„So kommen Sie hier nicht rein!„. 2006 besuchten wir Bekannte meiner Freundin in Berlin, die uns nach einem schönen Abendessen „ihr“ Berlin zeigen wollte. So machten wir uns auf, einen entsprechenden Tanzschuppen, dessen Namen ich wohl verdrängt habe, zu besuchen. Ich war noch nicht einmal sehr gruftig gekleidet, konnte mir aber wohl die Reaktion des Türstehers wohl denken, als ich das Publikum beim eintreffen vor Ort begutachtete. Eindeutig nicht Alternativ und schon gar nicht schwarz. „So kommen Sie hier nicht rein!“ waren dann auch die erwartete Aussage, der ich mich beugte, denn wirklich rein wollte ich nicht. „Dann gehen wir eben in so einen Studenten-Schuppen, da kommst du bestimmt rein.„, war dann auch die Antwort unserer Reiseführer. Ich bin kein Student, war nie einer und werde wohl nie einer sein, aber um des Friedens Willen bin ich dann mitgegangen.
Wenn man heute die Ankündigungen der Szenetypischen Veranstaltungen betrachtet, fällt auf, dass man immer wieder lesen kann, das Einlass nur mit Szenetypischer Kleidung gestattet ist, von einem Dresscode ist die Rede. Während das bei den Stinopartys 1 schon recht schwer sein kann, ist man mit schwarzer Kleidung zu einer Gothic Party fast nie verkehrt, ein bisschen ausgeflippt und bei Bedarf auch kaputt rundet die Sache dann ab. Eigentlich ziemlich simpel. Blaue Jeanshosen und bunte Farbe die nicht von der Szene adaptiert wurden sind Fremdkörper.
Zugegeben, das feiern „Unter sich“ hat einen ganz besonderen Reiz. Auf der Tanzfläche zwischen all den anderen Grufties geht man unter und verbindet sich rein optisch zu einer schwarzen, tanzenden Masse. Man gehört dazu, fühlt sich dazugehörig und das obwohl man ja eigentlich Individuell sein wollte. So Paradox wie es klingt ist es aber gar nicht. Auch in der schwarzen Szene gibt es durchaus ein Zugehörigkeitsgefühl, das sich in der äußeren Erscheinung Ausdruck verleiht, denn gerade die Gothic Szene ist eine stark optisch orientierte Szene. Es kann sehr angenehm sein nur unter gleichgesinnten oder gleichgekleideten zu feiern, ohne dabei das Gefühl zu haben, von 1000 Augen beobachtet zu werden. Hier wirkt der Spieß umgedreht, Menschen in bunten Hemden und blauer Jeans fallen auf wie auf einer Karnevalssitzung und werden gnadenlos angestarrt.
Auf der einen Seite grenzt sich der Gothic von heute durch seine äußeres Erscheinungsbild vom Rest der Gesellschaft ab, doch Sozialkontakt und Zusammengehörigkeit spielt auch hier eine große Rolle. So empfinden die meisten die Veranstaltung unter ihresgleichen als Entspannend und inspirativ, hier können sie loslassen und so sein wie sie sind ohne Ablehnung zu erfahren. Hier findet man gleichgesinnte, mit denen man fast immer eine Gemeinsamkeit hat, die schwarze Kleidung.
Ich für meinen Teil finde es angenehmer, wenn Szenetypische Kleidung erwünscht ist, wenngleich Musikgeschmack und allgemeines Auftreten sowieso für eine natürliche Auslese der Besucher sorgen. Vereinzelte Irrläufer auf schwarzen Abenden werden schnell optisch entlarvt und erfahren oft Ausgrenzung und Ablehnung. Welche Meinung habt IHR zu einem Szenetypischen Dresscode? Ist das für euch eine Form des Ausgrenzung oder Ausdruck für ein Zusammengehörigkeitsgefühl?
Einzelnachweise
- Stino: Abkürzung für Stinknormale, für Menschen die keiner oder nur einer Modetypischen Szene angehören[↩]
Schwarze Jeans und schwarzes T-Shirt sollte man doch wohl hinbekommen, oder? Wer das nicht schafft, der WILL an der Tür ein „Verzieh dich“ zu hören bekommen. Ganz ehrlich: Braucht es in einer schwarzen Disco Menschen, die nicht im geringsten in der Lage sind sich anzupassen, rein optisch schon deplaziert wirken und entsprechend nur zum Spannen reinkommen?
hehe, sowas hab ich mal erleben dürfen. in einem club hier gabs sonntags abends musik in richtung gothic, darkwave, newwave, … (ich kanns eh nicht unterscheiden) – was mir aber nicht so richtig bekannt war. eine gute freundin von mir sagte mir ich solle doch mal reinschauen: war schon lustig dass alle augen auf den grade reinkommenden typ in hochgekrempelter blauer 501, 8-loch martens und weißem^^ lonsdale-hoodie gerichtet waren.
aber nach ner minute war gut, man hat sich mit mir unterhalten – das tolerante verhalten ist mir sehr positiv aufgefallen damals.
Ich persönlich finds eigentlich nicht schlecht.
Viel zu oft sind auf Partys ohne Dresscode irgendwelche Hopper augetaucht, die sich die „Freaks“ mal anschauen und rumpöbeln wollten.
