Einige Zeit war es etwas ruhiger um die Königin der Friedhöfe geworden. Inzwischen hat sie ihre Gruft wieder verlassen und bringt eine Sammlung Neuentdeckungen mit. Hört und seht, was sich in den letzten Wochen und Monaten in meiner Musiklandschaft getan hat.
Metropolit – Lay Me Down In My Home
Erst jüngst veröffentlichte Gallowdancer einen Artikel über Athen und die dortige Undergroundszene. Dass man in Griechenlands Hauptstadt aber nicht nur Coldwave und Minimal bzw. Synth kann, zeigt uns das Musikprojekt Metropolit. Mit ihrem Stück erfreuen sie das Herz jedes Gitarrenfreundes. Goth Rock im Stile der 90er, dessen Gesang mich an eine Mischung aus Love Like Blood und der wohl weniger bekannte Band Dryland erinnert. Viel scheint bisher über den / die Musiker noch nicht bekannt zu sein. Lassen wir uns also überraschen, was noch kommen mag und genießen bis dahin den Sound.
Das Beat – Hopeless Romantik
Musikalisch vielseitiger wird es mit dem Berliner Projekt „Das Beat„, das 2020 ins Leben gerufen wurde. Hier treffen treibende Popbeats auf Synth-Elemente. Textlich sollte man das Duo stets mit einem kleinen Augenzwinkern betrachten. Auch wenn die Lyrics des vorgestellten Liedes bei manchem nicht weit weg von der Realität sind. Wer noch mehr über Herzschmerz, Liebe und die menschliche Libido hören möchte, ist eingeladen dies auf dem aktuellen Album zu tun.
Silver Tears – Remember
Mit diesem Stück von Silver Tears werden wir wieder etwas gruftiger. Das Duo, mit Sitz in Berlin, brachte im Mai ihr erstes Album heraus. Auf dem gleichnamigen Werk wird der Hörer auf eine Reise durch die Genres mitgenommen. Man hört den prägenden Gitarrenklang des Post Punks. Und während man auf der Welle der treibenden Beats reitet, wird man in den Mantel des Dark Waves gehüllt. Übrigens mein Favorit und persönlicher Tipp Nummer Eins.
Slow Dance With The Dead – Still It Haunts
Wir bleiben in düsteren Gefilden und widmen uns einer Gruppe, die aus New Mexico kommt. Damals begann alles als Soloprojekt, unter dem Namen The Endless. Inzwischen ist es zu einem Drio heran gewachsen und hat im Mai eine Sammlung aller bis 2023 produzierter Lieder heraus gebracht. Der Titel lautet, „Eternal Mourning“. Auf der Seite von Young & Cold Records könnt ihr das gute Stück nicht nur ordern, sondern auch reinhören.
(Midnight Darkwave &) NecroSanguine – The Snake Of Heaven
Bei diesem Stück bin ich bei meinen Recherchen kläglich gescheitert. Midnight Darkwave Radio ist ein Channel, der Musik von Künstlern promotet. Was oder wer genau hinter NeroSanguine steckt, ist mir bisher ein Rätsel. Warum ich euch dieses Rätsel zeige? Weil es mein Favorit Nummer 2 ist. Der tanzbare Clubsound ist über Pfingsten meine persönliche WGT Hymne gewesen. Regelmäßig lief das Lied in Dauerschleife, während ich mich ausgehfein machte.
Seit über 20 Jahren als Schwarzkittel unterwegs und immer ihr Ding für sich machend. Mit Hang zu DIY, Trad-Goth, Goth-Rock, 80er Kram und alten Friedhöfen, auf denen die Zäune rostig sind und der Efeu sich seinen Weg gesucht hat. 🪦
Spontis versucht sie mit Reviews zu Konzerten oder auch Filmen und Musiktipps zu bereichern.
Liebe Graveyardqueen, Deine Musikentdeckungen sind wieder grandios! Sehr gut hör-und tanzbar. Herzlichen Dank.
Freut mich, das ich deinen Geschmack Mal wieder getroffen habe 🙂.
