Formel Goth: Videos von den Editors, Panther Modern, Fliehende Stürme und Black Marble

Editors – Frankenstein

Nach dem furiosen Auftakt im Jahre 2005, in dem die Editors den Indie-Sound wieder in die Szene spülten und ihrer Hit-Single „Papillion“, die 2009 in jedem schwarzen Club runter und rauf lief, habe ich die Band aus den Ohren verloren. „Frankenstein“ möchte das ändern, in dem mich das Video mit den Toten und Friedhöfen triggert. Ich bin eben doch konditioniert. Der Song ist gut, bleibt aber hinter meinen Erwartungen zurück. Ist eben doch zu poppig für meinen Geschmack.

Panther Modern – Body//reaction

Abgesehen davon, das der Künstler hinter dem Bandnamen dem Video mehr Bedeutung schenkt, als dem Leser lieb sein könnte, packt mich das Stück inklusive seiner Ästhetik, weil es sich so angenehm vom Synthie-Pop-Brei abhebt, der zur Zeit die Posteingänge flutet. „The “Body//reaction” video is a deep dive of surrealism, escapism, futurism and a personal challenge of self-sufficiency. For me, this is the new DIY.“ Ich finde, die herausfordernde Mischung aus Techno, Electro und EBM darf ruhig mal wieder die Ohren der Schwarzkittel beanspruchen.

Fliehende Stürme – Puppen

Für mich gibt es nur wenige Bands, die deutsche und melancholische Texte so authentisch rüberbringen, wie die Fliehenden Stürme. Die schaffen es einfach, ihre Musik und die Texte so zu gestalten, dass es weder kitischig noch theatralisch klingt und das man beim Zuhören wirklich Lust bekommt, auch wirklich zu verstehen. Welche Bedeutung man auch immer aus dem neuen Stück „Puppen“ zieht, so zurückhaltend, eindrucksvoll und höflich hat mich noch keine Band nachdenklich gemacht. „Vielleicht nicht mutig genug, ein neues Wunder zu sehen.“ Sind wir?

Black Marble – One Eye Open

Es war nur eine Frage der Zeit, bevor die Elektroroller die Musikvideos erreicht haben. Black Marble setzen dem Warten ein Ende. Endlich. „One Eye Open“ ist zwar ein gefälliges Stück Synthie-Pop, aber es gefällt mir. Es hinterlässt dieses angenehme Blubbern im Ohr, das meist dann meist die Kontrolle übe eine Extremität übernimmt. Bei mir ist es das Bein. Das wippt. Was allerdings die Elektroroller mit 80er Style, Walkman und VHS Retro-Optik zu tun haben sollen, erschließt sich mir nicht.

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Mina Miau
Mina Miau (@guest_58176)
Vor 4 Jahre

Oh, die Stürme! Was soll man dazu nach sagen? Spätestens nach dem letzten WGT und dem damit verbundenen ersten Mal, dass ich sie live bewundern durfte, ist es um mich geschehen. Texte die zum Nachdenken und ja, auch Nachlesen bewegen. Ganz unaufgeregt, aber eben doch vereinnahmend. Und wie sich nach dem Konzert am Merch herausstellte, ist genau das auch Andreas Löhr – absolut sympathisch.

Gruftfrosch
Gruftfrosch(@gruftfrosch)
Vor 4 Jahre

Editors spricht mich so gar nicht mehr an…keine Ahnung…hab es mir nur des Videos wegen reingezogen…Dafür folgen zwei Perlen….oah…bei den Stürmen kann man sich verlieren und zack, haste paar Stunden bei YT gelauscht…

Ich schmeiß auch mal was dazwischen…

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=Mp-d4kVS6Do&w=560&h=315%5D

Markus
Markus (@guest_58213)
Vor 4 Jahre

VR Sex – Maiden China, Nebenprojekt von Drab Majesty aus L.A. Ganz interessante Anleihen beim amerikanischen Deathrock. Und ja – ich liebe diese Up-Tempo-Nummern mit sägenden Gitarren… :mrgreen: Wer auf recht blutigen Splatter im Stil der späten 80er Jahre steht, darf sich auch gern nach Altersverifizierung auf YT das offizielle Video anschauen.

Markus
Markus (@guest_58214)
Vor 4 Jahre
The Drowning Man
The Drowning Man (@guest_58216)
Vor 4 Jahre

Editors find ich sogar so richtig schrecklich…dabei hat „The Back Room“ seinerzeit 2005 ziemlich „reingeknallt“..lief rauf und runter. Aber den damaligen Post-Punk Hype drumherum empfand ich schon damals als ziemlich befremdlich, gab es doch schon immer Bands dieses sogenannten Genres (wenn auch irgendwann nicht mehr viele), die immer schon diese Art von Sound hatten. Aber dennoch gab es in den 00ern die eine oder andere gute. neue Band (die sich aber meistens nach einem Album aufgelöst hat). Nach „In The Night And On This Evening“ gings für mich rapide bergab und die darauffolgenden Alben empfand ich als anbiedernd, kitschig und belanglos. Heute klingen sie so, als versuchten sie den Spagat zwischen „Indie“ und….wasweisich Dance-Pop. Aber das „Indie“ wird nur dadurch aufrechterhalten, weil der Gitarrist ein Loch in der Hose und nen Bart hat (wobei man den in den meisten neuen Songs eh nicht mehr raushört…wo ist denn da die Gitarre?)..ansonsten ist für mich sogar überwiegend Chart-Musik…Musik für den ZDF-Fernsehgarten. Dann in jedem Fall lieber die Stürme! „Wo das Chaos brütet“ war der erste Song, den ich in den 90ern von denen kennengelernt hab und seitdem mag ich die sehr!

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