Amphi erstmals in der Lanxess-Arena – Mit dem Charme eines Luftschutzbunkers

Bei der Premiere des Amphi-Festivals in der Kölner Lanxess Arena ging es stürmisch zu. Sturmtief „Zelijko“ sorgte am Samstag dafür, dass die Außenbereiche geschlossen blieben, der Ablaufplan durcheinandergewirbelt wurde und etliche Bands ersatzlos ausgefallen sind. Immerhin profitierte das Festival bereits vom Umzug in die große Arena, denn am Tanzbrunnen hätte es wohl noch eingeschränkter stattfinden müssen, wenn es nicht sogar abgesagt worden wäre. Einige andere Festivals in der Region hatten weniger Glück: Das Juicy-Beats Festival im Dortmunder Westfalenpark wurde abgesagt. Tausende Fans warten nun auf eine Rückerstattung. Am Sonntag konnte das Amphi dann aufdrehen, die Außenbereiche wurden wieder geöffnet und auch das Wetter zeigte sich von seiner freundlicheren Seite.  Doch wie war die Atmosphäre auf dem Amphi? Konnte der Veranstalter den Erwartungen der Gäste gerecht werden? Eignet sich die Lanxess-Arena überhaupt für solch schwarze Musikspektakel? In den sozialen Kanälen gehen die Meinungen weit auseinander und auch die Presse spiegelt dieses Bild wieder. Im Kölner Stadtanzeiger wird Besucherin Dagmar zitiert: „Ihre Stimmung hielt sich in Grenzen: „Eine Atmosphäre zwischen Flughafenhalle und Eishockey. Das passt überhaupt nicht zur Szene“, sagt die 35-Jährige. Sie trauert dem Tanzbrunnen nach.

Da ich selber nicht dabei war, habe ich bei Facebook einen Aufruf gestartet, mir Erfahrungsberichte zuzuschicken. Auf ganz großartige Weise machte das Leser Mourant, dessen Eindrücke ich Euch einfach nicht vorenthalten kann. Es würde mich freuen, wenn auch ihr eure Eindrücke und Gedanken zur neuen Location des Amphi-Festivals loswerden würdet.

Mourant und der letzte Kreis der Hölle

Ich war bisher zweimal beim Amphi, 2012 und dieses Jahr. Schon beim ersten Mal hatte ich mir eigentlich geschworen, diesem schwarzen Ballermann-Kommerz-Karnevals-Jahrmarkt in Zukunft nicht wieder mein Geld in den Rachen zu werfen. Aber die dazwischen liegenden Jahre haben mich wohl vergesslich gemacht. Außerdem waren tatsächlich einige tolle Bands auf dem Plan. Die wenigen gruftigen Künstler konzentrierten sich weitestgehend auf den Samstag, weshalb ich mir lediglich eine Tageskarte besorgte. Die Intensität, mit der dann die Erwartung auf die gegebene Realität traf, hat zur Folge, dass ich meinen Schwur, das Amphi nie wieder zu besuchen, hoch und heilig erneuere.

Mourant
Mourant (25) aus Bonn, kurz vor dem Aufbruch in das waagerechte Hamsterrad

Die Lanxess-Arena als neue Location schafft es, dieses an sich schon nicht leicht verdauliche Festival noch unerträglicher zu machen. Die Hauptbühne stellt die riesige Beton-Arena mit dem Charme eines Luftschutzbunkers dar, um den sich ein Rundgang zieht, der mit Fressbuden (Pommes, Pizza, Bratwurst, Bier) vollgestopft ist. Der Geruch nach Fett, die sich durch den Gang (von mir auch „letzter Höllenkreis“ getauft) quetschende Massen an größtenteils unsympathischen Menschen, ein ununterbrochenes Dröhnen und das unterschwellige Bum-Bum der von innen kommenden “Musik“ charakterisierten dieses waagerechte Hamsterrad. So eine feindliche Atmosphäre muss man beim Reinkommen erst mal verarbeiten.

Programmhefte mit Lageplan wurden anscheinend bei der Bändchenausgabe nicht obligatorisch, sondern optional vergeben. So hatte ich Glück, wurde aber von anderen Besuchern darauf angesprochen, wo ich denn dieses praktische Heftchen her hätte, so etwas hätte man nicht bekommen. Der Lageplan brachte mir auf Anhieb allerdings auch nicht viel, denn trotzdem irrte ich erst mal ziellos umher, auf der Suche nach den Open-Air-Bühnen, die man einfach auszuschildern sich nicht die Mühe gemacht hatte. Will mir gar nicht vorstellen, wie verloren sich die Leute ohne Programmheft zunächst gefühlt haben müssen. Als die Bühnen dann lokalisiert waren, brachte das auch nichts mehr, denn es fanden kommentarlos keine Konzerte statt. Wie sich später rausstellte, gab es eine Sturmwarnung.