Gleiches galt für irgendwelche alten Säcke die mal nen bisschen Fleischbeschau machen wollten, inklusive rumgrabschen (immerhin sehen die Mädels ja so aus als wären sie ja genau darauf aus *ironie* *kotz*)
Zumindest vor sowas kann man seine Parties mit Dresscode ein wenig schützen und dafür sorgen, dass man ein wenig unter sich bleibt.
@Tears: In der Tat, ein gesundes Maß an Anpassungsfähigkeit erleichtert nicht nur das Leben sondern zeugt auch in gewisser Art und Weise von Reife, wenn man in diesem Zusammenhang überhaupt davon sprechen kann. Aber in wie weit ist man selbst in der Lage sich anzupassen? Schwierig. Ich hätte mich in oben erwähnten Fall wohl nicht in Schale geschmissen, nur um Laden X betreten zu dürfen.
@Tobi: An deiner Unterscheidungsfähigkeit die Musikstile betreffend werden wir arbeiten müssen :) Weiß ist als Kontrastfarbe mittlerweile auch in der Gothic-Szene etabliert, aber blaue Hosen geht gar nicht… Nein, im ernst – Deinen Eindruck was das Tolerante Verhalten angeht kann ich bestätigen, oftmals gibt es ein friedliches Nebeneinander.
@Ricarda: Ja, irgendwie stimmt das. Vor allzu neugierigen Blicken und Spanner schützt ein gewisser Dresscode. Aber wirkliche Grabscher hält wohl eine Schwarze Hose und ein schwarzes Hemd nicht auf. Für die Fleischbeschau sorgt die Szene nach meinem Eindruck selbst. Die Menge der Kleidung die man Szeneintern trägt ist im Laufe der Jahre immer weiter geschrumpft. Es gilt auffallen unter Aufallenden. Deshalb teile ich deinen Eindruck und kann gut nachvollziehen was du meinst.
Nun, die StiNo-Discos will ich sicher nicht als Vorbild nehmen. Hat deine Hose die falsche Marke kommst du nicht rein. Nein, das muss nicht sein, aber wenn ich meine Oma mit in die Disco nehmen will, dann steck ich sie in ne schwarze Hose oder nen schwarzen Rock, ne schwarze Bluse dazu und dann sollte das passen. Wer keine schwarze Hose im Schrank hat, aber in die Schwarzvolk-Disco will… nun, der sollte sich über das Verhältnis seiner Wünsche zu seinem Willen Geld auszugeben Gedanken machen :D
PS: Nein, meine Oma geht nicht mit in die Disco.
Der Szenetypische Dresscode ist auch trotz dem Genre manchmal unterschiedlich. Also im Hardcore wir alles durcheinander getragen. Hauptsache Bunt, schrill,
Im Gothik wie auch im Metalbereich (das ist mein Bereich) gibts Subgenres in denen sich einzelne Modepunkte, oder wie es erwähnst Dresscodes, wiederfinden.
Sind es im Thrashmetal, die Kutten, die weißen Tennisschuhe, oder die bunten Bandshirts, ist der Black Metaller das genaue Gegenteil! Patronengurte, oder die SStiefel, oder die umgedrehten Kreuze und das Corpsepaint. Am besten ganz dunkel. so großfächig der Begriff des Genre auch ist… der Dresscode variiert.
Und im Gothik-Subgenre ist es ähnlich. es gibt die Visus… die zählen doch auch dazu oder? Dann diese … die neon-sachen tragenden. und dann auch welche die tragen nur schwarz. einzelne tragen hauptsächlich mittelalterliche Trachten. oke oke. Im Gothikbereich kenn ich mich nicht gut aus. aber ich weiß das es dort komplizierter ist, als in diesen schicki micki Läden.
Mein Bruder arbeitet in einem angesehenen Top-Club. und da besteht der Dresscode aus Kakko, Krawatte, Kleidern. da kann man nur das richtige tragen… da kannste dein inneres nicht wiederspiegeln.. es sei denn du bist ne Frau… da haste ne auswahl an der Farbe deines Kleides.
aber da haste recht… als Student ‚beschimpft‘ zu werden ist schlimm… schon allein die Aussage…“da kommst du bestimmt rein“ … klingt nach dem motto „du siehst so schlecht aus, nur da haste eine wahl… denen ist das eh alles scheiß egal“
=)
Dresscode ist rassistisch. Warum sollte man nicht die Musik in einer Veranstaltung hören, können,dürfen nur weil die Kleidung nicht zu stimmen scheint.
Das ist, wie ich finde ziemlich intolerant. Das ist wie im Metal, in dem ich meist zu hause bin, das man nur mit langen Haaren true ist, doch darauf kommt es im Leben eben nicht so an. Kleidung und äusseres ist scheissegal in dieser Welt.
Wenn ich Bock hab auf Punk oder was anderes muss ich mich dafür nicht verkleiden. Ich gehe mit eher Metal Sachen als Kleidung zu Metalkonzerte, zu Punkkonzerte oder auf Oi!Skin Konzerte, was solls. Ob es nun Trash oder Black oder Death Metal ist, wen kümmert es, wenn man Spass an der Sache hat.
Ich habe kein Problem damit wenn Menschen sich Kleiden wie sie wollen, mir egal wie man auf einem Konzert oder eine Disko aussieht. Hauptsache man hat seinen Spass.
