Musikperlen – Warum man den Sonntag auch mal im Bett verbringen sollte (Tauchgang #33)

Black Spider Clan – Keiner Kommt Hier Lebend Raus

Die schwarze Witwe hat viele Namen: Flying Bodies, Radikale Analog Fraktion, Black Spider Clan, Beta Evers oder einfach Brigitte Enzler. Seit den späten 80ern ist sie in der musikalischen Underground-Szene aktiv, begann mit einer Mädchen-Combo und gründete nahezu im selbem Atemzug ihr erstes Platten-Label. Nach dem auflösen ihrer Projekte und einer kurzen Pause zu Beginn der 90er begann sie wieder damit Parties in Augsburg und Umgebung zu organisieren. 2000 gründet sich das Kollektiv Kommando 6, das ein Jahr später auch zu einem Platten-Label mutiert. Als Beta Evers bringt sie noch im selben Jahr einige Stücke heraus, ohne die Hilfe irgendwelcher Produzenten. In der Folge ist sie auch in unzähligen Nebenprojekten aktiv, unter anderem im Black Spider Clan, der mir mit seinem Stück „Keiner kommt hier lebend raus“ (2005) in Erinnerung geblieben ist.

El Deux – Computer-Mädchen

Gibt es eigentliche eine Neue Schweizer Welle? Während sich in Deutschland die musikalische Welle auftürmt und immer neue kuriose Gebilde formt, bleibt es in der Schweiz auch nicht still, aber deutlicher leiser. Mit Grauzone schafft es dann erstmals eine Schweizer Band in die deutschen Charts, 1981 schafft es „Eisbär“ auf Platz 12. Ein Jahr später wagt auch die Formation „El Deux“ den Schritt einer ersten Veröffentlichung und bringen ihre LP „Nur für Mädchen“ heraus, auf der auch der Song „Computer-Mädchen“ erscheint. El Deux, das sind Martin Kraft, Steno Onetz und Kurt Gautschi. Die Welle erfunden haben sie aber nicht, die Schweizer – gut sind sie trotzdem.

Soft Cell – Bedsitter

Auch wenn man nach Marc Almond nicht tauchen muss, so möchte ich doch anlässlich seiner aktuellen Tour auf ihn aufmerksam machen. Ist ja auch mal irgendwie ein populärer Gegenpol zu den beiden völlig unbekannten Perlen die diese Ausgabe des Musikperlentauchers zieren.  Marc ist ein alter Gruftie, so viel steht mal fest, nicht nur weil in der „Church of Satan“ aktiv war und von Anton Szandor LaVeys Bücher fasziniert war, sondern auch wegen seiner musikalischen Ausrichtung. Mit David Ball gründete er Softcell, das Stück „Bedsitter“ wurde 1981 veröffentlicht und erzählt von dem Gefühl, nach einem durchfeierten Samstag den Sonntag im Bett zu verbringen „My only Home!“ – Glücklicherweise sprang der 2004 dem Tod von der Klinge und kann jetzt die Ohren auserwählter mit seinen Songs beglücken. Marc, der stramm auf die 60 zugeht, hat nichts von seinem Charme verloren, auch wenn unter musikalischer Geschmackssache läuft und deutlich poppiger ist, als es seine vermeintliche Szene-Zugehörigkeit vermuten lassen würde.

Ähnliche Artikel

Kommentare

Kommentare abonnieren?
Benachrichtigung
guest
0 Kommentare
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen

Diskussion

Entdecken

Friedhöfe

Umfangreiche Galerien historischer Ruhestätten aus aller Welt

Dunkeltanz

Schwarze Clubs und Gothic-Partys nach Postleitzahlen sortiert

Gothic Friday

Leser schrieben 2011 und 2016 in jedem Monat zu einem anderen Thema