Zwei Bands, sieben Städte, eine Leidenschaft: Unter dem Banner von Cold Transmission Music zogen SYZYGYX aus den USA und Kalte Nacht aus Griechenland Ende August 2025 durch Europa. Nachdem SYZYGYX bereits vier Konzerte in Portugal, Spanien und Großbritannien absolviert hatten, startete in der Schweiz die Tour für das deutschsprachige Publikum. Von dort ging es weiter über Karlsruhe, Hannover, Hamburg, Essen und Rüsselsheim bis zum großen Finale beim NCN-Festival in Deutzen. Im gemeinsamen Interview erzählen Bands und Label von langen Nächten, vollen Bühnen, Chaos im Tourbus – und jenen Momenten, die aus Musik echte Verbindung machen.
Wie liefen Planung und Organisation der gemeinsamen Tour?
Andreas (Cold Transmission): Ursprünglich hatten wir für SYZYGYX eine Tour durch Europa im Sinn. Da Kalte Nacht kurz vorher ein paar Auftritte in Europa geplant hatte, haben wir uns überlegt, ein paar Termine zusammenzulegen. So wurde daraus eine Doppel-Headliner-Tour mit sechs Gigs. Als Krönung konnten wir für beide Bands einen finalen Auftritt auf dem NCN buchen.
Suzy (Cold Transmission): Die Vorbereitung umfasste die enge Abstimmung mit den einzelnen Veranstaltern und die Prüfung der Gegebenheiten vor Ort – damit Technik und Equipment passen.
Ich habe ein Tourbook geschrieben. Das enthält alle Fahrtstrecken, Zeitpläne, Kontakte, Adressen und viele weitere Informationen. Wir hatten in jedem Auto eine Ausgabe. So waren jederzeit alle auf dem aktuellen Stand. Damit wir die Tour ohne Drama genießen können, ist eine gute Organisation die Grundvoraussetzung.

Das hört sich nach umfangreichen Vorarbeiten an. Wie habt ihr den Start der Tour erlebt?
Andreas (Cold Transmission): SYZYGYX hatte bereits vier eng getaktete Auftritte in Portugal, Spanien und UK hinter sich. Kalte Nacht startete im Juni in Griechenland und spielte unter anderem beim Prague Gothic Treffen. Ende August haben wir uns mit den beiden Bands in der Schweiz zum gemeinsamen Tourauftakt getroffen.
Suzy (Cold Transmission): Die Bands kennen sich von unserer Label Night 2023. Sie stehen seitdem in regelmäßigem Kontakt und kommen sehr gut miteinander aus. Das Wiedersehen in der Schweiz war wunderbar. Wir waren alle sehr aufgeregt und freuten uns auf die gemeinsame Zeit.
Wie ging es nach dem Auftritt in der Schweiz weiter?
Andreas (Cold Transmission): Nach dem Auftritt in der Schweiz haben die beiden Bands eine weitere Show in Karlsruhe absolviert. Auf dem Weg nach Hannover haben wir die Gelegenheit genutzt und in unserer Heimatstadt Bad Homburg eine kleine Pause eingelegt.
Hier tobte unser alljährliches Stadtfest. Anfangs dachten wir, dass wir den Bands während der Tour vielleicht etwas zu viel zumuten. Abends waren wir gemeinsam in unserem Stammrestaurant essen. Direkt davor war eine Bühne aufgebaut – auf der passenderweise eine 80s-Coverband auftrat.
Suzy (Cold Transmission): Wir waren so begeistert, dass wir bis zum Ende da waren und alle Songs lauthals mitgesungen haben. Das war super lustig und hat sich trotz der anfänglichen Bedenken mehr als gelohnt.