Und wenn ich mit Metal Klamotten auf eine Rock n Roll Tanzveranstaltung gehe habe ich auch dort meinen Spass obwohl die Leute wie in den fünfzigern gekleidet sind.
Ich finde, man sollte mit dem Kleidungsmist einfach aufhören, danach sind Menschen selten zu beurteilen und einfach gucken das man die rausschmeisst die Stress machen auch wenn sie die richtige kleidung tragen.
Wie immer ist meine Meinung dazu irgendwie ambivalent.
Ich habe grundsätzlich nichts gegen das Hereinlassen der Anderen, daß mag durchaus mal neue Ideen und neue Mädels in eine Szene integrieren, aber:
Wenn es eine Szene-Party ist, dann gehört da auch kein Nicht-Szener rein, weil es dann ja keine Szene-Party mehr wäre.
Wobei ich zugeben muß, daß ich keine Ahnung hätte, wo genau da die Grenzen zu stecken wären.
Weisses T-Shirt und Blue-Jeans blieben jedenfalls definitiv draußen.
@ Sebastian: Du bist dir über die Bedeutung des Begriffs „Rassismus“ bewusst? Zudem solltest du dir das Wort „Hausrecht“ mal genauer ansehen. Denn da muss ich Vizioon zustimmen: Auf einer Szene-Veranstaltung haben StiNos eben nichts zu suchen, denn wenn man die gottverdammte Toleranz (boah, dieses Wort gehört mit Folter bestraft) bis zum Erbrechen durchzieht, dann können wir gleich alle Szenen abschaffen und zoophil werden -.-
@Äwe: Stimmt, auch im Metal Bereich gibt es unzählige Subgenres mit verschiedenen äußeren Merkmalen, den Dresscode. Bei manchen Musikrichtung erledigt sich das Problem der äußeren Erscheinung von ganz allein. Trash- und Deathmetal gehören sicherlich dazu, schwieriger wird es sicherlich beim Massentauglicheren sogenannten Nu Metal. Deine Anmerkung zum Inneren das nach Außen gekehrt wird, finde ich in diesem Zusammenhang sehr interessant. Bei Szenetypischen Clubs steht also mehr der Mensch im Vordergrund, während im angesagten Top-Club der äußere Schein meistens trügt.
@Sebastian: Also rassistisch ist ein Dresscode meiner Meinung nach nicht. Intolerant ist dafür ein deutlich besseres Wort. Irgendwie muss ich Dir beim lesen deines Kommentars Recht geben, vom äußeren auf das innere zu schließen und die Menschen danach zu beurteilen führt in der Regel zu Vorurteilen. Doch welche Wahl haben wir? Egal wie tolerant man sich selbst findet, immer führt der erste Eindruck zu einer Art Schubladendenken. Wünschenswert wäre es, wenn die Schublade nicht gleich zugemacht wird. Kleidung ist in der Gothic-Szene ein primäres Merkmal, das fest zur Lebenseinstellung dazugehört. Verkleidung ist hier Selbstinszenierung.
@Vizioon: Das du jetzt neue Mädels erwähnst lässt tief blicken :) Nichts desto trotz sehe ich das ganz genauso. Die Grenzen sind zwar fließend, doch es gibt sie dennoch. Gerade Szene-Party liegen momentan im Trend, es ist nur eine Frage der Zeit bis beispielsweise reine Gothic-Party kommen. Und da bitte dann mit „Tanzcode“ Zwei Schritte vor, 2 schritte Zurück :)
@Tears: Zoophil, das musste ich erst mal nachschlagen du Ferkel ;)
Intolerant ist das bessere Wort als Rassistisch, das stimmt.
Kleidung gehört auch oft zu einer bestimmten Musikrichtung dazu, sonst würden viele Punks nicht so rumrennen, oder auf Metalkonzerten viele so aussehen wie sie aussehen.
@ Tears : Ja, ich kenne das Wort Rassismus. Wie gerade gesagt habe ich das Wort ein wenig falsch gewählt, wobei mir es im Bereich der Ausgrenzung oft einfach Rassistisch vorkommt, sei es in einer Disko in der ich nicht reinkomme weil ich die falschen Schuhe trage oder weil man nur ganz in weiß reinkommt oder eben in schwarz.
Wenn es im Gothic mehr auf die Klamotten ankommt als auf die Einstellung zur Szene und zur Musik, wie will man dann neue Menschen hierfür begeistern können ?
Ich denke es ist insgesamt ein recht schweres Thema und man kann den Menschen auch nicht in den Kopf gucken.
Dresscode ist eine merkwürdige Sache, die ich auch nicht in den Feinschmeckerlokalen verstehe. Ich verstehe aber das Hausrecht, daher kann ein Veranstalter natürlich solche Regeln aufstellen.
Es ist ein für mich schweres Thema, denn es gibt sicher Menschen die sich zu einer Szene dazugehörig fühlen oder denen diese Szene gefällt doch weiter denken und auch in anderen Szenen beheimatet sind.
Was ist nun mit dem Punk derPunk lebt, aber auch Gothic und Dark Wave und was weiß ich. Darf dann nicht rein weil er zu bunt ist, oder er muss sich verkleiden.
