Spontis Wochenschau #10/2011

Zwischen Alltag und Tristes plätschert das Leben durch die Mühle des Lebens. Diese Woche empfinde ich die Pflichten lästiger als sonst, ich bin wohl möglich nicht ausgeglichen. Ja, ich bin ganz bestimmt nicht ausgeglichen, diese Erkenntnis ist gereift. Immerhin. Die Atomdebatte nervt mich. Ich erinnere mich an eine Zeit, da hat meine Mutter den Salat weggeschmissen, der Spielplatz gegenüber war mit rotem Flatterband abgesperrt und die Wettervorhersage war so fesselnd wie ein Krimi. Irgendwo in Russland war ein Atomkraftwerk explodiert, alle starren gebannt auf die Windrichtung und ob die Wolke der Radioaktivität auch uns erreicht. Warnung werden herausgegeben, die überschaubare Anzahl Fernsehsender hat nur ein Thema. Es folgen politische Debatten, Massendemonstrationen, Analyse, Versprechen. Am Ende des gleichen Jahres geht ein nagelneuer Deutscher Atommeiler ans Netz. „Bei uns kann sowas nicht passieren„. Ich bin Diskussion leid, ich kann sie nicht mehr hören. Wir müssen endlich handeln. Bis zur nächsten Demonstration verkrieche ich mich im Netz, hier die aktuelle Wochenschau.

  • Triangle Shirtwaist Fire: Das Feuer, das Amerika veränderte | einestages
    Tod in den Flammen: Am 25. März 1911 wütet in New York ein verheerendes Feuer-Inferno in einer Textilfabrik. 146 Arbeiter sterben, weil die Eigentümer aus Profitgier den Brandschutz missachteten. Es ist eine Tragödie – die am Ende aber unzähligen Menschen das Leben rettet.“ Es muss immer etwas passieren, bevor etwas geschieht. Das war auch 1911 nicht anders, den die Menschen die starben, hätten wohlmöglich gerettet werden können, wenn man Arbeitssicherheit und Arbeitnehmerschutz ernster genommen hätte. Ein interessanter Artikel über eine Katastrophe, die für ein Umdenken sorgte. Analogien zu aktuellen Ereignissen liegen nahe.
  • Zeitungen verkaufen Einfluss auf Berichterstattung – Die Schleichwerbe-Recherche | TAZ rechercherblog
    Wie bei Netzpolitik zu lesen ist: „Sebastian Heiser von der Taz hat jetzt mal investigativ recherchiert und als vermeintliche PR-Firma bei einzelnen Zeitungen angefragt, ob redaktionelle Beiträge käuflich sind. Dabei hat er vier schwarze Schafe gefunden. Die Gewinner sind: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, Frankfurter Rundschau, Märkische Allgemeine Zeitung und Neues Deutschland.“ Mehr zu seiner Recherche findet sich im oben verlinkten Blog. Traurig wie „unabhängige Medien“ die Informationen manipulieren.
  • Vlad Draculeas gesammelte Scheußlichkeiten | Otranto-Archive
    Obervampir Dracula geht zurück auf den historischen Vlad III Drăculea, der wegen seines legendären Blutdurstes auch Țepeș (der Pfähler) genannt wurde. Klar, weiß jeder. Doch wie genau haben seine Abscheulichkeiten denn nun eigentlich ausgesehen?“ Das erfahren wir in einem informativ, schrecklich schön aufbereiteten Artikel über den Fürst der langen Zähne. Auf dem Bild sieht er zu mindestens weder schrecklich schön, noch düster furchteinflößend aus.
  • This is not porn – this is pure beauty | Spreeblick
    Dass das Internet noch nicht vor Charme geplatzt ist, seit es This is not porn gibt, scheint mir ein Rätsel. Aber eigentlich auch gut so, denn dann werden wir wohl doch noch lange mit diesem reizenden Zeitstaubsauger verbringen können, der unglaublich großartige Schnappschnüsse von und mit Stars an einem dadurch fast schon magischen Ort versammelt. Dort kann man sich dann entweder sofort hemmunglos im Archiv verlieren oder seine Lieblinge auch direkt im Menü ansteuern.“ Kirk und Spock bei einer Drehpause? Elvis Presley und Anita Wood auf dem Karussell?  Salvador Dali beim Seilspringen? Etliche Seiten, ich habe mich verloren.
  • Die längsten Pikes der Welt – Mexican Pointy Boots | Nerdcore
    Diese Mexikaner. Nachdem sie mal Goths mit ihren wunderschönen Pikes gesehen haben war es an ihnen diese Trend zu erweitern. So oder so ähnlich war sicherlich die Geschichte zu den Mexican Pointy Boots.
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orphi
orphi(@orphi)
Editor
Vor 12 Jahre

Bei der Ersten Allgemeinen Verunsicherung hast du dich geirrt. Die Band hat zwar einen eigenwilligen Humor, der immer knapp am Klamauk vorbeischrammt, während die Musik knapp am Schlager vorbeiwackelt, aber die EAV hat seit jeher immer wieder gesellschaftskritische Themen aufgegriffen und setzt sich auf ihre ganz eigen Art ein. Möglicherweise sind manche Texte für Nicht-Österreicher etwas schwierig zu verstehen, aber es lohnt sich, mal genauer hinzuschauen und der Band Respekt entgegenzubringen, wenn auch die Musik für unsereins gewöhnungsbedürftig ist. Ich mag die EAV sehr.

Religion:

Hier ruhig auch mal in Das Muaterl reinhören. Ich weiß allerdings nicht, ob der Text verständlich ist. Ich hab ja mal in Wien gewohnt und verstehe es automatisch.

USA, Terrorismus, Krieg:

Atmomkraft:

Medien

Nur um mal einige zu nennen. Es gibt auf nahezu jedem EAV-Album solche Songs.

Die anderen Wochenschau-Themen schau ich mir noch genauer an. Vor allem bedanke ich mich für den Link zum Schleichwerbung-Test in Zeitungen. Sehr interessant!

Schatten
Schatten (@guest_14850)
Vor 12 Jahre

Also das EAV Lied is echt klasse, so richtig gruftig :D
Bei der Gelegenheit fällt mir ein, dass ich mir endlich mal ne Sense besorgen muss ;D

stoffel
stoffel(@stoffel)
Vor 12 Jahre

Bzgl. EVA kann ich orphi nur zustimmen … früher habe ich die Jungs auf Dauerschleife gehört und oft geschmunzelt.

Danke Robert für den Link zu „thisisnotporn“ … herrliche Aufnahmen, sehr schmunzeln musste ich bei dem Bild wo David Bowie vor dem Rechner sitzt, köstlicher Blick :)

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