Arbeitsgruppe Lobotomie: Nazi-Ästhetik immer noch ein Mittel zur Provokation?

Die Münchener Band „Arbeitsgruppe Lobotomie“ arbeitet auch 2021 noch mit einer kruden Mischung aus Nazi-Chic und Uniform-Ästhetik und schwimmt zwischen inhaltlicher Provokation und Parodie in einem trüben Gewässer aus Musik und Schauspiel. In Zeiten, in denen rechte Terroranschläge die Nachrichten füllen, Querdenker versuchen, das Reichstagsgebäude zu stürmen, und politische Parteien absurden Nationalismus zu einer Alternative erklären, erscheint diese Form der Kunst zumindest fragwürdig.

Als die Band sich vor einer Weile im Rahmen unseres musikalischen Briefkastens vorstellte, war zunächst unklar, was wir daraus machen würden. Wir haben versucht, einen Mittelweg zwischen der notwendigen Botschaft „Das gehört nicht in unsere Szene!“ und inhaltlicher Auseinandersetzung zu finden. Unser Autor Seven C. Sigbald gab sich redlich Mühe, der Band Gehör zu schenken, kam aber nicht an seinem Gefühl der Ablehnung vorbei, wie er in seiner Rezension beschreibt:

Nazi-Ästhetik, um Aufmerksamkeit zu erhaschen. Muss das sein?

Ich höre und schaue mich durch 2 Musikvideos und einen Interviewclip dieser brandneuen Band aus München, verlinke aber hier nichts, da ich deren Output persönlich nicht weiter unterstützen möchte. Leider provoziert die Arbeitsgruppe Lobotomie sehr eindeutig und offensiv mit einer faschistischen Ästhetik, einer Art „Nazi-Chic“ und beschreitet damit einen Weg, den ich für völlig falsch halte.

Es wird zwar hier und da darauf hingewiesen, dass der stilisierte Reichsadler über dem Bandlogo als Mahnung verstanden und die gesamte Uniform-Optik als Satire oder Warnung verstanden werden soll, aber das wirkt auf mich sehr vorgeschoben. Ende der 90er bis in die frühen 2000er hätte ich mir nichts weiter dabei gedacht. Uniformen und provozierende Symbolik waren damals „kein Problem“ oder wurden von der breiten Masse fälschlicherweise als unproblematisch wahrgenommen, vermutlich, weil viele der damals angesagten Szene-Bands eben mit dieser Form der Provokation arbeiteten.

Ich denke, damals war die Szene, mich eingeschlossen, von einem völlig falschen Toleranzdenken geprägt. Argumente wie „Die Szene ist nicht politisch“ oder „Hier kann man sich abseits des Mainstreams ausleben“ machten die Runde. In einem verschobenen Gemeinschaftsgefühl, „die Szene muss zusammenhalten“, wurden Dinge legitimiert, die völlig daneben waren. Thomas Rainer, Frontmann der Band „Nachtmahr“ sagte einmal, angesprochen auf die Optik seiner Band mit den eindeutigen NS-Anleihen:  „Industrial muss wehtun“. Falsch, lieber Rainer! Industrial muss nicht wehtun, um zu bewegen. Industrial muss nicht provozieren, um Gedankenprozesse zu starten.

2021 brauchen wir meiner Ansicht nach keine Bands mehr, die uns mit diesen Stilmitteln den Spiegel vorhalten. Heute brauchen wir keine Bands mehr wie Nachtmahr, die ihre Shirts mit „Tradition, Ehre, Disziplin, Leistung“ bedrucken und mit Armbinden in schwarz-weiß-roter Farbe auf die Bühne gehen. Und wir brauchen auch bei der Arbeitsgruppe Lobotomie keinen Reichsadler im Bandlogo, keine gefakten Erschießungen mit der Mp40 in Naziuniform, keine im Stechschritt tanzenden Mädels im BDM-Look und keinen Sänger, der uns im Interview „den Führer gibt“.

Von mir ein ganz klares:  – NEIN – Danke – Leute.