Dass Gothic nicht mehr als ein Modestil ist beweisen 80% der Intelligenzverweigerer die man in den Discos so antrifft. Dresscode, naja – ich hätte auch was dagegen, wenn man nur noch mit xtrax-Klamotten in die Disco darf (ok, eigentlich auch nicht, ich geh ja eh nicht hin) aber sagen wir es mal so: Es sollte reinpassen. Ein Punk in Bondagehose mit Lederjacke und grünem Iro stört mich optisch wesentlich weniger als ein Typ mit Baseballmütze. Für einen richtigen harten Dresscode ist die Szene auch zu breit gefächert: Der eine rennt im Nadelstreifenanzug rum, der nächste im Latexfummel, wieder eins weiter steht die Kleiderstange von xtrax und an der Theke steht jemand der bei C&A einkauft und dann die Nähmaschine ausm Schrank holt. „Touristen“ sollte man aber aussortieren… denn das ist ein Tritt in die Eier der Szene.
@ Tears : Sehr gut gesagt was ich versuchte eigendlich auch mit meinem Kommentar auszudrücken aber es nicht gerade gut hinbekommen habe.
Ich persönlich kenne die Gothic Szene nur vom Rand her, also die Klamottenläden wie das Unlicht in Düsseldorf, die auch mehr als nur Gothic verkaufen und von Menschen die Gothic sind mit denen ich mal bekannt war.
Tolerant sollte man schon sein in gewisser Weise. Klar, wenn ich in Hip Hop Baggys rein will um Frauen anzugaffen dann hat das dort nichts verloren, das sind nur „Touristen“ die Gaffen wollen, wie auch die BildExpress die über das Gothic Treffen Berichten und eine Bildergalerie mit „Fotos gucken sexy wie nie“ betiteln.
Das Weichspülen einer Szene kann man immer dort sehen wo Bands erfolgreich werden. Einmal Charts und schon kommen die ganzen Poserkiddies und verderben den Spass.
Wobei man immer einen Einstieg in eine Szene braucht, doch nicht diese ganzen Leute die nur kommen weil es gerade „Hip“ ist.
Ganz schlimm finde ich aber diese Dresscodes in Kneipen mit Türsteher, dort will ich nur Bier trinken, nicht mehr und habe dafür die falschen Hosen an. Das will ich einfach nicht verstehen.
@Sebastian: Ich denke, das eine geht nicht ohne das andere. Es gibt genug Leute, die mit Goth nichts zu tun haben, aber sich so kleiden… das ist für mich keine Szene. Wenn man aber die Szene mag, aber keinen Bock auf den Style hat, dann stimmt da auch was nicht. Denn das macht die Szene aus, eine gewisse Grundstimmung, und auch eine Affinität zu „Schwarz“ … jedenfalls verstehe ich es so. Klar ist das irgendwie intolerant, aber ich habe ja nicht nur Freunde in der Szene. Es sind trotzdem gute Freunde, ich würde sie auch zum MeraLuna oder WGT mitnehmen (denn sie sind Freunde), aber sie gehören definitiv nicht der Szene an.
@ vizioon : Verstehe und klingt logisch. Die Grundstimmung des Schwarz ist bei mir auch vorhanden, wobei ich, da ich nicht zu dieser Szene gehöre auch gerne mal ein paar andere Sachen trage, aber nicht bunt.
Nur darf eben nicht eine Szene nur in diesem engen Rahmen gesehen werden, finde ich. Wenn es eine reine feste Szenenveranstaltung ist, mit festen Regeln, so wie es auch Mittelalterspeiseveranstaltungen gibt, oder fünfziger Partys, dann gibt es schon einen Dresscode. Doch ich kann auch ausserhalb dieser Szene rumhängen mit Leuten die HipHop hören udn leben.
Sieht dann wenn wir durch die Kneipen ziehen, am besten noch mit einem aus der linken skin szene, vielleicht komisch aus,doch trotzdem kann man dort zusammen spass haben.
doch eine einstellung zum metal, die auch schwarz gekleidet ist, würde meiner meinung nach schon passen.
Doch nicht immer will ich einfach dieses Szenenzeug verstehen, vor allem im Metal. Ist man Death, oder doch Gore, oder einfach Thrash und wie passt dann Black da rein ?
Wann ist man true ? Mit oder ohne Dimmu Borgir, haben die die Szene schon verraten oder vorangebracht ?
Dies sehe ich auch hier, im speziellen Schwarze Szene Kleidungsstil als Problem. Es gibt zu feste Regeln, auch wenn schon klar ist das Kleidung, wie eben von Tears schon gesagt, gewissen passenden Regeln unterworfen sein sollte.
Eine Szene mit starren Regeln steht irgendwie still. Gewisse übereinkommen die die Grundsätze betreffen sind ok, doch sollte es auch Interpretationsmöglichkeiten geben, finde ich.
*heul* ich les hier nur noch was von Toleranz! Toleranz ist scheiße und blöd und ein ganz arg missverstandenes Wort!
@ Sebastian: Guck ich mir die Gothic-Szene heute an, dann wäre Stillstand wohl etwas sehr schönes gewesen. Die Szene ist zum brechen voll mit irgendwelchen Hauptschul-Tekkern die mit ihrem Gefuchtel die halbe Tanzfläche einnehmen und dann im Sommer zur Loveparade pilgern. Toleranz? Nein, danke!