Wie habt ihr den weiteren Verlauf der Tour empfunden? Was hat euch besonders bewegt?
Myrto (Kalte Nacht): Zwischen Autos und Flugzeugen, Tagen und Nächten, Ländern, Städten und ihren verborgenen Ecken bleibt vor allem eines haften: die Menschen.
Von Rethymno bis Prag, von der Schweiz über Karlsruhe, Hannover, Hamburg, Essen, Rüsselsheim bis nach Leipzig – überall sind flüchtige Augenblicke geblieben, die sich in mein Herz eingebrannt haben, lebendig gemacht durch jene beseelten Seelen, die unseren Weg gekreuzt haben.
SYZYGYX: Europa fühlt sich für uns inzwischen wie eine zweite Heimat an. Es ist jedes Mal ein Geschenk, zurückzukommen. Wir begegnen so vielen wunderbaren Menschen, sammeln unvergessliche Eindrücke und erleben jedes Konzert als etwas ganz Besonderes.
Mit unterschiedlichen Menschen zu tanzen, neue kulinarische Entdeckungen zu machen und gemeinsam gute Musik zu feiern – genau das macht unsere Europatouren so einzigartig und unvergesslich!
Myrto (Kalte Nacht): Jede Bühne hatte ihre eigene Essenz – geprägt vom Publikum vor uns, vom Ort, der uns beherbergte, von der Reise, die uns dorthin führte, von den Gastgebern, die uns willkommen hießen, und von der Crew, die im Verborgenen den Boden bereitete, auf dem wir standen.
Diese unsichtbaren Hände, die oft aus reiner Güte und tiefer Ehrfurcht vor der Musik handelten, sorgten dafür, dass wir alles hatten, was wir brauchten, um auf der Bühne unser Ganzes zu geben – damit sich wiederum das Publikum voll und ganz im Moment verlieren konnte.
Gab es besonders anstrengende oder aufregende Momente?
Suzy (Cold Transmission): Die kurzen Nächte waren besonders anstrengend. Vor allem nach dem Konzert in Rüsselsheim. Um ausreichend Schlaf zu bekommen, haben sich die Bands relativ schnell ins Hotel verabschiedet. Andreas und ich haben noch den Merchstand abgebaut und für das NCN am kommenden Tag vorbereitet.
Am nächsten Morgen waren wir ganz schön platt. Nach vier Stunden Schlaf haben wir uns um 06:30 Uhr auf den Weg gemacht. Die Bands haben im Auto geschlafen – und ich habe mich mit Red Bull wachgehalten, um alle sicher und pünktlich ans Ziel zu bringen.
Myrto (Kalte Nacht): Das war der wildeste Moment! Zwei Konzerte in weniger als vierzehn Stunden – eine Nacht in Rüsselsheim, gefolgt von einer fünfstündigen Fahrt nach Leipzig – um dort mittags schon wieder auf dem NCN zu spielen. Unvergesslich! Es war der Adrenalinrausch der Shows und die warme Umarmung der Menschen, die uns getragen haben.
Euer Fazit zur SYZYGYX und Kalte Nacht Europatour 2025?
Suzy (Cold Transmission): Von der Orga und dem Tour-Management hat alles super funktioniert. Das war viel Vorbereitung – jeden Tag Check-in und Check-out, alle zusammenhalten, damit man pünktlich los- und ankommt. Gemeinsam haben wir mit unserem privaten Auto und einem Leihwagen fast 3.000 Kilometer zurückgelegt. Dabei hatten wir unendlich viel Spaß und haben zusammen viel gelacht.
Ich hatte Kalte Nacht im Auto. Auf den Fahrten wurde viel für die normalen Jobs gearbeitet. Es gab Momente, da haben wir drei gleichzeitig telefoniert. Ich frage mich heute noch, wie wir bei der Lautstärke überhaupt etwas verstehen konnten. Alle waren gut drauf und es war eine tolle Stimmung unter uns. Die Tour hat uns als Team zusammengeschweißt.
Andreas (Cold Transmission): Die Gigs sind – auch wenn es hier und da mal technische Problemchen gab, die Luna mit ihrem Charme problemlos überspielen konnte – alle erfolgreich verlaufen. Besonders der Auftritt auf dem NCN war ein schöner Abschluss.
Myrto (Kalte Nacht): Ich habe mich von jeder Seele, die wir trafen, umarmt gefühlt – genauso wie von unserem Label, Suzy und Andy, die diese Tour erträumt und mit so viel Sorgfalt durchdacht haben.
So sehr ich am ersten Morgen zu Hause aufwachte und nicht wusste, wo ich war – ich würde es jederzeit sofort wieder tun.
Die Möglichkeit zu haben, aufzutreten, Musik und Geist mit so vielen Menschen zu teilen – denen ich sonst vielleicht nur mit einem Blick begegnet wäre – das ist pures Glück.
Nikos (Kalte Nacht): Manchmal reichen Worte nicht aus, um die Gefühle zu beschreiben, die durch Lebenserfahrungen entstehen.
Wenn verschiedene Welten aufeinandertreffen, Momente teilen – durch Musik, durch den Austausch von Erinnerungen, das Entdecken neuer Orte, das Überwinden von Schwierigkeiten und die Begegnung mit Menschen unterwegs – dann verwandeln sich wunderschöne Träume plötzlich in Wirklichkeit.
Und noch besonderer wird es, wenn wir diese Momente mit unseren liebsten Menschen teilen dürfen – mit Suzy, Andreas und SYZYGYX!
Bilder von Auftritten während der Tour
Hier einige ausgewählte Bilder der Auftritte in Deutzen und in Karlsruhe. Mit freundlicher Genehmigung von HR-Pictures und NatalieLa, wo ihr auch weitere Bilder der Auftritte finden könnt.
SYZYGYX und Kalte Nacht Europatour 2025 – Schlusswort
Während SYZYGYX und Kalte Nacht in ihre jeweilige Heimat zurückkehren, bereiten Suzy und Andreas das Familientreffen vor: Am 18.10.2025 findet die Cold Transmission Label Night in Rüsselsheim im Rind statt. Diesmal mit vier tollen Bands aus ganz Europa – SIIE aus Hamburg, Rinar Pavar aus Leipzig, The Secret French Postcards aus Schweden und HUIR aus Spanien.
1998 in die Szene eingestiegen. Die folgenden Jahre habe ich intensiv Veranstaltungen und Konzerte besucht. 2017 habe ich eine Familie gegründet - keine Musik, keine Veranstaltungen, keine Konzerte, keine Festivals, keine eigenen Gedanken. Jetzt kehre ich endlich wieder zurück vor die Bühne.
















Schönes Interview!…und danke für den Blick hinter die Kulissen.
Ich glaube als Leser kann man nur Ansatzweise erahnen, was das für ein Aufwand sein muss, die Abläufe für zwei Bands zu planen. Respekt dafür!