das der Druck zu groß war, um nicht zu reagieren, bezweifle ich allerdings, zumal der Veranstalter in der Vergangenheit von solchen Artikeln in keinster Weise beeinflusst zeigte.
Ich hätte mir von BEIDEN Seiten gewünscht, solche Dinge nicht über Pressemitteilungen zu klären, denn die dadurch entstandene Polarisation ist niemanden zuträglich.
Laut des Statements war es eine Überlegung die angedeutet wurde, aber anscheinend nichts Festes. So oder so gibt es ein Kommunikationsproblem – das wird hier keiner richtigstellen können. Beim zweiten m lesen fiel mir auf, dass sich das „nicht ausdrücklich mit uns abgestimmt“ auf die Pressemitteilung bezog. Und ja, das sollte schon abgestimmt sein, denn die Fragen an den Veranstalter folgten auf dem Fuße und der Kartenverkauf sollte eigentlich bald online gehen. Zeitlich ist das nun mal katastrophal.
Ich bin sicherlich nicht vom Fach, was Veranstaltungsplanung betrifft, aber die Agra ist ja mehr als Markthalle und Konzerte, sie ist auch Campingplatz. Das sind drei sehr große Punkte, die jetzt in relativ kurzer Zeit organisiert werden müssen. Und da muss man überhaupt geeignete Plätze finden, man braucht ein Sicherheitskonzept etc pp – und das muss man JETZT organisieren, obwohl eine etwaige Absage in aller Munde ist, wodurch die Kartenverkäufe leiden werden. Ich finde unter diesen Umständen, dass die Stadt da durchaus aktiv werden sollte, was neue Locations betrifft. Vielleicht bin ich auch naiv, aber ist es denn für die Stadt wirklich so schwer, ein paar Leute aus der Verwaltung für einen kurzen Zeitraum fürs WGT abzustellen, die eher ’nen Überblick haben und mitwirken können?
Srsly, das WGT spült seit Jahren sehr zuverlässig nicht gerade kleine Summen in die Stadtkasse, da sollte man ja doch wohl schon aus eigenem Interesse die Alternative direkt mit anbieten oder zumindest tatkräftig unterstützen.
@Nee: Sehr guter Kommentar! Ich bin auch dafür, dass die Stadt neben der Bewältigung von eintreffenden Flüchtlingen auch dem Veranstalter hilft. Da sollten unbürokratisch Plätze und Orte zur Verfügung gestellt werden, damit das WGT stattfinden kann.
Du sprichst allerdings auch einen sehr wichtigen Punkt an, den ich mit meinem Vorwurf der Empathielosigkeit dargestellt habe (oder versucht habe darzustellen). Solche Presseerklärungen, wie sie von der Stadt Leipzig und dem WGT gemacht worden sind, sind total kontraproduktiv und lassen letztendlich nur eine Polarisation zwischen Verständnis und Verständnislosigkeit zu. Dadurch kommt es zu deutlich höheren Einbußen beim Kartenvorverkauf und ähnlichem.
Hätte man sich da von Anfang an zurückgehalten erst durch die Stadt Leipzig und dann durch die Veranstalter, hätten wir dieses Dilemma nicht. Jetzt finde es allerdings wichtig, sich darüber auszutauschen und zu diskutieren, um beiden „Lagern“ Sichtweisen und Argumente zu geben, wieder zu einem friedlichen Mittelweg zu kommen.
Ja, das sollte man, aber wenn ich ehrlich sein soll, dann sehe ich von einem guten Austausch auch hier nicht viel, wenn man einen polemischen Blog über vermeintlichen Egoismus und Empathielosigkeit veröffentlicht. Beides sind nämlich nur deine Interpretationen, die zudem auf deiner Überzeugung beruhen, dass man die existentiell-finanziellen Sorgen des einen nicht ernst nehmen sollte – und wie ich bereits schrieb empfinde ich das als absolut unangemessen und obendrein hat es überhaupt nichts damit zu tun, dass die Kommunikation mal wieder nicht funktioniert hat
Danke für deine Einschätzung dieses Blogs. Und natürlich handelt es sich nur um meine Interpretation, die auf meiner persönlichen Überzeugung beruht, dieser Artikel – wie auch viele andere – ist eine Meinungsäußerung. Die kannst du gerne für unangemessen halten.
Ich empfinde den Austausch als gut, vielleicht überzeuge ich mich ja davon, dass ich tatsächlich dem Veranstalter etwas vorwerfe, was er nicht ist.