Das was manche Türsteher betreiben ist keine Dresscode-Kontrolle sondern Gesichtskontrolle. Die geilen Mädels lassen wir rein, der Typ den eh keiner f!cken will lassen wir vor der Tür. Das ist es, was zum kotzen ist.
@Tears: Exakt! Hauptschul-Tekkern :) Hätte ich jetzt noch so konkret gesagt (bin zu höflich) aber musste tatsächlich vor dem Monitor nicken. Toleranz hin, Toleranz her – Es geht um die Definition (für mich). Man kann nicht einfach alles „Gothic“ plakatieren was sich mal schwarz kleidet und nicht Gothic-Party draufschreiben wenn Neo-Industrial oder ähnliches läuft. Wenn ich zu einer „schwarzen Party“ gehe, dann akzeptiere ich auch alle Extremitätenschwinger, schließlich habe ich auch eine dem entsprechende Erwartungshaltung.
@Sebastian: Die Gothic Szene definiert sich nicht ausschließlich durch die Kleidung, das hast du falsch verstanden. Die Gothic Szene ist eine stark optisch orientierte Szene, in der die Selbstinszenierung dazugehört, genau wie eine gewisse Affinität für das morbide, melancholische und romantische. Gothic ist nur ein Oberbegriff, ähnlich wie Metal. Darunter fallen unzählige weitere Musikrichtungen über die man sich ebenfalls definiert. Das mit den Regeln ist zwiespältig. Feste Regeln behindern den Fortschritt, keine Regeln führen zum Zerfall. Die Interpretationsmöglichkeiten sind durchaus gegeben, auch eine Entwicklung findet statt. Das sie mir nicht immer gefallen muss, liegt wohl an meine eigenen Geschmack :)
@Vizioon: Eine gute Beschreibung. Ich habe fast ausschließlich Szenefremde Freunde und Bekannte, selbst meine Freundin hat mit Gothic (außer einigen musikalischen Vorlieben) nichts am Hut. Wenn wir entsprechend ausgehen wirft sie sich in ein entsprechendes Outfit, gehört aber nicht der Szene an.
@ Tears : Toleranz ist Scheisse und Blöd ? – Ich will hier nun nicht so ausholen und auch niemanden seinen Szenengeschmack und Einstellungen absprechen, doch wo beginnt dann die Toleranz und wo endet sie ?
Ist man schon tolerant wenn man jemanden aus der Szene zugesteht das er lange statt kurze Haare trägt, oder einen Rock statt einer Hose ?
Ferner möchte man meist selber auch eine gewisse Toleranz von anderen haben, da man so sein möchte wie man ist und auch so rumlaufen möchte.
Wie es ist das es keine Toleranz gibt kann man hin und wieder gut in Intoleranten Staaten sehen in denen man schon in den Knast gehen kann weil man Metallica hört. Passiert hin und wieder mal in intoleranten Religionsstaaten.
Eine gewisse Tolerant muss es dann schon innerhalb der Regeln geben. Die Regeln sind grob in der Szene definiert, so wie es in fast jeder Szene der Fall ist.
Eine gewisse Entwicklung ist auch nie so schlecht, sonst hätte sich, hätte es nicht irgendwann einmal eine Entwicklung gegeben, nie sich diese Szene entwickeln können.
Dein letzter Satz der bringt es wirklich auf den Punkt. Habe das auch mal so erlebt, ich als einziger Typ mit ein paar Mädels rumgezogen, hat sich einfach so ergeben das ich als einziger ein Typ war. Die Mädels durften alle rein. Ich nicht. Bisschen rumdiskutiert das ich dazugehöre und nur was trinken will, aber durfte nicht in den Laden.
Na dann, haben wir dem gesagt, dann verliert er jetzt wohl noch ein paar Kundinnen. Zack alle wieder raus aus dem Laden.
So ein Schwachsinn, als ob ich dort mit fünf Frauen in einen Laden gehe und dann alleine dort Stress mache oder sowas.
@ Robert :
Nur die Kleidung würde ich jetzt auch nicht so sagen, da die meisten Szenen sich vorrangig durch und über die Musik definieren. Doch im Gothic wird schon mehr wert auf die Kleidung gelegt, oder es ist mir einfach bisher mir nur so aufgefallen.
Dein Satz über Fortschritt und Zerfall ohne Regeln trifft sehr gut. Ohne Fortschritt im Metal würde die Welt wahrscheinlich immer noch Bon Jovi und Mötley Crüe als das härteste ansehen.
Der Zerstören der Regeln kann hin und wieder einen Fortschritt bedeuten, wie im Metal nun keine Dauerwellen mehr getragen werden. Komplettes hinwegsetzen über die Regeln ergibt dann aber auch das manchmal alles verloren geht und eine Szene zerstört werden kann.
Das was manche Türsteher betreiben ist keine Dresscode-Kontrolle sondern Gesichtskontrolle. Die geilen Mädels lassen wir rein, der Typ den eh keiner f!cken will lassen wir vor der Tür. Das ist es, was zum kotzen ist.
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Tja so ist das in unserer Gesellschaft, wer scheiße aussieht, hat von Anfang an ein dickes Minus in seinem Leben, egal wie gut er sich benimmt und wie viel Leistung er bringt, er wird nie so viel Anerkennung bekommen wie ein hübscherer Junge oder hübscheres Mädchen. Anerkennung wäre bei einem hässlichen dann eher als Mitleid zu bezeichnen. Aber so ist das ja auch in der Tierwelt, der größere und der mit dem schöneren Mähne (löwe) bekommt eben leichter ein ab.
