Wer schon mal auf einem Mittelaltermarkt gewesen ist hat sich sicherlich schon einmal über die dort ausgeschenkten Getränke gewundert: Wikingerblut oder Drachenblut sind Namen für das Met (Honigwein), eines der ältesten alkoholischen Getränke der Welt. Nachdem ich euch schon den Absinth in diesem Artikel näher gebracht habe, widme ich mich nun dem Met, dem Trank der Götter.
Das Met eines der ältesten bekannten Getränke mit berauschender Wirkung ist, liegt am Honig – besser gesagt am vergorenen Honig. Denn bei Honig mit hohem Wasseranteil setzt die Gärung bei längerer und entsprechender Lagerung spontan ein 1 und versetzt dem Getränk wie von Zauberhand einen Alkoholgehalt von etwa 11-16%. Da mögen sich sicherlich schon die alten Ägypter um 3500 v. Chr. gefragt haben, warum das Getränk so lustig und unbeschwert macht nachdem sie es eine Zeit lang in der Sonne stehen gelassen haben. Das mythische, traditionelle und antike Image des Met macht es auch heute vielen mythologisch inspirierten Szenen zum In-Getränk, das entweder aus der Flasche oder einem stilechteren Trinkhorn genossen wird.
Geschichte des Met
Seit die Menschen Honig in ausreichenden Mengen gewinnen, gibt es Met. Seine berauschende Wirkung macht ihn in der nordischen Mythologie zum Trank der Götter (Asen), das bei Festen und Ritualen gerne in rauen Mengen konsumiert wurde. In alten Dokumenten wie beispielsweise der Edda einem um 1220 entstanden Lehrbuch für Dichter, ist von regelrechten Flatrate-Party’s die Rede. Wie der Kater am nächsten Morgen genannt wurde, ist leider nicht überliefert. Honigwein, wie Met auch noch genannt wird, ist in vielen antiken Völkern ein Begriff, von einer wirklichen Entdeckung kann man nicht sprechen, eher von einer zufälligen Entwicklung, wie ich bereits Eingangs bei den Ägyptern erwähnte.
Im Laufe der Zeit entwickelte sich Met zum Alltagsgetränk, das bis in das späte Mittelalter hergestellt und ausgeschenkt wurde. Erst als man wieder begann im Norden Europas das Bier und im Süden den Wein in immer größeren Mengen herzustellen, lohnte sich die Produktion des vergleichsweise teuren Met’s bald nicht mehr. Glücklicherweise ist das Met auch heute noch in Teilen Nordeuropa ein traditionelles Getränk, das immer noch hergestellt und getrunken ist, so das immer noch originale Rezepturen vorliegen. Der Traditionspflege und den Überschneidung mit nordischer Mythologie und Wikingertradition ist es zu verdanken, das das Met in der Metalszene, bei den Neuheiden (Asatru), in der Mittelalterszene und bei den Rollenspielern einen hohen Stellenwert genießt. Der eher süße Geschmack des Getränkes in seinen unzähligen Variationen macht es auch unter den Frauen zu einem beliebten Stöffchen und findet auch bei den Gothics einem stetig wachsende Anhängerschaft.
Der Teufel steckt im Detail – Honigwein und Honigbier
Met ist kein Bier sondern eher ein Honigwein, der ursprünglich aus Honig und Wasser besteht und heute zusätzlich mit Hefe bestückt wird um die Gärung des im Honig vorhandenen Zuckers zu optimieren. Das ersetzen des Wassers durch Apfelsaft ist ebenfalls beliebt, ebenso wie das beimengen vom Kirschsaft und vergorenen Kirschen das dem Met nicht nur eine tief rote Farbe verleiht, sondern ihn auch den Spitznamen Wikingerblut einbrachte. Mischt man zusätzlich noch scharfe Gewürze in die Mischung spricht man von Drachenblut. Entscheidend für die Qualität des Met’s sind natürlich die Inhaltsstoffe, bei denen vor allem der Honig eine entscheidende Rolle spielt, es wundert deshalb nicht, das der Liter zwischen 4 und 12€ je Liter kostet.
