Skeletal Family – Promised Land
Ein kalter Dezember in Keighley 1982. In der englischen Kleinstadt in West Yorkshire treffen sich Anne-Marie Hurst, Stan Greenwood, Roger Nowell, Ian Taylor und Steve Crane und gründen die Skeletal Family (skelettartige Familie). Die charismatische Frontfrau gibt der Band ihre einzigartige Stimme und der Sound ist so typisch für den Goth der 80er. Miss Big Hair, wie ich Anne-Marie liebevoll wegen ihrer tollen Frisuren nenne wechselte 1986 in ihr neues Projekt Ghost Dance und konnte in den kurzen 3 Jahren ein Zeichen setzen, an das die neu besetzte Band nie heranreichen sollte, die sich nach zahlreichen Umbesetzungen auflöste. 2002 wurde die Skeletal Family neu gegründet und veröffentlichte mit neuer Sängerin 2009 das Album „Love, Hope & Despair“. Das Lied „Promised Land“ ist eins meiner unzähligen Lieblingslieder, die mich immer wieder auf’s neue begeistern, aber nur einen Ausschnitt einiger großartiger Alben sind. Wer die Familie noch nicht kennt, sollte unbedingt nach den Alben „Futile Combat“ (1985) oder „Burning Oil“ (1984) Ausschau halte, die meiner Meinung die Besten der Band sind.
DAF – Der Mussolini
Wuppertal 1978. Die Stadt ist bekannt für ihre musikalischen Talente… Nein, eigentlich nicht. Aber zu diesem Zeitpunkt gründete sich hier DAF, die Deutsch-Amerikanische Freundschaft. Rückblickend sind sie die Initiatoren des Elektropunk, der EBM und der ersten deutschen Wave-Welle. Damals hielt man sie nur für zwei weitere Spinner, die höchstens in Punk-Kreisen Anerkennung fanden und aus experimenteller Musik später auch kommerzielle Erfolge zauberten. Ihre Texte waren immer schon provokant diffus. Das Stück Der Mussolini bringt die Kraft und Energie die mit den äußerst konfusen Sprechtexten harmoniert gut auf den Punkt. Heute werden sie als musikalische einflussreiche Band gehandelt die nicht nur den minimalistischen Sound des späten Wave kennzeichneten, sondern auch Vorreiter der neuen Deutschen Welle und des Techno sind, obwohl sie von dessen Inhaltslosigkeit meilenweit entfernt sind. „Das ist ein Stück, bei dem es um die Austauschbarkeit von Ideologien handelt […] Es wäre für uns ganz einfach gewesen zu sagen: „Wir sind gar keine Nazis!“ Aber das haben wir eben nicht gesagt. Das wollten wir auch nicht.“ 1. Ein Stückchen deutsche Musikgeschichte gepaart mit Vergangenheitsbewältigung.
Kontrast – Einheitsschritt
Der Independent Klassiker der eigentlich auf jeder guten Party gespielt wird ist schon ein ganz eigenes Stückchen Musik, weil es die schwarze Szene dort packt, wo es weh tut. An der eigenen Eitelkeit. Die offensichtliche Ironie und die gute Portion Schwarzhumor entgeht den meisten Zuhörer, so das es nicht weiter verwunderlich ist, wenn das Stück auf unterschiedlichste Kritiken stößt. „Gerade zu „Einheitsschritt“ haben wir die verschiedensten Statements zu hören bekommen – von absoluter Begeisterung bis hin zur größtmöglichen Verachtung und der Frage, was wir uns denn einbilden würden, die Schwarze Szene so zu verunglimpfen. Ich finde nach wie vor, dass Ironie ein sehr passendes Stilmittel ist, um auf Dinge aufmerksam zu machen, über die man sich geärgert hat.“ 2 Im Falle einiger schwarzen Splittergruppen mag man vermuten, das es wirklich 3 Schritte vor und 4 Schritte zurück geht, aber das nur am Rande. Die 1992 gegründete Band nannte sich ursprünglich ISECS und änderte 1999 ihren Namen in Kontrast, daher das Stück Einheitsschritt unter dem Namen ISECS entstanden und entzieht sich dem Zuhörer vielleicht aus Mangel an Quellen. (Internetseite der Band)
Einzelnachweise
- Aus einem Interview mit der Internetseite Treffpunkt Schwarz (Nicht mehr online) vom 17. Oktober 2008 mit Gabi Delgado-Lopez und Robert Görl[↩]
- Aus einem Interview des Terrorverlages mit der Band Kontrast und in diesem Fall dem Sänger und Texter Roberto vom 22.01.2009[↩]
Kannte ich alles noch nicht. Werd mal reinhören, auch wenn ich bezweifle das ich mich dann noch fesselnder damit befassen werde. Aber komischerweise habe ich nun ein Bedürfniss auf Daft Punk Oo
Hallo Äwe, erstmal Glückwunsch zu Number Eleven ;)
Ich gestehe, die Musikauswahl trifft nicht so sehr deinen Geschmack, aber meine nächste Auswahl werde ich sicherlich in Deine Richtung orientieren, schließlich hast du bei last.fm auch ein Bedürfniss geweckt.
Haha das zweite und das dritte Lied liefen das letzte Mal in der Endstation, und ich hatte so Mühe bei Einheitsschritt nicht laut los zu lachen…Jedenfalls wollte ich bei Gelegenheit mal nach den beiden Liedern suchen, und siehe da, du nimmst mir netterweise die ganze Arbeit ab =)
„Promised Land“ ist ebenfalls einer meiner Lieblingslieder, eignet sich auch ganz gut als Klingelton, den man auch wirklich hört…
LG
@ Robert, das finde ich super nett von dir ^^ Meine alten Posts waren übrigens unter Cutenews erreichbar. Das war halt nicht bei blogger kompatibel ^^ deswegen wurd alles gelöscht.
@Atanua: Siehst du, das nett man internationale Zusammenarbeit :)
@Äwe: Wie schade. Ich sichere meine Beiträge von Zeit zu Zeit in XML Format (geht bei WP mit Exportieren) um im Falle eines Falles bequem die Daten vorzuhalten. Kann man wenigstens bei Blogger exportieren?
@Robert. Ja das kann man ^^
Shit, ich sollte noch öfter bei dir rumstöbern. Dabei habe ich jetzt das geile Stück von DAF entdeckt. Ach… was haben wir damals danach gezappelt.
@Äwe: Goth sei Dank!
@Mysti: Solltest du, ehrlich jetzt :) Und ich sollte meine Kommentare zügiger Beantworten *gg*