@Sebastian: Bon Jovi war wirklich mal härter :) Nichts desto trotz stimme ich Dir zu, das sich viele Szenen über den Musikgeschmack definieren, es gibt jedoch einige die daraus hervorstechen, wie beispielsweise angesprochenen Gothic-Szene oder auch die Mittelalterszene (LARP). Einige Szenen definieren sich auch über eine gemeinsame Tätigkeit (Graffiti oder Skater) die genau genommen auch keine eigene Musik haben, sondern Musikstile in sich vereinen.
@Studenten WG: Natürlich, Gesichts- oder Nasenkontrolle gibt es zu hauf. Ich bin jedoch der Meinung, das diese Krankheit nicht Szenetypisch ist. Gerade in der schwarzen Szene definiert sich hübsch über ganz andere Attribute. Jungs beispielsweise sind hier meist sehr dünn, was die Mädels sehr anziehend finden. Hässliche Menschen (wenn man sie so bezeichnen mag) haben aber einen entscheidenden Vorteil, sie können besser kämpfen :) Außerdem ist die Definition von Schönheit und persönlichem Geschmack eine temporäre Sache, was ich früher hübsch fand, finde ich heute nicht mehr so anziehend.
Ab- und Ausgrenzung ist immer so ein heikles Thema…
Ich bin als Student in der glücklichen Lage, zwischen Alltags- und Ausgehklamotten nicht nennenswert unterscheiden zu müssen. Ich gehe also auch im Alltag nicht ungeschminkt vor die Tür, trage oft auffälligere Klamotten, Pikes und viel Silberschmuck. Wenn ich dann in schwarzen Clubs unterwegs bin, gebe ich mir einfach mit der Schminke etwas mehr Mühe, denke ich.
Und das ist das, was ich wichtig finde. Dass man authentisch ist und sich nicht verkleidet.
Natürlich brezelt sich jeder etwas mehr auf, wenn man weg geht, aber ich mag es einfach nicht, wenn Leute unter der Woche die graue Maus sind, und am Wochenende dann einen auf Übergoth machen.
Von daher ist es mir letztlich ziemlich egal, wie die Leute auf den Veranstaltungen herumlaufen, weil Klamotten und Styling eben dann doch nur sekundär sind. Ich fühle mich auf gruftigen Veranstaltungen wohler mit bunt gekleideten Menschen, die fühlen wie ich und sich für die gleiche Musik und Kunst etc. interessieren, als mit solchen, die sich nicht gruftig KLEIDEN sondern VER-KLEIDEN und unter der Woche nicht dazu stehen wollen.
So gehe ich z.B. sehr gerne auf die „Dead Kennys Party“ in Frankfurt am Main, wo sich Punks, Waver der alten Schule, verschiedene Arten modernerer Goths und optisch stinknormale Leute treffen und zu Post-Punk, Darkwave und 80er-Synthpop eine schöne Zeit haben.
Diese Dead Kennedys Party würde ich gerne mal besuchen, klingt äußerst prickelnd. (Dead Kennedys? -> Video).
Manchmal ist es schwer authentisch zu sein. Ich frage mich in dem Zusammenhang, was du studierst :) Ist man denn noch authentisch, wenn man für Job und Karriere Abstriche macht? Ich denke nicht. In meiner Freizeit sehe ich eigentlich so aus, als würde ich ausgehen. Ich unterscheide da auch nicht großartig. Selbstverständlich geht man immer ein bisschen aufgebrezelter aus dem Haus, wenn man eine Party besucht :) Dann schnall ich mir auch die guten Pikes unter die Füße :)
Im Job bin ich aber „gezwungen“ blau zu tragen und Schmuck abzulegen. Das ändert aber nichts an mir, sondern ist dann eine tatsächliche Verkleidung. Man darf natürlich auch nicht vergessen, das es durchaus möglich ist, das Verkleiden mit der Echtheit zu verbinden. So habe ich auf der Normalo-Hochzeit eines guten Freundes eben doch einen feinen Anzug getragen mit Schlips und Kragen und Pikes dazu :D Daraus haben sich sehr interessante Gespräche ergeben ^^
Bin ich noch authentisch wenn ich mich für Job und Karriere verkleide? Bin ich noch Gruftig wenn ich für liebe Menschen Kompromisse eingehe? Wo ist die Grenze zwischen Kleiden und Verkleiden? — Ich weiß es nicht. Noch nicht, werde mich damit mal auseinandersetzen, vielleicht hilfst du mir dabei :)
Die Party heißt tatsächlich „Dead Kennys“ :) Die Deko besteht unter anderem immer aus gruftigen Southpark-Figuren ^^
https://www.facebook.com/TheDeadKennysParty/
Nächstes mal mit Live-Auftritt von „House of Usher“ – immer im „Nachtleben“ in Frankfurt/Main
*Werbung aus* :)
Für Job und Karriere Abstriche zu machen ist selbstverständlich legitim. Ich wäre niemals so doof und würde mit schwarzen Fingernägeln und voll geschminkt auf ein Vorstellungsgespräche gehen oder so etwas.