A. Re. halt mal den Ball flach. Persönliche Angriffe gehen gar nicht, vor allem nicht wenn du Argumente nutzt, die genauso auf dich zutreffen könnten (oder hast DU schonmal das WGT veranstaltet?). Da du ja soviel auf Regeln und Ordnung hältst, solltest du vielleicht selbst einmal die Regeln des Anstands einhalten?
Halten wir doch einmal ein paar Dinge fest:
Mit Sicherheit werden nicht „hunderte“ ihren Job verlieren, und schon gar nicht ihre Wohnung, nur weil ein 4-tägiges Festival nicht in der AGRA nicht stattfindet. Ja, es mag Einkommen eingebüßt werden, aber ich glaube, für niemanden der Beteiligten außerhalb der Treffengesellschaft (also der Firma des Veranstalters) ist das WGT der einzige Job, den er oder sie im Jahr hat.
Die Gesellschaft selbst hat Verträge mit der Stadt als Eignerin des Geländes, wie du ja selbst festgestellt hast. Wir kennen diese Verträge nicht, aber es gibt mit Sicherheit auch Klauseln dafür, wenn kurzfristig einer(!) der Veranstaltungsorte ausfällt. Wie diese Klauseln aussehen und inwiefern z.B. Schadensersatz fällig wird, weißt du genauso wenig wie ich, wir können also gar nicht beurteilen, ob überhaupt ein nennenswerter Schaden eintritt.
Es handelt sich bei der Treffengesellschaft sowie den Händlern in der AGRA immer noch um Selbständige und Firmen. Unternehmerische Risiken gibt es immer, und jeder muss damit rechnen, dass der Umsatz anders ausfällt als man sich das wünscht. Alle schreien immer nach der Freiheit, aber die Freiheit, mit einem Unternehmen weniger Umsatz zu machen oder sogar pleite zu gehen, wollen sie dann doch lieber nicht haben und das Risiko stattdessen der Gesellschaft aufbürden? So sind leider nicht die Regeln, sorry.
Wir befinden uns im dritten Jahr eine globalen Pandemie, die aktuell steigenden Inzidenzzahlen könnten eine Absage des WGT auch aus Infektionsschutzgründen nötig machen (again: Regeln und Ordnung). Wäre das auch nicht abzusehen? Müsste ein Unternehmer oder eine Unternehmerin nach zwei Jahren dieses Risiko nicht kennen und entspechende Notfallpläne parat haben?
Ja, der Grund ist nun ein anderer, aber das Ergebnis dasselbe. Und dabei geht es noch nicht einmal notwendigerweise um eine Absage des gesamten Festivals, sondern erst einmal nur darum, das ein einzelner Ort aus einer großen Anzahl von Veranstaltungsorten nicht zur Verfügung steht.
Bis zum WGT dauert es noch mehr als zwei Monate, man kann also auch nicht davon spechen, dass es keine Zeit zum Reagieren mehr gibt.
Hat die Stadt sich kategorisch geweigert, mit der Treffengesellschaft überhaupt eine Lösung zu finden?
Davon gehe ich nicht aus, ich halte die Statements seitens der Treffengesellschaft in der Form eher für Jammern auf hohem Niveau, insbesonders weil, wie schon erwähnt, die Gesellschaft in den letzten Jahren auch nicht gerade mit transparenter Kommunikation aufgefallen ist. Für mich liest sich das Ganze wie der Auftakt zu einer Verhandlung, bei dem beide Seiten erst einmal mit ihren Maximalforderungen auftreten.
Und jetzt meine persönliche Meinung:
Kriegsflüchtlingen lieber keine Unterkunft zu gewähren, weil das ein Musikfestival stören könnte, halte ich für einen empathielosen Arschlochmove.
Auch eine Treffengesellschaft könnte hier mit gutem Beispiel vorangehen und stattdessen dafür sorgen, dass es eine gemeinsame Anstrengung gibt, eine für alle tragbare Lösung zu finden.
Und mal ernsthaft: 33 Jahre nach der Wende noch das Ost- und SED-Argument rauszuholen, nachdem die DDR insgesamt vorher auch gerade einmal 40 Jahre existierte, ist schon ziemlich schwach. Mittlerweile ist eine ganze Generation aufgewachsen, die nie die DDR als Staat kennen gelernt und zum Teil sogar selber schon wieder Kinder hat. Ich gehe sogar davon ausgehen, das auch du nie Kontakt zur DDR in irgendeiner Form hattest, weder räumlich noch zeitlich.
