Musikperlen – Nein, die Verdammten weinen nicht (Tauchgang #16)

The Jesus and Mary Chain – Head On

Brüder haben in den englischen Musiktradition eine lange Geschichte. 1984 gründeten die Brüder Jim und William Reid zusammen mit einer recht unruhigen Bandbesetzung The Jesus and Mary Chain. Ihr eigensinnigen Charaktere habe sie dabei nie versteckt, Spuckattacken auf Journalisten und Fotografen, sowie Gigs mit 10 minütigen Geräuschkulissen sorgten zunächst für Schlagzeilen in der englischen Musikpresse. Später verschreiben sie sich dem Shoegazing und beteiligen sich an der aufstrebenden Indie-Kultur. Vereinnahmung passt wohl hier ganz gut, denn Waver und Grufties schätzten ihre Klassiker gleichermaßen. Hier das Stück „Head On“ von 1990.

Visage – The Damned don’t cry

Als Steve Strange 1978 in seinem Club Billy’s zusammen mit Rusty Egan und Midge Ure auf die Idee kamen zusammen Musik zu machen, war das eigentlich die kreativste Antwort auf das gefühlte musikalische Vakuum der Londoner Club-Szene. Denn wenn einem etwas nicht passt sollte man selbst das Ruder in die Hand nehmen und an den vermeintlichen Missständen etwas ändern. Als Strange 1979 das Blitz eröffnete, war das die Geburtsstunde der New-Romantic Bewegung, denn die Türsteher waren angehalten nur wirklich modebewusste Gäste herein zu lassen und schufen so einen recht elitären Kreis junger kreativer mit einem Hang zu Egozentrischen. Fehlte nur noch die passende Musik, die Strange kurzerhand mit seiner Band Visage mitlieferte. Zu Unrecht wird die Band auf ihren Hit „Fade to Grey“ reduziert, denn man hatte darüber hinaus wesentlich mehr zur bieten, wie das Stück „The Damned don’t cry“ bewies, das Einige vielleicht erst durch Psyches Cover von 1995 kennen.

Modern English – Someone’s Calling

Die ursprünglich als Party-Band gegründeten Lepers, die 1977 von Robbie Grey, Gary McDowell und Michael Conroy gegründet wurden, landeten kurz von dem neuen Jahrzehnt beim Label 4AD,  mit dem sie auf die Welle „Sounds-like-Joy-Divison“ aufsprangen um sich dann weiter in Richtung New Wave/Pop weiterzuentwickeln. Noch bevor sie 1986 das Label verließen, hatten sie sich einen äußerst prägnanten Gitarrensound zugelegt, der sich harmonisch und kraftvoll in die Ohren der Jugend bohrte und ihnen auch heute noch Ohrwurmpotential bescheren dürfte. Das Stück „I melt with You“ machte sie 1982 international bekannt und sorgte für einen ausgeprägten Erfolg in den USA, wo sie in den College Radiosendern rauf und runter gespielt wurden. Doch der Stempel „One Hit Wonder“ wird der Band und ihren Werken bei weitem nicht gerecht, wie das Stück „Someone’s Calling“ eindrucksvoll zu belegen vermag.

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Postpunk
Postpunk (@guest_10066)
Vor 13 Jahre

Exquisit! Endlich mal jemand, der „The damned don’t cry“ zu schätzen weiß. Nebenbei lohnt es sich mal auf Wikipedia.de zu schauen und sich die Vita von Herrn Strange im Telegramm-Stil reinzuziehen.

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