Als Robert den Aufruf startete Beiträge beizusteuern, im Sinne von „Von der Szene, für die Szene, über die Szene“, war für mich sofort klar „Da bin ich dabei!“ Und so lasse ich es mir nicht nehmen, Euch kurz Nikita Curtis, näherzubringen, die ich als musikalische Neuentdeckung aus diesem Sommer mitnehme. Und wer weiß, vielleicht entdeckt genau in diesem Moment jemand von Euch, für sich auch etwas Neues.
Wir schreiben Juni 2024 und ich stehe auf dem Dach der Moritzbastei in Leipzig, vor mir liegt ein Konzertabend mit insgesamt drei Bands. Eine davon Nikita Curtis, für mich totales Neuland. Nur im Vorfeld und aus reiner Neugier hatte ich mich via Bandcamp schlau gemacht, was mich erwartet. Sie hatten das große Glück, den Abend zu eröffnen und somit Support für zwei namhafte Bands zu sein – Die Art und Freunde der Italienischen Oper. Auf der Bühne vor mir standen nun also 4 Jungs, die im ersten Moment an eine Garagen- oder Schulband erinnerten. Als aber die ersten Klänge ertönten war klar, dass sie definitiv mehr sind als das und wissen, was sie da tun.
Wer aber ist nun Nikita Curtis?!?
Nikita Curtis ist eine Leipziger Post Punk Band, bestehend aus 4 jungen Herren (Paul – Gesang & Gitarre / Tim – Schlagzeug / Antonio – Gitarre / Maurice – Bass), die seit letztem Jahr Fahrtwind aufgenommen haben. Mit „Where The Water Ends“ veröffentlichten sie dieses Jahr ihre erste EP. Höre ich ihre Musik, bekomme ich sofort England und die 80er in den Sinn – also klassischer Post Punk. Wer nun aber auf Grund des Namens denkt, es handele sich um eine Joy Division Coverband, der irrt. Auch wenn sie gängigen Gitarrensound bedienen, so machen sie doch ihr eigenes Ding – wie ich finde. Ihre Stücke kommen nicht nur energiegeladen daher, nein sie sind auch rhythmisch und melodisch gestaltet. Selbst ein Hauch Melancholie lässt sich finden. Die Texte beschäftigen sich hauptsächlich mit Themen aus dem Leben.
Was als Kindheitstraum begann, ist nun Realität geworden und wird hoffentlich noch lange so weitergehen.
Auf ihrer Bandcamp-Seite könnt ihr Euch selber ein Bild machen und wer bezüglich des Auftrittes auf der Moritzbastei neugierig ist, hat auf Youtube die Möglichkeit sich den Audiomitschnitt anzuhören. Wem das alles nicht reicht und die Jungs von Nikita Curtis gern live sehen möchte, kann dies bei folgenden Terminen tun.
13. September 2024 – Dresden, Ostpol
30. September 2024 – Berlin, Schokoladen
01. Oktober 2024 – Hannover, Cafe Glocksee
(Die Angaben sind ohne Gewähr und der Bandcamp – Seite von Nikita Curtis entnommen)
Sehr schöne Musik, aber am Kleidungsstil der Band muss noch gearbeitet werden ;-) Danke für den Tip und den Bericht.
Hey,
Antonio und Paul von Nikita Curtis hier!
Sehr schade dass dir unser Kleidungsstil nicht gefällt, wir sind leider out of cash und sehen deshalb so aus. Wenn dir unsere Platte gefällt kannst du uns gerne auf insta anschreiben, dir eine kaufen und wir besorgen uns von der Kohle einen ordentlichen Adidas Tracksuit!
Freut uns aber dass dir unsere Musik gefällt!
Lg :)
Aber Trainingsanzug in schwarz bitte! :-D Ich wünsche euch viel Erfolg.
Ich finde das macht die Jungs authentisch, dass sie ihrem Stil treu bleiben und sich optisch in keine Schiene pressen 🙂.
Generell ist mein Eindruck, dass der Post Punk da öfter offen und lockerer unterwegs ist 🤔…und das gefällt mir an der Sparte. Erinnert mich irgendwie an die Bilder, aus den 80ern, welche man manchmal in Musikvideos sieht. Dort wirkt das auch alles so frei von festen Strukturen…. irgendwie vielfältig 🤔🙂.