Solche Argumente zeigen eher deine eigene Borniertheit und Unfähigkeit, vernünftig zu argumentieren. Solidarität, soziales Gewissen und Verantwortung für die Gesellschaft scheinen ja auch nicht deins zu sein, du denkst lieber nur an dich und übersiehst dabei, dass es eben die ganzen anderen Menschen in dieser Gesellschaft sind, die die von dir so hoch geschätzen Regelen und Ordnung überhaupt erst möglich machen. Es gibt da einen schönen Spruch: „Wie du mir, so ich dir“. Denk mal darüber nach, denn du könntest selbst ganz schnell mal in einer Situation stecken, in der du auf die Hilfe anderer angewiesen bist.
Wer hier den Ball flach halten sollte hast du gerade sehr ausführlich gezeigt! Nämlich du, der keine Ahnung hat und mal wieder nicht auf D. Nuhr gehört hat!
Wird denn hier ein Vertrag tatsächlich gebrochen? Oder wird vielmehr eine in dem Vertrag vorhandene Klausel herangezogen, die diesen Fall abdeckt? Kennst du den Vertrag? Und bist du sicher, dass es keine Stornogebühr, Ausfallschadensersatz oder ähnliches gibt?
Ich unterstelle niemandem etwas, ich halte lediglich deine Behauptung für falsch, das „hunderte“ ihren Job und ihre Wohnung verlieren werden udn führe an, dass es zwar Umsatzeinbußen geben wird, aber diese nicht notwendigerweise gleichdie Existenz bedrohen. Was letztlich aber immer das Risiko eines Unternehmers ist, oder habe ich da die FDP falsch verstanden?
Das weißt du woher? Die Unterkünfte stehen auch jetzt, wo sie benötigt werden, zur Verfügung? Hast du mal in letzter Zeit die Berichte z.B. aus Berlin ghört, wo immernoch der Hauptteil der Flüchtlinge ankommt?
Also für mich liest sich dein erster Kommentar schon ein wenig wie eien Stimmungsmache, wenn ich so Dinge wie „Kriegsrecht“ und „SED“ lese. Interessant, dass du das ausgerechnet mir unterstellst.
Solche Menschen wie ich … was sind das für Menschen? Es war dir die Mühe wert, einen recht alarmistischen Kommentar zu schreiben, sogar mit einem Verweis darauf, dass wir ja in einer Demokratie leben. Aber die Mühe, eine sachliche Diskussion zu führen, ist dir dann doch zu viel? Wie passt das zur Demokratie? Eine Demokratie ohne Diskussion unterschiedlicher Standpunkte gibt es nicht, oder sehe ich das falsch?
Und was war Punkt 7.?
Vielen Dank für diesen Kommentar – Du hast mir eine Menge Tipperei erspart ;-)
Einzige Ergänzung meinerseits: Aus meiner Sicht haben sich in der jüngeren Vergangenheit seit Beginn der „Covid-Kacke“ weder die Treffen-Gesellschaft noch die Stadt Leipzig bzw. das Land Sachsen in Sachen „Kommunikation“ so besonders mit Ruhm bekleckert – erstere letztes Jahr z.B. wegen der hinlänglich bekannten Pressemitteilungen und letztere, weil sie es im Gegensatz zu anderen Bundesländern einfach nicht gebacken bekommen haben, mal länger als einige wenige Wochen *verbindlich* vorauszuplanen und damit die Festivalplaner völlig in der Luft haben hängen lassen.
Ja, es geht mir auf deutsch gesagt tierisch auf den Senkel, wenn das WGT wieder ausfällt – egal aus welchem Grund. Und ich sehe es auch als völlig falsch an, wenn man sich dem russischen Wahnsinn so weit unterordnet, daß man ab sofort aus Solidarität jegliche Vergnügungen einstellt. Das ist in meinen Augen nutzloser Aktionismus, und damit ist nämlich ebensowenig irgendwelchen Betroffenen geholfen wie mit der aktuell um sich greifenden Sprachverunstaltung.
Aber (und das hier geht an „A. Re.“): wenn ich die Wahl habe, ob ich a) eine Halle mit einer wie auch immer gearteten Vergnügungsveranstaltung belege oder ob ich b) sie Menschen als Übergangslösung anbiete, denen irgendwelche Vollidioten gerade ihr Dach über dem Kopf weggeschossen haben und die nun unverschuldet auf der Straße hocken – dann ist verdammt noch eins klar, daß ich als einigermaßen zivilisierter Mensch verdammt noch mal Option b zu wählen und zu akzeptieren habe.
