Köln: Melaten-Friedhof (1810)

Der Kölner Melaten Friedhof, auch bekannt als Friedhof Melaten, ist einer der bekanntesten Friedhöfe in Köln und gilt als eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Der Friedhof erstreckt sich über eine Fläche von mehr als 200 Hektar und ist die letzte Ruhestätte vieler berühmter Persönlichkeiten, darunter Schriftsteller, Künstler, Wissenschaftler und Politiker.

Warum heißt er Melaten Friedhof?

Der Name „Melaten“ leitet sich vermutlich von dem mittelalterlichen Begriff „Melatenhof“ ab, der sich in der Nähe des heutigen Friedhofs befand. Der Melatenhof war ein Aussätzigenhaus, in dem Menschen mit Lepra und anderen ansteckenden Krankheiten untergebracht wurden. Die Bezeichnung „Melaten“ wurde im Laufe der Zeit synonym für Aussätzige und andere Kranke verwendet.

Im Jahr 1810 wurde auf dem Gelände des ehemaligen Melatenhofs ein Friedhof angelegt, um den stetig wachsenden Platzbedarf für die Verstorbenen der Stadt Köln zu decken. Der Friedhof erhielt den Namen „Melaten Friedhof“, vermutlich weil die Bezeichnung „Melaten“ in der Bevölkerung bereits als Begriff für einen Friedhof genutzt wurde, auf dem Menschen mit ansteckenden Krankheiten begraben wurden.

Im Laufe der Zeit hat sich der Name „Melaten Friedhof“ als offizielle Bezeichnung für den Friedhof etabliert und ist heute einer der bekanntesten Friedhöfe in Köln und ganz Deutschland.

Der Friedhof hat eine lange Geschichte, die bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht. Ursprünglich diente der Friedhof als Begräbnisstätte für die Armen und Kranken der Stadt. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich der Friedhof zu einem wichtigen Ort des Gedenkens und der Besinnung.

Eine der bemerkenswertesten historischen Stätten auf dem Melaten Friedhof ist die Hinrichtungsstätte Rabenstein. An dieser Stelle wurden während des Zweiten Weltkriegs viele Widerstandskämpfer und politische Gefangene hingerichtet. Heute erinnert ein Denkmal an diese dunkle Zeit der deutschen Geschichte.

Eine weitere interessante historische Stätte auf dem Melaten Friedhof sind die Siechhäuser. Dies waren Gebäude, in denen im Mittelalter Menschen mit ansteckenden Krankheiten untergebracht wurden. Die Siechhäuser wurden im 14. Jahrhundert erbaut und sind ein Zeugnis für die damalige medizinische Praxis und das Leben in der Stadt zu dieser Zeit.

Der Friedhof ist auch bekannt für seine beeindruckende Architektur und Kunstwerke. Viele der Grabstätten sind aufwändig gestaltet und verziert, und einige wurden von bekannten Künstlern entworfen. Besonders erwähnenswert ist das Grabmal von Ferdinand Franz Wallraf, einem bedeutenden Kölner Sammler und Mäzen, das von dem bekannten Bildhauer Christian Daniel Rauch entworfen wurde.

Der Melaten Friedhof ist nicht nur ein Ort des Gedenkens und der Besinnung, sondern auch ein Ort der Natur und Schönheit. Der Friedhof ist von großen Bäumen, Sträuchern und Blumenbeeten umgeben, die eine malerische Kulisse bilden und eine friedvolle Atmosphäre schaffen. Besucher können hier spazieren gehen und die vielen schönen und interessanten Grabstätten entdecken.

Insgesamt ist der Kölner Melaten Friedhof ein wichtiger Teil des kulturellen Erbes der Stadt und ein Ort von großer historischer und kultureller Bedeutung. Er bietet Besuchern eine einzigartige Möglichkeit, die Geschichte und Kultur von Köln zu erkunden und bietet gleichzeitig einen Ort der Ruhe und der Besinnung inmitten der Stadt.

Berühmte Persönlichkeiten auf dem Melaten Friedhof

Der Kölner Melaten Friedhof ist auch die letzte Ruhestätte vieler berühmter Persönlichkeiten, die eng mit der Stadt und ihrer Geschichte verbunden sind. Zu den bekanntesten Persönlichkeiten, die hier begraben sind, gehört die Familie Millowitsch, die seit Generationen eine der bekanntesten Künstlerfamilien Kölns war. Unter anderem finden sich auf dem Friedhof die Grabstätten von Willy Millowitsch, dessen Sohn Peter Millowitsch und Enkelin Mariele Millowitsch.

Auch der Kölner Karneval und die kölsche Musiktradition sind auf dem Melaten Friedhof vertreten. Hier findet man unter anderem das Grab des bekannten Karnevalisten Willi Ostermann, dessen Lieder bis heute bei jeder Karnevalsfeier gesungen werden. Auch der Komponist Willi Schneider, der zahlreiche Karnevalslieder komponierte, ist auf dem Friedhof begraben.

Neben Künstlern und Musikern finden sich auf dem Melaten Friedhof auch viele Wissenschaftler und Politiker. Hier sind unter anderem der Jurist, Publizist und Politiker Franz von Holtzendorff und der Kölner Oberbürgermeister Max Wallraf begraben.

Der Melaten Friedhof ist somit nicht nur ein Ort des Gedenkens und der Besinnung, sondern auch ein Ort, der die Geschichte und Kultur von Köln und seiner berühmten Persönlichkeiten widerspiegelt. Ein Besuch auf dem Friedhof bietet Besuchern somit nicht nur eine Möglichkeit, die beeindruckende Architektur und Kunstwerke zu bewundern, sondern auch in die faszinierende Kulturgeschichte der Stadt einzutauchen.

Bilder von hrkl.de

Bilder von Sabrina Hegekötter