Dass die Konzerte draußen ausfielen, erfuhr man allerdings durch „learning by (not) doing“, denn die zig Monitore im Höllenkreis bildeten stur nur die Spielpläne, unterbrochen von Werbung, ab. Auch die tollen Lautsprecher wurden nicht wirklich sinnvoll eingesetzt, stattdessen erfuhr man alle fünf Minuten, dass die Fressbuden auf Ebene 6 geöffnet seien. Wundervoll. Stichwort Ernährung: Die veganen/vegetarischen Imbisse waren leider ebenfalls gestrichen, da sie im Außenbereich zu finde gewesen wären. Dabei fällt mir ein, dass ich auch noch die (vermutliche) Pommessoße von den Pikes putzen muss…

Bei den Facebook-Kommentaren auf der Amphiseite stößt man immer wieder auf die Legitimation, man hätte ja nichts für das Unwetter gekonnt. Stimmt, dafür kann man nichts. Wofür man allerdings was kann, ist der grottige Informationsfluss beziehungsweise den Mangel an selbigem. Man wurde buchstäblich im Regen stehen gelassen. Zudem wussten wir schon eine Woche vorher, wie das Wetter werden würde. Es muss doch eigentlich genug Zeit gegeben haben, um sich einen besseren Notfallplan auszudenken. Stattdessen wortlos und scheinbar ganz überrascht die Konzerte zu streichen? Nein, solch ein Maß an Inkompetenz und Verarsche ist inakzeptabel. Zugeben, ich bin an sich schon kein Freund von Open-Air-Konzerten, besonders im Sommer. Entweder man wird in der Sonne gebraten oder man wird nass. Ein Vorteil des Tanzbrunnens: Es gab nur eine Außenbühne (die sogar noch überdacht) und zwei innen, jetzt ist es genau andersherum, denkbar unpraktisch also.

Als Besitzer einer Tageskarte für Samstag war man angeschmiert. „The Devil & The Universe“ und „Lebanon Hanover“ als zwei der wenigen Vertreter düsterer und/oder intelligenter Musik auf diesem Festival waren auch die zwei Bands, welche nicht Sonntag nachgeholt wurden, im Gegensatz zu den meisten (oder allen?) anderen am Samstag ausgefallenen. Lebanon Hanover schrieben bei Facebook: „sorry again to everybody. there was no slot to be found for us to fit in. too many bands. […]“, worin sich eventuell die musikalische Priorität dieses Festival wiederspiegelt: Die einzige Cold-Wave-Band passt nicht mehr rein…

Selbst wenn sie Sonntag nachgeholt worden wären, hätte es mir natürlich nichts gebracht. Auch für mich potentiell interessante Bands wie „Aeon Sable“ und „Inkubus Sukkubus“ fielen am Samstag weg. DAF wurde zwar nach innen verlegt (wovon ich dank der, wie schon erwähnt, hervorragenden Kommunikation erst nach dem Konzert erfuhr), doch ich habe mir sagen lassen, dass der Sound grottig gewesen sei. Davon konnte ich mich dann am späten Abend nach Stunden, die mehr oder weniger mit Langeweile gefüllt waren, auch beim Konzert von Goethes Erben überzeugen. Der Sound in der Halle ist halt, wie man sich Arena-Sound vorstellt: Breiig und lärmig. Man verstand die meisten Worte kaum oder gar nicht. Die kalte, unpersönliche Atmosphäre dieses Massen-Stadions kann selbst ein Goethes-Erben-Konzert nicht erwärmen. Für Semino Rossi und Mario Barth reicht es aber sicher.

Zurück bleibt die Reue über das viele Geld. Positiv aufgefallen sind mir die Toiletten. Auf Klo gehen und Geld ausgeben konnte man also hervorragend. Aber ob das genug ist? Für mich definitiv nicht. Man fühlt sich einfach wie am falschen Ort gelandet. Ob mit oder ohne Sturm. Ja, unter anderen Umständen wäre die Kritik vielleicht nicht so vernichtend ausgefallen, doch wie mit der Situation umgegangen wurde, spricht Bände. Das Amphi hat mit dem Umzug, dessen Hauptgrund wohl die Vergrößerung der Besucherzahl ist, ein Maß an kommerzieller Seelenlosigkeit erreicht (oder konsequent beibehalten?), auf das ich mich nicht mehr einlassen möchte. So ging es auch den Leuten, mit denen ich dort war. Fazit: Selbst schuld. Siehe Textanfang. Wer nicht (auf sich selbst) hören will, muss fühlen. (Text: Mourant, Bilder: Wikipedia, Mone vom Rabenhorst, Rania Tsironas)