Wenn es andere Hallen gibt: super, dann kann ich die ja für die Party nehmen.
Ist es nicht anmaßend, das Problem des einen mit dem des anderen zu verrechnen, ohne konkret zu wissen, was auf den Veranstalter zukommt??
Den Zeigefinger zu heben, weil er nicht den vermeintlich angemessenen Ton findet?
Ihm Empathielosigkeit zu unterstellen, ohne ihn gehört zu haben?
Wie moralisch hat er zu sein, beim Blick in den eigenen Abgrund?
Ach halt:
Was er besser hätte formulieren sollen, habt ihr ja gleich mitgeliefert.
Hallelujah..
Öhm, also ich gehe davon aus, dass ein Statement des Veranstalters schon irgendwie als „ihn anhören“ zählt? „nicht mit uns abgestimmt“ klingt für mich jedenfalls nach „wir wollen erstmal meckern, vielleicht suchen wir später eine Lösung, aber jetzt ist erstmal Meckern dran“.
Und gibt es hier vielleicht ein Mißverständnis? Ich lese das Statement der Stadt eigentlich so, dass Veranstaltungen in der AGRA möglicherweise abgesagt werden, nicht das komplette WGT
Naja – jemanden hören und jemandem unterstellen, egoistisch und empathielos zu sein sind zwei Paar Schuhe.
Und sonst finde ich den Einwand von Moralist sehr wichtig: nach zwei Jahren Zwangspause sollte es durchaus Raum haben, dass die Menschen hinter dem WGT vermutlich auch voller Sorgen und Ängsten sind und nach 2 Jahren Ungewissheit vermutlich auch psychisch belastet sind, weshalb die Wortwahl wenig elegant ausfiel.
Aber von einem rhetorischen Griff ins Klo alleine solche Unterstellungen in einem Blog zu äußern ist schon wenig…daneben
Das lasse ich gelten:
Keine Frage, das ist so. Aber deiner Schlußfolgerung, dass das eine Entschuldigung für den verbalen Ellenbogencheck in Richtung Stadt ist, insbesonders vor dem aktuellen Hintergrund, folge ich nicht.
Für einen langjährigen kommerziellen Veranstalter eines sehr großen Festivals sollte professionelle Kommunikation unabhäng von Gefühlen möglich sein.
Ich verstehe es so, dass die Stadt vor einer Absprache mit dem WGT eine Pressemitteilung herausgegeben hat – und das sorgte instant für massenhafte Anfragen an den Veranstalter.
Die sahen sich gezwungen, sich zu äußern und wenn es wirklich so lief, dann kann ich es gut verstehen, dass man diesen Seitenhieb austeilt.
So oder so rechtfertigt das aber keinen Artikel, der Empathielosigkeit unterstellt.
Im Augenblick stellt es sich für mich so dar. Ich weiß nicht was auf den Veranstalter zukommt, welche Verluste er hinnehmen muss, ob er Strafe zahlen muss oder Dinge nicht mehr abbestellen kann. Ich weiß allerdings, dass täglich tausende Menschen aus der Ukraine fliehen müssen, weil sie um Leib und Leben bangen. Ich weiß auch, dass diese Menschen irgendwo unterkommen müssen.
Und ja, für mich wiegt das alles schwerer als ein finanzieller Verlust, daher erhebe ich den „Zeigefinger“ weil ich es für unangemessen halte, wie nebensächlich der Grund für den Wegfall der AGRA behandelt wird.
Mein Vorschlag zur besseren Formulierung war dann tatsächlich anmaßend, ich kann und will niemandem vorschreiben oder vorschlagen wie er sich zu äußern hat. Das steht mir nicht zu.
Er sollte nur deutlich machen, dass man diesen Konflikt besser nicht in die Öffentlichkeit tragen sollte, weil er sich dadurch zwangsläufig als empathielos entpuppt. Und da die Stadt Leipzig schon so unglücklich übers Ziel hinausgeschossen ist, hätte ich es besser gefunden, die Wogen zu glätten, als sie weiter hochzuschlagen.
Ich bin übrigens auch keine moralische Instanz, sondern äußere lediglich meine Meinung, die ich zur Diskussion stelle. In der finden wir hoffentlich raus, wo ich falsch liege und welche Meinung sich bestätigt.
Für dich mag das Finanzielle gerade keine Rolle spielen – weil du davon nicht betroffen bist.
