Spontis Wochenschau #05/2014

Herrje! Wollte ich nicht eigentlich mein Leben entschleunigen? Es ruhig angehen lassen und mich vollständig der Entspannung widmen? Hat nicht geklappt. Momentan wünsche ich mir, der Tag hätte 50 Stunden, von denen ich nur 5 mit Schlaf verbringen müsste.  Womöglich habe ich zu vielen Dingen hohe Prioritäten gewidmet und muss ständig daran denken, was ich nicht geschafft habe. Vielleicht habe ich aber auch einfach mal Lust über etwas zu meckern und ziehe an der Haaren herbei, was irgendwie nicht stimmt. Dabei ist eigentlich alles prima, außer dem aktuellen Kontostand und dem Wetter. Ha! Schon wieder! Habt ihr es gemerkt? „Es ist alles prima!“ ohne einen relativierenden Nachsatz will mir nicht gelingen. Hat ein bisschen was von „Eigentlich bin ich nicht …, aber …“ Sicherlich liegt es nicht daran, dass ich am WGT-Dienstag 40 Jahre alt werde, oder? Goth bewahre mich vor einer dieser Krisen, die Männer in meinem Alter so bekommen. Immerhin, ab nächster Woche habe ich Urlaub und das WGT wirft auf allen Kanäle seine Schatten voraus. Das Spontis-Magazin ist dank Orphi Eulenforst bereits im Druck und die erste CD für die lange Fahrt habe ich auch schon gebrannt. 29 Facebooker bekundeten bereits ihre Teilnahme am Spontis-Family-Treffen und die Wetterprognosen sind großartig. Unterstellungen, ich würde mich darauf freuen, könnten zutreffend sein.