Green Stage
Ein bisschen Leipzig? Der grüne Fleck inmitten der Großstadt neben der imposanten Arena.
Green Stage
Am Sonntag war der Außenbereich endlich geöffnet und nur gegen Abend gab es ein paar Schauer.
Main Stage
Der Innenbereich war riesig und sorgte für Stadion-Atmosphäre. Kein Wunder, den die Arena wird auch für Sportveranstaltungen genutzt.
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Judith Amann
Judith Amann (@guest_50668)
Vor 9 Jahre

Ich kann mich zwar nich ganz der knallharten Kritik anschließen, aber ich muss schon sagen, dass wir am Samstag Abend zusammensaßen und uns alle nicht sicher waren, ob wir je wieder zum Amphi kommen. Klar, für das Wetter können die Veranstalter letztendlich nichts und die Arena hat das Festival so gesehen ja schon „gerettet“, aber die Planung war unsagbar schlecht. Von total gestressten Mitarbeitern bis hin zu den „Amphi-Sonderpreis-Getränken“ (die Cola 30 ct billiger als lestztes Jahr – Juhu!) war der Samstag sehr enttäuschend. Das hätte man wirklich besser hinbekommen können.

Die Lanxess-Arena war zwar nicht sonderlich schön, aber im Vergleich zum Tanzbrunnen fand ich sie auf zumindestens nicht viel schlechter. Und nachdem am Sonntag draußen alles zugänglich war, wurde ich wieder ein bisschen optimistischer.
Nur dass Lebanon Hanover und The Devil and the Universe nicht gespielt haben fand ich sehr, sehr schade. Sie waren (neben Rome und welle:erdball) der Hauptgrund, weswegen ich überhaupt bis nach Köln gefahren bin und dass das nicht entschädigt wird ist schon ein wenig ärgerlich.

Ob ich nächstes Jahr wieder hinfahre bleibt abzuwarten.

Asti
Asti(@lorraine)
Vor 9 Jahre

Ich war zwar nicht auf dem Amphi, und auch auf keinem der vorigen, kann also keinen Vergleich ziehen, aber… so eine Arena läßt mich strak an Kommerzialisierung denken, und das Individuelle, Alternative der Szene weit hinten anstehen. Klar ist es so möglich, wetterunabhängiger zu sein, aber… macht nicht grade eine gefühlte Freiheit und Weite ein Festival aus?

neontrauma
neontrauma (@guest_50670)
Vor 9 Jahre

Danke für diesen Einblick. Nach vielen Jahren am Tanzbrunnen, die zunehmend kommerziell-unsympathischer wurden, bereue ich es nun so gar nicht mehr, dieses Jahr nicht beim Amphi gewesen zu sein. Schade um die Institution Amphi an sich ist diese Entwicklung allemal.

Sally
Sally (@guest_50671)
Vor 9 Jahre

Zum Amphi: Location besser, Organisation gut, viel besser als am Tanzbrunnen, die Strandbar viel genialer als am Tanzbrunnen, die Bühnen super! So kann man aus einem lahmen Festival ein relativ ja doch gelungenes Festival machen! Schade das manche Bands leider komplett abgesagt hatten.Fand es aber super von „The Other“ die einfach ungeplant eingesprungen sind für die Bands die weg geblieben sind.Stadion fand ich angenehm da es schön dunkel ist…Mit dem Sound kann ich so nicht bestätigen.Stadion klingt halt ganz anders als Studioaufnahmen von der CD …fand es mal interessant.Und ich hatte das erste Amphi keinen fürchterlichen Sonnenbrand.Hatte sonst mindestens mal gerötete Schultern trotz Sonnenschirm. Ein Kumpel von mir meinte das es das größte Stadion in Deutschland wäre und er dort mal Depeche Mode gesehen hätte.Wird also nicht nur für Sprotveranstaltungen genutzt das Ding.Fand es (nach dem Sturm) nicht mehr so überlaufen wie sonst das Amphi immer war im Tanzbrunnen.Hatte mich sonst immer recht generft das Gedränge.Voll viel Platz auch zum Shopping wenn man wollte.Man musste aber nicht notgedrungen an den Klamottenständen vorbei um zur nächsten Bühne zu gelangen.War jetzt nicht so ganz verkehrt für meinen Geldbeutel…^^ Die Programmhefte gabs übrigends am Infostand n Stapel. Über die Monitore wurde angezeigt welche Bands spielen da ja viele ausgefallen waren wegen dem Sturm.Sone Zettel lagen später auch aus…Wenn man erstmal rausgefunden hatte wo was war ging es mit der Orientierung.Autogrammstunde war schön abgeteilt im extra Bereich.Aftershowparty war besser als sonst beim Amphi.Auch viele Sitzmöglichkeiten.Da ich mir den Fuß verknackst hatte fand ich das da echt super…xD Das Einzige was genervt hat waren die ganzen furchtbaren Leute die man nie getroffen hat…xD Bzw.schade denn manche Leute hätte ich doch sehr gern getroffen! ^^ Werde glaub ich mal wieder hin.   War ein schönes Amphi trotz des blöden Sturms.Was mich am ersten Tag doch recht deprimiert hatte. Es ist immer das was man daraus macht…^^

