Kristallnacht – Die Reichsprogromnacht in Deutschland vor 70 Jahren

Millionen von Glassplittern zerstörter Schaufensterscheiben, in denen sich der Feuerschein der brennenden Synagogen und Geschäfte funkelte, gaben angeblich dem Tag ihren Namen, Kristallnacht. In der sogenannten „Reichspogromnacht“ vom 9. auf den 10. November 1938 hatten Nazis in ganz Deutschland Geschäfte und jüdische Gotteshäuser in Brand gesetzt, Wohnungen jüdischer Bürger demoliert und ihre Bewohner misshandelt und ermordet. In der offiziellen Nazibilanz des Terrors waren 91 Tote, 267 zerstörte Gotteshäuser sowie 7500 verwüstete Geschäfte verzeichnet. Die Wahrheit liegt aber weit über diesen Zahlen, denn viele Juden wurden in dieser Nacht hingerichtet oder in den Tod getrieben und nahezu alle jüdischen Synagogen und Friedhöfe wurden zerstört.

Der Begriff „Kristallnacht“ wird seit einigen Jahren nicht mehr verwendet, weil er verharmlosend klingt und sein Zusammenhang mit der Reichsprogromnacht nicht ausreichend belegt wurde. In einem Artikel der Nachrichten heißt es: „Der Holocaust-Überlebende Meier Schwarz fasste es so zusammen: „Der Ausdruck verschleiert jene Gräueltaten, die an jüdischen Mitbürgern verübt wurden, und sollte deshalb durch den Begriff Pogromnacht oder Novemberpogrom ersetzt werden.

Doch wie auch immer ein solcher Tag genannt wird. Er darf nie in Vergessenheit geraten und nicht totgeschwiegen werden. Mittlerweile sind 70 Jahre vergangen, die heutigen Generationen können nichts mehr daran ändern was ihre Vorfahren angerichtet haben, sollten aber offen damit umgehen und rechtes Gedankengut im Keim ersticken. Mittlerweile halte ich Europa für weitsichtiger als die Deutschen selbst, denn uns ist es immer noch am unangenehmsten sich damit auseinanderzusetzen.

Ausgebrannte Synagoge
Bundesarchiv, Bild 146-1970-041-46 / Unknown / CC-BY-SA 3.0, Bundesarchiv Bild 146-1970-041-46, München, zerstörte Ohel-Jakob-Synagoge, CC BY-SA 3.0 DE

Fremde Literatur wurde damals verbrannt, heute wird sie verboten oder wie man angenehmer sagen kann, vom Vertrieb und von der Reproduktion ausgeschlossen. Hakenkreuzsymbole die auf viel ältere Kulturen zurückzuführen sind, lösen heute Empörung aus ohne das man wirklich den Blick hinter die Kulissen wagt. Wie die Zeit berichtete, darf Hitlers „Mein Kampf“ nicht vertrieben und gedruckt werden, obwohl der Inhalt nur die Gedanken eines Mannes zeigen, der die Grenze vom Genie zum Wahnsinn hinter sich gelassen hat. 2015 läuft das Urheberrecht des Freistaates Bayern aus, dann kann auch damit hemmungslos Geld verdient werden.

Warum gibt es keine kommentierte, aufklärende Auflage des Buches, dessen Erlös einer Stiftung gegen Rechtsradikalismus zu gute kommt? Aufklärung und unzensierte Informationen sind die einzigen Möglichkeiten mündigen Bürger eine eigenständige Meinung zu ermöglichen.

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