Als Teil der Generation Y stehe ich zeitlich zwischen den Boomern und der jüngsten Generation – Weit genug entfernt, um vieles nicht mehr mitzukriegen, aber nah genug dran, um wenigstens die Hälfte zu verstehen.
Allerdings bin ich beruflich nahe genug an den jungen Leuten dran, sodass mir einige der nominierten Jugendwörter für 2025 durchaus bekannt sind. Auch wenn sich solche Begriffe gefühlt schneller ändern als das Wetter. Und auch ohne dass ich es bewusst drauf anlege, so bleibt bei dem vielen Kontakt mit den jungen Menschen selbst bei mir das ein oder andere hängen oder rutscht während einer lockeren Konversation mit ihnen mal raus. Wobei sich das dann auch wieder mit den gebräuchlichen Wörtern meiner eigenen Jugend vermischt und so beispielsweise das „Digga(h)“ durch ein „Alter“ ersetzt wird.
Manch einer mag über den Sprachgebrauch junger Leute die Nase rümpfen, aber mir persönlich wäre das zu spießig. Wir hatten auch unsere Jugendwörter über die sich ältere Generationen aufgeregt haben, warum sollte ich den Unsinn jetzt fortsetzen und mich auch aufregen? 
Manchmal können sich daraus sogar herrlich unterhaltsame Situationen ergeben. In der Klasse meines Klienten hatte der Lateinlehrer die Idee, als Übung einen Text ins „alltägliche Sprachregister“ zu übersetzen. Was er eigentlich meinte, war lockeres Hochdeutsch – aber das hat er vorher nicht klargestellt. Am Ende begrüßten sich zwei römische Bürger im Text mit:
„Ey Digga, was geht?“ – Ich fand das witzig, der Lehrer weniger. Aber immerhin hat er eingesehen, dass hier nicht die Schüler, sondern seine mangelnde Kommunikation zu dem Ergebnis geführt hat. 😉