Aber das ist auch garnicht das, was ich meinte.
Wenn es Leuten aus gesellschaftlichen Gründen nicht möglich ist, sich zu kleiden wie sie es gerne würden, dann ist das eine Sache. Aber ich habe z.B. eben schon Leute kennengelernt, die unter der Woche rumlaufen wie der letzte Hiphopper, um dann am Wochenende einen auf Über-Goth zu machen. Und das finde ich einfach nur unehrlich.
Deine Definition von der Verkleidung, die du für den Job anlegst finde ich sehr schön und nachvollziehbar. So ähnlich fühle ich mich, wenn ich aus Grund XYZ mal so komplett ohne Kajal das Haus verlassen muss oder sowas. Dann fühle ich mich irgendwie, als trüge ich eine Maske die erst wieder runterkommt, wenn ich ein klein wenig Schminke auftrage…
Klingt clicheehaft und ein wenig pathetisch, ist aber irgendwie so…
Eine Hochzeit habe ich bislang nur schwarz erlebt, und das auch noch als „Trauerzeuge“ ^^
(Achja, da du fragtest: Ich studiere Germanistik und Anglistik, jeweils alte Literatur und Sprache. Aber mit dem Thema hat das eigentlich nichts zu tun ^^)
Ich hatte zunächst gedacht, du hättest dich vertippt. Aber eine interessante Idee :) Die Musik ist übrigens ein Traum, gerne würde ich mit Dir die Abende teilen. *seufz*
Ja, so sehe ich das auch. Es gibt einige Leute in meinem Umfeld, die erkennt man außerhalb der Discothek gar nicht wieder :)
Das Outfit und das vor allem in der Gothic-Szene ist ja meiner Meinung nach mehr als nur ein Outfit, sondern auch eine Art Panzer den man sich zulegt. Es sagt: „Schaut mich an! Ich bin das was ich denke, was ich fühle wirst du nicht erkennen können.
Man gibt sich eben gerne verschlossen und ist eher introvertiert, wie ein Zwiebel, die man von den verschiedenen Schichten befreien muss um ihren wahren Kern zu erkennen.
Zu deinem Studium: Das hat so gesehen sehr wohl etwas mit dem Thema zu tun, schließlich studierst du eigentlich das, was du lebst, oder? Das was einen interessiert und fasziniert zu vertiefen und sei es durch ein Studium ist eine tolle Sache. Jetzt weiß ich wenigstens, bei wem ich Rezensionen über alte Lovecraft Werke bekommen kann :)
An und für sich finde ich einen (nicht allzu eng ausgelegten) schwarzen Dressode okay, um z.B. zu verhindern, dass sich eine Gruppe „Stino“-Touristen auf eine schwarze Party „verirrt“, um sich dort wie die Axt im Walde zu benehmen. Gibt es leider immer wieder in Berlin, das ja bekannterweise mit Touristen reich gesegnet ist. Oftmals fangen solche Grüppchen dann an, demonstrativ auf der Tanzfläche rumzustehen, sich über Gruftis lustig zu machen oder sich mit zunehmendem Alkoholpegel selbst zum Affen zu machen.
Ein Dresscode sollte jedoch nicht dazu dienen, Partygängern aufzuzwängen, sich möglichst aufbrezeln zu müssen. Das ist schließlich nicht jedermanns Sache. Und ein möglichst ausgefallenes Outfit ist kein Garant dafür, dass der Träger auch zur Veranstaltung bzw. dem restlichen Publikum passt. Umgekehrt sollte jemand, der seine wilde Phase abgelegt hat, aber dafür schon sehr lange Szenemitglied ist, nicht an äußerlicher Einstufung scheitern, eine Party besuchen zu dürfen!
Vor ein paar Jahren gab es eine Verlagerung des Berliner „Dark Friday“ in den „Kit Kat Club“, eigentlich eine Fetish-Location. Am Einlass gab es einen Dresscode, allerdings waren das die Leute, die sonst auch bei den Fetisch-Partys die Kontrolle übten. Ich war mit einem guten Freund dort, einem Waver aus den 80ern, und den wollten sie so wie er war nicht reinlassen: mit schwarzen Jeans, langem schwarzen Ledermantel und schwarzem Shirt. Er wäre nicht sexy genug gekleidet, solle daher sein Shirt ausziehen. Das wollte er nicht und es entbrannte eine hitzige Diskussion, infolge derer er dann doch eingelassen wurde. Ich vermute, noch einige andere Besucher wurden von den bescheuerten Dresscode-Bestimmungen abgeschreckt.
Drinnen war es dann so, dass sich alteingesessenes Fetisch-Publikum und Schwarzvolk mischte. Der Club an und für sich war cool, aber (Halb-)Nackte, die sich auf der Tanzfläche oder auf den Sofas mehr als eindeutig miteinander vergnügen, brauche ich persönlich auf einer schwarzen Veranstaltung nicht. Ich hab mich gefragt, was die Clubbetreiber mit Aufnahme des „Dark Friday“ in ihren Terminkalender bezweckten (und auch die Veranstalter, die Party in dieser einschlägigen Location anzusiedeln). Es war jedenfalls keine richtige „schwarze“ Party, denn normale Gruftis ließ man nicht rein (trotz Partymotto), Fetischleute dafür umso eher. Inzwischen gibt es diese Zwitter-Party nicht mehr, aber einige Termine fanden schon dort statt.
