Gothic Friday April: Keine Probleme an der Front! (Fogger)

Den Eingangsgedanken, den Fogger in seinem aktuellen Artikel zum Gothic Friday im April äußert, dürfte den Meisten wohl sehr nahe liegen. Letztendlich hat er sich doch hingesetzt und schiebt die Berufswahl ambitionierter Gruftis in die IT-Richtung. Jedenfalls ein bisschen. Ich bin ja, wie Fogger, auch davon ausgegangen, dass sich viel mehr Leute aus der Szene menschenscheu hinter dem Bildschirm verkriechen. Offensichtlich habe ich mich geirrt.

Die ersten beiden Gothic Friday Themen gingen sehr leicht von der Hand, daher war ich gespannt auf das neue Thema. Irgendwie war das Wichtigste schon abgefragt. Als ich dann das neue Thema lass, dachte ich: „Okay, da hab ich nichts beizutragen“. Aber eventuell ist ja gerade mein „Kein Problem“ Beitrag auch ein wertvoller Beitrag.

Wie viel Prozent der Schwarzen haben mit IT zu tun?
Während eines Festivals kamen wir mit einigen Leuten ins Gespräch und immer wieder wurden Berufe aus der IT Welt genannt. Einer der Anwesenden stellte sogar die These auf, dass 80% der Leute IT Spezialisten seien. Das war auf dem Mera Luna 2014 und ist möglicherweise nicht sonderlich repräsentativ für die Leser der Spontis Seite. Aber wir waren damals zu viert und davon waren drei IT Fachleute. Ich selbst bin in der Entwicklung für CRM-Software tätig und liebe es, dort logische Aufgaben und Rätsel zu lösen.

Das Äußerliche ist nicht so wichtig
Passbild von FoggerFür mich ist das Äußerliche nicht so wichtig. Als ich nach dem Studium und nach dem Zivildienst mit 24 anfing zu arbeiten, hatte ich für mich beschlossen: „Frisur wird jetzt normal“. Ich habe damals schon immer Fotos gehasst. Heute bedauere ich dies und das einzige Foto, auf dem man eine ordentliche Frisur erkennen kann, ist in meinem Führerschein.

Natürlich habe ich meinen schwarzen Mantel und die Ketten geliebt, aber das hatte ich nicht lange getragen. Ausgefallen war es trotzdem und ich gehe davon aus, dass mehr Leute an der FH mich kannten als ich selbst Leute kannte. Meine Haare färbte ich mir nie und auch Schminke nutzte ich gar nicht. Das waren Dinge über die ich öfters mal nachdachte, aber nie umgesetzt habe. Damit war es für mich auch kein Problem die Seiten einfach etwas wachsen zu lassen, als der „Ernst“ des Lebens begann. Heute, nachdem sich meine Lebenssituation geändert hat, denke ich auch wieder über eine Rückentwicklung meines Äußeren nach. Bisher hat es jedoch noch keine Wichtigkeit bei mir erlangt. Ich vermute die Ursache liegt darin, dass mir immer hauptsächlich die Musik wichtig ist und immer bleiben wird.

Kein Geheimnis

Auf der Arbeit mache ich kein Geheimnis aus meinem eher ungewöhnlichen Musikgeschmack. Da mein Äußerliches auch keinen Grund für weitere Gedanken bietet, ist dies nicht dramatisch. Was mir aber immer wieder auffällt, ist die vollkommene Ahnungslosigkeit in den Gesichtern, wenn man Ansätze von schwarzer Musik und Kultur erzählt.

In unserer kleinen Softwareentwicklergruppe von 12 Leuten, gibt es drei weitere Kollegen, mit denen ich musikalische Übereinstimmungen erziele. Zum einen Jo. Er ist eher ein Metal-Fan aber wir haben eine Schnittstelle bei den Lakaien, Estampie, Qntal und Janus. Dann gibt es noch Mone, deren Musikgeschmack ich gar aber gar nicht verstehe. Irgendein Metalkram. Aber ihr Motto ist jedenfalls: „Ich trage so lange Schwarz, bis es was dunkleres gibt“. Dann gibt es da noch den Benni und der ist ein unglaublicher Mensch. Optisch ein absoluter Normalo, der auch rein emotional nichts mit Gothic zu tun hat. Sein Musikgeschmack ist extrem vielfältig. Auch wenn seine Partymukke eher Richtung Techno geht, hört er von Reinhard Mey bis  zu den Einstürzenden Neubauten einen wirklich extremen Mix. Unsere Übereinstimmung finden sich bei den Neubauten, NDT und dem Mittelalter-Genre.  Zweimal hat mich bereits schon zum Mera Luna Festival begleitet.

Doch noch ein Problem
Mein Problem nennt sich Facebook. Aufgrund meiner IT Affinität und der meines Umfeldes wird Facebook intensiv genutzt. Das bedeutet, dass ich viele „Freunde“ dort habe, die einen beruflichen Hintergrund haben. Das sind Kollegen von anderen Standorten, Mitarbeiter von Partnerfirmen oder sogar von Kunden. Ich verschweige meine Orientierung nicht aber reduziere meine Posts doch erheblich. Man kann zwar die Sichtbarkeit von eigenen Posts entsprechend einschränken, aber wenn man in öffentlich sichtbaren Gruppen Artikel verfasst, können dies automatisch alle „Freunde“ in ihren Threads sehen.

Nachtrag zum GF vom März
Neulich an der Arbeit: „Schau mal Jo. Hier hat jemand eine Grafik zur Timeline meines Musikgeschmacks gemacht.“ Jo: „Cool. Du hörst Neoklassik?“. Ich: „Scheinbar, hab mich damit noch nicht so beschäftigt“. Jo: „Und was ist mit Nicolas Lens? Gehört er dort rein?“. Ich: „Ähm, keine Ahnung. Aber wie konnte ich den nur vergessen?“. Das möchte ich hiermit nachholen. Mein Lieblingslied und seine tolle Trilogie.

Nachtrag 2 – 5 Stück für Everblacks sind einfach viel zu Wenige, daher nochmals 5 Stück :-)
1. “Malaria” – “You Turn To Run”
2. “Pink Turns Blue” – “Michelle”
3. “Fields Of The Nephilim” – “Last Exit For The Lost”
4. “Virgin Prunes” – “Baby Turns Blue”
5. “Girls Under Glass” – “Believe In Yourself”

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Magister Tinte
Magister Tinte (@guest_52078)
Vor 7 Jahre

„Okay, da hab ich nichts beizutragen“. Aber eventuell ist ja gerade mein „Kein Problem“ Beitrag auch ein wertvoller Beitrag.

Genau das dachte ich mir auch :D
Und solange ich bis jetzt keinen Beitrag übersehen hab geht es dem meisten (allen?) ähnlich.

Tanzfledermaus
Tanzfledermaus(@caroele74)
Vor 7 Jahre

In meinem ehemaligen Umfeld fanden sich auch ein paar „schwarze IT-ler“, doch wie Du schreibst, ist das wohl weniger szenetypisch als dem generellen Interesse von Männern an diesem Arbeitsfeld geschuldet.
Der eine ist sehr erfolgreich selbständig, ist immer schwarz gekleidet, aber sehr unauffällig bzw. in dunklem Anzug. Der andere fällt vermutlich eher durch seine sehr langen schwarzen Haare auf als durch seine dunklen Klamotten. Ich kann mich nicht erinnern, dass einer von ihnen jemals von Probleme in Job berichtet hätte.

Interessant finde ich Deinen kritischen Blick auf das Phänomen „Facebook“.

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