Wir haben den Frontmann der Band, Michael Benker, um Stellungnahme gebeten, warum man das Stilmittel der Nazi-Ästhetik immer noch für ein probates Stilmittel hält

Wir wollen mit diesem Stilmittel auf die Parallelen zwischen jetzt und der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen hinweisen und damit warnen, wohin es führen kann, wenn es so weiter geht. Wir sehen die Spaltung der Gesellschaft, die Schere zwischen Reich und Arm, die immer größer wird und die Gefahr von rechts, die wächst. Es ist ja auch so einfach den wirtschaftlich Schwachen (sozialschwach sind sie nicht, wie sie immer genannt werden, das sind eher die wirtschaftlich starken) zu erzählen, dass die Flüchtlinge an ihrer Lage schuld sind. Das wiederum spielt den Reichen in die Hände, weil sie ja der wahre Grund sind. Die AFD ist noch nicht mal sozial zu irgendwem (außer zu den Reichen) – die sind quasi eine Mischung aus dem schlimmsten der FDP und dem schlimmsten der NPD. Somit werden diverse Floskeln wieder Salonfähig. Wir wollen quasi mit dem Finger darauf zeigen, was passieren kann, wenn wir nicht aufpassen.

Arbeitsgruppe Lobotomie sehen sich als Künstler auch 2021 noch immer in der Verantwortung, mit Nazi-Chic ihr Publikum davor zu warnen, dass Dinge wie im KZ Dachau, das unweit von München den Nationalsozialisten dazu diente, Feinde ihrer Ideologie loszuwerden, nicht mehr passieren.

Unter anderem wollen wir ja mit unserer Darbietung davor warnen. Und wir sehen eben Tendenzen in eine Ungute Richtung.

Ganz Unrecht hat er mit dieser Einschätzung nicht. In Zeiten der Pandemie machen sich in meinem privaten Bekanntenkreis (auch bei „alteingesessenen“ Gruftis) langsam und schleichend, aber unübersehbar, teilweise klar staatsfeindliche Meinungen, oder Zustimmung der Gedanken von rechtsradikalen Querdenkern breit. Es darf allerdings bezweifelt werden, dass die sich von Musikvideos in Nazi-Chic und Parodien in „Hitler-Sprache“ beeinflussen lassen und zum Nachdenken angeregt werden. Entsprechend dürftig fallen dann auch die Erwartungen der Band an ihr Publikum aus:

Ich erwarte nichts. Ich hoffe, dass wir ein paar Menschen erreichen und sie zum Nachdenken anregen können. Vielleicht legt der ein oder andere das Smartphone mal eine Stunde in den Kühlschrank. Das würde mich auch freuen.

Aufmerksamkeit auf dem Rücken der Aufklärung

Es klingt mir zu leicht, sich künstlerisch in alles zu hüllen, was provoziert, um dann zu behaupten, man wolle zum Nachdenken anregen. Für mich bedient das nur eine Klientel, die zwischen Uniform-Fetisch und der Suche nach dem musikalischen und inhaltlichen Kick nur wieder selbst provozieren will, um Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Dann stehen letztendlich Uniform-Fans auf der Bühne vor Uniform-Fans vor der Bühne, die es mögen, so herumzulaufen und die billigend in Kauf nehmen, dass es andere vor den Kopf stößt. Eine inhaltliche Auseinandersetzung oder einen warnenden, aufklärenden Effekt kann ich dabei nicht erkennen.

Uniformen, Nazi-Parodien und BDSM-Attitüden sind für mich nie ein Teil der Szene gewesen, sondern nur Trittbretterscheinungen, die in einer falsch verstandenen Toleranz der Szene mitgefahren sind. Jeder Künstler hat die Möglichkeit, auf soziale Missstände, politische Gefahren von rechts oder links, Kritik am deutschen Parteiensystem oder was auch immer, im Rahmen seiner veröffentlichten Musik und klar formulierten Positionen hinzuweisen. Dazu braucht man keine vermeintlich schicke NS-Uniform.

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Edward Eisenstein
Edward Eisenstein (@guest_59990)
Vor 3 Jahre

Ich finde es gut, wenn sich die Szene dem Zeitgeist anpasst. Die AfD wird im Herbst bei 30% liegen, wenn unsere Bundesregierung weiter so viel Corona-Mist baut und naja…. 33 sind wieder Bundestagswahlen. Und wir wissen ja, wem dann im Reichstag wieder die Macht übergeben wird. In Zukunt ist also braun das neue schwarz, will man in Zukunft nach 22 Uhr am Blockwart vorbei in den Club huschen.

Und mal ehrlich – wenn nur noch in die Szene käme, wer da rein gehört, dann wären wir mittlerweile bei nahezu null und das WGT ein gemütlicher Musikstammtisch in einer Leipziger Kneipe.