Irminsul
Irminsul (@guest_50672)
Vor 9 Jahre

Luftschutzbunker können ja meiner bescheidenen Meinung nach sehr viel Charme haben und wären für einige Konzerte (Martial Industrial?) sicherlich großartig geeignet. Genau das richtige Ambiente für apokalyptisch-martialische Musik.

Wofür aber dieses unfassbar seelenlose Ding in Köln-Deutz wirklich gut geeignet sein soll, habe ich immer noch nicht verstanden. Ich war einmal zu einer ganz anderen Veranstaltung (Cirque du Soleil) drin und allein das hat mir schon gereicht. Klang furchtbar und in der Halle wohl auch nicht wirklich gut umsetzbar, hässliche Gänge und hässliches Inneres und zu Konzerten oder ähnlichen Veranstaltungen stehen gefühlte zwei Drittel der Halle einfach sinnlos rum. An diversen Fressbuden Geld auszugeben klappt aber tatsächlich sehr gut.

Das Amphi hatte dieses Jahr mit drei (hier schon genannten) interessanten Bands (Welle:Erdball, Rome und The Devil & the Universe) erstaunlich „viel“ zu bieten, aber nun ja, allein das reicht mir sicher nicht für ein Festival ;)

Nachtrag: Hach, schon wieder das falsche Pseudonym verwendet…

Mourant
Mourant (@guest_50673)
Vor 9 Jahre

@Irminsul
Du hast Recht. Dass ein Luftschutzbunker unter gegebenen Umständen (abgelegener/abgerockt/mit richtiger musikalischer Untermalung wie Dark Ambient, Industrial, etc.) ein überaus passender Spielort sein kann, ist mir im Nachhinein auch eingefallen. Aber so blank geputzt, angepasst, riesig, mitten in der Stadt und umringt von McDonald´s-Theken funktioniert es irgendwie nicht. :D

Dass das Amphi jedes Jahr auch ein paar interessante Bands zu bieten hat, kann man ja auch nicht bestreiten. Ich denke, diese wenigen Bands sorgen dafür, ein Publikum zu ködern, das ansonsten das Amphi auf den Tod meiden würde und zu dem ich mich auch zähle. Und man sieht, es scheint ja aufzugehen. :D
Ich hoffe, ich kann in Zukunft widerstehen. Noch bin ich ja der Meinung, ich würde selbst dann nicht mehr dahin gehen, wenn Dead Can Dance feat. dem wiederauferstandenen Rozz Williams auftreten würden. Solange es in dieser Längsschiss-Arena stattfindet, bin ich mir aber seeehr sicher, dass ich erfolgreich fernbleiben kann.

RaBe
RaBe (@guest_50674)
Vor 9 Jahre

Also aus meiner Sicht kann ich dazu nur sagen, das ich die Arena gut finde. Sicher wäre es bei besserem Wetter am Samstag für alle angenehmer verlaufen, so konnten aber statt einer komplett Absage, wie es bei diversen anderen Veranstaltungen gewesen ist, zumindest die Hauptacts spielen.
Durch den Außenbereich und der riesigen Arena ist sehr viel Platz vorhanden und man fühlt sich nicht so eingeengt wie am Tanzbrunnen.

Der Ton in der Arena war nur auf den oberen Rängen mies, weiter unten war er wesentlich besser und die Arena ist zudem noch angenehm temperiert, wenn ich da an ein volles Staatenhaus denke wo man schon beim eintreten keine Luft mehr bekam.

Etwas mehr Licht in der Arena zwischen den Acts wäre aber schon angebracht, obwohl Gruftis ja eigentlich doch die Dunkelheit vorziehen…..