  • World Goth Day 2014 | The Blogging Goth
    Verpasst! Für die, die nicht wissen was das für ein Tag ist: „World Goth Day is the annual celebration of the gothic subculture in every medium, although for most of us it’s about the music. I want it to be a day of fun stuff and something that will carry on for years to come under the strength of the goth community, and not just get lost in distant memory after a few years. The whole plan was to give people the idea and let them get on with it and keep it going.“  – Am 22. Mai war es wieder soweit und ich habe es wieder verpasst, sowieso scheint der Tag in Deutschland unterrepräsentiert zu sein, wie die Veranstaltungsliste 2014 offenbart. Sind wir Deutschen eigentlich die einzigen, die Gothic noch ernst nehmen? Immerhin hat sich der bloggende Goth die Mühe gemacht, die Reaktionen der englischen Presse zu sammeln um zu folgendem Fazit zu kommen: „Conversely, regional titles seem to cover it best. Early today we read an article in the Plymouth Herald that stood out for one good reason above all the national competitors. It talked to actual Goths, and the comments below this – and many other stories – have been some of the best reading we’ve done today. That’s what it’s about, of course. Those of us who know it isn’t a fashion trend, or celebrity fad, or even celebrating ‘one day a year’. Fly the flag today, for sure, but don’t put it in a cupboard and forget about it until next May 22nd.“
  • Wave-Gotik-Treffen: 15 Tipps von guten Freunden | Der schwarze Planet
    Shan Dark ist ihrer eigenen Tradition treu geblieben und hat vor dem WGT 2014 ihre Tipps-Sammlung zum größten schwarzen Treffen in Leipzig in eine neue Auflage geschickt. „Kara Ben Nemsi: Tipp 2 ist für mich natürlich derhistorische Südfriedhof. Dieser war in den alten Tagen der ersten WGTs einer unserer Pflichtorte, ich selbst halte ihn für den schönsten Friedhof Sachsens. Man findet ihn direkt hinter dem Völkerschlachtdenkmal. – Frank: Wer nach einem anregenden Konzertabend noch abfeiern möchte, hat die Qual der Wahl, denn das Angebot ist riesig. […] Seit 2007 lädt die Glitter und Trauma-Party speziell die schwul-lesbische Gruftibande ein. Aber natürlich haben Gäste ganz egal welcher sexuellen Orientierung bei dieser “Queer Wave Party” mächtig Spaß. Das hat sich herumgesprochen, so dass die Luft im kleinen Sweat-Club schnell dünn wurde. Seit vergangenem Jahr findet die Party darum im größeren Westwerk statt.“ Anlässlich dieser schier endlosen Auswahl an Möglichkeiten habe ich noch einen neuen Tipp für Euch: Nehmt euch nicht zuviel vor! Weniger ist manchmal mehr! Diese Fehler mache ich auch regelmäßig und jeder Jahr.
  • Was sind und tun eigentlich Satanisten? | GWUP
    Leser Irmin war der Meinung, dass eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Thema Satanismus der Wochenschau ganz gut tun würde. So ist es! So finden sich bei den Skeptiker der GWUP gleich eine Vielzahl interessanter Artikel zum Thema, wie zum Beispiel das Eingangs verlinkte Interview: „Welche Bedeutung haben Rituale im Satanismus? Zum Beispiel Sexualmagie, was vor allem die Boulevardpresse stets besonders fasziniert: Jede Gruppierung hat eine eigene Konzeption von Ritualen, ebenso wie jeder gruppenunabhängige Satanist. Recht verbreitet ist die Konzeption der Church of Satan, die Rituale im Sinne von Psychodramen definiert: Magie gilt als Möglichkeit zur Beeinflussung von Gegebenheiten mittels einerseits Ritualen, andererseits eher alltagspsychologischen Kniffen. Die meisten Satanisten, die mir während meiner Forschung begegnet sind, haben allerdings keinen ausgeprägten ritualmagischen Ansatz. Viele praktizieren gar keine Rituale beziehungsweise Magie.“ Wer mehr wissen möchte, dem empfiehlt Irmin die Artikel Satanistenmorde bei Hoaxilla und eine Rezension über das Buch Satanismus und ritueller Missbrauch, die auf dem gleichen Blog erschienen sind.
  • Dark Kassel Downloadsampler | Klangwelt
    Anfang Juni erscheint der kostenlose Downloadsampler „Dark Kassel“, er alternative Bands aus den Genre Synthie Pop, EBM, Dark Electro und Dark Wave featured. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Bands aus dem Raum Kassel und Göttingen: „Dabei das komplette Spektrum von straighter EBM-Härte bis hin zu melodischen Synthie- und Wave-Projekten. Neben klassischen Bands der frühen 90er Jahre der Kategorie Pankowoder Psyche tummeln sich echte Raritäten wie Sophisticated Technique, die Eiskalten Gäste oder die erst jüngst wieder aktiven Ballad Bombs auf der Scheibe. Interessante Neustarts (Horizon Frame) und mit Neocoma eine Band, die wir bereits live auf unserer Depeche Mode Party in Göttingen begrüßen durften, runden die Zusammenstellung ab.
  • Der kleinste gemeinsame Nenner ist Gothic | Die Welt
    Sängerin, Tänzerin, Chorleiterin, Dozentin und Tätowiererin. Außerdem hat Bianca Stücker einen Doktortitel in Musikwissenschaft zum Thema „Gothic Electro“. Der Welt steht die Dame Rede und Antwort. Sie findet, dass Kirchenmusik, Tattoos, Schriftkunst und die Musik der Sisters gut und hat den gemeinsamen Nenner gefunden: „Wenn man sich so lange damit beschäftigt wie ich und dann auch noch eine Doktorarbeit über das Thema Gothic schreibt, erkennt man, dass es einen gemeinsamen Nenner gibt. Der ist nicht im Stil zu suchen, sondern in der Mentalität. Also wenn ich sage, ich mag gerne Stummfilme und Schlösser, finde Vampire toll, liebe es etwas kitschig und gruselig und interessiere mich für Philosophie und Kunst – dann bin ich anfällig für diese Szene. Dort versammeln sich diese vielen verschiedenen Interessen. Alles, was ich gut finde, passt da rein. Inklusive Humor.