Es gibt aber auch Honigbier, bei dem es sich um Bier handelt das unter Zugabe von Honig gebraut wird. Bereits die Germanen setzten ihrem gebrauten Bier Honig zu, wohl in Anlehnung aus das zu dieser Zeit bereits bekannte Met. Zu den Bedingungen des Mittelalters (vor der Entdeckung des Hopfens für das Brauen) war das Honigbier länger haltbar, da Honig natürliche, von den Bienen erzeugte Konservierungsstoffe enthält.
Honigbier hat einen geringeren und eher biertypischen Alkoholgehalt von etwa 5-8% und wird auf Eingangs erwähnten Mittelaltermärkten unter Namen wie Wikingerbier oder Odintrunk angeboten. Die Begriffliche Überschneidung mit dem Honigbier und Honigwein sorgte auf Mittelaltermärkten immer wieder für geschmackliche Verwirrungen, in der Regel bevorzugen die meisten das Honigbier, das man wegen des niedrigeren Alkoholgehaltes länger genießen kann.
Einzelnachweise
- Siehe auch unter dem Begriff Spontangärung auf Wikipedia.org[↩]
Met ist super, gehört für mich zu den schmackhaftesten alkoholischen Getränken. Wird auf dem Wacken Open Air auch eher in Massen als in Maßen konsumiert. Ganz gut aber, dass der nicht so reinknallt, da kann man wenigstens etwas mehr von trinken. :)
Vielen Dank im Übrigen für die sehr schön zusammengestellten und zusammengetragenen Infos. Einiges war mir noch nicht bekannt. Gute Arbeit, Rob!
Auf jeden Fall schmeckt das Zeug klasse. Bin zwar Bierfreund, aber Met ist ebenfalls ganz groß und für gute anlässe immer mal dabei.
Nun der Preis ist nicht so tragisch, denn Wein ist ebenfalls in dieser Preisklasse unterwegs.
Kennengelernt habe ich es auf einer Mittelalterveranstaltung und dort gab es Met warm zu trinken, auch eine interessante Sache wie ich finde.
Jetzt hast du mich aber echt mal wieder auf den Geschmack gebracht.
@Konna: Bier schmeckt den meisten auch meiner Meinung nach nicht, mit ein bisschen süßerem Grundton kommt da wesentlich besser an. Ich für meinen Teil stehe auf Malzbier :)
@Sebastian: Wobei es sich bei Met (siehe Beitrag) nicht um Bier handelt sondern um Wein, auf Mittelalterfesten gibt es das Met dann tasächlich auch warm zu trinken. Knallt das dann nicht doppelt? :)
Wenn ich mal kurz Torfrock zitieren darf:
„Wir trinken den Met, bis keiner mehr steht“
Also, ich meinte nun nicht das ich Met-Bier oder sowas trinke, sondern Altbier. Met selber ist schon für mich sowas wie Wein. Daher ist der Preis auch ok.
Ob das Warm genauso knallt habe ich nicht ausgetestet sondern nur warmes Met probiert denn ich musste an dem Abend noch fahren. War warm aber sehr interessant dieser Geschmack.
@funkygog: Ein Schüttelreim! Denn jetzt schüttelst mich immer noch ;)
@Sebastian: Glücklicherweise hast du kein warmes Altbier getrunken :D Warmes Met hatte auch mich immer eine einschläfernde Wirkung, so ähnlich wie heiße Milch mit Honig, obwohl ich dagegen mittlerweile resistent geworden bin.
Na, das würde ich schon nicht trinken, warmes Bier ist nicht so richtig richtig. Macht das Müde ? Ich habe es nicht soweit getestet um es festzustellen, nur für den Geschmack mal probiert.
Aber kann ich auch nicht vergleichen weil ich auch keine heisse Milch mit Honig kenne, bisher noch nicht ausprobiert, obwohl ich es sicher mal könnte wenn der kleine Husten kommen sollte.
Als ich früher noch Alkohol getrunken habe, hat es mich immer äußerst müde gemacht, obwohl ich einen wissenschaftlichen Zusammenhang spontan nicht belegen kann.
Sehr ausführlicher Artikel. Schön geschrieben und informativ.
Nur mit „das Met“ komm ich irgendwie nicht zurecht ;)