Im Worst Case geht die Festspielgesellschaft insolvent und in die Insolvenz zu gehen ist ein unglaublich herber Schlag für die, die Haftung inne haben.
Und ich finde es absolut nicht zielführend das Leid des einen mit dem Leid der anderen zu vergleichen, zumal der Veranstalter diesen Vergleich überhaupt nicht gebracht hat und nicht mal ansatzweise irgendwas in die Richtung äußerte.
Das Thema ist die schlechte Kommunikation zwischen Stadt und WGT und dass das WGT mal wieder (!) an der Pressearbeit scheitert.
Da noch die Emotionskeule bzgl der Geflüchteten zu schwingen ist einfach unangemessen und unfair dem Veranstalter gegenüber
Da bin ich anderer Meinung. Ich werte das finanzielle Leid eben geringer, als das menschliche Leid.
Ich finde es unfair, wenn die Geflüchteten bei der Betrachtung außen vor gelassen wird und man sich in der Presseerklärung von nicht eingehaltenen Absprachen leiten lässt.
Wo wurden die außen vor gelassen? Die Stadt will sie da unter bringen, die Kommunikation zwischen Stadt und Veranstalter lief daraufhin nicht gut und jetzt gab es ein Statement zur Kommunikation.
Warum sollte der Veranstalter noch etwas zu den Geflüchteten posten? Oder ist man neuerdings dazu verpflichtet? Ich finde es gefährlich, wenn das reine nicht-äußern zu diesem Thema einem gleich so ausgelegt wird, als wäre man Gefühlskalt oder egoistisch.
Der Veranstalter musste auf die Anfragen reagieren und das hat er getan.
Und welche Absprachen? Dazu wissen wir doch gar nichts. Der Veranstalter sagt, es gab nur Andeutungen und dann eine Pressemitteilung die vorher wohl nicht besprochen wurde. Das kann stimmen oder auch nicht oder nur zur Hälfte
Ich sehe da kein Leiten lassen zu irgendwas
„Wir haben volles Verständnis für die Nöte der Flüchtlinge und die Dringlichkeit ihrer Unterbringung“
Hiermit wurde doch ein deutliches Statement dazu abgegeben ;-)
Ich sags mal so. Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit war noch nie wirklich die Stärke der WGT- Veranstalter. Aber grundsätzlich kann ich den Unmut schon verstehen. Es hängen wirklich eine Menge Existenzen dahinter und es sind schon 2 Jahre ohne größere Festivals und damit Einnahmen durch. Allerdings hätte man das durchaus erst auch einmal in kleinem Rahmen klären sollen.
Absolut Jürgen! Ich hätte es besser gefunden wenn man diesen Eklat aus der Öffentlichkeit heraus hält und sich zunächst mit der Stadt einigt. Und wenn die Stadt Leipzig schon nicht in der Lage ist, solche Dinge abzusprechen, dann vielleicht doch die Veranstalter. Vielleicht muss ich in meinem ursprünglichen Beitrag die Stadt ebenfalls mehr in die Verantwortung für eine bessere Kommunikation nehmen.
Hmmm… also ich lese das Statement der WGT-Veranstalter so, dass zuerst die Stadtverwaltung eine Pressemitteilung herausgab, ohne dass weiteres zuvor mit ihnen besprochen wurde. Das Statement der Veranstalter scheint nur eine Reaktion darauf zu sein, auf dieses Übergangenwerden, was für mich nachvollziehbar klingt. Hätten sie sich gar nicht dazu geäußert, wäre vermutlich noch mehr Verwirrung aufgekommen…
„Nun wurden wir gestern durch die Pressemitteilung der Stadt Leipzig zur Unterbringung von Flüchtlingen aus der Ukraine auf dem agra-Gelände vor vollendete Tatsachen gestellt, eine Pressemitteilung, die ausdrücklich nicht mit uns abgestimmt war.“
Aber wie schon Robert sagte: wäre es nicht besser gewesen, das erst einmal ohne Statement zu klären? Nun gibt es einen öffentlichen Schlagabtausch, bei dem keiner gewinnen kann…
Tja, gute Frage… das Kind ist erstmal in den Brunnen gefallen und die Wogen kochen hoch. Ich bin gespannt, ob sich eine Lösung finden wird, aber nur sehr verhalten optimistisch. Dazu ist einfach in den letzten Jahren in Leipzig zu viel an Veranstaltungsorten weggebrochen. Gäbe es wenigstens noch die Parkbühne… Aber wo um Himmels Willen soll denn in der kurzen Zeit so schnell ein Ersatz an Fläche her für größere Konzerte, viele Verkaufsstände und massenhaftes Zelten? Das Werk II steht ja auch nicht mehr zur Verfügung… Leipzig wird immer mehr zugebaut, da bleibt vermutlich nicht mehr viel an alternativen und entsprechend erschlossenen Flächen.
