Ich bin bestürzt. Wie ich erfahren habe, ist Elizabeth Nekro gestern im Alter von nur 36 Jahren verstorben. Ich habe die quirlige Italienerin auf dem Spontis-Treffen 2016 kennengelernt, als sie auf mich zukam und davon berichtete, dass sie trotz mangelnder Deutsch-Kenntnisse den Blog verfolgte. Das hat mich schwer beeindruckt, schließlich ist der Google-Translator in der Regel eine Zumutung. Ihr bezauberndes Lächeln und ihre ansteckende Art zu Lachen haben damals bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Auch in den folgenden Jahren war sie immer wieder bei den Spontis-Treffen und hat vom letzten Treffen 2024 sogar ein kurzes Video gemacht, das sie in einem WGT-Rückblick, den sie bei YouTube hochgeladen hat, zeigt.
Als ich heute Morgen von ihrem Tod erfahren habe, hatte ich einen dicken Kloß im Hals. Sie hatte zwar kein Geheimnis um ihre Krebserkrankung gemacht, ich hatte allerdings vermutet, sie befindet sich auf dem Weg der Besserung.
Oliver, der die letzten Jahre ihr Partner war, postete ihre Todesanzeige überraschend bei Facebook. Ich kann den Schmerz, den er fühlen muss, nicht im Ansatz nachvollziehen. Alles fühlt sich so an, als hätte man sie aus dem Leben gerissen. So hatte sie eigentlich wieder Streams bei Twitch auf dem Programm, um dort gemeinsam mit Oliver Musik aufzulegen. Sowieso war sie sehr aktiv im Netz. Sie pflegte einen Instagram-Account und einen Kanal bei Youtube, gab Einblicke in ihr Leben und ihre Leidenschaften.
Es war eine Bereicherung, sie kennenzulernen. Ich verabschiede mich mit einem Gedicht, das auch in Italien geboren wurde.
„Es sandte mir das Schicksal tiefen Schlaf.
Ich bin nicht tot, ich tauschte nur die Räume.
Ich leb in euch, ich geh in eure Träume,
da uns, die wir vereint, Verwandlung traf.
Ihr glaubt mich tot, doch dass die Welt ich tröste,
leb ich mit tausend Seelen dort, an diesem wunderbaren Ort,
im Herzen der Lieben. Nein, ich ging nicht fort,
Unsterblichkeit vom Tode mich erlöste.“ (Michelangelo)
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Wizard of Goth – sanft, diplomatisch, optimistisch! Der perfekte Moderator. Außerdem großer “Depeche Mode”-Fan und überzeugter Pikes-Träger. Beschäftigt sich eigentlich mit allen Facetten der schwarzen Szene, mögen sie auch noch so absurd erscheinen. Er interessiert sich für allen Formen von Jugend- und Subkultur. Heiße Eisen sind seine Leidenschaft und als Ideen-Finder hat er immer neue Sachen im Kopf.
Den Hinterbliebenen kann man in dieser schweren Zeit nur ganz viel Kraft wünschen! 🕯️
Schlimm… Und das in dem jungen Alter. Ich kannte sie nicht persönlich, aber ihren Kanal und kann mich an die beiden letztes Jahr beim spontis treffen erinnern. Ich bin schockiert… Allen die nun trauern wünsche ich auch viel Kraft.
Das ist sehr traurig. Ein eigenartiges Gefühl, ich kannte sie auch nicht persönlich, obwohl sie letztes Jahr ganz in der Nähe war. Ein Alter, in dem es viel zu früh ist, zu gehen. Den Hinterbliebenen viel Kraft!
Ich kannte sie nicht, aber Oliver. Habe allerdings durch eigene Schicksaalschläge einen anderen Bezug zum Tod .Es gibt auch Menschen, die verschwinden, und niemand redet über sie. In Deutschland haben wir keine Trauer oder Wut Kultur. Denke gerade an „Moskito – Nichts sticht besser“. Da gab es eine Sendung zum Thema „Tod“.
Ich habe keine Ahnung, was du mit deinem Kommentar sagen willst. Aber in Anbetracht dieses traurigen Themas ist mein einziger Gedanke, dass wenn man nichts brauchbares beisteuern kann, man sich manchmal vll. besser stillschweigend im Hintergrund hält.
In meinen Augen ist eine Aussage wie „Es gibt auch Menschen, die verschwinden, und niemand redet über sie.“ ein Schlag ins Gesicht für Hinterbliebene. Kein Schicksalsschlag ist jemals mit einem anderen vergleichbar. Und das sollte man auch nicht tun!!!
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Robert, sorry für das Offtopic jetzt, aber für mich ist sowas pietätlos.
Heftig. In so jungem Alter. Oliver ganz viel Kraft und Elizabeth einfach Frieden. Krebs ist nach wie vor eine furchtbare Geisel der Menschheit und ich vermag mir nicht vorzustellen wie sie gegen diese Krankheit mit erhobenen Haupt gekämpft hat und nun doch den Kampf verloren hat.
Vielen lieben Dank für diesen Nachruf. Den Krebs hatte sie sogar besiegt, doch ihr Immunsystem war anscheinend für die aktuell kursierenden grippalen Infekte (es war nicht einmal eine echte Influenza) nicht gerüstet. So ist sie letztendlich quasi an einer fiesen Erkältung gestorben…
Schön, dass du dich zu Wort meldest und an dieser Stelle nochmal das Beileid für deinen Verlust. Ich hatte euch beide letztes Jahr beim WGT, vorm Volkspalast mehr oder weniger getroffen und dann The Secret French Postcard mit angesehen. Ich weiß nicht ob, du dich erinnerst. Wir laufen uns auch regelmäßig Freitag im Täubchenthal in der ersten Reihe über den Weg.
Es ist hart, wenn einem plötzlichen aus dem Nix etwas geliebtes genommen wird, ich hatte gleiches Erlebnis im November letzten Jahres. Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die noch kommende Zeit.
Und auch so einen Fall kenne ich, wo die Krebserkrankung besiegt war, aber der Körper noch nicht fit genug um andere Krankheiten abzuwehren. Einer Kollegin ging es vor einigen Jahren so.
Irgendwie fehlt mir gerade ein Gesicht dazu, aber sag beim nächsten Mal einfach hallo!