Bei diesem grellen, heißen schier unerträglichen Wetter draußen bieten Deine Musiktipps eine willkommene Möglichkeit in Dunkelheit und Kälte abzutauchen. Vielen Dank dafür! Besonders gut ist mir das mit dem Song von Metropolit gelungen. Gleich die ersten Takte Gitarre ziehen einen so richtig schön in die Düsternis, unterstützt dann durch Gesang und Text. Und wem das nicht reicht, um die nötige Distanz zu Pools oder Freibädern zu bekommen, der schaut sich dann das Video dazu an. Mein zweiter Favorit bei Deinen Vorschlägen ist „Still it haunts“, der meiner Meinung nach ebenfalls sehr gut für die Sommerflucht geeignet ist.
Danke dir, für dein Feedback! 🙂
Ich hab mir die Songs erst mit und danach ohne die Videos angeschaut – weil das manchmal zu sehr ablenkt finde ich, vor allem wenn es da sehr hektisch zugeht, oder aber man geneigt ist, das Visuelle stärker zu beachten als das Akustische. Letzteres ist mir aber immer wichtiger.
Bei Das Beat und Silver Tears fangen auch meine Tanzbeine gleich an zu zucken!
Slow Dance with the Dead hingegen holt mich von der Adrenalinwelle wieder runter und lässt mich immerhin noch leicht dunkel-verträumt auf dem Stuhl schwingen. Bei diesen dreien werde ich mal etwas tiefer tauchen, was sie sonst so bieten.
Zum ersten und letzten Song hab ich keinen Zugang gefunden was aber zum einen daran liegt, dass ich mit der Hinwendung des 90er Gothrock hin zum mehr oder weniger Metallischen immer so meine Probleme hatte (die Frühwerke von Love Like Blood liebe ich, die späteren Alben hatten mich dann sehr verprellt).
Und auch wenn technoide Klänge dazu kommen, wie Necro Sanguine, kann ich nicht immer was damit anfangen – kommt halt auf’s Gesamtpaket an.
Manchmal häng ich musikalisch eben sehr in der 80er Dekade ;-) Aber nicht ausschließlich, möchte ich an dieser Stelle betonen.
Auf jeden Fall wieder eine interessante, vielseitige Musikvorstellung, Danke!
Ja, ich kann mich erinnern, dass du es nicht magst, wenn der Goth Rock zu sehr in den Metal abdriftet. Irgendwo hattest du es Mal geschrieben. Aber freut mich, dass dennoch etwas für dich dabei war. 🙂
Hey Graveyardqueen, bis auf deine WGT-Hymne hast du meinen Geschmack absolut getroffen!
Metropolit finde ich ja ganz fantastisch, die Griechen haben scheints eine interessante Szene! Ich mag ja auch Kalte Nacht total gerne. Metropolit packe ich gleich auf meine Playlist! Die Gitarren sind wirklich klasse.
Das Beat und Silver Tears gefallen mir total, Das Beat ist witzig. Beides sehr tanzbar.
Slow danse with the Dead hatte ich schon letztes Jahr entdeckt (When one coffin lit shuts another one opens – ich mag es total, der Text traf es auf den Punkt). Ich finde auch die Stimme sehr gut, so schön finster!
Ich sitze gerade in meinem dunklen Hof, da kommt Silver Tears und Slow Danse with the Dead sehr gut!!
NecroSanguine packt mich leider gar nicht. Es ist der Synthesiser, der Beat, die Stimme (zu geknödelt), das gefällt mir nicht im Zusammenspiel. Zu popig? Egal, Hauptsache, dir gefällt’s, Graveyardqueen!!
Aber so ist das mit dem Geschmack, was ich mir da so oft anhören muss😜
Vielen Dank für diese neue Musik! Sehr schöne Rezension!!