  • Wacken 3D | Facebook
    Den Metal-Fans ist die Wiese im schleswig-holsteinischen Dorf Wacken heilig, denn es ist sei 25 Jahre der Austragungsort des Wacken-Festivals. Und bevor Wacken am 31. Juli zu seinem Jubiläum läutet,  kommt ein ganz besonderer Vorgeschmack in die Kinos: Wacken „3D – Louder than Hell“ – „Wacken is a true one-off. Beyond description. Every year, for three days in August, a sleepy farming village in the middle of the Northern German countryside becomes the epicenter of the metal universe. Almost 75,000 metal heads from around the globe invade the Wacken Open Air to pay homage to the greatest bands of the international metal scene. The first Wacken Open Air in 1990 attracted less than 800 attendees but since then it has grown every year. Now it is the biggest open air festival of its kind. Tickets are sold out within days – long before all of the participating bands are announced. Much has been written and documented about the festival. But what exactly makes Wacken so special? What gives it its magic – its soul? ‘WACKEN 3D – louder than hell’ will allow audiences to do precisely that, taking them right into the thick of it. Norbert Heitker, Tomas Erhart and their team will cover this year’s complete Wacken Open Air around the clock, using 18 state of the art 3D cameras.
  • Die schwarze Rose aus Halfeti | Deutsch-Türkisches Journal
    Rote Rose stehen für die Liebe, mit weißen Rosen macht man einen Heiratsantrag, gelbe Rosen sind ein Zeichen für Trennung und schwarze Rosen als Liebesbeweis für waschechte Gothics? Die gibt es nicht! Falsch gedacht, in Halfeti in der Türkei wächst eine schwarze Rosenart. „Es ist nicht die Regel, aber selten gibt’s auch Läden, in denen Rosen schwarz gesprüht sind, denn echte schwarze Rosen soll es gar nicht geben, sollte man meinen. Jedenfalls nicht hier in Deutschland. Ich machte mich auf den Weg zur Geburtstagsfeier von einer Kommilitonin, die zur Gothic-Szene gehört und alles liebt, was schwarz ist. Schwarze Rosen wollte ich ihr mitbringen, aber ich fand keine, nicht mal besprühte. Wenn jemand jemandem eine schwarze Rose schenken möchte, so müssten beide ihren Aufenthalt in Şanlıurfa im Südosten der Türkei haben, denn nur dort gibt es – im Landkreis Halfeti – echte schwarze Rosen. Wenn man sie umpflanzt, pflückt und mitnimmt, verändert sich die Farbe.
  • Sterben die Atheisten aus? | Telepolis
    Der britische Vorzeigeatheist und Evolutionstheoretiker Richard Dawkins behauptet, es geht bergab mit den Ungläubigen. Es gibt immer mehr Religionen, Fanatisten und Gläubige in unserer Zukunft. Warum? Der Grund ist ganz einfach: Religiöse bekommen mehr Kinder als nicht-Religiöse Menschen, denn die leben ja nach der Maxime „Seid fruchtbar und mehret Euch!“ Logisch, oder? Und es kommt noch besser: „Studien gehen dann auch davon aus, dass Religiosität in der Regel nicht mit übermäßiger Intelligenz verbunden zu sein scheint (Intelligente Menschen sind eher Atheisten und gehen nachts später schlafen). Mit steigender Intelligenz der Menschen sinkt offenbar der religiöse Glauben. Länder mit einem hohen Anteil an gläubigen Menschen sollen, so eine soziologische Studie, zudem sozial dysfunktionaler sein als solche mit einer weniger religiösen Bevölkerung.“ Und in der nächsten Ausgabe lesen sie, warum immer mehr BILD-Leser in der Hoffnung auf Erleuchtung ihren Glauben verlieren. Böser Spontis! Aus! Sei still!
  • Dark Star – Gigers Welt | Bote der Urschweiz
    Hans-Ruedi Giger starb am 12. Mai 2014. Seine Werke sind die Verkörperung morbider Phantasien, für die einen abstoßender Schund, für die anderen brillante Kunst. Sein Stil fand in Filmen wie Alien (1979) oder Species (1995) audiovisuelle Erfüllung, seine „Biomechanoiden“ werden ihn sicherlich unsterblich machen. Im Herbst erscheint der Dokumentarfilm „Dark Star – Gigers Welt“, dessen Dreharbeiten noch vor seinem Tod begannen und der jetzt posthum fertig gestellt wurde. „Der Film beginnt in Gigers Kindheit in Chur. «Hans-Ruedi erhielt als Sechsjähriger von seinem Vater, einem Apotheker, einen Totenkopf geschenkt. Das war ein entscheidendes Erlebnis für ihn.» Den Tod in den Händen zu halten, habe ihm zwar Angst gemacht. «Aber er hat dort verstanden, wie er mit diesen Ängsten umgehen konnte», so Sallin. «Indem er sie zeichnete, malte, modellierte.» Sallin erlebte Giger während der Dreharbeiten körperlich angeschlagen, aber sehr feinfühlig.“ Einen gelungen Nachruf gibt auf dem schwarzen Planeten zu lesen.
  • Selfie Parody | Alternative Modelling
    Trends werden einfach gesetzt. Nach dem äußerst erfolgreichen „Whitby Gothic Style“ als Gangnam-Parodie gibt es jetzt eine Hommage an den aktuellsten Trend der Szene, nein, der ganzen Menschheit: Selfies! Da sind Bilder, die man von sich selbst macht. Wollte ich nur mal sagen. Übrigens: Tattoo Selfies nicht einfach ins Netz stellen, rät Udo Vetter vom Lawblog, es sei denn der Tätowierer hat die Online-Rechte schriftlich übertragen.
    www.youtube.com/watch?v=Lw6uaf1yJDg
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Irmin
Irmin (@guest_49686)
Vor 9 Jahre

