Gothic Friday 2016: SchwarzArbeit – Zwischen Beruf und Berufung.

Neues Thema für den Gothic Friday von Spontis – dieses Mal kann ich auch keinen alten Beitrag verlinken, es ist ein komplett neues Thema. Und sehr spannend. Es sind vier Fragen gestellt, die mir das Schreiben etwas einfacher machen.

Welchen Beruf übst du aus oder strebst du an?

Ich habe nach meinem Abitur 2009 eine Ausbildung zur Fachinformatikerin für Systemintegration angefangen. Einige Bewerbungen für den Ausbildungsplatz hatte ich abgeschickt, wäre das nichts geworden, hätte ich wohl Lehramt studiert. Ich hatte aber zum Schluss drei Angebote für einen Ausbildungsplatz.

Weil ich doch ganz gut war, habe ich mit einem Schulkameraden ein halbes Jahr verkürzt und bin seit Januar 2012 staatlich geprüfte Fachinformatikerin.

(Wie) Lassen sich Gothic und Beruf verbinden und ist das überhaupt wichtig?

In meinem Beruf ist das recht einfach. Hätte ich studiert, wäre das wohl anders geworden. Meinen Pfingsturlaub macht mir keiner streitig und auch sonst gibt es wenig Probleme. Es gibt aber irgendwie auch nicht viele Punkte, wo ich das als Problem sehe. Gothic ist ein Teil von mir, ich bin einfach eine Gruftschnecke. Das hört nicht auf, wenn ich mit morgens an der Zeiterfassung einbuche. Wenn ich die Wahl habe, entscheide ich mich für den schwarzen Monitor statt dem weißen – weil ich es schöner finde. Wenn ich Dinge personalisieren kann, dann ist es eher gruftig. Soweit es geht und soweit es die Kollegen auch haben. Viel mehr Berührungspunkte gibt es auch eigentlich nicht. Büro ist Büro, Zuhause ist Zuhause.

Welche Abstriche nimmst du bei deinem Äußeren im Kauf oder würdest du in Kauf nehmen?

Ich trage aus praktischen Gründen keine Röcke oder Kleider bei der Arbeit – dafür krabbel ich zu häufig unter Tische oder steige auf Leitern. Ansonsten schminke ich mich nicht so stark wie zu anderen Gelegenheiten. Was eventuell auch am Zeitdruck morgens liegt. Da kein Kundenkontakt besteht, ist trotz Anstellung im öffentlichen Dienst vieles möglich. Ich bin schon mit sehr bunten Haaren arbeiten gewesen, das fanden sogar viele Kollegen recht schick. Die Schuhwahl ist durch die Auflage, Sicherheitsschuhe in vielen Bereichen zu tragen, recht eingeschränkt. Finde ich aber auch nicht schlimm. Die Wetterschutzjacke mit schicker oranger Schulterpartie… nun ja. Sie hält mich trocken und warm. Das ist hier am Kanal schon von Vorteil. In der Freizeit greife ich da lieber zu dezenteren Schwarztönen.

Welche Vorurteile oder Probleme tauchen im Umgang mit Chefs, Kollegen oder Kunden auf?

Wenige. Wobei mein Job auch eine Männerdomäne ist – ich bin allein mit vielen Männern in der Abteilung. Ab und zu mal ein Spruch, wenn die Haare wieder bunt waren – das aber auch eher freundlich und anerkennend. Immerhin wusste immer sofort jeder, wer gemeint war, wenn es hieß „die Dame mit den bunten Haaren war hier“ – auch gut. Schwarze Kleidung ist kein Problem, das machen die anderen Metalheads hier ja auch. Ich achte natürlich darauf, welche Bandshirts ich anziehe. Auswahl ist zum Glück in ausreichender Menge vorhanden. Meine Urlaubsvorlieben sind auch akzeptiert – Pfingsten ist nun mal fest. Dafür bin ich dann auch in anderen Ferien oder an Feiertagen bereit zu arbeiten oder Bereitschaft zu machen. Geht alles.

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