Der November ist ein Monat im Nebel. Er ist zugleich mystisch, geheimnisvoll und düster. Er beherbergt christliche Feiertage wie Allerheiligen, Allerseelen, Sankt Martin und den Buß- und Bettag. Danach wird es weihnachtlich – im Dezember sind wir fast alle lahmgelegt oder wahlweise auch begeistert vom größten Christenfest des Jahres. Im Advent, vor und zum Jahreswechsel gibt es auch viele ehemals heidnische Bräuche – vom Krampus über das Julfest/Wintersonnenwende bis hin zu den Rauhnächten.
Uns Schwarzkitteln wird ja nicht selten ein Hang zum Satanismus nachgesagt. Umgedrehte Kreuze, Pentagramme oder heidnische Symbolik verleiten dazu, fehlendes Hintergrundwissen durch Vorurteile ersetzt zu werden. In vielen Büchern, die sich mit dem Thema „Gothic“ beschäftigen, wird das Thema Glaube angesprochen. Man möchte wissen, ob wir schwarz als Farbe der Trauer verstehen, möchte Klischees bestätigt oder dementiert bekommen oder einfach nur erfahren, ob sich die Vorliebe für die morbide Ästhetik auch in Glaubensfragen wiederfindet. Wohl keiner kann sich offenbar vorstellen, dass Anhänger der schwarzen Szene auch Christen sein können.
Dabei braucht man nur mal nach „gothic christen“ googeln und schon wird man eines Besseren belehrt. Einige von uns sind auch Anhänger von heidnischen oder keltischen Bräuchen, von Wotan oder Wikka, manche glauben an das Übersinnliche, andere an Wiedergeburt, Karma und Nirwana. Es gibt unter uns aber auch Viele, die sich sich ganz bewusst gegen (eine bestimmte) Religion entscheiden. Ob man glaubt oder nicht und woran – dafür oder dagegen hat jeder seine persönlichen Beweggründe, Erfahrungen und Prägungen.
Bei diesem Gothic Friday wollen wir herausfinden, ob und woran ihr glaubt und auch warum – sofern ihr letzteres überhaupt erklären könnt. Viele von euch haben das Thema „Glaube und Religion“ auch bereits beim Gothic Friday zu „Symbol und Sinnbild“ gestreift. Es geht hier aber nicht nur um Religion oder Eure Konfessionszugehörigkeit. Der Glaube kann bei manchen auch nur ein diffuses oder latentes Gefühl sein, bei anderen ist er gefestigt und hat eine ganz klare Erscheinung, vielleicht sogar Rituale. Gerade beim Glauben scheiden sich die Geister, denn wenn wir glauben sind wir von etwas überzeugt, was wir nicht ‚beweisen’ können. Das müsst ihr auch nicht, es gibt wie immer kein Richtig und kein Falsch – nur Selbstgespräche und Beiträge dazu, die sicher sehr interessant für uns alle sind, weil sich jeder von uns schon mal mit der Frage: Woran glaubst du? konfrontiert wurde.
Euer (Nicht-)Glaubensbekenntnis sollte bis spätestens zum 18. November 2011 auf eurem eigenen Blog oder via E-Mail bei einem der Unterstützer-Blogs veröffentlicht sein, um an der Verlosung teilzunehmen. Ihr könnt natürlich auch später noch einreichen oder veröffentlichen – wir freuen uns über jeden Beitrag dazu!
@Lucretia: Super! Wirklich ein schwieriges Thema für den Einstieg, das gebe ich zu. Wir freuen uns auf deinen Beitrag.
@Rosa: Ich kann da nur mit einem Business-Spruch antworten: Reduce (it) to the max!