Die Toilettenanlagen sind in hervorragendem Zustand und in sehr großer Zahl vorhanden.

Wir werden nächstes Jahr auch wieder dabei sein, wobei ich mir natürlich wesentlich bessere Bands wünsche, als diesen abgenudelten Mainstream Kram ala VNV Nation, And One, Oomph usw…..

Zur Security, naja… diesmal hab ich es geschafft mit spitzem Nietengürtel und Patronengurt nach nur 10 minütiger Diskussion eingelassen zu werden, welcher mir letztes Jahr am Tanzbrunnen rigoros verweigert wurde….
Unfreundlich waren sie aber nicht, wir haben sogar noch gelacht und er durfte mir noch wohlwollend auf die Schulter klopfen. Ich denke mal es kommt darauf an wie man seinem Gegenüber anspricht, wenn man schon genervt und sauer auf sie zugeht, reagieren viele Menschen meist direkt distanziert….

Die Greenstage ist zwar nicht überdacht, aber dadurch das die Wiese abschüssig ist, hat man sogar von weit hinten einen guten Blick auf die Bühne….

Meiner Meinung nach hat nur das schlechte Wetter am Samstag für die vielen negativen Kritiken gesorgt……

Vollends zufrieden wäre ich wenn auch noch Diebels Alt angeboten werden würde und man eine alternative zu den Plastikbechern finden würde…. ein Pfandgeld würde zwar nicht den Müllberg verringern, aber schon mal für etwas mehr Sauberkeit auf dem Gelände führen, denn so haben viele Besucher ihre Trinkbecher einfach stehen oder fallen gelassen…..

In diesem Sinne
ein schönes Wochenende

Gruß RaBe

calla
calla (@guest_50676)
Vor 9 Jahre

@ RaBe: …spaßige Vorstellung: Altbier-Ausschank in Köln *supergrins* – oder hast du schon mal versucht, in Düsseldorf ein Kölsch zu bekommen? :-) – beim Thema „Pfand“ stimme ich dir völlig zu!!!

NorthernNephilim
NorthernNephilim (@guest_50677)
Vor 9 Jahre

Zum Glück habe ich mein Geld nciht rausgeschmissen da ja alle Bands von Interesse gecancelt wurden: aeon sable, The Devil and The Universe, Lebanon Hanover usw…

Klar für das Wetter kann man nichts, aber die Unwetterwarnung galt vom DWD und Stadt Köln doch bereits seit Mittwoch Abend / Donnerstag also genug „Puffer“ um Spielplan umzustellen oder gar eine andere Indoor Location für die besagten Bands klarzumachen…

Wenn man von vielen Leuten die da waen hört von offizieller Seite die Möglichkeiten zur info (massig Bildschirme in der Arena) wurden nicht zielgerichtet genutzt, den Konzertausfall erfährt man nur direkt über die Bandseite im Fratzenbuch… scheint die Orga doch eher ins offene Messer gerannt zu sein als proaktiv zu handeln.

Da man aber wieder sieht Wetter oder andere Kapriolen hin oder her wie diese großen Festivals aus dem Ruder laufen, seis Amphi Eurorock Blackfield zum letzten mal, macht man sich schon so seine Gedanken dass die Tage dieser Megafestivals gezählt sind. Ok das WGT und gar Wacken scheinen noch gut zu laufen aber da laufen die Planungen mit den Behörden und Gemeinden schon weit im Voraus und scheinen gut zu funzen mit genug Möglichkeiten zu reagieren falls doch was anders läuft.

Mone vom Rabenhorst
Vor 9 Jahre

Aha. Jetzt weiß ich, wer Mourant ist. Hab Dich ein paar Mal einsam und allein da gelangweilt herumstehen sehen. Oldschool Gruftis fallen mir immer sofort ins Auge. :-)

Hingefahren bin ich eigentlich auch nur wegen The Devil and the Universe (leider ausgefallen) und Das Ich (bei Das Ich stand ich ganz vorne, der Sound war völlig ok).

Ansonsten wollten wir da nur gemütlich abhängen und ein paar Facebook-Bekanntschaften treffen, was auch gelungen ist. Sofern man sie denn gefunden hat bei den Menschenmengen.

Ich kann mir durchaus vorstellen, daß jemand, der NUR den Samstag erlebt hat, dort nicht mehr hinfahren möchte. Aber wir sind eigentlich durch den Sonntag recht gut entschädigt worden. Auch wenn wir ständig nur Leute suchten und deswegen viel umher liefen.