Vielen Dank für deine Worte! 🙂
Ich gebe Mal noch ein paar Musik-Links hinzu, da ich die nicht mit in die nächste Ausgabe packen will. Die soll dann doch wieder aktueller werden und die ersten Lieder habe ich im Kopf auch schon zusammen. 😁
Skull Family – Love Letter
https://youtu.be/oMoMd0vCkbg?si=qXP8DwbXUbCkOqAd
No Horizon – Nothing Can Save Me Now
https://youtu.be/rUSfVcej9Fo?si=CxYyxvKdlRvSOnLz
Lost Voices – Cammini Tra Mura Fredde
https://youtu.be/Os1w40WGnec?si=ouXqjf2blqQg7OdT
Porcelain Dancer – Nightmares
https://youtu.be/gNeCSjIWkjI?si=MxyJbVz9qCzOpK5p
Ghost Cop – All Souls Day
https://youtu.be/i1nn3Mre-hw?si=9h_bJXMvM–6EhM3
Manx Dreams – Holes
https://youtu.be/MgbvW3uPHnE?si=iRr0h-Eu5q_Tt5bZ
Yama Uba – Isolation
https://youtu.be/vy1PgyM22rw?si=W1JIabTkCJlDig-a
Viel Spaß beim durchklicken! 🙂
Oh, neues Ohrenfutter! Ich fasse mich mal kurz: gibt nix zu Meckern!
Im Gegenteil, trifft meinen musikalischen Nerv insgesamt sehr:
Skull Family: gefällt mir ausgesprochen gut.
No Horizon: find ick auch jut, wenn auch auf Dauer evtl. etwas monoton.
Lost Voices: interessante Mischung aus Melancholie und Leichtigkeit
Porcelain Dancer: hypnotischer Bass, tief im Keller => mag ich!
Ghost Cop: cool, tanzbar, wunderbar hallend/träumerisch
Manx Dreams: wie ein angenehmer dunkler Sog, gefällt mir ausgzeichnet
Yama Uba: erinnert an Gene Loves Jezebel, schön nostalgisch
Woher holst du dir denn deine musikalischen Aregungen?
Habe mich gerade durch die Links durchgehört und schließe mich einfach @Tanzfledermaus an. Klingt alles sehr angenehm für meine
Ohren. Porcelain Dancer gibt mir irgendwie ein Prayers for Rain feeling, auch wenn natürlich ein davon völlig unabhängiger Song. Aber wie gesagt, alles sehr passend. Danke!
Vorrangig YouTube und dort aber auf unterschiedliche Weise. Ich hab eins zwei Kanäle abonniert, wo ich dann immer Mal Vorschläge zu Clips angezeigt bekomme.
Anderes schlägt mir YouTube von sich aus vor. Und dann wird halt wild rum geklickt. Oftmals schau ich dann einfach was vom Namen her interessant klingt bzw. vom Titel. Oder auch die Video-Vorschau.
Mein persönliches Highlight aus dieser feinen Runde ist ganz klar „Das Beat – Hopeless Romantik“ Ich habe keine Ahnung, wo diese ganzen Bands herauskriechen, aber es ist faszinierend, dass ich immer noch zu faszinieren bin. Aus der Reihe „Das Beat“ empfehle ich – nach einigem durchforsten:
https://www.youtube.com/watch?v=gifRbGr498o
Robert „Paragraph 1“ ist auch mein Favorit. Bin ich damals dank der Setlist eines Berliner DJs drauf gestoßen.
Freut mich aber, dass meine Entdeckungen es schaffen, dich zu faszinieren! 😁
Liebe graveyardqueen:
Bis auf deine persönliche WGT Hymne (mit der werde ich leider auch so gar nicht warm) ist deine Auswahl mal wieder erste Sahne, weil absolut tanzbar.
Ich schwanke bei dieser Ausgabe ein wenig zwischen Silver Tears und Slow Dance With The Dead als meinen Favoriten. Ich glaube ich werde in diese beiden mal näher reinhören. Grundsätzlich mag ich auch sehr den Sound von Metropolit, aber aktuell bin von diesem Stil etwas zu sehr gesättigt.
Für mich war Metropolit mit diesem Lied Mal eine schöne Abwechslung. Ich finde vieles läuft zur Zeit sehr auf dieser Synth-Wave Schiene. Wenn ich rum klicke, habe ich das Gefühl alles klingt ähnlich.
Wenn ich mich nicht irre, dann sprach Robert in einem Artikel / Beitrag ja schon Mal ähnliches an.