Das ist wirklich ein gute Frage. Die AGRA war ja bisher immer Dreh- und Angelpunkt und mit seinen großen Hallen, dem Zeltplatz und dem angrenzenden Heidnischen Dorf perfekt für das Festival. Leider habe ich wenig genau Ortskenntnisse, wie sieht es wohl an der neuen Messe aus? Wäre vielleicht die vielen Hallo rund um das Täubchental eine Alternative?
Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, das WGT auf die „grüne Wiese“ vor die Tore zu verlegen. Gerade dieser städtische und dezentrale Charakter mit vielen unterschiedlichen Veranstaltungsorten war ja ein großer Reiz.
Ein schwieriges Thema, was auch sehr emotionsgeladen zu sein scheint für die meisten von uns (Für mich eher weniger).
Nach zwei Jahren Pandemie verstehe ich jeden, der sich danach sehnt endlich wieder Abwechslung zu haben. Clubs sind geschlossen (gewesen)(teils für immer), Konzerte und Festivals quasi nicht möglich (gewesen). Wer möchte sich da nicht mal wieder aufbrezeln und mit Gleichgesinnten treffen. Aber bitte mit Maske, mit Abstand und bitte nicht Zuviele…
Diese Umstände zehren an uns Allen. Obwohl ich eher Eigenbrödler bin und auch keine Konzerte und Festivals regelmäßig besuche, würde ich es gerne mal wieder machen.
Ob es jetzt WGT, Mera oder ähnliches ist, ist mir da eher egal, da ich eh gefühlt immer um die halbe Welt fahren muß. Allein der nächste Club ist 100 km entfernt mittlerweile…
Ich persönlich denke, es ist äußerst wichtig Flüchtlingen zu helfen, egal wo sie herkommen. Denn wie bereits erwähnt, unterscheidet uns die Menschlichkeit von Diktaturen.
Aber so wie es die Stadt Leipzig macht, kann so auch nicht richtig sein. Das ist mal wieder ein politischer Schnellschuß, der sich über geschlossene Verträge hinwegsetzt. Ob man sich dadurch marketingtechnisch gut darstellen möchte, lasse ich mal im Raum stehen.
Hier wären mehr und offenere Gespräche mit den Veranstaltern sicher der bessere Weg gewesen. Kommunikation ist letztlich immer das Mittel der Wahl.
Trotzdem ist die Intention dahinter das Wichtige: Menschen zu helfen, die in Not sind.
Zu denjenigen, die hier plakativ rumtröten auf die ein oder andere Weise, gehe ich mal garnicht ein. Denn das liegt völlig unter dem Niveau, das sonst hier herscht.
Jeder darf seine Meinung haben, sollte aber auch die des/der Anderen akzeptieren und respektieren.
Alternative Orte: wieder Werk Zwei? So groß kann das WGT 2022 nicht werden, allen schon wegen der Panini und der doch geringen Zahl der Bandzusagen (101 mit zwei Absagen, Stand heute, finde ich net viel fürs WGT). Alte Messe? War ich lang net mehr, aber da ist ja auch immer mal wieder was gewesen. Kohlrabizirkus? Wobei mit dem war irgendwas, Brandschutz oder so…. Verteilen auf viele Orte ginge notfalls auch, der Anker (frisch renoviert!) fiele mir da ein… Also, stur schalten wäre hier eine echt miese Idee vom Veranstalter und von der Stadt.
Änderung: Hab gerade den Folgeartikel entdeckt und der hat einen Großteil meiner Aussagen redundant gemacht. Ich lass nur mal meine Alternativen Ideen stehen, nicht den Kopf in den Sand stecken.
Mir persönlich ist das total Wurscht, ob und wo das WGT stattfindet. Wenn’s stattfindet: nice, wenn net: auch ok.