@ RaBe: Ich hab doch Deinen Gürtel unter meinen Sachen versteckt. Oder war die Diskussion Sonntag? Haste gar nicht erzählt. Das klären wir dann mal nachher zu Hause. :-)

Vermutlich fahren wir nächstes Jahr wieder hin. Es ist wie ein Kurzurlaub für uns gewesen, bei dem man alles zurücklassen und einfach abschalten konnte. Wir hatten ja von vorne herein keine großen Ansprüche und wußten, was uns erwartet.

Mourant
Mourant (@guest_50679)
Vor 9 Jahre

@ Mone
Hihi, hab euch auch gesehen. Bei solchen Festivals ist der Oldschool-Anteil ja immer recht überschaubar, sodass der „Radar“ dann nur umso deutlicher ausschlägt. :)
War die erste Zeit auch allein dort, später hab ich dann Bekannte getroffen, ohne die ich wohl in die absolute Apathie abgedriftet wäre.^^

Das Ich hätte ich mir auch angesehen, wäre ich Sonntag erschienen. Haben sie denn, abgesehen von den üblichen Verdächtigen, etwas von den ersten zwei Alben gespielt?

Beim Sound gehen die Meinungen anscheinend sehr auseinander, abhängig von Person, Band und Sitzplatz. Bei Goethes Erben saßen wir tatsächlich sehr weit hinten/oben. Ich fand den Sound nicht gut, andere hingegen fanden ihn okay.

Ich habe leider oft zu große Erwartungen und kann Negatives nicht so leicht ausblenden. Will auch niemandem das Festival madig machen. Wie gesagt, eigentlich weiß man vorher, dass man sich eventuell fehl am Platz fühlen wird. Ein Fisch geht ja auch nicht an Land und beschwert sich dann, dass er keine Luft kriegt. Luft verschaffen kann man sich dann aber, indem man seine negativen Gefühle runterschreibt. ;)

RaBe
RaBe (@guest_50681)
Vor 9 Jahre

Also wenn du die Arena selbst meinst Robert, da gibt es Aus- und Eingänge zuhauf. Das Festivalgelände hatte 2 oder 3 zugänge die jederzeit durchschritten werden konnten. Beim Eintreten kontrolliert natürlich die Security….. Die Bändchenausgabe war auch mehrfach vorhanden und mir ist dort keine große Schlange aufgefallen.

Nenia
Nenia (@guest_50682)
Vor 9 Jahre

Vielen Dank an Mourant für den Bericht! Mir erging es ähnlich wie dir. Mein erstes und bisher einziges Amphi war 2012. Danach war ich erstmal verschreckt. Noch nie habe ich mich auf einer schwarzen Veranstaltung derartig deplatziert gefühlt. „Schwarzer Ballermann-Kommerz-Karnevals-Jahrmarkt“ ist meiner Meinung nach eine sehr treffende Beschreibung ;)

Nun hatte auch ich überlegt, dem Amphi noch eine Chance zu geben, zumal es in diesem Jahr tatsächlich mal für mich interessante Bands gab. Nach allen Kommentaren, die ich bisher zum diesjährigen Festival gehört und gelesen habe, bin ich aber sehr froh, doch nicht hingefahren zu sein.

Sind die Preise für Speis und Trank eigentlich immer noch so unfassbar hoch? Falls ja, hat sich dann wenigstens die Qualität verbessert?

Wirklich schade, dass viele Leute ein enttäuschendes Wochenende hatten. Da freut man sich über eine der wenigen Möglichkeiten dem Alltag zu entfliehen und dann sowas.

Martin Wackerzapp
Martin Wackerzapp (@guest_50685)
Vor 9 Jahre

Die Meinung zum Amphi ist gefragt? Könnt ihr haben. :-)
Die neue Location war ok, leider kam aber keine richtige Festivalatmosphäre auf. Der Tanzbrunnen war gemütlicher und übersichtlicher. Die Halle selbst war aber in Ordnung.
Was sollte man verbessern: In der Halle zwischen den Konzerten mehr Licht! 1. hatte man teilweise Mühe freie Sitzplätze zu finden, 2. sind nicht wenige an den teilweise nicht beleuchteten Stufen ins Stolpern gekommen. Ich fand das Mischpult der Green Stage zu nah an der Bühne – der Großteil der Wiese war so zum Konzerte schauen ungeeignet.
Das Essenangebot war etwas dürftig: zwar viele Stände, aber überall das gleiche: Pommes und/oder Würste, anderes war die Ausnahme. Die Preise waren nicht wirklich günstig. Sehr nervig waren die Plastikbecher – der Boden war eine einzige Müllhalde, dann doch lieber wieder mit Pfand!