Robert
Robert(@robert-forst)
Admin
Antwort an  Edward Eisenstein
Vor 3 Jahre

Was mir persönlich nicht unrecht wäre, auch wenn ich weder für Stammtische, noch für Kneipen zu haben bin. Ich bin der Ansicht, wir haben genug interessante Einflüsse und Entwicklungen, die die Szene bereichern könnten. Da kann ich wirklich auf die ganze braune Scheiße in welcher Form auch immer, verzichten. Will sagen: Jeder hat in der Szene einen Platz für sein schwarzes Deckchen, trotzdem sollte man hinschauen, dass Ideologien und auch Religion draußen bleiben sollten.

Lutz
Lutz (@guest_62110)
Antwort an  Edward Eisenstein
Vor 1 Jahr

Dieser Kommentar ist so gut gealtert wie Milch. :-D

Durante
Durante(@durante)
Antwort an  Lutz
Vor 1 Jahr

Made my day! XD

Victor von Void
Victor von Void(@vivovo)
Vor 3 Jahre

Ich kann dem Arrrtikel (see what I did there?) nur voll zustimmen. Ich glaube, das Ding mit dem Aufzeigen von totalitären Mechanismen durch Überaffirmation war bereits mit Laibach durch (die immerhin einem anerkannten Künstlerkollektiv entstammen). Spätestens seit den 2000ern sollte eigentlich klar sein, dass Nazi-(und auch sonstige Militär-)Uniformen weder „zum Nachdenken anregen“ noch irgendwie cool sind, außer bei Leuten, die auch Totalitarismus und Tunneldenken toll finden (oder einen zu kleinen Penis haben)…

Letzte Bearbeitung Vor 3 Jahre von Victor von Void
Robert
Robert(@robert-forst)
Admin
Antwort an  Victor von Void
Vor 3 Jahre

Ich will nicht abstreiten, dass die Szene gelegentlich immer noch einen Rüttler braucht, wenn es um falsche Toleranz gegenüber „falschen“ Einflüssen geht, aber so – da bin ich mir persönlich sicher – klappt das ganz sicher nicht.

Norma Normal
Norma Normal(@normanormal)
Vor 3 Jahre

Mag sein, das die Absichten der Band tatsächlich so sind wie beschrieben, auch wenn mir das überbetonen von Parodie, Satire und Mahnung etwas suspekt vorkommt. Ob sie dafür die passenden künstlerischen Mittel gewählt haben ist die andere Frage.
Ich finde Kunst braucht einen gewissen Teil Abstraktion. Was ich mir gerade angesehen habe ist sehr platt. Es werden sowohl kreative Mittel die vor 30 Jahren noch innovativ waren und ihre Berechtigung im zeitlichen Kontext hatten, kopiert sowie zahlreiche Stereotype reproduziert. Ob das ein kritisches Publikum heutzutage anspricht wage ich zu bezweifeln. Letztendendes werden wohl die bedient die stumpf geil finden.

Robert
Robert(@robert-forst)
Admin
Antwort an  Norma Normal
Vor 3 Jahre

Ich nehme der Band ihre Absichten auch ab, allerdings sind die Mittel der Wahl nur ein Fahrwasser, indem bereits Nachtgar ihren verschwurbelten Dampfer der Provokation steuern. Wir müssen heute nicht mit uniformierten Parodien gegen Alltagsrassismus und nationalistische Parteien kämpfen, die das Bild vom prügelnden Nazi-Skin längst hinter sich gelassen haben.

Surreality
Surreality (@guest_61441)
Antwort an  Norma Normal
Vor 2 Jahre

Ja, wer halbwegs klug ist der erkennt die Satire und schmunzelt. Wer es nicht erkennt, naja, diese Leute lassen sich sehr leicht in jede Richtung verdrehen und sind die eigentlichen Mitläufer eines jeden politischen Regimes. Sound ist klasse!

Fantôme Noir
Fantôme Noir (@guest_59995)
Vor 3 Jahre

Ich habe mal die vier verfügbaren Lieder und das eine der beiden Vorstellvideos durchgehört und dabei bewußt die hier durchgehend kritisierte Nazisymbolik ausgeblendet. Der musikalische Stil ist Geschmackssache (nicht so recht mein Fall, obwohl man bei mit Industrial und Elektro eigentlich gar nicht schlecht liegt); ansonsten: zwiegespalten.