Gesunde Einstellung. :-) Werk II ist glaube ich dem GPF versprochen (oder gar schon fest zugesagt?) Es müsste meines Erachtens einen zentralen Veranstaltungsplatz geben eben mit einer großen Halle für Konzerte und dem passenden Marktständen. Die neue Messe habe ich auch schon dran gedacht, da ist aber auch oft viel los und ich habe im Augenblick keine Idee, ob man diese Events mischen könnte. Darüber hinaus fehlt natürlich auch ein Zeltplatz.
Vielleicht geht ja mit den Parks in der Stadt was? Clara-Zetkin-Park oder auch wieder die Parkbühne. Ich gehe allerdings auch stark davon aus, dass das WGT in kleinerem Rahmen stattfinden wird.
Die selben Leute, die ständig rumnölen, das WGT würde nicht ausreichend mit ihnen kommunizieren, legen jetzt jedes Wort auf die Goldwaage und versuchen das jüngste WGT-Statemant zu skandalisieren und dem Veranstalter sogar fehlende Empathie zu unterstellen. In diesem Blogbeitrag ist sogar von einer Ellbogen-Mentalität die Rede. Das ist schon unverschämt zu nennen.
Mir ging schon in den vergangenen zwei Corona-Jahren dieses ständige WGT-Bashing auf den Keks. Die Zeiten sind für die Veranstaltungsbranche, insbesondere im Alternative-Bereich, extrem hart. Viele Existenzen sind bereits zerstört worden, viele Akteure in andere Branchen abgewandert. Jetzt auch noch künstlich Feindbilder zu erzeugen, hilft vermutlich nur diesem Blog. Sonst niemanden.
Mögen die ganzen WGT-Kritiker doch bitte künftig zuhause bleiben oder sich auf den großen Kommerzfestivals in ihrer Selbstgerechtigkeit suhlen, und allen anderen auf dem WGT ihren Spaß haben lassen.
Dass ein WGT-Besuch für Kriegsflüchtlinge das richtige Ablenkungsentertainment darstellt, wie oben vorgeschlagen, halte ich übrigens für gelinde gesagt absurd. Ich gehe stark davon aus, dass weder blutüberströmte L’Ame Imortelle-Fans noch eine martiale Laibach-Show oder die neueste Totenkopf-Killstar-Kollektion für große Erheiterung sorgen würde. Das nenne ich mal empathielos …
Ich empfinde diese Kommunikation zwischen dem WGT-Veranstalter und der Stadt leider so. Da wird ein Konflikt in der Öffentlichkeit ausgetragen, statt ihn intern zu klären, die Stadt prescht vor, spielt sogar mit der Absage des WGT und das WGT hält dagegen. Für mich liest sich das so, als hätten die Stadt Schuld, dass Flüchtlinge auf der AGRA untergebracht werden müssen. Erzeuge ich die Feindbilder oder hat man sich selbst in diese Lage gebracht?
Und nein, diesem Blog hilft das nicht, wie auch? Im Gegenteil, ich würde auf diese Diskussion gerne verzichten. Schweigen und laufen lassen, ignorieren und weitermachen? Nicht meine Welt, sorry.
Findet nicht genau das statt? Ist es nicht genau das, was passiert, wenn das WGT stattfindet und auf der AGRA Flüchtlinge untergebracht werden?
Ich lese hier jede Menge Kommentare, die für Verständnis für das WGT werben, du sagst sogar, du willst auf dem WGT Spaß haben ohne ständig Kritik hören zu müssen, findest es aber dann Empathielos, wenn man nebeneinander existiert. Ich nehme an, du bist dann für die erneute Absage des WGT? Wie passt das zu den „zerstörten Existenzen“ von denen du sprichst?
Du sprichst sogar den Künstlern auf der Bühne ab, mit der Situation umzugehen und auf Krieg und Gewalt einzugehen und vielleicht ein Statement zu setzen.
Ich will mein WGT zurück wie ich es gewohnt bin: Mit Agra und ohne Corona-Regeln!
Das wollen wir alle, aber es hilft jetzt nun mal nichts, 2022 ist von Normalität leider noch recht weit entfernt…
Eigentlich möchte ich mich gar nicht der Diskussion beteiligen und doch nach dem lesen der Kommentare, ist mir einfach danach. Nein ich möchte nicht zu den vielen gesagten meinen Senf dazugeben. Tatsächlich mag jeder irgendwo recht haben – in vielen Punkten. Egal welche Seite, ob Veranstalter, die Stadt oder der Besucher. Den Veranstalter aufgrund ihres Business, der Stadt die bestimmt auch unter hohen Druck steht und sobald wie möglich viele Flüchtlinge unterbringen muss, aber auch auf Seite der Besucher, die nach zwei Jahren Pandemie wieder ein schönes Festival erleben wollen.