Svartur Nott
Svartur Nott (@guest_50687)
Vor 9 Jahre

Da es hier Nachzügler gab, ziehe ich auch mal nach, auch mit dem Gedanken, dass ich einiges wiederholen werde, was zuvor geschrieben wurde ^^.

Ich war dieses Jahr das erste Mal auf dem Amphi-Festival. Es war eine ziemlich spontane Aktion, die sich im Nachhinein auf jeden Fall gelohnt hat. Aber der Reihe nach…

Primär bin ich, mit 3 Freundinnen im Schlepptau, wegen einiger bestimmter Musikgruppen hingefahren, die ich so nur schwer zu Gesicht bekommen hätte (Goethes Erben, Das Ich, The Mission, Incubus Succubus & The Birthday Massacre).

Da natürlich einige andere andere sehr populäre Gruppen spielten und das eben ein gemischtes Festival werden würde, bin ich mit keinen allzu hohen Erwartungen herangegangen, was das Publikum betrifft. Eben das was man unter aktueller schwarzer Szene erwarten kann.

Und genauso wurde es dann auch. Als wir am Samstag am Gelände ankamen, war ich erstmal erschlagen von so vielen Menschen. Der erste Eindruck (die Sache mit dem Karneval wurde bereits angesprochen) hinterließ irgendwie ein unwohles Gefühl in mir. Einerseits wusste ich ja in etwa, was mich erwartet, dass es dann (für mich) doch so krass werden würde, hatte ich nicht erwartet.
So brauchte ich dann gewiss eine halbe Stunde, bis ich mich einigermaßen orientieren konnte. Das Gewirr und die mangelhafte Informationslage seitens des Veranstalters war dahingehend nicht zuträglich. Der Infostand war brechend voll, keiner hatte einen Plan… und es stürmte.

Irgendwann hatten wir uns dann den Spielplan organisiert und orientierten uns an den Bildschirmen über den Eingängen ins Innere der Arena, wer als Nächstes spielen würde. So kamen wir gerade pünktlich in die dunkle Halle (die Crux mit den Stufen wurde schon erwähnt), bei der die Crüxshadows ihr Programm begannen. Hier fiel uns der etwas matschige Sound auf, der sich bei der inneren Stage über alle beiden Tage ziehen sollte. Wir saßen an verschiedenen Positionen bei den Auftritten, nur an der Sitzposition kann es mMn. also nicht gelegen haben. Highlight des Samstags waren definitiv dann Goethes Erben, auf welche ich mich im Vorfeld bereits sehr gefreut hatte und nicht enttäuscht wurde. DanOne ließen dann den Tag ausklingen, was mich einfach mal anschauen wollte, jetzt aber nicht so vom Hocker riss, zumal Herr N. meiner Erinnerung nach zwischendurch ziemlichen Bullshit redete (vonwegen er hätte das Amphi für 2000€ gekauft). Naja, vielleicht war ich auch einfach nur etwas müde und habe da was ins falsche Ohr bekommen…

Am Sonntag ging es dann – im Gegensatz zu Sa endlich herausgeputzt, so gut es auf unserem Zeltplatz ging – rechtzeitig zu Incubus Succubus wieder aufs Gelände. Diese konnten mich ebenfalls sehr begeistern, speziell die sehr zackige Version von Belladonna & Aconite. Danach war Warten angesagt, welches ich vornehmlich in Gesellschaft, innherhalb des Gebäudes auf den Treppenstufen tat. Da konnte man super nebenbei die Menschenmassen betrachten, die sich an einem vorbeischoben und Ausschau nach seinen Begleiterinnen halten.

Diese hatten sich dann mittlerweile auch etwas zu trinken gegönnt, 4€ für 0,5l Cola war ein fürstlicher Preis, bis wir dann irgendwann merkten, dass es draußen auch H2O-Stationen gab. Ab diesem Zeitpunkt ging es dann immer zu dieser kostenfreien Alternative ^^.

Das Ich haben dann im Folgenden das Publikum gut aufgepeitscht (was bei der Setlist auch kein Wunder war, wobei ich mir ein ruhigeres Das Ich gewünscht hätte), dann ging es hinaus zu Qntal, Zeraphine und Welle:Erdball.
Bei letzteren, die ebenfalls ein gutes Programm gemacht haben, begann es zu Tröpfeln, sodass ich mich zum Schutz der wild toupierten Frisur ins Trockene verzog.