Über ihr „Schrei nach Liebe“-Cover breite ich den Mantel des betretenen Schweigens, und „Schallplattenspieler“ ist IMHO so platt, wie Norma Normal unterstellt… vielleicht liegt das auch ein Stück weit am Thema.“Zeit“ und „§§_§§_§§“ zeigt mir dagegen ebenso wie die Vorstellung von „Genossin Gesang und Althena“ (bei der ich auch herzlichen lachen mußte, als sie mit der Rechtschreibreformreformreformreform… anfing – sie spricht mir aus der Seele), daß die durchaus nicht doof und nur auf dusslige Zuhörer aus sind. Diese Kundschaft ist eh bei Agonoize besser aufgehoben, da müssen sie sich weniger Text merken }:-)
Daher mein Fazit fürs erste: Über die Symbolik in den Videos kann man trefflich streiten, aber das ist beileibe nicht alles. In den beiden genannten Positivfällen finde ich persönlich, daß das paßt, wie es gemacht wurde.

Robert
Robert(@robert-forst)
Admin
Antwort an  Fantôme Noir
Vor 3 Jahre

Ursache der Kritik ist ja nicht, dass wir uns die Band aus den Tiefen des Internet ausgegraben haben, um sie kritisieren, nein, sie haben sich inklusive Post und E-Mail darum beworben wahrgenommen zu werden. Nur, das wir das mal gesagt haben.

Die Band assoziiert sich also von ganze allein mit der Gothic-Szene. Und genau das stinkt nicht nur dem Seven, dem Autor dieses Artikels, sondern auch mir.

Fantôme Noir
Fantôme Noir (@guest_60008)
Antwort an  Robert
Vor 3 Jahre

Das hab ich auch nicht erwartet, daß Ihr aktiv nach denen gesucht habt, um ihnen eins auf die Mütze zu hauen ;-)

Aus meiner Sicht ist die Verwendung von Nazi-Symbolik kein Ausschlußkriterium dafür, sich mit der Szene zu assoziieren, da stimme ich mit dem Artikel nicht überein.
Man kann dazu stehen, wie man will, aber die Verwendung von miltaristischer Symbolik allgemein und mehr oder weniger deutlicher Nazi-Symbolik im besonderen war und – wenigstens aus meiner Sicht – ist auch noch ein Teil des Elektro-/Industrial-Bereichs der Szene (früher Feindflug, heute noch Funker Vogt, ein paar Sachen von den Krupps etc…, um ein paar Beispiele zu nennen). Vielleicht bin ich da zu tolerant, aber für mich ist das für sich genommen kein Grund, jemanden rauszukegeln.

Ob diese Provokation dann angemessen ist oder nicht oder ob sie zum Nachdenken anregt oder nicht, ist für mich wesentlich eher eine Frage der im Text des Lieds liegenden Botschaft, die (hoffentlich) beim Hörer ankommt. Da steht es für mich derzeit zwei zu zwei unentschieden für die Band: beim Erstlingswerk „Schallplattenspieler“ war diese Symbolik absolut nicht – und schon gar nicht in dieser Art und Weise – nötig oder auch nur sinnvoll, und bei „Schrei nach Liebe“ verweigert mir mein Gehirn eine weniger objektive Betrachtung als „grausig“, was aber bei weitem nicht nur am Video liegt; die anderen beiden sind jedoch wie erwähnt IMHO stimmig.

Was sie in der Zukunft tun… das wird sich zeigen. Würde mir die Musik gefallen, würde ich sie und ihre Texte daher erstmal weiter kritisch beäugen, um besser beurteilen zu können, wes Geistes Kind die denn nun wirklich sind. Da müssen sie durch. Die Stellungnahme, die Ihr bekommen habt, ist für mich dabei aber durchaus ein positiver Hinweis, trotz der pessimistischen Erwartungen. Ein zweiter ist, daß sie von den Ärzten ja offenbar die Erlaubnis für das Cover erhalten haben… so hat dieses Unglück dann doch sein Gutes ;-)

Robert
Robert(@robert-forst)
Admin
Antwort an  Fantôme Noir
Vor 3 Jahre

Den Punkt mit der Verwendung militaristischer Symbolik teile ich durchaus. EBM kokettiert ja sehr stark mit solcher Kleidungssprache oder den Bezügen zu Krieg und Militär. Aber warum zum Teufel muss es immer Nazi-Symbolik sein? Du musst verstehen, das wirkt auf mich einfach wie Mittel zum Zweck. Mit Flecktarn, Cargohose und Militärstiefeln erzeugst du heute keine Aufmerksamkeit mehr, obwohl sie den musikalischen Genre die du angesprochen hast, durchaus gerecht werden. Da greift man dann auf DEN einen Krieg zurück. Für mich ist das nur Aufmerksamkeitssucht.

kallist0
kallist0 (@guest_62474)
Vor 1 Jahr

Ich freue mich sehr über die nuancierte Betrachtung. Sehr gut, dass die Band zu Wort kommen durfte und die kritische Position trotzdem kompromisslos bleibt.

