Die 3. elektronische Nacht – Handverlesene Leidenschaft in Wiesbaden

Sie haben Blut geleckt, sind auf den Geschmack gekommen und können eine Wiederholung kaum noch abwarten. So ergeht es sicherlich vielen Besucher der letzten elektronischen Nacht,  den Veranstaltern und auch mir selbst. Nach der durchweg positiven Resonanz wollen M. Synthetic und Shan Dark die begeisterten Besucher nicht wieder ein ganzes Jahr warten lassen und veranstalten am Samstag, den 5. Mai 2012 die 3. elektronische Nacht in Wiesbaden.

Was wird geboten? New Wave, Minimal, 80’s Synthpop, Gothic Wave, Classics, Oldschool Electro, EBM, Experimental und Unerwartetes in einem eigens für diesen Abend liebevoll und leidenschaftlich eingerichteten Kontext, dem „Zentrum für urbane Kultur“. Hier ist drin, was draufsteht, nicht nur musikalisch. Selten habe ich einen ganzen Abend auf Lieder getanzt, die ich nicht kannte, die ich liebte und lieben gelernt habe. Selten haben ich so viele interessante Menschen kennengelernt, wieder getroffen oder zum ersten mal in ihrer Leibhaftigkeit gesehen.

Wie ich in einem Interview zur letzten elektronischen Nacht mit M. Synthetic erfuhr, ist Leidenschaft der Motor einer solchen Veranstaltung, die sich trotz des schwarzen Grundgedankens am musikalischen Rand der Szene zu bewegen scheint. Vielleicht sind es gerade diese Ränder, die Nischen oder auch die Authentizität der gehörten Genre, die die Spreu vom Weizen trennen. Selbst gebaute Grabsteine, eine detailverliebte Dekoration, Unmengen an Spinnweben und eine visuell untermalende Video-Präsentation verleihen dem ganze eine fast historische Atmosphäre, von der man immer gehört hat oder der man selbst hinterhertrauert.

Die Fakten? Der Eintritt beträgt gerechtfertigte 4€, Einlass ist ab 22 Uhr und Parkmöglichkeiten sind dank eines riesigen Parkplatzes in nahezu unbegrenzter Zahl vorhanden. Als Gast-DJ wird ProtoVision! versuchen, der anspruchsvollen schwarzen Masse gerecht zu werden. Rund um dien Hauptbahnhof gibt es zahlreiche Hotels, die für angemessenes Geld eine Schlafmöglichkeit bieten. Die Frage, ob sich eine 2-stündige Anreise für mich gelohnt hat, beantworte ich mit einem völlig objektiven Kopfnicken. Neben dem elektronischen Highlight in der Nacht, einem schönen Nachmittag in Wiesbadens Innenstadt, einem schmackhaften vegetarischen Abendessen und dem Besuch eines netten Gothic-Shops blieben keine weiteren Wünsche offen.

Das ich zahlreiche alte und neue Gesichter der „Spontis-Family“ getroffen habe, ist sowieso mit Geld nicht zu bezahlen. Karnstein, den man auch bald als altehrwürdig bezeichnen kann, feiert übrigens auch seinen Geburtstag in Wiesbaden. Echte Grufties feiern eben nicht mit einer Krone auf dem Kopf im Schnellrestaurant, sondern stilecht mit Schminke und spitzen Schuhe in düster beschallten Räumlichkeiten.

In den Eindrücken von der letzten elektronischen Nacht, die Shan Dark im aktuellen Beitrag zusammengefasst hat, findet sich übrigens auch ein kurzes Video. Das kann freilich nichts von der gefühlten Atmosphäre weitergeben, verschafft jedoch einen kleinen Einblick in einen gelungenen Abend. Ich freue mich sehr auf diesen Abend in Wiesbaden und hoffe, wieder zahlreiche Mitglieder der Spontis-Family wiederzusehen oder erstmals zu treffen.

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