Als letzter, mir wichtiger Act, waren dann am Abend The Mission am Start, die mich, trotz nicht allzuperfekter Gastsänger (waren das eigentlich Menschen aus dem Publikum?) sehr in Stimmung brachten, hatten doch auch sie hauptsächlich ihre Hits gespielt.
Ursprünglich wollte ich für diesen Auftritt runter vor die Bühne, allerdings schreckte mich die Müllteppich ab. Was habe ich mich innerlich aufgeregt über so viel Idiotie, die Plastikbecher einfach an Ort und Stelle wegzuwerfen, bah! Als ob es keine Mülleimer gegeben hätte…

Den Abschluss machte dann VNV Nation, die ich mir einfach auch einmal anschauen wollte (Man kann ruhig mitnehmen was geht, wenn man schon für alle Gruppen bezahlt). Auch wenn es nicht meine Musik ist, muss ich ihnen lassen, dass die das Publikum mitgerissen haben und eine für ihre Zwecke überzeugende Show geliefert haben. Und das mit den Lichtern war ja schon hübsch anzusehen…

Ja, das Fazit. Nun…

Da Amphi war alles in allem schwer in Ordnung und hat sich für mich + Begleiterinnen gelohnt. Die Bands überzeugten uns, das Publikum wurde unsererseits größtenteils ausgeblendet und die widrigen Witterungsumstände wurden durch das Orga-team gut gelöst.

Die Arena selbst ist an sich kein schlechter Veranstaltungsort, auch wenn etwas Festival-Flair verloren geht, zumindest nach meinem Gefühl. Sie bietet sowohl innerhalb, als auch außerhalb genügend Sitzmöglichkeiten und die sanitären Anlagen waren den Umständen entsprechend in guter Verfassung. Die An- und Abfahrt war, was Autos betrifft, unkompliziert gelöst und bereitete keine Probleme, die Ticketvergabe ebenfalls.

Allerdings sollte die Belichtungs- und vor allem die Müllproblematik beim nächsten mal beseitigt werden (->Pfand?). Das waren Dinge, die nicht hätten sein müssen.

Gruß, SN

Shan Dark
Shan Dark (@guest_50716)
Vor 9 Jahre

Danke Mourant! Ich habe genüsslich gelesen und geschmunzelt. Sehr unterhaltsam geschrieben! Irgendwie hatte ich sowas befürchtet mit dem „Szenestadion“ bzw. konnte mir gar nicht vorstellen, wie das dort vonstatten gehen soll nachdem ich es damals bei meinem einzigen Besuch 2010 schon schlecht fand, selbst im Tanzbrunnen. Der war auch schon nicht meins als Location (ich brauch auch keinen Beach mit Liegestühlen) und fand alles hoffnungslos überteuert bei nahezu ungenießbarem Essen, noch dazu schlechter Sound und dieses Staatenhaus mit seinen Säulen & grottiger Akustik konnte einem auch das beste Konzert versauen.

Ich glaube Dir, dass es noch schlechter ging und war. Aber nicht schlimm: bleibt mehr Geld für andere Konzerte & kleinere Festivals.

Mone vom Rabenhorst
Vor 9 Jahre

Auf

https://www.amphi-festival.de/

gibt’s ein Statement von der Amphi-Crew zum Festival.

Shan Dark
Shan Dark (@guest_50746)
Vor 9 Jahre

@Mone, danke für den Hinweis, da kann man nun einiges besser nachvollziehen – ist mMn auch gut und ehrlich geschrieben. War für das Orga-Team eine außergewöhnliche Herausforderung, insb. weil noch unbekanntes Terrain. Ich habe auch schon einige Events veranstaltet, wenn auch nicht in der Größenordnung. Es ist mehr als ärgerlich, wenn alle am Rotieren sind hinter den Kulissen und das Ergebnis aber trotzdem nicht – weder für einen selbst noch für die Gäste – zufriedenstellend ist. Zum Glück ist mir das selbst noch nicht passiert, aber es muss ungemein frusten.

Mein Festival ist es trotzdem einfach nicht und schon gar nicht in einer Arena – aber für die Amphi-Fans würde es mich freuen, wenn nächstes Jahr alles besser wird.

Mone vom Rabenhorst
Vor 9 Jahre

@Shan Dark, genau das dachte ich auch, als ich das las. Auch ich habe schon größere Events, teilweise als Allein-Organisatorin, veranstaltet, wenn auch in einem GANZ ANDEREM Bereich. Viele wissen gar nicht, wie viel Arbeit wirklich dahinter steckt und stellen sich das alles sehr einfach vor. Und wenn dann wirklich was schief geht, und dann so extrem (Wetter)… au weia!

Ich fand den Bericht auch ehrlich geschrieben. Daher dachte ich in meiner Großzügigkeit, stelle ich den Link hier einfach mal rein. :-)

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