Haltet eure Taschentücher und den schwarzen Eyeliner bereit, liebe Gemeinde, „The Show of a Lost World“ kommt. Der Fürst der Finsternis, der unvergleichliche Robert Smith, ruft uns wieder zusammen – dieses Mal nicht vor die Konzertbühnen (zumindest noch nicht wieder), sondern in die dunklen Säle der Lichtspielhäuser. Am 11. Dezember wird die Messe gesungen, und zwar weltweit in 4K und Surround-Sound. Der Konzertfilm trägt den Titel „The Cure – The Show of a Lost World“ und ist weit mehr als nur ein schnöder Mitschnitt. Es ist ein Dokument jenes Abends, an dem die Zeit stillstand.
Rückkehr an den Ort des Geschehens: Das Troxy
Für uns hier auf Spontis hat dieser Film eine ganz besondere Bedeutung. Er katapultiert uns zurück zum 1. November 2024, jenenAbend, an dem nach 16 Jahren des Wartens das Album „Songs of a Lost World“ endlich das Licht der Welt erblickte.
Warum uns das so am Herzen liegt? Weil die Spontis-Family zu dieser Zeit an allen Fronten vertreten war! Es war quasi ein Zangengriff der Leidenschaft:
Während zwei unserer Leser das unfassbare Glück hatten, beim Konzert im Londoner Troxy live vor Ort die gleiche Luft wie Robert Smith zu atmen, war ich in „offizieller Mission“ unterwegs. Als sogenannter Experte durfte ich bereits im Vorfeld an der exklusiven 80s80s Listening Session teilnehmen und das Werk akustisch sezieren, noch bevor der Rest der Welt (und unsere London-Reisenden) den ersten Ton hörten.
Wer diese Gänsehaut-Momente noch einmal nacherleben will, findet hier unsere „Evangelien“ dazu:
- Der Fan-Bericht aus London: Eine unvergessliche Nacht mit „The Cure“ im Londoner Troxy
- Der Experten-Bericht vorab: 80s80s Listening Session – Backstage Bericht
Jetzt, ein Jahr später, schließt sich der Kreis. Im Kino haben wir alle die Chance, genau das visuell nachzuholen, was unsere Abgesandten im Troxy erlebten – untermalt von jenem Sound, den ich bei der Session schon erahnen durfte.
Was uns erwartet
Robert Smith hat, perfektionistisch wie er ist, nichts dem Zufall überlassen. Der Film wurde von Nick Wickham, einem Veteranen der Konzertregie, inszeniert. Aber das Wichtigste: Der Sound-Mix stammt vom Meister höchstpersönlich. Robert Smith hat den Surround-Mix selbst erstellt, um sicherzustellen, dass wir im Kinosessel genau das hören, was er hören will.
Die Band spielte an jenem Abend das komplette Album „Songs of a Lost World“ von Anfang bis Ende. Doch damit nicht genug: Es folgte ein Best-Of-Set, das keine Wünsche offen ließ. Von der melancholischen Schwere der neuen Stücke bis zu den unsterblichen Hymnen wie Forest oder Boys Don’t Cry ist alles dabei.
Es ist ein visuelles Denkmal für die aktuelle Besetzung: Robert Smith, Simon Gallup (der Mann, der den Bass tiefer trägt als jeder andere), Jason Cooper, Roger O’Donnell, Reeves Gabrels und Perry Bamonte.
The Show of a Lost World: Die Liturgie des Abends (Setlist)
Damit ihr wisst, wann ihr mitsingen und wann ihr einfach nur weinen müsst – hier ist die vollständige Setlist des Troxy-Konzerts:
Part 1: Songs of a Lost World
- Alone
- And Nothing Is Forever
- A Fragile Thing
- Warsong
- Drone:Nodrone
- I Can Never Say Goodbye
- All I Ever Am
- Endsong
Part 2: The Hits & Deep Cuts
- Plainsong
- Pictures of You
- High
- Lovesong
- Burn
- Fascination Street
- A Night Like This
- Push
- In Between Days
- Just Like Heaven
- From the Edge of the Deep Green Sea
- Disintegration
Zugabe
- Lullaby
- The Walk
- Friday I’m in Love
- Close to Me
- Why Can’t I Be You?
- Boys Don’t Cry
Hier wird die Messe gesungen
Damit ihr wisst, wohin ihr am 11. Dezember pilgern müsst: Die mit Abstand sicherste Anlaufstelle bundesweit ist die CineStar-Kette. Dort ist der Film fest im Programm eingeplant, und ihr werdet in fast allen großen Städten von Oberhausen bis Saarbrücken fündig. Wer es etwas „szeneriger“ mag, wird vor allem in Berlin glücklich: Neben den Yorck Kinos (wie dem Babylon Kreuzberg) zeigt auch das Ladenkino den Film – dort gibt es sogar vereinzelte Zusatztermine.
Aber auch abseits der Hauptstadt wird die dunkle Messe gelesen. Bestätigte Vorstellungen gibt es unter anderem in Leipzig (Regina Palast), Düsseldorf (Filmkunstkinos) und Frankenthal (Lux Kinos). Sollte eure heimatliche Kathedrale hier nicht aufgeführt sein, müsst ihr nicht verzweifeln. Nutzt einfach die offizielle Suchmaschine der Band, um das nächstgelegene Lichtspielhaus zu finden. Sichert euch die Karten lieber früher als später, denn wenn Robert ruft, kommen wir schließlich alle.
Wizard of Goth – sanft, diplomatisch, optimistisch! Der perfekte Moderator. Außerdem großer “Depeche Mode”-Fan und überzeugter Pikes-Träger. Beschäftigt sich eigentlich mit allen Facetten der schwarzen Szene, mögen sie auch noch so absurd erscheinen. Er interessiert sich für allen Formen von Jugend- und Subkultur. Heiße Eisen sind seine Leidenschaft und als Ideen-Finder hat er immer neue Sachen im Kopf.