Die Vielfältigkeit hat den Post-Punk in den 80er Jahren auch so interessant gemacht. Und schon damals war der schwarze Anteil im Post-Punk eher kleiner, weil Post-Punk durch seine Vielschichtigkeit und Bandbreite weite Schichten angesprochen hat.
Warum sollen sie ihren Kleidungsstil ändern? Für mich hört sich dieser Post-Punk nicht so an als ob er sich nur an die schwarze Szene richten würde. Post-Punk ist nicht nur schwarze Szene, ganz im Gegenteil. Die schwarze Szene macht im Post-Punk nur einen kleinen Anteil aus. Siehe die dritte Post-Punk Welle die aus England seit einigen Jahren über Europa schwappt!
Hey Black Alice,
Aus vertraulicher Quelle weiß ich, dass die Jungs genau von dieser Welle nasse Füße bekommen haben ;)
Sie haben ja auch nicht diesen Stil. Das ist ja das Interessante am Post-Punk. Diese Vielfältigkeit.
Ich glaube der Schreiber meint eher das Gegenteil von dem was du verstanden hast… nämlich, dass genau die von dir erwähnte dritte Welle beeinflussend war. Zumindest verstehe ich das bei „nasse Füße“. Fluchtinstinkt und Ablehnung wären wohl eher die kalten Füße gewesen 🤔.
Will aber nicht klugscheißen 😁
Mein Gefühl ist auch, dass nicht wenige der jungen Bands (jung im Sinne von neu, aber auch aufs Alter bezogen) gar nicht Mal viel mit der Schwarzen Szene zu tun haben, ihre Musik aber von ihr gehört wird. Ich kann mich an ein Interview von Left For Pleasure, bei diesem einen Schwarzen Podcast, erinnern, wo das auch durch kam. Die Schwarze Szene beschwert sich immer, dass Außen sich an bestimmten Elementen von ihr bedient, aber anders herum macht’s die Szene ja anscheinend auch.
Gleichzeitig zeigt es aber auch nochmal, wie flexibel und vielseitig Musik sein kann.
Das wäre ziemlich langweilig würde man Bands aus einer Szene ausschließen, nur weil sie auch andere Szenen bedienen. Ist doch ganz OK, wenn man auch über den Tellerrand schaut und sich die Musik aneignet die gefällt, die zur Szene passt, auch wenn es nur ein Song ist und der Rest sonst nicht passen würde, egal. Wichtig ist doch, dass es gefällt, dass es passt. Du hast mit der Band was gefunden wo es passt. Auch von mir ein Dankeschön für das Finden einer interessanten Band.
Ich glaube spätestens seit meinem Outing hier, dass ich Superland von Reim nicht schlecht finde, geh ich eh nicht mehr als Fledermäuse scheißender Obergoth durch 😂
…aber who cares 😁.
Ach ja ich liebe Frischen Wind in der Post Punkt Sparte 💕
Klasse Post-Punk Sound. Vielleicht spielen die Jungs mal ein kleines bisschen mehr in meiner Nähe oder auf dem nächsten WGT. Ich denke, es lohnt sich bestimmt, sie live zu sehen. Danke fürs Vorstellen!
Danke für die netten Worte!
Lg Nikita Curtis
Habe ich bislang noch nichts von gehört, aber die Hörprobe spricht definitiv für sich. Gefällt mir sehr gut. Auch von mir ein Danke für den Tipp und den Bericht. :-)
Es freut mich, dass sowohl Beitrag als auch Musik Anklang findet und sich die Jungs von Nikita Curtis zu Wort gemeldet haben ☺️.
Ja doch, gefällt auf Anhieb, Danke für den Tipp
Es gefällt!
Erinnert ein wenig an die <berühmten> „Dead Reagens“ von 1984.
Nur mit viel! mehr Talent und viel! mehr Zeit im Probenraum…
Damals am Bass übrigens ein gewisser Martin N. :)
Martin N.? Irgendwo habe ich diesen Namen schon gelesen… Wenn es da noch Erinnerungsstücke in Bild oder Ton gibt, würde es mich freuen, wenn dieser Martin N. sich diesbezüglich mal meldet ;-)