Hallo Robert, schön, dass du mit meinen Tipps was anfangen konntest.

Dass du mich aufgrund mangelnder Information weiblich gemacht hast, ist okay, aber um der Korrektheit willen kannst du mich gerne noch zum „Leser“ machen ;)

Zu anderen Artikeln: Dass Atheisten aussterben, geht für mich viel zu sehr in Richtung „Idiocracy“. Der Film hat ja ebenfalls behauptet, Dummheit würde sich aufgrund der Gebärfreudigkeit weniger intelligenter Menschen verbreiten. Dem widersprechen Trends (z. B. die steigende Zahl der Atheisten weltweit) und außerdem finde ich das auf einer gewissen Ebene ganz schön unverschämt bis gefährlich (schließlich wäre die logische Konsequenz, die weitere „Ausbreitung“ dummer Menschen zu verhindern…). Leider hat Herr Dawkins manchmal auch sehr seltsame Ideen, so gerne ich einige seiner Bücher auch gelesen habe…

Irmin
Irmin (@guest_49688)
Vor 9 Jahre

Kein Problem, Robert. Konntest du ja nicht wissen ;)

Irmin ist auch nur eine Verkürzung von „Irminsul“ und als solches ein Pseudonym, das ich ganz gerne im Internet verwende. Dass das weiblich klingt oder klingen könnte, ist mir noch gar nicht in den Sinn gekommen. Ich wollte nur nicht, dass es ganz so offensichtlich ist, dass ich so furchtbar unkreativ bin und einfach etwas aus den germanischen Mythen übernehme ;) Die Konfusion hätte wohl behoben werden können, hätte ich in der Nachricht an dich meinen echten Namen verwendet, aber als mir das eingefallen ist, hatte ich sie schon abgeschickt…

Wie dem auch sei. Zum „World Gothic Day“ hab ich sogar beim Guardian einen Artikel gesehen. Und mich dann gefragt, ob mein Kopf gerade mit dem Tisch in Berührung kommen will. Da diese Frage verneint wurde, habe ich den Artikel auch nicht gelesen. Ich bin mir auch nicht ganz sicher, was so ein Tag bringen soll(te). Allerdings verstehe ich das bei keinem solcher „besonderen“ Tage für irgendwelche (Rand)gruppen. „Auch in deiner Nähe gibt es Goths! Sieh sie dir an und versichere dich, dass du mit Solchen Leuten sicherlich nichts gemein hast. Vergiss‘ sie am nächsten Tag darum schnell wieder!“ Oder ich sehe das ganze einfach zu zynisch. Wenn andere Leute sich für meine Hobbys, meinen Musikgeschmack oder meine unauffällig-auffällige Kleidungswahl (schlicht, aber eben schwarz) interessieren, fragen sie mich einfach und ich antworte, sogar ganz ohne irgendwelche Schubladenbegriffe zu verwenden, wenn es nicht nötig ist. Oder ich fange selbst ein Gespräch darüber an. Wie unter Menschen eben so üblich.

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