Zu einem Detail möchte ich aber Konter geben: BDSM und Nazi-Attitüden sollten nicht so einfach über einen Kamm geschoren werden.
Die direkten Berührungspunkte zwischen einer Musik- und Ästhetikszene und einer Fetisch-Subkultur mögen nicht riesig groß sein. Und das Spiel mit Kontrolle, Vertrauen und Ästhetik mag einige aus falschen Beweggründen anlocken (ähnlich wie die morbiden Themen in den Gothic- und Metal-Szenen Nazis anlocken).

Aber ohne die schwule Leder-Szene hätte es viele der Facetten der Gothic-Mode nie so gegeben.

Remember your roots. Ich wünsche, dass diesen Menschen Achtung entgegengebracht wird.

Bastel
Bastel (@guest_65534)
Vor 1 Monat

„Das gehört nicht in unsere Szene!“
Genau das ist der arrogante Irrglaube von Euch linksgestrickten. Musik, insbesondere die Richtung die Arbeitsgruppe spielen, gehört Euch einfach nicht. Die schwarze Szene war immer offen, tolerant und unpolitisch. Und genau deshalb braucht es solche Bands, die den Finger in die Wunde legen.

Black Alice
Black Alice (@guest_65536)
Antwort an  Bastel
Vor 1 Monat

Das mag auf den ersten Blick ganz witzig sein, aber wenn man doch mal etwas länger darüber nachdenkt… Das hat nichts mit links zu tun. Es ist die Ästhetik einer undemokratischen und menschenverachtenden Organisation, die dieses Land zugrunde gerichtet hat und für den Tod von Millionen Menschen verantwortlich ist. Die ständige Präsenz und das ständige wiederholen macht diese Ästhetik zur Normalität. Leider gibt es zu viel Antisemitismus, undemokratische und frauenverächtende Äußerungen z.B. in der Hip Hop Szene die Jugendliche aufgesogen haben und nun zu ihrem normalen Wortschatz gehört und sie nicht verstehen warum das nicht normal sein soll. Solche Bands tragen dazu bei, das undemokratisches Gedankengut zur Normalität wird und unsere freiheitliche Demokratie gefährdet wird. Das könnten jetzt Linke, wie auch CDUler und FDPler so sagen und hat wirklich nichts mit linksgestrickt zu tun.

graveyardqueen
graveyardqueen(@graveyardqueen)
Antwort an  Bastel
Vor 1 Monat

Welche Wunde ist jetzt genau damit gemeint?! Die der NS-Zeit, des Antisemitismus und dergleichen? Also ich glaube da muss man keinen Finger in die Wunde legen. Noch heute tun die Menschen auf eine gewisse Art und Weise Buße für die Gräueltaten der NS-Zeit. Die meisten wissen sehr wohl, welch Elend von Deutschland damals ausging und nicht ohne Grund fürchten die Leute bei jeder Wahl, dass Parteien wie die AFD wieder an Zuspruch und Wahlstimmen gewonnen haben.
Wer blind auf beiden Augen ist oder meint durch Proteststimmen, zugunsten der AFD, den Bundestag und Landräte ect. abstrafen zu müssen, bei dem bringt auch kein „den Finger in die Wunde legen“ etwas…zumindest seh ich das so.
Das soll nicht bedeuten, dass man die Dinge hinnehmen soll wie sie sind, aber mit Stilmitteln der NS-ZEIT zu spielen und wenn es „nur“ Uniformen sind, ist in meinen Augen auch nicht zielführend. Welch Gedankengang soll damit bitte bei den Menschen angeregt werden?

—–

Ansonsten habe ich ehrlich gesagt noch nie wirklich verstanden, warum Bands immer meinen provozieren zu müssen. Fällt mir prompt Rammstein ein. Die waren ja auch immer der Meinung, je krasser und provokanter desto besser.
Oder Umbra et Imago…da ist es inzwischen auch nur noch peinlich, wenn er seine Freundin das tausendste Mal auf der Bühne leckt. Selbst dieses Sex-Klischee zieht nicht mehr.

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