@Tanzfledermaus: Das ist ja ein starkes Stück! In Hamburg habe ich das auch mal erlebt. Mich würde interessieren ob sich an solchen Abenden mal jemand an das Personal gewandt hat und falls ja, wie wurde reagiert? Wenn sowas regelmäßig vorkommt, sollte man sich als Veranstalter doch mal mit der Problematik beschäftigen.
Die Veranstalter machen da meist nichts, aber die schreiten auch nur ein, wenn jemand wirklich ausfallend wird.
Ich hab mal ein Mädel aus einer größeren Gruppe, die sich – obwohl am Rand genug Platz war – zum Unterhalten genau mittig auf der Tanzfläche platziert hatten, freundlich(!) angesprochen, ob sie bitte an den Rand gehen könnten, anstatt dieso schon recht kleine Tanzfläche zu blockieren (wer den „Duncker Club kennt, weiß, was ich meine). Die Dame hat mich nur doof angeglotzt. Später nahm sie mich dann mitten im Tanzen beiseite und meinte zu mir, wir wären hier nicht bei einer Gymnastikstunde. Wirklich sehr witzig. Ich zeigte ihr einen Vogel und tanzte weiter, woraufhin ich ein paarmal absichtlich von den Tussis angerempelt wurde – ich hab sie nach ein paar Remplern etwas unsanfter weggeschubst. Irgendwann sind die dann zum Glück abgehauen. Mit der Musik konnten sie offensichtlich eh nichts anfangen.
@ Tanzfledermaus u. Nenia
Jupp, das gibt es in Köln auch. Und zwar bei Partys, die keinen Eintritt kosten. Da gibt es eine Bar, in der seit einiger Zeit diverse Party-Reihen stattfinden. Immer ist der Eintritt kostenlos. Was zunächst ja gut klingt, ist leider der Garant dafür, dass jedes Mal irgendwelche (wahlweise besoffenen) Stinos aus den zahlreichen benachbarten Clubs reinschneien und sich benehmen, wie Tanzfledermaus es schon beschrieben hat. Hierzu muss man erwähnen, dass die Bar eigentlich eine Public-Viewing-Stätte ist und sich auf einer richtigen Partymeile befindet, auf dem Weg hin kämpft man sich erstmal durch die Menschenmassen, die vor den Clubs auf dem Bürgersteig rumstehen und oft schon um 23 Uhr strunzbesoffen sind. Ein denkbar schlecht ausgewählter Ort für eine Gruftparty-Location also… Die Partys in dieser Bar sind musikalisch meist in Ordnung, doch das Problem ist: Es kommt einfach kein Schwein. Im Durchschnitt vielleicht 15 Leute (Idioten mit eingerechnet), oft noch weniger. Ich bin wahrlich niemand, der sich Menschenmassen herbei wünscht, aber unter solchen Umständen kommt einfach keine Stimmung auf. Einige Zeit haben wir den Partys dort eine Chance gegeben, neue Reihen brauchen ja eventuell etwas Zeit, bis sie sich etabliert haben. Aber mittlerweile ist es dann doch immer das gleiche Trauerspiel, weshalb wir ab sofort auch fernbleiben werde. Im Blue Shell, das direkt um die Ecke liegt, ist es bei Partys hingegen immer prall gefüllt, obwohl dort Eintritt verlangt wird. Vielleicht heißt „Eintritt frei“ für viele Menschen „taugt auch nichts“. In dem Fall hätten sie nicht mal ganz unrecht…
Ich persönlich finde einen Dresscode – so wie einige der Kommentare bereits erklären – nicht verkehrt. Ich habe auch nichts gegen Touristen, wenn sie sich dann schwarz gekleidet haben. Die Szene lebt doch von ihrer Atmosphäre, ihrem Ambiente und der Ästhetik. Natürlich wirken dann „Stinos“ in Jeans und Turnschuhen störend. Ich finde es auch nicht schlimm, das so zu leben. Veranstalter, die diesen Dresscode zu Gunsten hoher Durchgangszahlen dann locker oder abschaffen, schneiden sich ins eigene Fleisch. Ich bin ehrlich: Wenn ich 2-3 mal in einen Laden gehen und ich mich dabei ständig von „Stinos mit Bierflaschen“ angaffen lassen muss, die dann torkelnd auf der Tanzfläche stehen, gehe ich da nicht mehr hin.
Ein interessantes Thema, das ich leider erst jetzt entdecke(aber ich bin ja auch erst seit kurzem hier)! Auch ich habe in Berlin vor zehn- fünfzehn Jahren schlechte Erfahrungen gemacht. Einmal kassierte ich von einem besoffenen Stino sogar mal eine Backpfeife! Und das engagierte Personal damals im K17 tat genau nichts obwohl der DJ es genau sah!!! Und das ist das eigentliche Problem mit Dresscodes: es hängt immer am ausführenden Personal. Wenn dieses sich wie Gott(h)Spieler aufführt, bringt es nicht viel für die Allgemeinheit sondern nur etwas für eine Art Elite. Wie dieses dann aussieht ist unterschiedlich. Aber grundsätzlich bin ich sehr für Dresscodes und dazu qualifiziertes Personal!