Aber irgendwie geht es uns doch in diesem Land zu gut, oder? Ich meine hundert Kilometer Luftlinie weiter fallen Bomben auf Städte, Leben gehen verloren, Familien werden zerrissen und Menschen haben kein Hab und Gut mehr. Und hier wird über ein Gebäude diskutiert, was zur Unterbringungen von Flüchtlingen herhalten soll – Euer ernst?
Ja, dich und mich mag das jetzt weniger betreffen und anderen mag das egal sein. Aber sieht man das ganze dann noch so lässig, wenn die Panzer vor der eigenen Tür stehen und man aus dem eigenen Land flüchten muss ohne einer Perspektive und kein Dach über dem Kopf?!
Wo bitte bleibt denn neben dem finanziellen genannten Aspekten noch die Menschlichkeit?!?!?
Wir haben zwei harte Jahre hinter uns und jetzt auch noch der Krieg. Keine Frage, das zerrt an jedem und man wünscht sich doch nur wieder etwas Normalität. Aber muss man wegen so einer Sache ein ganzes Fass auf machen? Ich bin davon überzeugt, das die Veranstalter und die Stadt Leipzig eine entsprechende Lösung finden werden. Auch wenn das ganze nicht so positiv in Sachen Kommunikation lief.
Also, hoffen wir das alles gut verläuft, die Corona Zahlen sinken und alle ein schönes WGT genießen können.
Ich werde dieses Jahr leider aufgrund meiner Organtransplantation und das damit schwache Immunsystem keine Konzerte und Festivals besuchen können. Die Gefahr mit 40 Jahren zu früh ins Gras zu beißen ist mir zu hoch – also tatsächlich gibt es noch Menschen, die diesen Freedom Day noch nicht genießen können und trotzdem jammere ich nicht.
Ich unterschreibe Deinen Kommentar voll und ganz und drücke Dir alle Daumen für die Transplantation!
Vielen Dank und Dir natürlich weiterhin auch alles Gute. ;)
Würmer beißen nicht ins Gras, sie wühlen sie drunter durch :) Ich wünsche Dir für die bevorstehende OP ein baldiges Spenderorgan und einen reibungslosen Ablauf.
Mich interessiert das WGT überhaupt nicht. Bin von der Maskenpflicht befreit und lebe seit 1 1/2 Jahren in der Zwangsisolation. Meine ganzen Gewalttaten und Traumatisierungen kommen ans Tageslicht. Ich kämpfe jeden Tag ums Überleben.
Auch auf die Gefahr hin, mich hier in die Nesseln zu setzen: Es wird hier unter anderem damit argumentiert, dass (finanzielle) Existenzen an dem WGT hängen. Aber: Wird auch wirklich jeder, der da arbeitet, überhaupt bezahlt? Von anderen Veranstaltungen, gerade Festivals, kenne ich selbst es seit mittlerweile knapp 20 Jahren so, dass es oftmals eben nicht der Fall ist. Gerade in den letzten Jahren mit dem „Volunteering“-System. Schon da wird etwas aufgebaut, dass finanziell eigentlich nicht (mehr) tragbar / „lohnend“ ist. Siehe auch das Clubsterben. Nun ja, das wollte ich nur mal kurz einwerfen.
Hallo, vielleicht bin ich jetzt schon sehr weit weg von der Ursprünglichen Diskussion und vielleicht tut es auch nichts zur Sache.
Jedoch dünkt es mich hier auch eine Meinung zu haben.
Diese Menschen fliehen vor einem Krieg und verlieren ihre Heimat und ihre Existenz und vielleicht ihr Land . Und nichts scheint mir so wichtig wie ihnen zu helfen. Das ist meine ganz persönliche Meinung und dafür bin ich bereit vieles in meinem Denken und Handeln zu verändern. Und ob es nun in unser Konzept passt oder nicht dieser Krieg ist da und ich habe die Zeit der DDR erlebt und den kalten Krieg und meine Großeltern wußten genau was Krieg bedeutet und ich möchte das nicht vergessen und deshalb auch hier dafür sprechen. Nichts ist so wichtig wie diesen Menschen in ihrer Not zu helfen.
Sorry, ich muss mir hier zu dieser Unzeit DJ Bobo und solchen Quatsch reinziehen, es ist nach halb 4 morgens, es nervt einfach nur!!! Sucht euch einen anderen Veranstaltungsort!!